DE3106543A1 - Anordnung zum verschliessen und plombieren einer in einem bauteil befindlichen oeffnung - Google Patents
Anordnung zum verschliessen und plombieren einer in einem bauteil befindlichen oeffnungInfo
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Description
19.2.1981 o72 dö zw Akte 1718a
Anordnung zum Verschließen und Plombieren einer in einem
Bauteil befindlichen öffnung
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Verschließen und Plombieren einer in einem Bauteil befindlichen öffnung mit
einem der öffnung zugeordneten und mit dem Bauteil rastbar
verbindbaren Käppchen.
Im allgemeinen werden Plombierungen dort angewandt, wo, wie z. B. bei eichfähigen Meß- und Zählgeräten oder deren Meßwertgebern,
unbefugtes öffnen oder betrügerische Eingriffe mit dem Ziel einer Änderung der Meßwertcharakteristik, der
Dejustierung von Registrier- und Anzeigeorganen oder der Zählerstandmanipulation
von vornherein vermieden werden müssen bzw. dadurch nachweisbar gemacht werden sollen, daß bei einem
'derartigen Eingriff die Plombierung nicht mehr reparierfähig
beschädigt werden wird.
Die Gegenstände solcher Plombiermaßnahmen sind bekanntlich Schraubverbindungen von Deckeln und Abdeckkappen sowie Flanschverbindungen
zwischen den Meßgeräten und den diesen zugeordneten Gebern, aber auch für Justeireingriffe vorgesehene, lösbare
Wandelemente oder lediglich Öffnungen, Montageplatten sowie einzelne Funktionsgruppen innerhalb eines Meßgerätes. Dabei
ist es im allgemeinen üblich und auch ausreichend, nur eine der Befestigungsschrauben dieser Bauteile zu plombieren, was
im einfachsten Falle, wenn keine besonderen Ansprüche an die Plombiersicherheit gestellt werden, mittels eines geeigneten
Sicherungslacks erfolgen kann. Für höhere Sicherheitsanforderungen, insbesondere an außen liegenden Bauteilen, werden,
abgesehen von jener unangemessen aufwendigen Plombiermethode, bei der ein band- oder drahtförmiges Bindeelement durch geeignete,
an den zu plombierenden Bauteilen vorgesehene Bohrungen, Ösen und dergl. einfädelbar und die Enden des Bindeelementes
mit einer plastisch verformbaren Plombe miteinander verbindbar sind, mittels der Schraube einer zu plombierenden Schraubver-
bindung ein Plombennäpfchen befestigt und in das Plombennäpfchen
und somit unmittelbar auf den Schraubenkopf beispielsweise eine Bleiplombe eingequetscht und im allgemeinen gleichzeitig
irgendwelche kennzeichnenden Prägungen (Werkstatt-Nr.,
Fertigungsstellen-Symbole und dergl.) angebracht. Bei versenkten Schraubenköpfen ist auch Aufquetschen, mehr noch Aufschrumpfen
von Plomben aus Kunststoffmaterial bekannt. Ferner werden als Plombierelemente Kunststoffhütchen oder wandparallele
Plättchen, die mittels geeigneter, an ihnen ausgebildeter Klinken mit dem verschraubten Bauteil verrastbar sind,
angewandt. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß für Plombierelemente aus Kunststoff eine rastende Ausführungsform im allgemeinen unumgänglich ist, weil Befestigen lediglich
durch Einpressen wegen des möglichen Kaltflusses der Kunststoffteile, Materialermüdung und Temperaturdehnungseffekten
keine ausreichende Plombiersicherheit bietet.
Die letztgenannten Plombiermethoden sind zwar, falls der ungehinderte
Zugang zur Plombierstelle gewährleistet ist, verhältnismäßig
leicht anzuwenden, das Lösen solcher Plombierelemente, was erforderlich wird, wenn beispielsweise NachJustierungen,
Meßbereichsumstellungen oder der Austausch von Bauelementen und Funktionsgruppen vorgenommen werden müssen,
ist jedoch in den meisten Fällen problematisch und mit zum · Teil erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Dies trifft insbesondere
in den Fällen zu, wo sich ein derartiges Plombierelement im Innern eines Gerätes befindet und die Gefahr besteht,
daß bei dem relativ unqualifizierten technischen Eingriff, den das Entfernen beispielsweise einer Bleiplombe darstellt,
unbemerkt andere Elemente des Gerätes beschädigt werden oder Teile der Plombe ins Innere des Gerätes gelangen,
was im übrigen bei clipartigen Plombierelementen mit beim Entfernen abbrechenden, klinkenförmigen Rastelementen fast
unvermeidlich ist.
Dennoch finden in letzter Zeit die genannten und in verschiedenen Ausführungsforen bekannten, rastenden Plombierelemente
aus Kunststoff mehr und mehr Anwendung, weil sie insbesondere in der Großserienfertigung als Spritzgußteile einen Fertigungsvorteil
bieten und in bestimmten Anwendungsfällen relativ einfach montierbar sind, aber auch weil sie beispielsweise
im Gegensatz zu Bleiplomben, bei denen die kennzeichnenden Prägungen durch Einschlagen vorgenommen werden, was bei üblicherweise
vor dem Plombieren fertig justierten Meßgeräten eine ziemlich zweifelhafte Maßnahme darstellt, mittels einer Plombierzange
vor der Montage prägbar sind und die Montage im allgemeinen
werkzeuglos erfolgen kann. Auch lassen sich derartige Plombierelemente, insbesondere in Form von Käppchen, bei entsprechender
Gestaltung der zusammenwirkenden Bauelemente ebenflächig einbauen und auch durch unterschiedliche Farbgebung
mit einer Signalwirkung ausstatten.
Die bekannten, mit Klinken versehenen Käppchen sind jedoch nur
in solchen Fällen problemlos montierbar, wo lediglich öffnungen in Gehäusewänden und dergl. zu verschließen sind und diese
öffnungen, was wegen der funktionsbedingten, relativ großen Bauhöhe dieser Plombierelemente vielfach unumgänglich ist,
mit einem nach innen und/oder nach außen hochgezogenen Rand "verlängert" werden können. Soll mit einem solchen Plombierelement
eine Verschraubung plombiert bzw. die Senkung der betreffenden Schraube verschlossen werden, so ist es, da die
Klinken das anzuschraubende Bauteil um- oder hintergreifen müssen, insbesondere wenn dieses Bauteil relativ dünnwandig
ist, somit rückseitige Ausnehmungen für das Einrasten der Klinken nicht möglich sind, erforderlich, in dem Gegenstück,
an dem das betreffende Bauteil angeschraubt Werden soll, den Klinken zugeordnete Freisparungen vorzusehen. Auch ist bei
der Montage darauf zu achten, daß die Klinken des Käppchens den nicht beliebig groß wählbaren Durchgangsöffnungen im anzuschraubenden
Bauteil unmittelbar gegenüberstehen, was bei der relativen Unhandlichkeit derartiger Plombierelemente deren
Montage erheblich erschwert. In anderen Fällen, bei denen z. B. an dem anzuschraubenden Bauteil keine Veränderungen
vorgenommen, beispielsweise aus Festigkeitsgründen keine
Durchbrüche konzentrisch zu der der Schraube zugeordneten Durchgangsöffnung geschaffen werden sollen, und bisher die
Plombierung der Verschraubung durch Einquetschen einer Bleioder Kunststoffplombe- in ein mit der Schraube befestigtes
Näpfchen erfolgt ist, müßte, wenn in ähnlicher Weise ein mit Klinken versehenes Käppchen mit einem entsprechend gestalteten
Näpfchen verbindbar bzw. die öffnung des Näpfchens mit dem Käppchen verschließbar sein soll, eine unverhältnismäßig
große Bauhöhe in Kauf genommen werden.
Somit hat die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin be- ' standen, die aufgeführten Nachteile einer Plombierung mit
.einem rastbaren aus Kunststoff hergestellten Plombierelement zu vermeiden und eine Plombieranordnung zu schaffen, die ein
Minimum an Montageaufwand gewährleistet, die für verschiedene Plombieraufgaben gleichwertig anwendbar ist und bei der das
Plombierelement auf eine technisch "saubere" Weise entfernt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe sieht vor, daß an der Wand der zu verschließenden und zu plombierenden, vorzugsweise zylindrischen
öffnung mehrere in die öffnung hineinragende Rastnasen
derart ausgeformt sind, daß ihre Stirn- bzw. Rastflächen in einer Ebene quer zur Achse der Öffnung angeordnet sind und
daß an der Mantelfläche des Käppchens eine den Rastnasen zugeordnete, umlaufende Nut ausgebildet ist.
Die entscheidenden Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung ergeben sich insbesondere dadurch, daß die zwangsläufig dünnwandig
dimensionierten Klinken herkömmlicher Plombierelemente der genannten Gattung sowie die daraus sich ergebenden Fertigungs-
und Handhabungsprobleme beim Anbringen und beim Lösen solcher Käppchen vermieden sind und daß infolge der besonders
einfachen Formgebung des Käppchens sowie dem Lösungsgedanken, daß dem Käppchen starre Rastnasen zugeordnet sein sollen, der
formtechnische Aufwand erheblich verringert ist.
Wesentlich ist ferner die überraschend geringe Bauhöhe und die
Tatsache,daß das erfindungsgemäße Käppchen aufgrund seiner rotationssymmetrischen
Ausbildung lageunabhängig montierbar ist.
Ein weiterer bedeutender Vorteil ist darin zu sehen, daß das erfindungsgemäße Käppchen wahlweise sowohl zum Verschließen
von Öffnungen in dünnwandigen Bauteilen als auch zum Verschließen von Verschraubungen zugeordneten Senkungen und zum Verschließen
der Öffnung von Plombennäpfchen anwendbar ist und die Vorkehrungen für das Anbringen des Käppchens, d.h. das
Ausbilden von Rastnasen, lediglich in dem anzuschraubenden Bauteil erforderlich sind. Beispielsweise ist aufgrund der geringen
Bauhöhe ein herkömmliches, für eine Bleiplombe vorgesehenes Plombennäpfchen ohne weiteres gegen ein solches, das
mit dem erfindungsgemäßen Käppchen verschließbar ist, austauschbar, wobei, wenn dem Plombennäpfchen, was an sich üblich
ist, in einem anzuschraubenden, an sich ebenflächigen Bauteil
eine Senkung zugeordnet war, nunmehr - im Gegensatz zu einer einquetschbaren Plombe - ein mit diesem Bauteil ebenflächiger,
somit auch ästhetisch vorteilhafter, plombierender Abschluß erzielbar ist.
Im folgenden sei die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt
FIG. 1 eine teilweise geschnittene Ansicht eines als Käppchen ausgeformten erfindungsgemäßen Plombierelementes,
FIG. 2 ein Schnittbild einer Schraubverbindung mit an dem angeschraubten Bauteil getroffenen Vorkehrungen
für das Anbringen des Käppchens gemäß FIG. 1,
FIG. 3 eine Draufsicht der Schraubverbindung gemäß FIG. 2
FIG. 4 einen Teilschnitt durch den Bauteil mit einer mittels eines Käppchens gemäß FIG. 1 verschließbaren
Durchgangsöffnung für Justierzwecke,
FIG. 5 ein Schnittbild einer Schraubverbindung, bei der das Käppchen gemäß FIG. 1 in Verbindung mit einem Plombennäpfchen
Anwendung findet.
Das Plombierelement, wie es FIG. 1 zeigt, wird von einer, der
Einfachheit halber als Käppchen 1 bezeichneten kurzen, vorzugsweise zylindrischen Hülse 2 gebildet, die an einer Stirnseite
durch eine Wand 3 geschlossen ist, an welcher die jeweiligen Plombiermerkmale vor der Montage des Käppchens 1 mit
einer hierfür vorgesehenen Plombierzange anbringbar sind.
Wesentlich im Sinne der Erfindung ist, daß an der Mantelfläche des Käppchens T eine umlaufende Nut 4 ausgebildet ist. Eine
Facette 5 erleichtert das Einführen des Käppchens in die zu verschließende öffnung, die in dem in FIG. 2 gezeigten Anwen-
.15 dungsfalle eine einer Schraube 6 zugeordnete Senkung 7 darstellt.
Innerhalb der Senkung 7, die in einem Bauteil 8 angebracht ist, sind eine Schulter 9, die dem Käppchen 1 bei dessen
Montage als Begrenzungsanschlag dient, und mehrere der Nut 4 des Käppchens 1 zugeordnete Rastnasen 1o, 11, 12, 13,
ausgebildet, und zwar derart, daß nach dem Einfügen und Einrasten des Käppchens 1 dessen Stirnfläche mit der Oberfläche
des Bauteils 8 im wesentlichen eine ebene Fläche bildet. Durchbrüche/ von denen einer mit 15 bezeichnet ist, dienen dem Anformen
der Rastnasen 1o bis 14, während 16 ein gehäusefester,
dem Befestigen des Bauteils 8 dienender Ansatz darstellt. Erwähnt sei noch, daß es vorteilhaft ist, wenn die Käppchen 1
gegenüber den öffnungen, in die sie eingeführt werden sollen, ein geringes Übermaß aufweisen.
Beim Anwendungsbeispiel gemäß FIG. 4 ist in einem Bauteil 17.
beispielsweise einer Gehäusewand, einer Montage- oder Abdeckplatte, eine öffnung 18 vorgesehen, die den Zugang zu einer
Einstellwelle 19 eines Potentiometers ermöglicht. Auch in diesem Falle sind in gleicher Weise wie bereits im Zusammenhang
mit dem in FIG. 2 und 3 beschriebenen Anwendungsbeispiel innerhalb der öffnung 18 dem Käppchen 1 zugeordnete Rastnasen,
von denen drei, 2o, 21 und 22, dargestellt sind, ausgebildet.
Ebenso ist eine Schulter 23 ausgeformt, die, was ihre Funktion als Begrenzungsanschlag nicht beeinträchtigt, infolge
der spritzgußtechnischen Formung der Rastnasen in einzelne Segmente unterteilt ist. Selbstverständlich kann auch an dem
Käppchen 1 mantelseitig ein Rand ausgebildet sein, der anstelle
der Schulter 9 bzw. 23 als Begrenzungsanschlag dient.
Das Anwendungsbeispiel gemäß FIG. 5 zeigt demgegenüber, daß die dem Käppchen 1 zugeordneten Rastnasen nicht in einem mit
einem Gehäuse 24 verbindbaren Bauteil 25 ausgebildet sind, sondern daß zusätzlich ein Plombennäpfchen 26 Anwendung findet,
welches in an sich bekannter Weise mittels einer Schraube 27 zusammen mit dem Bauteil 25 befestigt wird. In diesem
Falle sind die dem Käppchen 1 zugeordneten Rastnasen innerhalb der Öffnung des Plombennäpfchens 26 ausgebildet, und
zwar wiederum derart, daß deren Stirn- oder Rastflächen in einer Ebene quer zur Achse des Plombennäpfchens liegen, jedoch
nicht notwendigerweise mit jeweils gleichem Abstand zueinander angeordnet sein müssen. Wie FIG. 5 zeigt, kann das
Plombennäpfchen 26 versenkt angeordnet werden, beispielsweise im Austausch gegen eine herkömmliche Bleiplombenanordnung, so
daß eine ebenflächige Anordnung mit dem Bauteil 25 ermöglicht wird. Es kann aber auch zusammen mit jeder beliebigen Verschraubung
sozusagen aufgesetzt Anwendung finden, wobei verschiedene Näpfchenformen und nicht ausschließlich zylindrische
Käppchenformen denkbar sind. Wesentlich ist, daß bei diesem Anwendungsbeispiel weder am einen, noch am anderen
der miteinander zu verschraubenden Bauteile 24 und 25 der Pl^mbierung wegen Änderungen vorgenommen werden müssen.
Claims (1)
19.2.1981 o72 dö EW
Akte 1718a
Kienzle Apparate GmbH, 7730 Villingen-Schwenningen
Anordnung zum Verschließen und Plombieren einer in einem
Bauteil befindlichen öffnung
Patentanspruch;
Anordnung zum Verschließen und Plombieren einer in einem Bauteil befindlichen Öffnung mit einem der Öffnung zugeordneten
und mit dem Bauteil rastbar verbindbaren Käppchen, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Wand der zu verschließenden und zu plombierenden, vorzugsweise zylindrischen öffnung (7) mehrere in die öffnung
(7) hineinragende Rastnasen j(1 ο bis 14) derart ausgeformt
sind, daß ihre Stirn- bzw. Rastflächen in einer Ebene quer
zur Achse der Öffnung j(7) angeordnet sind und daß sn_äer
teIflachedes Käppchens (1) eine den Rastnasen (1o bis 14)
zugeordnete, umlaufende Nutj(4) ausgebildet ist.
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