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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Behandeln von
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Dung mit Luft, die in mindestens einem Reaktor dem Dung zum Zwecke
des Abbaus organischer Substanzen zugeführt wird.
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Dieses Verfahren hat sich in der Praxis gut bewährt.
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Ökonomische Nachteile ergeben sich daraus, daß der Dung in Behältern
absätzig behandeln werden muß. Auf diese Weise mUssen erhebliche Lagerkapazitäten
zur Verfugung stehen, um die frisch anfallende Dungmenge solange speichern zu können,
bis die im Reaktor enthaltene Füllung soweit behandelt ist, daß sie zur Weiterverarbeitung,
beispielsweise zur Ausbringung geeignet ist. DarUber hinaus kann die bei der Dungbehandlung
anfallende Wärme ökonomisch nur unvollständig genutzt werden, da der Anfall dieser
Wärme mit dem Bedarf an Wärmeenergie nur selten Ubereinstimmen wird. Eine Dauernutzung
der Wärmeenergie ist ausgeschlossen, da im Reaktor keine ständige Wärmeproduktion
stattfindet.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das Verfahren der
einleitend genannten Art so zu verbessern, daß sowohl der behandelte Dung als auch
die Wärme kontinuierlich anfällt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß der Dung durch
den Reaktor hindurchgefördert wird und die Fördergeschwindigkeit des Dungs der Menge
der in ihn zum Zwecke des maximalen Abbaus organischer Substanzen einzutragenden
Luft angepaßt wird.
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Dieser Verfahrensablauf führt dazu, daß dem Reaktor ständig Dung zugeführt
wird und von ihm behandelter Dung abgenommen werden kann. Durch die Behandlung des
Dungs
entsteht eine in relativ engen Grenzen gleichbleibende Wärmemenge, die zur Deckung
des Wärmebedarfs nutzbar gemacht werden kann. Darüber hinaus kann der für die Behandlung
des gesamten anfallenden Dungs notwendige Reaktor relativ klein gehalten werden,
da die notwendigen Reaktionsflächen sich lediglich als eine Funktion der Zeit darstellen,
während der zum Abbau aller organischen Substanzen auf den Du. eingewirkt werden
muß.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Menge
der in den Dung pro Reaktorvolumeneinheit einzutragenden Luft der auf der Reaktorvolumeneinheit
vorhandenen Aufnahmebereitschaft des Dungs angepaßt.
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Auf diese Weise wird der Dung ständig mit einer optimalen Menge von
Luft versorgt, so daß sie auf die für den Abbau der organischen Substanzen notwendigen
Sauerstoffmenge beschränkt ist. Angesichts der optimalen Durchdringung des Dungs
mit Luft genügt ein relativ kleiner Luftüberschuß, so daß die Pumpleistung, die
zur Bereitstellung der für die Behandlung des Dungs notwendigen Luftmenge zur Verfügung
gestellt werden muß, so klein wie möglich gehalten werden kann, ohne daß dadurch
der Abbauprozeß negativ beeinflußt wird, Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen,
ft n denen eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beispielsweise veranschaulicnt
ist.
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In den Zeichnungen zeigen:
Figur 1 : Ansicht eines
in Form eines gewendelten Rohrs ausgebildeten Reaktors, Figur 2 : Seiteneinsicht
eines spiralförmig ausgebildeten Reaktors, Figur 3 : Schnitt durch einen spiralförmigen
Reaktor entsprechend der Schnittlinie III-III in Figur 2, Figur 4 : Systemskizze
eines als Turm ausgebildeten Reaktors und Figur 5 : Seitenansicht zweier wechselweise
arbeitender Reaktoren.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann zweckmäßigerweise in einem Reaktor
1 ablaufen, der als ein gewendeltes Rohr 2 ausgebildet ist. Dieses mündet mit seinem
einen Ende 3 in einem Dungbehälter 4, der mit unbehandeltem Dung 5 gefUllt ist.
Zur Förderung des Dungs 5 in das gewendelte Rohr 2 ist eine Dungpumpe 6 vorgesehen,
die als eine im Dungbehälter 4 installierte Unterwasserpumpe ausgestaltet sein kann.
Diese hat einen Druckstutzen 7, der im Bereich des Endes 3 in den Reaktor 1 mündet.
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Das gewendelte Rohr 2 ist darUber hinaus an seinem Ende 3 mit einem
Lüfter 8 verbunden, der von einem Motor 9 angetrieben wird. Der Lüfter 8 mUndet
mit seinem Druckstutzen über einem Verbindungsrohr 10 in das Ende 3 des Reaktors
1.
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Darüber hinaus können auf die Länge des gewendelten Rohres 2 verteilt
weitere LUfter 11, 12 angeordnet sein, die mit ihren Druckstutzen in bevorzugte
Teile 15, 16 der Reaktoroberfläche einmünden. Im Bereich dieser bevorzugten Teile
15, 16 herrscht ein bevorzugter Bedarf an
Luftsauerstoff zur Betreibung
des Abbaus der ii Dung vorhandenen organischen Substanzen. Diese bevorzugten Teile
15, 16 mUssen je nach der Qualität des unbehandelten Dungs 5 im jeweiligen Reaktor
1 festgelegt werden.
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Darber hinaus sind weitere Teile 17, 18 mit Wärmeübertragern 19, 20
zusammengeschaltet, durch die Wärme in den Reaktor 1 übertragen bzw. aus ihm entnommen
werden kann.
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Zu diesem Zwecke ist der im Anfangsteil 17 des Reaktors 1 vorgesehene
Wärmedbertrager 19 mit einer Wärmequelle 21, beispielsweise einem Warmwasserspeicher
verbunden, der über ein Schließorgan 22, beispielsweise ein Ventil, mit dem WärmeUbertrager
19 verbunden ist. Je nach dem im Anfangsteil 17 des Reaktors 1 herrschenden Wärmebedarf
wird dem zu behandelnden Dung 5 über den Wärmeübertrager 19 Wärme zugeführt.
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Im Mittelteil 18 des Reaktors 1 ist mit einem besonders hohen Wärmeanfall
des Abbauprozesses zu rechnen. Hier wird der wesentliche Teil der im Reaktor 1 vorhandenen
abbaubaren Substanz abgebaut, so daß sich hier die höchsten Temperaturen im unbehandelten
Dung 5 einstell@@. Um den Prozeß in den fUr den Ablauf aer Umsetzung richtigen Temperaturgrenzen
zu halten, wird an dieser Stelle über den Wärmeübertrager 20 Wärme in Richtung auf
ein Kühlmittel 23 abgeführt. Dieses Kühlmittel kann beispielsweise Wasser sein,
das sich in einem Brauchwasserbehälter @1 befindet, so daß in diesem vorgewarmtes
Brauchwasser 23 entsteht, das über ein Ventil 25 zur weiteren Verwertung dem BrauchWr--tsserbehälter
24 entnommen werden kann.So ist es beispielsweise möglich, den Brauchwasserbehalter
24 mit der Warmequclle 21 so zu verbinden, daß mindestens ein Teil der im Mittelteil
18 erzeugten Wärme zur Vorwärmung des Dungs im Bereich des Anfangsteils 17 zur Verfügung
steht.
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Das gewendelte Rohr 2 mündet mit seinem anderen Ende 26 in einen Endbehälter
27. Dieser dient lediglich zur Zwischenlagerung des behandelten und daher nicht
mehr stinkenden Dungs. Aus diesem Endbehälter 27 kann Je nach betrieblichem Erfordernis
behandelter Dung 28 mit einem fUr diese Zwecke zur VerfUgung gestellten Fahrzeug
29 abgefahren werden.
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Der unbehandelte Dung 5 wird von der Dungpumpe 6 in den Reaktor 1
hineingedruckt. Gleichzeitig wird von dem LUfter 8 Uber das Verbindungsrohr 10 ein
Luftstrom in das Ende 3 des gewendelten Rohres 2 eingespUlt, der dazu dient, den
Dung im gewendelten Rohr 2 zum Zwecke der Einleitung eines mikrobiellen Umsetzungsprozesses
mit Sauerstoff anzureichern und gleichzeitig die Förderung des Dungs durch das gewendelte
Rohr 2 zu verbessern.
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Je nach der zu behandelnden Dungart wird dem Dung im Anfangsteil 17
zum Zwecke der Einleitung des Umsetzungsprozesses Wärme über den Wärmeübertrager
19 zugefUhrt.
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Darüber hinaus kann der Umsetzungsprozeß durch die Einleitung eines
weiteren Luftstroms mit Hilfe des Lüfters 11 in seinem Ablauf begünstigt werden.
Der Dung 5 wird so schnell durch das gewendelte Rohr 2 hindurchgefördert, daß in
jedem Teil des Reaktors 1 eine optimale Durchdringung der Luft und des Dungs herbeigefUhrt
wird. Auf diese Weise steigt die Temperatur im Dung ständig an, so daß sie jT?1
Mittelteil 18 eine Höhe erreicht, die der weiteren Entwicklung von Mikroorganismen
im Dung schädlich sein kann. Aus diesem Grunde wird im Mittelteil 18 des Reaktors
1 dem Dung soviel Wärme entzogen, daß auf diese Weise die im Dung herrschende Temperatur
gesteuert werden kann.
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Im weiteren Verlauf der Förderung des Dungs durch dn Reaktor 1 gelangt
er in einen Endteil 30. In diesen Bereich ist der wesentliche Teil der umzusetzenden
organischen Substanzen bereits abgebaut worden. Die noch im Dung verbliebene Reste
bedUrfen möglicherweise einer weiteren Zumischung von Luft über den Lüfter 12, um
eine so intensive Mischung von Luft und Dung herbeiführen zu können, daß auch diese
noch nicht abgebauten Reste dem Umsetzungsprozeß zugeführt werden können. Im Bereich
dieses Endteils 30 kann es zusätzlich von Vorteil sein, dem Umsetzungsprozeß noch
einmal Wärme zuzuführen, um ihn auf diese Weise zu intensivieren. Die Wärmezufuhr
geschieht zweckmäßigerweise mit einem Wärmeübertrager 31, mit dessen Hilfe Wärme
dem Reaktor 1 zugeführt wird.
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Dieser Wärmeübertrager 31 kann mit dem Brauchwasserbehälter 24 über
eine Rohrleitung 32 verbunden sein.
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Der Reaktor 1 kann auch als spiralförmiges Rohr 33 ausgebildet sein,
bei dem je nach der Schaltung der Spirale der zu behandelnde Flüssigdung v-om äußeren
Rohrteil 34 zum inneren Rohrteil 35 fließt. Die spiralformig gewickelten Rohre 33
sind untereinander in einem Ständer 36 angeordnet, in dem sich die einzelnen spiralförmigen
Rohre 33 abstützen. Das obere spiralförmige Rohr 33 ist über einen Zulauf 37 mit
einem Dungspeicher 38 verbundns aus dem unbehandelter Dung 5 in das obere spiralförmige
Rohr 33 eintritt. Der Zulauf 37 befindet sich a äußeren Rohrteil 34. Von diesem
wird der Dung aufgrund des auf ihn ausgeübten Druckes in Richtung auf den ir,r,erven
Rohrteil 35 gefördert. Der Druck wird ausgeübt von der im Dungspeicher 38 angebrachten
Dungpumpe 6.
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Nachdem der Dung den inneren Rohrteil 35 erreicht hat, fließt er durch
ein im wesentlichen lotrecht verlaufendes Verbindungsstück 39 zu dem in der nächsten
Ebene angeordneten spiralförmigen Rohr 33 ab. In diesem spiralförmigen Rohr 33 gelangt
der Dung vom inneren Rohrteil 35 zum äußeren Rohrteil 34, das seinerseits mit dem
äußeren Rohrteil des in der nächsten Ebene liegenden spiralförmigen Rohrs 33 über
eine Verbindung 40 verbunden ist.
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Auf den einzelnen Ebenen wird der Dung einer Behandlung unterzogen
mit dem Ziel, die in ihm vorhandenen organischen Substanzen abzubauen. Zu diesem
Zwecke ist eine Luftzuführung 41 vorgesehen, durch die dem durch das spiralförmige
Rohr 33 geförderten Dung Luft zugeführt wird. Diese Luftzufuhrung 41 umgibt mantelförmig
einen Teil 42 des spiralförmigen Rohrs 33. Im Bereich dieses Teils 42 ist die Reaktorfläche
43 mit Luftdurchlässen 44 versehen, durch die die in die Luftzuführung 41 gelangende
Luft in das spiralförmige Luft hineingedrückt wird. Um zu verhindern, daß Dung aus
dem spiralförmigen Rohr 33 in die Luftzuführung 41 austritt, können die Luftdurchlässe
44 mit Rückschlagventilen versehen sein.
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Die Luftzuführung 41 ist über eine Rohrleitung 45 mit einem Lüfter
46 verbunden. Dieser erzeugt den für das Eindringen der Luft in das spiralförmige
Rohr 33 notwendigen Luftdruck. Gleichzeitig kann der Lüfter 46 über eine weitere
Rohrleitung 47 mit einem Wärmeübertrager 48 verbunden sein, der das innere Rohrteil
35 mantelförmig umgibt. Im Bereich dieses Warmeübertrages 48 wird die im inneren
Rohrteil 35 im Dung aufgrund des Umsetzungsprozesses entstehende Wärme auf die durch
den WärMeübertrager 48 fließende Luft übertragen. Zur Verbesserung des
Wärmeübergangs
können auf dem inneren Rohrteil 35 Wärmeleitbleche 49 befestigt sein, die allseits
vom Luftstrom umspült werden. Je nach der im inneren Rohrteil 35 entstehenden Wärme
kann die Luft den Wärmeübertrager 48 im Gleichstrom oder im Gegenstrom durchfließen.
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Die am Ende des Wärmeübertragers 48 abgenommene aufgewärmte Luft kann
als Wäremequelle ökonomischer Verwertung zugeführt werden. Da auf Grund der im Bereich
des inneren Rohrteils 35 weitgehend konstant auttretenäen Wärme regelmäßig ein etwa
gleichbleibender Wärmeanfall zu erwarten ist, kann diese Wärme im Wirtschaftsablauf
relativ zuverlässig eingeplant werden. Beispielsweise ist es möglich, zur Beschleunigung
des Umsetzungsprozesses die aufgewärmte Luft dem Dung zuzuführen. Zu diesem Zwecke
ist eine weitere Luftzuführung 50 vorgesehen, in die die im Wärmeübertrager 48 aufgewärmte
Luft eingeleitet wird. Sie gelangt über Luftdurchlässe 44 in den durch das spiralförmige
Rohr 33 geförderten Du4g. Um die wärme Luft mit dem Dung gut zu verwirbeln, können
die Luftzuführungen 50 als Wirbulatoren ausgebildet sein, die die Luft beim Eintritt
in den Dung verwirbeln.
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Darüber hinaus ist es auch möglich, im Bereich des @piralförmigen
Rohrs 33 eine Fremdheizung 51 vorzusehen. falls die Beschleunigung des Umsetzungsprozesses
eine Fremdhezung des Dungs notwendig macht. In den meisten Fällen wird es allerdings
ausreichen, den Dung mi t einer Luftmenge zu durchsetzen, die ihrerseits den Umsetzungsprozeß
in Gang setzt und befördert.
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Für den kontinuierlichen Ablauf des Umsetzungsprozesses kann es auch
erforderlich sein, die Fördergeschwindigkeit des Dungs dem jeweiligen Verfahrensablauf
anzupassen.
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Um auf die Fördergeschwindigkeit Einfluß nehmen zu können, können
einzelne Teile 52 des spiralförmigen Rohrs 33 mit einem größeren Querschnitt versehen
werden als die übrigen Teile des spiralförmigen Rohrs 33. Auf diese Weise vergrößert
sich in diesen Teilen 52 das Volumen des spiralförmigen Rohrs 33, so daß bei gleichbleibender
Fördergeschwindigkeit in den übrigen Teilen des spiralförmigen Rohrs 33 die Fördergeschwindigkeit
in diesem Teil 52 erheblich herabgesetzt ist. Eine derartige Beschränkung der Fördergeschwindigkeit
kann insbesondere im Anschluß an den Teil 42 zweckmäßig sein, in dem über die Luftzufuhr
rung 41 die Luft in den Dung eintritt und damit das zu fördernde Volumen erheblich
vergrößert. Im Teil 52 kann dann bei relativ kleinen Fördergeschwindigkeiten die
Umsetzung der organischen Substanzen mit der eingeführten Luft beruhigt stattfinden.
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Nachdem der unbehandelte Dung 5 durch sämtliche in Reihe geschalteten
spiralförmigen Rohre 33 hindurchgetreten ist und in jeder Rohrlage eine dem jeweiligen
Dungzustand angepaßte behandlung sei es durch Luftzufuhr, Wärmeentzug bzw. Wärmezufuhr
stattgefunden hat, tritt der behandelte Dung zum Zwecke der Weiterverwertung aus
dem Ende 53 des letzten spiralförmigen Rohrs 33 aus.
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Eine kontinuierliche Behandlung des Dungs kann auch in einem turmförmigen
Reaktor 54 durchgeführt.werden.
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In diesen wird der in einem Dungbehälter 4 gesammelte Dung am unteren
Ende 55 über eine Pumpe 56 eingespeist.
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Es ist allerdings auch möglich, im turmförrnien Reaktor 54 eine Fördereinrichtung
57 vorzusehen, mit deren Hilfe der Dung beispielsweise schichtenweise vom unteren
Ende 55 zum oberen Teil 58 des turmförmigen Reaktors 54 gefördert wird.
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Die Fördereinrichtung 57 kann beispielsweise aus siebförmigen Förderebenen
59 bestehen, die am unteren Ende 55 in einen Endlosförderer 00 eingeklinkt werden.
Nachdem sie mit der für die Umsetzung des Dungs notwendigen Geschwindigkeit durch
den turmförmigen Reaktor 54 hindurchgewandert sind, werden sie an dessen oberen
Teil 58 entnommen und dem unteren Teil 55 über Einlaßschlitze 61 zum erneuten Durchlauf
zugeführt.
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Der obere Teil 58 ist von einem Deckel 62 verschlosser:, durch den
ein Lüfter 63 in den Dung 64 hineinragt. dieser Lüfter 63 wird von einem Antrieb
65 in drehende Bewegung versetzt, so daß durch ihn Luft in die oberen Schichten
des Dungs 64 eindringt. Mit Hilfe des Lüfters 63 wir: die eingesaugte Luft gleichmäßig
im Dung 64 verte 1 so daß der Umsetzungsprozeß in den oberen Dungschi chten durchgeführt
werden kann. Der Dung 64 muß so 1 langsam durch den Reaktor 54 hindurchgefördert
werden, daß alle organischen Bestandteile des Dungs im Bereich der oberen Schichten
umgesetzt werden können. Die dabei entstehende Temperatur kann mit Hilfe eines Wärmeübertragers
66 abgeführ werden, der den Reaktor 54 mantelförmig umgibt in eirieiil Bereich,
in dem der Umsetzungtproze!3 setzt rege abläuft. Der behandelte Dung fließt über
tiln Abflußrohr 67 in ein Sammelbecken 68, aus dem es unmittelbar zur Weiterverwertung
entnommen, werden kann.
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Nach dem Ablauf des Verfahrens kann der Reaktor 54 unterteilt werden
in eine Ladezone 69, in die der unbehandelte Dung 5 eingeführt wird. Im Bereich
dieser Ladezone 69 ist es zweckmäßig, zusätzliche Luft über Düsen 70 in den Dung
einzuspulen. Nach Durchlaufen der Ladezone 69 gelangt der Dung in die Reaktorhauptzone
71, in der der Umsetzungsprozeß sehr rege abläuft und daher ein Großteil der abzuführenden
Wärme entsteht. Aus diesem Grunde ist die Reaktorhauptzone vom Wärmeübertrager 66
umgeben, mit dessen Hilfe die Wärme aus diesem Bereich abgeführt wird. Nach dem
Verlassen der Reaktorhauptzone gelangt der Dung in die Entladezone 72, in die das
Abflußrohr 67 mündet. In dieser Entladezone 72 werden die Restbestandteile der umsetzbaren
abbaubaren Substanzen abgebaut, so daß nicht stinkender Dung durch das Abflußrohr
67 in das Sammelbecken 68 abgeleitet werden kann.
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Es ist auch möglich, den Reaktor 54 mit einer sich durch sämtliche
Zonen erstreckenden Luftzuführung 73 zu versehen.
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Diese erstreckt sich von oberen Teil 58 bis zum unteren Ende 55. Dabei
kann die Luftzuführung 73 in einen Dungzulauf 74 zünden, so daß die durch die Luftzuführung
73 geförderte Luft den durch den Dungzulauf 74 in den Reaktor 54 eintretenden Dung
durchwirbelt und gleichmäßig über die gesamte Reaktorfläche verteilt, Er wird dabei
bereits mit einem hohen Luftanteil durchsetzt, so daß schon frühzeitig mit einem
regen Beginn des Umsetzungsprozesses gerechnet werden kann. Darüber hinaus kann
die Luftzuführung 73 sowohl in der Reaktorhauptzone 71 als auch in der Ladezone
69 mit einer oder mehreren Luftdüsen 75 versehen sein, durch die Luft aus der Luftzuführuny
73 in die jeweilige Zone des Reaktors 54 eingespült wird. Diese Luft kann je nach
den Bedürfnissen in jeder Zone 69, 71, 72 gesteuert werden. Dabei ist die Luftmenge
so
zu steuern, daß der Umsetzungsprozeß jeweils optimal ablaufen kann. Mit gewissen
Luftüberschüssen muß gerechnet werden. Die zusätzliche Anordnung des Lüfters 63
hat bei dieser Schaltung den Sinn, daß in der Entladezone 72 der gesamte Dung noch
einmal intensiv umgewirbelt wird, um zu verhindern, daß nichtumgesetzte organische
Substanzen in das Sa:nelbecken 68 gelangen. Um die Lüfter flügel 76 durch die Fördereinrichtung
57 nicht zu beschädigen und ihre Tätigkeit nicht zu behindern, sind die siebförmigen
Förderebenen 59 mit einer Mittelaussparung 77 verssehen, durch die die Lüfterflügel
76 beim Durchlauf des Förderers 57 durch den Reaktor 54 hindurchgleiten können.
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Statt einer mit Hilfe einer unterschiedlichen Anzahl von Luftdüsen
75 vorzunehmenden Luftmengenregelung, kann der in jeder Zone 69, 71, 72 zuzuführende
Luftanteil auch mit Hilfe einer Luftdruckregelung vorgenommen werden.
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Tn diesem Falle ist die Luftzuführung in jeder zone 69, 71, 72 mit
einer bezüglich ihres Druckes verschiedenen Luftdruckquelle verbunden so daß in
jeder Zone 69,71,72 Luft verschiedenen Drucks in den Dung hineingepreßt werden kann.
Durch diese Druckregelung ist es möglich sowohl auf die Durchwirbelung des Dungs
in den einzelnen Zonen 69, 71, 72 als auch auf die Menge der eingespülten Luft Einfluß
zu nehmen. Je nach der Qualität des zu behandelnden Dungs ist dieser Luftdruckregelung
geger-) er der Luftmengenregelung der Vorzug zu geben.
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Zur besseren Kontrolle des im Reaktor 54 ablaufenden Umsetzungsprozesses
ist es zweckmäßig, den Reaktor mit einem Isoliermantel zu umgeben. Dieser verhindert,
daß im Bereich der Reaktorwandungen eine beachtliche Wärmeabfuhr stattfindet, so
daß unabhängig von der Außentemperatur Immer mit gleichbleibenden Wärmeverlusten
auf
der gesamten Turmlänge gerechnet werden kann. Auf diese Weise
ist es möglich, möglichst weitgehend konstante Luftzuführungen in den einzelnen
Reaktorzonen 69, 71,72 vorzunehmen. Durch die eingespülten Luftmengen bleibt der
Umsetzungsprozeß annähernd konstant, so daß auch mit einem annähernd gleichbleibenden
Prozeßablauf gerechnet werden kann.
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Schließlich ist es möglich, einen kontinuierlich ablaufenden Umsetzungsprozeß
mit Hilfe von zwei parallel geschalteten Reaktoren 78, 79 herbeizufUhren. Diese
Reaktoren sind mit gegenseitiger zeitlicher Verzögerung so geschaltet, daß in dem
einen Reaktor 79 der Umsetzungsprozeß im Dung abläuft, während der andere Reaktor
78 von bereits behandeltem Dung ent- bzw. mit zu behandelndem Dung beladen wird.
In beiden Reaktoren 78, 79 sind LUfter 80, 81 angeordnet, die mit Antrieben 82,
83 versehen sind. Eine gemeinsame Zuführungsleitung 84 versorgt beide Reaktoren
78, 79 aus einem Dungbehälter 85 mit unbehandeltem Dung. Dabei ist eine Umschaltmöglichkeit
86 vorgesehen, mit deren Hilfe die Zufuhrungsleitung 84 wechselweise auf den einen
Reaktor 78 oder den anderen Reaktor 79 geschaltet werden kann. Diese Umschaltmöglichkeit
86 kann beispielsweise als ein schwenkbarer ZufUhrarm 87 ausgebildet sein, aus dem
der unbehandelte Dung in einen der Reaktoren 78, 79 einfließt.
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Jeder der beiden Reaktoren 78, 79 hat je einen Ausfluß 88, 89, die
in die gleiche Abflußleitung 90 münden.
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Diese Abflußleitung 90 ist mit einem Sammelbecken 91 verbunden, in
das der nach Ablauf des Umsetzungsprozesses behandelte Dung eintreten kann. Von
diesem Sammelbecken 91 aus wird er der Endverwertung zugeführt. Die beiden
Ausflüsse
88, 89 sind je mit einem Verschlußorgan 92,93 verschließbar.
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Nachdem der eine der beiden Reaktoren 79 mit frischem Dung voll gefüllt
ist, wird diese Dungladung vom Lüfter 81 so behandelt, daß in ihm der Umsetzungsprozeß
stattfinden kann. Gleichzeitig kann je nach dem Ablauf des Urnsetzungsprozesses
durch geeignete Maßnahmen eine Wärmeabfuhr aus dem sich umsetzenden Dung stattfinden
oder zur Einleitung und Unterhaltung des Prozesses eine Wärmezufuhr vorgenommen
werden.
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Während in dem einen Reaktor 79 der Umsetzungsprozeß stattfindet,
wird der andere Reaktor 78 über den Ausfluß 88 in Richtung auf das Sammelbecken
91 entleert. Nach der Entleerung wird das Verschlußorgan 92 verschlossen und dem
Reaktor 78 wird über die Zuführungsleitung 84 unbehandelter Dung 5 zugeführt. Zu
diesel Zwecke ist die Zuführungsleitung mit einer Durigpumpe 9-i verbunden, der
der unbehandelte Dung aus dem Dungbehälter 85 zuDlieJt.
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Während dieser Befüllungsphase ist cer Zuführarrn 87 in Richtung auf
den Reaktor 78 verdreht, so daß der durch die Zuführleitung 84 geförderte Dung ausschließlich
in den Reaktor 78 eintritt.
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Nachdem der Reaktor 78 gefüllt ist, wird der Lüfter 80 in Betrieb
gesetzt, so daß in den Dung 5 Luft eingetragen wird. Dabei sind die in den beiden
Reaktoren 78,79 ablaufenden Prozeße so aufeinander abzustimmen, daß in dem neu befüllten
Reaktor 78 die Anlaufphase (gera überwunden ist, wenn im anderen Reaktor 79 die
sich an die hauptphase des Umsetzungsprozesses anschließende Endphase ihrem Ende
zugeht.
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Durch diese Schaltung der beiden Reaktoren 78, 79 wird erreicht, daß
jeweils in einem der beiden Reaktoren 78, 79 der Umsetzungsprozeß in seiner Hauptphase
abläuft, so daß jeweils mit einer gleichbleibenden Wärmemenge gerechnet werden kann,
die mit Hilfe des Umsetzungsprozesses erzeugt wird. Diese Wärme kann von einem Wärmeübertrager
95 abgeführt werden, der im Inneren des Reaktors 79 anzubringen ist. Es ist auch
möglich, einen Wärmeübertrager 96 an den Außenwänden eines Reaktors 78 anzubringen.