DE3706267C2 - Einrichtung zum Schwimmstoffabzug mit füllstandabhängiger Steuereinrichtung - Google Patents
Einrichtung zum Schwimmstoffabzug mit füllstandabhängiger SteuereinrichtungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Einrichtung zum
Schwimmstoffabzug aus einem Becken für Abwasser,
mit einem im Becken im Bereich der Flüssigkeitsoberfläche
angeordneten Abzugsvorrichtung mit Überfallkante, einem
an die Abzugsvorrichtung angeschlossenen Sammelbehälter
mit Wegförderpumpe, und einer Einrichtung zum Steuern
der Lage der Überfallkante relativ zur Flüssigkeitsober
fläche.
Derartige Einrichtungen werden z.B. bei der
Abwasserreinigung in Absetzanlagen benutzt, um die auf
dem Abwasser schwimmenden Schwimmstoffe, den sogenannten
Schwimmschlamm, vom Abwasser zu trennen, damit er geson
dert weiterverarbeitet werden kann, z.B. in Faulräumen.
Zu diesem Zweck wird über eine bewegliche Überfallkante,
die mittels eines Schwimmers in Höhe der Flüssigkeitsober
fläche im Absetzbecken gehalten wird, der Schwimmschlamm
abgezogen, über eine Ablaufrinne bzw. -rohr einem Sammelbe
hälter zugeführt und von dort z.B. in einen Faulraum wegge
fördert. Ein anderes Einsatzgebiet für Abzugsvorrichtungen
mit höhenbeweglicher Überfallkante ist der Abzug schwimmender
Öl- oder Benzinschichten, die sich in Öl- oder Benzinabscheidern
ansammeln oder als Verunreinigungen auf Wasseroberflächen
auftreten können. Eine Abzugsvorrichtung mit
durch schwimmerhöhengesteuerter Überfallkante ist aus der
DE-OS 32 34 706 und eine solche mit schwimmergesteuertem
Abflußtrichter aus DE-GM 70 38 786 bekannt. Eine Abzugsrinne
mit von Hand höhenverstellbarer Überfallkante beschreibt
die US-PS 3 081 879.
Bei solchen Abzugseinrichtungen ist die momentan abgezogene
Schwimmstoffmenge nur von den Verhältnissen im Becken
selbst, insbesondere vom Flüssigkeitsspiegel und/oder der
Dicke der angesammelten Schwimmstoffschicht im Becken abhängig.
Sie ist unabhängig davon, ob der angeschlossene
Sammelbehälter mit Wegförderpumpe die momentan zugeführte
Schwimmstoffmenge aufnehmen und weiterfördern kann. Da Maßnahmen
zur Anpassung der momentan abgezogenen Schwimmstoffmenge
an die Kapazität des Sammelbehälters und der Wegförderpumpe
nicht vorgesehen sind, kann es beim kontinuierlichen
Betrieb vorkommen, daß der Sammelbehälter vollständig
entleert und die Wegförderpumpe im Leerlauf betrieben
wird, oder daß der Sammelbehälter überläuft.
Um dies zu vermeiden könnte man das Fassungsvermögen des
Sammelbehälters oder die Förderleistung der Pumpe an den
maximalen Schwimmstoffanfall anpassen. Es ist jedoch mit
erhöhtem Raumbedarf und erhöhten Kosten verbunden.
Aus DE-PS 4 85 760 und GB-PS 1 535 282 sind Leichtflüssigkeitsabscheider
bekannt, bei denen der Zulauf des zu trennenden
Gemischs in Abhängigkeit vom Füllstand eines die abgeschiedene
Leichtflüssigkeit, wie Öl oder Benzin,
aufnehmenden Sammelbehälters unterbrochen wird. Dies dient
jedoch nur dazu, den Zufluß zum Abscheider und damit den
Abscheiderbetrieb selbst zu beenden, wenn der Sammelbehälter
voll ist und der Entleerung bedarf. Für einen kontinuierlichen
Betrieb sind solche Vorrichtungen nicht geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung
zum Schwimmstoffabzug der eingangs genannten Art so weiterzubilden,
daß die abgezogene Schwimmstoffmenge mit einfachen
Mitteln reguliert werden kann und an die Kapazität des
Sammel
behälters und der Wegförderpumpe angepaßt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die im Anspruch 1
angegebenen Merkmale.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung wird die abgezogene
Schwimmstoffmenge in Abhängigkeit vom Füllstand des Sam
melbehälters geregelt, so daß es weder zu einer Überlastung
der Pumpe, d.h. einem Überlaufen des Sammelbehälters,
noch zu einer vollständigen Entleerung und damit einem
Leerlaufen der Pumpe, kommen kann.
Es zeigt
Fig. 1 schematisch und stark vereinfacht, ein erstes
Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einer drehbar
gelagerten, kreisförmigen Ablaufrinne;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einer
modifizierten Ablaufrinne; und
Fig. 3 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
einem den Schwimmer im Sammelbecken austarierenden
Gegengewicht.
Fig. 1 zeigt schematisch und stark vereinfacht eine Abzugs
einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung. In einem
Becken 1, z.B. einem Absetzbecken für Abwasser, ist
eine Ablaufrinne 3 zum Abziehen von Schwimmstoffen, z.B.
Schwimmschlamm, angeordnet. Die Ablaufrinne 3 mündet
seitlich (nicht dargestellt) in einen Sammelbehälter 5,
in dem die Schwimmstoffe gesammelt und anschließend
durch eine Wegförderpumpe (nicht dargestellt) zur Wei
terverarbeitung, z.B. in einen Faulraum, abgeführt
werden.
Die Rinne 3 ist im Querschnitt im wesentlichen kreis
förmig ausgebildet und um eine Drehachse 19 drehbar
gelagert, so daß eine als Überfallkante 21 dienende
Öffnungskante durch Drehen der Rinne um diese Drehachse
einstellbar ist. Auf der Seite der Überfallkante 21
weist die Rinne 3 einen Schwimmer (nicht dargestellt)
auf, der die Überfallkante 21 durch Drehen der Rinne
den Spiegelschwankungen im Becken grob nachfährt, so daß
der Schwimmschlammabzug im wesentlichen konstant bleibt.
Die Rinne ist über ein um Umlenkrollen 9
geführtes Seil 11 mit einem im Sammelbehälter 5 angeord
neten Schwimmer 7 verbunden. Das Seil 11 greift an der
der Überfallkante 21 abgewandten Seite an der Rinne 3 an,
so daß ein Absinken des Schwimmers 7 zu einer Links
drehung der Rinne 3 und einem proportionalen Absenken
der Überfallkante 21 führt.
Der Schwimmer 7 ist so austariert, daß er in dem sich
in dem Behälter 5 ansammelnden Schwimmschlamm schwere
los schwebt und das Seil 11 gestrafft bleibt. Er kann also
den Spiegelschwankungen im Becken 1 folgen, ohne eine
Reaktion auf die Spiegelschwankungen im Sammelbehälter
zu zeigen. Erst wenn der Spiegel im Sammelbehälter 5
durch zu geringen Schlammnachschub auf ein unteres
Niveau 5′′ sinkt, verringert sich die Auftriebskraft
des Schwimmers durch teilweises Austauchen. Der Schwim
mer fährt dann dem Schlammspiegel nach in die untere
Stellung und senkt die Überfallkante 21 der Rinne 3 ent
sprechend ab, so daß jetzt eine vergrößerte Schlamm
menge abgezogen wird, die den Spiegel im Sammelbehälter
5 wieder anhebt.
Fig. 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel der vorlie
genden Erfindung, bei der eine feststehende Ablaufrinne 4
mit einer beweglichen Wandung 4′ verwendet wird. Die
Rinne 4 hat einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt,
die bewegliche Wandung 4′ ist auf ihrer einen Seite in
einer Drehachse 15 mit der Rinne 4 und auf der anderen
Seite mit einem Schwimmer 13 verbunden. Die Oberkante
der Wandung 4′ dient als Überfallkante 21 und wird
durch den Schwimmer 13 im Bereich der Flüssigkeitsober
fläche des Beckens 1 gehalten (Grobeinstellung). Die
Feineinstellung der Überfallkante 21, d.h. die Einstel
lung in Abhängigkeit vom Schlammspiegel im Sammelbehälter,
erfolgt in der oben beschriebenen Weise. Allerdings ist
in diesem Ausführungsbeispiel der Schwimmer 7 nicht di
rekt mit dem Seil 11 verbunden, sondern über einen im
Sammelbehälter 5 gelagerten zweiarmigen Hebel 17. Bei
fallendem Füllstand im Behälter 5 wird aufgrund des
Gewichts der Wandung 4′ die Überfallkante 21 relativ
zur Flüssigkeitsoberfläche im Becken 1 abgesenkt und
die Zuflußmenge vergrößert. Sobald aufgrund der konstant
bleibenden Fördermenge der Wegförderpumpe der Füll
stand im Sammelbehälter 5 wieder steigt, zieht der Schwimmer 7
über den Hebel 17 und das Seil 11 die bewegliche Wan
dung 4′ nach oben, wodurch die Zuflußmenge zu dem
Sammelbehälter 5 reduziert wird.
Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform wird die
Lage der Überfallkante 21 nicht durch einen Schwimmer im
Becken 1 an die Höhe des Flüssigkeitsspiegels angepaßt;
die gesamte Regelung erfolgt mit Hilfe des Schwimmers 7
im Sammelbehälter 5. Da in diesem Fall größere Kräfte
wirken müssen, ist auch der Schwimmer 7 größer
dimensioniert und mit einer Untersetzung in Form eines
zweiarmigen Hebels 17 versehen. Der Schwimmer ist durch
an der Überfallkante 21 angehängte Gewichte 23 austariert.
Ist der Füllstand im Sammelbehälter 5 relativ niedrig,
so wird die Überfallkante 21 der drehbaren Rinne 3 durch
die Wirkung der Gewichte 23 abgesenkt, und die abgezogene
Schwimmstoffmenge nimmt zu. In entsprechender Weise wird
die Überfallkante 21 durch den Schwimmer 7 angehoben,
wenn der Füllstand im Sammelbehälter 5 steigt.
Um das Verständnis zu erleichtern, wurde in den Ausführungs
beispielen eine mechanische Kopplung zwischen dem Schwim
mer 7 und der Überlaufkante 21 dargestellt. Die erfindungs
gemäße Einrichtung kann jedoch auch auf andere Weise rea
lisiert werden. So kann es z.B. vorgesehen werden, die
Überfallkante 21 pneumatisch oder hydraulisch zu steuern
und den Schwimmer im Sammelbehälter mit einem entsprechen
den Steuerventil zu koppeln.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann auch so realisiert
werden, daß die Lage der Überfallkante 21 durch elek
trische Antriebe, z.B. Elektromotoren, verändert wird.
Die Ansteuerung der Antriebe erfolgt dann mit einem
Steuersignal, das von einem mit dem Schwimmer 7 gekop
pelten Meßwandler erzeugt wird.
Im Fall der elektrischen, pneumatischen oder hydrau
lischen Steuerung der Überfallkante 21 ist es auch mög
lich, auf den Schwimmer 7 im Sammelbehälter 5 ganz zu
verzichten, wenn stattdessen im Bodenbereich des Sammel
behälters 5 ein Drucksensor angeordnet ist, der ein
dem Füllstand proportionales Steuersignal für den An
trieb erzeugt.
Claims (8)
1. Einrichtung zum Schwimmstoffabzug aus einem Becken
(1) für Abwasser, mit einer im Becken (1) im Bereich der
Flüssigkeitsoberfläche angeordneten Abzugsvorrichtung (3,
4) mit höhenbeweglicher Überfallkante (21), einem an die
Abzugsvorrichtung (3, 4) angeschlossenen Sammelbehälter (5)
mit Wegförderpumpe und einer Einrichtung zum Steuern der
Lage der Überfallkante (21) relativ zur Flüssigkeitsoberfläche
im Becken (1),
dadurch gekennzeichnet, daß im Sammelbehälter
(5) eine auf den Füllstand (5′, 5′′) im Sammelbehälter
(5) ansprechende Steuereinrichtung (7) angeordnet ist,
durch die bei Absinken bzw. Ansteigen des Füllstandes im
Sammelbehälter (5) ein Absenken bzw. Heben der Überfallkante
(21) relativ zur Flüssigkeitsoberfläche im Becken (1)
steuerbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung einen Schwimmer
(7) aufweist, der mit der Überfallkante (21) mechanisch,
elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch gekoppelt
ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwimmer (7) mit der Überfallkante
(21) durch einen Seilzug (11) gekoppelt ist, der entweder
an einem gegensinnig zur Überfallkante (21) beweglichen
Teil der Abzugsvorrichtung (3) oder an einem gegensinnig
zum Schwimmer (7) beweglichen Hebelarm eines mit dem
Schwimmer (7) verbundenen Hebels (17) angreift.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Kopplung des Schwimmers
(7) mit der Überfallkante (21) eine Hubuntersetzung
aufweist.
5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung einen im Bodenbereich
des Sammelbehälters (5) angeordneten Drucksensor
aufweist.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugsvorrichtung als eine um
ihre Längsachse (19) drehbare Ablaufrinne (3), deren eine
Öffnungskante als Überfallkante (21) dient, ausgebildet
ist.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abzugsvorrichtung als feststehende
Ablaufrinne (4) mit einer schwenkbaren, die Überfallkante
(21) tragenden Wandung (4′) ausgebildet ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Überfallkante
(21) mit einem im Becken (1) angeordneten Schwimmer (13)
verbunden und durch diesen den Änderungen der Flüssigkeitsoberfläche
im Becken (1) grob nachführbar ist, und daß
durch die Steuereinrichtung eine Feineinstellung der Überfallkante
(21) relativ zur Flüssigkeitsoberfläche in Abhängigkeit
vom Füllstand (5′, 5′′) des Sammelbehälters (5),
steuerbar ist.
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1987
- 1987-02-26 DE DE3706267A patent/DE3706267C2/de not_active Expired - Fee Related
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