DE349305C - Absperrventil mit Fernsteuerung durch einen Dampfkolben - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

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AUSGEGEBEN AM 28. FEBRUAB 1922

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

- JVr 349305 KLASSE 47g GRUPPE 45

Ernst Mields in Negrepp b. Labes.

Absperrventil mit Fernsteuerung durch einen Dampfkolben.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. August 1919 ab.

Gegenstand der Erfindung ist ein Absperrventil mit Fernsteuerung durch einen Dampfkolben, welches so angeordnet ist, daß ein langsam entlastetes öffnen und ein rasches Schließen nur durch Umlegen des Stellhebels der Fernsteuerung ohne weitere Handgriffe ermöglicht wird.

Dies wird dadurch erreicht, daß der Steuerliahn für den Dampf kolben in der Offenstelfung des Ventils die jede Kolbenseite mit

dem Ein- und Auslaß verbindende Leitung drosselt, während er sie in der Schlußstellung" vollständig öffnet. Es wird hierdurch ein zur Lösung der gestellten Aufgabe geeignetes Ventil geschaffen, welches trotz wesentlicher Vorzüge erheblich billiger, einfacher und in der Wirkung sicherer ist als die bisher bekannten \fentile.

Das Ventil soll hauptsächlich als Hauptabo sperrventil dienen, damit bei Unglücksfällen in den Transmissionen, bei Rohrbrüchen, Ausplatzen Λ^οη Verpackungen, Stillegen der Dampfmaschine o. dgl., sofort der Dampf von jedem Raum, wo sich Transmissionen und Dampfleitungen befinden, abgesperrt werden kann. Ferner soll dies Ventil auch auf Schiffen Anwendung finden, damit vom Deck aus die Maschine auf schnellstem Wege durch Dampfabsperrung stillgelegt werden kann und

ίο Unglücksfälle im Kessel- und Maschinenraum verhütet werden.

Eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes ist in der Zeichnung im Schnitt dargestellt, und zwar zeigt Abb. ι die Gesamtanordnung in Schlußstellung, Abb. 2 die Fernschaltvorrichtung in Öffnungsstellung·, j Das Ventil^ ist unmittelbar an den Dampf- , kessel angeschraubt, und zwar so, daß der j Druck oberhalb des Ventilkegels in das Ge-

;o häuse α einmündet. Der Ventilkegel besteht aus zwei Teilen, von denen der äußere C₁ lose auf dem Sitz s ruhend, mit einem darüber befindlichen Führungsnippel' e starr verbunden ist. Auf einem besonderen Sitz im Kegel c ruht der innere Ventilkegel y, dessen Spindel d in dem Nippel c geführt ist. Der Zwischenraum zwischen Kegel c und Nippel e entspricht dem relativen Hub des Kegels v. Auf dem Ventildeckel b ruht auf Säulen f der

ο Steuerzylinder h mit dem Kolben i, dem die durch eine Stopfbuchse k gehende Ventilspindel d als Kolbenstange dient. Der Steuerhahn 0, dessen Küken p mit zwei Aussparungen to und χ und zwei Durchlaßöffnungen q_} ν versehen ist, und durch einen Stellhebel r von der offnungsstellung (Abb. 2) in die Schlußstellung (Abb. 1) geschwenkt werden kann, ist durch Rohr η mit der öffnung t der Ventiloberseite, durch Rohr I

ο und in mit der Kolbenober- und -Unterseite und durch Stutzen u mit der freien Luft verbunden.

Die Wirkungsweise des Ventils bei Offnungsstellung des Steuerhahns (Abb. 2) ist folgende:

Durch die Öffnung t im Ventilgehäuse überführt die Rohrleitung η (Abb. 2) durch die Aussparung w des Hahnkükens und die kleine Öffnung q Dampf bzw. Kondenswasser allmählich in das Rohr m und von dort nach der Unterseite des Kolbens i. Der Kesseldruck verschiebt Kolben i, Stange d, Kegel y nach oben und hebt ihn von dem Kegel c ab, bis er gegen den Nippel e stößt. In dieser Stellung bleibt der Kegel y so lange stehen, bis ein Druckausgleich vor und hinter ihm stattgefunden hat. Dann nimmt Kegel y durch den Nippel e den Kegel c bis zur vollen Ventilöffnung mit. Zu gleicher Zeit muß auch der Dampf bzw. das Kondenswasser von der Gegenseite des Kolbens i freien Austritt haben, und zwar durch die Rohrleitung/, die kleine öffnung υ des Hahnkükens, die Kegelaussparung χ und die Austrittsöffnung μ ins Freie. Will man nun das Ventil schnell schließen, so steuert man das Hahnküken ρ am Griff r nach der entgegengesetzten Seite (Abb. 1) um und leitet hierdurch· den Dampfdruck nach der Kolbenoberseite, und zwar mit derselben Dampfzuleitung η durch die Hahnkükenaussparungze und die Leitung/. Die Entlastung der entgegengesetzten Kolbenseite erfolgt durch die Rohrleitung m, Aussparung λ- im Küken und Öffnung μ ins Freie. Da in dieser Stellung die Durchgangsöffnungen des Hahns bedeutend größer sind, als bei der Offnungsstellung und die Ventilkegel ganz entlastet sind, schließt sich das Ventil im Augenblick.

Claims (1)

1. 90 Patent-Anspruch:

   Absperrventil mit Fernsteuerung durch einen Dampfkolben, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerhahn für -den Dampfkolben in der Offenstellung des Ventils die jede Kolbenseite mit dem Ein- oder Auslaß verbindende Leitung drosselt, während er sie in der Schlußstellung vollständig¹ öffnet.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.