DE2907086C3 - Elastische Gleitflächendichtung an Doppelbandpressen - Google Patents

Description

An Doppelbandpressen nach dem Druckkissenprinzip werden zur seitlichen Abdichtung des auf die Stahlbandrückseiten wirkenden flüssigen oder gasförmigen Druckmittels rahmenförmige Gleitflächendichtungen angeordnet. Diese müssen so ausgestaltet sein, daß die zwischen Stahlbandrückseite und Dichtung auftretenden Reibkräfte sicher und ohne Formänderungen an der Dichtung in die Druckplatten der Maschine geleitet werden. Außerdem soll die Reibwärme bei geringem Temperaturgefälle an die Druckplatten der Presse abgegeben und der Austritt von Druckmittel bis auf die zur Schmierung notwendige Mindestmenge zuverläßig verhindert werden.

Aus der DE-PS 27 22 197 ist eine Gleitflächendichtung an einer kontinuierlichen Laminiermaschine bekannt, die in am Rand der Druckplatten umlaufenden Nuten durch fluide oder mechanische Druckmittel bzw. durch die vom Preßgut ausgehenden Reaktionskräfte nutaus- bzw. nuteinwärts beweglich angeordnet sind, und U-förmige Halteleisten und seitlich, bzw. zum Nutgrund gerichtete Stützwinkel an den Halteleisten zur Abstützung des in Längsrichtung wirkenden Schubs aufweisen, wobei dazu korrespondierende, von den Nuten ausgehende Aussparungen in den Druckplatten zu beiden Seiten der Nut bzw. im Nutgrund vorhanden sind. Nachteilig an der dort vorgeschlagenen Dichtungsausbildung sind die hohen Herstellkosten sowie die ungünstigen Wärmeleitwerte der Dichtleistenwerkstoffe, die einen Wärmestau zur Folge haben.

Weiter ist aus der US-PS 21 35 763 eine Doppelbandpresse mit einer Dichtungsanordnung bekannt, die aus einem beiderseits mit Stützwänden versehenen Dichtungsteil besteht, wobei die Stützwände unter dem Druck von Federn stehen. Auch diese Dichtungsanordnung hat sich als wenig vorteilhaft erwiesen.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine elastische Gleitflächendichtung an Doppelbandpressen zu schaffen, die es ermöglicht, die beim Betrieb auftretenden Reibkräfte in die Druckplatte überzuleiten und dort zu eliminieren.
Die Lösung dieser Aufgabe wird durch die technische Lehre vermittelt, daß die in Vorschubrichtung liegenden Flanken der Nut der Druckplatten an der Druckmittelseite oder an der Atmosphärenseite Zahnleisten besitzen, die in entsprechende Verzahnungen der Stützteile zur Überleitung von Reibkräften in die Druckplatte eingreifen.

Die Zeichnungen erläutern eine Ausführungsform der

Erfindung. F i g. 1 zeigt die Lage der in F i g. 2 in Draufsicht dargestellten Druckplatte 1 in einer Doppelbandpresse, gezeichnet als Teilschnitt C-D Fig.2. Die Gleitflächendichtung 7 liegt an der Rückseite des Stahlbandes 2 an, das seiuerseits am Preßgut 9 anliegt.

In dem von Druckplatte 1, Gleitdichtung 7 und der Rückseite des Stahlbandes 2 gebildeten flachen Hohlraum wirkt der Kissendruck 10. Der Schnitt A-B verdeutlicht die Anordnung in Durchlaufrichtung.

F i g. 2 mit Einzelheit bei A zeigt die Anordnung einer zur Gleitflächendichtung 7 außen liegenden Zahnleiste 8', einen Elastomerteil 4 mit Stützwand 6, der Seitendruckfeder 3, die die in F i g. 3 und 4 erkennbare Flächendruckfeder 5 verdeckt, sowie die Druckplatte 1 und die zur Gleitflächendichtung 7 innenliegende Zahnlciste 8.

Einzelheit ß, F i g. 2, ist als F i g. 3 dargestellt und zeigt die Druckplatte 1, die Stützwand 6, den Elastomerteil 4, die Haltewand 12, die Zahnleiste 8, die Seitendruckfeder 3 und die Flächendruckfeder 5. In den mit 10 bezeichneten Hohlräumen befindet sich Druckmittel.

F i g. 4 zeigt stark vergrößert einen Schnitt durch die Ebene E-F, Einzelheit A, F i g. 2, und macht deutlich, daß die Gleitflächendichtung 7, bestehend aus dem Elastomerteil 4, der Stützwand 6, der Seitendruckfeder 3 und der Flächendruckfeder 5, vom Kissendruckmittel 10 sowohl gegen die Verzahnungsflächen der Zahnleiste 8' als auch gegen die Rückseite des Stahlbandes 2 angepreßt wird. Mit dem Bezugszeichen 11 ist die Atmosphärenseite bezeichnet.

Die erfindungsgemäße Gleitflächendichtung erzielt im Betrieb erhebliche Vorteile, da die zwischen Elastomerteil, Stütz- und Haltewand einerseits und Stahlbandrückseite andererseits auftretenden Reibkräfte in Vorschubrichtung am Ort ihres Entstehens in die Zahnleisten eingeleitet werden, wobei geneigt ausgebildete Zahnflanken bei 8 diesen Reibkräften eine zur äußeren Nutwand gerichtete Kraftkomponente abzweigen und in diesem Bereich die Seitendruckfeder entbehrlich machen.

Da Elastomere zu den gegen Reibverschleiß widerstandsfähigsten Werkstoffen gehören, wird der Kissendruck vor allem durch den Elastomerteil auf die Stahlbandrückseite übertragen. Überstehende Stütz- und Führungswand nützt sich unter anfangs erhöhtem Verschleiß schnell ab; danach trägt im wesentlichen nur noch der Elastomer- oder Weichkunststoffteil.

Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Elastische Gleitflächendichtung an Doppelbandpressen nach dem Druckkissenprinzip mit einem oder mehreren Paaren, sich jeweils im Bereich der die Reaktionszone bildenden Bandtrums gegenüberliegenden, von Druckplatten, Gleitflächendichtungen und den Rückseiten der Stahlbänder umgrenzten druckmittelbeaufschlagten Hohlräumen, bestehend aus einem durch in eine Nut der Druckplatte eingesetzte seitliche Stützteile gehaltenen und unter dem Druck einer Feder stehenden flexiblen Dichtungsteil, dadurch gekennzeichnet, daß die in Vorschubrichtung liegenden Flanken der Nut an der Druckmittelseite oder an der Atmosphärenseite Zahnleisten (8,8') besitzen, die in entsprechende Verzahnungen der Stützteile (12, 6) zur Oberleitung von Reibkräften in die Druckplatte (1) eingreifen.