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Beheizbarer Untersatz
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Die Erfindung betrifft einen beheizbaren Untersatz, insbesondere für
Pflanzen.
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Beheizbare Untersätze sind bekannt, beispielsweise in Form von Warmhalteplatten
für Speisen. Diese Warmhalteplatten benötigen jedoch verhältnismäßig viel Energie,
denn sie werden elektrisch beheizt, entweder in einem zum Aufwärmen dienenden Gehäuse
oder mittels eingebauter elektrischer Heizdrähte. Für die Erzeugung der von Pflanzen
für ein gutes Wachstum benötigten Wärme sind diese bekannten Warmhalteplatten ungeeignet,
weil der Energiebedarf zu hoch ist und insbesondere weil sich über längere Zeiträume
nicht die für das Wachstum der Pflanzen benötigte Temperatur einstellen läßt.
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Die für das richtige Wachstum von Pflanzen geeignete Temperatur wird
deshalb in geschlossenen Räumen wie Gewächshäusern dadurch erzeugt, daß man die
Raumluft heizt, um im gesamten Gewächshaus eine gleichmäßige Temperatur zu erzeugen.
Dadurch erwärmt man die Pflanzen von oben,
denn ihre über dem Pflanzboden
liegenden Teile werden unmittelbar von der erwärmten Raumluft umstrichen, während
die im Pf lanzboden befindlichen Wurzeln nur indirekt über die in den Pflanzboden
gelangende Wärme aufgewärmt werden. Für ein optimales Wachstum von Pflanzen ist
es jedoch erwünscht, daß diese sozusagen warme Füße und einen kühlen Kopf haben,
d.h. daß die Wurzeln warm und die über dem Pflanzboden befindlichen Teile wie Blüten,
Blätter, Stengel und dergleichen kühl sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen insbesondere für Pflanzen
geeigneten beheizbaren Untersatz zu schaffen, mit dem man preiswert und über lange
Zeiträume gleichmäßig Pflanzen derart erwärmen kann, daß deren Wurzeln auf der für
ein günstiges Wachstum geeigneten Temperatur gehalten werden, während die aus dem
Pflanzboden herausragenden Teile der Pflanzen kühl bleiben können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der behieztbare
Untersatz eine mit einem Heizmedium wie erwärmtes Wasser gleichförmig zu durchströmende
Platte aufweist. Die Temperatur des Heizmediums läßt sich vor Eintritt in die Platte
genau einstellen und braucht nicht hoch zu sein, so daß man als Heizmedium auch
Wasser benutzen kann, das mittels eines Wärmetauschers wie einer Wärmepumpe erwärmt
wird, so daß der für die Beheizung erfordeiche Verbrauch von Primärenergie auf ein
Minimum herabgesetzt werden kann. Die Durchstromgeschwindigkeit des Heizmediums
durch die Platte kann ebenfalls reguliert
werden, um die abgegebene
Wärmemenge einzustellen, so daß der erfindungsgemäße beheizbare Untersatz sehr genau
gesteuert werden kann. Bei Fehldosierungen der abgegebenen Wärme kann man schnell
und wirksam eingreifen und die Fehldosierung korrigieren, beispielsweise indem man
die Durchstromgeschwindigkeit des Heizmediums und/oder dessen Zulauftemperatur ändert.
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Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten beheizbaren Untersatz kann man
beispielsweise Pflanzen derart erwärmen, daß diesen die Wärme von den Wurzeln und
nicht von den oberirdischen Teilen zugeführt wird, so daß nicht ein ganzes Treibhaus
auf die für das Wachstum gewünschte Temperatur aufgeheizt zu werden braucht. Vielmehr
kann man gezielt dort die Wärme zuführen, wo sie wirklich benötigt wird, nämlich
im Bereich der Wurzeln der Pflanzen, während die über dem Pflanzboden befindlichen
Teile der Pflanzen kühl gehalten werden können. Um dies zu erreichen; stellt man
die Pflanzen beispielsweise in Töpfen auf die vom Heizmedium zu durchströmende Platte,
jedoch ist es auch möglich, auf die Platte Erdreich aufzuschütten und in dieses
Erdreich die Pflanzen einzusetzen. Dabei läßt sich die beheizte Platte in beliebigen
Größen herstellen, beispielsweise in der Größe üblicher Pflanztische von Gärtnereibetrieben.
Der Durchstrom des Heizmediums durch die Platte wird von einer üblichen Umwälzpumpe
besorgt.
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Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der Erfindung
weist die -Platte an einem Ende einen Einlauf und am anderen Ende einen Auslauf
für das Heizmedium auf,
so daß das Heizmedium von einem zum anderen
Ende durch die Platte hindurchströmt. Dabei können zweckmäßig zwischen Einlauf und
Auslauf Schikanen in der Platte vorgesehen sein, welche das durchströmende Heizmedium
ständig umlenken und einen geradlinigen Durchstrom des Heizmediums verhindern. Auf
diese Weise erreicht man einerseits, daß das Heizmedium durch alle Bereiche der
Platte gleichförmig hindurchströmt,und andererseits, daß das Heizmedium die Platte
nicht zu schnell verläßt, sondern ausreichend lange in der Platte verweilt, um möglichst
viel Wärme abzugeben.
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Als Schikanen sind beispielsweise abwechselnd von der einen und der
anderen Seite der Platte ausgehende undurchlässige Zwischenwände in die Platte eingebaut,
die im Abstand von der jeweils entgegengesetzten Seite der Platte enden, so daß
das Heizmedium maanderartig oder serpentinenartig durch die Platte hindurchströmt.
Auf diese Weise ist besonders einfach eine gleichmäßige Erwärmung selbst größerer
Platten gewährleistet, d.h. es stellt sich kein spürbares Temperaturgefälle zwischen
Einlauf-und Auslauf ende der Platte selbst bei größeren Platten ein.
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Vorzugsweise besteht die Platte aus einem flüssigkeitsdicht beschichteten
Abstandgewebe, in das als Schikanen für durchströmendes Heizmedium dienende Zwischenwände
eingebaut sind. Das Abstandgewebe läßt sich in der jeweils gewünschten Größe weben
und anschließend an seinen Außenseiten einschließlich den Kantenbereichen flüssigkeitsdicht
beschichten, beispielsweise mit Kunststoffmaterial, so daß eine verhältnismäßig
biegesteife Platte
entsteht, die nach außen flüssigkeitsdicht ist,
im Inneren aber ausreichend Raum für den Durchstrom des Heizmedium bietet. Das Abstandgewebe
hat zudem den Vorteil, daß es dem durchströmenden Heizmedium wie erwärmtem Wasser
keinen allzu großen Widerstand entgegensetzt, jedoch einen ausreichend großen Widerstand,
um einen gleichmäßigen Durchstrom des Heizmediums ober den gesamten für den Durchstrom
zur Verfügung stehenden Querschnitt zu gewährleisten.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann die vom Heizmedium
zu durchströmende Platte der Boden eines' schalenartigen Behältnisses sein, das
beispielsweise auf einen Pflanztischen eines Gewächshaus es paßt und daher als eine
Art Blumenkasten benutt werden kann, in den man Blumentöpfe hinstellen oder auch
Erdreich einschütten kann, um in demselben Pflanzen aufzuziehen.
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Obwohl der erfindungsgemäße beheizbare Untersatz besonders für Gärtnereibetribbe
geeignet ist und diesen bedeutende Energieeinsparungen beim Beheizen von Pflanzräumen
ermöglicht, kann der beheizbare Untersatz auch im privaten Bereich benutzt werden,
beispielsweise in Blumenfenstern, Pflanzkästen usw. in Wohnungen, aber auch in öffentlichen
Gebäuden.
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In der Zeichnung ist schematisch ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
beheizbaren Untersatzes in Form einer insbesondere für Blumen und Pflanzen bestimmten
Schale dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht und Fig.
2 einen Querschnitt nach Linie II-II aus F-ig. t.
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Die in der Zeichnung dargestellte kastenartige Schale 1 weist einen
durchgehenden Boden 2 und senkrecht davon hochstehende Seitenwände 3 auf. Die Seitenwände
3 sind am oberen Rand mit einem umlaufenden Wulst 4 versehen, der als Handgriff
dienen kann.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Seitenwände 3 als
volle Wände ausgebildet, jedoch ist es auch möglich, dieselben in ähnlicher Ausführung
wie den Boden 2 vorzusehen, dessen Aufbau nachstehend beschrieben wird.
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Der Boden 2 weist die Form einer Sandwichplatte auf, deren Kern 5
ein Abstandgewebe ist, das sowohl an der Oberseite als auch an der Unterseite mit
jeweils einer flüssigkeitsundurchlässigen Beschichtung 6 bzw. 7 versehen ist. Beim
dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Seitenkanten des Bodens 2 von den Seitenwänden
3 geschlossen, jedoch können auch diese Seitenkanten mit einer flüssigkeitsdichten
Beschichtung versehen werden, wenn dies sinnvoll und gewünscht ist.
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Das den Kern S des Bodens 2 bildende Abstandgewebe kann sowohl in
Längsrichtung als auch in Querrrichtung von Flüssigkeit wie beispielsweise einem
erwärmten Heizmedium wie Wasser durchströmt werden. Für den Durchstrom eines erwärmten
Heizmediums durch den Boden 2 ist dieser an seinen beiden Enden mit jeweils einem
Stutzen 8 bzw. 9
versehen, wobei der Stutzen 8 beispielsweise als
Zulauf und der Stutzen 9 beispielsweise als Ablauf für das Heizmedium verwendet
wird. Jeder Stutzen 8 bzw. 9 ist mit einem erweiterten Fuß 10 versehen, der in den
Boden 2 und insbesondere dessen Kern 5 eingebettet ist, um das Heizmedium durch
die obere Deckschicht 6 in den Boden 2 einzuleiten bzw. aus ihm wieder herauszuführen.
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Damit das Heizmedium nicht direkt vom Einlaufstutzen 8 zum Auslaufstutzen
9 strömt, sind in den Kern 5 Schikanen eingebaut, welche einen Durchstrom des Heizmediums
auf einem durch Pfeile 11 angedeuteten gewundenen Pfad, nämlich einem serpentinenförmigen
oder mäanderartigen Pfad erzwingen. Diese Schikanen sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel
in den Kern 5 integrierte Wände 12 und 13, die sich abwechselnd von der einen und
der anderen Längsseite der Schale 1 bis nahe an die gegenüberliegende Längsseite
erstrecken, so daß sie einander teilweise überlappen und dadurch den durch die Pfeile
11 angedeuteten Strömungsverlauf erzwingen.
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In den vom Boden 2 und den Seitenwänden 3 begrenzten Innenraum 14
der Schale können von unten zu beheizende Blumentöpfe gestellt werden oder es läßt
sich Pflanzerde einfüllen, in die Pflanzen unmittelbar eingesetzt werden. An die
Stutzen 8 und 9 werden für die Zufuhr und Abfuhr des Heizmediums nicht dargestellte
Schläuche oder sonstige Leitungen angeschlossen, die eine Verbindung zu einer Quelle
für erwärmtes Heizmedium bilden, beispielsweise eine Verbindung zu einer nicht dargestell-
ten
Wärmepumpe. Der Fuß 10 jedes Stutzens 8 bzw. 9 ist mit seitlichen oeffnungen 15
versehen, so daß das flüssige Heizmedium aus dem Stutzen 8 ungehindert in den aus
Abdstandgewebe bestehenden Kern 5 einfließen und dieses Abstandgewebe auch wieder
ungehindert durch den Stutzen 9 verlassen kann.
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Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß die Platte (2) aus flüssigkeitsdicht
beschichtetem offenzelligem Schaumstoff besteht, in den die als Schikanen für durchströmendes
Heizmedium dienende Zwischenwände (12 und 13) eingebaut sind. Noch eine andere Ausführungsform
sieht vor, daß die Platte (2) als flüssigkeitsdicht b'eschichteter Hohlkörper mit
als Schikanen für durchströmendes Heizmedium dienenden eingebauten Zwischenwänden
(12 und 13) ausgebildet ist, der als Verwirbelungsmaterie für das Heizmedium eine
Granulat-Füllung enthält.