DE3624491C3 - Scheibenhalterung zum Aufhängen von Scheibenfeldern an einer Trägerkonstruktion bei Ganzglas-Fassaden - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Scheibenhalterung zum Aufhängen von Scheibenfeldern an einer Trägerkonstruktion bei Ganzglas-Fassaden o. dgl.

Bei einer aus der US-PS 3,672,107 bekannten Scheibenhalterung dieser Art sind die Randkanten jeder Außenscheibe mit nutartigen Einziehungen oder Kerben versehen, in die unter Zwischenlage einer Schicht aus elastischem Material von einer sich parallel zu dem inneren Randbereich der Außenscheibe erstreckenden Profil­ leiste des Halteprofils C-förmig abgebogene Haltestege greifen, so daß nur eine verhältnismäßig schmale Randwulst, die die inne­ re Flanke der Kerbe oder nutartigen Einziehung begrenzt, zur Hal­ terung der Scheibe zur Verfügung steht. Da Fassaden hohen Wind­ kräften und/oder Sogkräften ausgesetzt sind, bietet die bekannte Scheibenhalterung keine ausreichende Sicherheit gegen ein Heraus­ fallen der Scheiben aus ihren Halterungen, weil die dünnwandigen Randwulste der Scheiben den hohen Belastungen in der Praxis kei­ nen genügenden Widerstand entgegensetzen können und dadurch hohe Unfallgefahren darstellen.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Beibehal­ tung eines guten Dehnungsausgleiches eine unfallsichere Scheiben­ halterung vorzuschlagen, bei der die Außenscheiben einer Glasfas­ sade selbst bei hohen und wechselnden Windbelastungen gegen He­ rabfallen ausreichend gesichert sind.

Diese Aufgabe wird bei einer Scheibenhalterung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

Durch die stufenförmige Gestaltung der profilierten Randkanten der Scheiben ist es nunmehr möglich, die Kräfte aufnehmenden Stu­ fen des Glasrandes wesentlich stärker zu halten als bei der be­ kannten Scheibenhalterung. Legt man gleiche Dicken der Außen­ scheiben und der Abkantungen zugrunde, können die Stufen des Glasrandes bei dem Gegenstand der vorliegenden Erfindung doppelt so dick sein wie bei der bekannten Konstruktion. Da in der Pra­ xis die Außenfläche einer Fassade glattflächig und die Halter möglichst unsichtbar sein sollen, ist vorgesehen, daß die Abkan­ tungen im Querschnitt schmaler sind als die durch die Stufen ge­ bildeten Absätze der Scheibenränder. Die durch die Profilstege gebildete Nut kann das Hilfsprofil durch einfaches Einstecken aufnehmen, so daß eine einfache Montage gewährleistet ist.

Eine aus der GB-21 27 451 A bekannte Scheibenhalterung dient der Halterung von mit abgestuften Rändern versehenen Platten. Die Platten können an gegenüberliegenden Rändern jedoch durch unter­ schiedlich ausgestaltete Halteelemente gehalten sein, wobei die Halteelemente der einen Seiten Rahmenholme aufweisen können, die über die äußere Ebene der Scheiben vorstehen. Die in die Stufen der Scheiben greifenden Profilleisten sind mit den Außenseiten der Scheiben bündig und weisen an ihren den Scheiben zugewandten Rändern U-förmige Abwinkelungen auf, die an ihren den Stufen zu­ gewandten Außenseiten ihrer Schenkel mit Haltestreifen versehen sind und die durch Schraubbolzen mit den vertikalen Rahmenholmen der Tragkonstruktion verschraubt sind, so daß die die Scheiben halternden Profilleisten nicht durch einfache Steckverbindungen an der Trägerkonstruktion befestigt werden können. Die schmalen Stirnseiten der Randkanten und die stufenförmigen Absätze der Spalten weisen Spalte zwischen der Trägerkonstruktion und den Halteprofilen auf, so daß die Scheiben mit Spiel gehaltert sind, um den erforderlichen Dehnungsausgleich zu ermöglichen, und da­ durch eine nicht genau definierte Scheibenhalterung geschaffen wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Anhand der Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsbeispiele dargestellt sind, wird die Erfindung nachstehend näher erläu­ tert.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Vorderansicht eines Ausschnittes einer Ganzglasfassade mit mehreren Scheibenfeldern,

Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 im Bereich eines stranggepreßten Metall-Pfostenprofils und mit aus Teilstücken bestehenden Halterungen,

Fig. 3 einen Querschnitt entsprechend Fig. 2, jedoch mit einer abgewandelten Pfosten-Trägerkon­ struktion,

Fig. 4 einen Querschnitt entsprechend Fig. 2 mit auf der Länge der Scheibenränder durchlaufenden Halterungsprofilen,

Fig. 5 einen Querschnitt entsprechend Fig. 4, bei der der Spalt zwischen zwei Scheibenfeldern mit einem Gummiprofil ausgefüllt ist.

Fig. 6 einen Querschnitt durch eine Fassaden-Konstruk­ tion, bei der das Scheibenfeld lediglich aus einer einzelnen mehrlagigen Verbundglasscheibe besteht und

Fig. 7 einen Querschnitt ähnlich Fig. 6, bei dem statt einer Verbundglasscheibe eine handelsübliche einlagige Glasscheibe eingesetzt ist.

Der in Fig. 1 dargestellte Ganzglasfassadenausschnitt weist einzelne Scheibenfelder 1, 2, 3 auf, die innerhalb des Gesamtfeldes in einer gemeinsamen Ebene neben- und übereinander angeordnet und an ihrer Rückseite an einer Fassaden-Trägerkonstruktion 4 befestigt sind. Die Fassaden-Trägerkonstruktion besteht im wesentlichen aus einzelnen Pfostenprofilen 5 sowie Hilfsprofilen 6, 7, 8. Statt der metallenen Pfostenprofile 5 können beliebig andere Befestigungsarten für die Trägerkonstruktion Anwendung finden, z. B. Stahlzargen 9 oder eine Holz­ zarge 10, wie dies schematisch aus Fig. 3 hervorgeht.

Jedes Scheibenfeld besitzt umlaufende Ränder 11 sowie eine Außenscheibe 12, 13, die erfindungsgemäß zumindest an einer ihrer umlaufenden Randkanten 11 im Querschnitt stufenförmig abgesetzt ist. Die Absätze sind bei den dargestellten Beispielen mit 14, 15 bezeichnet. Die einzelnen Scheibenfelder weisen wenigstens zwei im Abstand von den Außenscheiben 12, 13 angeordnete Einzel­ scheiben 16, 17 auf, die die inneren der Fassaden-Träger­ konstruktion zugewandten Scheiben bilden und welche zusammen mit den Außenscheiben eine Isolierglaseinheit umfassen. Die Außenscheiben 12, 13 und die inneren Scheiben 16, 17 sind bekannterweise über Abstandshalter 18 miteinander verklebt.

Eine Ganzglasfassadenkonstruktion nach der Erfindung muß jedoch nicht unbedingt aus Isolierglaseinheiten bestehen, sondern es ist auch möglich, die inneren Scheiben 16, 17 fortfallenzulassen, wie dies aus den Fig. 6 und 7 ersichtlich ist. In diesem Fall bestehen die Außenscheiben 12, 13 aus einer vorzugsweise mehr­ lagigen Verbundglasscheibe (Fig. 6) die bekanntlich hohe mechanische Beanspruchungen zuläßt. Statt einer Verbund­ glasscheibe kann auch eine handelsübliche Einfachscheibe (Fig. 7) eingesetzt werden, sofern diese eine ausreichend hohe Festigkeit sowie sonstige Materialeigenschaften besitzt, die eine Bearbeitung der Umfangskanten zur Bildung der Absätze 14, 15 zuläßt, ohne daß bei einer späteren mechanischen Belastung der Umfangskanten in einem fertig montierten Scheibenfeld die Gefahr von Scheibenbrüchen besteht. Wichtig ist, daß die Absätze 14, 15 jeweils an der Außenseite jeder Außenscheibe angeordnet sind, so daß innenseitig Vorsprünge 19, 20 verbleiben, die von einer Halterung 21 hintergriffen und zusätzlich mechanisch belastet werden können. Die Absätze sind an den beiden parallel zueinander ver­ laufenden vertikalen Randkanten 11 jedes Scheibenfeldes vorgesehen, wenn an ein mittleres Scheibenfeld seitlich weitere Scheibenfelder angekuppelt werden. Ist dagegen ein einzelnes Scheibenfeld ringsum von benachbarten Scheibenfeldern eingeschlossen, wie in Fig. 1 darge­ stellt, laufen auch die Absätze an allen vier Rand­ kanten um. Die Anordnung der Absätze ist so gewählt, daß das Abstandsmaß zwischen den beiden benachbarten Vorsprüngen 19, 20 jedes Rahmenfeldes geringer ist das Abstandsmaß zwischen den die Absätze 14, 15 auf­ weisenden Querschnittsrandbereichen, so daß in dem dadurch gebildeten Spalt 22 genügend Platz ist, um die Halterungen 21 aufzunehmen und anzuordnen.

Die Halterungen 21 bestehen jeweils aus einzelnen Profil­ leisten 23, von denen jede eine äußere Abkantung 24 auf­ weist, die im Querschnitt schmaler als die Höhe des Absatzes 14, 15 ist und die Vorsprünge 19, 20 der Außenscheiben 12, 13 hintergreift. Die Abkantungen 24 befinden sich an den Enden eines Mittelsteges der Profilleiste 23, der sich quer zur Längsebene jedes Scheibenfeldes erstreckt und an den Umfangsrändern anliegt. An ihren Abkantungen 24 abgewandten Enden der Mittel­ stege besitzen die Halterungen 21 jeweils eine Nut 25 begrenzende Profilstege 26, 27, die zur Aufnahme und Befestigung der Hilfsprofile 6, 7 dienen und sich im wesentlichen parallel zur Scheibenebene erstrecken. Die Profilleisten 23 können als auf den Scheibenrändern ununterbrochen umlaufende, durchgehende Leisten ausge­ bildet sein (Fig. 2, 3, 4, 5) jedoch auch aus mehreren an den Scheibenfeldrändern im Abstand voneinander ange­ ordneten Kurzstücken (Fig. 6, 7) bestehen. Die Kurz­ stücke sind in den Figurenquerschnitten jeweils ge­ strichelt dargestellt. Die Profilleisten 23 können ent­ weder mit den U-Profilen 26, 27 einstückig ausgebildet sein (Fig. 4, 5) oder als getrennte Profillängen mit den U-Profilen 26, 27 z. B. verschraubt, verschweißt oder in sonstiger Weise verbunden sein (Fig. 2, 3, 6, 7).

Zur Montage werden zunächst die einzelnen Scheiben­ felder zusammengesetzt, d. h., zugeschnitten und die Außenscheiben 12, 13 mit den Innenscheiben 16, 17 über die Abstandshalter 18 miteinander verklebt. Anschließend werden die Halterungen 21 so auf den Randbereich eines jeden Scheibenfeldes aufgesetzt, daß deren Mittelstege 23 rechtwinkelig zur Scheiben­ längsebene verlaufen, während die Abkantungen 24 die Vorsprünge 19, 20 der der Fassadeninnenseite Zuge­ wandten inneren Verbundglasscheibenlagen 12′, 13′ der Außenscheiben 12, 13 eng anliegend hintergreifen. Bei dem Beispiel nach Fig. 9 entsprechen die inneren Verbundglasscheibenlagen 12′, 13′ den inneren Quer­ schnittsbereichen 12′′, 13′′ der Einfachscheibe.

Die Fixierung der Halterungen 21 erfolgt, indem die jeweils der Scheibe 16 bzw. 17 zugewandten U-Schenkel 26 bzw. 27 der Halterung mit den inneren Scheiben 16 bzw. 17 bei 32 zusätzlich verklebt werden. Auf diese Weise sind die jeweils äußeren Scheiben 12, 13 und die inneren Scheiben 16, 17 eines jeden Scheibenfeldes zwischen den Abkantungen 24, 30 und den Profilstegen 26, 27 einge­ schlossen und zusätzlich noch verklebt, so daß ein absolut fester Verbund für jedes Scheibenfeld gegeben ist.

Schließlich werden die jeweils zwischen zwei Scheiben­ feldern gebildeten Spalte 22 beispielsweise durch ein Vorlegeband 33 (Fig. 2) geschlossen und nach der Fertig­ montage auch alle übrigen verbleibenden äußeren Sicht­ spalte mit einer Siliconmasse versiegelt. Dadurch, daß der Abstandspalt 22 jeweils von außen versiegelbar ist und die Abkantungen der Halterungen somit nicht sicht­ bar sind, bietet die Konstruktion nach der Erfindung von außen eine gefällige Ansicht. Statt der Siliconmasse kann selbstverständlich auch jedes geeignete Material zum Ausfüllen der Spalte verwendet werden, so z. B. auch eine Abdeckkappe 33′ (Fig. 5) aus Gummi o. dgl. Die Montage der Scheibenfelder bei den Beispielen nach den Fig. 6 und 7 erfolgt entsprechend, da bei diesen Beispielen lediglich die inneren Scheiben 16, 17 mit den Abstandshaltern 18 fortgelassen sind, welche bei herkömmlichen Isolierglaseinheiten üblich sind.

Claims (4)

1. Scheibenhalterung zum Aufhängen von Scheibenfeldern (1, 2, 3) an einer Trägerkonstruktion (4) bei Ganzglas-Fassaden oder dgl.
mit wenigstens einer die Fassadenaußenseite bildenden Außen­ scheibe (12, 13), deren Ränder (11) in der Weise stufenför­ mig abgesetzt sind, daß das Abstandsmaß zwischen den Rändern (11) benachbarter Scheiben (1, 2, 3) im Bereich der außenlie­ genden Stufen (14, 15) größer ist als das Abstandsmaß zwi­ schen den der Fassadeninnenseite zugewandten, stufenfreien Rändern (19) der Außenscheiben (12, 13),
wobei ein aus jeweils einer Profilleiste (23) bestehender Halter für die Ränder (11) der Außenscheiben (12, 13) vorge­ sehen ist, der mittels eines Hilfsprofils (6, 7) an der Trä­ gerkonstruktion (4) so festgelegt ist, daß zwischen zwei be­ nachbarten Haltern ein Spalt (22) verbleibt,
wobei die Profilleiste jeweils aus einem sich quer zur Längs­ ebene jedes Scheibenfeldes erstreckenden Mittelsteg mit einer äußeren Abkantung (24) besteht, die im wesentlichen parallel zur Ebene der Scheibenfelder (1, 2, 3) verläuft, die Stufe (19) des Scheibenrandes hintergreift und im Quer­ schnitt schmaler ist als die Höhe des ihn aufnehmenden Absat­ zes (14, 15) des Randes (11),
wobei der Mittelsteg an seinem der Abkantung (24) abgewand­ ten Ende mit eine Nut (25) begrenzenden, sich parallel zur Scheibenebene erstreckenden Profilstegen versehen ist, und wobei die Nut (25) zur Aufnahme des Hilfsprofils (6, 7) dient.

2. Scheibenhalterung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß jedes Scheibenfeld (1, 2, 3) aus einer mehrlagigen Verbundglasscheibe (12, 13) besteht und daß die Stufen (14, 15) eine oder mehrere der der Fassaden-Außenseite zugewand­ ten Lagen der Verbundglasscheibe erfaßt.

3. Scheibenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Scheibenfeld (1, 2, 3) aus einer einlagigen, han­ delsüblichen Scheibe besteht und daß die Stufe einen der Fas­ saden-Außenseite zugewandten Teilquerschnitt erfaßt.

4. Scheibenhalterung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Scheibenfeld (1, 2, 3) aus einer wenigstens zwei im Abstand voneinander angeordnete Einzelscheiben (12, 16 bzw. 13, 17) umfassenden Isolierglaseinheit besteht, wobei die Außenscheibe (12, 13) eine einen Absatz (14, 15) aufwei­ sende Verbundglasscheibe oder eine einlagige Scheibe ist.