DE3337853A1 - Verfahren zum binden eines buendels elektrischer leitungen sowie zugehoerige vorrichtung - Google Patents
Verfahren zum binden eines buendels elektrischer leitungen sowie zugehoerige vorrichtungInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT · Unser Zeichen
Berlin und München VPA 83 P 3 3 6 O DE
Verfahren zum Binden eines Bündels elektrischer.Leitungen sowie zugehörige Vorrichtung
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Binden eines Bündels elektrischer Leitungen gemäß dem Oberbe-ο
griff des Patentanspruches 1 sowie auf eine zugehörige Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches'7.
Auf vielen Gebieten.der Technik besteht die Forderung,
mehrere elektrische Leitungen zusammenzubinden. Beispielsweise müssen bei elektrischen Ausrüstungen Kabelbäume
mit über längere Strecken parallel geführten Leitungen oder Motoren-Wickelköpfe mit Leitungsbündeln fixiert
werden. Es ist bekannt, jeweils mit separaten Kunststoff-Kabelbindern,
welche jede einen Einzelverschluß haben, Bündel von Leitungen zusammenzuhalten. Dafür werden
spezielle Kabelbinder benötigt, die als Kunststoffteile vorgefertigt und vergleichsweise teuer sind. Es wurden
auch bereits Verfahren und Vorrichtungen vorgeschlagen, mit denen Kabelbäume oder dergleichen gebunden werden
können. Dabei wird der Kabelbaum maschinell von einem als Wickeleinrichtung bezeichneten Gerät nach Art eines
Häkelvorganges fortlaufend mit in Schleifen gelegten Bindegarn umschlungen; bei Beendigung des Bindevorganges
wird das Fadenende manuell abgetrennt und verknotet.
Ein Verfahren und eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art sind im einzelnen in der DE-OS 25 33 640 angegeben.
Mit dem dort beschriebenen Gerät ist es insbe-
Wht 2 Gr 7 10.10.1983
- / - VPA 83 P 3 3 6 O DE
sondere möglich, einen Kabelbaum maschinell und kontinuierlich zu umwickeln, wobei durch einen jeweils doppelt
geführten Faden bei der Schleifenbildung eine Stabilität des geschaffenen Fadengebindes erreicht werden soll.
Nicht möglich ist aber ein Verknoten und Abschneiden des Bindegarns mit diesen Gerät, so daß ein vollautomatischer
Betrieb nicht erreicht wird. Letztere Eigenart des aus der DE-OS 25 33 640 vorbekannten Gerätes
wird von der Fachwelt als nachteilig angesehen, da ein praxisgerechtes Arbeiten nicht realisierbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren anzugeben und die zugehörige Vorrichtung zu schaffen, mit
denen nunmehr beispielsweise beim Binden von Motoren-Wickelköpfen ein vollautomatisches Arbeiten ermöglicht
wird. Dabei soll die neue Vorrichtung vollständig im Einhandbetrieb verwendbar sein, ohne daß zwischenzeitlich
oder anschließend weitere manuell durchzuführenden Verfahrensschritte notwendig werden.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden
Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst. Eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens ist durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 7 charakterisiert.
Mit der Erfindung ist nun erstmalig ein tatsächlich praxisgerechtes Verfahren und die zugehörige Vorrichtung
geschaffen. Das gemäß der neuen Vorrichtung realisierte Gerät kann während des gesamten Arbeitsablaufes wie
eine Pistole in einer Hand gehalten werden und mit seinem Greifer jeweils zur gewünschten Bindestelle geführt wer-
-/- VPA83P3360DE
den. Da das neue Verfahren selbst diskontinuierlich arbeitet, also einerseits nach Umschlingen und Knoten
das Fadenende des Bindegarns abgeschnitten wird, andererseits aber das fortlaufende Ende des Bindegarns gehalten
wird, kann jeweils punktuell ein Abbinden erfolgen, wozu das Gerät frei zum Kabelbaum führbar ist.
Im Gegensatz zum angegebenen Stand der Technik wird mit der Erfindung kein kontinuierlicher Umschlingungsvorgang
der Parallelleitungen realisiert, an welchen die Vorrichtung möglichst gleichmäßig entlang bewegt werden mußte,
sondern es wird jeweils an diskreten Orten der Leitungen gebunden. Dadurch ergeben sich wesentlich größere Einsatzmöglichkeiten.
Ein fortlaufendes Häkelgebilde hatte zudem auch den Nachteil, daß bei Auftrennen der Umschlingung
an einer Stelle das gesamte Häkelgebilde über den fortlaufenden Bereich aufgelöst wurde. Bei der
Erfindung' wird demgegenüber an der Bindestelle vorzugsweise
ein zweifacher Umschlingungsvorgang mit anschließenden zweifachen Knoten durchgeführt, wobei das Fadenende
nach dem Abschneiden zum Auffangen durch das Knotengebilde
hindurchgezogen wird. Es bilden also nunmehr das Binden, Knoten, Schneiden und Fangen des Fadens
einen einzigen abgeschlossenen Arbeitszyklus.
Bei der zugehörigen Vorrichtung wird neben der Zungennadel ein Schneidmesser und eine Fangnadel so geführt,
daß in zeitlicher Aufeinanderfolge das Umschlingen und Knoten mit der Zungennadel und anschließend das Abschneiden
und Auffangen erfolgt. Vorzugsweise erfolgt der Antrieb druckluftgesteuert und ist die Steuerung mechanisch
aufgebaut. Es ist aber auch eine elektrisch/elektronische Antriebssteuerung möglich.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Figurenbeschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der Zeichnung in Verbindung mit den Patentansprüchen.
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Es zeigen
FIG 1 und FIG 2 den schematischen Aufbau der Gesamtvorrichtung in teilweise geschnittener Ansicht und Draufsicht,
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FIG 3 einen Teilausschnitt der FIG 1 in verschiedenen Arbeitsphasen zur Verdeutlichung der Kinematik des
Knotvorganges,
FIG 4 in Seitenansicht die Führungskulisse für die Zungennadel mit Einstellglied für den Knotvorgang,
FIG 5 und FIG 6 einen Ausschnitt aus den Figuren 1 und 2 in verschiedenen Arbeitsphasen zur Verdeutlichung des
Schneidvorganges,
FIG 7 und FIG 8 einen Ausschnitt aus den Figuren 1 und 2 in verschiedenen Arbeitsphasen zur Verdeutlichung des
Fangvorganges,
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FIG 9 und FIG 10 das verwendete Steuergetriebe in Seitenansicht
und Draufsicht,
FIG 11 die zur Steuerung des Arbeitszyklus verwendeten
Getriebescheiben sowie
FIG 12 und FIG 13 die Einheit zur Druckluftsteuerung in
Seitenansicht und Draufsicht.
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Die Figuren geben jeweils Teilbereiche der gesamten Vorrichtung wieder; sie sind nicht maßstäblich zueinander
dargestellt. In der Figurenbeschreibung wird durchweg nur auf die erfindungswesentlichen Einzelheiten
eingangen.
In den einzelnen Figuren sind identische Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen. Bei der Beschreibung
wird verschiedentlich auf die DE-OS 25 33 64O- Bezug genommen,
in der der eigentliche Bindevorgang bereits so deutlich beschrieben ist, daß darauf nachfolgend nicht
mehr im einzelnen eingegangen wird.
In FIG 1 und FIG 2 kennzeichnet 100 das Gehäuse einer Vorrichtung zum Umbinden von parallelen Leitungen, wie
beispielsweise Kabelbäumen oder dergleichen, die nachfolgend als Wickelpistole bezeichnet wird. Durch die Bezeichnung
"Wickelpistole" wird bereits deutlich, daß das Gehäuse vom Benutzer mittels einer Hand an einem Gehäuseknauf
105 gehalten, in die richtige Arbeitsposition gebracht und über einen Betätigungshebel 106 in Betrieb
gesetzt werden kann. Dabei ist die gesamte Wickelpistole so kompakt aufgebaut, daß sie auch bei beengten Arbeitsverhältnissen ohne Schwierigkeiten in die jeweilige Betriebsposition
bringbar ist. Es ist möglich, die Wickelpistole manuell oder maschinell, 'insbesondere robotergeführt,
an einem Kabelbaum entlang zu führen.
Das Gehäuse 100 der Wickelpistole besteht im wesentliehen
aus zwei parallelen mit Abstand verbundenen Gehäuseplatten 110 und 111, an welchen die Arbeitsgerätschaften
und die dazu notwendigen Betriebsmittel angeordnet sind. Rückwärtig kann eine Vorratsrolle für
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Bindegarn angeordnet sein, von der ein Faden 2 über entsprechende Führungen in den Arbeitsbereich am vorderen
Teil des Gehäuses 100 gebracht wird. Eine Fadenspann- und Rückholeinrichtung 120 sorgt für die notwendige Spannung
im Faden. Der Arbeitsbereich ist mit einer Führung 3 für den Faden 2 und einem Greifer 130 derart ausgebildet, daß
ein Bündel paralleler Leitungen vom Faden 2 umschlungen werden kann. Dabei ist der Greifer 130 in etwa hufeisenförmig
geformt und wird von einem Zahnradgetriebe geführt.
Er kann jeweils um etwa j^90° verschwenkt werden, um ein
Umschlingen eines mit seinem Querschnitt im Hufeisenprofil liegenden Kabelbaums zu gewährleisten. Dabei kommt es
beim Umschlingen auf das Zusammenspiel des Greifers 130 mit Fadenführung 3 und einer zugehörigen Haltenadel 4
für den Faden an, was noch im einzelnen berschrieben wird. Die Nadel 4 wird wegen einer Mitnehmerzunge für den
Faden 2 als "Zungennadel" bezeichnet, über eine zugehörige
Halterung 5 und Antrieb 140 mit Druckluftzylinder ist eine Vor- und Rückwärtsbewegung der Zungennadel 4
möglich. Dabei ist die Halterung 5 der Zungennadel 4 gleichermaßen kulissengeführt, so daß neben der übergeordneten
Vor- und Rückwärtsbewegung auch eine Bewegung in vorbestimmter Kurvenform erfolgt.
Bei der Bewegung der Zungennadel 4 zum Umschlingen eines Kabelbaums bzw. von Parallelleitungen mit Bindegarn ist
es wichtig, daß der Faden 3 im Arbeitsbereich definiert geführt ist. Dazu sind im Bereich des Greifers 130 an den
Gehäuseplatten 110 und 111 entsprechende Führungsbleche 131 und 132 vorhanden.
Die aus FIG 1 entnehmbare Grundform der Wickelpistole ist
im wesentlichen aus der DE-OS 25 33 640 bekannt. In dieser Druckschrift wird das Zusammenwirken von Zungennadel
4 und Greifer 130 im einzelnen beschrieben, wobei
dort fortlaufend Schleifen zum Umschlingen der Parallelleitungen gebildet werden. Nach Beendigung der Umschlingungsvorgänge
zur Bildung eines Geflechtes entlang dem ausgedehnten Kabelbaum muß dort das Bindegarn abgeschnitten
und das Fadenende manuell verknotet werden.
Aus FIG 2 ist ersichtlich, daß die Wickelpistole gemäß vorliegender Patentanmeldung zusätzliche Arbeitsgerätschaften
aufweist, die seitlich an der Gehäuseplatte angebracht sind. Dies sind im wesentlichen ein Schneidmesser
17 und eine sogenannte Fangnadel 18, welche beide über einen Antrieb 160 mit Druckzylinder ebenfalls eine
Vor- und Rückwärtsbewegung ausführen können. Dabei erfolgt die Bewegung zwar in Richtung auf die Gehäuseplatte
111 kulissengeführt, was aus dem dargestellten Nutprofil erkennbar ist.
Die druckmittelbetätigten Antriebseinheiten 140 und 160 sind miteinander im Sinne einer Zeitverzögerung des Bewegungsablaufes
gekoppelt, was weiter unten noch erläutert wird.
Mit dem Schneidmesser 17 und der Fangnadel 18 und den zugehörigen Betriebs- bzw. Steuermitteln ist es nun möglieh,
den Umschlingungsvorgang, der bisher kontinuierlich entlang eines Kabelbaumes durchgeführt wurde, vollautomatisch
diskontinuierlich einschließlich jeweiligem Verknoten und Abschneiden durchzuführen, so daß nun mehr
punktuell gebunden werden kann. Zweckmäßigerweise wird
dabei das Binden auf ein zweimaliges Umschlingen begrenzt, was bereits eine hinreichende Wickelfestigkeit
gewährleistet, wodurch neben der Verringerung des Arbeitsaufwandes auch eine erhebliche Materialeinsparung
erreichbar ist.
Ausgehend vom bekannten Bindevorgang werden nun anhand der FIG 3 sowie der FIG.5, 6 und FIG 7, 8 die Vorgänge
des Knotens, Abschneidens und Auffangens des Fadenendes
in ihrer Kinematik erläutert. Dabei kennzeichnen jeweils die Teilfiguren a, b, ... eine signifikante Phase
des entsprechenden Vorganges. Zusammen ergeben diese Teilvorgänge einen kompletten Arbeitszyklus.
In FIG 3 stellt 1 ein bereits gebundenes Leiterbündel dar. Daneben kennzeichnen 2 das Bindegarn, 3 eine Fadenführeinrichtung,
4 die Zungennadel, 5 die zugehörige Halterung, 6 das Kulissenrad und 10 die zugehörige Kulissenführung.
Die Zuordnung dieser Einzelheiten zur FIG 1 ist deutlich erkennbar. Bei den einzelnen Phasen des
Knotvorganges ist jeweils zur Zungennadel 4 die Stellung der zugehörigen Zunge 9 angegeben.
Die dargestellte Vorrichtung dient zunächst in an sich bekannter Weise zum Binden eines Kabelbaumes. Dabei
wird - wie im einzelnen in der DE-OS 25 33 640 beschrieben - die Halterung 5 abwechselnd in der unteren oder
oberen Nut der Kulissenführung 10 hin- und hergeschoben,
wobei sich im Zusammenwirken mit dem Greifer 130 die Umschlingung des Kabelbaums mit dem Faden 2 ergibt. Für
das Knoten wird die obere Führungshälfte der Kulissenführung 10 gesperrt, so daß die Zungennadel 4 sich nunmehr
nur noch in der Nut der unteren Führungshälte hin- und herbewegen kann.
In FIG 3a ist gezeigt, daß der Faden 2 über die Fadenführung 3 um das Leitungsbündel 1 herumläuft und eine
Schlaufe 8 bildet, durch die die Zungennadel geführt ist. Der Greifer 130 befindet sich dabei in der Ausgangslage.
Beim Zurückbewegen der Zungennadel 4 wird bei
offener Zunge 9 das Bindegarn mitgenommen und als Schlaufe 7 durch die vom Bindevorgang vorhandene letzte Schlaufe
gezogen. Gleichzeitig bewegt sich das Kulissenrad 6 in entgegengesetzte Richtung, so daß sich eine Position gemäß
FIG 3b ergibt. Die Zunge 9 der Zungennadel 4 ist nun geschlossen, was sich bei entsprechender Ausbildung der
Zungennadel 4 durch den Fadendruck erreichen läßt. Es schließt sich darauf der umgekehrte Bewegungsablauf gemäß
FIG 3c an, wobei sich beim Vorwärtsbewegen die Zunge 9 öffnet und die Zungennadel 4 anschließend durch die
neugebildete Schlaufe in eine Position gemäß FIG 3a fährt. Entsprechende Teilschritte gemäß FIG 3d und FIG 3e
folgen, die prinzipiell den Teilschritten gemäß FIG 3b und FIG 3c entsprechen, so daß im Ergebnis ein Gebilde
mit mehreren Schleifen vorliegt.
Es wurde bereits erwähnt, daß für den Knotvorgang die identische Gerätschaft aus Greifer 130 und Zungennadel 4 wie
für den Bindevorgang notwendig ist. Einziger Unterschied ist die spezielle Bewegung der Zungennadel 4, die beim
Binden abwechselnd oberhalb und unterhalb des Bündels 1 geführt wird, während für das Knoten eine durchgehend
gleiche Bewegung erfolgt. Dafür ist eine umschaltbare Kulisse notwendig.
In FIG 4 ist die zugehörige Kulissenführung im einzelnen dargestellt: Sie besteht im wesentlichen aus einem Halteblech
11 mit der in zwei Führungshälften ausgebildeten Kulissennut 10, einem Zapfen 12 zur Führung der Halteeinrichtung
5 für die Zungennadel 4, einer Umschaltzunge 13, einem Sperrhebel 14 und einem weiteren Zapfen
15. Während beim Bindevorgang die Halterung der Zungen-
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nadel 4 einen solchen Weg ausführt, der in FIG 4 durch
die Punkte I über II nach III und von III nach II bis zurück nach I beschrieben ist, wird beim Knotvorgang
beispielsweise der Weg II nach III gesperrt. Damit folgen der Zapfen 12 und die Zungennadel 4 dem direkten
Weg von I nach II und wieder zurück von II nach I. Letztere Bewegung definiert jeweils eine zu einem Knoten
festziehbare Schleife und kann beliebig wiederholt werden. Die Sperrung der Kulisse erfolgt durch die Umschaltzunge
13, welche durch den Sperrhebel 14 nach oben gedrückt wird, wobei der Sperrhebel 14 direkt auf den
Zapfen 15 einwirkt.
Nach dem Legen von Knotenschleifen ist der Faden 2 des
T5 Bindegarns festzuziehen und in definierter Lage abzuschneiden,
wobei sichergestellt sein muß, daß der abgeschnittene Faden gefangen werden kann und so unmittelbar
für einen neuen Bindevorgang zur Verfügung steht. Die Kinematik des Abschneidens einerseits und des Fangens
des Fadenendes andererseits wird anhand der FIG 5 und 6 einerseits sowie FIG 7 und 8 andererseits in verschiedenen
Arbeitsphasen erläutert.
In FIG 5 bis 8 bedeuten 16 der zu bildende Knoten, 17 das
Schneidmesser, 18 die Fangnadel, 19 die zugehörige Halterung, 20 ein Zapfen an der Messerhalterung, 21 eine zugehörige
Kulisse für die Führung von Schneidmesser 17 und Fangnadel 18, 22 ein Druckluftzylinder, 23 ein Klemmstift,
24 ein Winkelstück, 25 eine Feder, 26 eine Nadelöffnung und 28 ein Anschlag für die Fangnadel 18.
Wesentlich ist, daß das Schneidmesser 17 und die Fangnadel
18 an der gemeinsam geführten Halterung 19 ange-
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bracht sind und aufeinander in ihrem Bewegungsablauf abgestimmt sind. Die gelenkig gelagerte Halterung 19 mit
Schneidmesser 17 und Fangnadel 18 wird durch den Druckluftzylinder 22 synchron bewegt.
·
·
Während sich das Schneidmesser 17 in FIG 5a und FIG 6a
in seiner Ruhestellung befindet, ist in FIG 5b und FIG 6b dessen Stellung unmittelbar nach dem Schneidvorgang gezeigt.
Es ist ersichtlich, daß dazu die Klinge 17 entlang der Kulissenführung 21 in die Ebene der Zungennadel
4 gebracht wird, wobei das Abschneiden des Fadens unmittelbar am Knoten 16 erfolgt. Dabei ist.es zweckmäßig
das freie Ende durch das Knotengebilde 16 rückwärts hindurchzuziehen,wodurch das Auffangen des Fadenendes vereinfacht
wird. Dazu ist die Fangnadel 18 vorhanden, deren Form und Funktion im einzelnen anhand FIG 7 und FIG 8
deutlich wird. Insbesondere aus der Schnittdarstellung der FIG 8a ergibt sich deren vergleichsweise komplexer
Aufbau mit Innenklemmstift 23, Innenfeder 25 und über
ein Winkelstück 24 federnd gelagerten Außenstift 27. Dabei ist der Klemmstift 23 mit dem Winkel 24 fest verbunden
und wird durch die Feder 25 nach vorn gedrückt, so daß in der Nadelöffnung 26 ein Faden 2 fest einklemmbar ist.
Der Innenfederstift 27 dient gleichermaßen zur Unter-Stützung des Klemmvorganges.
Durch das Zusammenwirken von Schneidmesser 17 und Fangnadel 18 ist es nunmehr auch überflüssig, bei Beginn des
Bindevorganges 'den Faden festzuhalten, wie es bei Geräten des Standes der Technik notwendig war. Damit ergibt sich
jetzt ' erstmalig die Möglichkeit eines vollautomatischen Arbeitsablaufes. Insbesondere FIG 6b und FIG 7b verdeutlichen
das Zusammenwirken von Zungennadel 4, Schneid-
messer 17 und Fangnadel 18. Nach dem Abschneiden wird das Ende des Fadens 2 in die Öffnung 26 der Nadel 18 eingeklemmt.
Zum Zurückbringen der Klemmvorrichtung 23 und 24 dient ein Anschlag 28, so daß die Nadelöffnung 26 frei wird
und der Faden 2 gefangen werden kann. Er wird bei der- sich anschließenden Rückwärtsbewegung der Fangnadel 18 fes_tgehalten.
Aus den vorangehenden Einzelbeschreibungen der Gerätschaften für das Knoten, Abschneiden und Auffangen des
Fadens ergab sich deutlich, daß die Bewegungsabläufe beim Binden, Knoten, Abschneiden, Fangen und Halten des
Bindegarns" zeitlich exakt aufeinander abgestimmt sein müssen. Hierzu sind neben dem Antrieb geeignete Steuermittel
notwendig.
Letzteres kann bei einer Ausführungsform der Erfindung
in Verbindung mit einem Druckluftantrieb durch eine Nockensteuerung geschehen, welche anhand der Beschreibung
von FIG 9 bis.FIG 11 verdeutlicht wird. Der Antrieb der Nockensteuerung erfolgt über das Kulissenrad 6, das in
bekannter Weise bei der Vor- und Rückwärtsbewegung der Zungennadel 4 nach links bzw. rechts verdreht wird. Konzentrisch
zum Kulissenrad 6 ist ein Antriebszahnrad 29 befestigt, welches zum Antrieb eines zugeordneten Steuerzahnrades
30 dient. Dessen feststehende Achse 31 ist an das Halteblech 11 der FIG 4 angeschraubt.. In
der Achse des Steuerzahnrades 30 sitzt ein Freilauf 32, der nur eine Rechtsdrehung von gemeinsam auf einer Buchse
33 befestigten Schaltscheiben 34, 35 und 36 zuläßt.
Die Übersetzung zwischen den Zahnrädern 29 und 30 ist
so gewählt, daß bei einer Drehung der Schaltscheiben 34, 35 und 36 um 360 ° ein Arbeitszyklus abgeschlossen ist.
Dieser Arbeitszyklus beinhaltet den Binde-, Knot-, Schneid- und Fang- bzw. Haltevorgang für das Bindegarn.
Aus FIG 11 ist ersichtlich, daß die Schaltscheibe 34 am Umfang sägezahnförmige Kerben, die einen Winkelabstand
von 2 χ 90° für einen zweimaligen Bindevorgang, einen ■ Winkelabstand von 2 χ 45° für einen zweimaligen Knoten-Vorgang
und weitere 90 ° für die Nullstellung besitzen. In die Kerben kann eine gefedert gelagerte Sperrklinke
einrasten. Die Sperrklinke 37 dient zur exakten Fixierung der Schaltscheiben 34, 35 und 36 und verhindert damit
das Zurückdrehen bei der Richtungsänderung des Kulissenzahnrades 6.
Die Schaltscheibe 35 in FIG 11. ist für den Knotvorgang
deswegen erforderlich, wenn wie oben gezeigt wurde im Winkelbereich von 2 χ 45° die Sperrung des Weges II nach
III in der Kulissenführung 10 bewirkt werden soll. Dazu dient die Sperre 14, die an einem Hebel 38 befestigt ist.
Die Schaltscheibe 36 mit Klinke 39 dient dagegen zum Stillsetzen des Bindegerätes, über die Klinke 39 kann ein
Umsteuerschieber blockiert und damit die Betriebsfunktion der beschriebenen Vorrichtung gestoppt werden.
Aus FIG 9 und FIG 10 ist ersichtlich, daß die Schaltscheibe
34 eine Schaltnocke 40 trägt, die jeweils dann eine separate Ansteuerung für den Schneide- und Fadenfang-Vorgang
auslöst, wenn die Wickelpistole still-: gesetzt wird.
Die Schaltscheibe 34 mit Schaltnocke 40 steht mit der Druckluftsteuerung gemäß FIG 12 und FIG 13 in unmittelbarer
Wifkverbindung. In letzteren Figuren bedeuten 41 ein zeitverzögernder Luftdämpfer, 42 ein Steuerventil,
43 ein Stift mit daran gelagerten Hebel 44, 45 ein weiterer Schaltarm, 46 eine Zugfeder, 47 ein Gelenk mit
auf dem Hebel 44 federnd gelagerter Schaltklinke. Weiterhin kennzeichnen 50 ein am Punkt 49 gelagerter Hebel mit
einer Schaltnocke 51, 52 einen Steuerkolben am Steuerventil 42, sowie 53 eine Druckfeder und 54 bis 56 Druckluftanschlüsse.
Diese angegebenen Einzelheiten wirken folgendermaßen zusammen und bilden eine Funktionseinheit:
. Bei Bewegung der Schaltnocke 40 nach oben wird gleichzeitig die Schaltklinke 44 nach unten und der Luftdämpfer
41 in Pfeilrichtung betätigt. Nachdem die Schaltnocke 40 den Hebel 44 passiert hat, bewegt sich die
Schaltklinke 48 zeitverzögert aufgrund des Luftdämpfers 41 nach oben und betätigt über den Hebel 50 den Steuerkolben
52 nach rechts gegen die Druckfeder 53. Dabei wird der Anschluß 56 mit Druckluft beaufschlagt, der mit
dem Druckluftzylinder 22 in der FIG 6 verbunden ist. Dadurch wird die Vorwärtsbewegung des Schneidmessers 17
und der Fangnadel 18 eingeleitet. Wenn die Schaltklinke 48 über die Nocke 51 läuft, bewegt sich der Steuerkolben
52 aufgrund der Druckfeder 53 nach links. Der Druckluftanschluß 55 wird dann mit Druckluft beaufschlagt und
leitet über den Zylinder 22 die Rückstellbewegung des Messers 17 und der Fangnadel 18 ein.
Damit ist ein Arbeitszyklus aus Binden, Knoten, Abschneiden und Auffangen des Fadens abgeschlossen. Die
Vorrichtung ist für einen erneuten Arbeitszyklus betriebsbereit.
Bei der oben beschriebenen Vorrichtung mit den verschiedenen Gerätschaften ist als wesentlich hervorzuheben,
daß der Arbeitszyklus von Binden, Knoten, Abschneiden und Auffangen des Fadens erstmalig in zeitlich exakt
aufeinander abgestimmten Einzelschritten durchgeführt wird. Dabei sind Binde- und Knotvorgang einerseits sowie
Schneid- und Auffangvorgang andererseits jeweils gleichwirkend und voneinander deutlich getrennt.
Beim beschriebenen Ausführungsbexspxel erfolgt Antrieb und Steuerung auf pneumatisch/mechanischer Basis. Es ist
auch möglich, den Antrieb elektrisch vorzusehen und dazu eine elektronische Ablaufsteuerung zu schaffen. Dabei
kann zweckmäßigerweise von einem Mikroprozessorsystem
Gebrauch gemacht werden.
16 Patentansprüche
1 3 Figuren
1 3 Figuren
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- Leerseite -
Claims (1)
- PatentansprücheVerfahren zum Binden eines Bündels elektrischer Leitungen, wie Kabelbäume od.dgl., durch Umschlingen mit einem von einer Spule abziehbaren Faden, der in mehrere Schleifen gelegt wird, von denen wenigstens eine Schleife um das Bündel herumgeschlungen wird, wobei jeweils eine weitere Schleife in Gegenrichtung um das Bündel gelegt und wobei zur Fixierung einer Schleife die jeweils nachfolgende Schleife durch die vorhergehende Schleife hindurchgezogen wird, welcher Vorgang wiederholbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß nach einer vorgebbaren Anzahl von Wiederholungen des Umschlingungsvorganges durch Legen zusätzlicher Schleifen ein Knoten im Faden gebildet und daß der Faden am Knoten abgeschnitten wird, wobei.das nachfolgende Ende des Fadens festgehalten wird und sofort zur Durchführung eines erneuten Bindevorganges zur Verfügung steht., 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Umschlingungsvorgang einmal wiederholt wird, so daß das Bündel durch den Faden zweifach gebunden ist.3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zur Knotenbildung wenigstens zwei weitere Schleifen gelegt werden.4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch g e kennzeichnet, daß die Knotenbildung durch Zusammenziehen der weiteren Schleifen erfolgt.- γι - VPA 83P3360DE5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Faden unmittelbar in der letzten Schleife geschnitten und das Ende des Fadens zum Auffangen durch die den Knoten bildenden Schleifen hindurchgezogen wird.6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Binden, .Knoten, Abschneiden sowie Auffangen des Fadens einen geschlossenen Arbeitszyklus bilden.7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 bis 6, mit einem Gehäuse, an dem eine Vorratsspule für einen Faden sowie ein um das Leitungsbündel drehbarer Greifer mit einer hufeisenförmigen Führung zum Führen des Fadens um das Leitungsbündel angeordnet sind und das eine Schleifenbildungseinrichtung mit einer in der Führung des Greifers beweglichen Zungennadel zur Umschlingung des Bündels mit dem Faden aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich ein Schneidmesser (17) vorhanden ist, das in gleicher Arbeitsrichtung wie die Zungennadel (4) um die Längsachse verschieb- und verschwenkbar geführt wird, und daß dem Schneidmesser (17) eine Fangnadel (18) zum Festhalten des Fadens (2) beim Abschneiden durch das Schneidmesser (17) zugeordnet ist.8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Zungennadel (4) zum Bindevorgang einerseits und Knotvorgang andererseits umsteuerbar ist.- η - WA 83 P 3 3 6 O DE9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Greifer (130) mittels eines Zahnradgetriebes (6) mit zugeordneter Kulissenführung (10) für die Zungennadel (4) verdrehbar ist, wobei die Zungennadel (4) für den BindeVorgang synchron in der Kulissenführung (10) mit zwei Führungshälften geführt und wobei für den. Knotvorgang eine Führungshälfte der Kulissenführung mittels eines Hebels (14, 15) gesperrt wird.
1010. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß im Gerätegehäuse (100) Antriebseinheiten (140, 160) für den koordinierten Bewegungsablauf von Zungennadel (4), Schneidmesser (17) und Fangnadel (18) vorhanden sind.11. Vorrichtung nach Anspruch 10,dadurch gekennzeichnet, daß den Antriebseinheiten (140, 160) eine Programmsteuereinheit (30 - 40) zugeordnet ist.12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet , daß die Antriebseinheiten (140, 160) durch Steuerscheiben (34, 35, 36) im Sinne der Durchführung eines kompletten Arbeitszyklus in ihrem zeitlichen Ablauf steuerbar sind.13. Vorrichtung nach Anspruch 10,dadurch gekennzeichnet , daß die Antriebseinheiten (140, 160) druckluftgetrieben sind.- Ά - VPA 83 P 3 3 6 O DE14. Vorrichtung nach Anspruch 13/ dadurch gekennzeichnet , daß die Antriebseinheiten (140, 160) neben dem Druckzylinder für die Zungennadel (4) einen separaten umschaltbaren Druckzylinder (22) zur Linearverschiebung von Schneidmesser (17) und Fangnadel (18) aufweisen.15. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß zwecks Überführung von Schneidmesser (17) und Fangnadel (18) in die Ebene der Zungennadel (4) eine Führungskulisse (21) vorhanden ist.16. Vorrichtung nach Anspruch 14/ dadurch gekennzeichnet , daß dem Druckzylinder (22) eine Zeitverzögerungseinrichtung (41) zur exakten Trennung von Binde- und Knotvorgang einerseits und Schneid- und Fangvorgang andererseits zugeordnet ist.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19833337853 DE3337853A1 (de) | 1983-10-18 | 1983-10-18 | Verfahren zum binden eines buendels elektrischer leitungen sowie zugehoerige vorrichtung |
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