DE3434190C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der elektrostatischen Trennung von Kalirohsalzen in elektrostatischen Freifallscheidern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der elektrostatischen Trennung von Kalirohsalzen in elektrostatischen FreifallscheidernInfo
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Description
Bekanntlich können Kalirohsalze im Wege der elektrostatischen Trennung in ihre Hauptkomponenten zerlegt
werden. Das Prinzip solcher Trennverfahren ist beispielsweise in »Ullmann's Encyklopädie der technischen
Chemie«, 4. Auflage, Bd. 13 (1977), Seiten 477 bis 479, beschrieben. Danach wird das aufgemahlene Kalirohsalz
nach chemischer Konditionierung unter Erwärmung triboelektrisch aufgeladen und anschließend im freien Fall
durch das elektrische Feld eines sogenannten elektrostatischen Freifallscheiders geschickt, die meist als Röhrenfrelfallscheider
ausgebildet sind. Die Bewegung der Teilchen im elektrischen Feld des Scheiders wird von der
horizontal wirkenden Anziehungskraft und der vertikal gerichteten Schwerkraft bestimmt. Es ergeben sich
daraus für die einzelnen Teilchen der Komponenten des Kalirohsalzes mehr oder weniger gekrümmte Fallwege,
die der jeweils entgegengesetzt geladenen Elektrode entgegenstreben. Um am unteren Ende des elektrischen
Feldes eine Wiedervermischung der auf vorstehend erwähnte Weise getrennten Teilchen der Komponenten des
Kalirohsalzes zu verhindern, sind dort schwenkbare Trennzungen aus elektrisch isolierendem Material angeordnet,
die mit der Vertikalen einen zum elektrischen Feld hin sich öffnenden spitzen Winkel einschließen.
Zwischen diesen Trennzungen fällt ein Mittelgut an, dessen Teilchen im elektrischen Feld keine oder nur
geringe Ablenkung erfahren haben. Durch die Stellung dieser Trennzungen lassen sich die Menge und Zusammensetzung
des Wertstoffkonzentrats und des Mittelgutes ebenso beeinflussen wie die des abzutrennenden
Rückstandes. '
Das Trennergebnis der elektrostatischen Trennung der Kalirohsalze läßt sich durch die Einstellung der
Neigung der Trennzungen beeinflussen und optimieren. Hierzu werden bisher als Leitgrößen die Gehalte des
Wertstoffkonzentrats und des Rückstandes an vorbestimmten Komponenten festgestellt und danach die
Neigung der Trennzungen von Hand eingestellt bzw. verändert, um ein optimales Trennergebnis, d. h. hohe
Wertstoffanreicherung im Wertstoffkonzentrat und einen möglichst von Wertstoffen freien Rückstand zu erhalten.
Diese Einstellung der Neigung der Trennzungen von Hand ist zeitaufwendig und weitgehend von der
Erfahrung des damit befaßten Personals abhängig und mit zahlreichen Fehlermöglichkeiten belastet.
Es stellte sich hieraus die Aufgabe, Möglichkeiten zur Steuerung der elektrostatischen Trennung von Kalirohsalzen
In Freifallscheldern zu finden, die insbesondere die Einstellung der Trennzungenneigung von Hand und
die daraus resultierenden Fehler vermeidet.
Es wurde ein Verfahren zur Steuerung der elektrostatischen Trennung von vermahlenen, chemisch konditionlerten
und triboelektrisch aufgeladenen Kalirohsalzen in elektrostatischen Freifallscheidera durch Einstellung
der unter den Elektroden angeordneten Trennzungen relativ zur Vertikalen, gefunden. Dänach wird die Neigung
der Trennzungen in Abhängigkeit von dem K2O-Gehalt des in Nähe der negativen Scheiderelektrode anfallenden
Rückstandes, dem K2O- und NaCl-Ausbringen und der Menge des anfallenden Mittelgutes über einen
Prozeßrechner gesteuert.
Die Erfindung wird nachstehend am Beispiel der elektrostatischen Trennung eines Kalirohsalzes erläutert, das
in der Hauptmenge aus Sylvln, Steinsalz und Kieserit besteht und Nebenbestandteile, wie Langbeinit, Polyhalit,
Anhydrit u. dgl. enthalten kann. Dieses Kalirohsalz wird auf eine Korngröße von durchschnittlich
< 1,0-1,5 mm aufgemahlen, um Verwachsungen in dem Kalirohsalz mechanisch möglichst weitgehend zu 5Ü
zerstören.
Zur möglichst weitgehenden Abtrennung des Steinsalzes aus diesem Kalirohsalz werden diesem zunächst
chemische Konditionierungsmittel zugemischt, die bewirken, daß bei der nachfolgenden berührungselektrischen
Aufladung negative elektrische Ladungen vom Steinsalz zum Sylvin und Kieserit übergehen. Nach dieser
chemischen Konditionierung wird das Kalirohsalz unter Beaufschlagung von bestimmter relativer Feuchte und
bestimmter Temperatur triboelektrisch aufgeladen und dem elektrostatischen Freifallscheider zugeführt. Derartige
Arbeitswelsen sind beispielsweise aus den DE-PS 12 83 772, 17 92 120 und 19 53 534 bekannt. In dem elektrostatischen
Freifallscheider wird aus dem konditlonierten und triboelektrisch aufgeladenen Kalirohsalz ein in
seiner Hauptmenge aus Kaliumchlorid und Kieserit bestehendes Wertstoffkonzentrat isoliert, das in der Nähe
des Fußes der positiven Elektrode des Freifallscheiders anfällt und über eine Trennzunge dem Austragsschacht
für dieses Wertstoffkonzentrat zugeführt wird. Am Fuß der negativen Elektrode des Freifallscheiders fällt ein in
seiner Hauptmenge aus Steinsalz bestehender Rückstand an, der über eine Trennzunge in den Austragsschacht
für den Rückstand geleitet wird. Wie bereits erwähnt, fällt zwischen den beiden Trennzungen ein Mittelgut an,
das - erforderlichenfalls nach nochmaliger Vermahlung - mit dem aufzugebenden Kalirohsalz vermischt, dem
elektrostatischen Freifallscheider abermals zugeführt wird. Es ergibt sich für diese Trennung demnach folgende
Mengenbilanz:
MA=MR + MWK, (I)
worin MA = Menge des frisch zugeführten Kalirohsalzes,
MR - Menge des abgetrennten Rückstandes und
MWK = Menge des Wertstoffkonzentrats
MR - Menge des abgetrennten Rückstandes und
MWK = Menge des Wertstoffkonzentrats
bedeuten,
wobei die Mengen in Mengeneinheiten pro Zeiteinheit, wie beispielsweise in t/h, mit Einrichtungen zur
. Mengenmessung, wie beispielsweise Bandwaagen, bestimmt werden können. Die elektrostatische Trennung von
Kalirohsalzen soll ein Wertstoffkonzentrat erzeugen, in dem ein möglichst großer Anteil der mit dem Kalirohsalz
eingeführten Wertstoffe Kaliumchlorid und Kieserit neben einem möglichst geringen Anteil an Steinsalz
H) vorliegt. Andererseits ist die praktisch im Kreislauf geführte Mittelgut-Menge in einem vernünftigen Verhältnis
zur Menge des aufzugebenden Kalirohsalzes zu halten, wenn das Trennverfahren technisch und wirtschaftlich
sinnvoll betrieben werden soll, obgleich die Menge des Rückgutes in der vorstehend angegebenen Mengenbilanz
des Gesamtverfahrens keine unmittelbare Rolle spielt. Die erreichte Trennwirkung läßt sich in bezug auf das
K2O-Ausbringen mit dem Wertstoffkonzentrat aus der Menge MWK und dem K2O-Gehalt XWK des Wertstoffkonzentrats
und aus der Menge des Aufgabegutes MA und dessen K2O-Gehalt X4 wie folgt berechnen:
, K2O = - 100 t%] ' (!I)
Ma · Xa
-0 und in bezug auf das Ausbringen des Steinsalzes entsprechend aus der Menge MR und dem NaCl-Gehalt des
Rückstandes YR bezogen, auf die Menge des Aufgabegutes MA und dessen Steinsalzgehalt YA nach
η NaCl = ■ 100 [%] (III)
MA ■ Ya
berechnen.
Der hierzu notwendige K2O-Gehalt des Aufgabegutes XA läßt sich rechnerisch nach der Gleichung
Der hierzu notwendige K2O-Gehalt des Aufgabegutes XA läßt sich rechnerisch nach der Gleichung
Xa
=
m
(IV)
MA
aus der auf die Menge MA des Aufgabegutes bezogenen Summe der Produkte der Menge MR des Rückstandes,
multipliziert mit dem K2O-Gehalt XR des Rückstandes, und der Menge MWK des Wertstoffkonzentrats, multipliziert
mit dessen K2O-Gehalt XWK, ermitteln.
Die Werte MR, XR, XWK und MA können gemessen werden, während die Menge des Wertstoffkonzentrats
MWK aus der Formel (I) errechenbar ist.
Der für die Formel (III) notwendige Gehalt YA des Aufgabegutes und YR des Rückstandes an Steinsalz brauchen
nur rechnerisch nach folgenden Nährungsformeln ermittelt zu werden:
4(1 Ya = - 1,03 Z2 + 92,06 [Gew.-%] (V),
worin
Z2 = -§- + Wa [Gew.-o/o] (VI)
und XA = K2O-Gehalt des Aufgabegutes in %,
Wa = Kieseritgehalt des Aufgabegutes in % sind,
YR = - 1,35 · Z, + 98,8 (VII)
worin
z' = Ti^ + w* fGew--o/o] (VII1)
und XR = K2O-Gehalt des Rückstandes in %,
WR = Kieseritgehalt des Rückstandes in °/o sind.
Während der K2O-Gehalt X4 des Aufgabegutes aus Formel (IV) errechenbar ist, müssen die Werte XR, WA
bzw. WR durch Messung bzw. im Falle von WA durch chemische Analyse ermittelt werden.
Erfindungsgemäßsind demnach folgende Meßwerte zu ermitteln:
Erfindungsgemäßsind demnach folgende Meßwerte zu ermitteln:
MA = Menge des Aufgabegutes
w) MR = Menge des Rückstandes
w) MR = Menge des Rückstandes
MM = Menge des Mittelgutes
XR - KaO-Gehalt des Rückstandes
XWK = K2O-Gehalt des Wertstoffkonzentrats
WA = Kieserit-Gehalt des Aufgabegutes
(•5 WR = Kieserit-Gehalt des Rückstandes.
(•5 WR = Kieserit-Gehalt des Rückstandes.
Zur Messung des K2O-Gehalts im Verlauf des Verfahrens der Erfindung hat sich eine Vorrichtung bewährt,
die in dem Ablauffallschacht für den Rückstand im Nebenschluß einen füllstandsgeregelten Meßbehälter mit
einer Meßeinrichtung für radioaktive Strahlung vorsieht. Es kann vorteilhaft sein, hierfür eine Vorrichtung
einzusetzen, von der in Fig. 1 ein Beispiel schematisch dargestellt ist. Bei dieser Vorrichtung schließt der
Zulaufschacht 11 zum Meßbehälter 12 mit dem Ablauffallschacht 13 für den Rückstand in Fallrichtung gesehen
einen spitzen Winkel ein, wobei an der unteren Kante der Eintrittsöffnung zum Zulaufschacht 11 eine in
den Abiauffallschacht 13 hinein verschwenkbare Klappe 14 mit Motorantrieb angeordnet ist, der über Näherungsinitiatoren
15 gesteuert wird, welche oberhalb der Meßeinrichtung 16 In dem Meßbehälter 12 angeordnet
sind, der unter der In seinem Boden befindlichen Austragsöffnung eine Förderschnecke 17 aufweist, deren
Austrag 18 mit dem Ablauffallschacht 13 verbunden ist.
Bei senkrechter Stellung der Klappe 14 fällt der oben in den Ablauffallschacht 13 eintretende Rückstand der
elektrostatischen Trennung des Kalirohsalzes ungehindert durch den Ablauffallschacht 13. Zur Vorbereitung der
Messung wird die Klappe 14 in den Ablauffallschacht 13 hinein verschwenkt, so daß der Rückstand durch den
Zulaufschacht 11 in den Meßbehälter 12 hineingelenkt wird, bis die Näherungsinitiatoren 15 ansprechen, die
nunmehr die Schwenkbewegung der Klappe 14 entsprechend dem Füllstand des Rückstandes in dem Meßbehälter
12 steuern. Unter der in seinem Boden befindlichen Austragsöffnung weist der Meßbehälter 12 eine Förderschnecke
17 auf, deren Austrag 18 in den Ablauffallschacht 13 einmündet. In den Meßbehälter 12 ragt die
Meßeinrichtung 16 für radioaktive Strahlung hinein, deren Meßergebnisse an einen Rechner weitergeleitet
werden.
Besonders bewährt hat sich die in Fig. 2 als Beispiel schematisch dargestellte Vorrichtung zur Messung des
K2O-Gehaltes Im Rückstand der elektrostatischen Trennung von Kalirohsalzen. In dieser Vorrichtung ist der
zylindrische Meßbehälter 22 in dem Ablauffallschacht 23 für den Rückstand vorgesehen, der zusätzlich eine
seitlich an dem Meßbehälter 22 vorbeilaufende Überlaufbrücke 21 aufweist. Der Meßbehälter 22 ist mit der
Meßeinrichtung 24 für radioaktive Strahlung ausgerüstet. Die an seinem unteren Ende befindliche und in den
Ablauffallschacht 23 hineinführende Auslauföffnung des Meßbehälters 22 Ist vorteilhaft mit einem zeitgesteuert
offenbaren Schieber 25 verschlossen.
Bei dieser Vorrichtung füllt sich der Meßbehälter 22 automatisch mit dem In dem Ablauffallschacht 23
abwärts strömenden Rückstand, bis die gestrichelte Überlauflinle erreicht ist. Danach wird der Rückstand durch
die Füllung des Meßbehälters 22 in die Überlaufbrücke 21 geleitet, die den Rückstand unterhalb des Meßbehälters
22 In den Ablauffallschacht 23 einführt. Nach beendeter Messung wird der zeitgesteuerte Schieber 25
geöffnet und die in den Meßbehälter 22 zurückgehaltene Menge des Rückstandes fällt in den Ablauffallschacht.
Nachdem der Meßbehälter geleert ist, schließt sich der Schieber 25 wieder und die erwähnten Vorgänge wiederholen
sich.
Als Meßeinrichtung 16 wird in der Vorrichtung gemäß Fig. 1 vorteilhaft ein ^-Zählrohr eingesetzt, wobei der
Meßbehälter 12 jedoch mit einer Abschirmung gegen radioaktive Strahlung umgeben sein muß. Für die
Meßeinrichtung 24 gemäß Flg. 2 hat sich ein y-Anlegedetektor hervorragend bewährt, der zur Weitergabe
seiner Meßergebnisse mit einem Rechner verbunden ist. Zur Bestimmung des Kieserit-Gehaltes WR wird
vorteilhaft die Infrarotmessung angewendet, die auf der Absorption eines Teils des aufgestrahlten Infrarotlichts
durch den Kristallwassergehalt des Kieserits beruht, der als einziger Bestandteil des Rückstandes Kristallwasser
enthält. Zur Durchführung dieser Messung wird ein Teilstrom des zu messenden Gutes als Band in gleichmäßiger
Dicke auf einen waagerecht um seine Mittelachse rotierenden Drehteller aufgebracht. Über dem Drehteller
ist eine Infrarotsonde so angeordnet, daß der von ihr ausgehende Strahl infraroten Lichts das Band des zu
messenden Gutes trifft und die davon reflektierte Strahlung auffängt. Die Differenz zwischen der Strahlungsintensität
des abgestrahlten IR-Lichts und der reflektierten Strahlung ist ein Maß für den Kieserit-Gehalt WR des
Rückstandes.
Flg. 3 zeigt in schematischer Darstellung das Beispiel einer Anordnung zur Durchführung des Verfahrens der
Erfindung. Das über eine Einrichtung 1 zur Mengenbestimmung, wie beispielsweise eine Dosierbandwaage,
deren Meßwerte über Leitung 2 dem Rechner 3 aufgegeben werden, zugeführte Aufgabegut fließt in die
Einlaufschurre 4 für den elektrostatischen Freifallscheider 5. Aus dem durch die Wirkung des elektrostatischen
Feldes aufgetrennten Strom des Kalirohsalzes wird über die einstellbare Trennzunge 6 der Rückstand und über
die einstellbare Trennzunge 7 das Wertstoffkonzentrat abgetrennt, während das zwischen den Trennzungen 6
und 7 hindurchfließende Mittelgut gesammelt und - gegebenenfalls nach vorheriger Aufmahlung - dem aufzu- 5Ü
gebenden Kallrohsalz wieder zugemischt wird. In dieser Kreislaufführung des Mittelgutes ist eine Einrichtung 8
zur Mengenbestimmung angeordnet, deren Meßwerte über Leitung 9 dem Rechner 3 zugeführt werden. In dem
Ablauffallschacht für den Rückstand sind Einrichtungen 10 bzw. 11 für die Bestimmung des K2O- bzw. des
Kleseritgehalts und eine Einrichtung 12 zur Bestimmung der Menge des Rückstandes vorgesehen. Die
Meßwerte dieser Einrichtungen 10, 11 und 12 werden über Leitungen 13, 14 bzw. 15 in den Rechner 3 eingespeist.
In dem Ablauffallschacht für das Wertstoffkonzentrat, beispielsweise im Konzentrat, das in der Hauptmenge
aus Kaliumchlorid und Kieserit besteht und als KMg-Konzentrat bezeichnet wird, ist die Einrichtung 16
zur Bestimmung des K2O-Gehalts vorgesehen, die ihre Meßwerte über Leitung 17 dem Rechner 3 zuführt.
Die Trennzunge 6 für den Rückstand wird vom Rechner 3 über einen Schwenkantrieb verstellt. Der Winkel,
den die Trennzunge 6 mit der Vertikalen einschließt, wird bei einer Verstellung vergrößert oder verkleinert.
Durch eine solche Schwenkbewegung wird die Zusammensetzung und die Menge des Rückstandes und somit,
wie aus den Formeln II und III folgt, auch das K2O- und NaCl-Ausbringen beeinflußt. Wird der Anstellwinkel
der Trennzunge 6 gegen die Vertikale verkleinert bzw. vergrößert, so nimmt der K2O-Gehalt im Rückstand ab
bzw. zu, das K2O-Ausbringen nimmt zu bzw. ab und das NaCl-Ausbringen nimmt ab bzw. zu. Der Rechner 3
vergleicht die nach den Formeln II und III ermittelten Ausbringenswerte und die Meßwerte XR mit gespeicherten
Sollwerten und steuert die Trennzunge 6 entsprechend.
Wie bereits erwähnt, werden die Mengen des Aufgabegutes MA, des Mittelgutes MM und die des Rückstandes
durch geeignete Einrichtungen, wie beispielsweise Bandwaagen, an den Meßstellen 1, 8 und 12 bestimmt. Die
an der Meßstelle 8 gemessene, über Leitung 9 dem Rechner 3 aufgegebene Rückgutmenge wird von dem Rechner
3 mit einem für diese Rückgutmenge vorgegebenen Grenzbereich verglichen. Überschreitet die Rückgutmenge
diesen Grenzbereich, so gibt der Rentner 3 einen Impuls über Leitung 19 an den Schwenkantrieb der
Trennzunge 7, so daß diese ihren mit der Vertikalen eingeschlossenen Anstell-Winkel vergrößert. Bei Unterschreitung
des Grenzbereichs wird entsprechend der Anstellwinkel der Trennzunge 7 verkleinert.
Zwischen aufeinanderfolgenden Veränderungen der Neigungen der Trennzungen 6 bzw. 7 soll ein zeitlicher
Abstand von mindestens 30 min liegen, da die Wirkung einer solchen Veränderung sich erst nach etwa 20 min
in der zu steuernden Anlage manifestiert. Der Rechner 3 soll vorzugsweise so ausgestattet sein, daß er die Meß-
und Rechenwerte abrufbar speichern kann.
ι» Nach dem Verfahren der Erfindung ist es insbesondere unter Anwendung der Vorrichtung der Erfindung
möglich, aus Meßwerten über einen Rechner die Trennwirkung eines elektrostatischen Freifallscheiders für Kalirohsalze
durch Steuerung zu optimieren, die Einstellung der Neigung der Trennzungen von Hand und die
daraus resultierenden Fehler zu vermeiden. Diese Möglichkeit ist jedoch erst durch Vorrichtungen zur Messung
des K2O-Gehaltes, wie sie in Fig. 1 und 2 schematisch dargestellt und vorstehend beschrieben sind, eröffnet
worden. Weiter bietet das Verfahren der Erfindung die Möglichkeit, auch ein über mehrere Trennstufen ablaufendes
Verfahren der elektrostatischen Trennung von Kalirohsalzen in mehreren hintereinandergeschalteten
elektrostatischen Freifallscheidern mit optimaler Trennleistung und -qualität zu betreiben.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Steuerung der elektrostatischen Trennung von vermahlenen, chemisch konditlonierten
und triboelektrisch aufgeladenen Kalirohsalzen in elektrostatischen Freifallscheidern durch Einstellung der
unter den Elektroden angeordneten Trennzungen relativ zur Vertikalen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Trennzungen in Abhängigkeit von dem K2O-Gehalt des in Nähe der negativen Scheiderelektroden
anfallenden Rückstandes, dem K2O- und NaCl-Ausbringen und der Menge des anfallenden
Mittelgutes über einen Prozeßrechner gesteuert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der K2O-Gehalt des Rückstandes und des
l» Wertstoffkonzentrats anhand des schwach radioaktiven K40-Isotops bestimmt wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das KzO-Ausbringen nach der Formel
100 [«/ο]
MA ■ XA
mit XA =
MA
und Mwk = MA — MR
und Mwk = MA — MR
worin η K2O = das K2O-Ausbringen der Anlage,
M4 - Aufgabemenge des Kalirohsalzes,
MWK = Menge des Wertstoffkonzentrats,
MR = Menge des Rückstandes
XA = K2O-Gehalt des Kalirohsalzes,
XR = K2O-Gehalt des Rückstandes an K2O und
XWK = K2O-Gehalt des Wertstoffkonzentrats
sind, und aus den Meßwerten MA, MR, XR und XWK rechnerisch ermittelt wird.
3«
3«
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das NaCl-Ausbringen nach der Formel
• η NaCl = ^-^ · 100 [%]
Ma · YA
3> mit YR = - 1,35 Z1 + 98,8 [Gew.-%]
und Z1 = ^ + WR [Gew.-o/o]
und YA = - 1,03 Z2 + 92,06 [Gew.-%]
XA
und Z2 = —- + WA [Gew.-o/o,]
UOJZ
UOJZ
worin ^NaCl= das NaCl-Ausbringen,
MR = Rückstandsmenge der Anlage,
MA = Aufgabemenge des Kalirohsalzes,
YR = NaCl-Gehalt des Rückstandes,
so XR = KjO-Gehalt des Rückstandes,
WR = Kieserit-Gehalt des Rückstandes,
YA = NaCl-Gehalt des Kalirohsalzes,
X4 = K2O-Gehalt des Kalirohsalzes und
WA = Kieserit-Gehalt des Kalirohsalzes
sind, und aus den Meßwerten MA, MR, XR, WR und WA rechnerisch näherungsweise ermittelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kieserit-Gehalt des Rückstandes durch
Infrarotreflektion permanent gemessen wird, während der Kieserit-Gehalt des Kalirohsalzes durch chemische
Analyse in vorgegebenen Zeitabständen ermittelt wird.
w
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
in dem Ablauffallschacht (13, 23) für den Rückstand bzw. das Wertstoffkonzentrat im Nebenschluß ein
füllstandsgeregelter Meßbehälter (12, 22) mit einer Meßeinrichtung (16, 24) für radioaktive Strahlung
angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zulaufschacht (11) zum Meßbehälter
f)i (12) mit dem Ablauffallschacht (13) für den Rückstand in Fallrichtung gesehen einen spitzen Winkel
einschließt, wobei an der unteren Kante der Eintrittsöffnung zum Zulaufschacht (11) eine in den Ablauflallschacht
(13) hinein verschwenkbare Klappe (14) mit Motorantrieb angeordnet ist, der über Näherungsinitiatoren
(15) gesteuert wird, welche oberhalb der Meßeinrichtung (16) in dem Meßbehälter (12) angeordnet
sind, der unter der in seinem Boden befindlichen Austragsöffnung eine Förderschnecke (17) aufweist, deren
Austrag (18) mit dem Ablauffallschacht (13) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Ablauffallschacht (23) für den
Rückstand ein zylindrischer Meßbehälter (22) mit einer seitlich daran vorbeilaufenden Überlaufbrücke (21)
vorgesehen Ist, der eine Meßeinrichtung (24) aufweist, wobei dessen an seinem unteren Ende befindliche
und In den Ablauffallschacht hineinführende Auslauföffnung mit einem zeitgesteuert offenbaren Schieber
(25) verschlossen Ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßeinrichtung (16) ein ^-Zählrohr
eingesetzt und der Meßbehälter (12) mit einer Abschirmung gegen radioaktive Strahlung versehen ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Meßeinrichtung (24) ein y-Anlegedetektor
eingesetzt ist.
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