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Arrondiervorrichtung für scharfkantige
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Bandränder Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Arrondieren
scharfkantiger Bandränder mit einer Profilrolle, die senkrecht zur Bandebene druckbeaufschlagt
ist, und mit einer der Profilrolle zugeordneten Stützrolle.
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Verschiedene Vorrichtung zum Arrondieren scharfkantiger Bandränder
sind bekannt. Bei einer ersten Vorrichtung ist die Stützrolle als Walze ausgebildet,
die sich über die gesamte Breite eines in mehrere schmale Bänder (Streifen) unterteilten
Bandes erstreckt, während die Profilrollen mit ihren Achsen parallel zur Bandebene
angeordnet sind und ihre Oberflächen auf beiden Seiten flach kegelstumpfförmig sind.
Die benachbarten Profilrollen werden durch Distanzscheiben auf gegenseitigem Abstand
gehalten. Eine solche Vorrichtung erfordert ein zweistufiges Bearbeiten der Bandkanten.
Von Nachteil ist ferner, daß die Profilrollen bei Breitentoleranzen der Streifen
sich nicht der Breite selbsttätig anpassen können. Dadurch ergibt sich eine unterschiedliche
Qualität beim Arrondieren. Schließlich ist von Nachteil, daß bei einer Umstellung
auf eine andere Bandbreite die Profilrollen mittels der Distanzscheiben in aufwendiger
Weise neu einjustiert werden müssen.
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Sofern die der Arrondiervorrichtung zugeführten Streifen unmittelbar
aus einer Längsteilschere kommen, wird es in der Regel als zweckmäßig angesehen,
die Streifen auf gegenseitigen Abstand zu bringen, um für die Führungskragen der
Profilrollen Platz zu schaffen (DL-PS 96 033; DE-OS 1 452 519). Da für die notwendige
seitliche Verlagerung der äußeren Teilstreifen sich die Abstände zwischen den einzelnen
Teilstreifen aufaddieren, ist es erforderlich, die äußeren Teilstreifen sehr weit
von ihrer Geradeaus richtung seitlich zu verlagern. Dies führt zu Verwindungen der
Teilstreifen. Die notwendige Verwindung läßt sich bei sehr dickem Bandmaterial nur
auf einer langen Strecke ohne zu großen Kraftaufwand und ohne bleibende Verformung
erreichen.
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Um bei mehreren aus der Längsteilschere kommenden und der Arrondiervorrichtung
unmittelbar zugeführten Streifen Platz für die Profilrollen zu schaffen, ist es
auch bekannt, statt die Streifen seitlich zu verlagern, diese aus der Führungsebene
heraus zu führen, und zwar für die einzelnen Streifen an hintereinanderliegenden
Stellen. Außerhalb der eigentlichen Führungsebene ist dann genügend Platz an den
Rändern des einzelnen Streifens, um die Arrondierrollen anzusetzen. Nachteilig ist
jedoch nicht nur der für die Umlenkung erforderliche Aufwand, sondern auch, daß
dickeres Bandmaterial sich nicht leicht aus der eigentlichen Förderebene ablenken
läßt.
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Bei einer andersartigen Arrondiervorrichtung, die allerdings nur zum
Arrondieren eines einzigen Streifens oder eines ungeteilten Bandes verwendbar ist,
sind für jede Bandkante eine Profilrolle mit Nut und mit senkrecht zur Bandebene
angeordneter Achse vorgesehen. Die Profilrollen sind senkrecht zu ihren Achsen druckbeaufschlagt.
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Der Vorteil einer solchen Arrondiervorrichtung liegt darin, daß bei
ihr selbstta#tig Breitentoleranzen des Bandes ausgeglichen werden. Von Nachteil
ist aber nicht nur, daß sie nur für einen einzigen Streifen oder ein einziges Band
einsetzbar ist, sondern daß durch notwendige Druckbeaufschlagung das Band stark
auf Knickung beansprucht wird und Dickentoleranzen des Bandes nicht berücksichtigt
werden können (DE-AS 1 602 452).
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Arrondiervorrichtung
zu schaffen, die sich selbsttätig Breiten-und Dickentoleranzen des Bandes anpaßt.
Die Vorrichtung soll sich außerdem für einstufiges und zweistufiges Arrondieren
eignen. Schließlich soll die Vorrichtung auch ein Auflückerficken der Teilstreifen
für das Arrondieren überflüssig machen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß die Profilrolle zusätzlich parallel zur Bandebene
in Richtung des Bandes druckbeaufschlagt ist.
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Die Druckbeaufschlagung der Profilrolle in zwei zueinander senkrechten
Richtungen gewährleistet, daß selbsttätig Breiten- und Dickentoleranzen des Bandes
ausgeglichen werden. Bei einer Umstellung auf eine andere Bandbreite brauchen die
Rollen nur grob positioniert zu werden, weil die exakte Anpassung an die Bandbreite
selbsttätig erfolgt.
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Sofern an einem Bandrand nur eine Kante zu arrondieren ist, kann die
Stützrolle profilfrei sein. Sie kann auch profilfrei sein, wenn beide Kanten an
einem Bandrand
zu arrondieren sind, das Arrondieren aber zweistufig
durchgeführt werden soll. Soll das Arrondieren in einer Stufe ausgeführt werden,
ist die Stützrolle als Profilrolle ausgebildet und wird, wie die erste Profilrolle,
sowohl senkrecht als auch parallel zur Bandebene in Richtung des Bandes druckbeaufschlagt.
Die profilfreie Stützrolle hat gegenüber einer als Profilrolle ausgebildeten Stützrolle
den Vorteil, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Stützrolle im Berührungsbereich
gleich der Bandgeschwindigkeit sein kann; ist sie profiliert, dann ergibt sich wegen
der unterschiedlichen Radien im Berührungsbereich Schlupf zwischen der Stützrolle
und dem Band und damit die Gefahr von Oberflächenfehlern. Aus diesem Gaunde ist
das zweistufige Arrondieren mit den profilfreien Stützrollen günstiger.
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Für die Anstellung der Profilrollen bieten sich verschiedene Möglichkeiten
an. Vorzugsweise sind sie aber mit ihrer Achse parallel zur Bandebene oder geneigt
dazu angeordnet. Im zweiten Fall ergibt sich für die in der Bandebene und dazu senkrecht
wirkenden Andruckkräfte eine resultierende Kraft die entsprechend der Neigung der
Achse geneigt zur Bandebene ist.
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Sofern nur ein einziges Band zu arrondieren ist, kann die Profilrolle
mit ihrer Achse sowohl senkrecht als auch parallel zur Bandebene angeordnet sein.
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Vorzugsweise ist sie aber mit ihrer Achse parallel zur Bandebene angeordnet.
Diese Anordnung ist
deshalb vorteilhaft, weil wegen der größeren
Druckbeaufschlagung der Profilrolle senkrecht zur Achse die Knickbeanspruchung des
Bandes dann kleiner ist, Die Knickbeanspruchung des Bandes kann auch dadurch vermindert
werden, daß die gegenüberliegenden Bandrändern zugeordneten Profilrollen mit ihren
Achsen schräg zur Förderrichtung des Bandes angeordnet sind.
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Eine von der Breitenschwankungen des Bandes folgenden Profilrolle
abhängige. Führung für die Stützrolle läßt sich konstruktiv auf einfache Weise dadurch
verwirklichen, daß jede Profilrolle einen über das Band überstehenden Kragen trägt,
der der Stützrolle als Führung dient.
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Sofern an einem Bandrand jede Kante zu arrondieren ist, ist es zweckmäßig,
für jede Bandkante zwei hintereinander angeordnete Rollenpaare vorzusehen, von denen
das erste Rollenpaar eine Profilrolle fiir die eine scharfe Kante und das zweite
Rollenpaar eine Profilrolle für die andere scharfe Kante aufweisen.
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Ein aus der Längsteilschere kommendes, in Teilstreifen unterteiltes
Band läßt sich an allen Bandkanten gleichzeitig arrondieren, ohne daß die Teilstreifen
in der Bandebene seitlich und nur wenig senkrecht dazu verlagert zu werden brauchen,
sofern die vorgenannte Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß dem ersten und
dem zweiten Rollenpaar jeweils ein weiteres Rollenpaar am gegenüberliegenden Bandrand
gegenüberliegt, wobei die arrondierenden Profilrollen des ersten und des zweiten
Rollenpaares jeweils auf derselben Bandseite
angeordnet sind.
Bei dieser Ausgestaltung der Erfindung zum gleichzeitigen Arrondieren mehrerer nebeneinander
geführter Teilstreifen, die auch ohne die oben beschriebene Druckbeaufschlagung
der Profilrollen verwendet- werden kann, sind die arrondierenden Profilrollen des
ersten und des zweiten Rollenpaares für den benachbarten Teilstreifen zu den ersten#r£d
zweiten Rollenpaaren für den ersten Teilstreifen in Bandlaufrichtung vorzugsweise
versetzt.
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Weiter ist es zweckmäßig, wenn die arrondierenden Profilrollen des
ersten und zweiten Rollenpaares für die benachbarten Teilstreifen zu den ersten
und zweiten Rollenpaaren für den ersten Teilstreifen senkrecht zur Bandebene versetzt
sind. Die Versetzung senkrecht zur Bandebene braucht nicht größer als die Profiltiefe
der arrondierenden Profilrollen für den benachbarten Teilstreifen zu sein.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert.
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Im einzelnen zeigen Fig. 1 eine einstufig arbeitende Arrondiervorrichtuch
für beide Kanten an jedem Rand eines Bandes im Querschnitt, Fig. 2 eine andere,
einstufig arbeitende Arrondiervorrichtung im Querschnitt, Fig. 3 die erste, die
oberen Kanten der Bandränder bearbeitende Stufe einer zweistufig arbeitenden Arrondiervorrichtung
im Querschnitt,
Fig. 4 einen Teil der zweiten, die untere Kante
der Bandränder bearbeitenden Stufe der zweistufig arbeitenden Arrondiervorrichtung,
gemäß Fig. 3 im Querschnitt, Fig. 5 eine weitere, die obere Kante eines Bandrandes
bearbeitende Arrondiervorrichtung, Fig. 6 eine einstufig arbeitende Arrondiervorrichtung
für mehrere Streifen eines Bandes im Querschnitt, Fig. 7 eine weitere zweistufig
arbeitende Arrondiervorrichtung für mehrere Streifen eines Bandes in Seitenansicht,
Fig. 8 die Arrondiervorrichtung gemäß Fig. 7 in Aufsicht, Fig. 9 die Arrondiervorrichtung
gemäß Fig. 7 in verschiedenen Schnitten der Fig. 8, und Fig. 10 eine weitere, die
obere und untere Kante eines jeden Bandrandes bearbeitende Arrondiervorrichtung
in Aufsicht.
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Bei der Arrondiervorrichtung der Fig. 1 ist jedem Rand 1, 2 eines
Bandes 3 ein Rollenpaar zugeordnet, das jeweils aus zwei drehbar gelagerten Profilrollen
4, 5, 6, 7 besteht. Die Profilrollen 4 bis 7 sind mit ihren Achsen senkrecht zur
Bandebene angeordnet und in Richtung des Bandes 3 druckbeaufschlagt sowohl in der
Bandebene als auch senkrecht dazu, wie die Pfeile zeigen.
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Mit einer solchen Arrondiervorrichtung werden in einer Stufe an jedem
Rand 1, 2 beide scharfen Kanten arrondiert. Durch die doppelte Druckbeaufschlagung
einer jeden Profilrolle 4 bis 7 werden Dicken- und Breitentoleranzen des Bandes
3 selbsttätig ausgeglichen, so daß die Arrondierqualität über die gesamte Länge
des Bandes bleichbleibend ist.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 2 unterscheidet sich von dem der
Fig. 1 lediglich darin, daß die Achsen der Profilrollen um 900 verdreht sind.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 darin, daß an jedem Bandrand nur eine Profilrolle 8, 9 vorgesehen ist
und an Stelle der anderen Profilrolle eine nicht profilierte Stützrolle 10, 11 vorgesehen
ist. Jede Profilrolle 8, 9 trägt einen über das Band 12 hinausragenden Kragen 13,
14, an dem die Stützrollen 10, 11 seitlich anliegen und dadurch geführt sind. Dieses
Ausführungsbeispiel ist das bevorzugte, da die Stützrollen 10, 11 im gesamten Berührungsbereich
das Band 12 ohne Schlupf abstützen und der hohe Kragen 13 das Einfädeln der Streifen
zwischen den Rollen im Vergleich zu Profilrollenpaaren, deren Kragen nicht einmal
die Höhe der halben Banddicke haben können, erleichtert.
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Sofern ein Bandrand nur an einer Kante zu arrondieren ist, genügt
eine Arrondiervorrichtung, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist; sofern aber beide
Kanten an einem Bandrand zu arrondieren sind, muß der Arrondiervorrichtung gemäß
Fig. 3 eine gleichartige Arrondiervorrichtung nachgeordnet sein, bei der Profilrolle
15 und Stützrolle 16 umgekehrt angeordnet sind, wie Fig. 4 zeigt.
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Das Ausführungsbeispiel der Fig. 5 unterscheidet sich von dem der
Fig. 3 darin, daß die Profilrolle mit ihrer Achse geneigt zur Bandebene angeordnet
ist.
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Beim Ausführungsbeispiel der Fig. 10 ist jedes Rollenpaar mit seinen
Achsen zwar parallel zur Bandebene aber schräg zur Förderrichtung des Bandes angeordnet.
Dadurch wird erreicht, daß die in der Bandebene wirksamen Knickkräfte durch die
an gegenüberliegenden Rändern angreifenden Rollenpaare vermindert werden.
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Die Arrondiervorrichtung gemäß Fig. 6 ist zum gleichzeitigen Arrondieren
mehrerer nebeneinander geführter Streifen eines längsgeteilten Bandes bestimmt.
Mit dieser Arrondiervorrichtung werden gleichzeitig an jedem Schnitt zwei scharfe
Kanten benachbarter Streifen arrondiert. Die überstehenden Kragen der beiden Profilrollen
dienen als Stützrollen und als gegenseitige Abstützung. Aus den oben geschilderten
Gründen (Schlupf im Berührungsbereich der Rollen) ist diese im Aufbau und im Raumbedarf
sparsame Arrondiervorrichtung nicht so günstig wie eine Arrondiervorrichtung mit
reinen Stützrollen.
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Bei der Arrondiervorrichtung gemäß Fig. 7 bis 9 dagegen werden gleichzeitig
mehrere Streifen eines längsgeteilten Bandes zweistufig arrondierv. Jedes Rollenpaar
besteht, wie das Rollenpaar in Fig. 3, aus einer Profilrolle mit einem Kragen und
einer im wesentlichen zylindrischen oder mit nur leichter Schräge ausgebildeten
Stützrolle. Von den beiden hintereinanderliegenden, denselben Rand bearbeitenden
Rollenpaaren ist das zweite Rollenpaar gegenüber dem ersten Rollenpaar um 1800 gewendet.
Aus diesem Grunde bearbeiten die Rollenpaare 17 bis 24 in der einen Stufe die eine
Kante und in der anderen Stufe die andere Kante desselben Randes. Die jeweils gegenüberliegenden
Rollenpaare
17, 19 bzw. 18, 20 bzw. 21, 23 bzw. 22, 24 arrondieren jeweils die auf derselben
Seite des Teilstreifens liegenden scharfen Kanten. Die benachbarten Rollenpaare
19, 21 bzw. 20, 22 für die benachbarten Teilstreifen sind so angeordnet, daß das
eine Rollenpaar 19, 22 die auf der einen Seite der benachbarten Teilstr#eifen liegenden
Kanten bearbeitet, und die anderen Rollenpaare 21, 20 die Kanten der benachbarten
Teilstreifen auf der anderen Seite bearbeiten.
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Wie Fig. 6 zeigt, wird durch geringfügige Verlagerung der Teilstreifen
senkrecht zur Bandebene erreicht, daß die Ränder der Teilstreifen zum Bearbeiten
freiliegen und die Stützrollen an den Kragen der Profilrollen geführt werden. Eine
seitliche Verlagerung der Teilstreifen in der Bandebene ist nicht erforderlich.
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