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Titel der Anmeldung: Schallschutzwand
pie Erfindung
betrifft eine Schallschutzwand, insbesondere zur Abschirmung des Fahrzeuglärmes
längs eines Verkehrsweges.
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Solche Schallschutzwände dienen bekanntlich der Abschirmung von Lärmquellen
aller Art, in5besonderO @@r lf.- Schutz df' Anrainer von Verkehrswegen gegen Belästigung
durch den Verkehrs lärm, und sie werden deshalb hiezu meist in einem gewissen Abstand
entlang des Randes von Verkehrswegen errichtet, wobei sie unter Umständen nuih -
als Leitwände - einen Schutz bei Verkehrsunfällen zu gewährleisten vermögen. In
jedem Fall swl.Len solche Schallschutzwände einen von einer Lärmquelle verursachten
Lärm dadurch abschinnen, daß sie die Schallwellen möglichst weitgehend schlucken
oder wenigstens abschwächend reflektieren und solcherart an einer Ausbreitung gegen
die Nachbarschaft eines Verkehrsweges od.dgl. hin hindern.
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Ziel der Erfindung ist es, eine solche Schallschutzwand derart auszubilden,
daß sie infolge ihrer Gliederung nicht nur weitgehend den Schall zu schlucken vermag,
sondern darüber hinaus auch - unter Vermeidung von Kahlflächen (Betonflächen) -einen
umweltfreundlichen, ästhetisch ansprechenden Eindruck vermittelt. Ferner ist es
ein Ziel der Erfindung, diese Schallschutzwand aus solchen Bauelementen herzustellen,
die sich zur Errichtung andererBauwerke bereits bewähren und infolgedessen preiswert
beschaffbar sind und keiner Sonder= anfertigung bedürfen. Schließlich verfolgt die
Erfindung darüber hinaus auch noch das Ziel, solche Bauelemente zu verwenden, die
eine möglichst variable Querschnittsgestaltung der Schallschutz= wand nach individuellen,
den örtlichen Bedingungen anpaßbaren Wünschen zuläßt, ohne daß es hiezu eines großen
und dementsprechend kostspieligen Sortiments und einer aufwendigen Vorratshaltung
verschiedenerlei Bauelemente bedarf.
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Alle diese Ziele werden dem wesentlichsten Erfindungs= merkmal zufolge
dadurch erreicht, daß die Schallschutzwand durch ein aus längs- und querverlegten
Fertigteilen, insbe= sondere Betonfertigteilen, bestehendes, räumliches Stabwerk
verkörpert ist, dessen Hohlräume zumindest teilweise mit einem schüttfähigen, vorzugsweise
einem für einen Pflanzen= wuchs geeigneten Material gefüllt sind.
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Es sind bereits, so z.B. durch die OE-PS 281 891, Stütz-und Futtermauern
bekanntgeworden, deren Betonfertigteile längs- und querverlegt ein räumliches Stabwerk
bilden, dessen Hohlräume mit einem schüttfähigen, für den Pflanzenbewuchs geeigneten
Material hinterfüllt sind. Diese Stütz- und Futter= mauern haben sich außerordentlich
gut bewährt und haben neben wertvollen technischen Vorteilen einer hohen Festigkeit
und eines gewissen zähen Formänderungsvermögens auch den Vorteil, daß sie zu einem
außergewöhnlich hohen Anteil ihrer Sichtfläche bepflanzt und begrdnt werden können,
wobei die Bepflanzung schon nach relativ kurzer Zeit den vergleichsweise ohnehin
sehr geringen Betonflächen-Anteil der Maueraußenseite gänzlich überwuchert und unsichtbar
werden läßt.
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Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich die
Gliederung der Außenseite eines aus solchen Fertig= teilen bestehenden Stabwerk-Verbandes
zusammen mit der von einer Materialfüllung der Hohlräume des Verbandes verkörperten
erheblichen Masse vorteilhaft für einen neuen Zweck nutzen läßt, nämlich für den
Schallschutz. Die außenseitige Gliederung der Wand bewirkt nämlich eine weitgehende,
vielfache Reflexion und Streuung der eintreffenden Schallwellen und dadurch deren
Abschwächung und weitgehende Absorption, und zwar insbesondere
dann,
wenn die Außenseite des Verbandes einen Pf lanzenbewuchs aufweist, der zudem auch
in ästhetischer Hinsicht wünschenswert und umweltfreundlich ist. Die für den Schallschutz
außerdem erforderliche Masse der Wand wird hauptsächlich durch die Füllung der Hohlräume
des Verbandes mit einem billigen FUllmaterial verkörpert und demnach zeichnet sich
die erfindungsgemäße Lösung dadurch aus t daß die Wand zum Uberwiegenden Anteil
aus einem vergleichsweise sehr gering= wertigen, leicht beschaffbaren Schüttmaterial
besteht. Hiezu kommen noch die Vorteile, daß mittels der - für die Errichtung von
Stütz-.und Futtermauern bereits bewährten - Fertigteile nach dem Baukastensystem
Schallschutzwände ganz verschiedener, beliebig wählbarer Querschnittsformen und
Dimensionen herge= stellt werden und bepflanzt werden können, ohne daß es hiezu
einer Sonderanfertigung von Bauteilen bedarf.
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.Die Fertigteile können zumindest reibungs- und/oder form schlüssig
miteinander gekuppelt und/oder verbunden sein, zusätzlich können aber auch zum Zusammenhalt
des Verbandes andersartige zusätzliche Verbindungsmittel, Armierungen usw.
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vorgesehen werden. Am besten bewähren sich jedenfalls solche Fertigteile,
die - zur Errichtung von Stütz- und Futtermauern - in den Oe-PSen 281 891, 296 367,
319 542 und ...... (A 6017/74) beschrieben sind.
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In einfachster Gestaltung sind die Binder- und Läuferelemente zu
einem im Querschnitt aus Rechtecken bestehenden Verband mit zumindest einer vertikal
verlaufenden Außenseite fluchtend übereinander gestapelt verlegt.. Einem solchen
im Querschnitt rechteckigen Verband kann ein weiterer, niedrigerer, gleich= falls
aus Binder- und Läuferelementen bestehender, vorzugsweise
gleichfalls
rechteckiger Verband seitlich angegliedert werden, wobei dessen Binderelemente mit
den einwärts gerichteten Enden in das Innere des höheren Verbandes eingreifend dort
verankert sind. Die Oberseite des niedrigeren Verbandes bildet in diesem Fall eine
durch den höheren Verband geschützte und begrenzte Terrasse, die sich gut für eine
pflanzliche Bewachsung ver= werten läßt.
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Es ist aber auch möglich, die Binder- und Läuferelemente zu einem
im Querschnitt sich aufwärts verjüngenden Verband mit zumindest einer stuPenförmig
gestalteten Außenseite übereinander gestapelt zu verlegen, wobei zumindest zwei
Scharen von Binder= elementen von der Basis aufwärts einander mit den einwärts gerichteten
Enden zunehmend überlappen und dadurch mit ihren äußeren Enden an der Außenseite
des Verbandes Stufen bilden.
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Bei dieser Ausführungsform eignen sich die an der Außenseite oder
Wand gebildeten Stufen ausgezeichnet zur Bepflanzung.
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Um die wünschenswerte Bepflanzung der Schallschutzwand auf Dauer
sicherxustellenp kann der Schallschutzwand zumindest eine, vorzugsweise im Bereich
der WandXrone verlegte Bewässerungs= leitung zur bedarfsweisen Versorgung des Pf
lanzenwuchses mit Wasser zugeordnet sein.
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Einige Ausfühnngsbeispiele erindungsgemäßer Schallschutz wände sind
nachstehend an Hand der Zeichnngen erläutert. In diesen Zeichnungen zeigt die Fig.1
den Querschnitt durch eine Schallschutzwand einer ersten AusfUhrungsform, die Fig.2
zeigt einen solchen Querschnitt durch eine zweite Ausführungsvariante und die Fig.3
zeigt im Querschnitt ein Detail aus einer dritten Ausführungsform, und zwar in grdßerem
Maßstab.
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Gemäß Fig.1 ist neben dem Verkehrsweg 1, z.B. einer Straße, eine
Schallschutzwand errichtet, die aus längs- und querverlegten Betonfertigteilen besteht,
die ein räumliches Stabwerk bilden, dessen Hohlräume zumindest teilweise mit einem
schüttfähigen, vorzugsweise einem - nur in seinen Konturen dargestellten -teilweise
für den Pflanzenbewuchs geeigneten Material gefüllt sind. Solches Material muß selbstverständlich
nicht zur Gänze aus Humus bestehen, es kann sich vielmehr - im Inneren der Wand
- um Lehm, Schotter od.dgl. beliebiges, geringwertiges und örtlich günstig zur Verfügung
stehendes, somit billig beschaffbares Schüttmaterial handeln; es genügt, wenn die
nach den Außenseiten der Wand zutage tretenden Bereiche des Schüttmateriales Humus
enthalten, um die Bewachsung der Wand zu ermöglichen.
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Als Fertigteile sind teils parallel zur Wandebene in übereinanderliegenden
Scharen verlegte Läufereiemente 2 und teils senkrecht hiezu sich in das Füllmaterial
der Wand er streckende Binderelemente 3 vorgesehen, wobei die Läuferelemente 2 auf
den Binderelementen 3 arfflliegen und von diesen form- und reibungsschlüssig gehalten
werden. An zumindest einem Ende sind nämlich die Binderelemente 3 mit einem T-förmigen
Kopf 4 versehen, dessen Höhe etwa der Summe der Höhe des Binder elementes in seinem
übrigen Längser-1auf zuzAglich der Höhe eines Läuferelementes 2 entspricht, so daß
die Köpfe 4 der Binderelemente 3 im Stabwerkverband aufeinanderliegen und gleichzeitig
die Binderelemente hinter diesen Köpfen auf den Läuferelementen 2 aufliegen; das
Verhältnis der Querschnitts= höhe zur Querschnittsbreite ist bei diesen Läuferelementen
2 mindestens 1:3. Die geringe Höhe der bohlenförmigen Läufer=
elemente
2 hat den Vorteil, daß an der Wandaußenseite bloß ein Minimum an Beton zutagetritt,
demgegenüber der bewachsene Anteil der Sichtfläche der Wand bei weitem überwiegt.
Um die Köpfe 4 der Binderelemente 3 nicht ausragen zu lassen, können gewünschtenfalls
die Läuferelemente 2 mit Ausnehmungen für diese Köpfe 4 versehen sein, deren Tiefe
der Tiefe dieser Köpfe 4 entspricht, so da13 die Außenseiten der in den Aus nehmungen
versenkten Köpfe 4 der Binderelemente 3 und die der Läuferelemente 2 durchwegs fluchtend
in der Ebene der Wand= außenseite verlaufen.
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Der Schallschutzwand ist eine bloß schematisch angedeutete, im Bereich
der Wandkrone verlegte Bewässerungsleitung 5 zuge= ordnet, die der bedarf sweisen
Versorgung des Pflanzenbewuchses mit Wasser dient; selbstverständlich können mehrere
solche Bewässerungsleitungen 5 verlegt werden, sofern hiefür Bedarf besteht.
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Bei dem in der Fig.l dargestellten Stabwerk sind die Binder-und Läuferelemente
3 bzw.2 zu einem im Querschnitt aus Recht= ecken gebildeten Verband mit einer vertikal
verlaufenden Außen= seite übereinander gestapelt verlegt; einem im Querschnitt rechteckigen,
links dargestellten Verband ist ein weiterer, niedrigerer, vorzugsweise gleichfalls
im Querschnitt recht eckiger Verband angegliedert, dessen Binderelemente 3 mit ihren
einwärts gerichteten Enden in das Innere des höheren Verbandes eingreifend dort
verankert sind. Solcherart ergibt sich an der der Lärmquelle, d.h. dem Verkehrsweg
i abgekehrten Seite der Schallschutzwand eine Terrasse, die sich gewünschtenfalls
auch mit höheren Gewächsen, Bäumen und Sträuchern, bepflanzen läßt und solcherart
einen guten ästhetischen Eindruck vermittelt.
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An der in der Zeichnung linken, dem Verkehrsweg 1 zuge= wendeten
Seite der Wand sind die Binderköpfe 4 in Ausnehmungen der Läuferelemente 2 versenkt
und fluchten mit ihrer Außen= seite mit den Außenseiten der Läuferelemente, an der
rechten Seite der Wand ragen sie hingegen über die Läuferelemente 2 vor.
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Eine andere Variante einer Schallschutzwand ist im Quer= schnitt
in der Fig.2 veranschaulicht. Bei dieser Variante sind die Binder- und Läuferelemente
3 bzw. 2 zu einem im Querschnitt sich aufwärts verjüngenden Verband mit zumindest
einer stufen= förmig gestalteten Außenseite übereinander gestapelt verlegt,-wobei
zumindest zwei Scharen von Binderelementen von der Basis aufwärts einander mit ihren
einwärts gerichteten Enden zunehmend überlappen und dadurch mit ihren äußeren Enden
an den Außenseiten des Verbandes Stufen bilden, an deren waagrechten Oberseiten
die Bewachsung des Schüttmateriales gut zutagetreten kann. Wiederum sind die Köpfe
4 der Binder= elemente 3 teils in den Läuferelementen 2 versenkt, teils übergreifen
sie die Außenkanten der Läuferelemente.
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Bei dem im Detail in der Fig.3 veranschaulichten Aus= führungsbeispiel
sind Binderelemente 3 verwendet, deren der Wandaußenseite zugewendetes Ende 4',
mit dem sie auf den Läuferelementen 2 auf liegen, unter einem größeren spitzen Winkel
ob zur Horizontalen verläuft als dä.e übrige Länge der Binder= elemente. Dadurch
erreicht man, daß das abwärtsgerichtete Gewicht der aufeinanderliegenden Fertigteile
in den rauhen Auf lager= flächen der Binder- und Läuferelemente 3 bzw. 2 eine KraPt=
komponente hervorruft, welche dem auf die Läuferelemente ein= wirkenden, vom Füllmaterial
der Wand ausgehenden Erddruck ent=
gegenwirkt und somit zur Verankerung
dieser Läuferelemente 2 im Stabwerkverband derart wirksam beiträgt, daß es in diesem
Fall keiner formschlüssigen Verankerung der Läuferelemente durch Köpfe, Ausnehmungen
od.dgl. ineinandergreifende Ür£Jane mehr bedarf.
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An Hand der Fig.3 ist ferner veranschaulicht, wie wirksam eine in
Richtung des Pfeiles 6 vom Verkehrsweg 1 her ein= treffende Schallwelle in den zwischen
den Läuferelementen ten 2 und der Böschung des Schüttmateriales 7 gebildeten i reflektiert
und gewissermaßen eingefangen witt durch die mehrfache Reflexion wird die Schallwelle
stark geschwächt und somit weitgehend absorbiert, zumal dann, wenn das schütt= material
innerhalb der Nische einen Pflanzenbesuchs trägt.
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Selbstverständlich sind im Rahmen der Erfindung noch ilberaus zahlreiche
weitere Varianten von Schallschutzwänden in erfindungsgemäßer Bauweise denkbar,
sowohl hinsichtlich der Ausbildung der einzelnen Fertigteile (Stäbe) als auch hinsichtlich
der Querschnittsgestaltung der Wand selbst.