DE3016173C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von Alkalimetall unter Druck - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Stranggießen von Alkalimetall unter DruckInfo
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Description
Die Erfindung belriffi ein Verfahren zum Sir.inggie
ßen von Alkalimetall unter Druck durch Pressen in um.1
durch eine kuhlbare Stranggießkokille sowie eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Alkalimetalle werden fur ihre Verarbeitung /ii einem
erheblichen Teil als Formstücke unterschiedlichen Gewichts und unterschiedlicher Abmessungen in ilen
I landel gebracht Die Formstücke werden hauptsächlich
durch Vergießen der flüssigen Metalle hergestelli Daneben werden die Alkalimetalle, insbesondere das
Natrium, auch diu\ h Verpresscn aus dem festen Zustand
/u verschieden geformten Strängen verarbeitet.
Diese Verfahrensweisen sind mil bestimmten Nach
lcilen beh.iflci Der schwerwiegendste Nachteil ist die
liildurii.· vim Verunreinigungen durch Reaktion des
MeIaMs mn tier l.ufi und dem in ihr eninaltenen
Wasserdampf lerner fuhr ι der heim Vorpressen des
festen Metalls erforderliche hohe Druck zu einem hohen Matenalvcrschlcil! Das Verprcssen der festen Alkali
metalle isi nur diskontinuierlich möglich. Die Maschi
neiileisiuMj.'cn sind dadunh zwangsläufig begrenzt. Der
l'ersonalaiiiwaiid isi im Verhältnis /Ur Durchsatzlei·
stung hoch.
Ils sind auch schon Verfahren /tun .S'fanggießcn von
Alkalimetallen (infer Druck beschrieben worden, her denen die Schmelzt« ties Metalls in Anwesenheit eines
Schmiermittels einer l'uinpc in und durch eine kühlbaie
Stranggießkokille gepreßt wird, in welcher das Metall
auf eine unter seinem Schmelzpunkt liegende TeififiCf.ttür
abgekühlt wird (»I landbuih des Slfaiiggießens« von
Herrmann, 1958, Seite 764 und 765).
Dabei muß die Schmelze stets, vor oder in der Stranggießkokille, mit einem das Endprodukt zwangsweise
verunreinigenden, bei der Arbeitstemperatur ι flüssigen Schmiermittel, wie Mineral- oder Siliconöl, in
Berührung gebracht werden, um eine Oberbeanspruchung von Pumpen und Rohrleitungen zu vermeiden.
Des weiteren erlaubt die Verwendung von Kolbenpumpen nur einen diskontinuierlichen Materialvorschub und
κι -austrag.
Bei dem in der DE-OS 24 57 423 beschriebenen Strangpreßverfahren wird in dem sogenannten Aufnehmer
schichtweise Schmelze eingebracht und unter Abkühlung zum warmplasiischen Zustand schichtweise
zu einem Barren aufgebaut, welcher schrittweise, mittels eines Stempels, zum Strang ausgepreßt wird, aobei der
Preßdruck bereits während des Übergangs der zuletzt eingebrachten Schmelzenschicht vom flüssigen in den
warmplastischen Zustand aufgebracht werden kann. >n Da·. Verfahren benötigt eine relaiiv aufwendige
Apparatur und erlaubt ebenfalls nur eine periodische Druckaufgabe.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zum Stranggießen von Alkalimetall zu schaffen, welches mit einer einfachen
Apparatur auskommt, fortlaufend betrieben werden kann und den hohen Anforderungen an die chemische
Reinheit des erzeugten Alkalimetall; trangs gerechi wird.
j» Cielost wird diese Aufgabe durch Stranggießen des
Alkalimetals unter Druck durch Pressen in und durch eine kuhlbare Stranggießkokille, indem dem schmelz·
flüssigen Alkalimetall ein Förderdruck kontinuierlich aufgegeben und diese Schmelze dabei kontinuierlich vor
j; der Stranggießkokille soweit abgekühlt wird, daß sie
noch ausreichend extrusionsfähig bleibt.
Bevorzugt geht man d.ibei so vor.daß die Schmelze in
einem Extruder auf den Meiallschmclzpunkt ->der eine
darunierliegende Feinperatur abgekühlt wird
an /um Anfahren kann man zweckmäßigerweise so verfahren, daß der Extruder zunächst auf eine Temperatur oberhalb des Metallschmelzpiinkls vorgeheizi wird, und daß anschließend flüssiges Alkalimetall so lange zugeführt wird, bis dieses aus der Stranggieß j; kokille ausiriit und daß hierauf die Abkühlungsbcdin gungen eingestellt « erden
an /um Anfahren kann man zweckmäßigerweise so verfahren, daß der Extruder zunächst auf eine Temperatur oberhalb des Metallschmelzpiinkls vorgeheizi wird, und daß anschließend flüssiges Alkalimetall so lange zugeführt wird, bis dieses aus der Stranggieß j; kokille ausiriit und daß hierauf die Abkühlungsbcdin gungen eingestellt « erden
Das Verfahren gewinnt an Flexibilität und Betriebssicherheu,
wenn man dafür sorgt, daß j-.-jh die in der
Stranggießkokille durch den Auspreßvorgang cnlste-"ι»
hende Keibungswarmc abgeführt wird. Dies geschieht
am Ksteii mittels eines um die Stranggießkokille
ungeordneten separaten Kühlmantels nut unabhängiger Kühlmittelzufuhr
Dei liiiienraiiiii des Extruders kann wahrend des
μ Beiriebs mn einem Inertgas, wie Slicksoff. gespult
werden
Der erzcugie Mkaliiiietallsir.ing kann dann, gegebenenfalls
inner Schutzgas, einer auionialischen Schneid
vorrichtung zugeführt und in verpaekungsgiinstigc
Mi Abschiülteuuicricill werden.
Das Verfahren wird bevorzug! in einem Doppclwel·
lcncurifder ausgeführt., welcher über seine Länge
unterschiedliche Teinpcnitiireinslellungcii gestattet und
in eine als Stranggießkokille dienende Extrusionsdüsc *>
forciert, welche mit einem "separaten Kühlmantel mit
unabhängiger Külilmiitel/ufufir ausgerüstet ist.
Die Erfindung betrifft demgemäß auch eine Vorrichtung,
welche durch Ausbildung des Extruders als
Doppelwellencxiruder gekennzeichnet isi-
Wegen der hohen Reaktionsfälligkeil der Alkalimetalle ist eine Abdichtung des Extruderinneren gegenüber
der Umgebungsluft wichtig. Sie kann beim erfindungsgemäßen Verfahren dadurch erzielt werden,
daß man die aniriebsseitigen Wellendurchführungen des
Extruders zur Abscheidung einer abdichtenden Alkalimetallschicht kühlt.
Demgemäß sieht eine bevorzugte Ausbildung der zur Durchführung des Verfahrens bestimmten Vorrichtung
eine Kühleinrichtung für die Wellendurchführungen des Extruders vor.
In der Praxis geht man beispielsweise zur kontinuierlichen Herstellung von festen Natrium-Strängen wie
folgt vor:
Schmelzflüssiges Natrium mit einer etwa 200C
oberhalb seines Schmelzpunkts aufweisenden Temperatur wird dem Aufgabestutzen eines Doppelwellenextruders
mit gleichsinnig laufenden und ineinandergreifenden Schnecken aus einem beheizten Vorratsbehälter
zugeführt. Der Extruder weist mehrere Heiz- bzw.
Kühlmantel auf. Der erste Mantel ist vor dem Aufgabestutzen im Bereich der Schneckenwellendurchführungcn
zum Antrieb angeordnei. Der zweite Mantel schließt an den ersten Kühlmantel an und verläuft
entlang dem Schneckengehäuse bis zu der als Stranggießkokille dienenden Extrusionsduse. Diese ist
von einem dritten Mantel umgeben, leder Heiz- bzw. Kühlmantel kann unabhängig von den anderen mit
einem Wärmeüberiragungsmedium gespeist werden,
welches beheiz- t w. kühlbar ist. Beim Anfahren des Extruders wird dieser zunächst a<<r seiner gesamten
Länge auf ca. 120^C vorgeheizt, bis sich ein kontinuierlicher
Durchfluß des Alkalimetals eingestellt hat und flüssiges Metall aus der Exirusionsaüse austritt. Die
Temperatur des Wärmeüberiragungsmediums wird
dabei ca. 20 C oberhalb des Schmelzpunkts des Natriums (97.8 C) gehalten und damit zumindest der
zweite und dritte Hei/· bzw. Kühlmantel beschickt Hierauf wird unter Aufiechlerhaliung des Nalrtumzuflus-.es
auf Kühlung umgeschaltet, um die in der Schmcl/e enthaltene Warme und die Reibungswärme in
geeigneter Weise abzuführen und die Abdichtung des Schneckengehäuses gegenüber der Umgebung herbeizuführen.
Hierzu wird der erste Mantel partiell so gekühlt, daß
sich erstarrtes und erstarrendes Natrium an den Wcllcndurchführungen als abdichtende Schicht aufbaui.
welche dem durch die Verformung des Metalls in der Siranggießkokille sich aufbauenden Druck Widerstand
lcislct und damn die Abdichtung sicherstellt.
Der /weile Mantel wird ebenfalls mit Kühlflüssigkeit
beschickt, dessen Menge so eingestellt wird, dall
zwischen Malerulaiifgabeort und Stranggießkokille!!
abschnitt ein Tempcraturgefälle /um Melallschmel/·
punkt hin auftritt, wobei der Schmelzpunkt aber erst
durch Abfuhr der Schmelzwärme und der in der Düse auftretenden Reibungswärme über den dritten, jet/i
ebenfalls mn Kühlflüssigkeit beaufschlagten Mantel rlcullich, vuraigsNveiseum5- l5X,.uMersthriticn wird.
Durch die kombinierte Heiz /Kühlschaltung wird die
Erzeugung eines homogenen Natriumstrangs möglich. Demgegenüber zeigte sich bei abweichender Verfahren'sführung,
daß sich das Natrium infolge ungleiehmä-' ßiger Wärmeabfuhr stellenweise überhitzt und in
gebrochenen schwarzgefärbten, teilweise brennenden Stücken aus der Düse des Exrruders austritt
Das die Maschine verlassende, zu einem Strang beliebigen Durchmessers formbare Alkalimetall kann —
'" gegebenenfalls unter Schutzgasatmosphäre — einer automatischen Schneidvorrichtung zugeführt werden,
um die Verpackung des abgelängten Natriumstranges in bereitgestellte Emballagen zu beschleunigen.
Aus dererfindungsgemäßen Verfahrensweise, welche
' ■ au;'alle Alkalimetalle angewandt werden kann, ergeben
sich also folgende Vorteile:
1. Kontinuierliche Herstellung von Alkalimetaiisträngen
unterschiedlicher Querschnitte direkt aus dem
-'" flüssigen Zustand;
2. Vermeidung von Verunreinigungen, besonders
wenn unter Inertgas gearbeitet wird;
3. hohe Durcnsatzleistung bei geringem Personalaufwand;
-'"' 4. geringer Materialverschleiß.
Die Erfindung wird nachfolgend durch ein Ausführungsbeispiel weiter eHäutert:
J11 Beispiel
Zur Extrusion wurde ein Doppelwellenextruder verwendet, welcher aus 6 Gehäusen mit den Abmessungen
von 2260 mm Länge. 240 mm Breite und 240 mm Höhe bestand.
^ Zur Inbetriebnahme wurde der Extruder mit Wärmcübertragungsol
beheizt, bis die Wandtemperatur etwa 1203C betrug. Dann wurde das Natrium-Zuldufventil
geöffnet und ein konstanier Durchfluß von flussigem Natrium durch den Extiüder eingestellt.
Anschließend wurde auf Kühlung umgeschaltet, wobei zuerst der Mantel vor dem Aufgabeslutzen im Bereich
der Schneckenwellendurchführung. dann der /weite Mantel um die Schneckcngehä'jse und schließlich der
dritte Mantel um die Stranggießkokille mit Wärmcüber-1)5
tragungsöl beaufschlagt wurde. Die Temperatur des zulaufenden Öls lag dabei um 00C, die des ablaufenden
Öls je nach Kühlmantel zwischen 40 und 65° C.
Bei einer optimalen Einstellung der Maschine konnte
ein Durchsalz, von 300 kg/h Natrium erreicht werden,
>° wobei der Querschnitt des Stranges 70 · 70 mm betrug.
Der Ankerstrom des Hauptantriebes betrug hierbei
150 A bei einer Schneckendreh/.ahl von 50 UpM. Die
Drchmomentbclasiung lag /wischen 60 und 70%. Der Materialdruck des Natriums im Extruder kurz vor der
" Stranggießkokille stieg auf ca. 80 bar an.
Die Temperatur des Natriums im Raum zwischen Schnecke und Stranggießkokille lag um 95°C. Durch die
Kühlung der Stranggießkokille wjrdc die Temperatur des Natrium-Stranges am Austritt auf 84"C gesenkt.
Claims (7)
1. Verfahren zum Stranggießen von Alkallmetallen unter Druck durch Pressen in und durch eine
kühlbare Stranggießkokille, dadurch gekennzeichnet, daß dem schmelzflüssigen Alkalimetall
ein Förderdruck kontinuierlich aufgegeben und diese Schmelze dabei kontinuierlich vor der
Stranggießkokille soweit abgekühlt wird, daß sie noch ausreichend extrusionsfähig bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schmelze in einem Extruder auf den Metallschmelzpunkt oder eine darunterliegende
Temperatur abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß der Extruder zum Anfahren
zunächst auf eine Temperatur oberhalb des Metallschmel/punkts vorgeheizt wird, und daß anschließend
flüssiges Alkalimetall so lange zugeführt wird,
bis dieses aus der Stranggießkokille .iustnii und cl.iH
hierauf die Abkuhlungsbedingungen eingestellt
werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen I — 3. dadurch
gekennzeichnet, daß der Extruder mit Inertgas beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen I —4. dadurch
gekennzeichnet, daß der Strang unter Schutzgas abgela.igi wird.
h Vorrichtung /ur Durchführung des Verfahrens
nach den Ansprüchen 2— j. gekennzeichnet durch
Ausbildung de. Extruders als Doppel« ellenextruder.
7. Vorrichtung nach Anspruch b. gekonnzeichnet d\rch eine Kühleinrichtung fur die VVellendurchfuhrungcinlcs
Extruders.
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1981
- 1981-04-13 GB GB8111617A patent/GB2074486B/en not_active Expired
- 1981-04-17 US US06/255,512 patent/US4536938A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1981-04-24 FR FR8108271A patent/FR2481154B1/fr not_active Expired
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