DE3340331C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gefriergerät, insbesondere eine Haushalts-Gefriertruhe
oder einen Gefrierschrank, mit einer temperaturabhängig gesteuerten Kältemaschine,
deren Regler mit einer Vorgefrierschaltung versehen ist, mit deren Hilfe die Kälte
maschine vorübergehend unabhängig vom Regler einschaltbar ist, um im Bedarfsfall
eine Kältereserve für frisch einzulagerndes Gut zu schaffen.
Bei Gefriergeräten der genannten Art ist es üblich, den Regler mit einer Schnellge
frierschaltung auszustatten, mit deren Hilfe das Kälteaggregat des Gerätes in
Dauerlauf geschaltet und die untere Ausschalttemperatur des Reglers vorübergehend
erheblich abgesenkt wird. Diese Schnellgefrierschaltung wird üblicherweise schon
längere Zeit vor oder auch erst beim Einlegen von frisch einzufrierendem Gut betä
tigt und schaltet hierbei das Kälteaggregat unabhängig vom Schaltzustand des Tem
peraturreglers ein. Infolge der sich hierbei einstellenden starken Temperaturabsen
kung wird dem neu einzulagernden Gut rasch Wärme entzogen, wodurch es schnell
auf die vorgeschriebene Lagertemperatur eingefroren wird. Auf diese Weise will man
verhindern, daß mit dem frisch eingelagerten, noch warmen Gut eine in den Nutzraum
des Gefriergerätes eingebrachte Wärmemenge auf das bereits länger lagernde Ge
friergut übergeht und dieses über die höchstzulässige Temperatur erwärmt. Ei
ne auch nur kurzzeitige weitere Erwärmung könnte anderenfalls bewirken, daß be
reits länger eingelagertes Gut unter ungünstigen Umständen stellenweise sogar über
den Gefrierpunkt erwärmt und somit in seiner Qualität und Lagerfähigkeit erheblich
beeinträchtigt wird.
Bei einer aus der DE-OS 16 01 906 bekannten Einrichtung zur selbständigen Steu
erung der Einfrierzeiten bei Tiefkühltruhen ist eine den Dauerlauf des Kühlaggregates
festlegende Zeitschaltuhr miteinem Einstellglied ausgestattet, das eine direkt in kg
geeichte Skala besitzt, die eine einer für das betreffende Gerät experimentell er
mittelten Kurve entsprechende nicht-lineare Teilung aufweist. Bei einer aus der
DE-OS 19 46 259 bekannten weiteren Schnellgefrierschaltung wird der Schnellge
friervorgang durch einen zusätzlichen, temperaturabhängigen Schalter gesteuert. Die
ser ist an der wärmsten Stelle im Nutzraum des Gefriergerätes angeordnet und be
wirkt so, daß der von ihm gesteuerte Schaltkreis erst dann geöffnet wird, wenn an
dieser Stelle die untere Ausschalttemperatur erreicht ist.
Diese bekannten Schnellgefrierschalter können aber nicht mit Sicherheit verhindern,
daß beim Einbringen größerer Mengen neu einzufrierenden Gutes die Temperatur im
Nutzraum des Gefriergerätes vorübergehend über die höchstzulässige untere Tempera
tur ansteigt. Den Benutzern von Gefriergeräten wird in solchen Fällen empfohlen,
schon längere Zeit vor dem Eingefrieren neuen Gutes den Schnellgefrierschalter zu
betätigen und dadurch die Temperatur im Nutzraum des Gefriergerätes weit unter
den normalen unteren Ausschaltpunkt des Reglers abzusenken, um auf diese Weise
eine gewisse Kältereserve für das frisch einzulagernde Gefriergut zu schaffen und
somit einen Temperturanstieg über die höchstzulässige Temperatur im Gefriergerät
zu verhindern.
Die auf diese Art zu schaffende Kältereserve für das neu einzulagernde Gefriergut
ist aber in hohem Maße von dem vorgegebenen Kühlpotential des leeren Gerätes und
des bereits länger eingelagerten Gefriergutes - der sogenannten "Grundlast" - und
der unteren Ausschalttemperatur abhängig. Ist diese Grundlast klein, so ist das
durch sie vorgegebene Kühlpotential beim Erreichen des vorübergehend tiefer einge
stellten unteren Ausschaltpunktes wesentlich geringer, als das bei großer Grundlast
der Fall ist. Andererseits wird bei großer Grundlast unter Umständen eine wesent
lich höhere Kältereserve für das frisch einzulagernde Gefriergut geschaffen, als dies
für den vorstehend beschriebenen Zweck erforderlich wäre. Somit wird bei höherer
Grundlast mehr Energie verbraucht, während bei niedriger Grundlast eine entspre
chende Kältereserve für das frisch einzulagernde Gefriergut nur durch unwirtschaft
liches Absenken der unteren Ausschalttemperatur zu erreichen wäre.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gefriergerät zu schaffen, welches vor
der Einlagerung von neu einzugebendem Gefriergut bei geringstem Energieaufwand
eine gerade ausreichende Kältereserve für dieses neu einzulagernde Gefriergut zur
Verfügung stellt.
Diese Aufgabe wird nach der vorliegenden Erfindung durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorgefrierschaltung wird dafür gesorgt, daß entsprechend
der jeweiligen Grundlast im Gefriergerät eine gerade ausreichende Kältereserve für
das neue einzufrierende Gut geschaffen wird. Hierbei ist die zeitliche Änderung des
Temperatur-Gradienten im Nutzraum des Gefriergerätes, wie weiter unten näher er
läutert werden wird, ein sicheres Indiz für die Erfassung dieser Grundlast und daher
besonders geeignet, eine gerade ausreichende Kältereserve für das neu einzulagernde
Gefriergut zu schaffen.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung wird darin gesehen,
daß eine Einrichtung vorgesehen ist, die im Falle nur geringer Grundlast, die
Höchstmenge des ohne Schaden für das bereits länger lagernde Gefriergut neu
einzulagernden Gefriergutes angibt.
Hierdurch wird auch bei Vorhandensein einer nur kleinen Grundlast Schaden für
bereits länger lagerndes Gut vermieden.
Eine zusätzliche vorteilhafte Verbesserung ergibt sich, wenn gemäß einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung die Einrichtung zur Erfassung des vorgegebenen Kühlpo
tentials einen Mikroprozessor aufweist, der mit Sensoren und Signalgebern ausgestat
tet ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung anhand
von einem in der Zeichnung vereinfacht dargestellten Diagramm und ei
nem Blockschaltbild erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine grafische Darstellung des zeitlichen Verlaufs der beim Einschal
ten des Vorgefrierschalters eintretenden Temperaturabsenkung bei
verschiedener Grundlast und
Fig. 2 ein vereinfachtes Blockschaltbild einer nach der jeweiligen Grundlast
steuerbaren Vorgefrierschaltung.
Bei dem in der Fig. 1 dargestellten Diagramm ist über der Zeit t als Abszisse die
Temperatur ϑ als Ordinate aufgetragen. In diesem Diagramm ist mit ϑ die für die
Langzeitlagerung von Gefriergut vorgeschriebene Lagertemperatur (von beispielsweise minus
18°C) bezeichnet. Es sei angenommen, daß im Punkte t o und bei Lagertempe
ratur j = -18°C der Vorgefriervorgang durch Betätigen eines entsprechenden
Schalters ausgelöst wird. Bei großer Grundlast sinkt dabei die Temperatur ϑ im Ge
friergerät entsprechend der flacheren oberen Kurve in Fig. 1 langsam ab, während
sie bei kleiner Grundlast entsprechend der unteren Kurve steil abfällt.
Wie daraus erkennbar, läßt sich die Größe der Grundlast (m GL ) einerseits aus der
unterschiedlichen zeitlichen Änderung der Temperatur ermitteln, wenn man eine fe
ste Temperaturabsenkungsdifferenz von beispielsweise Δϑ = 3 K angibt und die Zeit
mißt, in der sich diese Differenz einstellt. Bei geringer Grundlast ist diese t a , wäh
rend sie bei großer Grundlast t c beträgt, also wesentlich länger ist. Die jeweils im
Gerät herrschende Grundlast (m GL ) läßt sich andererseits aber auch bestimmen,
wenn man beispielsweise eine feste Meßzeit, etwa von t 1 vorgibt und die Tempera
turabsenkung am Ende dieser Zeitspanne mißt. Diese liegt bei kleiner Grundlast, z. B.
bei etwa 6 K, während sie bei großer Grundlast nur etwa 1 K beträgt.
In der beschriebenen Weise läßt sich die jeweils beim Einleiten des Vorgefriervor
ganges im Gerät tatsächlich vorhandene Grundlast (m GL ) im Innenraum des Gerätes
über den Gradienten der Innentemperatur nach der Zeit exakt bestimmen. Darüber
hinaus kann die Grundlast im Innenraum eines derartigen Gerätes über die Änderung
des Gradienten der Innentemperatur nach der Zeit, aber auch aus der nach dem Ab
schalten des Kälteaggregates eintretenden Wiedererwärmung des Gefriergutes be
stimmt werden. Dabei verhält sich allerdings der Temperaturanstieg zur Größe der
Grundlast umgekehrt proportional.
Die gemessenen Werte werden dann nach Fig. 2 in einen eigens dafür vorprogram
mierten Mikroprozessor eingegeben, der dann die jeweils herrschende Grundlast
(m GL ) ermittelt. Für jeden Wert der festgestellten Grundlast kann dabei die genaue
Menge neu einzubringender warmer Last (m NL ) bestimmt werden.
Wird die beschriebene Einrichtung mit einer Eingabe ausgestattet, mit der bei beab
sichtigter Neueinlagerung von noch warmem Gut dessen Menge und besondere Eigen
schaft eingegeben werden kann, so ist diese in der Lage, die dieser neu einzubringenden Menge (m NL )
entsprechende, im Hinblick auf Energieersparnis optimale Vorgefriertemperatur zu
bestimmen. Für den Fall, daß der eingegebene Wert der neu einzubringenden warmen Last (m NL ) für die gemessene
Grundlast zu hoch sein sollte, kann vorgesehen sein, daß die Einrichtung den für den
aktuellen Zustand gerade noch zulässigen maximalen Wert an neu einzubringender warmer Last (m NL ) über eine An
zeigevor
richtung selbsttätig anzeigt. Im umgekehrten Fall wird bei kleiner neu einzubringender warmer Last (m NL ) und
großer Grundlast
(m GL ) der Vorgefrierzyklus dann unterbrochen, wenn die für diese neu einzubringende warme Last (m NL ) er
forderliche
Kältereserve im Gerät geschaffen ist.
Es ist sinnvoll, die Einrichtung mit einer Anzeige auszustatten, welche nach Betäti
gung der Vorgefrierschaltung und Eingabe der neu einzubringenden warmen Last (m NL ) die Zeitspanne angibt, bis
zu der
bei der jeweils vorhandenen Grundlast (m GL ) die notwendige Kältereserve für das neu einzula
gernde Gefriergut bereitsteht. Nach Ablauf dieser Zeitspanne kann dann die Been
digung des Vorgefrierzyklus bzw. die Einfrierbereitschaft für die neu einzubringende warme Last (m NL ) durch
eine
bekannte Einrichtung signalisiert werden.
Claims (3)
1. Gefriergerät, insbesondere Haushalts-Gefriertruhe oder Gefrierschrank, mit ei
ner temperaturabhängig gesteuerten Kältemaschine, deren Regler mit einer
Vorgefrierschaltung versehen ist, mit deren Hilfe die Kältemaschine vorüber
gehend unabhängig vom Regler einschaltbar ist, um im Bedarfsfall eine Kälte
reserve für frisch einzulagerndes Gut zu schaffen, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorgefrierschaltung mit einer Einrichtung versehen
ist, welche das durch das leere Gefriergerät und das bereits eingelagerte Ge
friergut (m GL ) vorgegebene Kühlpotential anhand der Geschwindigkeit be
stimmt, mit der die Temperatur im Nutzraum des Gefriergerätes nach Einlei
tung des Vorgefriervorganges abfällt, und welche nach der Ermittlung dieses
vorgegebenen Kühlpotentials die restliche Dauer des Vorgefriervorganges an
hand von manuell eingegebenen Daten über das Gefrierverhalten des neu ein
zulagernden Gefriergutes (m NL ) festlegt.
2. Gefriergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung
vorgesehen ist, die im Falle eines geringen vorgegebenen Kühlpotentials die
Höchstmenge des ohne Schaden für das bereits länger lagernde Gefriergut neu
einzulagernden Gefriergutes (m NL ) angibt.
3. Gefriergerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Ein
richtung zur Erfassung des vorgegebenen Kühlpotentials einen Mikroprozessor
aufweist, der mit Sensoren und/oder Signalgebern ausgestattet ist.
Priority Applications (4)
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- 1984-10-31 IT IT23416/84A patent/IT1178604B/it active
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