DE2936861C2 - Kartusche zum Ausstreuen von Scheinzielmaterial, insbesondere aus einem Luftfahrzeug - Google Patents
Kartusche zum Ausstreuen von Scheinzielmaterial, insbesondere aus einem LuftfahrzeugInfo
- Publication number
- DE2936861C2 DE2936861C2 DE19792936861 DE2936861A DE2936861C2 DE 2936861 C2 DE2936861 C2 DE 2936861C2 DE 19792936861 DE19792936861 DE 19792936861 DE 2936861 A DE2936861 A DE 2936861A DE 2936861 C2 DE2936861 C2 DE 2936861C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cartridge
- decoy
- ignition
- charges
- propellant charge
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 239000000463 material Substances 0.000 title claims description 40
- 239000003380 propellant Substances 0.000 claims description 29
- 239000004020 conductor Substances 0.000 claims description 2
- 230000003111 delayed effect Effects 0.000 claims description 2
- 239000013077 target material Substances 0.000 claims 3
- 230000000694 effects Effects 0.000 claims 1
- 239000002245 particle Substances 0.000 claims 1
- 230000001681 protective effect Effects 0.000 claims 1
- 230000005855 radiation Effects 0.000 claims 1
- 238000005474 detonation Methods 0.000 description 2
- 238000004880 explosion Methods 0.000 description 2
- 238000010304 firing Methods 0.000 description 2
- 238000009825 accumulation Methods 0.000 description 1
- 239000003990 capacitor Substances 0.000 description 1
- 230000000295 complement effect Effects 0.000 description 1
- 239000002360 explosive Substances 0.000 description 1
- 229910001234 light alloy Inorganic materials 0.000 description 1
- 229910001092 metal group alloy Inorganic materials 0.000 description 1
- 230000004048 modification Effects 0.000 description 1
- 238000012986 modification Methods 0.000 description 1
- 230000000149 penetrating effect Effects 0.000 description 1
- 230000002035 prolonged effect Effects 0.000 description 1
- 238000005204 segregation Methods 0.000 description 1
- 238000000926 separation method Methods 0.000 description 1
- 230000001960 triggered effect Effects 0.000 description 1
Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/36—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information
- F42B12/56—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information for dispensing discrete solid bodies
- F42B12/58—Cluster or cargo ammunition, i.e. projectiles containing one or more submissiles
- F42B12/62—Cluster or cargo ammunition, i.e. projectiles containing one or more submissiles the submissiles being ejected parallel to the longitudinal axis of the projectile
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B12/00—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material
- F42B12/02—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect
- F42B12/36—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information
- F42B12/56—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information for dispensing discrete solid bodies
- F42B12/70—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information for dispensing discrete solid bodies for dispensing radar chaff or infrared material
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Combustion & Propulsion (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Radar, Positioning & Navigation (AREA)
- Remote Sensing (AREA)
- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
- Radar Systems Or Details Thereof (AREA)
Description
gerechnet werden. Außerdem erfahren bei längerer Lagerung
der bekannten Kartusche zumindest die Kondensatoren der zeitbildenden RC-Glieder Veränderungen,
die Abweichungen der Zeitkonstanten und damit falsche Verzögerungszeiten zur Folge haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kartusche
der besagten Art zu schaffen, die universell, d. h. auch bei Luftfahrzeugen ohne integrierte Feuerleitzentrale,
anwendbar ist, trotzdem aber bei einfachem Aufbau größtmögliche Funktionssicherheit, und zwar ungeachtet
längerer Lagerungszeiten, gewährleistet
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch eine Kartusche mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst
Bei der Erfindung ist anstaue der elektrischen Steuerung
des Zündzeitpunktes für die einzelnen Treibladungen eine pyrotechnische Verkettung der Treibladungen
untereinander vorgesehen, so daß in Abhängigkeit vom Zünden de/ primären Treibladung das Zünden der weiteren
Treibladungen mit fest voreingestellter Verzögerung erfolgt, nämlich der Verzögerungsbrenndauer der
pyrotechnischen Zündverzögerungsglitder. Diese Verzögerungszeit
bleibt über lange Lagerungsperioden hindurch zuverlässig konstant. Außerdem ergeben sich
keinerlei Abweichungen bei Änderungen des auslösenden Zündimpulses, welcher der primären Treibladung
zugeführt wird.
Bei einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 2 ist vorgesehen, daß diejenige Treibladung,
die der der Austrittsöffnung der Kartusche nächstgelegenen Nutzladung mit Scheinzielmaterial zugeordnet
ist, als primäre Treibladung zuerst und die Treibladung, die der dem Boden der Kartusche nächstgelegenen
Nutzladung mit Scheinzielmaterial zugeordnet ist zuletzt zündbar ist Bei diesem Ausführungsbeispiel werden
die Nutzladungen einzeln nacheinander aus der Kartusche ausgestoßen.
Die Anordnung kann bei einem anderen vorteilhaften Ausführungsbeispiel gemäß Anspruch 4 auch so getroffen
sein, daß die durch einen Zünder zündbare primäre Treibladung f'"r das Auswerfen einer Einheit aus mehreren
Nutzladungen von Scheinzielmaterial aus der Kartusche und mindestens eine darauffolgend zu zündende
Treibladung zum Zerstreuen der Nutzladungen von Scheinzielmaterial nach deren Austritt aus der Kartusche
dient Bei einem solchen Ausführungsbeispiel, bei dem eine Einheit aus mehreren Nutz'adungen aus der
Kartusche ausgestoßen wird und das Absondern der einzelnen Nutzladungen von der Einheit d. h. das Auftrennen
der ausgestoßenen Einheit, erst nachträglich erfolgt, kann die primäre Treibladung unmittelbar am
Kartuschenhülsenboden sitzen. Es ist ersichtlich, daß diese Anordnung ohne weiteres eine Zündung dieser
primären Treibladung durch einen mechanisch auslösbaren pyrotechnischen Zünder, also eine rein mechanische
Zündauslösung mittels eines Schlagbolzens, ermöglicht. Eine so ausgebildete Kartusche ist daher nicht
nur bei Luftfahrzeugen ohne integrierte Feuerleitzentrale anwendbar, sondern auch bei Luftfahrzeugen, die
überhaupt keinerlei Einrichtungen zur elektrischen Zündimpulsabgabe besitzen. Bei einer solchen Kartusche
ist, mit anderen Worten gesagt, ein rein mechanisches Feuern möglich, wobei nichtsdestoweniger erreicht
wird, daß die einzelnen Wolken aus Scheinzielmaterial sich in der genau gewünschten Staffelung entfalten.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen an zwei Ausführungsbeispielen lijher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 schematisiert gezeichnete Darstellungen des A.bwerfens von Bündeln von Scheinzielmaterial aus einem
Luftfahrzeug unter Benutzung zweier Ausführungsformer, der Erfindung;
Fig.2 und 3 Längsschnitte zweier verschiedener Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Kartusche
und
F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV von F i g. 3.
Aus F i g. 1 ist ein erstes Luftfahrzeug 10 zu ersehen,
das eine Kartusche mit elektromagnetischem Scheinzielmaterial
abgeschossen hat, wobei eine Kartusche gemäß einem ersten Ausführurigsbeispiel Verwendung
findet Diese Kartusche hat das nacheinanderfolgende Ausstreuen dreier Wolken 12,14 und 16 von Scheinzielmaterial
bewirkt die voneinander abgesondert sind und auf diese Weise die Flugbahn des Luftfahrzeugs verkörpern.
Mit einer gestrichelten Linie 18 ist die Reflektionsfiäche für die elektromagnetischen Wellen, die durch ein
Radar ausgesandt werden, das gegen das Scheinziel gerichtet ist symbolisch dargestellt Diese Reflektionsfläehe
ist deutlich größer als diejenige, die sich ergäbe, wenn die gleiche Menge Scheinzellma . 'rial in einer einzigen
Gruppe ausgestreut würde. Für ei :e gegebene Menge an Scheinzielmaterial ist daher die vom Luftfahrzeug
nach hinten wirksame Radarstörung verbessert
In F i g 1 ist für das Abwerfen des Scheinzielmaterials
auch eine abgewandelte Ausführungsform der Erfindung dargestellt wobei vom Luftfahrzeug (10') eine
Kartusche mit Scheinzielmaterial abgeschossen worden ist das ebenfalls in drei Wolken 12', 14' und 16' zerstreut
wird, jedoch mit dem Unterschied, daß die voneinander gesonderten Wolken stufenweise auf verschiedenen
Höhen angeordnet sind, anstatt im wesentlichen horizontal (oder entsprechend der Flugbahn des Luftfahrzeugs)
ausgerichtet zu sein, wie dies bei den Wolken 12, 14 und 16 der Fall ist
F i g. 2 zeigi eine Ausführungsforrn der erfindungsgcmäßen
Kartusche, die es ermöglicht, drei Wolken zu erhalten, die entsprechend der Flugbahn des LuftJahrzeugs
ausgerichtet sind. F i g. 3 zeigt eine Ausführungsform der Kartusche, die es ermöglicht, drei Wolken zu
erhalten, die in der Höhenanordnung gestuft sind.
Die im Längsschnitt in F i g. 2 gezeigte Kartusche setzt sich in der Hauptsache aus zwei Teilen zusammen,
nämlich einer Kartuschenboden-Hülseneinheit und der Nutzladung an Scheinzielmaterial. Mit 310 ist eine äußere
Hülse aus Leichtmetall-Legierung beziffert, die eine zylindrische Form besitzt An einem Ende ist diese Hülse
durch einen Kartuschenboden 312 und am anderen Ende durch einen Deckel 314 abgeschlossen, die jeweils
an der Hülse durch nine Quetschverbindung befestigt
sind. Im Zentrum des Kartuschenbodens befindet sich ein isoliertes, positives Kentaktstück 316, das vermittels
einss fachen Leiters 318, der sich an der Innenwand der
Hülse erstreckt, mit einem Zünder 320 verbunden ist. Die Nutzladung des Scheinzielmaterials ist in drei Ladungen
330, 340 und 350 metallischer Schuppen aufgeteilt Jede von diesen Ladungen umfaßt eine Bodenplatte
und einen Deckel und ist je einer pyrotechnischen Ladung zugeordnet Auf diese Weise ist die oberste Ladung
Scheinzielmaterial vorzugsweise zwischen dem 'Deckel 314 und einer kreisrunden Piatte 332 enthalten.
Um eine ausreichende Steifigkeit dieser Einheit sicherzustellen, sind zwischen dem Deckel 314 und der Platte
332 zwei Halbschaler 338 und 339 angeordnet. Gemäß einem abgewandelten Ausführüngsbeispiel kann man in
gleicher Weise zwischen diese beiden Teile auch beispielsweise Verbindungsstreben einfügen.
Die mittlere Ladung umfaßt eine Platte 342 und einen Deckel 344, der von der Hülse 310 eingefaßt ist und eine
Aushöhlung besitzt, um eine pyrotechnische Ladung 336 in dieser aufzunehmen, die der obersten Ladung 330 von
Scheinzielmnterial zugeordnet ist. Ein zentrales, rundes Rohr 349 hiilt den Deckel und die Platte im Abstand
voneinander und enthält einen Verzögerungskörper 347 sowie ein Relais 348, das mit einer Aushöhlung der Platte
342 in Rohrverbindung steht, in der eine pyrotechnische Ladung 346 enthalten ist.
In entsprechender Weise ist die unterste Ladung 350 des Scheinzielmaterials zwischen einem eingequetschten
Deckel 354 und einer ausgehöhlten Bodenplatte 352 angeordnet, die eine zugeordnete pyrotechnische Ladung
356 enthält. Die Verbindung zwischen den beiden Ladungen 356 und 346 wird durch ein zentrales, rundes
Rohr 359 sichergestellt, in dem nacheinander ein Verzögerungskörper 357 und ein Relais 358 enthalten sind.
Die Funktionsweise der Kartusche ist folgende: Die Zündung erfolgt elektrisch über das positive Kontaktstück
316 und löst durch den Zünder 320 die Explosion der pyrotechnischen Ladung 336 aus, welche die Ladung
330 mit Scheinzielmaterial auswirft, wobei der Deckel 314 durch den Überdruck der gasförmigen Explosionsprodukte herausgerissen wird. Diese entzünden den
Verzögerungskörper 347, der im Rohr 349 eingeschraubt ist, und rufen die Explosion der pyrotechnischen
LaduPig 346 hervor, was das Herausschleudern der Pailletten der mittleren Ladung 340 des Scheinzielmaterials
zur Folge hat.
In gleicher Weise wird die Ladung 350 durch die explosive Ladung 356 ausgeworfen, die durch den Verzögerungskörper
357 und das Relais 358, die innerhalb des zentralen Rohrs 359 angeordnet sind, ins Spiel gebracht
wird. Es sei bemerkt, daß die Verzögerungskörper entsprechend der Geschwindigkeit des Luftfahrzeugs prortporyjrr^iej-t cjpH CQ daß rnitt**!s d**r drei Ladung**!! des
Scheinzielma.terials. die nacheinander ausgeworfen werden, eine optimale Reflektionsfläche des Radarechos
gebildet wird.
Die in den F i g. 3 und 4 dargestellte zweite Ausführungsform umfaßt ebenfalls eine Hülse und eine Nutzladung
aus Scheinzielmaterial, die in drei Teilladungen aufgeteilt ist Eine mit 410 bezeichnete, äußere Hülse
aus Leichtlegierung weist einen elektrischen Zünder 416 auf. Ein eingesetzter, dichter Deckel 414 stellt den Verschluß
der Hülse sicher. Die Nutzladung des Scheinzielmaterials ist in drei einzelne Ladungen 430,440 und 450
aufgeteilt Die oberste Ladung 430 des Scheinzielmaterials befindet sich zwischen dem Deckel 414 und einem
Deckel 444 der mittleren Ladung 440. Dieser ist in eine innere Hülle 460 einge jetzt, die an ihrem unteren Ende
durch einen Deckel 454 der untersten Ladung 450 des Scheinzielmaterials verschlossen ist Diese innere, sich
fortsetzende Hülle schließt daher die mittlere Ladung 440 und die untere Ladung 450 ein. Innerhalb dieser
beiden Ladungen befinden sich in Folge von oben nach unten eine obere Stoßpiatte 442, ein oberes Verbindungsstück
448 und ein unteres Verbindungsstück 458, die eine Formgebung zeigen, die mit den komplementären
Winkelsektoren in Übereinstimmung steht, wie sie aus F i g. 4 zu ersehen ist, weiche Sektoren bei der Montage
miteinander in Eingriff kommen. Diese beiden Stücke sind an der inneren Hülle 460 mechanisch befestigt
und weisen Verzögerungskolonnen 447 bzw. 457 auf, die mit als sekundäre Ladungen zu bezeichnenden
pyrotechnischen Ladungen 446 bzw. 456 in Verbindung stehen, die den Ladungen 440 bzw. 450 des Scheinzielmaterials
zugeordnet sind. Eine untere Stoßplatte 452 dient zum Einschließen der unteren Ladung 450, die
durch ein rundes Rohr 469 durchzogen wird, das mit einem Detonationsrelais 468 versehen ist, das an das
untere Verbindungsstück 458 angrenzt und in einen Hohlraum 470 desselben einmündet, wo auch die Verzögerungskolonnen
447 und 457 zusammenlaufen. Zwei Kanäle in den Verbindungsstücken, von denen lediglich
einer in Fig.3 zu ersehen und mit 459 bezeichnet ist,
bilden die Verbindung zwischen den Verzögerüngskolonnen und den pyrotechnischen Ladungen 446 und 456.
Es sei bemerkt, daß das Rohr 469 mit seinem unteren Teil, den Deckel 454 durchdringend, an einer primären
pyrotechnischen Auswerfladung 436 mündet. Andererseits ist zu bemerken, daß die sekundäre pyrotechnische
Ladung 446 in einer zylindrischen Aushöhlung des Verbindungsstückes
448 angeordnet ist, die durch die Stoßplatte 442 abgeschlossen wird. Die sekundäre pyrotechnische
Ladung 456 sitzt in einer ringförmigen Aushöhlung des Verbindungsstückes 458, die durch die Stoßplatte
452 abgeschlossen ist.
Die Funktionsweise dieser Kartusche ist folgende: die Zündung des elektrischen Zünders 416 bewirkt mittels
der primären pyrotechnischen Ladung 43ö das Auswerfen der aus den Scheinzielladungen bestehenden Einheit,
das Zünden des Detonationsrelais 468 und damit auch das Zünden der Verzögerungskolonnen 447 und
457. D^iurch werden die Schuppen der Scheinzielladung 430 beim Austritt aus der Hülse, indem der Deckel
414 ausgeworfen wird, zerstreut, während die Ladungen 440 und 450 des Scheinzielmaterials durch die Hülle 460
außerhalb der Kartusche zusammengehalten werden. Die Verzögerungszeiten der Verzögerungskolonnen
447 und 457 sind vorzugsweise verschieden lang gewählt, so daß in der Atmosphäre ein nacheinanderfolgendes
Ausstoßen der beiden Nutzladungen 440 und 450 aus der Hülle 460 vermittels der pyrotechnischen
Ladungen 446 und 456 erfolgt, die auf die Stoßplatten 442 bzw. 452 einwirken. Dabei werden jeweils die Dekkel
444 bzw. 454 aus der Hülle 460 beim Ausstreuen der Scheinzielladungen unter Einwirkung der pyrotechnischen
Ladungen 446 bzw. 456 ausgeworfen.
Bei einer vorteilhaften Abwandlung ist die innere Hülle 460 in zwei gesonderten Teilen ausgebildet, von
denen jeder eine Paillettenladung einfaßt Es genügt, wenn in diesem Falle die Verzögerungskolonnen 457
und 447 vor dem Austritt aus der Hülle gezündet werden. Sodann können die beiden Ladungen durch Trennung
der beiden Verbindungsstücke 448 und 458 sich voneinander absondern.
Vorteilhaft kann es sein, die beiden oben beschriebenen Ausführungsformen des nacheinanderfolgenden
Ausstoßens oder des mit Verzögerung erfolgenden, simultanen Ausstoßens miteinander zu verbinden, indem
man beispielsweise Nutzladungen von Scheinzielmaterial mit zentralem Rohr und pyrotechnischer Auswerfladung
an das hintere Ende von Ladungen für simultanes Auswerfen anfügt. Außerdem ist die erfindungsgemäße
Anordnung, die die Funktionsweise beim Zerstreuen von Scheinzielmaterial betrifft, auch für den Schutz und
die Rettung von Schiffbrüchigen anwendbar, die durch ein Suchradar erfaßt sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Kartusche zum Ausstreuen von Schemzielmaterial, insbesondere aus einem Luftfahrzeug, mit zumindest
zwei in der Kartusche enthaltenen Nutzladungen an Scheinzielmaterial, von denen jeder
Nutzladung eine gesonderte, zum Auswerfen aus der Kartusche dienende pyrotechnische Treibladung
zugeordnet ist, welche nacheinander zündbar sind, und mit einer das nacheinanderfolgende Zünden dieser
pyrotechnischen Treibladungen steuernden Zündzeitsteuereinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündzeitsteuereinrichtung mindestens ein pyrotechnisches Zündverzögerungsglied (347, 348, 357, 358; 447, 457) aufweist, das für
die verzögerte Übertragung von Zündenergie von einer primären Treibladung (336; 436) auf eine darauffolgend
zu zündende Treibladung (346; 446) zwischen diesen Ladungen angeordnet ist.
2. Kartusche nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß diejenige Treibladung (336), die der der Austrittsöffnung der Kartusche nächstgelegenen
Nutzladung (330) mit Scheinzielmaterial zugeordnet ist, als primäre Treibladung zuerst und die Treibladung
(356), die der dem Boden (312) der Kartusche nächstgelegenen Nutzladung (350) mit Scheinzielmaterial
zugeordnet ist, zuletzt zündbar ist.
3. Kartusche nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zünden der der Austrittsöffnung
der Kartusche nächstgelegenen Treibladung (336) ein elektris her Zünder (320) vorgesehen ist, der
durch einen elektrischen Leiter (318) mit einem für die elektrische Zündung der Kartusche an deren
Kartuschenboden (312) vorgesehenen Kontaktstück (316) verbunden ist.
4. Kartusche nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch einen Zünder
(416) zündbare primäre Treibladung (436) für das Auswerfen einer Einheit aus mehreren Nutzladungen
(430, 440, 450) von Scheinzielmaterial aus der Kartusche und mindestens eine darauffolgend zu
zündende Treibladung (446, 456) zum Zerstreuen der Nutzladungen (440,450) von Scheinzielmaterial
nach deren Austritt aus der Kartusche dient.
5. Kartusche nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die primäre Treibladung (436) das Zerstreuen
der der Austrittsöffnung der Kartusche nächstgelegenen Nutzladung (430) mit Scheinzielmaterial
bei deren Austritt bewirkt.
6. Kartusche nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei sekundäre Treibladungen (446,
456) paarweise in aneinandergefügten Verbindungsstücken (448,457) angeordnet sind, die die Verzögerungsglieder
(447, 457) enthalten, die durch die primäre Treibladung (436) gezündet werden.
7. Kartusche nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die den paarweise zusammengefaßten
sekundären Treibladungen (446, 456) zugeordneten Nutzladungen (440 und 450) an Scheinzielmaterial
durch eine gemeinsame Hülse (460) zusammengehalten sind.
^
8. Kartusche'näch Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß jede einer sekundären Treibladung (446,456) zugeordnete Nutzladung (440 und 450) an
Scheinzielmaterial an ihrem Verbindungsstück (457 bzw. 458) mittels einer eigenen Hülle (460) gehalten
ist.
Die Erfindung betrifft eine Kartusche, die die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist
Eine Kartusche dieser Art ist bereits bekannt, vgl. DE-OS 25 56 075. Das Scheinzielmaterial besteht bei
der bekannten Kartusche aus einer brennbaren Masse, die nach dem Ausstoßen aus der Kartusche gezündet
wird und im Infrarotbereich abbrennt, so daß sie für einen Angreifer in Form eines anfliegenden Flugkörpers
mit Infrarot-Zielsucheinrichtung als Köd;r dient.
ίο Die erfindungsgemäße Kartusche ist im Unterschied
hierzu für das Ausstreuen von sogenannten elektromagnetischem Scheinzielmaterial vorgesehen, & h. von
metallischen Bändern oder Teilchen, die nach dem Auswerfen eine Wolke bilden, weiche Radarwellen reflektiert
und dadurch ein Zielobjekt vortäuscht.
Ungeachtet dessen, ob es sich um Scheinzielmaterial für das Erzeugen von Infrarotstrahlung oder um elektromagnetisches
Scheinzielmaterial handelt, ;st es für die Erzielung der beabsichtigten Köderwirkung von
ausschlaggebender Bedeutung, daß die Zündung der Treibladungen, mittels deren die zugehörigen Nutzladungen
des Scheinzielmaterials aus der Kartusche ausgestoßen werden, nach einem gewünschten Zeitprogramm
erfolgt, bei dem sich eine solche Staffelung der ausgeworfenen Scheinziele ergibt, daß das betreffende
Luftfahrzeug optimal geschützt oder abgeschirmt wird. Bei elektromagnet!! :hem Scheinzielmaterial ergibt sich
eine optimale Schutzwirkung dann, wenn die Zeitfolge des Auswerfens der einzelnen Nutzladungen so gewählt
ist, daß die von den Nutzladungen gebildeten Wolken zusammen ein Radarecho bilden, das ein einziges großflächiges
Zielobjekt vortäuscht.
Bei der bekannten Kartusche sind für die Steuerung der Zündzeitpunkte der Treibladungen, von denen jede
zu ihrer Zündung einen in sie eingesetzten elektrischen Zünder aufweist, zwei unterschiedliche Möglichkeiten
vorgesehen. Die eine der beiden bei der bekannten Kartusche vorgesehenen Lösungen besteht darin, daß durch
eine außerhalb der Kartusche im bereifenden Luftfahrzeug befindliche Feuerleitzentraie in zeitlicher Staffelung
aufeinanderfolgende elektrische Zündimpulse abgegeben werden, die der Kartusche vom Kartuschenhülsenboden
her über einen Durchführungsstecker zugeführt werden. Die zweite Lösung besteht bei der bekannten
Kartusche darin, daß innerhalb der Kartusche am Hülsenboden ein Steuerschaltkreis angeordnet ist,
der durch einen einzigen, über e' <e Feuertaste von außen
her zugeführten, elektrischen Auslöseimpuls aktiviert wird und dann seinerseits das Zünden der einzelnen
elektrischen Zünder in zeitlicher Staffelung bewirkt. Die ersterwähnte dieser beiden Lösungen hat den
Nachteil, daß die betreffende Kartusche nicht bei Luftfahrzeugen anwendbar ist, die keine eigene Feuerleitzentrale
besitzen. Eine derartige Kartusche ist daher in ihrer Verwendungsmöglichkeit auf spezielle, angepaßte
Luftfahrzeuge beschränkt, d. h. nicht universell anwendbar.
Auch die andere Ausführungsform der bekannten Kartusche weist wesentliche Nachteile auf. Beispielsweise
muß die elektronische Steuerschaltung verhält-, mismäßig aufwendig gestaltet sein, wenn sichergestellt
! s'sein soll, daß die vorgewählten Verzögerungszeiten unabhängig
sind von Stärke und Dauer des zugeführten elektrischen Auslöseimpulses. Erfahrungsgemäß muß
jedoch bei unterschiedlichen Einsatzbedingungen und bei Verwendung in Verbindung mit verschiedenartigen
Luftfahrzeugen mit beträchtlichen Schwankungen der über die Feuertaste zugeführten Eingangsspannungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR7826530A FR2436363A1 (fr) | 1978-09-15 | 1978-09-15 | Cartouche a plusieurs charges de leurres distinctes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2936861A1 DE2936861A1 (de) | 1980-04-03 |
DE2936861C2 true DE2936861C2 (de) | 1986-04-17 |
Family
ID=9212679
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792936861 Expired DE2936861C2 (de) | 1978-09-15 | 1979-09-12 | Kartusche zum Ausstreuen von Scheinzielmaterial, insbesondere aus einem Luftfahrzeug |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2936861C2 (de) |
FR (1) | FR2436363A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19543489C1 (de) * | 1995-11-22 | 1997-06-26 | Buck Chem Tech Werke | Schutzeinrichtung für sich rasch bewegende Objekte |
Families Citing this family (14)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3015719C2 (de) * | 1980-04-24 | 1984-03-01 | Diehl GmbH & Co, 8500 Nürnberg | Düppel-Patrone zum Flugzeug-Selbstschutz |
DE3022460A1 (de) * | 1980-06-14 | 1981-12-24 | Precitronic Gesellschaft für Feinmechanik und Electronic mbH, 2000 Hamburg | Verfahren und vorrichtung zum ausbringen von in luft schwebenden tarnmitteln mittels traegerprojektilen |
FR2521716B1 (fr) * | 1982-02-17 | 1987-01-02 | Lacroix E Tous Artifices | Cartouche lance-leurres electromagnetiques a charges multiples |
DE3238455C2 (de) * | 1982-10-16 | 1987-03-05 | Pyrotechnische Fabrik F. Feistel GmbH + Co KG, 6719 Göllheim | Nebelwurfkörper |
DE3340617A1 (de) * | 1983-11-10 | 1985-05-23 | Bayern-Chemie Gesellschaft für flugchemische Antriebe mbH, 8261 Aschau | Ausstossvorrichtung fuer streumunition |
DE3403936A1 (de) * | 1984-02-04 | 1985-08-08 | Diehl GmbH & Co, 8500 Nürnberg | Drallgeschoss |
DE3421692C2 (de) * | 1984-06-12 | 1986-10-02 | Buck Chemisch-Technische Werke GmbH & Co, 7347 Bad Überkingen | Verfahren und Wurfkörper zum Erzeugen eines IR-Scheinziels |
DE3421708A1 (de) * | 1984-06-12 | 1985-12-12 | Buck Chemisch-Technische Werke GmbH & Co, 7347 Bad Überkingen | Einrichtung zur erzeugung einer scheinzielwolke, insbesondere einer infrarot-scheinzielwolke |
DE3678952D1 (de) * | 1986-03-27 | 1991-05-29 | Chemring Ltd | Dueppelabwurfvorrichtung. |
FR2616899B1 (fr) * | 1987-06-16 | 1993-04-02 | Lacroix E Tous Artifices | Conteneur-disperseur de paillettes metalliques ou metallisees formant leurres electromagnetiques |
FR2722872B1 (fr) * | 1994-07-19 | 1996-10-04 | Lacroix Soc E | Dispositif pyrotechnique de lancement d'au moins un projectile |
US8783155B2 (en) | 2009-02-06 | 2014-07-22 | Metal Storm Limited | Stacked projectile launcher and associate methods |
FR3006046B1 (fr) * | 2013-05-22 | 2018-08-03 | Nexter Munitions | Munition de protection a ejection sequentielle |
US10962337B2 (en) | 2019-09-03 | 2021-03-30 | Imi Systems Ltd. | Cartridge for providing delayed chaff for use as a decoy for RF radars |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2294420A1 (fr) * | 1974-12-13 | 1976-07-09 | Lacroix E | Dispositif de lancement de leurres |
-
1978
- 1978-09-15 FR FR7826530A patent/FR2436363A1/fr active Granted
-
1979
- 1979-09-12 DE DE19792936861 patent/DE2936861C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19543489C1 (de) * | 1995-11-22 | 1997-06-26 | Buck Chem Tech Werke | Schutzeinrichtung für sich rasch bewegende Objekte |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2936861A1 (de) | 1980-04-03 |
FR2436363B1 (de) | 1984-06-29 |
FR2436363A1 (fr) | 1980-04-11 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2936861C2 (de) | Kartusche zum Ausstreuen von Scheinzielmaterial, insbesondere aus einem Luftfahrzeug | |
EP0164732B1 (de) | Einrichtung zur Erzeugung einer Scheinzielwolke, insbesondere einer Infrarot-Scheinzielwolke | |
DE2804713C2 (de) | ||
DE3048617C2 (de) | ||
DE2608067C3 (de) | Zündschaltung für Streumunition | |
DE9213376U1 (de) | Schockwaffe | |
EP0600388A1 (de) | Tandemgefechtskopf mit piezoelektrischen Aufschlagzündern | |
DE2845414C2 (de) | Beim Überfliegen des Ziels wirksam werdendes Geschoß | |
DE2907308C2 (de) | Geschoß mit mindestens einem ausstoßbaren Tochtergeschoß | |
DE2556075C2 (de) | Kartusche zum Verschießen von als Köder dienenden Zielobjekten | |
DE1703557C3 (de) | ||
DE69307043T2 (de) | Gegenstand zum unschädlich machen von Explosivladungen, insbesondere von improvisierten Explosivladungen mit einer harten Hülle | |
DE2234849A1 (de) | Zuendeinrichtung mit einer ein ungewolltes ausloesen verhindernde sicherungselemente aufweisenden zuendkette | |
DE2829002C2 (de) | Gefechtskopf | |
DE19830134B4 (de) | Leuchtfackel für einen Hubschrauber und Verfahren zum Erzeugen einer Köderspur | |
DE2726945A1 (de) | Ueb-geschoss fuer moerser o.dgl. | |
EP0271480B1 (de) | Leuchtgranate | |
DE4212454A1 (de) | Zünder | |
DE1145059B (de) | Fallschirmleuchtsatzrakete | |
DE68907827T2 (de) | Geschoss zum neutralisieren einer zone, insbesondere eines flugplatzes. | |
DE3040721C1 (de) | Geschoß | |
DE2234302C3 (de) | ||
DE2728265C2 (de) | ||
DE3911115A1 (de) | Panzerabwehr-mine | |
DE2946156C2 (de) |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: BARTELS, H. HELD, M., DIPL.-ING. DR.-ING., PAT.-AN |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |