DE3710623A1 - Gleisfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Gleisfahrzeug mit auf die Gleiskrüm­ mung einstellbaren Rädern.

Ein Gleisfahrzeug dieser Art ist aus dem DE-GM 84 22 375 be­ kannt, das jeweils auf einer feststehenden Radsatzachse zwei Räde gelagert hat, die über einen zwischen der Radsatzachse und der Radnabe gelagerten Radnabenzwischenring nach Maßgabe der Gleiskrümmung verstellbar sind. Neben dem großen Herstel­ lungs- und Wartungsaufwand einer derartigen Radlagerung stellt die durchgehende und feststehende Radsatzachse ein beträchtli­ ches Gewicht dar, da die Radsatzachse aufgrund der ungünstigen Biegemomentenverteilung verhältnismäßig stark auszuführen ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Gleisfahr­ zeug der genannten Art den Herstellungs- und Wartungsaufwand zu verringern und das Konstruktionsgewicht zu reduzieren.

Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale aus dem Anspruch 1 gelöst.

Bei Gewährleistung einer guten Spurstabilität hat das mit schwenkbaren Einzelrädern ausgestattete Gleisfahrzeug darüber hinaus den Vorteil, daß auch Gleise mit engem Kurvenradius ohne Erhöhung der Verschleißanfälligkeit durchfahren werden können. Die erfindungsgemäßen Gleisfahrzeuge sind daher insbesondere als Lorenfahrzeuge geeignet.

Die Unteransprüche beziehen sich auf vorteilhafte weitere Aus­ gestaltungen der erfindungsgemäßen Lösung. Insbesondere ergeben die in den Unteransprüchen definierten Einrichtungen zur Len­ kung der Einzelräder eine Steigerung der Stabilität, womit auch in teilweise schienenausgesetzten Bereichen, wie z. B. an Wei­ chen eine präzise Spurbindung des Gleisfahrzeugs selbst bei Gleisen mit engem Kurvenradius sichergestellt werden kann.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigt

Fig. 1 eine schematische perspektivische Darstellung des Fahr­ werks eines Gleisfahrzeugs mit einer Diagonal-Lenkstange,

Fig. 2 eine schematische Ansicht des Fahrwerks nach Fig. 1 in der Ansicht von unten,

Fig. 3 eine schematische Ansicht eines Fahrwerks von unten mit über einen Mitnehmerarm gekoppelten Einzelradpaares,

Fig. 4 eine schematische Ansicht eines Fahrwerks von unten mit am Fahrzeugrahmen angelenkten und mit jeweils einem Ein­ zelradpaar gekoppelten Kupplungsstangen,

Fig. 5 eine schematische Ansicht eines Fahrwerks nach Fig. 4 mit einer zwei diagonal gegenüberliegende Einzelräder verbindende Diagonal-Lenkstange,

Fig. 6 eine schematische Ansicht eines Fahrwerks nach Fig. 4 mit zwei über ein Gelenk mit Längsausgleich zusammenwir­ kenden Kupplungsstangen,

Fig. 7 einen Tragrahmen eines Einzelrades in der Seitenansicht und

Fig. 8 den Tragrahmen nach Fig. 7 in der Vorderansicht.

Die Fig. 1 und 2 zeigen schematisch den Aufbau eines Gleis­ fahrzeugs mit vier Einzelrädern 1, die mit jeweils zwei Achs­ stummeln 2 in einem Tragrahmen 3 in Lagern 4 abgestützt sind. Ein Tragrahmen 3 besteht aus einem Tragebügel 5 und einem Lenk­ bügel 6, die im Bereich der Lager 4 einstückig miteinander ver­ bunden sind. Der Lenkbügel 6 weist einen Gelenkpunkt 7 auf, über den ein Tragrahmen 3 mit den Tragrahmen der anderen Ein­ zelräder 1 mittels Quer-Lenkstangen 8 und einer Diagonal-Lenk­ stange 9 koppelbar ist. Der Tragebügel 5 weist einen senkrech­ ten Drehzapfen 10 auf, mit dem jeder Tragrahmen 3 eines Einzel­ rades 1 im schematisch dargestellten Fahrgestell 11 eines Gleisfahrzeugs abgestützt ist. Das Gleisfahrzeug kann dabei eine Lore sein oder als Drehgestell ein Fahrelement eines grö­ ßeren Gleisfahrzeugs sein.

Die Fig. 2 bis 6 zeigen von unten in gemeinsamer Darstellung die Ansicht auf die vier Einzelräder 1, die mit ihren Achsstum­ meln 2 in den Lagern 4 in den Tragrahmen gelagert sind, von de­ nen jeweils nur die Lenkbügel 6 sichtbar sind. Jeweils zwei Lenkbügel 6 zweier nebeneinander angeordneter Einzelräder 1 sind mit Quer-Lenkstangen 8 miteinander gekoppelt.

Darüber hinaus gehende Ankopplungseinrichtungen, mit denen sämt­ liche Einzelräder des Gleisfahrzeugs zu einem, auch bei engen Gleisradien spurstabilen Schienenradfahrwerk koppelbar sind, werden nachfolgend beschrieben:

Die Ausführungsform nach Fig. 2 zeigt eine Diagonal-Lenkstange.

Die Ausführungsform nach Fig. 3 zeigt einen an einer Quer-Lenk­ stange 8 befestigten Mitnehmerarm 12, der an seinem freien Ende einen Gleitschlitz 13 aufweist, in dem ein an der anderen Quer- Lenkstange 8 befestigter Mitnehmerbolzen 14 geführt ist.

Die Ausführungsform nach Fig. 4 zeigt jeweils eine am Fahrzeug­ rahmen 11 angelenkte Kupplungsstange 15, die an einem Ende eine Kuplung 16 und am anderen Ende einen Gleitschlitz 17 aufweist, in den ein an der Quer-Lenkstange 8 befestigter Mitnehmerbolzen 18 befestigt ist. In dieser Ausführungsform sind jeweils nur nebeneinander angeordnete Einzelräder 1 miteinander gekoppelt, wohingegen nach der Ausführungsform nach Fig. 5 durch die Anor­ dnung einer Diagonal-Lenkstange 9 sämtliche Einzelräder mitein­ ander gekoppelt sind.

Eine weitere Kopplungsart für sämtliche Einzelräder ist aus Fig. 6 zu entnehmen, nach der zwei an den Fahrzeugenden befe­ stigte Kupplungsstangen 19 in der Fahrzeugmitte über einem Gleitschlitz und einem Mitnehmerbolzen 21 gelenkig verbunden sind.

Die Fig. 7 und 8 zeigen ein in einem Tragrahmen 3′ gelagertes Einzelrad 1′, dessen Achse 2′ im Gegensatz zu den Ausführungs­ formen nach den Fig. 1 bis 6 starr mit dem Tragrahmen ver­ bunden ist. Der Tragebügel 5′ stützt sich senkrecht auf der Achse 2′ ab und ist mittels des Drehzapfens 10′ senkrecht dreh­ bar im Fahrzeugrahmen (nicht dargestellt) abstützbar. Der Lenk­ bügel 6′ verläuft im wesentlichen horizontal und hat an einem Gelenkpunkt 7′ eine Quer-Lenkstange 8′ angelenkt. Das Einzelrad 1 stellt ein Schienenrad dar, in dessen Nabe das Radlager ange­ ordnet ist. Diese Ausführungsform erfordert pro Einzelrad le­ diglich ein Lager, wohingegen nach den Ausführungsformen nach den Fig. 1 bis 6 jeweils zwei im Tragrahmen angeordneten Lager angeordnet sind. Letztere Ausführungsform bietet wegen der bes­ seren Zugänglichkeit zu den Lagern Wartungsvorteile.

Claims (7)

1. Gleisfahrzeug mit auf die Gleiskrümmung einstellbaren Rä­ dern, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Rad ein Einzelrad (1; 1′) ist, das mittels eines eigenen Tragrahmens (3; 3′) senkrecht drehbar am Fahrzeugrahmen (11) abgestützt ist und daß die Tragrahmen (3; 3′) jeweils zweier nebeneinander angeordneter Einzelräder (1; 1′) mittels einer Quer-Lenkstange (8; 8′) miteinander gekoppelt sind.

2. Gleisfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Tragrahmen (3) im wesentlichen je­ weils aus einem senkrechten Tragebügel (5) und einem waag­ rechten Lenkbügel (6) bestehen, wobei der Tragebügel (5) und der Lenkbügel (6) das Einzelrad (1) U-förmig umgreifen und an zwei Lagerstellen (4) verbunden sind, in denen zwei Achs­ stummel (2) des Einzelrades (1) gelagert sind und wobei je­ er Tragbügel (5) einen senkrechten, im Fahrzeugrahmen (11) gelagerten Drehzapfen (10) aufweist und der Lenkbügel (6) einen Gelenkpunkt (7) zur Anlenkung Lenkstangen aufweist.

3. Gleisfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß einander diago­ nal gegenüberliegende Einzelräder (1) über eine Diagonal- Lenkstange (9) miteinander gekoppelt sind.

4. Gleisfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die Quer-Lenk­ stange (8) eines Einzelradpaares einen Mitnehmerarm (12) aufweist, der einen in Fahrzeuglängsrichtung ausgebildeten Gleitschlitz (13) aufweist, in dem ein an der Quer-Lenkstan­ ge (8) des benachbarten Einzelradpaares befestigter Mitneh­ merbolzen (14) geführt ist.

5. Gleisfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß am Fahrzeugrah­ men (11) jeweils eine Kupplungsstange (15) gelagert ist, die an einem Ende eine Kupplung (16) und am anderen Ende einen Gleitschlitz (17) aufweist, der in einem am Quer-Len­ ker (8) befestigten Mitnehmerbolzen (18) geführt ist.

6. Gleisfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwei Kupplungsstangen (19) zwischen den Quer-Lenkstangen (8) zweier Einzelradpaare in einer aus einem Gleitschlitz (20) und einem Mitnehmerbolzen (21) be­ stehenden Gelenkverbindung miteinander verbunden sind (Fig. 6).

7. Gleisfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß einander diagonal gegenüberliegende Einzelräder (1) über eine Diagonal-Lenkstange (9) miteinan­ der gekoppelt sind (Fig. 5).