DE3147687A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen mehrschichtiger presslinge - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen mehrschichtiger presslingeInfo
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Description
-
- Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen
- mehrschichtiger Preßlinge Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen mehrschichtiger Preßlinge, insbesondere keramischer Fliesen oder Platten in einer Presse.
- Fliesen oder Platten mit glatter Oberfläche hat man zunächst aus einer keramischen Kernmåsse und einer darüberliegenden Deckmasse von ein Drittel bis ein Viertel der Stärke der Kernmasse hergestellt. Diese Deckmasse besteht aus einer flüssigen Masse,z.B. einem Glasurstoff oder-Engoben, die nach dem Trocknen eine glatte Oberfläche aufweisen. Das Verfahren ist wegen der erforderlichen Trocknung oder des Brennens und wegen des hohen Anteils an Deckmasse sehr aufwendig, Man hat'auch schon versucht, Fliesen mit glatter Oberfläche durch Aufsprühen oder Aufstäuben flüssiger Glasuren oder Engoben auf in einer Presse hergestellte Preßlinge herzustellen. Auch hierbei ist neben einer aufwendigen Trocknung noch eine zusätzliche Vorrichtung zum Versprühen und Zerstauben erforderlich. Um beidseitig glasierte Fliesen herzustellen, hat man auch schon auf den aus der Presse kommenden Preßling zunächst von einer Seite die Glasur aufgesprüht, dann den Preßling getrocknet, ihn dann gewendet und dann von der anderen Seite Glasur aufgesprüht und ihn noch einmal getrocknet.
- Dieses Verfahren ist noch aufwendiger, zumal zusätzlich noch eine Wendevorrichtung erforderlich ist.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein einfacheres Verfahren zum Herstellung glatter Fliesen oder Platten in einer Presse praktisch in einem Arbeitsgang vorzuschlagen.
- Dabei sollen energie- und zeitaufwendige Arbeitsgänge vermieden werden, und es soll ein Minimum an maschineller Ausrüstung und an Deckschichtmasse erforderlich sein.
- Die zur Lösung der gestellten Aufgabe wesentlichen Merkmale der Erfindung sind in Anspruch 1 genannt. Die Unteransprüche nennen Ausführungsarten der Erfindung.
- Durch das erfindungsgemäße Verfahren, bei dem alle Preßlingskomponenten trocken in die Presse eingegeben werden, ergibt sih ein sehr einfaches Verfahren. Der Bedarf an Deckschichtmasse wird umso geringer je feiner man das Pulver der Deckmasse und auch der Kernmasse granuliert. Es können ohne weiteres beiderseitig mit einer Deckschicht versehene Fliesen oder Platten,die auf jeder Seite eine unterschiedliche Deckschicht z.B. eine Glasur haben, hergestellt werden.
- Dabei wird die Deckschichtdicke dem größten darin verwendeten Korn angepaßt. Wenn man mehr als zwei Kerninasseschichten verwendet, kann man als mittlere Schicht einen beliebigen Stoff nehmen, bei dem man in der Körnung nicht auf die Deckschicht Rücksicht nehmen muß. Je nach Beschaffenheit der Kernmasse kann es zweckmaßig sein, vor dem Aufbringen der obersten Deckschicht die bis dahin eingefüllte Masse durch ein Zwischenpressen vorzuverdichten, Das Pressen nach Einfüllen der obersten Schicht kann in verschiedenen Druckstufen erfolgen, um das Entlüften der gesamten eingefüllten Preßmasse su erleichtern.
- Die herausnahme des fertigen Preßlings aus der Presse mit einem Vakuumsauger ist erforderlich, um die empfindliche untere Schicht nicht zu beschädigen. Man kann den Preßling nicht- wie sonst üblich -einfach über die'Form abschieben.
- Mit dem neuen Verfahren kann man also Preßlinge mit einer gleichartigen Kernschicht und mit zwei verschiedenen Deckschichten, oder aber auch mit zwei gleichen Deckschichten und mit verschiedenen Kernschichten herstellen. Selbstverständlich ist es auch möglich,mit dem Verfahren Fliesen oder Platten mit nur einseitiger Deckschicht,z.B. Glasur, herzustellen. Es entfällt dann das Einfüllen der unteren bzw. der oberen Deckschichtmasse.
- Die Zeichnung zeigt Ausführungsformen der Presse zur Ausführung des neuen Verfahrens, und zwar in Figur 1: eine Draufsicht auf eine Presse mit Füllschiebern an drei Seiten der Form und einem Vakuumsaugheber an der vierten Seite, Figur 2: einen lotrechten Schnitt durch einen Füllschieber und Figur 3: ee Draufsicht auf die eine Hälfte des Füllschiebers nach Fig. 2, sowie in Figur 4: bis Figur 6: schematisch den Füllschieber nach Fig. 2 in verschiedenen Arbeitsstellungen.
- In Fig. 1 sind mit 1, 2, 3, die Füllschieber bezeichnet, 4 bezeichnet allgemein die Presse, die vier Säulen 5 aufweist.
- In der Mitte ist gestrichelt die Form 15 dargestellt.
- Weiterhin bezeichnet 8 den Saugheber und 6 den Förderer, dem noch eine Wendevorrichtung 7 zugeordnet ist. Mit 9 ist der Schwenkkreis bezeichnet, um den der Saugheber je nach Stellung geschwenkt werden kann. In Fig.- 2 und 3 ist der Füllwagen, dessen Antriebsvorrichtungen picht dargestellt sind, generell mit 18 bezeichnet. Er ist mit dem Füllkasten 10 verbunden, dieser ist unten durch den Schieber 11 abge- schlossen, der über den Abstreifrahmen 14 mit der Kolbenstange 19 des Pneumatikzylinders 12 verbunden ist. Wie insbesondere Fig. 3 zeigt, ist am Fullwagen ein weiterer Pneumatikzylinder 20 vorgesehen, dessen Kolbenstange 22 dem als einstellbare Schraube ausgebildeten Anschlag 13, der an einer Querleiste 21 des Abstreifrahmens 14 befestigt ist, gegenübersteht. Der Füllwagen ist am vorderen Ende über Rollen 16 auf dem Pressentisch 23 geführt.
- Das Verfahren zum Herstellen beidseitig glasierter Fliesen oder Platten ist anhand der Fig, 4 bis 7 erkennbar.
- Zunächst wird die Form 15 auf die Füllhöhe der dünnen unteren Deckschicht über den Unterstempel 17 angehoben. Dann fährt der Füllkasten 10 des Füllschiebers 1 (Fig. 4) mit gesclossenem Auslauf vor und öffnet einen schmalen Spalt mit Beginn seines Rücklaufs. Die Spaltbreite ist dabei je nach Rieselfähigkeit der Masse, stufenlos einstellbar. Beim Rücklauf des Füllkastens 1G wird dann die Glasurmasse in die Form 15 eingefüllt und vom Abstreifer 14 glattgestrichen.
- Danach wird die Form 15 auf die Füllhöhe der Stärke der Grundmasse über den Unterstempel 17 angehoben. Der Füllkasten 10 des Füllschiebers 2 (Fig. 5) fährt dann mit wenig geöffnetem, ebenfalls einstellbarem Spalt vor und trägt eine dünne Schicht Kernmasse vorsichtig auf die Unterschicht auf. Dabei ist der Spalt so eng eingestellt, daß die Unterschicht nirgendwo verschoben wird, Um das in jedem Fall zu verhindern, tritt hierbei der Abstreifer 14 nicht in Aktion.
- Bei Beginn des Rücklauf des Füllkastens 10 des Füllschiebers 2 wird der Spalt weiter geöffnet und die restliche Kernmasse in die Form eingefüllt und durch den Abstreifer 14 glattgestrichen, Ein Aulockerer für die Masse ist in diesem Füllkasten vorgesehen. Anschließend wird die Form 15 auf die Füllhöhe der oberen Deckschicht hochgefahren. Der Füllkasten 10 des Füllschiebers 3 bzw. 1 fährt dann mit engem Spalt zum Auftragen der oberen Deckschicht vor. Diese wird durch den hinteren Abstreifer 14 glattgestrichen, Wenn die untere und die obere Deckschicht aus der gleichen Masse bestehen soll, können beide Deckschichten mit dem Füllkasten 10 des Füllschiebers 1 eingefüllt werden, so daß dann der Füllschieber 3 entfällt. Danach erfolgt das Pressen mit dem nicht dargestellten oberen Preßstempel. Darauf wird die Form 15 auf die Höhe der Oberfläche des Unterstempels 17 heruntergefahren und der Saugheber 8 über den in der Pressenmitte nun über der Form. liegenden Preßling gefahren. Er nimmt dann mittels Vakuum den Preßling auf, fährt aus der Presse heraus, wird um 900 geschwenkt und legt den Preßling auf den Förderer 6 ab. Dort kann im Bedarfsfalle ein Wenden des Preßlings mit der Wendevorrichtung 7 erfolgen. Sofern die Oberfläche des Preßlings zu empfindlich ist, kann der Preßling mit einem später entfernbarem Rand, an dem die Wendevorrichtung angereift,ausgerüstet sein.
- Beim Einfüllen der Massen erfolgt die Steuerung des Verschlußschiebers 11 über vier Zylinder, von denen ein Paar 12 zum Bewegen des Verschlußschiebers 11 und ein zweites Paar 20 als Anschlag für die Größenregelung des Auslaufspalts des Füllkastens dient.
- Allc Zylinder sind am Füllwagen 18 befestigt. Die Kolbenstangen 19 der Zylinder 12 sind mit dem Verschlußschieber 11 verbunden.
- In der Ausgangsstellung sind beide Kolbenstangen der Zylinderpaare im Hub voll ausgefahren, wobei der Hub der Zylinder 20 kürzer als der der Zylinder 12 und der Füllkasten unten vom Verschlußschieber 11 verschlossen ist. Beim Vorfahren ziehen die Zylinder 12 den Verschlußschieber 11 bis an die feststehenden Kolbenstangen 22 der mit Druck beaufschlagten Zylinder 20 zurück. Der entstehende Differenzöffnungshub zwischen den Zylinderpaaren ist durch zwei Anschlagschrauben 13 in der Achse der Zylinder 20 stufenlos zu vergrößern oder zu verkleinern. Zum Zurückfahren des Füllkastens werden beide Zylinderpaare auf der Nolbenstangenseite mit Druck beaufschlagt, so daß dabei der Auslauf voll geöffnet ist.
- Besonders vorteilhaft bei der neuen Konstruktion ist die gemeinsame Abdichtung vom Füllkastenauslauf und der Formoberfläche durch'den Verschlußschieber 11 mit dem daran befestigten Abstreifrahmen 14.
- Je nach der zu verarbeitenden Masse kann der Einzel vorgang variiert werden. Die Füllkästen können in Umkehrung des beschriebenen Ablaufs geöffnet vor- und geschlossen zurückfahren. Ferner können die Füllkästen auch über die nur teilabgesenkte Form vor- und weiter abgesenkte Form zurückfahren und füllen, Jeder Füllkasten kann während einem Arbeitszyklus ein- oder mehrmals in die Presse einfahren.Auf das eine Pneumatikzylinderpaar 20,'das mit den Anschlägen zusammenwirkt, kann ggf, verzichtet werden. In dem Falle können die Pneumatikzylinder 12 mit auf Leisten verstellbaren Anschlägen zusammenwirken.
- Das Verfahren kann auch in einer Presse mit beweglichem Unterstempel und feststehendem Pressenrahmen durchgeführt werden, wobei die Einstellung der Füllhöhen durch den Unterstempel erfolgt.
- Bezugszeichenliste 1 Füllschieber 2 Füllschieber 3 Füllschieber 4 Presse 5 Säule 6 Förderer 7 Wendevorrichtung 8 Vakuumheber 9 Schwenkkreis 10 Füllkasten 11 Schiebe-r 12 Pneumatikzylinder 13 Anschlagschraube 14 Abstreifrahmen 15 Form 16 Rolle 17 Unterstempel 18 Füllwagen 19 Kolbenstange 20 Pneumatikzylinder 21 Querleist 22 Kolbenstange 23 Pressentisch
Claims (10)
- Patentansprüche 1. Verfahren zum Herstellen mehrschichtiger Preßlinge, insbesondere keramischer Fliesen oder Platten» in einer Presse, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der gesamte Herstellungsvorgang in einer Presse durch Einfüllen aller-Preßlingskomponenten als trockenes Pulver in die auf die jeweilige Füllhöhe eingestellte Form der Presse mittels Fullkästen folgendermaßen erfolgt: a) Einfüllen des Pulvers der unteren Deckschicht in einer Schichthöhe entsprechend der Dicke des größten Korns dieses Pulvers oder etwas darüber, b) Einfüllen einer Schicht einer Kernmasse in so dünner Schicht, daß ein Verschieben der unteren Deckschicht oder ein Vermischen mit derselben vermieden wird, c) Einfüllen einer weiteren Schicht einer Kernmasse in einer der gewtinschten Preßlingsstärke entsprechenden Höhe und d) Einfüllen des Pulvers der oberen neckschichti; der Stärke des größten Korns dieses Pulvers oder geringfügig darüber und daß danach das Pressen der Schichten in~einem Preßvorgang erfolgt, worauf der fertige Preßling nach Absenken der Form (15) auf die Höhe des unteren Preßstempels (17) durch einen Vakuumheber (8) aus der Presse herausgenommen wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h unterschiedliche Stoffe der Deckmasse und/ oder unterschiedliche Stoffe der Kernmasse der jeweiligen Schicht.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, g e k e n n z e i-c hn e t d u r c-h mehr als zwei Kernmasseschichten.
- 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, g e -k e n n z e i c h n e t d u r c h ein erstes Zwischenpressen der Schichten vor dem Einfüllen der obersten Deckschicht.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, g e -k e n n z e i c h n e t d u r c h das Pressen der Schichten in Druckstufen.
- 6. Presse zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h zwei oder mehr Füllkästen (10) an zwei bzw.drei Seiten der Form (15) und durch einen von einer freien Seite der Form (15) über die Form (15) fahrbaren und ggf. nach Zurückfahren und Schwenken über einen Förderer (6) fahrbaren Vakuumheber (8).
- 7. Presse nach Anspruch 6, g e k e n n z e i c h n-e t d u r c h einen Füllkastenboden als auf unterschiedliche Öffnungsweite einstellbarer Schieber (11).
- 8. Presse nach Anspruch 6 oder 7, g e k e n n z e i c h -n e t d u r c h an einem Füllwagen (18) befestigte Zylinder (12) mit Kolben, deren Kolbenstangen (19) an dem Schieber (11) befestigt sind und durch weitere Zylinder (20) mit Kolben, deren Kolbenstangen (22) einstellbaren Anschlägen (13), insbesondere Anschlagschrauben an Querleisten (21), z.B. eines Abstreifrahmens (14) gegenüberstehen.
- 9. Presse nach einem der Ansprüche 6 bis 8, g e k e n n -z e i c h n e t du r c h einen auf Rollen tal6) auf dem Pressetisch(23) geführten Abstreifrahmen (14).
- 10. Presse nach einem der Ansprüche 6 bis 9, g e k e n n -z e i c h n e t d u r c h einen Auflockrer, mindestens in jedem Massebehälter (10) der Kernmasse.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE3147687A1 true DE3147687A1 (de) | 1983-06-16 |
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Family Applications (1)
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DE19813147687 Withdrawn DE3147687A1 (de) | 1981-12-02 | 1981-12-02 | Verfahren und vorrichtung zum herstellen mehrschichtiger presslinge |
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DE (1) | DE3147687A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1981
- 1981-12-02 DE DE19813147687 patent/DE3147687A1/de not_active Withdrawn
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