DE3108152A1 - Verfahren zur gewinnung von restriktions-enzymen - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von restriktions-enzymenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung sind Restriktions-Enzyme von Bifidusbakterien und ein Verfahren zu ihrer Gewinnung.
Restriktions-Enzyme sind Endonucleasen, die bestimmte
Nucleotidseguenzen an doppe1strängigen Desoxyribonucleinsäuren
(DNA) erkennen und die DNA an oder nahe bei diesen Sequenzen schneiden, wobei einzelne DNA-Bruchstücke
erhalten werden.
Seit der Entdeckung eines Restriktions-Enzyms in Haemophilus influenzae wurde eine Anzahl von Restriktions-Enzymen
aus einer Vielzahl von Bakterien isoliert (Roberts, 1980).
Wegen ihrer einzigartigen Eigenschaft, DNA an bestimmten
Stellen zu schneiden, haben sich diese Enzyme in einer Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten bei der DNA-Forschung
als wertvoll erwiesen, beispielsweise bei der Aufstellung physikalischer Genkarten, DNA-Sequenzanalysen, Genisolierung
und Klonierungs-Verfahren (recombinant DNA).
25
Zwar sind zahlreiche Restriktions-Enzyme mit unterschiedlicher Spezifizität bekannt. Trotzdem besteht nach wie vor
Bedarf an neuen Spezifizitäten, um DNA-Moleküle weiter zu charakterisieren und die Klonierung von DNA-Molekülen in
vitro (Aufbau neuer DNA) zu ermöglichen. Außerdem wird nach besseren Quellen für einige der bekannten Enzyme zur
praktischen Verwendung gesucht.
Bei der Untersuchung zahlreicher Arten von nicht pathogenen 35
Bakterien des Verdauungstraktes auf die Anwesenheit von
Restriktions-Enzymen wurde festgestellt, daß Bifidus-
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bakterien eine Anzahl dieser Enzyme mit vorteilhaften Eigenschaften für eine praktische Verwendung erzeugen.
Bifidusbakterien können leicht in großem Maßstab gezüchtet
werden und die Enzyme können einfach gereinigt werden, da sie bemerkenswert stabil sind und störende Nucleaseaktivitäten
in den rohen Extrakten nur in geringem Maße vorhanden sind.
Unter den Bifidusbakterien, die auf Restriktions-Enzyme
geprüft wurden, zeigten acht von fünfzehn Stämmen aus neun Spezies Enzymaktivität. Diese Stämme sind nachstehend
aufgeführt.
15 B. bifidum YIT4OO7 FERM-P 5871
JB. breve YIT4OO6 FERM-P 3906
B. infantis 659 ATCC25962
B. infantis S76e ATCC157O2
B. longum El 94b ATCC157O7
20 _B. thermophilum RU 326 ATCC25866
J3. breve S1 ATCC157OO
B_. breve S50 ATCC15698
Die Kultivierung eines Restriktions-Enzym erzeugenden Stammes der Erfindung kann auf jede übliche Art in jedem
herkömmlichen Medium durchgeführt werden. Das Kultivierungsverfahren und das verwendete-Medium sind deshalb nicht
kritisch und unterliegen keiner besonderen Begrenzung.
Zur Gewinnung von Restriktions-Enzymen aus Bifidusbakterien
werden die Zellen bei 370C in einem geeigneten
anaeroben Medium bis zur frühen stationären Phase kultiviert. Dies bedeutet, daß die Kultur nicht besonders sorgfältig
überwacht werden muß. Die Zellen werden dann durch Zentrifugieren geerntet und bei -200C bis zur Verwendung
aufbewahrt.
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Γ " -4- " 31Q81521
Ein typisches Verfahren zur Reinigung von Restriktions-Enzymen aus Bifidusbakterien wird nachstehend beschrieben.
Die gefrorenen Zellproben werden aufgetaut und 4 Volumen 10 mMol K0HPO--KH0PO14, pH-Wert 7,0, 7 mMol 2-Mercaptoätha-
und ζ *i zi
nol 1 mMol EDTA (Äthylendiamxntetraacetat (Puffer A) mit einem Gehalt von 25 ng Phenylmethy!sulfonylfluorid (PMSF), 1 mMol NaN3 und 0,4 mol/1 NaCl suspendiert.
nol 1 mMol EDTA (Äthylendiamxntetraacetat (Puffer A) mit einem Gehalt von 25 ng Phenylmethy!sulfonylfluorid (PMSF), 1 mMol NaN3 und 0,4 mol/1 NaCl suspendiert.
Hierauf wird die Zeilsuspension auf Eis mit 100 μg/ml
Lysozym behandelt, um die Zellen gegen Ultraschall
empfindlich zu machen. Die Behandlung mit Ultraschall wird dann durchgeführt, bis mehr als 90 % der Zellen aufgebrochen
sind. Dabei wird darauf geachtet, daß die Temperatur unter 10°C bleibt. Alle weiteren Verfahrensschritte werden
unter 50C durchgeführt.
Die mit Ultraschall behandelte Zellsuspension wird 1 Stunde bei 100 000 χ g zentrifugiert und der überstand abdekantiert.
Anschließend wird eine 10 % (Gewicht/Volumen) Lösung
von Streptomycinsulfat langsam bis auf eine Endkonzentration von 1,2 % zugesetzt. Nach mindestens 30 Minuten Rühren
werden die ausgeschiedenen Nucleinsäuren durch Zentrifugieren bei niedriger Geschwindigkeit entfernt.
Der DNA-freie überstand wird mit Ammoniumsulfat fraktioniert
und die Restriktions-Enzym-Aktivität enthaltenden Fraktionen werden durch Kombinationen von Gelfiltration,
Ionenaustausch- und Affinitätschromatographie weiter gereinigt,
üblicherweise sind zwei oder drei Säulenchromatographieschritte ausreichend, um ein teilweise gereinigtes
Enzym zu erhalten, das im wesentlichen frei von Nucleasen als Verunreinigung ist.
Die durch Reinigung aus Bifidusbakterien gewonnenen Restriktions-Enzyme haben einige gemeinsame Eigenschaften.
Eine ihrer vorteilhaften Eigenschaften ist die bemerkens-
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.5 J
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werte Stabilität. Deshalb können diese Enzyme ohne nennenswerten Verlust an Aktivität in Abwesenheit von Glycerin
oder Serumalbumin gereinigt werden.
Wie erwähnt, zeigen acht von fünfzehn Stämmen aus neun Arten,
die untersucht wurden, Restriktions-Enzym-Aktivität. Diese Enzyme wurden nach der Nomenklatur von Smith and
Nathans (1973) benannt. Die Enzyme sind in nachstehender Tabelle I aufgeführt. Bisher wurden noch nicht alle diese
Enzyme vollständig gereinigt und charakterisiert. Einige allgemeine Eigenschaften wurden jedoch bereits an den teilweise
gereinigten Enzymen festgestellt.
(1) Substratspezifizität 15
Restriktions-Enzyme von acht Stämmen von Bifidusbakterien
wurden auf ihre Substratspezifizität bei Standard DNA's geprüft. Folgende DNA's wurden verwendet:
E_. coli PhageADNA, E. coil Phage 0X174 RFI DNAf Animal
Virus Adenovirus type 2 DNA und Animal Virus SV4O DNA. Die durch die Enzyme erzeugten Bruchstücke dieser DNA's
werden durch Elektrophorese auf Agarosegel analysiert. Die Bruchstück-Muster werden unter UV-Licht photographiert.
Aus nachstehender Tabelle II ist zu sehen, daß die meisten dieser Enzyme in ihrer Substratspezifität verschieden zu
sein scheinen.
(2) pH-Optimum
Das pH-Optimum dieser Enzyme liegt zwischen pH 6,8 und 8,0.
(3) Optimale Temperatur
Die optimale Temperatur für diese Enzyme liegt um 370C.
35
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— D ~
(4) Hemmung/ Aktivierung und Stabilisierung
2+
Die Anwesenheit vom Mg*41"1" ist wesentlich, dagegen wird
aber weder Adenosintriphosphat noch S-Adenoxylmethionin benötigt. Einwertige Kationen sind nicht erforderlich und
hemmen die Enzymaktivität bei höherer Konzentration.
Stamm | Hinterlegung | Enzym ;. |
B-bifidum | YIT 4007 | Bbi I Bbi II |
B.breve Sl | ATCC 15700 | Bbe SI |
B.breve S50 | ATCC 15698 | Bbe AI |
B. breve | YIT 4006 | Bbe I Bbe II |
.B.infantis 6 59 | ATCC 2 5962 | Bin I |
B. infantis S76e | ATCC 15702 | Bin SI |
B. longum E194b | ATCC 15707 | Bio I |
B. thermophilum | ATCC 25866 | Bth I |
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ω
αϊ
ω
ο
to
cn
Restriktions-Enzyme in Bifidusbakterien
Hinterr? | Bbi I | Sequenz | Zahl der Schnittstellen | SV 4 0 | 0X174 | |
Stamm | legung | Bbi II | CTGCAG | Lambda Ad2 | 2 | 1 |
B.bifidum | YIT 4007 | Bbe SI | GRCGYC | 18 25 | 0 | 7 |
Bbe AI | - | >14 >14 | ||||
B.breve Sl | ATCC 15700 | Bbe I | + + | |||
B.breve S50 | ATCC 15698 | Bin I | GGCGCC | + + | 0 | 2 |
B.breve | YIT 4006 | Bin SI | CCYRGG | 1 >18 | δ | 0 |
B.infantis 659 | ATCC 25962 | Bio I | + | + | 0 | |
B.infantis S76e | ATCC 15702 | Bth I | ||||
B.longum E194b | ATCC 15707 | CTCGAG | + + | 0 | 1 | |
B.thermophilum | ATCC 25866 | 1 6 | ||||
CD
OO cn
1 Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Ein Stamm Bifidobacterium thermophilum (ATCC 25866)
wird auf einem modifizierten VL-G Medium (Azuma und Suto, 1970) gezüchtet, das nach der modifizierten Hungate-Methode
hergestellt wurde (Azuma und Suto, 1970; Hungate, 1969). Das modifizierte VL-G Medium enthält in 1 Liter:
75 ml 0,1 % K3HPO4 (Salzlösung I), 75 ml Salzlösung II,
bestehend aus 0,6 % KH3PO4, 1,2 % (NH4J3SO4, 1,2 % NaCl,
0,12 % MgSO4.7H2O und 0,12 % CaCl3^H3O, 0,1 ml 0,1 %
Resazulin, 1 g Trypticase, 0,5 g Hefeextrakt, 0,2 g Fleischextrakt, 0,5 g Glucose, 5 ml 8 % Na3CO3, 1 ml 3 %
Cystein-HCl und 790 ml destilliertes Wasser.
Für die Herstellung in kleinem Maßstab wird modifiziertes VL-G Medium (6x1 Liter) mit 1/250 Volumen der über Nacht
gezüchteten Kultur von_B_. thermophilum über impft. Die Zellen
werden dann etwa 15 Stunden bei 370C bis zur frühen
stationären Phase gezüchtet, durch Zentrifugieren geerntet und bei -200C gelagert. Die Ausbeute beträgt etwa 25 g.
Der DNA-freie Zellextrakt wird in der vorstehend beschriebenen Weise erhalten. Der DNA-freie Extrakt wird sodann
innerhalb von 30 Minuten mit festem Ammoniumsulfat versetzt, bis 55prozentige Sättigung erreicht ist. Das Gemisch wird
hierauf 1 Stunde bei 00C gerührt. Anschließend wird das
Gemisch 25 Minuten bei 12 000 U.p.M. zentrifugiert, der Niederschlag gesammelt, in einem möglichst kleinen Volumen
Puffer A suspendiert und gegen den Puffer, .der 3x gewechselt
wird, dialysiert.
Das Dialysat wird auf eine Whatman P-11 Phosphocellulose-Säule
(1,5 χ 25 cm) aufgebracht, die vorher mit Puffer A äquilibriert wurde. Nach dem Waschen mit 90 ml Puffer wird
die Säule mit einem 300 ml linearen Gradienten von 0 bis
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0,5 mol/1 NaCl in Puffer A entwickelt. Enzymaktivität wird bei 0,05 bis 0,15 mol/1 NaCl eluiert.
Die aktiven Fraktionen werden vereinigt und gegen 3x gewechselte Puffer}0van9 10 mmol/lTris-HCl, pH 7,4, 7inmol/l 2-Mercaptoäthanol
und 1 inmol/lEDTA (Puffer B) dialysiert. Hierauf wird
das Produkt auf eine Whatman DEAE-Cellulose DE52 Säule
(1,0 χ 20 cm) aufgebracht, die vorher mit Puffer B äquilibriert wurde. Nach dem Waschen mit 30 ml Puffer wird
die Säule mit 150 ml linearem Gradienten von 0 bis 0,5 mol/1 NaCl eluiert. Die Enzymaktivität enthaltenden Fraktionen,
die bei 0,25 bis 0,35 mol/1 NaCl eluiert werden, werden vereinigt, gegen Puffer B mit einem Gehalt von 0,25 mol/1 NaCl
dialysiert und danach auf eine Heparin-Sepharose CL-6B Säu-Ie (1,0 χ 7 cm) aufgebracht, die vorher mit dem gleichen
Puffer äquilibriert wurde. Nach dem Waschen wird die Säule mit 60 ml linearem Gradienten von NaCl in Puffer B entwickelt.
Die Enzymaktivität wird bei 0,4 bis 0,5 mol/1 NaCl eluiert. Die aktiven Fraktionen werden wieder vereinigt,
durch Dialyse gegen Puffer B, der 50 % Glycerin enthält, konzentriert und bei -20°C aufbewahrt.
Nach der Inkubation mit überschüssigem Enzym über längere
Zeit ergibt der Bthl-Verdau von Λ DNA scharfe Banden ohne
Geschmier auf Agarosegel. Wie in Tabelle II zu sehen ist, wird SV40 DNA durch Bthl nicht gespalten. Wenn superhelicale
SV40 DNA mit überschüssigem Enzym über längere Zeit inkubiert wird, erfolgt keine nennenswerte Umwandlung dieser
DNA in die entspannte Ringform. Diese Ergebnisse zei- «η gerenigten
ου gen an, daß keine feststellbare Verunreinigung des partiell /
Bthl mit nicht spezifischen Nucleasen vorliegt.
Der Vergleich der mit verschiedenen DNA-Molekülen erhaltenen Spaltprodukte zeigt, daß Bthl ein Isoschizomeres
von Xhol ist, das bekannterweise die Nucleotidsequenz 5* -CTCGAG- 31 erkennt.
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1 Beispiel2
ä· breve YIT4OO6 wird in der in Beispiel 1 für
_B_. thermophilum beschriebenen Weise gezüchtet. Die Ausbeute
beträgt etwa 35 g aus 6 Liter Kulturbrühe.
Der DNA-freie Extrakt wird wie für Bthl beschrieben hergestellt
und mit Ammoniumsulfat fraktioniert. Die meiste Enzymaktivität wird im Abschnitt 40 bis 60 % gefunden und
in Puffer A mit einem Gehalt von 0,1 mol/1 NaCl suspendiert.
Nach der Dialyse gegen den gleichen Puffer wird das Dialysat auf eine Whatman Phosphocellulose P-11 Säule
(1,5 χ 35 cm) aufgebracht, die vorher mit Puffer A mit einem Gehalt von 0,1 mol/1 NaCl äquilibriert wurde. Die
Säule wird gespült und mit 450 ml linearem Gradienten von 0,1 bis 0,6 mol/1 NaCl in Puffer A entwickelt. Die bei
0,25 bis 0,35 mol/1 NaCl eluierte Enzymaktivität wird gesammelt und gegen Puffer B dialysiert.
Eine Whatman DEAE-Cellulose DE52 Säule (1,0 χ 15 cm) wird
vorbereitet und mit Puffer B äquilibriert. Die Phosphocellulosefraktionen werden auf die Säule aufgebracht. Nach
dem Waschen wird die Säule mit 120 ml Gradienten von 0 bis 0,5 mol/1 NaCl in Puffer B eluiert.
Die aktiven Fraktionen, die bei 0,20 bis 0,25 mol/1 NaCl eluiert werden, werden vereinigt, gegen Puffer B mit einem
Gehalt von 0,25 mol/1 NaCl dialysiert und auf eine Heparin-Sepharose CL-6B Säule (1,0 χ 5 cm) aufgebracht, die vorher
mit dem gleichen Puffer äquilibriert wurde. Nach dem Waschen wird die Säule mit 40 ml Gradienten von 0,25 bis 0,75 mol/1
NaCl entwickelt. Enzymaktivität wird in den Fraktionen mit 0,4 bis 0,5 mol/1 NaCl erhalten. Diese Fraktionen werden vereinigt,
durch Dialyse gegen Puffer B, der 50 % Glycerin enthält, konzentriert und bei 20°C aufbewahrt.
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Es wird festgestellt, daß das teilweise gereinigte Enzym Bbel praktisch keine nicht-spezifischen Nucleasen als Verunreinigung
enthält. Nach längerer Inkubation mit überschüssigem Enzym ergibt nämlich der Bbel-Verdau von fr DNA
ein Bruchstückmuster, das keine BandaufWeitung auf Agarosegel
zeigt, und nur eine Spurenmenge von Nicht-Substrat SV4O DNA wird aus der superhelicalen in die entspannte Form
umgewandelt.
Bbel schneidet verschiedene Standard DNA1S in der in Tabelle
II angegebenen Weise. Aufgrund dieser Schnittmuster ist die Erkennungssequenz für Bbel vermutlich das palindrome
Hexanucleotid GGCGCC. Da dieses Enzym demnach eine neue
Sequenzspezifizität zeigt, ist es besonders wertvoll für
15 die DNA-Forschung.
.§· bifidum YIT4OO7 wird in modifiziertem VL-G Medium in der
in Beispiel 1 für B. thermophilum beschriebenen Weise gezüchtet.
Die Ausbeute beträgt etwa 25 g aus 6 Liter Kultur.
Der DNA-freie Extrakt wird wie vorstehend beschrieben hergestellt und mit festem Ammoniumsulfat bis zu 65prozentiger
Sättigung versetzt. Der Niederschlag wird durch Zentrifugieren gesammelt, in 10 mMol K2HPO4-KH2PO4, pH 7,4,
7 mMol 2-Mercaptoäthanol und 1 mMol EDTA (Puffer C) gelöst und gegen den Puffer dlalysiert.
Es wird eine Whatman Phosphocellulose P-11 Säule (1,5 χ 35 cm) vorbereitet und mit Puffer C äquilibriert.
Das Dialysat wird auf die Säule aufgebracht. Nach dem Waschen
wird die Säule mit 450 ml Gradienten O bis 0,7 mol/1
NaCl in Puffer C entwickelt. Es werden mindestens zwei verschiedene Enzymaktivitäten aufgelöst, die als Bbil und
Bbill bezeichnet werden. Bbil fließt durch die Säule, während
Bbill bei 0,1 bis 0,2 mol/1 NaCl eluiert wird.
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t Der Durchfluß und die Waschflüssigkeit, die Bbil-Aktivität
enthalten, werden vereinigt, durch Zusatz von Ammoniumsulfat auf 60 % Sättigung gefällt und in einem möglichst kleinen
Volumen Puffer B mit einem Gehalt von 0,1 mol/1 NaCl
suspendiert. Die erhaltene Suspension wird auf eine Sephadex G-200 Säule (2,5 χ 55 cm) aufgebracht, die vorher
mit dem genannten Puffer äquilibriert wurde. Die Säule wird mit Puffer B mit einem Gehalt von 0,1 mol/1 NaCl entwickelt.
Die bei 0,6 bis 0,8 Bettvolumen eluierte Bbil-Aktivität wird vereinigt und erschöpfend gegen Puffer B dialysiert.
Eine Whatman DEAE-Cellulose DE-52 Säule (1,0 χ 10 cm) wird
vorbereitet und mit Puffer B äquilibriert. Sodann wird die Bbil Sephadex-Fraktion auf die Säule aufgebracht. Nach dem
Waschen wird die Säule mit 80 ml Gradienten 0 bis 0,5 mol/1 NaCl in Puffer B entwickelt. Die bei 0,25 bis 0,30 mol/1
NaCl eluierte Enzymaktivität wird vereinigt und gegen Puffer A mit einem Gehalt von 0,2 mol/1 NaCl dialysiert.
Das Dialysat wird auf eine Hydroxylapatitsäule (1,0 χ 10 cm)
aufgebracht, die vorher mit Puffer A mit einem Gehalt von 0,2 mol/1 NaCl äquilibriert wurde. Die Säule wird gewaschen
und mit 80 ml Gradienten von 0,01 bis 0,5 mol/1 Kaliumphosphat in Puffer A mit einem Gehalt von 0,2 mol/1 NaCl
eluiert. Das Bbil wird bei 0,1 bis 0,25 mol/1 Kaliumphosphat eluiert.
Die Spezlfizität von Bbil wird mit einigen Standard-DNA1s
geprüft und mit dem Schnittmuster von bekannten Enzymen verglichen. Dabei wird eine Ähnlichkeit der Schnittmuster
von Bbil und Pstl festgestellt. Die Muster der Bruchstücke,
die von λ-DNA oder Adenovirus Typ 2 DNA, verdaut mit Pstl
allein erhalten werden, sind identisch mit denen, die aus den gleichen DNA's erhalten werden, wenn sie mit Bbil und
danach mit Pstl verdaut werden. Dies weist darauf hin, daß Bbil isoschizomer mit Pstl ist und das symmetrische Hexa-
L -I
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1 nucleotid CTGCAG erkennt.
Bbil ist viel stabiler als Psti und deshalb für den praktischen
Gebrauch in vorteilhafter Weise geeignet,
Die Bbill-aktiven Fraktionen werden vereinigt und gegen
Puffer A mit einem Gehalt von 0,2 mol/1 NaCl dialysiert.
Das Dialysat wird sodann auf eine Hydroxylapatit-Säule
(1,0 χ 10 cm) aufgebracht, die vorher mit dem vorstehend genannten Puffer äquilibriert wurde. Nach dem Waschen
wird die Säule mit 80 ml Gradienten von 0,01 bis 0,5 mol/1 Kaliumphosphat in Puffer A mit einem Gehalt von 0,2 mol/1
NaCl entwickelt. Die Enzymaktivität wird bei 0,05 bis 0,1 mol/1 Kaliumphosphat eluiert.
In vorläufigen Versuchen wurde festgestellt, daß Bbill
isoschizomer mit Acyl ist, das Hexanucleotide GRCGYC erkennt, wobei R eine Purinbase und Y eine Pyrimidinbase
ist. AcYI wird aus Anabaena cyllndrica isoliert, einem
Stamm von blaugrünen Algen. Die Kultur dieses Mikroorganismus ist mühsam und zeitraubend. Deshalb ist B. bifidum
YIT4OO7 eine wesentlich bessere Quelle für dieses Enzym als A. cylindrica.
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Claims (1)
- VOSSIUS · VOSSIUS · TAUCHN-ER;- HEUNEMANN · RAUHPATENTANWÄLTESIEBERTSTRASSE 4- · 8OOO MÜNCHEN 0Θ · PHONE: (O89) 47 4O75 CABLE: BENZOLPATENT MÜNCHEN · TELEX 8-29463VOPAT Ou.Z.: R 038 (Ra/kä) ' 4. März 1981Case: FA-5049 YT/ssKABUSHIKI KAISHA YAKULT HONSHA 10 Tokio, Japan" Verfahren zur Gewinnung von Restriktions-Enzymen " 15Patentansp r u c hVerfahren zur Gewinnung von Restriktions-Enzymen, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Restriktions-Enzyme erzeugenden Bifidusbakterien-Stamm züchtet und das Restriktions-Enzym aus der Bakterienkultur gewinnt.L J130061/0571
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