DE3705426C2 - Verfahren zum Herstellen eines einstückigen Ventilhülsenrohlings - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines einstückigen VentilhülsenrohlingsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines
einstückigen Ventilhülsenrohlings nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Es ist bereits ein Verfahren dieser Art bekannt
(GB-2 121 326 A), bei dem in einem hohlzylindrischen Rohling
durch plastische Verformung im mittleren Abschnitt Längsnuten
eingeformt werden, die am einen Ende geschlossen sind. In
einem sich anschließenden plastischen Verformungsvorgang
werden die Längsnuten an ihrem anderen Ende geschlossen. Bei
diesen Verfahren muß ein hülsenartiger Rohling vorliegen.
Weiterhin bekannt ist ein Verfahren zum Herstellen einer
Ventilhülse (DE-OS 34 13 072), bei dem die Längsnuten in
einem ggf. mit einem Boden versehenen Rohling durch einen
spanabhebenden Vorgang erzeugt werden.
Bei einem weiteren bekannten Verfahren zur Herstellung einer
Ventilhülse (JP-OS 58-41 644) wird eine vorläufige Bohrung
geformt, in der Längsnuten gebildet werden. Ein Verschließen
der Längsnuten im Bereich des offenen Endes der Sacklochboh
rung geschieht durch Einsetzen eines getrennten Bauelements.
Die japanische Offenlegungsschrift 55-119564 offenbart eine
einstückige Ventilhülse, in der Nuten in einer Ventilhülse durch
Räumen oder durch Hindurchführen eines ähnlichen Schneidwerkzeuges
durch die Hülse vorgeformt werden, worauf anschließend durch
Extrusion ein ringförmiger Wulst oder Wulste geformt werden, um
ein Ende oder beide Enden jeder Nut zu schließen.
Jedoch besitzen diese bekannten Ventilhülsen üblicherweise durch
Schneid- bzw. Spanvorgänge gebildete Nuten. Im Fall der durch
Schneidvorgänge gebildeten Nuten dauert es mehrere Minuten zur
Bildung einer Nut. Daher dauert es sehr lange, eine Ventilhülse
fertigzustellen.
Insbesondere sind bei der einstückigen Ventilhülse nach der
japanischen Offenlegungsschrift 54-132935 die Herstellungskosten
sehr hoch, da eine komplizierte Vorrichtung zum Schneiden einer
inneren Oberfläche eines Werkstücks verwendet werden muß.
Entsprechend den herkömmlichen Methoden zum Herstellen von
Ventilhülsen hängt die Abmessungsgenauigkeit der Ventilhülsen
stark von der Präzision der Schneidvorrichtungen, der Schneid
leistung der Schneidwerkzeuge, der Präzision der Spannvorrich
tungen, den Schleifcharakteristika der inneren Oberfläche der
Ventilrohlinge usw. ab. Daher werden häufig ungenaue Ventilhülsen
erzeugt.
Nach einer weiteren in der japanischen Offenlegungsschrift
55-119564 offenbarten Herstellungsmethode müssen mehrere Nuten mit
geschlossenen Enden sowohl durch Schneiden als auch durch
Extrudieren hergestellt werden, so daß die Produktionskosten hoch
sind. Darüber hinaus ist es außerordentlich schwierig, einen
Schneidvorgang in einen Extrusionsvorgang zu ändern.
Die japanische Offenlegungsschrift 60-73175 offenbart ein
Verfahren zum Herstellen einer einstückigen Hülse unter
Verwendung eines zylindrischen Hülsenrohlings mit einem dicken
Umfangsabschnitt an jedem Ende, der dicker ist als der dazwischen
liegende mittlere Abschnitt, wobei die dicken Abschnitte radial
nach innen durch ein plastisches Verformungsverfahren deformiert
werden, bevor die inneren und äußeren Oberflächen des zylindrischen
Hülsenrohlings fertig bearbeitet, insbesondere spanabhebend
bearbeitet werden. Jedoch ist es bei einer derartigen Herstel
lungsmethode nicht leicht, zunächst einen zylindrischen
Hülsenrohling herzustellen, der unterschiedliche Dicken an den
Enden und in seinem mittleren Bereich aufweist. Die Menge des von
der inneren Oberfläche des Hülsenrohlings zu entfernenden
überschüssigen Materials ist groß, so daß die Herstellungskosten
hoch werden. Darüber hinaus ist es außerordentlich schwierig, die
Produktivität und Genauigkeit zu verbessern.
Der Erfindung liegt eine Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Her
stellen eines einstückigen Ventilhülsenrohlings zu schaffen, mit
dessen Hilfe sich die Produktionskosten und die Herstellungszeit
verringern und die Produktivität und Genauigkeit verbessern läßt.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 vor.
Typischerweise wird ein Werkstück zunächst mit einem Sackloch und
einer Vielzahl von in Längsrichtung des Lochs verlaufenden Nuten
in einer inneren Oberfläche des Lochs geformt. Es wird von der
Erfindung bevorzugt, daß die Nuten durch ein Vorwärtsfließpressen
oder ein Rückwärtsfließpressen gebildet werden. Anschließend wird der
Boden des Werkstücks durch einen Stanzvorgang entfernt, um ein durchgehendes Loch in
dem Werkstück zu bilden, während die inneren Enden
der Nuten geschlossen bleiben. Weiterhin wird ein innerer
Abschnitt des Werkstückes an der Mündung des Lochs bzw.
der Bohrung plastisch verformend bearbeitet.
Als Ergebnis werden die Enden der Nuten
an der Mündung des Lochs geschlossen. Anschließend wird
die innere Oberfläche des Werkstücks vorzugsweise spanabhebend
bearbeitet, so daß ein genaues zylindrisches durchgehendes Loch
gebildet wird. Weiterhin wird gegebenenfalls die äußere
Oberfläche des Werkstücks bearbeitet, insbesondere spanabhebend,
je nach der gewünschten Form, beispielsweise werden Nuten oder
dergleichen zusätzlich in der äußeren Oberfläche gebildet.
Die genannten Verfahrensschritte können in kaltem oder warmen
Zustand durchgeführt werden.
Da ein Sackloch und eine Vielzahl von in Längsrichtung verlaufender
Nuten in dem Loch in einem Werkstück durch ein plastisches
Verformungsverfahren gebildet werden, und ein Abschnitt des
Werkstücks an dem Boden des Lochs durch plastische Verformung
entfernt wird, wobei die inneren Enden der Nuten geschlossen
bleiben, und ein innerer Abschnitt des Werkstückes benachbart der
Mündung des Lochs weiterhin plastisch verformt wird, um dadurch
die anderen Enden der Nuten zu schließen, können an beiden Enden
geschlossenen Nuten in der inneren Oberfläche eines Werkstückes
rein durch ein plastisches Verformungsverfahren gebildet werden.
So ist es möglich, eine einstückige Ventilhülse mit einer
Vielzahl von Nuten darin zu erzeugen, indem feste Materialen
verwendet werden, die mit niedrigem Preis gekauft werden können.
Spanabhebende Verfahrensschritte sind nicht erforderlich, mit
Ausnahme des abschließenden Verfahrensschrittes der Bearbeitung
der inneren und äußeren Oberflächen der Werkstücke. Dadurch läßt
sich die Produktivität verbessern und die Produktionskosten
können beachtlich gesenkt werden. Darüber hinaus ist die
Genauigkeit in der Abmessung der Nuten außerordentlich groß mit
einer stabilisierten hohen Qualität. Weiterhin läßt sich Material
sparen. Unter Verwendung der bevorzugten Methode können die Nuten
an einem Ende nur durch plastische
Verformung des Werkstückes geschlossen gebildet werden, während die anderen Enden der Nuten
anschließend durch plastische Verformung des Werkstückes
geschlossen werden können. Auf diese Weise muß nur eine geringe
Menge an Überschußmaterial, das sich radial nach
innen an dem anderen Ende der Nuten erstreckt und gegebenenfalls andere
gewünschte Abschnitte mit dem abschließenden spanabhebenden
Verfahrensschritt entfernt werden. Darüber hinaus wird das
Spanabheben dieses Materials leicht, so daß die Kosten der
Herstellung einer einstückigen Ventilhülse weiterhin verringert
werden können.
Wenn beide Enden der Nuten durch einen plastischen Verformungs
vorgang wie beschrieben geschlossen werden, wird die äußere Form
des Werkstückes nicht verändert. Aus diesem Grund kann das
Werkstück mit hoher Präzision am Ende der Bearbeitung bearbeitet
werden. Daher lassen sich einstückige Ventilhülsen mit außeror
dentlich genauen Abmessungen herstellen.
Weitere Einzelheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben
sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung sowie anhand der Zeichnung. Hierbei
zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht
eines Werkstückes, das in einem erfindungsge
mäßen Herstellungsverfahren verwendet wird;
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Werkstück, das durch
plastische Verformung mit einem Sackloch und
einer Vielzahl von Nuten gebildet ist;
Fig. 3 eine Endansicht des teilweise geformten
Werkstücks der Fig. 2;
Fig. 4 einen Schnitt durch ein Werkstück, bei dem
ein Abschnitt an dem Boden des Lochs zur
Bildung eines durchgehenden Lochs gestanzt
ist;
Fig. 5 einen Schnitt durch ein Werkstück, bei dem
ein innerer Abschnitt des Werkstücks
benachbart der Mündung des ursprünglichen
Sacklochs zur Verformung gepreßt ist; und
Fig. 6 einen Schnitt durch eine fertig bearbeitete
einstückige Ventilhülse nach spanabhebender
Bearbeitung der inneren und äußeren
Oberfläche des Werkstücks.
Eine einstückige Ventilhülse wird in kaltem oder heißem Zustand
wie folgt hergestellt:
Fig. 1 zeigt ein Werkstück 1 ohne Öffnung, das den gleichen Durchmesser über
seine gesamte Länge aufweist. Vorzugsweise wird
das Werkstück 1 hergestellt, indem eine lange zylindrische
Stange auf eine vorbestimmte Länge abgeschnitten wird. Das
Werkstück 1 wird zuerst mit einem Sackloch 3 und einer Vielzahl
von Nuten 2, die als Ölnuten wirken, durch plastische Verfor
mungsbearbeitung des Werkstückes 1 geformt (siehe Fig. 2 und 3).
Das Loch 3 und die Nuten 2 werden vorzugsweise durch ein
Rückwärtsfließpressen gebildet, obwohl sie auch durch ein
herkömmliches Vorwärtsfließpressen gebildet werden können. Die
Nuten 2 werden in der Längsrichtung des Lochs 3 bzw. Werkstücks 1 orientiert
und werden mit gleichmäßigem
gegenseitigem Winkelabstand in dem Loch verteilt. Anschließend
wird ein Abschnitt 4 (siehe Fig. 2) des Werkstückes 1 an dem
Boden des Lochs 3 durch Stanzen entfernt,
um so aus dem Loch 3 ein durchgehendes Loch 5 zu formen
(siehe Fig. 4). Wie sich aus Fig. 5 ergibt, entspricht der Innendurchmesser
S des gestanzten Abschnittes des Lochs 5 im wesentlichen
dem Durchmesser d des Lochs 3 zwischen den Nuten 2 bzw.
kann etwas kleiner sein. Dementsprechend bleiben die in Fig. 5
rechten geschlossen geformten Enden der Nuten 2 geschlossen.
Wie aus Fig. 5 zu entnehmen ist, wird ein weiterer innerer Abschnitt des
Werkstückes 1 plastisch durch das offene Ende
6 des Lochs 3, vorzugsweise durch Preßverformen des Materials
des Werkstückes 1 verformt. Der innere Durchmesser T der Innenwand 8 des
offenen Endes 6 größer gemacht als der Durchmesser D des
Lochs 3. Auf diese Weise werden die anderen Enden der Nuten 2
geschlossen.
Schließlich können (siehe Fig. 6) die inneren und äußeren
Oberflächen des Werkstücks 1 insbesondere spanabhebend
bearbeitet werden, um dadurch eine fertig
bearbeitete einstückige Ventilhülse zu erzeugen. Beispielsweise
werden Nuten 7 zusätzlich in der äußeren Oberfläche des
Werkstücks 1 gebildet. Ebenfalls werden die Innenwände 8, 9 und
das überschüssige Material 10 des Werkstücks 1 (siehe Fig. 5) auf
zylindrische Form bearbeitet, insbesondere spanabhebend. Das
überschüssige Material 10 wird ebenfalls entfernt.
Claims (3)
1. Verfahren zum Herstellen eines einstückigen Ventilhül
senrohlings mit einem durchgehenden Loch und im mittleren
Lochabschnitt axial verlaufenden Längsnuten, bei
dem von einem zylindrischen Rohling ausgegangen wird, in
dem durch plastisches Verformen im mittleren Abschnitt
die Längsnuten eingeformt und der auf einer Seite an die
Längsnuten anschließende Lochabschnitt mit einem die
Längsnuten schließenden Innendurchmesser erzeugt wird
und danach der andere Lochabschnitt ebenfalls durch
plastisches Verformen auf einen Innendurchmesser redu
ziert wird, der ebenfalls die Längsnuten schließt, da
durch gekennzeichnet, daß von einem vollen, zylindrischen
Rohling (1) ausgegangen wird, in den durch axiales
Fließpressen ein Sackloch (3) mit den Längsnuten (2)
eingeformt wird, anschließend durch Ausstanzen des Bodens
des Sackloches (3) der eine Lochabschnitt (4) erzeugt
und danach durch axiales Stauchen eines ringförmigen
Stirnbereiches vom offenen Ende des Sackloches (3) her,
der andere Lochbereich erzeugt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Nuten (2) durch
ein Rückwärtsfließpressen hergestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Nuten (2) durch
ein Vorwärtsfließpressen geformt werden.
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