DE3543769A1 - Mine zur abwehr von bewegten objekten - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Mine zur Abwehr von be
wegten Objekten, insbesondere Hubschraubern, mit einer
in einem Gehäuse untergebrachten projektilbildenden
Ladung, einer Antenne zur Erfassung der Objekte und
einem Steuergerät zur Bestimmung des Zeitpunktes der
Zündung der Ladung in Abhängigkeit von dem Signal der
Antenne.
Hubschrauber, insbesondere Kampfhubschrauber, stellen
für das Heer in zunehmendem Maße eine Bedrohung dar.
Zur Bekämpfung dieser in niedrigen Flughöhen (ca. 5 bis
50 m) operierenden, äußerst wendigen Hubschrauber sind
die üblichen Abwehrsysteme nicht besonders gut geeig
net.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mine der
eingangs genannten Art zu schaffen, die schnell und
problemlos verlegt werden kann und wirksam gegen sich
relativ schnell bewegende Ziele einsetzbar ist.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß da
rin, daß das Gehäuse an einer Basis kardanisch aufge
hängt ist, daß eine Antriebseinrichtung vorgesehen ist,
die das Gehäuse in Abhängigkeit von der Einfallsrich
tung der von der Antenne empfangenen Signale derart
nachführt, daß die Wirkrichtung der Ladung - ggf. unter
Berücksichtigung eines Vorhalts - der Bewegung des Ob
jektes folgt, und daß das Steuergerät die Ladung
zündet, wenn der Abstand des Objektes von der Antenne
ein Minimum durchläuft oder einen Schwellenwert unter
schreitet.
Eine derartige Mine bildet ein selbständiges Gerät, das
entweder mit einem Verlegefahrzeug auf dem Boden ver
legt oder auch z.B. von einer Rakete abgeworfen werden
kann. Selbstverständlich können die verlegten Minen
durch Fernsteuerung scharf oder inaktiv geschaltet
werden, um ein Minenfeld erforderlichenfalls passierbar
zu machen. Im übrigen ist jede Mine aber eine selb
ständige Einheit, die alle für die Zielerfassung und
Zielverfolgung erforderlichen Elemente enthält und bei
der das Steuergerät den Zeitpunkt des Abschusses selbst
bestimmt. Projektilbildende Ladungen haben eine große
Reichweite von etwa 100 bis 150 m bei hoher Durch
schlagskraft. Das Projektil bildet sich infolge der
Detonation einer Sprengstoffladung aus einer Metall
einlage, mit der die Sprengstoffladung bedeckt war.
Mit Hilfe der Antenne und des Steuergerätes führt die
Mine eine selbständige Zielverfolgung durch, wobei
durch entsprechende Betätigung der Antriebsvorrichtung
die Wirkrichtung der Bewegung des Objektes folgt. Die
Antenne ist vorzugsweise eine Radarantenne, die Be
standteil eines Radargerätes ist. Mit Hilfe eines
solchen Radargerätes kann auch der Schwerpunkt des
Zieles ermittelt werden, um die Wirkrichtung der Ladung
genau auf das Objekt einstellen zu können.
Die erfindungsgemäße Mine eignet sich nicht nur zur
Abwehr von Hubschraubern, sondern sie ist auch gegen
andere tieffliegende Objekte einsetzbar, sowie gegen
gepanzerte Fahrzeuge. Ein besonderer Vorteil besteht
darin, daß die Mine lediglich verlegt werden muß. Eine
spezielle Ausrichtung bei der Verlegung ist nicht er
forderlich, weil die Mine eine eigenständige Zielerfas
sung durchführt und die Wirkrichtung selbsttätig auf
das Ziel ausrichtet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist die Antenne an dem Gehäuse befestigt und mit diesem
durch die Antriebsvorrichtung bewegbar. Dadurch wird
sichergestellt, daß die Ausrichtung der Antenne stets
mit der Wirkrichtung übereinstimmt. Durch das Steuer
gerät wird die Antenne dem Ziel nachgeführt und dabei
gleichzeitig die projektilbildende Ladung auf das Ziel
ausgerichtet.
Die Antenne kann einen Reflektor aufweisen, der in
einem Wartezustand über das Gehäuse geklappt ist und in
einem Suchzustand derart aufgeklappt ist, daß die Re
flektorachse exakt parallel zur Wirkrichtung der Ladung
verläuft. Im Wartezustand bedeckt der Reflektor das
Gehäuse und schützt auf diese Weise die projektilbil
dende Ladung gegen Umwelteinflüsse, z.B. Regen.
Zweckmäßigerweise sind an der Basis mehrere Sensoren
angebracht, die nach unterschiedlichen Richtungen von
der Basis auslegbar sind und von dem Objekt ausgesandte
Schallwellen empfangen. Die Sensoren beeinflussen das
Steuergerät derart, daß dieses bei Annäherung eines
Objektes in einen Suchzustand versetzt wird. Wenn
mindestens einer der Sensoren anspricht, richtet sich
der Wirkkörper, der im Wartezustand mit der Einlage zur
Basis zeigt, auf und die Antenne wird ausgeklappt.
Die Sensoren haben eine größere Reichweite als die An
tenne bzw. die projektilbildende Ladung, so daß die
Mine bereits vorbereitet ist, wenn das Objekt in den
Empfangsbereich der Antenne eintritt. Die Sensoren
dienen zur Aktivierung des Systems und zur Groberfas
sung der Annäherungsrichtung des Objektes. Sie können
durch Federn oder mit pyrotechnischen Hilfsladungen
ausgestoßen werden. Es ist möglich, mit einem Signal
geber die Sensoren in regelmäßigen Abständen zu über
prüfen und zu eichen. Wenn die Antenne das Ziel erfaßt
hat, werden in dem Steuergerät Position, Kurs und Ge
schwindigkeit des Objektes ermittelt, um die Ladung
(den Wirkkörper) entsprechend nachzuführen. Befindet
sich das Objekt in einer hinreichend guten Schußposi
tion, wird die Ladung gezündet. Erfaßte Objekte am
Rande des Wirkungsbereichs werden erst gegen Ende der
Funktionszeit der Mine bekämpft, wenn nicht mehr zu
erwarten ist, daß das Objekt sich der Mine innerhalb
der Funktionszeit noch weiter annähert.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Mine im Warte
zustand bei Annäherung eines Objektes,
Fig. 2 den Suchzustand und die Detonation der Mine,
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Aufbaus der
Mine, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Rakete zur
Verlegung mehrerer Minen.
Gemäß Fig. 1 ist eine auf dem Boden verlegte Mine vor
gesehen, die mit einer Basis 10 auf dem Boden ruht. An
der Basis 10 ist ein Gehäuse 11, das die projektilbil
dende Ladung enthält, kardanisch aufgehängt. Die An
tenne 12 ist über die Oberseite des Gehäuses 11 ge
stülpt.
Die Mine weist vier Sensoren 13 auf, die nach dem Ver
legen von der Basis 10 nach verschiedenen Richtungen
ausgestoßen werden. Jeder Sensor 13 ist mit der Basis
über ein Kabel 14 verbunden. Die Sensoren 13 werden
vorzugsweise kreuzförmig verlegt, d.h. jeweils zwei
Sensoren werden nach entgegengesetzten Richtungen aus
gestoßen, so daß die Winkelabstände zwischen jeweils
zwei benachbarten Sensoren 13, bezogen auf die Basis
10, 90° betragen. Die Sensoren 13 befinden sich in
einem Abstand von mehreren Metern von der Basis 10.
Die Empfangssignale der akustischen Sensoren 13 werden
ausgewertet, um eine grobe Bestimmung der Richtung
eines sich nähernden Objekts 15 vorzunehmen. Die Be
stimmung der Objektrichtung kann beispielsweise dadurch
erfolgen, daß die Phasenlagen, der von den Sensoren 13
empfangenen Schallschwingungen miteinander verglichen
werden.
Wenn die Sensoren 13 die Annäherung eines Objektes 15,
z.B. eines Hubschraubers, erkannt haben, wird die Mine
in den in Fig. 2 dargestellten Suchzustand versetzt.
Die Antenne 12, die Bestandteil eines Zielverfolgungs-
Radargerätes ist, wird aufgeklappt und auf das Objekt
15 derart eingestellt, daß die Empfangsachse der An
tenne auf den Schwerpunkt des Objektes 15 gerichtet
ist. Dabei wird gleichzeitig das Gehäuse 11 auf das
Objekt 15 ausgerichtet. Wenn sich das Objekt 15 im
Wirkungsbereich der Ladung befindet, wird die projek
tilbildende Ladung gezündet, so daß ein Projektil 16
auf das Objekt 15 abgeschossen wird.
Bei dem obigen Beispiel beträgt der Erfassungsradius r 1
der Sensoren 13 etwa 150 m, während der Wirkradius r 2
der projektilbildenden Ladung etwa 100 m beträgt. Die
Zündung der Ladung wird ausgelöst, wenn das Objekt 15
sich innerhalb des Radius r₂ befindet und die Mine auf
das Objekt 15 ausgerichtet ist. Eine andere Möglichkeit
besteht darin, den Abstand des Objektes 15 von der Mine
auszuwerten und die Zündung dann zu bewirken, wenn der
Abstand des Objektes 15 von der Mine ein Minimum durch
läuft.
Der Aufbau der Mine ist in Fig. 3 schematisch darge
stellt. Die Basis 10, die auf den Boden aufgesetzt
wird, enthält den Funktionsteil der Mine. An der Basis
10 sind die auswerfbaren Sensoren 13 untergebracht. An
der Oberseite der Basis 10 ist ein um eine vertikale
Achse schwenkbarer Rahmen 17 gelagert, der von einem an
der Basis 10 vorgesehenen Motor 18 antreibbar ist. An
dem aufragenden Schenkel des Rahmens 17 ist eine um
eine horizontale Achse schwenkbare Gabel 19 gelagert,
zwischen deren Schenkeln das Gehäuse 20 aufgehängt ist.
Das Gehäuse 20 kann an der Gabel 19 starr angebracht
sein; alternativ besteht die Möglichkeit, das Gehäuse
20 an der Gabel 19 um eine horizontale Achse herum
schwenkbar anzubringen und hierzu einen dritten Motor
vorzusehen. Prinzipiell reicht die Verschwenkung um
zwei Achsen herum aus, um das Gehäuse 20 in jede be
liebige Richtung einzustellen. Die Verschwenkung der
Gabel 19 um die horizontale Achse herum erfolgt durch
einen am Rahmen 17 befestigten Motor 21.
Das im wesentlichen zylindrische Gehäuse 20 enthält die
projektilbildende Ladung 22, die aus einem Sprengstoff
23 besteht, welcher an der einen Stirnseite mit einer
konkaven metallischen Einlage 24 bedeckt ist. An dem
der Einlage 24 abgewandten Ende befinden sich die Zünd
einrichtung 26 und die Verstärkerladung 25. In dem
rückwärtigen Ende des Gehäuses 20 ist ferner der Sig
nalgeber 27 untergebracht, welcher Signale aussendet,
die von den Sensoren 13 empfangen werden, um die Sen
soren 13 zu eichen und auf ihre Funktionsfähigkeit zu
überprüfen.
Die Antenne 12 weist einen parabolischen Reflektor 28
auf, der mit einem Gelenk 29 an dem oberen Ende des
Gehäuses 20 befestigt ist. Im Brennpunkt des Reflektors
28 ist in bekannter Weise der Sende- und Empfangsteil
28 a der Antenne 12 angeordnet. Das Steuergerät 30 ist
an der Rückwand des Reflektors 28 befestigt.
Wenn die Sensoren 13 die Annäherung eines Objektes er
kannt haben, wird über einen (nicht dargestellten)
Motor die Antenne 12, die zuvor die obere Stirnseite
des Gehäuses 20 verschlossen hatte, aufgeklappt, so daß
die Achse des Reflektors 28 parallel zur Achse des Ge
häuses 20 verläuft. In einer Suchphase wird durch Be
tätigung der Motoren 18 und 21 das Gehäuse 20 ver
schwenkt, bis die Antennenachse auf das Objekt 15 aus
gerichtet worden ist. Hierzu sendet das Radargerät in
bekannter Weise Impulse aus, die von dem Objekt 15 re
flektiert und von der Antenne 12 empfangen werden. Aus
der Laufzeit der Impulse kann die Entfernung des Ob
jektes von der Mine bestimmt werden. Wenn diese Ent
fernung geringer ist als der Wirkradius r 2 (Fig. 2),
wird die Ladung 22 gezündet und das hierdurch geformte
Projektil 16 bewegt sich mit hoher Geschwindigkeit auf
das Objekt 15 zu.
Wenn innerhalb einer vorgegebenen Funktionszeit nach
Einnahme des Suchzustandes kein für eine Zündung aus
reichender Zustand erreicht wird, d.h. im Fall un
günstiger Schußbedingungen (z.B. bei zu großer Ent
fernung des Objektes) wird das System wieder in den
Wartezustand überführt. Hierbei wird die Antenne 12
wieder auf das Gehäuse 20 geklappt. Vor Ablauf der
Funktionszeit wird die Mine entschärft und dieser
Zustand wird angezeigt, indem beispielsweise eine
Flagge aus der Basis 10 ausgeworfen wird.
Die beschriebene Mine kann auf einfache Weise durch
eine einzige Person verlegt bzw. aufgestellt werden. Es
besteht auch die Möglichkeit, mehrere Minen in be
kannter Weise von einer Rakete abzuwerfen. Das Prinzip
einer solchen Rakete ist in Fig. 4 dargestellt.
Die Rakete 31 enthält einen Treibsatz 32 und in der
Raketenspitze einen Zeitzünder 33. Die vom Treibsatz 32
entwickelten Antriebsgase entweichen durch seitlich
schräg nach hinten abstehende Düsen 34. Der Rumpf der
Rakete ist nach hinten über die Düsen 34 hinaus ver
längert und enthält bei dem dargestellten Ausführungs
beispiel zwei Minen M 1 und M 2. Jede Mine ist mit einer
Ausstoßvorrichtung 35 versehen und enthält außerdem
einen Fallschirm.
Die Rakete wird aus einem Einfachwerfer (z.B. einem
Verpackungsrohr), abgefeuert. Der Zeitzünder 33 ist so
eingestellt, daß er die Minen M 1 und M 2 nach einer be
stimmten Flugzeit in ca. 150 bis 200 m Höhe separiert,
wonach die Minen an ihrem Fallschirm niedergehen und im
Verlegungsgebiet verteilt werden. Die Rakete 31 hat
eine Reichweite von maximal etwa 5 km.
Claims (6)
1. Mine zur Abwehr von bewegten Objekten, insbesondere
Hubschraubern, mit einer in einem Gehäuse unterge
brachten projektilbildenden Ladung, einer Antenne
zur Erfassung der Objekte und einem Steuergerät zur
Bestimmung des Zeitpunktes der Zündung der Ladung
in Abhängigkeit von dem Signal der Antenne,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse (20) an einer Basis (10) kardanisch
aufgehängt ist, daß eine Antriebsvorrichtung (18, 21)
vorgesehen ist, die das Gehäuse (20) in Abhängig
keit von der Einfallsrichtung der von der Antenne
(12) empfangenen Signale derart nachführt, daß die
Wirkrichtung der Ladung (23) - ggf. unter Berück
sichtigung eines Vorhalts - der Bewegung des Ob
jektes (15) folgt, und daß das Steuergerät die
Ladung (23) zündet, wenn der Abstand des Objektes
(15) von der Antenne (12) ein Minimum durchläuft
oder einen Schwellenwert unterschreitet.
2. Mine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Antenne (12) an dem Gehäuse (20) befestigt und
mit diesem bewegbar ist.
3. Mine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antenne (12) einen Reflektor (28)
aufweist, der in einem Wartezustand über das Ge
häuse (20) geklappt ist und in einem Suchzustand
derart aufgeklappt ist, daß die Reflektorachse
exakt parallel zur Wirkrichtung der Ladung (23)
verläuft.
4. Mine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß an der Basis (10) mehrere Sen
soren (13) angebracht sind, die nach unterschied
lichen Richtungen von der Basis (10) auslegbar sind
und von dem Objekt (15) ausgesandte Schallwellen
empfangen, und daß die Sensoren (13) das Steuerge
rät derart beeinflussen, daß dieses bei Annäherung
eines Objektes (15) in einen Suchzustand versetzt
wird.
5. Mine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Sensoren (13) jeweils eine gerichtete Em
pfangscharakteristik haben.
6. Mine nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß an dem Gehäuse (20) oder der Basis
(10) ein Signalgeber (27) zum Eichen der Sensoren
(13) vorgesehen ist.
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