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Titel: Verfahren und Vorrichtung zum Füllen einer Form
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zur Herstellung von Formlingen aus Beton od.dgl.
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Beschreibung: Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Füllen einer Form zur Herstellung von Formlingen aus Beton od.dgl. plastischen
Massen von der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 gekennzeichneten Art.
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Eine Form zur Herstellung von Beton- od.dgl. Steinen, Blöcken oder
auch großflächigen Formkörpern, wie Bodenplatten u.dgl., wird meist durch einen
über die Form verschiebbaren Füllwagen oder -rahmen, der vorher unter einem Fülltrichter
eines Silos od.dgl. Vorratsraumes gleichmäßig beschickt worden ist, gefüllt.
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In der Regel wird dieser Füllvorgang in einer Formmaschine ausgeführt,
deren Rütteltisch mit oder ohne aufliegendem Brett oder Blech zugleich den Bodenabschluß
der Form, die je nach der Größe der zu formenden Formkörper auch in Formräume unterteilt
sein kann, bildet. Wird ein solcher unten offener Füllrahmen über eine Form geschoben,
dann fällt zwangsläufig die am Vorderende des Fiillrahmens vorhandene Füllmasse
zuerst in die Form ab und eine weitere Verteilung der Masse in der Form ist nur
durch wiederholtes Hin- und Herfahren des Fülirahmens möglich. Hierbei läßt sich
eine zonenweise eintretende Entmischung der Füllmasse, insbesondere bei großflächigen
Formräumen, nicht sicher vermeiden. Die zuerst gefüllten Räume, über die die Füllmasse
mehrmals hin- und hergeschoben wird, werden natürlich mehr und vor allem dichter
gefüllt, mit der Folge, daß auch die Formkörper einer Form ungleichmäßig verdichtet
werden und/oder ungleiche Höhen aufweisen können. Ist, wie bei einer bekannten Füllvorrichtung
(DE-PS 1 o30 750), der Füllwagen mit einem Bodenschieber versehen, der erst nach
erfolgtem Überfahren der Form zurückgezogen wird, so wird hierdurch zwar eine Verbesserung
in der Gleichmäßigkeit der Füllung erreicht, jedoch läßt sich auch dabei bei Formen
mit
größerer Höhe eine Entmischung infolge des freien Falles nicht vermeiden. Ein zusätzlicher
Bodenschieber, der auch noch selbständig gesteuert werden muß, bedeutet darüber
hinaus einen beachtlichen zusätzlichen Aufwand. Bei einer anderen bekannten Füllvorrichtung
(DE-PS 1 584 736) ist der Füllrahmen durch Zwischenwände unterteilt und sein Boden
wird erst dann zurückgezogen, wenn er seine Endstellung über der Form erreicht hat.
Diese vor allem zur Abgahe von verhältnismäßig niedrigen Schichten in großflächige
Formen für Bodenplatten usw. gut geeignete Füllvorrichtung kann aber in Verbindung
mit höheren FÜllrahmen und Formen die vorerwähnten Mängel nicht immer beseitigen.
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Bei einer Formmaschine für Blöcke, Steine od.dgl. Formkörper wurde
ferner schon bekannt, anstelle eines Rütteltisches in den bzw. die Formräume hineinbewegbare
Boden-Druckstücke und anstelle einer Auflast ebenfalls schwingende Auflast-Druckstücke
einzusetzen (DE-OS 24 53 634). Die Boden-Druckstücke haben dabei die Aufgabe, den
Formräumen als Bodenfläche zu dienen. Nach oben sind sie nur während des Verdichtungsvorganges
soweit anhebbar, wie es der Verdichtungsfortschritt erfordert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Füllen einer Form zur Herstellung von Formkörpern anzugeben,
womit bei Anwendung einfachster Mittel unter Aufrechterhaltunq des Mischungsverhältnisses
eine gleichmäßige, in allen Formräumen gleich dichte, entmischungsfreie und schnelle
Füllung der Form gewährleistet wird.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren gemäß dem
Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
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Durch einen in der Oberkanten-Ebene der Form bewirkten Abschluß der
Formräume zusammen mit dem regelbaren Absenken
dieses Abschlusses
wird ein freies und unkontrolliertes Abfallen der Füllmasse verhindert. Ein Entmischen
der Masse kann auch bei größeren Formräumen nicht mehr auftreten.
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Eine besonders rasche und kontrollierte Überführung der Füllmasse
von Formrahmen in die Form wird erreicht, wenn zusätzlich noch von oben auf die
Füllmasse eingewirkt wird, wobei die Füllmasse auch während des Füllvorganges ständig
eingeschlossen bleibt.
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Das Verfahren läßt sich in gleicher Weise sowohl an Füllvorrichtungen,
die Teil einer Formmaschine sind, als auch an selbständigen Fülleinrichtungen durchführen.
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Eine bevorzugte Füllvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist
erfindungsgemäß mit den Formräumen angepaßten Bodenplatten, denen gemäß einer Weiterbildung
noch Deckenplatten zugeordnet sein können, ausgerüstet. Diese Boden-und Deckenplatten
können mittels mechanischer, hydrauliiher oder pneumatischer Einrichtungen auf einfache
Weise im Sinne des Verfahrens bewegt und gesteuert werden. Gegenüber den erreichten
Vorteilen lohnt sich dieser zusätzliche Aufwand ohne weiteres, der bereits durch
den Wegfall eines sonst üblichen Bodenschiebers weitgehend wettqemacht wird.
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Eine wesentliche Vereinfachung tritt vor allem dann ein, wenn das
Verfahren an einer Form-Füllvorrichtung mit Boden-und Auflast-Druckstücken verwirklicht
wird, weil dann diese Druckstücke auch als Boden- und Deckenplatten für die Füllvorrichtung
dienen können. In diesem Falle geht der Füllvorgang auch fließend in den Verdichtungsvorgang
über.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind dem nachfolgend beschriebenen
Ausführungsbeispiel einer Füllvorrichtung
in einer Formmaschine,
die in der Zeichnunq schematisiert dargestellt ist, zu entnehmen. Es zeigen: Fig.
1 einen Vertikalschnitt durch die Füllvorrichtung zu Beginn des Füllvorganges, wobei
die übrigen Teile der Formmaschine weggelassen sind, Fig. 2 den gleichen Schnitt,
jedoch während des Ftillvorganges und Fig. 3 den gleichen Schnitt beim Verdichten
der eingefüllten Masse.
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Die dargestellte Fiillvorrichtunq, die beispielsweise Teil einer Formmaschine
ist, umfaßt im wesentlichen eine feststehende Form 1 mit durch Zwischenwände 2 entsprechend
den zu formenden Steingrößen unterteilten Formräumen 3 sowie einem Füllrahmen 5,
der mittels einer Schubstange 6 auf einer sich unmittelbar an die Form an- und diese
auch rundum umschließende Schubplattform 7 von einer Abfüllstation (nicht gezeigt),
in der der Fiillrahmen die vorbereitete Füllmasse aus einem Silo oder sonstigen
Vorratsbehälter aufnimmt, bis iiber die Form verschiebbar ist (Fiq. 1). Damit der
Fiillrahmen stets qleichmißiq gefüllt ist, wird er unmittelhar nah seiner Fiillunq
oder auf dem Weg zur Form mittels Pbstreicher einqeebnet. Der Fiillrahmen kann gleichfalls,
zweckmäßig entsprechend den Formräumen 3 der Form 1, in Füllkammern 4 unterteilt
sein. Die Füllvorrichtung weist ferner durch die Foniräume 3 nach oben bewegbare
Bodenplatten lo auf. Diese Bodenplatten sind,sofern es sich um mehrere Formräume
3 handelt, durch Ständer 11 und eine Traverse 12 zu einer Baueinheit zusammengefaßt,
die von einer Hubstange 13 getragen mittels eines - Huhzylinders 14 in Vertikalrichtung
bewegbar ist, und zwar von einer unterhalb der Form befindlichen Ausganrtsstellunq
bis zur Füllstellung (Fiq. 1), in der die nberflachen 15 der Bodenplatten 1o mit
der Oberkante 16 der Form fluchten und zusammen mit den Formwcinden und eventuellen
Zwischenwänden 2 eine weitgehend qeschlossene Bodanfläche bilden.
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Oberhalb der Form 1, in einem Abstand, der eine ungehinderte
Hin-
und Herbewequng des Füllrahmens 5 zuläßt, sind von Stützen 18 und einer Deckentraverse
19 getragene Deckenplatten 20 vorhanden. Diese Baueinheit ist wiederum an einer
Druckstange 21 und einem Druckzylinder 22 hefestigt.
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Auf diese Weise sind die Deckenplatten 20 bis in die Formräume hinein
absenkbar.
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Die Arbeitsweise dieser Füllvorrichtung ist folgende: Vor Beginn des
Füllvorganges werden die Druckplatten lo bis in ihre FÜllstellung (Fig. 1) hochgefahren,
um die geschlossene Bodenfläche zu bilden. Hierauf kann der inzwischen gefüllte
Füllrahmen 5 über die Form eingeschoben werden. Ist diese Füllstellung erreicht,
dann werden die Bodenplatten lo abgesenkt, wodurch die im Füllrahmen enthaltene
Füllmasse nach unten in die Formräume nachrutscht, ohne daß es zu einem freien Abfall
kommt. Ist der Falle rahmen entsprechend den Formräumen unterteilt, dann wird jede
Füllkammermasse in den zugehörigen FÜllraum übertreten.
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Die Bodenplatten 1o werden soweit abgesenkt, wie es die Höhe der zu
formenden Formkörper erfordert. Um das Nachrutschen der Füllmasse zu beschleunigen
und bei kleineren Formräumen ein Haftenbleiben zu verhindern, kann es vorteilhaft
sein, die Form und/oder den Füllrahmen und/oder die Bodenplatten Vibrationen zu
unterwerfen. Ist die Formmaschine mit an sich in Schwinqunq zu versetzenden Boden-Druckstücken
ausgestattet, dann werden zweckmäßigerweise diese in Schwingung versetzt. Ausschließlich
mit den Bodenplatten wird gearbeitet, wenn keine Deckenplatten oder diese ersetzende
Auflast-Druckstücke vorhanden sind. eist die Vorrichtung aber, wie im AusfÜhrungsbeispiel
darqestellt, Deckenplatten 20 auf, so werden- diese soqleich nach dem Einfahren
des Füllrahmens auf die Füllmasse aufgesetzt und dann zweckmäßigerweise übereinstimmend
mit den Bodenplatten 1o abgesenkt. Die Deckenplatten brauchen nicht unbedingt gleichförmig
mit den Bodenplatten bewegt zu Werden, sie können auch nachstoßen bzw. nacheilen.
Beim AusfUhrungsbeispiel
sind, wie Fig. 2 zeigt, die Boden- und
Deckenplatten 1o, 20 gemeinsam nach unten bewegt worden, sie schließen daher die
Füllmasse entsprechend der Kammerunterteilung vollkommen ein, so daß die Füllmasse
mehr oder weniger unter Beibehaltung ihrer Säulenform und ohne innere Verschiebebewegungen
in die Formräume übergeführt wird. Ist schließlich der Füllvorgang beendet, werden
die Deckenplatten rasch angehoben, um das Zurückziehen des Füllrahmens zu ermöglichen.
Daraufhin kann sogleich der Verdichtungsvorgang eingeleitet werden, wozu die Deckenplatten
wiederum auf die Füllmasse aufgesetzt werden, um mit entsprechendem Preßdruck und/oder
unter Ausübung von Schwingungen die Verdichtungsarbeit der schwingenden Bodenplatten
zu unterstützen (Fig. 3). Ist auch die Verdichtung beendet, dann werden die gebildeten
Formkörper in üblicher Weise entformt, beispielsweise durch Ausstoßen nach oben
oder unten oder auch durch Verschieben der Form.
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Diese Füllvorrichtung gibt auch die Möglichkeit, den Füllrahmen nur
teilweise zu entleeren, wenn dieser beispielsweise höher sein sollte, als die zu
formenden Formkörper es verlangen oder wenn Formkörper mit Vorsatzschichten hergestellt
werden sollen. In diesem Falle wird der Füllrahmen mit einer Teilfüllung wieder
zurückgezogen. Diese mit Boden-und Deckenplatten arbeitende Füllvorrichtung ist
demnach auch zum genau dosierten Füllen von verhältnismäßig dünnen Schichten bestens
geeignet.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das beschriebene und dargestellte
Ausführungsbeispiel. Ist beispielsweise die Füllvorrichtung eine selbständige Einrichtung,
dann kann die Form nicht feststehend sein, sondern muß nach dem Füllen in eine Verdichtungestation
dberschiebbar sein.
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Andererseits besteht auch die Möglichkeit, die Boden- und Deckenplatten
zum Verdichtungsvorgang zu entfernen, beispiel-eise durch Ausschwenken. Dies kann
dann notwendig sein, wenn für die Verdichtung nicht die Boden- und/oder
Deckenplatten
als Druckstücke, sondern andere bekannte Einrichtungen, wie Rütteltisch, Auflast
usw. zum Einsatz kommensollen. Auch bei einer Drehtisch-Formstation sind Füllen,
Verdichten und Entformen voneinander getrennt, aber gleichzeitig taktweise durchführbar.
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L e e r s e i t e