DE3001674A1

DE3001674A1 - Filter

Info

Publication number: DE3001674A1
Application number: DE19803001674
Authority: DE
Inventors: Hans-Joachim Harwardt; Günter 8721 Gädheim Heizenröther; Ing.(grad.) Bernd 8720 Schweinfurt Hengst; Horst 8752 Goldbach Korneli; Dipl.-Chem. Dr. Karl-Heinz 8721 Dittelbrunn Ognibeni
Original assignee: Fichtel and Sachs AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1980-01-18
Filing date: 1980-01-18
Publication date: 1981-07-23
Also published as: JPS56111081A; BR8100234A

Description

Filter
Die Erfindung betrifft ein Filter, insbesondere zur Reinigung von Trinkwasser, dessen Filterkammer im Strömungsweg des zu reinigenden Mediums zwischen einer Zulauföffnung und einer Ablauföffnung Filtermaterial enthält.
Wasserfilter verkeimen im Ruhezustand, d. h. ohne Wasserdurchfluß, nach. Die Nachverkeimung kann insbesondere bei längeren Ruhepausen gesundheitsschädliche Größenordnungen annehmen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Weg zu zeigen, wie die Nachverkeimung eines intermittierend, d. h. mit Durchflußruhepausen betriebenen Filters weitgehend verhindert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Filterkammer eine den pH-Wert des zu reinigenden Mediums in den sauren Bereich verschiebende und/oder biozid wirkende Substanz in fester Form enthält. Die Erfindung macht sich zunutze, daß das Volumen der Filterkammer, verglichen mit der im Normalfall entnommenen Wassermenge, klein ist. Auf diese Weise können in der Filterkammer hochwirksam biozid wirkende Substanzen enthalten sein, die während der Durchflußpause das in der Filterkammer verbliebene Medium entkeimen. Ebenso kann während der Durchflußpause der pH-Wert auf keimschädliche Werte im sauren Bereich, vorzugsweise auf Werte zwischen 3 bis 7 abgesenkt werden. Während der Durchflußphase vermischt sich das zu Beginn der Durchflußphase aus der Filterkammer ausströmende, angesäuerte oder biozid behandelte Medium mit dem Medium in den nachfolgenden Rohrleitungen, so daß dessen Konzentration auf vernachlässigbare Werte verringert wird. Die Erfindung eignet sich deshalb besonders zur Entkeimung von Trinkwasserfiltern.
Die pH-wertverschiebende bzw. biozid wirkende Substanz kann in Form eines heterogenen Gemenges mit dem Filtermaterial und/oder dem Material wenigstens eines Konstruktionsbestandteils der Filterkammer vorliegen. Derartige heterogenen Gemenge sind insbesondere bei Verwendung von ionenaustauschenden Filtermaterialien in Verbindung mit Aktivkohle bzw aktivkohlewirkenden Filtermaterialien, wie sie bei Adsorptionsfiltern benutzt werden, von Vorteil. Als Ionenaustauscher kommen speziell Ionenaustauscherharze, beispielsweise makroporöse organische Harze oder Zeolithe zur Enthärtung von Trink- oder Brauchwasser zur Anwendung.
Die pH-wertverschiebende bzw. biozid wirkende Substanz kann aber auch auf die Oberfläche des Filtermaterials und/oder des Materials eines Konstruktionsbestandteils der Filterkammer aufgebracht sein. Diese Anwendungsweise ist wiederum bei Adsorptionsfiltern von Vorteil, da hier pulveriges oder körniges Filtermaterial als Trägerkörper für die Substanz ausgenutzt werden kann. Gegebenenfalls können die mit der Substanz beschichteten Trägerkörper auch in einem Gemenge mit anderem pulverigen bzw.
körnigen Filtermaterial eingesetzt werden.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das Filtermaterial und/oder wenigstens ein Konstruktionsbestandteil der Filterkammer vollständig aus der den pH-Wert verschiebenden bzw. biozid wirkenden Substanz.
Die säuernde bzw. biozide Eigenschaft der Substanz kann bei längerem Gebrauch abnehmen. Deshalb ist das Filtermaterial vorzugsweise in oder an einem auswechselbar in die Filterkammer eingesetzten Einsatz gehalten, wobei auch die pH-wertverschiebende bzw. biozide Substanz mit diesem Einsatz verbunden und zusammen mit dem Einsatz ausgetauscht werden kann.
Die pH-wertverschiebende Substanz enthält vorzugsweise zumindest einen der folgenden Bestandteile: starksaure und/oder schwachsaure Ionenaustauscher gleicher oder verschiedener Art mit Silberimprägnierung als Biozid.
Die biozid wirkende Substanz sollte ein speziell für die Trinkwasseraufbereitung geeignetes Biozid enthalten.
Es hat sich insbesondere herausgestellt, daß als biozid wirkende Substanz ein oligodynamisches Metall, insbesondere Silber oder Kupfer geeignet ist. Dieses Metall läßt sich leicht auf die Oberfläche des Filtermaterials bzw. des Materials eines Konstruktionsbestandteils der Filterkammer aufbringen.
Es soll hervorgehoben werden, daß sich die Erfindung bei sämtlichen Arten von Filtern realisieren läßt, insbesondere bei Adsorptionsfiltern, Tiefenfiltern und Oberflächenfiltern, wobei auch Kombinationen dieser Filter denkbar sind.
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert werden, in der ein Querschnitt durch ein Trinkwasserfilter dargestellt ist.
Das Filter umfaßt ein becherförmiges, kreiszylindrisches Gehäuse 1, dessen offene Stirnseite durch einen abnehmbaren Deckel 3 dicht verschlossen ist. In das Gehäuse 1 ist ein Filtereinsatz 5 eingesetzt, der den Innenraum des Gehäuses 1 in eine ringförmige äußere Kammer 7 und eine zylindrische innere Kammer 9 unterteilt. In die äußere Kammer 7 mündet eine an eine Wasserzulaufleitung anzuschließende Zuflußöffnung 11. Ein in die innere Kammer 9 ragender Ringflansch 13 des Gehäuses 1 bildet eine an die Abflußleitung anzuschließende Abflußöffnung.
Das zu reinigende Trinkwasser tritt durch die Zuflußöffnung 11 in die äußere Kammer 7 ein und wird beim Durchtritt von der äußeren Kammer 7 in die innere Kammer 9 vom Filtereinsatz 5 gereinigt. Das gereinigte Trinkwasser fließt aus der inneren Kammer 9 über die Abflußöffnung ab.
Der Filtereinsatz umfaßt zwei elastische Deckplatten 15, 17, die dicht auf die Stirnseiten zweier rohrzylindrischer, koaxial ineinander angeordneter Wände 19, 21 befestigt sind. Zur Befestigung sind in den Deckplatten konzentrische Ringnuten vorgesehen, in die die Stirnseiten der Wände 19, 21 eingreifen. Die Wände 19, 21 bestehen aus mechanisch wirkendem Filtermaterial und bilden je nach Art des Filtermaterials Oberflächen- bzw. Tiefenfilter. Die Wände 19, 21 können durch ein poröses oder mit Öffnungen versehenes Rohr oder einem aus Vlies hergestellten Zylinder bestehen. Als Material eignet sich insbesondere Polypropylen.
Der Ringraum zwischen den Wänden 19, 21 und den Deckplatten 15, 17 ist mit einem Gemenge 22 aus Aktivkohle, silberbeschichtetem, pulverigem bzw. körnigem Kunstharz und einem pulverförmigen oder körnigen Ionenaustauscher gefüllt. Der Ionenaustauscher, bei dem es sich bevorzugt um handelt, senkt den pH-Wert des in den Durchflußpause im Gehäuse 1 verbleibenden Trinkwassers auf einen Wert von 3 bis 7 pH ab. Die Silberschicht auf der Oberfläche der aus dem Kunstharz bestehenden Trägerkörper wirkt biozid. Durch den Ionenaustauscher und die Silberbeschichtung kann eine Nachverkeimung des in der Durchflußphase im Gehäuse 1 verbleibenden Trinkwassers mit Sicherheit vermieden werden. In der Durchflußphase vermischt sich das keimtötend behandelte Trinkwasser mit dem Wasser der an die Abflußöffnung anschließenden Rohrleitung auf physiologisch unbedenkliche Werte.
Die Deckplatten 15, 17 bestehen aus elastischem Polyvinylchlorid einer physiologisch unbedenklichen Sorte und dichten den Filtereinsatz 5 gegen das Gehäuse 1 bzw. den Deckel 3 ab. Die Deckplatte 15 liegt hierbei an dem Deckel 3 flächig an. Der Rohransatz 13 greift durch eine zentrische öffnung 23 der Deckplatte 17. Eine Dichtlippe 25 am Innenrand der Öffnung 23 umschließt den Ringflansch 13 dicht.

Claims

P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Filter, insbesondere zur Reinigung von Trinkwasser, dessen Filterkammer im Strömungsweg des zu reinigenden Mediums zwischen einer Zulauföffnung und einer Ablauföffnung Filtermaterial enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterkammer (7, 9) eine den pH-Wert des zu reinigenden Mediums in den sauren Bereich verschiebende und/oder biozid wirkende Substanz in fester Form enthält.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterkammer (7, 9) eine Substanz enthält, die den pH-Wert des zu reinigenden Mediums bei ruhendem Medium auf einen Wert zwischen etwa 3 bis 7 pH verschiebt.
3. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz in das Filtermaterial (22) und/oder das Material wenigstens eines Konstruktionsbestandteils der Filterkammer (7, 9) gemengt ist.
4. Filter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermaterial (22) ein Gemenge aus einem Ionenaustauscher und/oder Aktivkohle bzw. einem aktivkohlewirkenden Mittel ist.
5. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz auf die Oberfläche des Filtermaterials und/oder des Materials eines Konstruktionsbestandteils der Filterkammer aufgebracht ist.
6. Filter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Substanz auf die Oberfläche pulveriger oder körniger Trägerkörper aufgebracht ist.
7. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermaterial und/oder wenigstens ein Konstruktionsbestandteil der Filterkammer aus der Substanz besteht.
8. Filter nach Anspruch 5 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Filtermaterial in oder an einem auswechselbar in die Filterkammer eingesetzten Einsatz gehalten ist und daß die pH-wertverschiebende bzw. biozide Substanz mit dem Einsatz verbunden ist.
9. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die pH-wertverschiebende Substanz wenigstens einen sauren Ionenaustauscher mit Silber imprägnierung als Biozid enthält.
10. Filter nach Anspruch 1, dadurch geke#nnzeichnet, daß die biozid wirkende Substanz ein oligodynamisches Metall, insbesondere Silber oder Kupfer umfaßt.