DE3433883A1 - Verfahren zum ueberziehen von maschenwaren aus kunstfellflor und maschengewebe mit ueberzug - Google Patents

Description

• Verfahren zum Überziehen von Maschenwaren aus
• Kunstfellflor und Maschengewebe mit Überzug Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Überzugs für ein gewirktes Kunstfellflorgewebe und auf eine Maschengevjebebahn aus Kunstfellflor.
• Das Textilerzeugnis (Meterware) aus Kunstfellflor, das erfindungsgemäß mit einem Überzug versehen wird, ist ein herkömmlicher Faserflor, der durch übliches Stricken bzw. Wirken auf einer Singel-Jersey-Strickmaschine mit einem Kardieranschluß bzw. Vorsatz hergestellt wird.
• Der Flor wird zuerst als Schlauch, Ärmel oder Strumpf gestrickt, und die als Docht oder dochtartig zugeführten kardierten Fasern werden in das Material eingewirkt.
• Nachdem der Ärmel auseinandergeschnitten worden ist, werden die Fäden auf die gewünschte Länge nachgeschnitten, und die Textilware wird getrocknet, um die Breite zu stabilisieren.
• Dieses Florgewebe ist im großen Umfang verwendet worden, insbesondere als Isoliermaterial bei Kleidungsartikeln für Tätigkeiten im Freien.
• Um ein Maß an Wasserundurchlässigkeit zu erhalten, wurde versucht, den Flor mit einem Film oder einer Folie zu überziehen. Dies führte dazu, daß der Flor zu einem bestimmten Grad wasserdicht war, jedoch wies diese Art der Beschichtung eine sehr schlechte Verschleißfestigkeit auf, was dazu führte, daß der Überzug leicht zerriß und viel zu leicht abblätterte bzw. delaminierte.
• Im Verlauf der Untersuchungen, die angestellt wurden, um ein Erzeugnis zu finden1 das eine wesentlich höhere Verschleißfestigkeit aufweist, während es weiterhin die guten Isolationseigenschaften beibehält und gleichzeitig seine Biegsamkeit selbst bei niedrigen Temperaturen beibehält, hat die Anmelderin überraschend festgestellt, daß es möglich ist, ein Florgewebe dieser Art mit einem wasserlöslichen Polyurethan zu überziehen, wobei eine bestimmte Reihenfolge von Schritten durchgeführt wird.
• Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung eines Überzugs für ein gewirktes Textilerzeugnis aus Kunstfellflor, das durch die folgenden Schritte gekennzeichnet ist, daß a) ein wasserlösliches Polyurethan, dem ein Schäumungsstabilisator und nach Wahl Farbmittel bzw. Pigmente beigemengt worden sind, bis zu einem Gewicht von etwa 250 g/l geschäumt wird; b) ein Überzug aus der im Schritt a) erhaltenen pastenartigen Masse mit einem Schabwerkzeug auf die gewirkte Rückseite des Fellflorgewebes mit einem Druck aufgebracht wird, der ausreicht, um das Eindringen der Polyurethanpaste in die Rückseite des Gewebes sicherzustellen; c) das mit einem Überzug versehene Florgewebe durch eine dreistufige Trockenkammer geführt wird, wobei die Temperatur in den jeweiligen Stufen bei 900C, 900C bzw.
• 1100C gehalten wird; d) ein zweiter Überzug aus der im Schritt a) erhaltenen Paste in Form einer 1/2 bis 1 mm dicken Schicht auf das mit einem Überzug versehene Fellflorgewebe aufgebracht wird; e) das mit dem doppelten Überzug versehene Kunstfellflorgewebe wie im Schritt c) getrocknet wird; f) das mit dem doppelten Überzug versehene Gewebe bei 0 etwa 155 C und einem linearen Druck von etwa 5 bis 8 kg kalandriert bzw. gewalzt wird; und g) das kalandrierte Gewebe etwa zwei bis vier Minuten lang bei 1500C ausgehärtet wird.
• Eine insbesondere nach diesem Verfahren hergestellte erfindungsgemäße Gewebebahn aus Kunstfellflor besteht aus gestricktem Flor mit eingestrickten kardierten Kunstfellfäden und ist dadurch gekennzeichnet, daß die gestrickte Rückseite mit einer Beschichtung aus wasserlöslichem Polyurethan versehen ist. Zweckmäßig besteht diese Beschichtung aus zwei Schichten.
• Angesichts der bislang üblichen Techniken zur Herstellung von Überzügen für gewebte Textilerzeugnisse und -waren ist es überraschend, daß es sich als möglich herausgestellt hat, ein Florgewebe mit einem Überzug zu versehen und ein temperaturfestes, zerreißfestes Material zu erhalten, das gleichzeitig wasserdicht ist und gute Isoliereigenschaften besitzt.
• Das erfindungsgemäße Verfahren is.t wesentlich vereinfacht, denn es ist abgesehen von dem oben beschriebenen Trocknen zur Stabilisierung der Breite des Materials keine Vorbehandlung des Florgewebes vor der Herstellung des Überzugs erforderlich.
• Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Überziehvorgang unter Verwendung herkömmlicher Einrichtungen und Geräte ausgeführt werden kann.
• Ein anderes wichtiges Merkmal der Erfindung besteht darin, daß der aufgebrachte Überzug ein wasserlösliches Polyurethan ist. Dies resultiert in einem beträchtlichen Vorteil bezüglich einer vereinfachten Ausstattung der Produktion mit Geräten und dgl., da keine Explosionsgefahr wie bei Zweilsomponenten-Polyurethanen besteht.
• Für die Anfangsbeschichtung wird ein im Handel erhältliches wasserlösliches Polyurethan, dem ein Schäumungsstabilisator und wahlweise Farbstoffe beigemengt worden sind, in eine Paste geschäumt, die ein Gewicht von 2509/1 und eine Konsistenz ähnlich wie Rasierschaum besitzt.
• Während des ersten Überziehvorganges wird ein ausreichender Druck auf das Schabmesser aufgebracht, so daß die Masse in die Maschen bzw. das Maschengewebe der gestrickten Rückseite des Gewebes gedrückt wird. Der Druck hängt von der Konsistenz, d.h. der Viskosität der Masse ab, aber es ist wichtig, daß die Masse in die Rückseite des Gewebes eindringt und dadurch auch die in dieses eingewirkten Fasern sichert, ohne daß sie durch das Gewebe in die Faserschicht eindringt.
• Während des Trocknungsschrittes, der auf den ersten und den zweiten Überziehvorgang folgt, wird die Temperatur 0 bei dem relativ niedrigen Maximum von 110 C gehalten, damit das Gewebe von innen ohne Krustenbildung austrocknet, die bei zu hohen Temperaturen auftritt.
• Der Kalandrierschritt stellt eine feste Verbindung zwischen dem Polyurethan in der gestrickten Rückseite des Gewebes und dem zweiten Polyurethanüberzug sicher. Da ein Polyurethan ohne beigefügte Aushärtwirkstoffe verwendet wird, ist diese Verbindung sehr fest, und die Delaminierprobleme, die bei herkömmlichen Überzügen auftreten, werden vermieden.
• Die Erfindung gestattet es, auf einfache und kostengünstige Weise und ohne daß extra Schritte erforderlich sind, ein Florgewebe zu erhalten, das gegen hohe Temperaturen beständig, wasserundurchlässig ist und gute Isolationseigenschaften aufweist, während es eine hohe Zerreißfestigkeit und eine große Verschleißfestigkeit beibehält.
• Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Maschengewebebahn. In eine gestrickte Gewebebahn 1 sind kardierte Fäden 2 eingestrickt, die auf eine gewünschte Länge zurückgeschnitten worden sind. Auf der Rückseite weist die Gewebebahn 1 einen Überzug 3 (schraffiert dargestellt) aus wasserlöslichem Polyurethan auf. Wie die Linie 4 andeutet, besteht der Überzug 3 aus zwei Schichten. Die zuerst aufgebrachte innere Schicht ist in die Gewebebahn 1 eingedrungen und fixiert die dort eingestrickten Fäden 2. Sie ist jedoch nicht durch die Gewebebahn 1 durchgedrungen. Die beiden Polyurethanschichten sind vorzugsweise durch das Kalandrieren gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren fest miteinander verbunden.
• Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene mit einem Überzug versehene Textilerzeugnis ist z.B. besonders zur Herstellung von Rettungsdecken geeignet, die von den Streitkräften und Erste Hilfe- oder Rettungsmannschaften verwendet werden, da das mit dem Überzug versehene Textilgewebe auf übliche Weise bei Wassertemperaturen bis zu 900C gewaschen oder unter Verwendung beliebiger gewöhnlicher chemischer Reinigungswirkstoffe gereinigt werden kann oder bei hohem Druck gespült und ausgewaschen werden kann, ohne daß die Eigenschaften des Erzeugnisses nachteilig beeinträchtigt werden.
• Eine andere Anwendung für ein erfindungsgemäß hergestelltes Textilerzeugnis kann beispielsweise in der Herstellung von wärmeisolierenden Kleidungsartikeln bestehen, insbesondere für Tätigkeiten, die es erforderlich machen, daß der Träger dieser Kleidungsstücke während sehr langer Zeiträume in kalter und möglicherweise nasser Umgebung stillsitzen muß.

Claims (4)

1. Ansprüche 1. Verfahren zum Überziehen von Maschenwaren aus Kunstfellflor, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h die Schritte, daß a) ein wasserlösliches Polyurethan zu dem Schäumungsstabilisatoren und wahlweise Farbstoffe zugefügt worden sind, bis zu einem Gewicht von etwa 250 g/l geschäumt wird; b) mit einem Schabwerkzeug ein Überzug aus der im Schritt a) erhaltenen pastenartigen Masse auf die gestrickte Rückseite des Florgewebes mit einem Druck aufgetragen wird, der ausreicht um sicherzustellen, daß die Polyurethanpaste in die Rückseite des Gewebes eindringt; c) das mit einem Überzug versehene Kunstfellflorgewebe durch eine dreistufige Trockenkammer geführt wird, wobei die Temperatur in den drei Stufen bei 900 C, 90 0C bzw. 1100 gehalten wird; d) ein zweiter Überzug aus der im Schritt a) erhaltenen Paste in Form einer 1/2 bis 1 mm dicken Schicht auf das mit einem Überzug versehene Florgewebe aufgebracht wird; e) das mit dem doppelten Überzug versehene Florgewebe wie im Schritt c) getrocknet wird; f) der mit dem doppelt-en Überzug versehene Flor bei etwa 155 0C und einem linearen Druck von etwa 5 bis 8 kg kalandriert wird; und g) das kalandrierte Gewebe etwa zwei bis vier Minuten 0 bei 150 C ausgehärtet wird.
2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß. der Aushärtevorgang 0 drei Minuten bei 150 C ausgeführt wird.
3. 3. Maschengewebebahn aus Kunstfellflor, bestehend aus gestricktem Flor mit eingestrickten kardierten Kunstfell fäden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß die gestrickte Rückseite mit einer Beschichtung aus wasserlöslichem Polyurethan versehen ist.
4. 4. Maschengewebebahn nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Überzug aus zwei Schichten besteht.