DE1584423C3 - Verfahren und Presse zum Verdichten von mineralischer PreBmasse - Google Patents
Verfahren und Presse zum Verdichten von mineralischer PreBmasseInfo
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- B28B—SHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
- B28B3/00—Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor
- B28B3/02—Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor wherein a ram exerts pressure on the material in a moulding space; Ram heads of special form
- B28B3/08—Producing shaped articles from the material by using presses; Presses specially adapted therefor wherein a ram exerts pressure on the material in a moulding space; Ram heads of special form with two or more rams per mould
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Verdichten von in einer Form befindlicher mineralischer
Preßmasse zur Herstellung von Bausteinen, bei dem auf die zu verdichtende Preßmasse gleichzeitig ein
statischer und ein in seiner Höhe wechselnder dynamischer Druck ausgeübt werden.
Bei allen Bauelementen, die nach der Formgebung einem Enderhärtungsprozeß unterworfen werden,
spielt die Verdichtung während der Formgebung eine bedeutende Rolle. Es werden zu diesem Zweck Pressen
verschiedenster Art, wie Kurbelpressen, Kniehebelpressen, Vibrierpressen, hydraulische Pressen, Stampfpressen
und Fallstempelpressen verwendet. Diese Pressen verdichten den zu bildenden Formling im allgemeinen
von einer Seite her, entweder von oben oder unten. Durch diese einseitige Verdichtung ergibt sich zwangsläufig
infolge der inneren Reibung während der Verdichtungsarbeit ein Unterschied in der Dichte des Materials.
Die Dichte ist auf der Seite, von der der Verdichtungsstempel einwirkt, am höchsten und nimmt
nach der gegenüberliegenden Seite hin ab. Der Unterschied in der Dichte ist dabei um so größer, je größer
das Verhältnis der Höhe des zu verdichtenden Formlings zu seiner Grundfläche ist/ Im Interesse bester Festigkeitseigenschaften
der Bauelemente und Bausteine ist jedoch eine möglichst gleichmäßige und strukturfreie
Verdichtung zu fordern.
Man hat auch bereits versucht, die Formlinge bei der Herstellung von zwei Seiten her zu verdichten. Hierzu
hat man zwei Verdichtungsstempel unter allmählicher Druckerhöhung von zwei Seiten her auf den zu bildenden
Formling einwirken lassen. Zwar zeigen derartig hergestellte Bausteine bessere Struktureigenschaften,
jedoch genügen auch diese infolge des sich ausbildenden Verdichtungsdoppelkegels nicht allen Anforderun
gen.
Weiterhin ist ein Verfahren zum Verdichten von keramischen Massen bekannt, bei dem auf die zu verdichtende
Masse gleichzeitig ein statischer Druck und ein in seiner Höhe wechselnder dynamischer Druck ausgeübt
werden. Der statische Druck wird durch eine auf der Masse liegende Auflast erzeugt, während der wechselnde
dynamische. Druck durch ein gleichzeitig stattfindendes Anheben" und Fallenlassen der Form mittels einer
ίο Nockenscheibe auf die Preßmasse einwirkt. Hierbei wird, abgesehen von der doppelten Druckwirkung von
nur einer Seite, der dynamische Druck nur während des statischen Enddruckes eingesetzt. Dieses Verfahren ergibt
bei der Behandlung von Kalksandsteinrohlingen bzw. Betonsteinrohlingen, die erheblichen Enddrücken
ausgesetzt werden, keine oder allenfalls eine mit unverhältnismäßig hohem apparativem bzw. kräftemäßigem
Aufwand erreichbare, aber doch nur geringfügige Verbesserung der Verdichtung.
ao Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Weg anzugeben, mit möglichst geringem zusätzlichem
Aufwand eine beträchtliche Verbesserung der Verdichtung speziell von Kalksandstein- bzw. Betonsteinrohlingen
zu erreichen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
für die Herstellung von Kalksandstein- bzw. Betonsteinrohlingen der statische Druck und der dynamische
Druck von einander gegenüberliegenden Seiten auf die Preßmasse zur Einwirkung gebracht werden, daß der
statische Druck während des Verdichtungsvorganges allmählich erhöht wird und daß erst nach Erreichen
einer bestimmten Vorverdichtungsdruckhöhe des statischen Drucks der dynamische Wechseldruck ausgeübt
wird.
Durch den dynamischen, mit kurzen Druckstößen wirkenden Wechseldruck wird der Verformungswiderstand
der Masse verringert, so daß außer der sehr gleichmäßigen Struktur eine besonders hohe Festigkeit
erreicht wird, die bei einer nur statisch wirkenden Verdichtung nicht erzielbar ist. Weiterhin wird dem zu verdichtenden
Material bessere Gelegenheit zum Entlüften gegeben.
Es hat sich gezeigt, daß bereits die Anwendung des dynamischen Wechseldrucks bei ansteigendem statischem
Druck eine nennenswerte Steigerung der Verdichtung mit sich bringt, daß aber durch die kombinierte
Anwendung der genannten Einzelmaßnahmen eine optimale Wirkung mit weitestgehender struktureller
Homogenität des Gefüges und damit äußerst gleichmäßigen Festigkeitseigenschaften des fertigen Baukörpers
erreicht werden. Der statische Druck kann durch Preßsysteme üblicher Art, etwa durch Kniehebelpressung,
hydraulische Pressung od. dgl., bewirkt werden. Der dymimische Wechseldruck richtet sich in Frequenz, Amplitude
sowie im Druckverlauf nach dem zu verdichtenden Material; er kann beispeilsweise als Stampfverdichtung,
als Schlagverdichtung oder in ähnlicher dynamisch wirkender Weise ausgeführt werden. Für die
Verdichtung von Kalksandsteinen hat sich ein stampfender Wechseldruck als besonders günstig herausgestellt.
Die Erfindung betriff» auch eine Presse zur Durchführung
des Verfahrens. Hierbei wird ausgegangen von einer bekannten Presse mit zwei gegeneinander gerichteten,
auf die Preßmasse wirkenden vertikalen Stempeln, von denen der von unten nach oben wirkende,
unterhalb des Pressertisches angeordnete Preßstempel
mit langsam ansteigendem Druck auf die Preßmasse in der Form einwirkt. Erfindungsgemäß ist die Presse dadurch
gekennzeichnet, daß der oberhalb des Pressentisches angeordnete Preßstempel eine die Ausübung
eines dynamischen Wechseldruckes ermöglichende Ausbildung aufweist.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand zweier Ausführungsbeispiele der Presse sowie eines Diagramms
näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen schematischen Schnitt durch eine Pres- ίο
se nach dem ersten Ausführungsbeispiel,
F i g. 2 einen Teilschnitt durch die Presse nach dem zweiten Ausführungsbeispiel und
Fig.3 ein die Betriebsweise veranschaulichendes
Verdichtungsdiagramm.
In F i g.l ist unten ein statisch wirkender Preßstempel
1 zu sehen, der über einen unteren Verdichtungsstempelkopf 2 auf die zu verdichtende Masse 3 einwirkt.
In einen Pressentisch 4 eingelassen ist eine Form 5, die die Masse seitlich begrenzt. Auf die Oberseite der ao
Masse wirkt über einen oberen Verdichtungsstempelkopf 6 und eine Formplatte 7 ein dynamischer Preßstempel
8 ein. Dieser ist im oberen Teil eines Pressenrahmens 9 senkrecht beweglich gelagert. Ebenso ist die
den oberen Verdichtungsstempelkopf 6 tragende as Formplatte 7 im Pressenrahmen 9 senkrecht beweglich
angeordnet Mit Hilfe zweier am Schaft 10 des dynamischen Preßstempels 8 angreifender Rollen 11, von denen
eine im dargestellten Ausführungsbeispiel durch einen Motor 12 angetrieben wird, kann dem dynamisehen
Preßstempel 8 die erforderliche dynamische Bewegung, die durch einen Doppelpfeil veranschaulicht
ist, erteilt werden.
Zum Betrieb wird die Formplatte 7 mit dem oberen Verdichtungsstempelkopf 6 angehoben, so daß das
hohle Innere der Form 5 zugänglich ist. Der statische Preßstempel 1 mit dem unteren Verdichtungsstempelkopf
2 befindet sich in seiner unteren Ausgangslage. Nach dem Einbringen des zu verdichtenden Materials 3
wird die Formplatte 7 mit dem oberen Verdichtungsstempelkopf 6 abgesenkt, und anschließend beginnt der
statische Preßstempel 1 sich langsam nach oben zu bewegen und übt dabei einen statisch anwachsenden
Druck auf die zu verdichtende Masse aus. Ist die gewünschte Vorverdichtung erreicht, so schaltet sich der
Motor 12 des dynamischen Preßstempels 8 ein — dies geschieht zweckmäßig selbsttätig —, so daß der Preßstempel
8 eine dauernde Auf- und Abbewegung ausführt und über die Formplatte 7 und den oberen Verdichtungsstempelkopf
6 die dynamische Verdichtung der Masse 3 bewirkt. Diese Bewegung kann beispielsweise
durch Beaufschlagung des Motors 12 mit Stromimpulsen hervorgerufen werden, so daß der dynamische
Preßstempel 8 über seinen Schaft 10 und die Rollen 11 jeweils um ein kleines Stück angehoben wird und
anschließend auf die Formplatte 7 herunterfällt. Natürlich kann auch ein beliebiger anderer Antrieb verwendet
werden, der dem Preßstempel 8 die erforderliche Bewegung erteilt.
F i g. 2 zeigt eine Variante des unteren Verdichtungsstempelkopfes
2. Jn ihm sind Öffnungen 15 vorgesehen, durch die mit Bezug auf die Form 5 feststehende Lochdorne
16 ragen. Sie enden um ein Stück a vor der Oberkante der Form 5. Um diesen Betrag a steht das zu
verdichtende Material über den oberen Enden der Lochdorne 16. Während der Verdichtung der Masse 3
bleiben auf diese Weise Öffnungen, deren Form durch die Form der Lochdorne 16 bestimmt ist, so daß Bausteine
nach der Art von Hohlblocksteinen entstehen. Die Länge der Strecke a richtet sich dabei nach der Art
des zu verarbeitenden Materials. Nachdem der Preßvorgang beendet ist, werden der dynamische Preßstempel
8 und die Formplatte 7 nach oben gezogen, und der statische Preßstempel 1 kann so weit nachgefahren
werden, daß der fertige Stein, oder bei einer zur Herstellung mehrerer Steine gleichzeitig geeigneten Form,
die fertigen Steine aus der Presse entnommen werden können. Die Presse kann dabei so ausgebildet sein, daß
nach Beendigung eines Preßvorganges der oder die Preßlinge mitsamt der Form aus dem Bewegungsbereich
der Stempel gebracht und automatisch entnommen und abgestapelt werden können.
F i g. 3 zeigt ein Druckdiagramm zur Veranschaulichung des während des Verdichtungsvorgangs auf die
Masse einwirkenden Druckes. Nach Erreichen eines geeigneten statischen Vorverdichtungsdruckes ft setzt
der dynamisch wirkende Druck ein, der im dargestellten Beispiel in Form von zeitlich nacheinander auftretenden
Druckspitzen über dem allmählich ansteigenden statischen Druck ausgeübt wird. Nach Erreichen des
maximalen statischen Druckes ist der Verdichtungsvorgang beendet. Es hat sich gezeigt, daß mit zunehmendem
statischem Druck auch die Höhe der einzelnen dynamischen Druckspitzen anwächst. Der zuletzt wirkende
Maximaldruck setzt sich demnach aus dem maximalen statischen und dem maximalen dynamischen Druck
zusammen.
Das erfindungsgemäße Verdichtungsverfahren gestattet es, Bausteine und Bauelemente, die während der
Herstellung einem Verdichtungsprozeß unterworfen sind, mit einer Festigkeit und Gleichmäßigkeit des Gefüges
herzustellen, die mit den herkömmlichen Verdichtungsmethoden nicht erreichbar waren. Dies äußert
sich insbesondere in einer verbesserten Haltbarkeit und höheren Beanspruchbarkeit der Bauelemente.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum Verdichten von in einer Form befindlicher mineralischer Preßmasse zur Herstellung
von Bausteinen, bei dem auf die zu verdichtende Preßmasse gleichzeitig ein statischer Druck und
ein in seiner Höhe wechselnder dynamischer Druck ausgeübt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß für die Herstellung von Kalksandsteinbzw. Betonsteinrohlingen der statische Druck und
der dynamische Druck von einander gegenüberliegenden Seiten auf die Preßmasse zur Einwirkung
gebracht werden, daß der statische Druck während des Verdichtungsvorganges allmählich erhöht wird
und daß erst nach Erreichen einer bestimmten Vorverdichtungsdruckhöhe des statischen Drucks der
dynamische Wechseldruck ausgeübt wird.
2. Presse zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit zwei gegeneinander gerichteten, auf
die Preßmasse wirkenden vertikalen Stempeln, von denen der von unten nach oben wirkende, unterhalb
des Pressentisches angeordnete Preßstempel mit langsam ansteigendem Druck auf die Preßmasse in
der Form einwirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der oberhalb des Pressentisches (4) angeordnete
Preßstempel (8) eine die Ausübung eines dynamischen schnellen Wechseldruckes nach unten ermöglichende
Ausbildung aufweist.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG0040919 | 1964-06-25 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1584423A1 DE1584423A1 (de) | 1970-07-09 |
DE1584423B2 DE1584423B2 (de) | 1974-08-08 |
DE1584423C3 true DE1584423C3 (de) | 1975-04-03 |
Family
ID=7126552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19641584423 Expired DE1584423C3 (de) | 1964-06-25 | 1964-06-25 | Verfahren und Presse zum Verdichten von mineralischer PreBmasse |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1584423C3 (de) |
GB (1) | GB1101454A (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DK139745A (de) * | 1971-01-14 | |||
DE3014068C2 (de) * | 1980-04-11 | 1982-11-11 | Bucher-Guyer Ag Maschinenfabrik, 8166 Niederweningen, Zuerich | Presse zur Verdichtung von keramischem Sand |
-
1964
- 1964-06-25 DE DE19641584423 patent/DE1584423C3/de not_active Expired
-
1965
- 1965-02-19 GB GB717365A patent/GB1101454A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1584423B2 (de) | 1974-08-08 |
GB1101454A (en) | 1968-01-31 |
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