DE2916053C2 - - Google Patents
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- C09J7/00—Adhesives in the form of films or foils
- C09J7/30—Adhesives in the form of films or foils characterised by the adhesive composition
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Description
Die Erfindung betrifft einen normalerweise klebrigen und
druckempfindlichen Klebestreifen aus einem flexiblen Träger
und einer darauf aufgebrachten Klebstoffschicht, die
aus mehreren übereinander angeordneten, fest miteinander
verbundenen Teilschichten aus klebrigen und druckempfindlichen
Klebstoffschichten aus der gleichen allgemeinen
Klebstoffamilie besteht, und der nicht nur eine ausgezeichnete
Haft- und Anpassungsfähigkeit, sondern gleichzeitig
auch eine ausgezeichnete Scherfestigkeit aufweist.
Normalerweise klebrige und druckempfindliche Klebestreifen,
wie sie insbesondere als Verschlüsse für Windeln oder
dgl. verwendet werden, sollen nicht nur eine gute Haftfähigkeit
an ungleichförmigen Substraten (z. B. unregelmäßigen
Oberflächen von herkömmlichen Stoffwindeln oder häufig
mit Puder verunreinigten Polyethylenaußenflächen von Wegwerfwindeln),
sondern gleichzeitig auch eine gute Beständigkeit
gegen Zerstörung oder Versagen aufweisen, wenn das
Produkt nach dem Aufbringen eines solchen Verschlusses
Scherkräften ausgesetzt wird.
Diese beiden vom Verbraucher erwünschten Eigenschaften
schließen sich jedoch praktisch gegeneinander aus, weil
zur Erzielung einer guten Anpassungsfähigkeit ein weicher
Klebstoff erforderlich ist, während zur Erzielung einer
guten Scherfestigkeit ein harter Klebstoff erforderlich
ist.
Aus den US-PS 29 56 904 und 36 58 740 ist es zwar bereits
bekannt, Klebstoffe herzustellen, die dazwischenliegende
Eigenschaften besitzen (so lehrt die zuerst genannte US-Patentschrift
beispielsweise die Verwendung eines Elektronenstrahls
zum Vernetzen eines Klebstoffes, während nach
der zuletzt genannten US-Patentschrift ein Klebrigmacher
mit zwei Typen von Kautschukartigen Copolymerisaten versetzt
wird), damit ist es jedoch nicht möglich, Klebestreifen
mit der obengenannten Kombination von Eigenschaften
zu erzielen, d. h. Klebestreifen, die nicht nur eine
gute Anpassungsfähigkeit bzw. Anschmiegbarkeit an die Substratunterlage,
sondern auch gute Schereigenschaften besitzen.
Normalerweise klebrige und druckempfindliche Klebstoffe,
die auch eine gewisse Wasserbeständigkeit besitzen, sind
bereits aus der US-PS 40 74 004 bekannt, in der sie zur
Herstellung von Identifizierungsetiketten für Hemden und
andere waschbare Kleidungsstücke verwendet werden. Diese
Klebstoffe weisen zwar eine ausreichende Weichheit auf, um
eine gute Anpassung an den Stoff zu erzielen, ihre Scherfestigkeit
ist jedoch unzureichend, so daß während der
Wasch- und Trocknungsarbeitsgänge häufig ein Ablösen der
Ränder eines Stoffetiketts auftritt.
Die Verwendung von harten Klebstoffen führt andererseits
aber ebenfalls zu Ablösungen, da diese keine ausreichende
Anpassungsfähigkeit an den Stoff besitzen und die damit
erzielbare Anfangshaftung unzureichend ist. In der Praxis
hat es sich daher als äußerst schwierig erwiesen, die Eigenschaften
von Klebstoffen so aufeinander abzustimmen,
daß gut haftende Etiketten auch gegen die beim Waschen
auftretenden Scherbeanspruchungen beständig sind.
Aus der DE-OS 22 06 916 ist ein Selbstklebeband aus einem
flexiblen Träger und einer darauf aufgebrachten Klebstoffschicht
mit mehreren übereinander angeordneten, fest miteinander
verbundenen Teilschichten aus klebrigen und
druckempfindlichen Klebstoffen aus der gleichen allgemeinen
Klebstoffamilie bekannt. Aber auch dieses Klebeband
erfüllt nicht die Forderung des Verbrauchers, gleichzeitig
eine ausgezeichnete Haftfähigkeit und Anpassungsfähigkeit
an die Unterlage sowie eine ausgezeichnete Scherfestigkeit
zu besitzen.
Aufgabe der Erfindung war es daher, einen normalerweise
klebrigen und druckempfindlichen Klebstoffstreifen zu
schaffen, der nicht nur eine ausgezeichnete Haft- und
Anpassungsfähigkeit, sondern gleichzeitig auch eine
ausgezeichnete Scherfestigkeit besitzt.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst werden kann mit einem normalerweise klebrigen und
druckempfindlichen Klebestreifen aus einem flexiblen Träger
und einer darauf aufgebrachten Klebstoffschicht, die
aus mehreren übereinander angeordneten, fest miteinander
verbundenen Teilschichten aus klebrigen und druckempfindlichen
Klebstoffen aus der gleichen allgemeinen Klebstoffamilie
besteht, der dadurch gekennzeichnet ist, daß
die druckempfindliche Klebstoffschicht
die druckempfindliche Klebstoffschicht
- a) aus zwei Teilschichten mit einer Dicke von jeweils 5 bis 60 µm besteht und eine Gesamtdicke von 46 bis 120 µm hat, oder
- b) aus drei Teilschichten mit einer Dicke von jeweils 5 bis 60 µm besteht und eine Gesamtdicke von 90 bis 180 µm hat,
wobei die obere, freiliegende Klebstoffschicht eine 10 s-
Scher-Kriech-Komplianz von mindestens 5×10-6 cm²/dyn
aufweist und die unmittelbar darunterliegende Klebstoffschicht
eine 10 s-Scher-Kriech-Komplianz von nicht mehr
als 2,5×10-6 cm²/dyn aufweist, und
der Klebestreifen eine Schnell-Klebeschicht von mindestens
100 g pro cm Breite, eine Scher-Haftfestigkeit von mindestens
3 min und eine Toleranz gegenüber Verunreinigungen
von mindestens 15 g pro cm Breite hat.
Der erfindungsgemäße Klebestreifen weist nicht nur eine
ausgezeichnete Haftfähigkeit und Anpassungsfähigkeit an
das Substrat, auf das er aufgebracht wird, sondern gleichzeitig
auch eine ausgezeichnete Scherfestigkeit bei Einwirkung
hoher Schwerkräfte auf. Der erfindungsgemäße Klebestreifen
kann daher auf vielfältigen Montierungs-, Laminierungs-
und anderen Anwendungsgebieten erfolgreich eingesetzt
werden. Der erfindungsgemäße Klebestreifen ist besonders
geeignet zur Herstellung von Wickel- oder Windelverschlüssen
und Identifizierungsetiketten für waschbare
Kleidungsstücke.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist
die druckempfindliche Klebstoffschicht eine unmittelbar
auf dem Träger angeordnete dritte Teilschicht auf, die
eine 10 s-Scher-Kriech-Komplianz von mehr als 3,5×10-6 cm²/dyn
hat.
Alle Teilschichten der Klebstoffschicht bestehen vorzugsweise
aus Kautschuk-Harzmassen oder aus Acrylat-Harzmassen,
wobei die Acrylatmassen ihrerseits vorzugsweise im
wesentlichen aus Isooctylacrylat/Acrylsäure-Copolymeren
bestehen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist der Träger ein flexibles Stoff- oder Blattmaterial
oder ein Polymerfilm.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
besteht die druckempfindliche Klebstoffschicht aus
drei Teilschichten mit einer Dicke von jeweilss 5 bis 60 µm,
wobei eine vergleichsweise harte Klebstoffschicht mit
einer 10 s-Scher-Kriech-Komplianz von höchstens 2,5×10-6 cm²/dyn
sandwichartig zwischen zwei vergleichsweise weichen
Klebstoffschichten mit einer 10 s-Scher-Kriech-Komplianz
von mindestens 3,5×10-6 cm²/dyn angeordnet ist.
Gemäß der Erfindung wird ein flexibler Träger mit einer
Schicht aus normalerweise klebrigem und druckempfindlichem
Klebstoff versehen, die aus 2 oder 3 druckempfindlichen
Teilschichten besteht, die zur gleichen allgemeinen Klebstoffamilie
gehören, wobei aber die obere, freiliegende
Klebstoffschicht wesentlich weicher ist als die unmittelbar
darunterliegende Klebstoffschicht. Obwohl so z. B.
beide Schichten aus druckempfindlichen Kautschuk-Harz-Klebstoffen
bestehen können, oder beide Schichten normalerweise
klebrige und druckempfindliche Acrylat-Copolymerisat-
Klebstoffschichten sein können, ist es im allgemeinen
nicht ratsam, Kautschuk-Harz- und Acrylat-Klebstoffe
zu kombinieren.
Die "Weichheit" oder "Härte" der Klebstoffe, die eine
druckempfindliche Klebstoffschicht bilden, wird durch die
"Scher-Kriech-Komplianz", ausgedrückt, die bestimmt wird
nach dem weiter unten ausführlich beschriebenen Test. Die
freiliegende erste Klebstoffschicht hat eine 10 s-Scher-Kriech-Komplianz
(J₁₀) von mindestens etwa 5×10-6
(vorzugsweise von mindestens etwa 7×10-6) cm²/dyn, während
die unmittelbar darunterliegende Klebstoffschicht
einen J₁₀-Wert von nicht mehr als 2,5×10-6 (vorzugsweise
von nicht mehr als 2×10-6) cm²/dyn hat.
Für manche Zwecke (z. B. zum Verkleben von zwei Stoffen
miteinander) ist es erwünscht, einen Dreischichtenklebstoff
zu haben, bei dem eine vergleichsweise harte Klebstoffschicht
"sandwichartig" zwischen zwei vergleichsweise
weichen Klebstoffschichten angeordnet ist.
Im allgemeinen kann die Dicke jeder Klebstoffschicht jeweils
etwa 5 bis 60 (vorzugsweise etwa 15 bis 45) µm betragen.
Die Dicke der zusammengesetzten Klebstoffschicht
beträgt 46 bis 120 µm für ein Zweischichtenprodukt
und 90 bis 180 µm für ein Dreischichtenprodukt.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Die
Fig. 1 gibt einen stark vergrößerten Querschnitt eines
Klebestreifens wieder, der für einen Wickel- oder Windelverschluß
geeignet ist, und die
Fig. 2 zeigt einen gleichfalls stark vergrößerten
Querschnitt des Aufbaus eines Klebestreifens mit besonderer
Brauchbarkeit als Etikett für Kleidungsstücke.
In der Fig. 1 ist der Trägerfilm 11 mit einer normalerweise
klebrigen und druckempfindlichen Klebstoffschicht 12
versehen, die aus einer vergleichsweise harten druckempfindlichen
Klebstoffschicht oder -lage 13 und einer vergleichsweise
weichen Klebstoffschicht oder -lage 14 besteht.
In der Fig. 2 enthält der Klebestreifen 20 einen Trägerstoff
21, dessen eine Seite mit einer normalerweise klebrigen
und druckempfindlichen Klebstoffschicht überzogen
ist, die aus einer relativ harten Klebstoffschicht oder
-lage 24 und den realtiv weichen Klebstoffschichten oder
-lagen 23 und 25 besteht, wobei erstere zwischen den letzteren
"sandwichartig" angeordnet ist.
In "Properties and Structure of Polymers", John Wiley &
Sons, Inc., 1960, Kapitel II, Abschnitt 6, sind die fünf
Bereiche des viskoelastischen Verhaltens von linearen
amorphen Polymerisaten, wie Polystyrol erläutert. Der Autor
charakterisiert die elastischen Eigenschaften eines
Polymerisats durch dessen Dehnungsrelaxationsmodul Er (t)
der durch Messung der Spannung als Funktion der Zeit bei
einer bei konstanter Dehnung und konstanter Temperatur gehaltenen
Probe erhalten wird. Wenn ein Polymerisat erwärmt
wird, durchläuft es nach und nach Bereiche, die als glasige
Region, Übergangsregion, kautschukartige Region,
kautschukartiger Fluß und flüssiger Fluß bezeichnet werden.
Nur die letzten beiden Bereiche sind für die Erfindung
von Bedeutung. Für eine 10-s-Bezugsdauer ist die
Grenzlinie zwischen dem kautschukartigen Bereich und dem
Bereich für den kautschukartigen Fluß Er (10) etwa 2,5×10-6 cm²/dyn.
In dem Bereich für den kautschukartigen Fluß
beträgt der Schermodul Gr (10) etwa ein Drittel des Dehnungsmoduls
oder 0,83×10-6 cm²/dyn; die Scher-Kriech-Komplianz
Jr (10) die der reziproke Wert des Schermoduls
ist, beträgt 1,2×10-6 cm²/dyn bei der Grenze zwischen
dem kautschukartigen Fluß.
Zur Messung der Scher-Kriech-Komplianz wird der zu
testende Klebstoff auf einen glatten Film aus Polytetrafluorethylen
mit einer Dicke von 500 µm durch Spinndüsen
gegossen. Zwei Teststücke von gleicher Flächengröße
werden mit einer Stanze aus der Klebstoffbahn ausgeschnitten
und in einem parallelen Platten-Scher-Kriech-Plastometer
(vgl. z. B. John D. Ferry, "Viscoelastic Properties of
Polymers", John Wiley & Sons, Inc., New York, N. Y. 1961,
Kapitel 6) angeordnet, wobei sich ein Stück auf jeder
Seite der Mittelplatte befindet und eine Außenplatte die
freien Oberflächen jedes Stückes berühren. Die
Schraubenverbindungen der beiden Außenplatten werden dann
festgezogen, um auf diese Weise die Klebstoffschichten um
10% zu komprimieren. Die parallelen Platten werden horizontal
in einem Ofen angeordnet, und ein Ende der Mittelplatte
wird mit einem Linearverschiebungs-Spannungswandler
verbunden, der wiederum mit einem Blattschreiber verbunden
wird. Ein Haken wird an dem entgegengesetzten Ende der
Mittelplatte angebracht und mit einem flexiblen Draht versehen,
der sich von dem Haken über eine Rolle erstreckt.
Die äußeren Platten werden in feststehender Position gehalten.
Der Ofen wird auf die gewünschte Temperatur erwärmt und
bei dieser Temperatur ±0,5°C gehalten, wonach ein geeignetes
Gewicht (20 bis 1500 g, das sowohl die Probe
verformt, als auch innerhalb der Linearitätsgrenze der
Probe verbleibt) an dem freien Ende des Drahts angebracht
und dann der Blattschreiber in Betrieb gesetzt wird. Von
dem Blattschreiber können Zeit und Verschiebung abgelesen
und die Scher-Kriech-Komplianz bei einer gegebenen Temperatur
nach der Gleichung J (t)=2AXi/hF berechnet werden,
worin t die Zeit ist, bei der die Messung durchgeführt
wird, A der Bereich einer Oberseite einer der Klebstoffproben
ist, h die Dicke einer der Klebstoffproben ist, Xi
die Verschiebung in der Zeit t ist (wobei Xi kleiner als h
ist), und F die Kraft aufgrund der Gravitationsbeschleunigung
der an dem Draht befestigten Masse ist, welcher seinerseits
mit der Mittelplatte verbunden ist. Wenn A in
cm², h in cm, Xi in cm und F in dyn ausgedrückt wird, wird
J (t) in cm²/dyn erhalten.
Es ist festgestellt worden, daß ein Klebstoff eine genügende
"Weichheit" oder "Scher-Komplianz" hat, um bei der
Erfindung als obere Klebstoffschicht dienen zu können,
wenn sein 10 s-Scher-Kriech-Komplianz-Wert, J (10) mindestens
etwa 5×10-6 (vorzugsweise mindestens 7×10-6) cm²/dyn
beträgt. In entsprechender Weise hat ein Klebstoff
eine geeignete "Härte", um als untere Klebstoffschicht
dienen zu können, wenn sein J (10)-Wert nicht mehr als etwa
2,5×10-6 (vorzugsweise nicht mehr als 2×10-6) cm²/dyn
beträgt.
Obwohl die Bewertung eines Wickel- oder Windelverschlußstreifens
häufig sehr subjektiv ist, können zur Bestimmung,
ob ein gegebener Klebestreifen (und im spezielleren
der druckempfindliche Klebstoff) die Eigenschaften besitzt,
die für eine Verwendung als Verunreinigungen tolerierender
Wickel- oder Windelverschluß erforderlich sind,
drei spezielle Tests angewendet werden. Diese Tests werden
nachfolgend näher beschrieben.
Dieser Test ist eine Modifizierung des "Pressure-Sensitive
Tape Council Test PSTC-5", wie er in "Test Methods for
Pressure-Sensitive Tapes", 6. Auflage, entwickelt von dem
Specifications and Technical Committee of the Pressure-
Sensitive Tape Council, 1201 Waukegan Road, Glenview, Ill.
600 25, USA, näher beschrieben ist. Dabei wird die Fähigkeit
eines druckempfindlichen Klebestreifens gemessen, an
einer Oberfläche ohne äußeren Druck sofort zu kleben unter
Gewährleistung eines vollständigen Kontakts. Diese Fähigkeit
wird als Kraft gemessen, durch die ein Klebestreifen
bei einem Winkel von 90° einem Abziehen von einer Standardoberfläche,
auf die er aufgebracht worden ist, widersteht.
Nach der Modifizierung ist die Testoberfläche ein
Polyethylenfilm des Typs, wie er üblicherweise als äußere
Oberfläche einer Wegwerfwindel benutzt wird. Dieser Film
wird sorgfältig und gleichmäßig an eine Stahltestplatte
angeklebt. Der Streifen wird in Kontakt mit dem
Polyethylenfilm angeordnet und mit einer 100 g-Walze mit
einer Geschwindigkeit von 30,5 cm/min nach unten gewalzt.
Die zum Entfernen eines Streifenstücks unter 90° von der
freien Oberfläche des Polyethylens bei einer Geschwindigkeit
von 30,5 cm/min erforderliche Kraft sollte mindestens
etwa 100 g je cm Breite und vorzugsweise mindestens etwa
200 g je cm Breite betragen.
Dieser Test ist im wesentlichen mit dem vorstehend beschriebenen
Test zur Ermittlung der Schnell-Klebekraft
identisch, jedoch mit der Ausnahme, daß die Oberfläche des
Polyethylens zunächst gleichmäßig mit Talk bedeckt und der
Überschuß davon abgeschüttelt wird, so daß etwa 2 bis 2,5 g
Talk/m² zurückbleiben. Die zum Entfernen des Streifens
von dem mit Talk verunreinigten Polyethylenfilm erforderliche
Kraft sollte mindestens etwa 15 g je cm Breite und
vorzugsweise mindestens etwa 40 g je cm Breite betragen.
Bei diesem Test wird ein 2,54 cm breites Streifenstück
verwendet, und die Klebstoffoberfläche desselben wird
teilweise mit Papier oder dgl. abgedeckt, so daß der Klebstoff
auf einer Länge von 2,54 cm frei bleibt. Ein Klebstoffquadrat
von 2,54 cm×2,54 cm wird dann gegen die
Polyethylendeckschicht eines aus einer Wegwerfwindel abgeschnittenen
Teils gelegt und unter Verwendung einer 500 g-Walze
zu einem festen Kontakt gepreßt. Ein Ende des Windelabschnitts
wird dann in ein Paar Klemmbacken eingespannt,
wobei sich das freie Ende des Streifens davon nach
unten erstreckt, und ein 1000 g-Gewicht wird an dem freien
Ende des Streifens befestigt. Die zum Abziehen des Streifens
von dem Polyethylenfilm erforderliche Dauer wird in
Minuten gemessen. Ein befriedigender Wert für die Scher-Haftfestigkeit
beträgt mnindestens etwa 3 Minuten und
vorzugsweise mindestens etwa 10 Minuten.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen näher erläutert,
in denen alle Teile Gewichtsteile sind, falls es
nicht anders angegeben wird. Die folgenden Abkürzungen
werden darin zur Bezeichnung der verschiedenen Komponenten
des Klebstoffs verwendet:
Kautschukartige Polymerisate | |
Abkürzung | |
Komponente | |
K 1101 | |
Styrol/Butadien/Styrol-Blockcopolymerisat mit einem Styrol : Butadien-Verhältnis von 30 : 70 und einer Lösungsviskosität (25% in Toluol, 23°C) von 4000 mPa · s (4000 cP), | |
K1107 | Styrol/Isopren/Styrol-Blockcopolymerisat mit einem Styrol : Isopren-Verhältnis von 14 : 86 und einer Brookfield-Viskosität von 1600 mPa · s (1600 cP) bei 25°C (25%ige Lösung in Toluol), |
S423P | Styrol/Isopren-Radialblockcopolymerisat mit einem Styrol : Isopren-Verhältnis von 16 : 84 und einer Brookfield-Viskosität von 2300 mPa · s (2300 cP) bei 25°C (25%ige Lösung in Toluol), |
A1205 | lineares Styrol/Butadien-Blockcopolymerisat mit einem Styrol : Isopren-Verhältnis von 25 : 75, einer Brookfield-Viskosität 2345 mPa · s (2345 cP) bei 25°C (25%ige Lösung in Toluol) und einem Molekulargewicht von 83 000. |
SMR | Natürlicher Schumgummi. |
Klebrigmacherharze | |
Abkürzung | |
Komponente | |
135 | |
Polymerisiertes α-Pinen mit einer Ring- und -Kugel-Erweichungstemperatur von etwa 135°C, | |
B115 | Polymerisiertes β-Pinen mit einer Ring- und -Kugel-Erweichungstemperatur von 115-120°C, |
S115 | Polymerisiertes β-Pinen mit einer Ring- und -Kugelerweichungstemperatur von 115-120°C, |
W10 | Synthetisches Polyterpenharz mit einem Molekulargewicht von 450, bei Raumtemperatur flüssig (Ring- und -Kugel-Erweichungstemperatur von 10°C), |
W115 | Synthetisches Polyterpenharz mit einem Molekulargewicht von 1400 und einer Ring- und -Kugel-Erweichungstemperatur von 115-120°C. |
In jedem Beispiel wurde eine erste normalerweise klebrige
und druckempfindliche Klebstoffschicht unter Anwendung
herkömmlicher Techniken mit einem Polypropylenfilmträger
haftend verbunden, und zwar entweder durch Auftragen einer
Lösung des Klebstoffs als Schicht auf den Träger und anschließendes
Verdampfen des Lösungsmittels oder durch Auftragen
des Klebstoffs als Warmschmelze oder durch Bildung
des Klebstoffs auf einem Trennliner und Übertragen des
Klebstoffs auf den Polypropylenfilm. In jedem Fall lag die
Dicke der ersten Klebstoffschicht nach dem Trocknen in der
Größenordnung von 15 bis 45 µm. Die zweite Klebstoffschicht
wurde dann auf die erste Klebstoffschicht in ähnlicher
Weise aufgebracht, wobei eine genügende Menge angewendet
wurde, um eine Gesamtklebstoffschichtdicke von mindestens
etwa 40 µm zu erzielen.
Ein Klebstreifen wurde hergestellt, indem der "harte" und
der "weiche" Klebstoff des Beispiels 6 auf getrennte siliconbeschichtete
Trennliner unter Bildung von Schichten
aufgetragen wurden, die Dicken von 33 und 40 µm hatten,
und danach die beiden Klebstoffe übereinander laminiert
wurden.
Gewünschtenfalls können so auch dreischichtige Klebstoffe
hergestellt werden, indem ein zweiter "weicher" Klebstoff
auf die entgegengesetzte Oberfläche der "harten" Klebstoffschicht
auflaminiert wird. Der zwei- oder dreischichtige
Klebstoff kann dann auf ein Substrat übertragen, der
Trennliner entfernt und ein anderes Substrat auf der
nunmehr freien Klebstoffoberfläche in der für Übertragungsstreifen
mit einschichtigem Klebstoff bekannten Weise
angeklebt werden.
Mehrschichtige Acrylatklebstoffe sind besonders geeignet
für eine Verwendung als Identifizierungsetikettstreifen
für Bekleidungsstücke, die aus mehreren unterschiedlichen
Stoffen bestehen, wobei diese Etikettstreifen nach mehreren
Wasch-Trocknungs-Vorgängen fest gebunden blieben. Zur
Hilfe bei der Bewertung der Leistungsfähigkeit unter nassen
Bedingungen wurde der folgende Test benutzt.
Ein Streifen wird durch Beschichten einer leicht gekreppten
Neopren-Faserpapierunterlage (im Holländer behandelte
halb-gebleichte Papierfasermasse) mit einem Gewicht von
etwa 104 g/m² mit einer Lösung von druckempfindlichem
Klebstoff und Verdampfen des Lösungsmittels, so daß 58 g/m²
Klebstoffsubstanzen zurückbleiben, hergestellt. Zur
Bestimmung der Fähigkeit des Streifens, an Stoffen unter
nassen bzw. feuchten Bedingungen zu kleben, wird ein 2,54 cm
breites Stück des Streifens auf einem zweischichtigen
80 Grad-Mull, der um sich selbst geschlagen und doppelt
gelegt ist, angeklebt, wobei der Streifen den Mull überlappt
unter Bildung einer Mullkontaktfläche von 6,45 cm²
und sich über den umgeschlagenen Rand des Mulls erstreckt.
Der Streifen wird fest auf dem Mull angeklebt, indem man
zweimal mit einer automatischen 2 kg-Walze mit einer Geschwindigkeit
von etwa 30 cm/min darüberwalzt. Nach dem
Walzen werden die Proben für eine halbe Stunde liegen gelassen
und dann für eine Stunde in ein Gefäß eingetaucht,
das destilliertes Wasser enthält. Die mit dem Streifen
versehene Probe wird dann herausgenommen und einer dynamischen
Scherung unterworfen, wobei der maximale Wert erhalten
wird, wenn der gefaltete Mull von der oberen Klemmbacke
einer Zugprüfmaschine und das längere Streifenstück
von der unteren Klemmbacke ergriffen werden und die Klemmbacken
mit einer Geschwindigkeit von etwa 5 cm/min getrennt
werden. Ein Wert von etwa 140 g/cm² und vorzugsweise
von etwa 200 g/cm² wird als erforderlich für einen
Klebstoff angesehen, der in befriedigender Weise als Etikettklebstoff
benutzt werden kann. Der Mittelwert von drei
Proben wird als Naß-Scherwert angegeben.
Die folgende Tabelle II zeigt die Leistungsfähigkeit von
normalerweise klebrigen und druckempfindlichen Klebestreifen,
die im wesentlichen auf die gleiche Weise wie die
Streifen der Tabelle I hergestellt wurden, jedoch mit der
Ausnahme, daß jeder der beiden Klebstoffe ein Acrylatpolymerisat
war, wobei der untere Klebstoff im allgemeinen
nach den Angaben in der US-Patentschrift Re. 24 906 hergestellt
worden war und der obere Klebstoff im allgemeinen
nach den Angaben in der US-Patentschrift 40 74 004 hergestellt
worden war.
Der hier und in den Ansprüchen verwendete Ausdruck "Streifen"
bzw. "Klebestreifen" bezieht sich auf Strukturen, bei
denen der Klebstoff fest an eine herkömmliche Unterlage
gebunden ist, sowie auf Strukturen, bei denen der
Klebstoff entfernbar an die mit einem Trennmittel beschichtete
Oberfläche einer Unterlage gebunden ist. Streifen
des letzteren Typs, im allgemeinen als "Übertragungsstreifen"
bekannt, können auf einem gewünschten
Substrat angebracht werden, und dann kann die Trennliner-
Unterlage entfernt werden, um die andere Seite der
Klebstoffschicht freizulegen. Ein zweites Substrat kann
dann auf der freien Oberfläche angeklebt werden.
Claims (9)
1. Normalerweise klebriger und druckempfindlicher Klebestreifen
aus einem flexiblen Träger und einer darauf aufgebrachten
Klebstoffschicht, die aus mehreren übereinander
angeordneten, fest miteinander verbundenen Teilschichten
aus klebrigen und druckempfindlichen Klebstoffen aus der
gleichen allgemeinen Klebstoffamilie besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß
die druckempfindliche Klebstoffschicht
die druckempfindliche Klebstoffschicht
- a) aus zwei Teilschichten mit einer Dicke von jeweils 5 bis 60 µm besteht und eine Gesamtdicke von 46 bis 120 µm hat, oder
- b) aus drei Teilschichten mit einer Dicke von jeweils 5 bis 60 µm besteht und eine Gesamtdicke von 90 bis 180 µm hat,
wobei die obere, freiliegende Klebstoffschicht eine 10 s-
Scher-Kriech-Komplianz von mindestens 5×10-6 cm²/dyn
aufweist und die unmittelbar darunterliegende Klebstoffschicht
eine 10 s-Scher-Kriech-Komplianz von nicht mehr
als 2,5×10-6 cm²/dyn aufweist, und
der Klebestreifen eine Schnell-Klebekraft von mindestens 100 g pro cm Breite, eine Scher-Haftfestigkeit von mindestens 3 min und eine Toleranz gegenüber Verunreinigungen von mindestens 15 g pro cm Breite hat.
der Klebestreifen eine Schnell-Klebekraft von mindestens 100 g pro cm Breite, eine Scher-Haftfestigkeit von mindestens 3 min und eine Toleranz gegenüber Verunreinigungen von mindestens 15 g pro cm Breite hat.
2. Klebestreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die druckempfindliche Klebstoffschicht eine unmittelbar
auf dem Träger angeordnete dritte Teilschicht
aufweist, die eine 10 s-Scher-Kriech-Komplianz von mehr
als 3,5×10-6 cm²/dyn hat.
3. Klebestreifen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß alle Teilschichten der Klebstoffschicht aus
Kautschuk-Harzmassen bestehen.
4. Klebestreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß alle Teilschichten der Klebstoffschicht
aus Acrylatmassen bestehen.
5. Klebestreifen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Acrylatmassen im wesentlichen aus Isooctylacrylat/Acrylsäure-
Copolymeren bestehen.
6. Klebestreifen nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die dritte Teilschicht der Klebstoffschicht
eine 10 s-Scher-Kriech-Komplianz von mehr als 3,5×10-6 cm²/dyn
hat.
7. Klebestreifen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Träger ein flexibles Stoff- oder Blattmaterial
oder ein Polymerfilm ist.
8. Klebestreifen nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die druckempfindliche Klebstoffschicht
aus drei Teilschichten mit einer Dicke von jeweils
5 bis 60 µm besteht, wobei eine vergleichsweise harte
Klebstoffschicht mit einer 10 s-Scher-Kriech-Komplianz von
höchstens 2,5×10-6 cm²/dyn sandwichartig zwischen zwei
vergleichsweise weichen Klebstoffschichten mit einer 10 s-
Scher-Kriech-Komplianz von mindestens 3,5×10-6 cm²/dyn
angeordnet ist.
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