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Einrichtung für hydroponische Pflanzenzucht, insbesondere des Grünfutters
Die Erfindungbetrifft eine Einrichtung für hydroponische Pflanzenzucht, insbesondere des Grünfutters, in welcher die Samen an in einem Kasten reihenförmig, übereinander angeordneten Horden bzw. Schüs- seln ausgebreitet werden, wobei die Böden der Horden bzw. Schüsseln in einem Winkel geneigt sind und der Kasten mit Spritzröhren und einer Leuchtröhrenbeleuchtung ausgestattet ist.
Bei bekannten Einrichtungen für hydroponische Pflanzen- und Grünfutterzucht werden die Samen an Horden entweder direkt oder an biologisch inaktiven körnigen Unterlagen ausgebreitet und auf diese Horden wird dann fliessend oder unterbrochen die hydroponische Nährlösung gebracht. Derartige Horden werden manchmal in Schränken bzw. Kästen gelagert, in denen dann die für das Keimen und Wachsen geeignete Temperatur erhalten wird und in denen die für das Wachstum notwendigen Lichtquellen untergebracht sind, falls man mit der natürlichen Tagesbeleuchtung nicht auskommt. Die Fläche hydroponischer Horden bzw. Unterlagen wird durch die Nährlösung von oben nach unten berieselt, wobei die einzelnen Horden mit Siphonüberläufen versehen oder durchlocht sind.
Die Geschwindigkeit des Pflanzenwachstums bei hydroponischer Zucht ist von der richtigen Samenbefeuchtung vor dem Keimen, von der geeigneten Wachstumstemperatur bei 20-28 C, von der genügenden Feuchtigkeit der Umgebung, mit einem Optimum der relatvien Luftfeuchtigkeit 90-100% und von der genügenden Lichtmenge einer derartigen Spektralzusammensetzung, dass deren Absorption dem Chlorophylgebiet entspricht, abhängig.
Alle diese bisher bekannten und beschriebenenhydroponischen Pflanzenzuchtverfahren sind sehr anspruchsvoll bezüglich Bedienung sowie der Beschaffungskosten. Ausserdem haben sie ein grosses Gewicht und mit Rücksicht auf korrodierende Einwirkungen hydroponischer Lösungen, treten hier Materialprobleme auf.
Weiters sind auch Kasten mit übereinander angeordneten Horden bekannt, in welchen die Horden bzw. Schüsseln waagrecht angeordnet sind und gegebenenfalls einen geneigten Boden aufweisen. Zu den Horden wird die Nährlösung entweder mit Spritzröhren oder mit Zuflussleitung zugeführt. Bei der Benutzung von Spritzröhren tritt eine schlechte Ausnutzung der Nährlösung auf, da viel Flüssigkeit wirkungslos versprüht wird. Sollten die Horden mit geneigten Böden verwendet werden, müssen komplizierte und kostspielige Zusatzeinrichtungen, wie automatische Abflussventile oder -hähne usw., benutzt werden.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist viel einfacher und billiger, wobei mindestens derselbe oder noch höherer Effekt erzielt wird. Sie braucht keine kostspieligen Zusatzeinrichtungen, wobei das Ergebnis unter Berücksichtigung der ganzen erfindungsgemässen Kombination unbedingt maximal sein müsste.
Gemäss der Erfindung sind bei einer einleitend beschriebenen Einrichtung die einzelnenHorden bzw.
Schüsselnübereinanderabwechselndverschiedenseitig in einem Winkel von 1 bis 50 geneigt und in Richtung ihrer Längsachse versetzt zueinander angeordnet.
Dadurch wird erreicht, dass die von den höher liegenden Horden abtropfende Nährlösung in die unter ihnen liegenden Horden gelangt und auf diese Art vollkommen ausgenutzt wird.
Die einzelnen Horden sind an Querstangen gelagert, die höheneinstellbar an Tragsäulen befestigt
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sind, wobei das Ganze in bekannter Weise in einem mit Spritzröhren, mit einem Heizkabel und mit einer Tür versehenen Kasten untergebracht ist, der durch dessen Wände hindurchgehende Glasröhren aufweist, in die gegebenenfalls Leuchtröhren eingelegt werden, die oberhalb einzelner Horden in Quer- oder Längsrichtung zu diesen angeordnet sind und amOberteil des Umfanges derLeucht-oder Glasröhren ein Spie- gelbelagvorgesehen ist, wobei die Glasröhren an ihren aus dem Kasten herausragenden Enden die Leuchtröhrenanschlüsse tragende Endstücke aufweisen.
Vorzugsweise ist jeweils unter der tiefer liegende n Endkante der Horden eine quer verlaufende, schwenkbar verstellbare Klappe angelenkt und neben der darunter liegenden Horde ist eine parallel zur Klappe vorgesehene Ablaufrinne angeordnet, so dass duder die Klappe je nach ihrer Lage die von der Horde abtropfende Flüssigkeit entweder in die Ablaufrinne oder auf die darunter liegende Horde leitbar ist.
In den Fig. 1 - 6 der Zeichnungen ist ein praktisches Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, wobei Fig. 1 den Aufriss der Einrichtung, Fig. 2 deren Grundriss, Fig. 3 einen, entlang der Linie III - III aus Fig. 1 geführten Teilschnitt, Fig. 4 eine, das niedrigere Ende eine der Horden samt Überführungsklappe darstellende Detailzeichnung, Fig. 5 den Aufriss des Details der Hordenbefestigung an einer Tragsäule und Fig. 6 den zugehörigen Grundriss darstellt.
Die erfindungsgemässe Einrichtung ist in einem Kasten 1, der eine prismatische Form hat, untergebracht und der an seiner Vorderseite mit den Türen 2 versehen ist. Im Kasten 1 sind die senkrechten Tragsäulen 3 angeordnet, die in der unteren und der oberen Wand des Kastens 1 verankert sind. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind die Tragsäulen 3 auch bei der rückwärtigen Wand des Kastens 1 sowie bei deren Türen 2 vorgesehen.
An den Tragsäulen 3 sind die Querstangen 4 höheneinstellbar angeordnet. Zu diesem Zweck sind hier die Tragösen 5 vorgesehen, die mittels der Schrauben 6 (Fig. 5, 6) festgeklemmt und so- mit an den Tragsäulen 3 befestigt werden können. Aus einem Stück mit den Tragösen 5 sind die Stützlager 7 ausgebildet, in welche die Enden der Querstangen 4 eingelegt werden.
An denQuerstangen 4 sind die Horden 8 gelagert, die durch zugehörige Einstellung der Trag- ösen 5 und somit auch der Querstangen 4 eine mässige Neigung von zirka 1 aufweisen. Diese Nei- gung soll nicht grösser als höchstens 50 sein. Die Horden 8 sind an ihren unteren Seiten mitHalterungen 9 versehen, die auf den Querstangen 4 sitzen, wodurch gleichzeitig ihre Lage im Kasten 1 bezüglich ihrer Längenstreckung bestimmt ist.
Die Horden 8 sind an ihren länglichen Rändern und an ihrem höher gelegenen Querrand mit nach oben umgebogenen Rändern 10 versehen, wogegen an der tiefer gelegenen Hordenseite der Rand dieser Horden gelocht und gegebenenfalls mit nach unten gerichteter Verlängerung versehen ist. Die Horden 8 werden mit Vorteil aus Glaslaminaten hergestellt, so dass sie leicht und unzerbrechlich sind.
DiezumFesthaltenderHorden 8 dienendenHalterungen 9 sind an der unteren Seite einzelner Horden 8 versetzt in Richtung zu den tiefer liegenden Enden dieser Horden angeordnet. Die einzelnen, übereinander angeordneten Horden 8 haben entgegengesetzte Neigung und die versetzte Anordnung der Halterungen 9 bewirkt, dass die höher liegenden Enden einzelner Horden 8, die seitlichen Wände des Kastens 1 mehr als die tiefer liegenden Enden der oberhalb oder unterhalb dieser angeordneten Horden überragen, wie aus Fig. 1 ersichtlich ist.
An den dieQuerstangen 4 tragenden Tragösen 5, welche die tiefer liegenden Hordenenden abstützen, sind die schwenkbaren, verstellbaren Überführungsklappen 11 angeordnet, die entlang der ganzen Hordenbreite verlaufen und deren Zweck im weiteren noch erläutert wird.
Oberhalb einzelner Horden 8 ist entlang des Kastens 1 jeweils ein Düsenrohr bzw. sind Düsen- rohre 12 angeordnet, die an ihrer unteren Seite mit Spritzöffnungen bzw. Düsen zum Verspritzen der hydroponischenLösung bzw. ähnlicher Aufbereitungsflüssigkeiten versehen sind. Ausserhalb des Kastens 1 sind diese Düsenrohre 12 mit dem Speiserohr bzw. -röhren 13 versehen. Diese durch die Röhren 13 gebildete Leitung ist an ihrem unteren Ende an eine Pumpe angeschlossen, die zur Speisung des Rohrsystems dient. Diese Pumpe kann als eine normale Pumpe 14 oder ein Luftdruckflüssigkeitsheber 15, der einen Nährlösungsvorrat für längere Zeit enthält, ausgeführt werden und aus wel-
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neben dem Luftdruckflüssigkeitsheber 15 dargestellt.
Die bereits erwähnten verstellbaren Klappen 11 bringen in einer steif geneigten Lage, in der sie in Fig. 1 durch die voll ausgezogenen Linien dargestellt sind, die abtropfende Nährlösung von dem tiefer liegenden Ende der jeweils oberen Horde 8 zum höher liegenden Ende der unteren Horde 8. In
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einer zweiten Lage der Klappe 11, in welcher sie mit einer kleineren Neigung in Fig. 1 strichliert ge- zeichnet sind, überführen die Klappen 11 die auf diese abtropfende Losung in eine Querfinne 16,
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entlang den Seitenwänden des Kastens l in den zugehörigen Höhenlagen hinter den tiefer liegen-am tiefsten gelegenen Horde 8 abtropft, aus welcher dieselbe zeitweilig oder kontinuierlich in das untergestellte Gefäss 19 abgelassen wird.
Sobald bei den Zuchtpflanzen die Keimung eintritt, müssen sie auch belichtet werden. Zu diesem Zweck werden bei der erfindungsgemässen Einrichtung Leuchtröhren verwendet, die in Glasröhren 20 eingelegt werden und die oberhalb einzelner Horden 8 in den Seitenwänden des Kastens 1 angeordnetsind, von wo aus sie herausgeführt werden, so dass deren Innenraum in keiner Weise mit der feuch- ten Umgebung des Kasteninnenraumes verbunden ist. Die erwähnten Glasröhren 20 sind in zirka einem Drittel ihrer Oberfläche mit einem Spiegelüberzug versehen, wodurch eine verhältnismässig bessere Lichtausnutzung der Leuchtröhren erzielt wird. Die Glasröhren 20 sind an ihren aus dem Kasten 1 herausragenden Enden mit den die Leuchtröhrenanschlüsse tragenden Endstücken 21 versehen.
Erst eine derartige Lagerung der Luftröhren ermöglicht es, dieselben für den beschriebenen Zweck einzusetzen ; eine direkte Anordnung derselben im Kasten 1 wäre unzulässig.
Der Kasten 1 kann im Bedarfsfalle auch beheizt werden, zu welchem Zweck ein übliches Heizkabel 22 dient. I
Durch die Düsenrohre 12 kann allerdings in dem Kasten 1 nicht nur die hydroponische Nährlösung, sondern auch Aufbereitungslösungen, Fungizidlösungen oder Lösungen der Wachstumsstoffe u. dgl. verspritzt werden, wenn dies notwendig erscheint.
Der Kasten 1 ist aus Wärmeisolierstoffen, z. B. Glaslaminaten, ohne oder mit wärmeisolierender Schaum-Zwischenschicht hergestellt ; auch kann der Rahmen von der einen oder von beiden Seiten mit einer blanken plastischen Folie, unter Umständen ebenfalls mit eingelegter Schaumstoffschicht, bedeckt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung für hydroponische Pflanzenzucht, insbesondere des Grünfutters, in welcher die Samen an in einem Kasten reihenförmig übereinander angeordneten Horden bzw. Schüsseln ausgebreitet werden, wobei die Böden der Horden bzw. Schüsseln in einem Winkel geneigt sind und der Kasten mit SpritzröhrenundeinerLeuchtröhrenbeleuchtungausgestattetist, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Horden (8) bzw. Schüsseln übereinander abwechselnd verschiedenseitig in einem Winkel von 1 bis 50 geneigt und in Richtung ihrer Längsachse versetzt zueinander angeordnet sind.
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