DE3700555A1 - Richtmaschine fuer bleche und baender - Google Patents
Richtmaschine fuer bleche und baenderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Richtmaschine für Bleche und
Bänder, insbesondere für kaltgewalzte Bleche und Bänder
nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 und geht da
mit von einem aus der Praxis bekannten Stand der Technik
aus, der sog. "Kippjochanstellung".
Richtmaschinen dieser
Bauart weisen obere und untere Querjoche bzw. Querhäupter
sowie Wechselkassetten auf, die in der mittleren senk
rechten Querebene der Richtwalzen geteilt und durch Gelenk
verbindungen derart miteinander verbunden sind, daß die
Querhaupt- und Kassettenteile samt den von ihnen getragenen
Gruppen von Stützrollen für die Richtwalzen unter Leerlauf
bedingungen leicht V-förmig gekippt bzw. angestellt werden
können. Unter der Richtkraft sollen sich die Querhäupter
und Wechselkassetten so weit durchbiegen, daß die vorein
gestellte V-Form verschwindet, die Gruppen von Stützrollen
axial fluchten und demgemäß die Richtwalzen gerade sind.
Hierdurch soll die Durchbiegung der Querhäupter kompensiert
werden. Es versteht sich, daß die Querhäupter oder zumin
dest das obere Querhaupt als Ganzes über zwei Paare von sich
an Ständern abstützenden Anstellvorrichtungen in Vorschub
richtung des Richtgutes schräg anstellbar sind, um wie be
kannt die Eintauchtiefe der versetzten Richtwalzen zur
Überstreckungsverteilung von der Einlaufseite des Richt
gutes bis zur Auslaufseite abnehmend einzustellen.
Das Biegeverhalten der geteilten Querhäupter bekannter Blech
richtmaschinen mit der beschriebenen Kippjochanstellung ist
dadurch bestimmt, daß die Querhäupter als Träger mit zwei
Auflagen aufzufassen sind, an denen die Biegekraft zumindest
anfänglich in der mittleren Symmetrieebene angreift, bis
aufgrund der Durchbiegung der Querhäupter die Richtwalzen
gerade sind. Bei vorgegebener Biegesteifigkeit der Quer
häupter ist die Durchbiegung somit optimal. Von dem Maß der
Durchbiegung ist jedoch auch die Größe der voreingestellten
V-Form der geteilten Querhäupter abhängig. Da nun ferner die
Richtwalzen unter Leerlaufbedingungen bereits an den eben
falls V-förmig gerichteten Gruppen von Stützrollen anliegen
sollten, müssen auch die Richtwalzen durch an ihren Enden
angreifende Kräfte V-förmig vorgebogen werden. Da das Ausmaß
der Richtwalzen-Vorbiegung wegen der starken Knicklage auch
der Gruppen von Stützrollen rechts und links von der mittleren
senkrechten Querebene der Querhäupter beträchtlich sein muß,
werden die Richtwalzen - bis sie unter der Richtkraft gerade
gebogen sind - erheblich auf Biegung beansprucht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das bekannte "Kipp
jochprinzip" bei einer Richtmaschine für Bleche und Bänder
dahingehend zu verbessern, daß die Richtwalzen vor dem Auf
treten der Richtkraft weniger vorgebogen werden müssen, d. h.
die Richtwalzen schonender behandelt werden.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung aus den
kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruches 1. Hiernach
sind die Querhäupter in konventioneller Weise einstückig aus
geführt, wobei die Wechselkassetten nicht mehr zweiteilig,
sondern durch jeweils zwei Zwischengelenke dreiteilig ausge
führt sind mit einem Mittelteil, das sich über zwei im Abstand
voneinander angeordnete starre Auflagen an dem zugehörigen
Querhaupt abstützt. Dies führt zunächst einmal zu einem ver
besserten Biegeverhalten der einstückigen Querhäupter, die
somit leichter ausgeführt werden können.
Zur Schonung der Richtwalzen ist es jedoch wesentlicher, daß
die voreingestellte Knickanstellung von zwei Gruppen von
Stützrollen lediglich im Bereich der beiden gelenkig ange
schlossenen und somit schwenkbaren äußeren Seitenteile der
unstarren Wechselkassette vorliegt, deren Schwenklage in
Richtung der Richtkraft gegenüber dem zugehörigen Querhaupt
durch jeweils eine Stellvorrichtung begrenzt ist. Die Folge
hiervon ist, daß die Richtwalzen nicht mehr im mittleren Be
reich, sondern nur an ihren Enden einer Vorbiegung zu unter
werfen sind, die einen Kontakt zwischen den Richtwalzenenden
und den äußeren Gruppen von Stützwalzen auch im Leerlauf
sicherstellt.
Die Stellvorrichtungen, die gewissermaßen Begrenzungsan
schläge darstellen, bestehen zweckmäßig aus sich quer zu den
Richtwalzen erstreckenden Verstellkeilen, die sich in jeder
Verstellposition über die Länge der Kassette - in Vorschub
richtung des Richtgutes gesehen - erstrecken, wobei die
Kassetten durch an dem zugehörigen Querhaupt festgelegte
vorgespannte Zugglieder gegen die starren Auflagen und die
Verstellkeile angedrückt sind. Diese vorgespannten Zugglieder
stellen zumindest für die obere Kassette eine Art Ausbalan
cierung dar, indem schon vor dem Richten unter Leerlauf
bedingungen nicht nur das Mittelteil gegen die beiden quer
hauptseitigen starren Auflagen angedrückt ist, sondern auch
die äußeren Seitenteile in ihrer nach aufwärts gerichteten
Schwenklage an die Verstellkeile angedrückt sind. Obwohl die
untere Kassette durch ihr Eigengewicht sowohl mit dem Mittel
teil an den querhauptseitigen Auflagen sowie mit den in ab
wärts geneigter Schwenklage abgefallenen Seitenteilen an
den Verstellkeilen anliegen würden,
empfehlen sich zur Stabilisierung der Verhältnisse auch hier die an dem zugehörigen Querhaupt festgelegten vorgespannten Zugglieder.
empfehlen sich zur Stabilisierung der Verhältnisse auch hier die an dem zugehörigen Querhaupt festgelegten vorgespannten Zugglieder.
Damit die Richtwalzen schon unter Leerlaufbedingungen, d. h.
divergierenden Paaren von oberen und unteren Seitenteilen
nebst Stützrollen auch an den äußeren Stützrollen anliegen,
wodurch Schläge beim Eintritt des Richtgutes in die Walzen
anordnung vermieden werden, wird nach Patentanspruch 3 auf
die Lagergehäuse der Richtwalzen das aus dem Walzwerkbau be
kannte "Double Chock Bending"-System angewendet, d. h. die
Lagergehäuse stehen unter Biegemomenten, die die oberen
Richtwalzen an ihren Enden aufwärts und die unteren Richt
walzen an ihren Enden abwärts, d. h. gegen die zurückver
setzten äußeren Stützrollen biegen, die von den divergieren
den Seitenteilpaaren getragen sind. Die Biegemomente werden
erzeugt durch innenliegende zweite vorgespannte Zugglieder,
die mit den Lagergehäusen zugfest verbunden sind, und durch
äußere vorgespannte Druckglieder, so daß an jedem Lagerge
häuse ein Kräftepaar angreift, das die Richtwalzen wie be
schrieben an den Enden vorbiegt.
Da die Lagergehäuse der Richtwalzen sowie die Richtwalzen
selbst von den kassettenseitigen vorgespannten zweiten Zug
gliedern an den Seitenteilen der Kassette fixiert sind, da
diese zweiten Zugglieder zugfest mit den Lagergehäusen ver
bunden sind, stellt die Kassette samt den Stützrollen sowie
den zugehörigen Richtwalzen eine zusammenhängende Baueinheit
dar, die zum Wechseln der Richtwalzen axial ausgebaut werden
kann. Es werden somit Wechselkassetten geschaffen, die zu
sammen mit den zugehörigen Richtwalzen ausbaubar sind, wo
zu nach Patentanspruch 4 die zugfesten Verbindungen zwischen
den querhauptseitigen vorgespannten Zuggliedern und den
kastenförmig ausgebildeten Kassetten gelöst werden können,
wie in der Zeichnungsbeschreibung noch näher erläutert
wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Kaltblech
richtmaschine gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar
zeigen
Fig. 1 einen senkrechten Querschnitt quer zur Vorschub
richtung des Richtgutes, die Kassette teilweise
in Frontansicht,
Fig. 2 einen waagerechten Teilschnitt nach der Linie
II-II in Fig. 1 zur Darstellung der Gelenkver
bindungen,
Fig. 3 eine Einzelheit im Schnitt nach der Linie III-III
in Fig. 1, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung der dreiteiligen
unstarren Kassette vor und während des Richtens.
Die Hauptbestandteile der in Fig. 1 teilweise dargestellten
Richtmaschine sind zwei Paare von ständerartigen Rahmen 1,
von denen in Fig. 1 nur der auslaufseitige Rahmen zu sehen
ist, wenn die Vorschubrichtung des Richtgutes in Blickrich
tung verläuft. Zwischen den Rahmenteilen erstrecken sich ein
oberes und ein nicht dargestelltes unteres biegesteifes Quer
haupt 2, an denen sich letztlich die in Vorschubrichtung zu
einander versetzt angeordneten Richtwalzen 3 abstützen, die
in Lagergehäusen 4 gelagert sind. Die Richtwalzen 3 werden
in nicht dargestellter Weise über die links gelegenen Zapfen
5 angetrieben, so daß die Ausbauseite zum Walzenwechsel auf
der Zeichnung rechts gelegen ist. Die Querhäupter 2 sind
durch vier Anstellvorrichtungen 6 auf und ab anstellbar,
um die Relativlage der oberen und unteren zueinander ver
setzten Richtwalzen 3 quer zur Vorschubrichtung des Richt
gutes zu beeinflussen. Zur Einstellung der Überstreckungsver
teilung werden bekanntlich die Querhäupter 2 und damit die
Richtwalzen 3 einlaufseitig auf einen größeren Überstreckungs
betrag eingestellt als auslaufseitig, d. h. die Querhäupter
2 werden in Vorschubrichtung etwas divergierend angestellt.
Wegen der Symmetrie des Richtvcrganges ist es empfehlenswert,
auch dem nicht dargestellten unteren Querhaupt 2 vier An
stellvorrichtungen 6 zuzuordnen, jedoch ist dies nicht zwin
gend notwendig.
Weitere Einzelheiten der in Fig. 1 dargestellten Kaltblechricht
maschine werden lediglich in bezug auf das Oberteil der
Maschine erläutert, jedoch sind sie in gleicher Weise auch
für das identisch ausgeführte Unterteil gültig.
Neu ist die Anordnung einer unstarren, kastenförmigen Kas
sette 7 zwischen dem Querhaupt 2 und den Richtwalzen 3, die
sich über die gesamte Länge und Breite des Querhauptes 2 er
streckt und aus einem Mittelteil 7 a und zwei Seitenteilen 7 b,
7 c, besteht, die über Zwischengelenke 8, 9 an das durch eine
randseitige Schraffur hervorgehobene Mittelteil 7 a in Rich
tung der auftretenden Richtkraft schwenkbeweglich ange
schlossen sind. Wie aus dem waagerechten Teilschnitt nach
Fig. 2 hervorgeht, erstrecken sich die Gelenkbolzen 8 a und
9 a waagerecht und verbinden sich jeweils überdeckende vor
stehende Laschen der Kassettenteile 7 a, 7 b und 7 c. Die Ge
lenkbolzen 8 a, 9 a sind im übrigen durch obere und untere
Riegel 10 fixiert. Die in Fig. 1 und 2 dargestellten ein
laufseitigen Gelenkverbindungen 8, 9 sind auch am auslauf
seitigen Ende der unstarren Kassette 7 vorgesehen, da die
Gelenkbolzen 8 a, 9 a durchgehend bis zum auslaufseitigen Ende
ausgeführt sind.
Von dem Mittelteil 7 a sind die Lagerböcke 12 für eine Gruppe
von Stützrollen 13 getragen, die jeweils eine Richtwalze 3
abstützen. Das Seitenteil 7 b trägt Lagerböcke 14 für zwei
weitere Stützrollen 15 für jede Richtwalze 3, und das Seiten
teil 7 a trägt Lagerböcke 16 für zwei weitere Stützrollen 17.
Die Richtmaschine umfaßt somit drei Gruppen von Stützrollen
13, 15 und 17, von denen die äußeren Gruppen 15 und 17 durch
den gelenkigen Anschluß der Seitenteile 7 b, 7 c an das Mittel
teil 7 a unabhängig von der mittleren Gruppe von Stützrollen
13 anstellbar sind.
Im Ausführungsbeispiel sind alle Stützrollen 13, 15, 17 in
der senkrechten Achsebene der Richtwalzen 3 angeordnet. Dies
erfordert es, daß die Einbaustücke 4 der Richtwalzen in
horizontaler Ebene lagemäßig fixiert sind, beispielsweise
indem benachbarte Lagergehäuse 4 aneinander anliegen. Es ist
jedoch auch denkbar und Stand der Technik, wenn jede Richt
walze durch V-förmige Anordnung von Stützrollen sattelartig
abgestützt und somit in horizontaler Ebene fixiert ist.
Das Mittelteil 7 a ist im Bereich seiner Enden symmetrisch
zur mittleren Querebene Q des starren Querhauptes 2 und der
Richtwalzen 3 über zwei in relativ großem Abstand voneinander
angeordnete starre Auflagen 20 abgestützt, die die von den
Stützrollen 13 weitergeleitete Richtkraft in einer relativ
breiten Verteilung in das Querhaupt 2 überleiten, was die
Durchbiegung des Querhauptes günstig beeinflußt. Den starren
Auflagen 20 sind zweckmäßig in ihren senkrechten Ebenen Ver
steifungsstege 2 a des Querhauptes 2 zugeordnet.
Jedem äußeren Seitenteil 7 b, 7 c der unstarren Kassette 7
ist im Bereich der äußersten Stützrollen 15, 17 eine die
Schwenklage des Seitenteils gegenüber dem Querhaupt 2 be
grenzende Stellvorrichtung 21 bzw. 22 zugeordnet. Im Aus
führungsbeispiel bestehen die Stellvorrichtungen aus sich quer
zu den Richtwalzen 3 erstreckenden Verstellkeilen 21 a, 22 a,
die sich in jeder Verstellposition über die Länge der
Kassette 7 - in Vorschubrichtung des Richtgutes gesehen
erstrecken und sich an im Querhaupt 2 festgelegten Gegen
keilen 21 b, 22 b abstützen.
Die Kassette 7 ist durch vorgespannte erste Zugglieder 23,
24 und 25, die an dem Querhaupt 2 festgelegt, gegen die
starren Auflagen 20 und die Verstellkeile 21 a, 22 a angedrückt.
Dies ist für die cbere Kassette 7 aus Gründen der Ausbalan
cierung zwingend erforderlich, wird jedoch auch für die
untere Kassette aus Gründen der Stabilisierung vorgesehen,
und zwar aus folgendem Grunde, soweit es die äußeren
elastischen Zugglieder 24 und 25 anbelangt:
In Fig. 1 ist nämlich die Kassette 7 in der geraden Streck
lage dargestellt, die sie unter Berücksichtigung der Durch
biegung des Querhauptes 2 unter der Richtkraft einnehmen
soll. Ohne diese Durchbiegung, d. h. unter Leerlaufbedingungen,
sind die starren Auflagen 20 für das Mittelteil 7 a über die
Anstellvorrichtungen 6 etwas tiefer (und für den Unterteil
der Maschine etwas höher) angestellt, so daß die Seitenteile
7 b und 7 c in einer ausgeschwenkten Knicklage an den Verstell
keilen 21 a, 22 a anliegen. Dies bewirken die elastischen Zug
glieder 24 und 25. Fig. 4 zeigt in ausgezogenen Linien sche
matisch die Knickstellung der Seitenteile 7 b und 7 c gegen
über dem Mittelteil 7 a unter Leerlaufbedingungen. Die gleiche
Darstellung gilt spiegelbildlich auch für den Unterteil der
Maschine. Es ist zweckmäßig, daß auch die Seitenteile 7 b und
7 c der unteren Kassette durch (dann abwärts gerichtete) Zug
kräfte an den unteren Verstellkeilen 21 a, 22 a gedrückt ge
halten werden, so daß die Übereinanderliegenden Paare von
Seitenteilen 7 b bzw. 7 c um den gleichen Winkel divergieren.
Es geht aus der einleitenden Zeichnungsbeschreibung hervor,
daß die äußeren Gruppen von Stützrollen 15 und 17 an den
schwenkbaren Seitenteilen 7 b, 7 c mitwandernd angeordnet sind
und somit ebenfalls die aus Fig. 4 ersichtliche Knick
stellung einnehmen. Diese Stützrollen 15, 17 würden unter
Leerlaufbedingungen an den Richtwalzen 3 nicht anliegen und
gegen diese anschlagen, wenn die Richtlast auftritt. Damit
evtl. Spuren solcher Schläge sich nicht auf das Richtgut
übertragen, ist für die Lagergehäuse 4 der Richtwalzen 3 das
"Double Chock Bending"-System angewendet, um die äußeren
Enden der Richtwalzen 3 in dem Sinne vorzubiegen, daß sie
auch im Leerlauf an den Stützrollen 15, 17 anliegen, die
gegenüber den mittleren Stützrollen 13 an sich ebenfalls
auf Knicklage stehen. Um eine derartige Vorbiegung der
Richtwalzen einzustellen, werden die Lagergehäuse 4 an ihren
inneren, den Richtwalzen 3 zugewandten Enden durch vorge
spannte zweite Zugglieder 26 in Richtung der Seitenteile 7 b
und 7 c gezogen und an ihren äußeren Enden durch vorge
spannte Druckglieder 27 gedrückt, wobei die Zugglieder 26
und die Druckglieder 27 sich beide an den Seitenteilen 7 b und
7 c der Kassette 7 abstützen. Zur Erzeugung der vorgespannten
Zug- und Druckkräfte dienen Pakete von Tellerfedern, die auf
Zugstangen 26 a bzw. Druckstangen 27 a einwirken. Die Zugstangen
26 a sind zugfest mit den Lagergehäusen 4 verbunden. Aufgrund
der entgegengesetzt gerichteten Kräftepaare aus den Zugglie
dern 26 und den Druckgliedern 27 greifen an den Lagerge
häusen 4 Drehmomente an, die die Richtwalzen auch unter Leer
laufbedingungen an ihren Enden bis zur Anlage an den äußeren,
an den Seitenteilen fixierten Stützrollen 15, 17 vorbiegen.
Zurückkommend auf Fig. 4 ist also sichergestellt, daß die
Richtwalzen trotzt der divergierenden Lage der äußeren Stütz
rollen 15, 17 an diesen auch unter Leerlaufbedingungen an
liegen. Die vorteilhafte Funktion der unstarren Kassette 7
wird deutlich, wenn die dargestellte voll ausgezogene Knick
stellung durch Voranstellung der starren Auflagen 20 (über
die Anstellvorrichtungen 6) und die Verstellposition der
Verstellkeile 21 a und 22 a unter der Richtkraft und Aus
nutzung der Zwischengelenke 8 und 9 übergeht in die ge
strichelt dargestellte und sich aus Fig. 1 ergebende ge
streckte Lage der Kassette 7, in der dann auch zwangläufig
alle Gruppen von Stützrollen 15, 13, 17 waagerecht fluchten
und die Richtwalzen 3 gerade sind. Die Rückbiegung der vorge
bogenen Richtwalzen ist dabei in schonender Weise geringfügig,
da sie sich nur an den Enden der Richtwalzen abspielt.
Der Ausbau der Richtwalzen 3 nach rechts zum Nachschleifen
der Richtwalzen ist bei der Konstruktion nach Fig. 1 in
konventioneller Weise möglich, wenn die zugfesten Verbin
dungen zwischen den Zugstangen 26 a der vorgespannten Zug
glieder 26 gelöst und die Druckstangen 27 a der elastischen
Druckglieder 27 gelüftet werden. Die hiermit verbundenen
Handarbeiten können jedoch vermieden werden, wenn die ge
samte Kassette 7 samt Stützrollen und Ober- bzw. Unterwalzen
als Wechselkassette ausgebildet wird. Wie für das vorge
spannte Zugglied 24 im einzelnen dargestellt, sind die Zug
glieder 23, 24 und 25 als Kolben-Zylinder-Einheiten ausge
bildet, deren Kclben 30 in Zugrichtung durch Tellerfedern 31
federbelastet und in entgegengesetzter Richtung von einem
Druckmittel beaufschlagbar sind. Die Kolbenstangen 32 (Fig. 3)
durchgreifen die äußere Wandung der kastenförmigen Kassetten
teile in Langlöchern 33 und sind an den freien Enden mit
die Zugkraft übertragenden Bunden 34 versehen. Die Lang
löcher 33 sind entgegen der Ausbaurichtung A der Kassette
auf einen Durchmesser B erweitert, der größer ist als der
Durchmesser des Bundes 34. In dieser Ausbaustellung wird das
Querhaupt 2 durch die Anstellvorrichtungen 6 angehoben bzw.
abgesenkt, so daß die obere bzw. die untere Kassette 7 samt
den mit ihr verbundenen Teilen ausgebaut werden kann.
Claims (4)
1. Richtmaschine für Bleche und Bänder mit versetzt zueinander
angeordneten oberen und unteren Richtwalzen, die über ihre
Länge durch in Lagerböcken gelagerte Stützrollen abgestützt
sind, die ihrerseits an Querhäuptern abgestützt sind, von
denen mindestens das obere Querhaupt zur Positionierung der
Richtwalzen anstellbar ist, mit Wechselkassetten zwischen
den Querhäuptern und den Richtwalzen zum Wechseln je eines
Satzes von Richtwalzen und Stützrollen, wobei die Stütz
rollen durch gelenkige Ausbildung der Wechselkassetten der
art in beiderseits der mittleren senkrechten Querebene der
Querhäupter und Richtwalzen gelegenen Gruppen voreinstellbar
sind, daß unter Berücksichtigung der Durchbiegung der Quer
häupter unter der Richtkraft die Richtwalzen-Durchbiegung
kompensiert ist, d. h. die Richtwalzen beim Richten gerade
sind,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer einstückigen Aus
führung der Querhäupter (2) die Wechselkassetten (7) aus
drei, durch jeweils zwei Zwischengelenke (8, 9) miteinander
verbundenen Teilen (7 a, 7 b, 7 c) bestehen, die die Lager
böcke (12, 14, 16) der Gruppen von Stützrollen (13, 15, 17)
tragen, daß das Mittelteil (7 a) einer jeden Kassette im Be
reich seiner Enden symmetrisch zur mittleren Querebene (Q)
der Querhäupter und Richtwalzen über zwei im Abstand von
einander angeordnete starre Auflagen (20) an dem zugehörigen
Querhaupt abgestützt ist, und daß jedem äußeren, über ein
Zwischengelenk mit dem Mittelteil verbundenen Seitenteil
(7 b, 7 c) im Bereich der äußersten Stützrollen (15, 17)
eine die Schwenklage des Seitenteils gegenüber dem zuge
hörigen Querhaupt begrenzende Stellvorrichtung (21, 22)
zugeordnet ist.
2. Richtmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Stellvorrichtungen aus
sich quer zu den Richtwalzen (3) erstreckenden Verstell
keilen (21 a, 22 a) bestehen, die sich in jeder Verstell
position über die Länge der Kassette (7) - in Vorschub
richtung des Richtgutes gesehen - erstrecken, und daß
die Kassetten durch an dem zugehörigen Querhaupt (2) fest
gelegte vorgespannte erste Zugglieder (23, 24, 25) gegen
die starren Auflagen (20) und die Verstellkeile (21 a,
22 a) angedrückt sind.
3. Richtmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lagergehäuse (4) der
Richtwalzen (3) an ihren inneren, den Richtwalzen zuge
wandten Enden durch an den gelenkbeweglichen Seitenteilen
(7 b, 7 c) der Kassette (7) festgelegte vorgespannte zweite
Zugglieder (26) in Richtung der Seitenteile gezogen sind
und an ihren äußeren Enden unter dem Einfluß von vorge
spannten Druckgliedern (27) stehen, die sich an den Seiten
teilen abstützen und eine Druckkraft auf die Lagergehäuse
ausüben, so daß an den Lagergehäusen Drehmomente angreifen,
die die Richtwalzen auch unter Leerlaufbedingungen an
ihren Enden bis zur Anlage an den äußeren, an den Seiten
teilen fixierten Stützrollen (15, 17) vorbiegen.
4. Richtmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die vorgespannten ersten Zug
glieder (23, 24, 25) aus Kolben-Zylinder-Einheiten be
stehen, deren Kolben (30) in Zugrichtung federbelastet
(31) und in entgegengesetzter Richtung von einem Druck
mittel beaufschlagbar sind, daß die die äußeren Wandungen
der kastenförmigen Kassettenteile (7 a, 7 b, 7 c) in Lang
löchern (33) durchgreifenden Kolbenstangen (32) an den
freien Enden mit die Zugkraft übertragenden Bunden (34)
versehen sind, und daß alle Langlöcher entgegen der Aus
baurichtung (A) der Kassette (7) auf einen Durchmesser (B)
erweitert sind, der größer ist als der Durchmesser der
Bunde der Kolbenstangen.
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