DE3706023A1 - Vorrichtung zur durchfuehrung von werkstoffpruefungen - Google Patents
Vorrichtung zur durchfuehrung von werkstoffpruefungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Durchführung von Werk
stoffprüfungen, insbesondere zur Überprüfung der Haftfestigkeit
von Mörtel und dergleichen auf einem Untergrundmaterial, wobei die
Vorrichtung ein Haltegestell und eine Belastungseinrichtung für
den Prüfling aufweist.
Bekannte Prüfvorrichtungen sind so aufgebaut, daß eine Prüfplatte
die auf einer flachen Seite mittig eine Öse aufweist, auf die zu
prüfende Fläche aufgeklebt wird. Ein Prüfgestell bestehend aus
einem Dreibeingestell wird auf die um die Prüffläche liegende
Fläche aufgesetzt. Der Dreibeinauflage gegenüberliegenden Seite
ist ein Zugkolben zur Kraftbeaufschlagung angebracht. Im Innen
bereich des Dreibeingestelles ist eine Ankoppeleinrichtung so an
den Zugkolben angebracht, daß diese eine Verbindung zwischen dem
Zugkolben und der Prüffläche bildet. Für die Überprüfung der
Rechtwinkligkeit der Abzugseinrichtung im Bezug auf die Prüffläche
ist eine Fläche zum Anlegen eines Winkels, und die Einjustierung
durch Stellschrauben an der Dreibeinauflage möglich.
Bekannnte Prüfmaschinen haben den Nachteil, daß die Einjustierung
des Prüfgestelles mit Stellschrauben vorgenommen werden muß, und
daß die Belastungseinrichtung als Zugkolben ausgebildet ist.
In der Handhabung bekannter Prüfmaschinen ergeben sich weitere
Nachteile, vor allem weil die zu prüfende Fläche mit einer umständ
lichen Kernbohrung versehen werden muß,auf die die Prüfplatte auf
geklebt wird. Durch ein umständliches Erhitzungsverfahren wird der
Prüfling von der Prüfplatte abgesprengt. Aus dem Vorerwähnten ist
erkennbar, daß bei Laborprüfungen Kernbohrgerät zur Herstellung
des Prüflings, Kleber zum Befestigen der Prüfplatte und ein Wärme
ofen zum Absprengen des Prüflings erforderlich sind, ebenso kann
eine Zugeinrichtung wie sie bei bekannten Prüfmaschinen verwendet
wird durch keine andere Belastungseinrichtung ersetzt werden.
Gerade bei Werkstoffprüfungen in Labors und Schulen bedeutet
es einen erheblichen Nachteil, wenn mehrere Geräte erforder
lich sind, so daß entsprechend hohe Kosten anfallen, wenn an
dererseits auch die Handhabung aufwendig und umständlich ist.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, unter
Vermeidung der vorerwähnten Nachteile eine Prüfeinrichtung
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die bei geringem appa
rativem Aufwand und bei gleichzeitig einfacher Handhabung,
das Durchführen von Werkstoffprüfungen ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vor
geschlagen, daß sie eine Aufnahmeform mit einem einseitig
auf das Untergrundmaterial auflegbaren Durchtrittskanal zur
Aufnahme des mit dem Untergrundmaterial zu verbindenden Haft
materials aufweist, daß der Durchtrittskanal eine Hinter
schneidungsformung zum formschlüssigen Halten des ausgehär
teten Haftmaterials hat, und daß die Aufnahmeform Angriffstellen
zum Befestigen der Belastungseinrichtung aufweist.
Die bei dieser Prüfvorrichtung erforderlichen Arbeitsgänge
sind einfach durchführbar, was insbesondere auch für den
Laborbetrieb in Schulen vorteilhaft ist.
Durch die Verwendung der Aufnahmeform ist einerseits das ört
lich begrenzte Aufbringen des Mörtels oder dergleichen auf das
Untergrundmaterial vereinfacht und außerdem läßt sich an dieser
Form die Belastungseinrichtung gut ankoppeln.
Besonders vorteilhaft ist es, daß die Aufnahmeform konisch,
zum Untergrund verengenden Durchtrittskanal aufweist, dadurch
ist ein sicheres Halten des Mörtelstückes, eine gleichgroße
Fläche an der Verbindungsstelle durch den Querschnitt an der
engen Stelle vorhanden, dadurch ist ein gezielter Abriß sowie
eine meßbare Prüffläche gegeben. Der Prüfling kann gut aus der
Aufnahmeform gelöst werden indem er von der engen Öffnung aus
dem Durchtrittskanal geschoben wird.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Aufnahmeform außen an wenig
stens zwei gegenüberliegenden Stellen, vorzugsweise als tangen
tiale Schlitze ausgebildete Angriffstellen zum Befestigen der
Belastungseinrichtung aufweist, dadurch ist eine leicht
montier- und demontierbare Verbindung ohne Zuhilfenahme von
Werkzeug möglich. In die Schlitze der Aufnahmeform wird zum
Prüfzweck das klammerartige Halteteil mit den Hakenvor
sprüngen eingeschoben.
Ein weiterer Vorteil ist, daß das Haltegestell einen portal
artigen Stützrahmen mit Stützschenkeln und einem Verbindungs
teil aufweist, der den Prüfling bzw. die Aufnahmeform übergreift
und sich auf dem Untergrundmaterial mit seinen Stützschenkeln
abstützt und an dessen Verbindungsteil die Belastungseinrichtung
angreift, dadurch ist eine schnell montierbare Aufnahme und Ab
stützung der Belastungseinrichtung sowie eine einfache Ausmitt
lung des Stützrahmens auf die Aufnahmeform möglich.
Eine Weiterbildung sieht vor, daß zum Ausgleich von Unebenheiten
des Untergrundmaterials eine Seite des portalartigen Stützrahmens
drehbar mit dem Stützschenkel verbunden ist.
Zweckmäßigerweise ist die Belastungseinrichtung als Hohlkolben
zylinder vorzugsweise als Druckpresse ausgebildet,der Vorteil
besteht darin daß durch die Bohrung des Zylinders die Zugstange
des Halteteils geschoben und verankert werden kann.
Eine weitere Ausgestaltung sieht vor, daß die Zugstange leicht
gelenkig angeordnet die Kräfte gleichmäßig verteilt an der
Aufnahmeform und am Untergrundmaterial ansetzt, der Vorteil dieser
und der drehbaren Ausbildung des Stützrahmens am Stützschenkel
ist, daß ein umständliches Einjustieren durch Ausgleichschrauben
oder ähnlichem ganz entfällt, da die auftretenden Kräfte gleich
mäßig aufgenommmen werden.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überprüfen
der Haftfestigkeit insbesondere von Mörtel und dergleichen auf
einem Untergrundmaterial und dergleichen.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß eine
Aufnahmeform mit einer Öffnungsseite eines darin befindlichen
Durchtritts- und Haltekanals auf das Untergrundmaterial aufgelegt
wird, daß der Durchtritts- und Haltekanal mit angemachtem Mörtel
oder dergleichen gefüllt wird, und daß nach dem Abbinden des
Mörtels die Aufnahmeform vom Untergrund weg zugbeaufschlagt wird.
Dieses Verfahren ist einfach durchführbar, was insbesondere
auch für den Laborbetrieb in Schulen vorteilhaft ist.
Zusätzliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den wei
teren Unteransprüchen aufgeführt. Nachstehend ist die Erfin
dung anhand der Zeichnungen noch näher beschrieben:
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch die gesamte
Vorrichtung als Haftzugversuch;
Fig. 2 die Draufsicht einer Aufnahme
form.
Fig. 1 zeigt eine Prüfvorrichtung 100, die im vorliegenden
Falle zum Überprüfen der Haftzugfestigkeit von Putz und
dergleichen eingerichtet ist. Die Prüfvorrichtung 100 weist
eine Aufnahmeform 1 mit Abzugsvorrichtung auf. Der zu über
prüfende Mörtel 2 ist auf einem Untergrundmaterial z. B.
Beton 3 aufgebracht. Der Mörtel 2 wird von der konischen
Wandung 4 der Aufnahmeform 1 gehalten. Außerhalb der
Aufnahmeform 1 sind Schlitze 5 tangential zum Untergrund
material 3 angebracht um das Halteteil 6 einschieben zu
können. Über das Halteteil 6 wird ein Portalartiger
Stützrahmen 7 gestellt, wobei eine Seite als fest angebrach
ter Stützschenkel 8 ausgebildet, und die gegenüberliegende
Seite über einen Bolzen 9 gelenkig angebrachter Stütz
schenkel 8 ausgebildet ist. An dem Halteteil 6 ist eine
Zugstange 10 mit Gelenk 11 gelagert angebracht.
Über die Zugstange 10 wird eine Belastungseinrichtung 12
zur Kraftbeaufschlagung auf den Stützrahmen 7 geschoben.
An dem Ende der Zugstange 10 wird nach dem Aufsetzen der
Belastungseinrichtung 12 eine Verschraubung 13
angebracht. Bei Betätigung der Belastungseinrichtung 12
wird die Kraft über die Zugstange 10 und der Aufnahmeform 1
auf den Mörtel 2 abgeleitet, wobei die Haftfestigkeit des
Mörtels 2 auf dem Untergrundmaterial 3 geprüft wird.
Fig. 2 zeigt eine Aufnahmeform 1 die als runder
Körper ausgebildet ist, wobei die Wandung 4 des Durch
tritts- und Haltekanals 2 konisch ist.
Auf zwei Seiten der Aufnahmeform 1 sind tangential zum
Untergrundmaterial 3 Schlitze 5 angebracht in die
das Halteteil 6 mit den Hakenvorsprüngen 14 eingescho
ben werden kann.
Die Fig. 3 und 4 zeigen weitere Möglichkeiten der
Ausbildung als Aufnahmeform die jedoch wegen der
ungleichen Abrißkante und der schlechten Lösbarkeit
des Mörtels aus der Aufnahmeform wenig Anwendung
findet.
Das Prüfgerät ist speziell für Laborzwecke angelegt
worden, um auf einfache Art und Weise das Überprüfen
von Mörtel und dergleichen auf dem Untergrundmaterial
in Bezug auf die Haftfestigkeit zu prüfen. Das Prüf
gerät ist so gebaut, daß vor allem Schüler ohne Vor
kenntnisse mit kurzer Einweisung Versuche eigenständig
durchführen können.
Die Prüfanordnung ist für folgende Versuche geeignet:
- 1. Labormäßige Prüfung der Haftfestigkeit von Putzmörtel und dergleichen.
- 2. Labormäßige Prüfung der Haftfestigkeit von Estrichmörteln.
- 3. Labormäßige Prüfung von Beschichtungen auf Untergründen in Verbindung mit Mörtel und dergleichen.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Durchführung von Werkstoffprüf
ungen, insbesondere zur Überprüfung der Haftfest
igkeit von Mörtel und dergleichen auf einem Un
tergrundmaterial, wobei die Vorrichtung ein Halte
gestell und eine Belastungseinrichtung für den
Prüfling aufweist, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie eine Aufnahmeform mit einem
einseitig auf das Untergrundmaterial auflegbaren Durch
trittskanal zur Aufnahme des mit dem Untergrundmaterial
zu verbindenden Haftmaterials aufweist, daß der Durch
trittskanal eine Hinterschneidungsformung zum form
schlüssigen Halten des ausgehärteten Haftmaterials hat,
und daß die Aufnahmeform Angriffstellen zum Befestigen
der Belastungseinrichtung aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmeform einen sich konisch zum Unter
grundmaterial verengenden Durchtrittskanal aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,daß
die Aufnahmeform einen runden Außenquerschnitt aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,daß
die Aufnahmeform außen an wenigstens zwei gegenüber
liegenden Stellen, vorzugsweise als tangentiale Schlitze
ausgebildete Angriffstellen zum Befestigen der Belast
ungseinrichtung aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4 dadurch
gekennzeichnet,daß das Haltegestell einen portalartigen
Stützrahmen mit Stützschenkeln und einem Verbindungs
teil aufweist, der den Prüfling bzw. die Aufnahmeform
übergreift und sich auf dem Untergrundmaterial mit
seinen Stützschenkeln abstützt und an dessen Verbindungs
teil die Belastungseinrichtung angreift.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch
gekennzeichnet, daß für das Verbinden der Aufnahmeform
mit der Belastungseinrichtung ein klammerartiges, im
Querschnitt etwa umgekehrt U- förmiges Halteteil vor
gesehen ist, das an seinen freien U- Schenkeln nach
innen weisende, in die Schlitze der Aufnahmeform eingrei
fende Hakenvorsprünge aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch
gekennzeichnet, daß an dem Halteteil mittig von dessen
U- Verbindungsschenkel eine mit der Belastungseinrichtung
verbindbare Zugstange angreift.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch
gekennzeichnet, daß die Belastungseinrichtung als Hohl
kolbendruckpresse ausgebildet ist und daß die Zugstange
den Hohlkolben durchragt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch
gekennzeichnet, daß der Hubzylinder auf dem Verbindungs
teil des Stützrahmens dem Halteteil abgewandt aufgesetzt
ist.
10. Verfahren zum Überprüfen der Haftfestigkeit insbesondere
von Mörtel und dergleichen auf einem Untergrundmaterial
und dergleichen, daß eine Aufnahmeform mit einer Öffnungs
seite eines darin befindlichen Durchtritts-und Haltekanals
auf das Untergrundmaterial aufgelegt wird, daß der Durch
tritts- und Haltekanal mit angemachtem Mörtel oder derglei
chen gefüllt wird, und daß nach dem Abbinden des Mörtels
die Aufnahmeform vom Untergrundmaterial weg zugbeaufschlagt
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706023 DE3706023A1 (de) | 1987-02-25 | 1987-02-25 | Vorrichtung zur durchfuehrung von werkstoffpruefungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873706023 DE3706023A1 (de) | 1987-02-25 | 1987-02-25 | Vorrichtung zur durchfuehrung von werkstoffpruefungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3706023A1 true DE3706023A1 (de) | 1988-09-08 |
Family
ID=6321731
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873706023 Withdrawn DE3706023A1 (de) | 1987-02-25 | 1987-02-25 | Vorrichtung zur durchfuehrung von werkstoffpruefungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3706023A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103900955A (zh) * | 2014-04-11 | 2014-07-02 | 河北工业大学 | 一种胶粘剂初粘度定量测试装置及测试方法 |
CN108732091A (zh) * | 2018-07-30 | 2018-11-02 | 福建工程学院 | 一种初凝前浆体表面粘结性的检测装置及其方法 |
CN110987794A (zh) * | 2019-12-19 | 2020-04-10 | 常州市建筑科学研究院集团股份有限公司 | 粘接砂浆拉伸粘接强度检测机具及检测方法 |
CN115950820A (zh) * | 2023-03-13 | 2023-04-11 | 四川蜀工公路工程试验检测有限公司 | 沥青砂浆界面粘结力的测定装置及方法 |
-
1987
- 1987-02-25 DE DE19873706023 patent/DE3706023A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103900955A (zh) * | 2014-04-11 | 2014-07-02 | 河北工业大学 | 一种胶粘剂初粘度定量测试装置及测试方法 |
CN108732091A (zh) * | 2018-07-30 | 2018-11-02 | 福建工程学院 | 一种初凝前浆体表面粘结性的检测装置及其方法 |
CN110987794A (zh) * | 2019-12-19 | 2020-04-10 | 常州市建筑科学研究院集团股份有限公司 | 粘接砂浆拉伸粘接强度检测机具及检测方法 |
CN115950820A (zh) * | 2023-03-13 | 2023-04-11 | 四川蜀工公路工程试验检测有限公司 | 沥青砂浆界面粘结力的测定装置及方法 |
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Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |