DE3427589C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Ventilträger für eine Mehrzahl von fluidischen Bauelementen, der eine mehrschichtige Bestüc­ kungsplatte besitzt, die an ihrer einen Plattenoberfläche zwei nebeneinander angeordnete Längsreihen von Bestückungsflächen für die fluidischen Bauelemente aufweist und in deren Innerem Kanäle ausgebildet sind, die einerseits zu den Bestückungs­ flächen führen, an denen sie mit Kanalausmündungen der Bauele­ mente kommunizieren, und die andererseits an einem Anschluß­ ende der Bestückungsplatte ausmünden, an dem eine einstückige Verteilerleiste angeordnet ist, die von Kanälen durchquert ist, die an ihrer der Bestückungsplatte zugewandten Seite mit deren Verbindungskanälen verbunden sind und an ihrer von der Bestückungsplatte abgewandten Seite Anschlußorgane zur Ver­ bindung mit einer Quelle für ein Arbeitsmedium bzw. mit Ver­ brauchern aufweisen, wobei der Bestückungsplatte eine mehreren Bauelementen zu deren Signalversorgung gemeinsame elektrische Steckleiste, die über Anschlußbuchsen zur elektrischen Steck­ verbindung mit elektrischen Anschlußkontakten der Bauelemente verfügt, sowie eine Schaltkarte mit elektronischen Bauelementen zur Ansteuerung der verschiedenen fluidischen Bauelemente zu­ geordnet ist.

Derartige Ventilträger finden bei elektrisch-pneumatischen Steuerungen Verwendung. Hierbei sind bei bekannten Anordnun­ gen auf die Bestückungsplatte fluidische Bauelemente, ins­ besondere Ventile, aufgeschraubt, die über Schlauchverbindun­ gen mit einer sogenannten Verteilerleiste verbunden sind, die aus einer Aneinanderreihung von Schlauchanschlußstutzen be­ steht, und die elektrische Anschlüsse besitzen, über die ihre Funktion von außerhalb gesteuert werden kann, wobei die Ver­ bindung über einen Kabelbaum erfolgt. Außer den Anschlüssen für Zu- und Abluft besitzen die Ventile einen Entlüftungs­ kanal, über den sowohl die Verbraucherleitung als auch das im eigentlichen Ventil sitzende Vorsteuerventil entlüftet werden können. Die Anordnung der Verbraucherentlüftung im Ventil selbst erfordert relativ große Abmessungen für das Ventil, da die Entlüftung in der Regel sehr rasch vonstatten gehen soll, was Entlüftungskanäle mit sehr großem Querschnitt erfordert. Eben­ falls einer kompakten Bauweise abträglich sind die Schlauch­ verbindungen, da die Schläuche nicht geknickt werden dürfen. Sie haben weiterhin den Nachteil einer sehr aufwendigen Mon­ tage, da bei hohen Betriebsdrücken eine einfache Steckverbin­ dung den Anforderungen nicht genügt, und die Schläuche an den Anschlußstutzen mittels Schlauchklemmen o. ä. festgelegt wer­ den müssen. Für unterschiedliche Einsatzzwecke ist es oftmals erforderlich, einen Ventilträger komplett auszutauschen. Dies wird sehr stark erschwert durch die extern liegende Steuer­ einheit. Es ist ein hoher Arbeitsaufwand erforderlich, um die elektrischen Anschlüsse zu lösen und wieder neu anzuschließen, was zudem die Gefahr des Verwechselns von Anschlüssen unter­ einander birgt.

Man hat deshalb auch schon in der DE-PS 32 38 750 eine Anord­ nung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Anspruches 1 vor­ geschlagen, bei der die Ventile tragende Bestückungsplatte innenliegende Kanäle besitzt, so daß die unübersichtlichen Schlauchverbindungen wegfallen. Zusätzlich ist noch im gemein­ samen Gehäuse eine Schaltkarte mit elektronischen Bauelementen vorgesehen, die zur Ansteuerung der Ventile dient. Diese viel zusätzlichen Platz in Anspruch nehmende Karte und die erst­ genannte Schaltkarte sind separate, voneinander unabhängige Teile, die einer getrennten Handhabung bedürfen und deren Aus­ tausch infolgedessen schwierig und zeitraubend ist. Die Tat­ sache, daß die Druckmittelschläuche und die elektrische Zulei­ tung an der Gehäuse-Vorderseite herausragen, wirkt störend und erschwert das Hantieren. Es fehlt ferner jegliche Möglichkeit die Beschaltung der Bauelemente schnell und unkonventionell zu verändern. Sollten Änderungen gewünscht werden, sind regel­ mäßig Neuverdrahtungen od. dgl. erforderlich; zudem muß man für das Feststellen etwaiger Fehler eines der Bauelemente in der Regel viel Zeit aufwenden, da die Bauelemente einzeln abge­ schraubt und separat auszutesten sind. Als besonders nachtei­ lig wird auch empfunden, daß eine schnelle Entlüftung der Verbraucherleitungen bzw. -kanäle infolge der relativ gerin­ gen Kanalquerschnitte nicht möglich ist. Die Entlüftungsvor­ gänge erfordern vielmehr einen beträchtlichen Zeitaufwand, was die Taktzeiten, d. h. die Anzahl der Schaltvorgänge pro Zeit­ einheit der einzelnen Ventile stark herabsetzt. Eine Erhöhung der Kanalquerschnitte würde hingegen zu einer nicht tolerier­ baren Vergrößerung des Bauumfanges der Schaltkarte führen.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu­ grunde, einen Ventilträger gemäß dem Oberbegriff des Patent­ anspruches 1 so zu verbessern, daß er bei kompaktem Aufbau und leichter Montagemöglichkeit sehr bedienungsfreundlich ist.

Die obige Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Schaltkarte als an der den fluidischen Bauelementen entgegengesetzten Seite der Bestückungsplatte angeordnete und im wesentlichen paral­ lel zur Plattenebene verlaufende Elektronikkarte ausgebildet ist, die mit der Bestückungsplatte lösbar verbunden ist, daß die zur elektronischen Verbindung zwischen der Elektronikkarte und der Steckleiste dienende Verkabelung einerseits an die Anschlußbuchsen der Steckleiste und andererseits über einen mit einem kartenseitig festgelegten, mit der Steuerung der Elektronikkarte in Verbindung stehenden Gegenstück lösbar zu­ sammenarbeitenden Stecker angeschlossen ist, daß die Elektro­ nikkarte im der Verteilerleiste zugewandten Kartenbereich über eine Anschlußvorrichtung für die elektrische Versorgung ver­ fügt, daß an der der Verteilerleiste entgegengesetzten Stirn­ seite der Bestückungsplatte eine den Erregungszustand der Bau­ elemente über optische Anzeigeelemente anzeigende und mit zur manuellen Einzelsteuerung der Bauelemente dienenden Einzel­ steuerschaltern versehene Anzeigeleiste angeordnet ist, daß die fluidischen Bauelemente über Fixierelemente der Bestückungs­ fläche derart festgelegt sind, daß die Ausmündungen der flui­ dischen Bauelemente mit den Ausmündungen in der Bestückungs­ ebene kommunizieren, und daß in der Verteilerleiste Schnell­ entlüftungsventile für mit Verbrauchern kommunizierende Durch­ gangskanäle der Verteilerleiste vorgesehen sind, welche die Verbraucherkanäle in vom Speisedruck beaufschlagtem Zustand gegen die Umgebung abdichten und bei speisedruckartigen Druck­ abfall diese selbsttätig mit der Umgebung in Verbindung setzen und entlüften.

Der erfindungsgemäße Ventilträger hat den Vorteil, daß er eine kompakte Einheit ist, da sämtliche Baukomponenten auf engstem Raum zusammengefaßt sind. Diese Tatsache ermöglicht es, auf geringstem Raume eine große Anzahl derartiger Ventilträger unterzubringen, ohne daß diese sich gegenseitig störend beein­ flussen. Der neue Ventilträger ist übersichtlich und bedie­ nungsfreundlich gestaltet, da die Druckmittelanschlüsse für die Verteilerleiste und die Versorgungsanschlüsse für die Elektronikkarte an der gleichen Plattenseite, der Plattenrück­ seite angeordnet sind, was eine zentrale Zuführung der not­ wendigen Verbindungsteile erlaubt. Überdies ist es möglich, zu den Anschlußteilen der Kanäle und der Anschlußvorrichtung für die elektrische Versorgung komplementäre Verbindungsele­ mente im Innern an der Rückwand eines Schaltschrankes anzu­ bringen, so daß beim Einschieben oder Herausziehen des Ven­ tilträgers automatisch eine Verbindung bzw. eine Trennung der Anschlüsse hergestellt wird. Bei alledem ist die Ventilträger- Vorderseite von der Anzeigeleiste abgedeckt, was einen Schutz für die Elektronikkarte und die Bauelemente im in ein Gehäuse eingeschobenen Zustand bedeutet. Gleichzeitig ist man immer über den momentanen Erregungszustand der Bauelemente im Klaren, er läßt sich an der Anzeigenleiste bequem ablesen. Auch läßt sich ein eventuell defektes Bauelement schnell auffinden, in­ dem über die Einzelsteuerschalter manuelle Testschaltvorgänge ausgelöst werden können. Diese Einzelschalter erlauben dar­ über hinaus im Bedarfsfalle das gezielte Ansteuern einzelner Bauelemente, ohne daß jeweils ein zentrales Steuerprogramm zu ändern ist. Hinzu kommt die einfache Möglichkeit der Änderung der Beschaltung der Ventile einzelner Ventilträger. Es ist lediglich der die Steckleiste mit der zugehörigen Elektronik­ karte elektrisch verbindende Stecker vom entsprechenden Gegen­ stück zu lösen und anschließend die Elektronikkarte gegen eine andere auszutauschen. Die steckbare Anordnung der Elektronik­ karte unterhalb der Bestückungsplatte bedeutet ebenfalls Kom­ paktheit und Bedienungsfreundlichkeit. Ein weiterer Vorteil ergibt sich durch die in die Verteilerleiste integrierten, mit einem oder mehreren der Durchgangskanäle der Verteilerleiste kommunizierenden Schnellentlüftungsventile, welche die Ent­ lüftung unmittelbar im Eingangsbereich des Ventilträgers an der Verteilerleiste ermöglichen. Ohne daß die Abmessungen der Bestückungs­ platte und der Bauelemente vergrößert werden, ergeben sich da­ durch wesentlich schnellere Schaltzeiten für die Bauelemente, es sind höhere Taktfrequenzen realisierbar bei gleichzeitiger Verringerung der baulichen Abmessungen.

Weitere Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht des Ventilträgers mit einem Teilausschnitt der Verteilerleiste,

Fig. 2 eine Draufsicht des Ventilträgers,

Fig. 3 eine Vorderansicht des Ventilträgers ohne die Verteilerleiste,

Fig. 4 eine Vorderansicht des gesamten Ventil­ trägers,

Fig. 5 eine Rückansicht des Ventilträgers,

Fig. 6 eine Ausführung des Schnellentlüftungs­ ventils.

Bezugnehmend zunächst auf die Fig. 1 und 2, ist ein insge­ samt mit 100 bezeichneter Ventilträger wiedergegeben. Er ent­ hält im wesentlichen eine Verteilerleiste 2, eine als Mehr­ schichtplatte ausgeführte Bestückungsplatte 1, eine Elektro­ nikkarte 5, fluidische Bauelemente 3, eine Anzeigeleiste 21 und eine Steckleiste 18.

Die Verteilerleiste 2 besitzt eine Vorderseite 22 und eine Rückseite 23 in Richtung der Bestückungsplatte 1. An der Vor­ derseite sind Speiseanschlüsse 6 und Verbraucheranschlüsse 7 vorgesehen, die zweckmäßigerweise als Stutzen zum Anschluß von Pneumatikschläuchen durchgeführt sind. Die dargestellte beispielhafte Ausführung besitzt einen Speiseanschluß 6 und zehn Verbraucheranschlüsse 7. Ausgehend vom Speiseanschluß 6, ist die Verteilerleiste von einem Speisekanal 9 durchquert, desgleichen ausgehend von den Verbraucheranschlüssen 7 von Verbraucherkanälen 8. Die Kanäle münden mit ihren Kanalenden 12 auf die Rückseite 23 der Verteilerleiste. Eine Anzahl der Verbraucherkanäle 8 weist in der Verteilerleiste Entlüftungs­ ventile 4 in Gestalt von sogenannten Schnellentlüftungsven­ tilen auf. In der beispielhaften Darstellung besitzt jeder Verbraucherkanal ein Entlüftungsventil. Die Entlüftungsven­ tile haben die Aufgabe, die Verbraucherkanäle in Speisedruck­ beaufschlagtem Zustand gegen die Umgebung abzudichten und nach einem speisedruckseitigen Druckabfall diese selbsttätig mit der Umgebung in Verbindung zu setzen und damit zu entlüften. Zu diesem Zweck sind die Verbraucherkanäle 8 so ausgebildet und angeordnet, daß sich der der Eintrittsöffnung 29 der Verbrau­ cherkanäle auf der Vorderseite 22 zugeordnete Abschnitt 8 a in einer versetzten Ebene befindet zu dem Kanalabschnitt 8 b, der mit den Kanalenden 12 kommuniziert, wobei beide Kanalabschnit­ te 8 a, 8 b über eine Bohrung 30 verbunden sind, in der sich das Entlüftungsventil 4 befindet (siehe auch Fig. 6). Dieses ent­ hält einen Ventilkolben 24, der mittels Einpressens, Ein­ schraubens oder Festlegens mittels eines Sicherungsringes un­ ter Zuhilfenahme eines Dichtringes 51 in der Bohrung 30 dich­ tend festliegt. Der Kolbenkopf 25 ist von einem Filter 26 abgedeckt, der Verunreinigungen fernhält und gleichzeitig als Schacht und Schalldämpfer für die entweichende Luft wirkt. Am Kolbenkopf 25 ist koaxial ein bolzenförmiger Fortsatz 46 vorgesehen, der ins Innere der Bohrung 30 weist und dessen ab­ geflachtes Ende 27 nicht ganz bis auf den Grund 47 der Bohrung 30 reicht, sondern zu diesem einen Spalt freiläßt, derart, daß eine zwischen das Ende 27 des Fortsatzes und den Grund 47 der Bohrung eingelegte becherförmige Dichtung 28 in Axialrichtung des Ventilkolbens beweglich ist. Die Dichtung 28 kann zwei Extrem­ stellungen einnehmen, wobei sie in der einen auf dem Grund 47 der Bohrung 30 aufliegt und in der anderen am Ende 27. Die Dichtung 28 besteht aus einem der Querschnittsfläche der Boh­ rung 30 entsprechenden Dichtungsboden 48 und einer an dessen Umfang und in Richtung des Ventilkolbens weisenden Dichtlip­ pe 49, die einstückig mit dem Dichtungsboden 48 ausgeführt ist und diesen kragenartig umfaßt. Der Außenumfang der Dicht­ lippe 49 liegt am Innenumfang der Bohrung 30 an, ist jedoch gegenüber dieser in Axialrichtung des Ventilkolbens verschieb­ bar. Im drucklosen Zustand der Verbraucherkanäle 8 befindet sich die becherförmige Dichtung 28 im Bereich des Abschnittes 8 a des Verbraucherkanals und deckt mit ihrem Dichtungsboden 48 den Kanal 8 b gegenüber der Bohrung 30 ab. Der Abschnitt 8 a des Verbraucherkanals steht jetzt über eine den Ventilkolben durch­ querende Entlüftungsleitung 50 mit der Umgebung in Verbindung. Wenn der Verbraucherkanal 8 aus Richtung des Kanalabschnittes 8 b mit Druck beaufschlagt wird, wird die Dichtung 28 bis in den Bereich des Kolbenkopfes 25 verschoben. Wenn der Dichtkör­ per 48 zur Anlage am Ende 27 des Fortsatzes 46 kommt, wird die Mündung 52 des Entlüftungskanals 50, der den Ventilkolben durch­ quert und das Innere der Bohrung 30 mit der Umgebung verbindet, abgedeckt und abgedichtet. Die Entlüftungsleitung ist somit geschlossen, und das Druckmedium kann gleichzeitig die Dich­ tung 28 seitlich an ihren Dichtlippen 49 vorbei umspülen und somit zum Verbraucher gelangen.

Wenn der Druck im Kanalabschnitt 8 b abfällt, wird auf Grund des im Kanalabschnitt 8 a noch herrschenden Druckes die Dichtung 28 wieder zurück an den Grund 47 der Bohrung 30 geschoben, wobei der Dichtkörper 48 zum Abdichten auf den Grund 47 und der Außen­ umfang der Dichtlippe 49 gegen den Innenumfang der Bohrung 30 gepreßt wird. Durch dieses Verschieben der Dichtung 28 wird nun aber gleichzeitig die Mündung 52 des Entlüftungskanales 50 freigelegt, und der Kanalabschnitt 8 a wird an die Umgebung entlüftet.

Die Kanalenden 12 in der Verbraucherleiste 2 sind derart er­ weitert, daß die an einem Anschlußende 10 der Bestückungs­ platte 1 ausgeführten Verbindungsstutzen 11 in sie eingesteckt werden können. Die Verbindungsstutzen 11 können hierbei ein­ stückig mit der Bestückungsplatte 1 verbunden oder Teil einer Dichtungsleiste 31 sein, die als Verbindungselemente zwischen Bestückungsplatte 1 und Verteilerleiste 2 geschaltet ist. Die Dichtungsleiste ist vorzugsweise einstückig aus einem gummi­ ähnlichen Material hergestellt und weist an einer Leiste 32 jeweils paarweise gegenüberliegende Verbindungsstutzen 11 a, 11 b auf, die einen gemeinsamen durchgehenden Kanal besitzen.

Die eine Reihe der Stutzen 11 a ist in die Kanalenden 12 der Ver­ teilerleiste 2 dichtend und lösbar eingesteckt, die zweite Rei­ he 11 b der Stutzen sitzt in derselben Art und Weise in am An­ schlußende 10 der Bestückungsplatte 1 ausgeführten Öffnungen 37. Da die Stutzen im Bereich ihrer Öffnung einen Umfangswulst 33 besitzen, dessen Außendurchmesser größer ist als der Durch­ messer der Bohrungen, in die sie eingreifen, sind die Stutzen gegen Herausziehen durch Verspannen gesichert. Selbstverständ­ lich kann in den Öffnungen eine Innenumfangsnut vorgesehen werden, in die der Umfangswulst 33 formschlüssig eingreift. Über die Dichtungsleiste 31 ist somit eine Verbindung zwischen der Verteilerleiste 2 und der Bestückungsplatte 1 hergestellt.

Die Oberfläche 34 der Bestückungsplatte 1 dient abschnitts­ weise als Bestückungsfläche 13 für fluidische Bauelemente 3 und besitzt in regelmäßigen Abständen in den Bestückungsflä­ chen 13 Kanalausmündungen 35 und 36 für jedes Ventil. Diese Ausmündungen stehen über in der Zeichnung nicht näher darge­ stellte Verbindungskanäle, in der als Mehrschichtplatte ausge­ führten Bestückungsplatte 1 mit den Öffnungen 37 am Anschluß­ ende 10 der Bestückungsplatte 1 in Korrespondenz und des wei­ teren über die Stutzen 11, 11 a, 11 b mit den Kanälen 8 und 9. Zweckmäßigerweise kommuniziert eine der Ausmündungen 35 und 36 einer jeden Bestückungsfläche 13 immer mit dem Speisekanal 9 bzw. dem Speiseanschluß 6 in der Verteilerleiste 2. Die zweite Ausmündung ist jeweils genau einem Verbraucherkanal 8 bzw. Verbraucheranschluß 7 zugeordnet. Jede Bestückungsflä­ che 13 enthält mindestens eine Fixieröffnung 14, an der ein fluidisches Bauelement 3 - z. B. Ventil - lösbar festgelegt werden kann. Dies geschieht beispielsweise über Fixierstutzen 15 an der der Bestückungsfläche 13 zugewandten Seite eines Ventils 3, die in die Fixieröffnung 14 eingesteckt werden. Auch eine Befestigung mittels Schrauben 53 wäre denkbar. Ein Ventil 3 besitzt auf seiner der Bestückungsfläche 13 zuge­ wandten Seite mindestens zwei Ausmündungen 38 und 39, die im montierten Zustand des Ventils genau den Ausmündungen 35 und 36 in der Bestückungsfläche gegenüberliegen. Die Ausmündungen 38 und 39 führen zu je einem Ventilspeisekanal und einem Ventilverbraucherkanal. Beide Kanäle sind in der Zeichnung nicht näher dargestellt, ebenso wie die genauen Einzelheiten der Ventilausführung. Jedes Ventil 3 besitzt jedoch bei einer Ausführung mit einem Vorsteuerungsventil eine separate Ent­ lüftungseinrichtung.

Die Anordnung der Bestückungsflächen 13 erfolgt vorteilhafter Weise in zwei Längsreihen, wobei sich zwischen beiden Reihen eine Steckleiste 18 für elektrische Anschlüsse befinden kann. Gemäß Fig. 3 sind an der Oberfläche der Steckleiste elektri­ sche Anschlußbuchsen 40 angeordnet, in denen sich die An­ schlußkontakte 19 und 20 eines fluidischen Bauelementes 3 bei dessen Aufsetzen auf die Bestückungsfläche 13 selbständig kontaktsicher festlegen. Die Anschlußkontakte 19 und 20, die der Übermittlung elektrischer Steuerungsimpulse an die Ven­ tile 3 dienen, sind an den Ventilen im gleichen Abstand von der Bestückungsfläche 13 und in Längsrichtung der Bestückungs­ platte gesehen hintereinander angeordnet und sitzen auf einer der Seitenflächen der Ventile, die zu der Seite, in der die Ausmündungen 38 und 39 liegen, in etwa rechtwinklig stehen. Somit ist gewährleistet, daß bei der Montage eines Ventils gleichzeitig die Verbindungen zwischen den Ausmündungen 38 und 39 am Ventilboden mit den Ausmündungen 35 und 36 sowie die elektrischen Kontaktverbindungen hergestellt werden. Gemäß Fig. 1 und 2, befindet sich in geringem Abstand zu der der Oberfläche 34 gegenüberliegenden Oberfläche 16 der Bestückungs­ platte 1 eine Elektronikkarte 5, auf der die elektronische Steuerungseinheit für die Schaltventile untergebracht ist. Die Ebene der Elektronikkarte 5 verläuft hierbei parallel zur Be­ stückungsplatte, wodurch der Abstand zwischen der Bestückungs­ platte und der Elektronikkarte sehr klein gehalten werden kann. In der beispielhaften Ausführung ist die Elektronikkarte 5 an der Bestückungsplatte 1 und gleichzeitig über einen Be­ festigungswinkel 41 an der Verteilerleiste 2 befestigt.

Eine weitere, nicht dargestellte, Möglichkeit besteht darin, an der Bestückungsplatte Schienen anzubringen, in welche die Elektronikkarte beidseitig nach dem Prinzip eines Nut- und Federbrettes eingreift, wodurch ein Auswechseln der Elektro­ nikkarte erleichtert wird. Die Elektronikkarte 5 besitzt in ihrem der Verteilerleiste 2 zugewandten Bereich eine An­ schlußvorrichtung für die elektrische Versorgung. Die elektri­ sche Verbindung zwischen der Steuerung auf der Elektronikkarte 5 und der Steckleiste 18 erfolgt über eine Verkabelung, die einerseits mit den Anschlußbuchsen 40 (Fig. 3) der Steckleiste 18 verbunden ist, beispielsweise durch Anlöten, und die am anderen Ende einen Stecker aufweist, der in ein Gegenstück auf der Elektronikkarte 5 nach Art einer Steckdose einge­ steckt wird (nicht dargestellt). Dieser Steckkontakt ist bei einem Auswechseln der Elektronikkarte leicht zu lösen, die Anschlüsse können nicht verwechselt werden. Es besteht so ins­ besondere auch die Möglichkeit, die Ventile 3 mit einem ande­ ren Steuerungsschema anzusteuern, indem einfacherweise die Elektronikkarte 5 gegen eine anders verdrahtete ausgewechselt wird.

In Fällen, die eine noch kompaktere Bauweise erfordern, kann auf die Steckleiste 18 verzichtet werden, die Ventile rücken bei einer demgemäßen Ausführung der Bestückungsplatte 1 zu­ sammen, wobei sie um 180° so gedreht werden, daß die An­ schlußkontakte 19, 20 zweier gegenüberliegender Ventile 3 in entgegengesetzte Richtung zeigen. Die Verbindung der Ver­ kabelung mit den einzelnen Ventilen kann nun über Einzelstecker erfolgen oder über eine Steckerleiste, die in alle Anschlußkontakte gleichzeitig ein­ greift. Diese Bauform hat den Vorteil, daß die Breitenab­ messungen allein von der Baugröße der Bauelemente abhängen. (Nicht näher dargestellt).

Auf dem dem Anschlußende 10 gegenüberliegenden Ende 42 der Bestückungsplatte 1 kann eine Kontrolleiste 21 montiert werden, in die optische Anzeigeelemente 43 integriert sind, welche den jeweiligen Erregungszustand eines jeden Bauele­ ments anzeigen. Zusätzlich sind darauf noch Einzelschalter 17 montiert, mit denen jedes Bauelement im Bedarfsfall einzeln gesteuert werden kann. Diese Bauform ist besonders bei einer Überprüfung der Funktionsfähigkeit der einzelnen Ventile von Vorteil.

Der neue Ventilträger zeichnet sich durch kompakte Bauweise aus, was insbesondere von Vorteil ist, wenn mehrere derartige Ventilträger auf engstem Raum installiert werden sollen. In diesem Falle bietet sich eine schubfachähnliche Anordnung an.

Die Verteilerleiste 2 besitzt an ihren äußeren Enden zwei Laschen 44, die mit einer Bohrung versehen sind und eine starre Fixierung beispielsweise in einem Gehäuse ermög­ lichen. Zu demselben Zweck besitzt die Anzeigeleiste 21 zwei Löcher 45. Für einen Schubfachbetrieb bietet es sich an, die Laschen 44 als Nasen auszubilden, die in entsprechende Gehäusenuten verschiebbar eingreifen können.

Die Verteilerleiste 2 besitzt eine asymmetrische Anordnung der Verbraucheranschlüsse 7 und des Speiseanschlusses 6, vergl. Fig. 2 oder 4. Bei einer anderen Ausführungsform ist die Anordnung des Speiseanschlusses symmetrisch zu den Ver­ braucheranschlüssen, in der Mitte der Verteilerleiste 2. Da­ durch ist eine besonders einfache Anordnung der Verteiler­ kanäle möglich, die innerhalb der Bestückungsplatte 1 liegen, indem der Speisekanal die Bestückungsplatte 1 längs durch­ läuft und die einzelnen Bestückungsflächen für die Ventile 3 mittels Zweigkanälen angefahren werden. Die Verbraucher­ kanäle in der Bestückungsplatte laufen in parallelem Abstand zu dem Speisekanal und sind in einer einzigen Ebene in der Bestückungsplatte 1 angeordnet.

Durch eine versetzte Anordnung der Schnellentlüftungsventile 4 in der Verteilerleiste 2 (ein vorteilhaftes "Auf-Lücke- Setzen" in zwei Ebenen zeigt Fig. 2) kann die Breite der Verteilerliste sehr gering gehalten werden, wobei eine kompakte Bauweise ohne Behinderung der Zugänglichkeit ermög­ licht ist.

Beim neuen Ventilträger entfallen die pneumatischen Schlauch­ verbindungen sowie eine aufwendige Anschlußverbindung mit einer externen Steuereinheit. Des weiteren können alle Baukomponenten des Ventilträgers steckbar zusammengefügt werden, was ein Aus­ wechseln einzelner Teile sehr vereinfacht. Die Bestückungs­ platte, die auch als Hybrid-Verbundplatte bezeichnet werden kann, zeichnet sich noch dadurch aus, daß auf ihr nicht nur elektrische Schaltungen verknüpft werden können, sondern auch elektrische und pneumatische Funktionen, wie z. B. Mehrfachan­ ordnung von pneumatisch-elektrischen Wandlern, von elektri­ schen und pneumatischen Wandlern, von reinen Elektronik-Bau­ steinen und von reinen Pneumatik-Komponenten, wie z. B. Schnell­ entlüftungsventilen, Drosselfunktionen. Diese sogenannte Hybrid-Technik hat den Vorteil einer kompakten Bauweise und damit großer Platzersparnis. Ein weiterer Vorteil besteht in der momentartigen Austauschmöglichkeit infolge des soge­ nannten Multipol-Stecksystems, sowohl für pneumatische An­ schlüsse als auch für elektrische Anschlüsse, und ferner in einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis durch Vermeidung von teuren und zeitraubenden Schlauchleitungen.

Claims (8)

1. Ventilträger für eine Mehrzahl von fluidischen Bauelementen, der eine mehrschichtige Bestückungsplatte (1) besitzt, die an ihrer einen Plattenoberfläche (34) zwei nebeneinander angeord­ nete Längsreihen von Bestückungsflächen für die fluidischen Bauelemente aufweist und in deren Innerem Kanäle ausgebildet sind, die einerseits zu den Bestückungsflächen führen, an de­ nen sie mit Kanalausmündungen der Bauelemente kommunizieren, und die andererseits an einem Anschlußende (10) der Bestückungs­ platte ausmünden, an dem eine einstückige Verteilerleiste an­ geordnet ist, die von Kanälen durchquert ist, die an ihrer der Bestückungsplatte zugewandten Seite mit deren Verbindungska­ nälen verbunden sind und an ihrer von der Bestückungsplatte ab­ gewandten Seite Anschlußorgane (6, 7) zur Verbindung mit einer Quelle für ein Arbeitsmedium bzw. mit Verbrauchern aufweisen, wobei der Bestückungsplatte (1) eine mehreren Bauelementen zu deren Signalversorgung gemeinsame elektrische Steckleiste (18), die über Anschlußbuchsen (40) zur elektrischen Steckverbin­ dung mit elektrischen Anschlußkontakten (19, 20) der Bauele­ mente verfügt, sowie eine Schaltkarte (5) mit elektronischen Bauelementen zur Ansteuerung der verschiedenen fluidischen Bauelemente zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltkarte (5) als an der den fluidischen Bauelementen (3) entgegengesetzten Seite der Bestückungsplatte (1) angeordnete und im wesentlichen parallel zur Plattenebene verlaufende Elektronikkarte (5) ausgebildet ist, die mit der Bestückungs­ platte (1) lösbar verbunden ist, daß die zur elektrischen Verbindung zwischen der Elektronikkarte (5) und der Stecklei­ ste (18) dienende Verkabelung einerseits an die Anschlußbuch­ sen (40) der Steckleiste (18) und andererseits über einen mit einem kartenseitig festgelegten, mit der Steuerung der Elek­ tronikkarte (5) in Verbindung stehenden Gegenstück lösbar zu­ sammenarbeitenden Stecker angeschlossen ist, daß die Elektronik­ karte (5) im der Verteilerleiste (2) zugewandten Kartenbereich über eine Anschlußvorrichtung für die elektrische Versorgung verfügt, daß an der der Verteilerleiste (2) entgegengesetzten Stirnseite der Bestückungsplatte (1) eine den Erregungszustand der Bauelemente (3) über optische Anzeigeelemente (43) anzei­ gende und mit zur manuellen Einzelsteuerung der Bauelemente (3) dienenden Einzelsteuerschaltern (17) versehene Anzeige­ leiste (21) angeordnet ist, daß die fluidischen Bauelemente (3) über Fixierelemente (14, 15) der Bestückungsfläche (13) derart festgelegt sind, daß die Ausmündungen (38, 39) der fluidischen Bauelemente (3) mit den Ausmündungen (35, 36) in der Bestückungsebene kommunizieren, und daß in der Verteiler­ leiste (2) Schnellentlüftungsventile (4) für mit Verbrauchern kommunizierende Durchgangskanäle (8) der Verteilerleiste (2) vorgesehen sind, welche die Verbraucherkanäle in vom Speise­ druck beaufschlagtem Zustand gegen die Umgebung abdichten und bei speisedruckartigen Druckabfall diese selbsttätig mit der Umgebung in Verbindung setzen und entlüften.

2. Ventilträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronikkarte (5) an der Bestückungsplatte (1) und/oder der Verteilerleiste (2) mittels Schrauben lösbar befestigt ist.

3. Ventilträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektronikkarte (5) an der Bestückungsplatte (1) mittels Einschubleiste einschiebbar und herausziehbar angebracht ist.

4. Ventilträger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das jeweilige Schnellentlüftungsventil (4) einerseits eine becherförmige Dichtung (28) mit einem Dich­ tungsboden (48) und einer kragenartigen Dichtlippe (49), die den Dichtungsboden umfaßt, und andererseits einen Ventilkolben (24) enthält, der von mindestens einem Entlüftungskanal (50) durchquert ist, der hierbei einerseits in das Innere der Boh­ rung (30) und andererseits an die Umgebung mündet.

5. Ventilträger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtung (28) und der Ventilkolben (24) in eine Bohrung (30) eingelassen sind, die einerseits in die Umgebung mündet und andererseits zwei Kanalabschnitte (8 a, 8 b) eines Durch­ gangskanals der Verteilerleiste (2) miteinander verbindet, von denen der eine Kanalabschnitt (8 b) in die axiale Endseite der Bohrung (30) und der andere Kanalabschnitt (8 a) in die seit­ liche Berandung der Bohrung (30) mündet.

6. Ventilträger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Bestückungsplatte (1) an dem der Ver­ teilerleiste (2) zugewandten Anschlußende (10) Verbindungs­ stutzen (11) aufweist, an denen die Verteilerleiste (2) lös­ bar festgelegt ist.

7. Ventilträger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Bestückungsplatte (1) mit der Verteiler­ leiste (2) über eine aus einem gummiähnlichen oder Kunststoff­ material bestehende Dichtungsleiste (31) verbunden ist, die paarweise gegenüberliegende koaxiale Verbindungsstutzen (11 a, 11 b) besitzt, von denen der jeweils eine mit der Bestückungs­ platte (1) und der andere mit der Verteilerleiste (2) ver­ bunden ist und die einerseits in die Kanalenden (12) der als Speise- oder Verbraucherkanäle (9, 8) ausgebildeten Durchgangs­ kanäle der Verteilerleiste (2) und andererseits in die Öff­ nungen (37) am Anschlußende (10) der Bestückungsplatte (1) steckbar eingreifen.

8. Ventilträger nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Verbindungsstutzen (11, 11 a, 11 b) mit den Verbindungskanälen in der Bestückungsplatte (1) kommuni­ zieren, die in die Bestückungsebenen (13) für die fluidischen Bauelemente (3) ausmünden, derart, daß pro Bestückungsebene mindestens eine mittlere Verbindung zu je einem Speisekanal (9) und einem Verbraucherkanal (8) besteht.