DE2942166C2 - Vorrichtung zum fortlaufenden Erfassen der Dicke elastischen Nähgutes - Google Patents
Vorrichtung zum fortlaufenden Erfassen der Dicke elastischen NähgutesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des ersten Anspruches. -»ο
Es ist eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 bekannt (DE-PS 12 41 688), die einen
Übernähdorn — auch als Stichlockerungsfinger bezeichnet — und einen mechanischen Fühler aufweist.
Der Fühler tastet die Nähgutdicke ab und steuert dadurch den am Kopf der Nähmaschine gelagerten, ein-
und ausschaltbaren, in einem definierten Bereich höhenverstellbaren Übernähdorn. Ist er eingeschaltet,
werden locker angezogene Stiche ermöglicht, die beim Nähen von elastischem Nähgut, z. B. beim Anheften des
Schulterpolsters während des gesamten Nähvorganges »Ärmelanschlagen« an ein teilmontiertes Kleidungsstück
erforderlich sind. Bei der bekannten Vorrichtung muß das Ein- und Ausschalten des Übernähdornes
manuell durchgeführt werden.
Der im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung zu schaffen, die es ermöglicht, die Dicke elastischen Nähgutes" während des Nähens auf
einer Nähmaschine mit hüpfendem Untertransport in der Weise fortlaufend genau zu bestimmen und ein
selbsttätiges Ein- und Ausschalten des Übernähdornes zu erreichen.
Mit der Vorrichtung nach der Erfindung ist es nun möglich, den Übernähdorn selbsttätig — von der 6^
Näherin also unbeeinflußt — einzuschalten, wenn das vom Stoffdrückerfuß zusammengedrückte elastische
Nähgut eine vorgegebene Dicke überschreite! bzw. auszuschalten, wenn es eine vorgegebene Dicke
unterschreitet Somit braucht die Näherin ihre Aufmerksamkeit nicht mehr auf die sich ändernde
Nähgutdicke zu lenken, um den Übernähdorn manuell ein- bzw. auszuschalten, wenn während des Nähvorganges
»Ärmelanschlagen« die normale Nähgutdicke durch das Schulterpolster unterbrochen wird.
Eine zweckmäßige Weiterbildung des Gegerstandes nach Anspruch 1 ist im Anspruch 2 beschrieben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der F i g. 1 bis A erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht auf den Kopf einer Nähmaschine; der durchbrochene obere Teil des
Kopfdeckels gibt einen Durchblick auf obere Abschnitte der Stoffdrückerstange und der Nadelstange frei,
F i g. 2 eine Ansicht auf die Nähmaschinen-Rückseite und auf die unteren Abschnitte des Kopfes und des
Ständers der Nähmaschine mit einem Elektromagneten als Senkvorrichtung zum Ein- und Ausschalten eines
Übern ähdorns,
Fig.3 eine Ansicht auf den Ständer mit einem
Elektromagneten als Servovorrichtung zum Verstellen der Vorschubgröße eines Stoffschiebers für das Nähen
mit Mehrweite,
F i g. 4 ein Blockschema der Vorrichtung.
In F i g. 1 wird ein an sich bekannter Obernähdorn 10
gezeigt, der im eingeschalteten Zustand zur Bildung von locker angezogenen Stichen unter der Nadel 1 hin- und
herschwingt und der von einem ein- und ausschaltbaren Getriebe 2 bewegt wird. Letzteres wird von der
Armwelle der Nähmaschine angetrieben. In F i g. 1 ist der Übernähdorn 10 in seiner angehobenen neutralen
Stellung dargestellt. Er ist über mehrere Hebel — von denen in Fig. 1 der Winkelhebel 4 voll sichtbar ist —
mit einem Fühler 9 verbunden, der bei eingeschaltetem Übernähdorn 10 auf dem Nähgut aufliegt und der
dessen Höhe abtastet und hierdurch den Übernähdorn 10 steuert Letzterer bewirkt das Nähen lockerer, mit
Fadenüberschuß genähter Stiche. Hierdurch kann ein unter dem abgesenkten Stoffdrückerfuß 6 liegendes
zusammengedrücktes Schulterpolster mit seiner formbedingt wechselnden Dicke nach dem Verlassen der
Stichbildestelle sein ursprüngliches Maß wieder einnehmen, ohne daß es durch die gebildeten Stiche hieran
gehindert wird. Der Fühler 9 und der Übernähdorn 10 sind in bekannter Weise ausgebildet und wirken auch in
ebenfalls bekannter Weise. Die Bewegungsübertragung zwischen dem Getriebe 2 und der Baugruppe Fühler
9/Übernähdorn 10 geschieht durch die Schubstange 3.
Der Stoffdrückerfuß 6 ist in üblicher Weise an einer Stoffdrückerstange 5 befestigt. Auf die Stoffdrückerstange
5 wirkt bekanntlich eine nicht gezeigte Feder ein, die den Stoffdrückerfuß 6 auf das Nähgut drückt, wobei
der Anpreßdruck durch die Regulierbuchse 11 einstellbar
ist. Als Sicherung gegen axiale Verdrehung der Stoffdrückerstange 5 dient ein mit einer Klemmschraube
12 festgespannter Führungskloben 7, der sich in einem vertikalen Schlitz 13 des Maschinengehäuses auf-
und abbewegt. Gegenüber der nach außen gerichteten Fläche des Führungsklobens 7 ist ein Annäherungsschalter
14 angeordnet, der von einer Klemmhülse 15 gehalten wird. Der Annäherungsschalter 14 weist einen
Schwingkreis auf, der auf ein vorbeibewegtes Metallteil anspricht. Der Annäherungsschalter 14 ist auf die
Oberkante des Führungsklobens 7 gerichtet und kann somit die Relativlage der Stoffdrückerstange 5 und
damit auch die des mit ihr verbundenen Stoffdrückerfußes 6 erfassen. Die Klemmhülse 15 ist an einem
Haltewinkel 16 befestigt Da letzterer zwischen den Klemmblöcken 17 und 17' eingespannt ist, ist nach
erfolgter Lockerung der Einspannung und durch Verdrehung einer Stellschraube 18 die Lage des
Annäherungsschalters 14 justierbar.
In ähnlicher Weise wird eine Kante eines Antriebshebels 19 einer nur im unteren Teil der F i g. 1 sichtbaren
Nadelstange 8 (F i g. 1, unten) abgetastet Ein gegenüber dieser Kante angeordneter Annäherungsschalter 14'
wird durch eine Iüemmhülse 15' gehalten; Annäherungsschalter 14' und Klemmhülse 15' sind mit den
bereits beschriebenen Teilen 14 und 15 baugleich. Die Nadelstange 8 wird — wie bekannt — durch die nicht
dargestellte Armwelle der Nähmaschine angetrieben und der Antriebshebel 19 überträgt die Antriebsbewegung
auf eine Zugstange 21, die die pendelnd gelagerte Nadelstange 8 in bekannter Weise antreibt Der
entsprechend justierbare, auf eine Kante des sich bewegenden Antriebshebels 19 gerichtete Annäherungsschalter
14' erfaßt eine bestimnite Stellung der Nadel 1. Da die Bewegungen der Nadel ί und des
Stoffdrückerfußes 6 durch eine feste Wechselbeziehung voneinander abhängig sind, ist aus der Erfasrjng der
jeweiligen Stellung der Nadel 1 ermittelbar, ob sich der Stoffdrückerfuß 6 in der auf das Nähgut abgesenkter
Stellung befindet oder ob er durch die aus der Stichplatte 24 heraustretenden Zahnspitzen des Stoffschiebers
23 abgehoben wurde.
Der Annäherungsschalter 14' arbeitet mit einem Schalter zusammen, der den anderen Annäherungsschalter
14 dann unwirksam macht wenn der Annäherungsschalter 14' das Heraustreten der Zahnspitzen des
Stoffschiebers 23 aus der Stichplatte 24 festgestellt hat Für die Aussage, ob der Übernähdorn 10 ein- oder
ausgeschaltet sein soll, werden somit nur die Dickenwerte des elastischen Nähgutes durch den Annäherungsschalter
14 in dem Zeitpunkt erfaßt, in dem die Zahnspitzen des Stoffschiebers 23 die Oberkante der
Stichplatte 24 nicht überragen.
Der Annäherungsschalter 14 ist auch dann unwirksam, wenn sich der Stoffdrückerfuß 6 in seiner extremen
Hochstellung befindet. Sie liegt dann vor, wenn das fertig genähte Nähteil aus der Nähmaschine herausgenommen
bzw. ein noch zu nähendes Nähteil eingelegt werden soIL
Das Ein- und Ausschalten des Übeniähdorns 10
geschieht mit einer Servovorrichtung. Hierzu dient ein Elektromagnet 31 (F i g. 2), der das Getriebe 2 für den
Antrieb des Obernähdorns 10 ein- bzw. ausschaltet Der
Steuerimpuls zur Aktivierung des Elektromagneten 31 kommt aus dem Steuergerät 30 (Fig.4), in dem die
Elektronik zur Auswertung der vom Annäherungsschalter 14 ermittelten Werte mit üblichen Mitteln in
ι» Schaltimpulse zur Betätigung der Elektromagneten 31
und eines weiteren Elektromagneten 32 (F i g. 3) für den Stoffschieber 23 umgewandelt werden. Somit ist es
außerdem möglich, neben der eben beschriebenen selbsttätigen Ein- und Ausschaltung des Obernähdornes
10 zusätzlich den Elektromagneten 32 anzusteuern, der auf ein Verstellorgan 36 einwirkt Hierfür ist der
Elektromagnet 32 unterhalb des üblichen Stichstellers 25 (Fig.3) angeordnet und mit der Steuereinheit 30
(Fig.4) durch ein Kabel 26 verbunden, das die
Steuerimpulse überträgt Der Anker d-^i Elektromagneten
32 ist mil einem nach außen geführten Hebel 27 verbunden, der in einen Gabelkopf 28 ausläuft Der
Gabelkopf 28 nimmt einen Bolzen 29 auf, um den ein Winkelhebel 33 in einem begrenzten Freiwinkel
verschwenkbar gelagert ist Am Winkelhebel 33 ist eine Verbindungsstange 34 angelenki, die durch eine
öffnung 35 im Ständer der Nähmaschine zu einem in F i g. 3 nicht sichtbaren Verstellorgan 36 (F i g. 4) für den
Vorschubhub eines oberen sowie eines unteren
jo Stoffschiebers führt Eine Hubbegrenzung des Verstellorgans
36 geschieht durch eine Verstellung des Freiwinkels, um den der Winkelhebel 33 verschwenkbar
ist, so daß die Verbindungsstange 34 zum Verstellorgan 36 hin entsprechend mehr oder weniger weit ausfahren
kann. Die Verschwenkung des Winkelhebels 33 wird durch einen Anschlag 37 begrenzt, der durch ein
Rändelrad 38 verstellbar ist Den Anschlag 37 bildet die untere Stirnfläche eines in einem Halter 39 gelagerten,
senkrecht angeordneten Gewindebolzens, der mit dem Rändelrad 38 ein Schraubgetriebe bildet Dadurch ist
der Anschlag 37 senkrecht auf- und abbewegbar und ermöglicht eine entsprechende vorwählbare Einstellung
des Verstellorgans 36, sobald der Elektromagnet 32 aktiviert wurde.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zum fortlaufenden Erfassen der Dicke elastischen Nähgutes während des Nähens auf
einer mit einem Stoffschieber, dessen Zahnspitzen zeitweise aus der Stichplatte heraustreten und mit
einem an einer Stoffdrückerstange befestigten Stoffdrückerfuß ausgestatteten Nähmaschine, die
einen die Nähgutdicke abtastenden Fühler und einen von diesen gesteuerten ein- und ausschaltbaren
Obemähdorn aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß der zum fortlaufenden Erfassen der Relativhöhe des auf das Nähgut abgesenkten
Stoffdrückerfußes (6) dienende Fühler ein Annäherungsschalter (14) ist, daß zum Erfassen der aus der
Stichplatte (24) heraustretenden Zahnspitzen des Stoffschiebers (23) ein weiterer Annäherungsschalter
(14') vorgesehen ist und daß die von den Annäheru££sschaltern (14,14') erzeugten Steuerimpulse
übet eine Steuereinheit (30) zu je einem Elektromagneten (31,32) für den Übernähdorn (10)
und den von einem Verstellorgan (36) beeinflußbaren Stoffschieber (23) gelangen, wobei der Annäherungsschalter
(14) unwirksam wird, wenn der andere Annäherungsschalter (14') das Auftauchen des
Stoffschiebers (23) aus der Stichplatte (24) festgestellt hat
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Abtaststelle für den Annäherungsschalter (14) eine Oberkante eines Führungskolbens
(7) der Stoffarückerstange (5) und als Abtaststelle für
den weiteren Annäherungsschalter (14') eine Kante eines Antriebshebels (>9) für die Nadelstange (8)
dient
35
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