DE2917950C2 - Vorrichtung zum selbsttätigen Führen des Nähgutes an einer Nähmaschine - Google Patents
Vorrichtung zum selbsttätigen Führen des Nähgutes an einer NähmaschineInfo
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- D05B35/102—Edge guide control systems with edge sensors
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Description
Eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs I ist durch die DE-OS 25 22 422 bekannt. Der
Antrieb des Andruckstempels, ein einfachwirkender Pneumatikzylinder, wird durch die Kantenabtastvorrichtung
an den von einer Geraden abweichenden konvexen Nähgutkantenbereichen über ein Magnetventil
angesteuert, so daß der Andruckstempel zum Herstellen einer kurvenförmigen kantenparallelen Naht
im seitlichen Abstand vom Stoffschieber auf das Nähgut abgesenkt wird und es an die Werkstückauflage
andrückt. Dabei arbeitet der Stoffschieber weiter, so daß das Werkstück um den Andruckstempel als
Drehachse gedreht wird. Die Andruckkraft muß so groß lein, daß sich auch enge Radien zur Erzielung einer
kantenparallelen Naht genau aussteuern lassen. Durch die Abbremsung kann der auf eine bestimmte Stichlänge
eingestellte Stoffschieber seine Vorschubwirkung nicht voll auf das Nähgut übertragen, es entstehen folglich
wesentlich kürzere Stiche als auf den ohne den Andruckstempel zu nähenden Nahfslrecken, was nicht
nur das gute Aussehen des NähgUls beeinträchtigt, sondern auch wegen der starken Perforierung und
damit Schwächung des Nähguts und wegen der auffälligen Stichanhäufung in den kurvenförmigeil
Bereichen nicht akzeptiert wird.
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannte Vorrichtung
so zu verbessern, daß es möglich ist, kantenparallele Nähte an Nähgut mit unregelmäßigem Kantenverlauf
auf der gesamten Nähstrecke mit gleichen Stichlängen zu nähen.
Die durch das Aufsetzen des Andruckstempels auf das Nähgut herbeigeführte Abbremsung des Nähgutes und
die als Folge davon auftretende Verringerung des
ίο Vorschubes wird nun dadurch kompensiert, -daß dem
Stoffschieber in der Zeit, in der der Andruckstempel auf das Nähgut abgesenkt ist, also beim Nähen der
kurvenförmigen Kantenbereiche des Nähgutes eine größere Vorschubbewegung erteilt wird als auf den
geraden Kantenstrecken.
In den beiden Unteransprüchen sind zweckmäßige Weiterbildungen des Gegenstands nach Patentanspruch
1 angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wi;d anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wi;d anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 die Vorderansicht der Nähmaschine;
F i g. 2 einen Schnitt durch den den Stichlängeneinsteller der Nähmaschine betätigenden Pneumatikzylinder:
F i g. 2 einen Schnitt durch den den Stichlängeneinsteller der Nähmaschine betätigenden Pneumatikzylinder:
•25 F i g. 3 einen pneumatischen Schaltplan für die
Antriebszylinder des Andruckstempels und der Stichlängeneinstellvorrichtung.
Im Kopf der Mähmaschine 1 ist die auf- und abbewegbare Nadelstange 2 gelagert, die am unteren
ίο Ende die Nadel 3 trägt, welche in bekannter Weise mit
einem im Arm 4 der Nähmaschine angeordneten, nicht dargestellten Greifer zur Stichbildung zusammenwirkt.
Das Nähgut wird durch einen Drückerfuß 5, welcher an der unter der Kraft einer Feder stehenden Stoffdrücker-
!5 stange 6 befestigi ist, an den eine Viereckbewegung
ausführenden Stoffschieber 7 bzw. die Nähgutauflagefläche des Armes 4 angedrückt. Die Einstellung der
Werte der dem Stoffschieber 7 erteilten Vorschubbewegungen erfolgt mit Hilfe des unter der Kraft einer Feder
·"> stehenden Stichlängeneinstellers ? der bekannten und
daher nicht näher dargestellten Stichlängeneinstellvorrichtung. Dem Stichlängeneinsieller 8 sind zwei
Stichlängen-Begrenzungsanschläge 9, 10 zugeordnet. Der erste Begrenzungsanschlag 9 wird von der mit
4' einem Dämpfungsstück 11 besetzten Kolbenstange 12
eines einfachwirkenden Pneumatikzylinders 13 gebildet, die an ihrem dem Kolben 14 benachbarten Ende einen
Schaftteil 15 stärkeren Durchmessers aufweist und bei entlüftetem Zylinder unter der Kraft einer Feder 16 in
■>° eine Ruhelage gedrückt wird, Fig. 2. Der Hub der
Kolbenstange 12 ist durch eine Überwurfmutter 17 einstellbar, die auf einem Gewindeansatz 18 des
Zylindergehäuses 19 angeordnet ist. Das Zylindergehäuse 19 weist einen Druckluftanschluß 20 auf.
Der zweite Stichlängenbegrenzungsanschlag wird von einer Einstellschraube 10 gebildet, die in einen am
Nähmaschinengehäuse befestigten Winkel 21 eingedreht ist. Bei entlüftetem Pneumatikzylinder 13 liegt der
durch einen Schlitz 22 des Nähmaschinengehäuses nach außen geführte Stichlängeneinstellhebel 8 unter der
Kraft einer weiteren Feder am Anschlag 10 an. Die eingestellten Vorschubwerte sind an einem mit dem
Stichlängeneinsteller 8 zusammenwirkenden Skalenblech 23 ablesbar, In der unteren Stellung ist die
maximale Stichlänge eingestellt.
Zum Führen der Nähgutkante ist auf dem Arm 4 der Nähmaschine in seitlichem Abstand Von und in
Vorschubrichtung gesehen Vor der Nadel 3 ein
Führungslineal 24 befestigt, an die sich die tNähgutkante
anlegt Auf der dem Führungslineal 24 gegenüberliegenden Seite der Nadel 3 ist ein Andruckstempel 25
angeordnet, der an der Kolbenstange eines an einem gehäusefesten Winkel 26 angeordneten Pneumatikzylinders
27 befestigt ist, welcher zwei Druckluftanschlüsse 28 und 29 aufweist. Die Pneumatikzylinder 13 und 27
werden durch eine lichtelektrische Nähgutkanten-Abtastvorrichtung 30 über ein 4/2-Wege-Magnetventil 31
angesteuert Zum Reflektieren des von einer Lichtquelle der Kantenabtastvorrichtung 30 ausgesandten Lichtstrahles
ist die Nähgutauflagefläche des Armes 4 blank poliert Die Nähgutkanten-Abtastvorrichtung 30 ist an
einem gehäusefesten Winkel 32 angeordnet.
Der Anschluß 20 des den Stichlängenbegrenzungsanschlag
9 steuernden Pneumatikzylinders 13 ist durch eine flexible Schlauchleitung 33 über ein Kupplungsstück 34 mit einer Schlauchleitung 35 verbunden, die den
Anschluß 29 des Pneumatikzylinders 27 mit dem Magnetventil 31 verbindet. Der Anschluß 28 des
Pneumatikzylinders 27 ist über eine Schlauchleitung 36 an das Magnetventil 31 angeschlossen. Mit 37 ist eine
Druckluftquelle bezeichnet
Die Arbeitsweise ist wie folgt:
Die lichtelektrische Nähgutkanten-Abtastvorrichtung 30 ist so ausgelegt, daß sie in abgedunkeltem Zustand,
also wenn das Werkstück unter den Drückerfuß und die Nadel eingelegt ist und den Lichtstrahl der Abtastvorrichtung
unterbricht, das Magnetventil 31 abfällt und dann die Schaltstellung a einnimmt. Dabei wird der
Pneumatikzylinder 27 über die Schlauchleitung 35 und Anschluß 29 mit Druckluft beaufschlagt, während die
andere Zylinderseite über den Anschluß 28, die Schlauchleitung 36 und den Rücklauf R entlüftet ist.
Infolgedessen ist der Andruckstempel 25 angehoben. Über das Kupplungsstück 34, die Schlauchleitung 33 und
den Anschluß 20 ist der Kolben 14 des Pneumatikzylinders 13 mit Druckluft beaufschlagt. Dadurch wird die
zusammen mit dem Dämpfungsstück 11 dem ersten Stichlängenbegrenzungsanschlag 9 für den Stichlängeneinsteller
8 bildende Kolbenstange 12 entgegen der Kraft der Druckfeder 16 nach oben mit der Stirnseite
ihres Schaftteiles 15 gegen die Oberwurfmutter 17 zur Anlage gedrückt. Der Stichlängeneinsteller 8 ist dabei
auf die Stichlänge einer normalen Geradnaht eingestellt. Die Nähmaschine kann nun zum Einfassen der sich
gegen da< Führungslineal 24 anlegenden Nähgutkante
eingeschaltet werden. Sobald die Nähgutkante die Abtaststelle der Kantenabtastvorrichtung 30 verläßt —
z. B. bei konvexem Verlauf der Nähgutkante — ist die Kantenabtastvorrichtuii-; durch den nun nicht mehr
unterbrochenen Lichtstrahl belichtet. Dadurch wird das Magnetventil 31 angesteuert und in die Schaltstellung b
bewegt. In dieser Schaltuellung wird der Pneumatikzyiinder
27 über die Schlauchleitung 36 und den Anschluß 28 beaufschlagt und über den Anschluß 29, die
Schlauchleitung 35 und den Rücklauf R entlüftet. Die r.iit
dem Andruckstempel 25 versehene Kolbenstange des Pneumatikzylinders 27 wird bei dieser Schaltstellung
abgesenkt und somit der Andruckstempel 25 so an das Nähgut angedrückt, daß das Nähgut abgebremst wird
und, da der Stoffschieber 7 weiterarbeitet, eine
in Drehachse für den konvexen Kantenbereich bildet.
Gleichzeitig mit der Beaufschlagung des Pneumatikzylinders 27 über den Anschluß 28 wird der Pneumatikzylinder
13 über die Schlauchleitungen 33, 35 und den Rücklauf R entlüftet, so daß die Kolbenstange 12 mit
υ Kolben 14 und Schaftteil 15 durch die Druckfeder 16
nach unten gedruckt wird, wobei der Anschlag 9 den unter Federkraft stehenden Stichlängeneinsteller 8
freigibt der daraufhin gegen die die zweite Vorschubwertstellung des Stoffschiebers 7 bestimmende Einstell·
schraube 10 zur Anlage gebracht wird. Der Stoffschieber 7 führt dadurch eine größere Vorschubbewegung
aus, solange der Druckstempel z3 auf das Nähgut abgesenkt ist. Infolge der Abbremsung des Nähgures
durch den Andruckstempel 25 bewirkt die geradlinige
i-, Vorschubbewegung des Stoffschiebers 7 eine Drehung
des Nähgutes, wodurch die Nadeleinstiche zwangsläufig dichte, beieinanderliegen als bei geradlinigem Vorschub.
Durch die Vergrößerung der Vorschubbewegung des Stoffschiebers 7 wird diese .Stichlängenverkürzung
ίο im konvexen Kantenbereich korrigiert und auf die
gleiche Stichlänge wie bei der Geradnaht gebracht.
Wenn der Lichtstrahl am Ende des konvexen Kantenbereichs durch das Nähgut unterbrochen wird,
fällt das Magnetventil 31 ab und kehrt in die
j5 Schaltstellung a zurück. Dadurch wird der Pneumatikzylinder
27 über den Anschluß 28, die Schlauchleitung 36 und den Rücklauf R entlüftet und über den Pumpenanschluß
P, die Schlauchleitung 35 und den Anschluß 29 mit Druckluft beaufschlagt so daß der Andruckstempel
25 angehoben wird. Gleichzeitig wird über die Schlauchleitung 33 und den Anschluß 20 der Pneumatikzylinder
13 beaufschlagt, wodurch der Stichlängeneinsteller 8 durch die Kolbenstange 12 mit dem
Dämpfungsstück 11 in die erste Vorschubwertstellung (F i g. 1) für die normale Stichlänge bewegt wird, so daß
die weitere Nahtstrecke wieder mit nornaler Stichlänge genäht wird.
Am Nahtende wird die Nähmaschine in Nadelhochstellung
stillgesetzt, und das Nähgut nach dem Anheben des Drückerfußes 5 entnommen, worauf das nächste
Werkstück eingelegt und der beschriebene Ablauf Wiederbeginnen kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum selbsttätigen Führen des Nähgutes an einer Nähmaschine mit einem Drückerfuß
und mindestens einem Stoffschieber, dessen Vorschubwerte durch einen Siichlängeneinsteller
einstellbar sind, einem in seitlichem Abstand vor der Nadel angeordneten Führungslineal für die Nähgutkante
und einer diese abtastenden Vorrichtung zum durch einen Antrieb gesteuerten Absenken eines
Andruckstempels, der im Zusammenwirken mit dem Stoffschieber bei sich außerhalb der Abtaststelle
befindlichem Abtastbereich der Nähgutkante eine Ausrichtbewegung des Nähgutes zum Herstellen
einer kurvenförmigen kantenparallelen Naht bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß mit
dem Antrieb (27) des Andruckstempels (25) ein Antrieb (13) für den Stichlängeneinsteller (8)
verbunden und zum Verstellen des Stichlängeneinstellers
(8) auf einen anderen Vorschubwert des Stoffschiteers (7) in Abhängigkeit vom Ansteuern
des Antriebs (27) zum Absenken des Andruckstempels (25) steuerbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stichlängeneinsteller (8) bei angehobenem Andruckstcmpel (25) gegen die Kraft
einer Druckfeder (16) in einer ersten Vorschubwertstellung gehalten und beim Absenken des Andruckstempels
(25) in eine zweite Vorschubwertstellung überführbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet d'Tch einen von einer in ihrem Hub
einstellbaren mit einem Dämpfungsstück (11) besetzten Kolbenstange (12) tines einfachwirkenden
Pneumatikzylinders (IjJ gebildeten ersten Stichlängenbegrenzungsanschlag
(9) u,.d einen am Nähmaschinengehäuse angeordneten, als Einstellschraube
(10) ausgebildeten zweiten Stichlängenbegrenzungsanschlag für den Stichlängeneinsteller (8).
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