DE2801618B2 - Gelenksperre - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gelenkspcrre nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gelenk- oder Drehsperre zwischen einer
getrieblich miteinander verbundenen Antriebswelle und einer Abtriebswelle zu schaffen, die einerseits bei
Ausfall der antreibenden Kraft an der Antriebswelle die Abtriebswelle augenblicklich in beiden Drehrichtungen
sicher spent, andererseits mit Drehbeginn der Antriebswelle die Sperre der Abtriebswelle in der jeweils
gewollten Drehrichtung sofort aufhebt, die Gegenrichtung jedoch in Sperrbereitschaft bleibt, wobei es zum
Lösen unerheblich ist, ob an der Abtriebswelle ein Lastmoment angreift oder nicht
Es sind Gelenk· oder Drehsperren bekannt, die in beiden Drehrichtungen wirken, wie die französische PS
71 229 und die deutsche PS 16 25 712 zeigen, jedoch
fehlen diesen Vorrichtungen die geeigneten Mittel zur Lösung der Abtriebssperre bei Drehbeginn der
Antriebswelle, insbesondere wenn an der Abtriebswelle größere Kräfte wirksam sind, wie sie bei der gestellten
Aufgabe bei den steuerbaren Vorflügeln an den Vorderkanten der Großflugzeuge, hervorgerufen durch
die hohen Start und Landegeschwindigkeiten, an der Gelenkachse der Vorflügelverstellung angreifen. Außer
diesem speziellen Anwendungsfall liegt es nahe, eine Gelenksperre für den allgemeinen Maschinen- und
Fahrzeugbau zu schaffen, die es ermöglicht einerseits bei Ausfall der Antriebskraft, die Abtriebswelle sofort
zu blockieren und andererseits mit Drehbeginn die unter Last stehende Abtriebswelle freizugeben.
Zur Lösung dieser Aufgabe schiigt die Erfindung bei einer Gelenksperre für beide Drehrichtungen zwischen
einem Antrieb und einem Abtrieb mit keilförmig
ίο ausgebildeten Klemmteilen, die zwischen einer Gehäusewand
und dem Abtrieb angeordnet sind, mit einer Lösevorrichtung für die Klemmteile vor, daß die
Lösevorrichtung einen mit dem Antrieb verbundenen KeiUöser aufweist, der sich einerseits stirnseitig an den
is Klemmteilen und andererseits am Abtriebsteil abstützt,
und daß der Keillöser mit dem Antrieb über einen Kraftverstärker gekoppelt ist
In der Folge sei zunächst an Hand des erwähnten Beispieles einer Flugzeugvorflügelsteuerung die Aufgabenstellung
dargelegt, wobei die vorgesehenen keilförmigen Kiemmieiie in Verbindung mit Gehäusewand und
Abtrieb praktisch aus zwei gegenläufig sperrenden Tangentialkeil- Freilaufkupplungen bestehen, die in
ihrer Verbindung bewirken, daß sich die mit ihnen gekuppelte Welle bzw. die Gelenkachse in keiner
Richtung drehen kann. Sollen in dem genannten Anwendungsbeispiel eines Flugzeuges die Vorflügel
betätigt werden, d. h. dreht sich die hierfür vorgesehene
primäre Steuer-(Antriebs-)WeIIe, so wird über den Kraftverstärker der Keillöser betätigt, der je nach
Drehrichtung den einen oder anderen der Tangentialkeile aus seiner Sperrstellung drückt und somit ein
Mitdrehen der Abtriebswelle entsprechend der Steuerwellenbetätigung ermöglicht
Die mit großer Kraft und sicher greifende Gelenksperre läßt sich besonders einfach in der Weise
aufbauen, daß die Abtriebswelle einen zentralsymmetrischen unrunden Querschnitt aufweist, der mit der
zylindrischen Innenwand einss feststehenden Gehäuses die Keilspalte Tür die einander entgegengerichteten
Tangentialkeile bildet die in an sich bekannter Weise federnd in Sperrichtung vorgespannt sind. Dabei
versteht es sich von selbst, daß auch eine umgekehrte Ausbildung möglich ist; d. h. zentralsymmetrisch unrunde
Ausbildung der Innenwand des feststehenden Gehäuses für einen zylindrischen Rotationskörper. Die
zentralsymmetrische Ausbildung des Querschnitts bedeutet dabei, daß für jede Drehrichtung wenigstens zwei
einander diametral gegenüberstehende Tangentialkeile vorgesehen sind. Dadurch vermeidet man einseitige
Belastungen, indem sich die radial gerichteten Querkräftc aufheben.
Der Keillöser der Lösevorrichtung kann ein von der Hilfswelle über eine Ratschen- oder Rutschkupplung
o. dgl. gegen die Wirkung einer Feder aus seiner neutralen Mittelstellung unter Mitnahme des einen oder
anderen Tangentialkeils ausrückbares Stellglied sein. Dabei hat es sich als günstig erwiesen, wenn der
Keillöser ein mit der Hilfswelle gekoppeltes, mit einem Schwenkbegrenzungsanschlag versehenes Nockenteil
ist Dieses Nockenteil sitzt nach Art einer Backenbremse oder Scheibenbremse klemmend auf der Hilfswrlle
und wird bei dessen Umdrehung mitgenommen und rückt dann einen der Tangentialkeile aus. Nach einem
bestimmten Schwenkwinkel aber verhindert ein Schwenkbegrenzungsanschlag eine Weiterschwenkung;
der Nocken rutscht nunmher auf der Hilfswelle durch, während er in seiner ausgelenkten Stellung und damit
auch der Tangentialkeil in seiner Freigabestellung verbleibt. Die durch die Reibung bewirkte Mitnahmekraft
in Drehrichtung muß dabei selbstverständlich so gewählt sein, dall sie die ROckholkraft der das
Nockenteil in die neutrale Mittelstellung vorspannenden Feder übersteigt Bleibt nunmehr die Ober den
kraftverstärkten Zahnradtrieb mit der Antriebswelle gekoppelte Hilfswelle aber infolge eines Ausfalles des
Antriebes stehen, so wird das Nockenteil durch die Feder augenblicklich in seine Ruhestellung zurückbewegt,
was wiederum zur Folge hat, daß jetzt der vorher ausgelenkte Tangentialkeil durch die ihn belastende
Feder in seine Sperrstellung zurückkehrt Die Abtriebswelle wird in Erfüllung der gestellten Sicherungsaufgabe
augenblicklich wieder blockiert
Eine weitere Möglichkeit, eine sichere Lösung der
Keile tu bewerkstelligen, besteht darin, daß die
Schaltnocke (Nockenteil) nicht direkt die Tangentialkei-Ie betätigt, sondern indirekt Ober eine Steuerplatte und
an dieser anliegende Spreizkörper das Lösen der Keile erfolgt Durch diese indirekte Auslenkung der Tangentialkeile
ergibt sich eine erhebliche Kraftfibersetzung, d. h. die von den einrollenden Spreizkörper;} auf die
Tangentialkeile übertragenen Kräfte sind erheblich.
Dadurch läßt sich erreichen, daß selbst bei verklemmten
Tangentialkeilen sicher gelöst werden kann. Ein Verklemmen des Keiles kann bspw. auftreten, wenn die
Vorflügel während des Einfahrens vorübergehend angehalten werden. Beim weiteren Einfahren nach dem
Anhalten muß der entsprechende Tangentialkeil aus der stark verklemmten Stellung gelöst werden, da er ja
während des Anhaltens mit der großen Kraft des Winddruckes belastet war.
Neben dem Ausfall der antreibenden Kraft an der Antriebswelle können — wenn auch in weitaus
selteneren Fällen — Störungen dadurch auftreten, daß ein Zahnrad des Getriebes zwischen Steuer-(Antriebs-)Welle
und Abtriebswelle bricht Erfolgt ein derartiger Bruch während des Ausfahrens der Vorflügel,
so ist dies unschädlich, da infolge der hohen auf die Vorflügel einwirkenden Kräfte dann augenblicklich
diese in die entgegengesetzte Richtung zurückgedrückt wurden. Dabei wird die Drehrichtung der Abtriebswelle
umgekehrt, d. h. der nicht ausgerückte, in Sperrstellung
befindliche Tangentialkeil kommt in Funktion und blockiert automatisch und momentan die Weiterbewegung.
Eine Bewegung der Vorflügel bei einem Getriebebruch ist also nicht möglich, wenn der
Getriebebruch während der Ausfahrbewegung stattfindet
Findet ein derartiger Getriebebruch aber statt während die Vorflügel in die eingeschwenkte Stellung
bewegt werden, so bewirken die Fahrtwindkräfte eine Weiterverschwenkung im gleichen Sinne, d.h. die
Abtriebswelle läuft in dem gleichen Drehsinn, wenn auch nicht mehr veranlaßt durch die Antriebswelle,
weiter und würde nicht blockiert werden.
Um auch in diesem Falle eine momentane Sperrung der Vorflügel zu gewährleisten, kann in Weiterbildung
der Erfindung eine von der Abtriebswelle über ein Übersetzungsgetriebe synchron mit der ersten Hilfswelle
angetriebene und mit dieser derart gekuppelte zweite Hilfswelle vorgesehen sein, daß sie bei einem Verlust
der Synchronitat den über die erste Hilfswelle ausgerückten Tangentialkeil zwangsweise in seine
Sperrstellung einrückt
Dies läßt sich in weiterer Ausgestaltung der Erfindung beispielsweise dadurch erreichen, daß die
Kopplung der Hilfswellen so ausgebildet ist, daß bei
einer relativen Verdrehung der Hilfswellen gegeneinander das den Tangentialkeil auslenkende Nockenglied in
eine Freigabestellung überdreht wird, so daß der
Tangentialkeil unter der Wirkung seiner Rückholfeder in die Sperrstellung zurückgedrflckt wird.
Um dieses Oberdrehen des Nockengliedes in eine der normalen Freigabestellung praktisch um 180" gegenüberliegende
Freigabestellung zu bewerkstelligen, kann
ίο beispielsweise die zweite Hilfswelle mit axial verschiebbaren
Klemmbolzen versehen sein, die unter Federwirkung an einem Anschlag anliegend in Ausnehmungen
einer Stirnfläche des axial verschiebbaren Nockenteils einragen, dessen andere Stirnfläche an einer Ringschulter
der ersten Hilfswelle anliegt Bei einer Relatiwerdrehung der beiden Hilfswellen gegeneinander gelangen
die Klemmbolzen aus den Ausnehmungen und drücken dabei auf die Stirnfläche des Nockenteils, das dadurch
federnd an die genannte Ringschulter angepreßt wird.
Durch entsprechende Einstellung f.*x Federkraft läßt
sich erreichen, daß die dadurch bewirkte Reibungskupplung stark genug ist, so daß das Nockenteil durch den
Schwenkbegrenzungsanschlag nicht mehr gehalten wird, sondern dieser Schwenkbegrenzungsanschlag den
Tangef-tialkeil noch weiter ausrückt und damit passieren
kann, so daß das Nockenteil in die bereits genannte Freigabestellung gelangt Durch die noch weitere
Auslenkung des Tangentialkeils kehrt dieser mit erhöhter Federkraft d.h. besonders rasch, in seine
jo Sperrste'lung zurück und blockiert damit sofort die
Abiriebswelle.
Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele
sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigt
J5 F i g. 1 eine schematische Darstellung eines Vorflügels
und seiner Gelenkverstellung,
F i g. 2 einen Teilquerschnitt durch eine Gelenksperre im Bereich der Tangentialkeil-Freilaufspeire läijgs der
Linie H-H in F ig. 3,
i ig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV in F i g. 3,
F i g. 5 eine schematische Darstellung der Ausbildung einer Gelenksperre bei zweiseitig gelagerten Steuer-(Antriebs-) und Antriebswellen,
F i g. 5 eine schematische Darstellung der Ausbildung einer Gelenksperre bei zweiseitig gelagerten Steuer-(Antriebs-) und Antriebswellen,
F i g. 6 einen der F i g. 3 entsprechenden Längsschnitt durch eine andere Ausführungsform einer Gelenksperre,
Fig.7 einen Teilquerschnitt entsprechend Fig.2
durch eine weitere Ausführungsform einer Gelenksperre bei der die Keillösung indirekt über eine Schaltnocke
mittels einrollender Spreizkörper erfolgt
Die F i g. 1 zeigt einen schematischen Schnitt durch die Vorderkante eines Flugzeug-Tragflügels 1 mit einem
Vorderflügel 2 Dieser über Laschen 3 am Tragflügel 1 angelenkte Vorflügel ist über ein Schwenkgestänge 4,5
ein- und ausschwenkbar, wobei der das eigentliche Stellglied bildende Hebelarm 5 mit einer Abtriebswelle
6 verbunden ist, die von einer primären, zentraler. Antriebswelle 7 angetrieben wird. Die von einem
schnellaufenden Motor mit relativ hoher Drehzahl angetriebene Antriebswelle ist über ein als Planetengetriebe
ausgebildetes Untersetzungsgetriebe mit der Abtriebswelle 6 verbunden, weil die Verstellung des
Stellgliedes 5 verhältnismäßig langsam erfolgen kann und andererseits erheblich höhere Verstellkräfte (Drehmomente)
erforderlich sind als die kleine Steuerkraft (Drehmoment) des Antriebsmotors der Antriebswelle 7.
Beispielsweise muß bei Vorflügeln von Großflugzeugen
eine Schwenkbewegung von maximal 150° in ca 15 Sekunden erfolgen, was einer Untersetzung im
Planetengetriebe von 250:1 entspricht Die Antriebsweile
hat danach ca. 100 Umdrehungen zu machen, während die Abtriebswelle eine Schwenkung um 150°
vollzieht.
Um bei Ausfall der Antriebskraft oder einem Bruch des Getriebes zwischen der Antriebswelle 7 und der
Abtriebswelle 6 ein Freiwerden des Gelenkes zu verhindern, was ein gefährliches Flattern des Vorflügels
bei der Landung möglich macht, ist eine Gelenksperre an der Abtriebswelle 6 vorgesehen, die in einer ersten
Ausführungsform in den F i g. 2 bis 4 dargestellt ist.
Die Abtriebswelle 6 ist in einem umschließenden Gehäuse 10 fest am Flugzeugrumpf gelagert und über
ein im einzelnen nicht dargestelltes Planetengetriebe, von dem nur ein Planetenträger 8 in Fig.3 erkennbar
ist, mit der Antriebswelle 7 verbunden, die selbst zentral durch die Abiriebsweiie 6 geführt ist, wobei sich — wie
vorstehend dargelegt — durch die gewählte Untersetzung des Planetengetriebes die Abtriebswelle 6
wesentlich langsamer, dafür aber mit entsprechend größerer Verstellkraft dreht als die Antriebswelle >.
Mit der Abtriebswelle 6 ist mit Hilfe einer Keilverbindung ein zentralsymmetrischer unrunder,
gemäß F i g. 2 und 4 ovaler, Rotationskörper 9 drehfest gelagert, der zusammen mit dem feststehenden
Gehäuse 10 Keilspalte für einander gegenüberstehende, jeweils in einer Drehrichtung sperrende Tangentialkeile
11 bzw. 12 bildet Zur Vermeidung einseitiger Radialkräfte und unsymmetrischer Belastungen sind die
Tangentialkeile 11 und 12 jeweils paarweise um 180° gegeneinander versetzt angeordnet Dies entspricht der
Kombination zweier jeweils in entgegengesetzter Richtung wirksamer Tangential-Freilaufkupplungen mit
dem Ergebnis, daß die durch ihre Rückstellfedern 13 bzw. 14 in Sperrstellung gedrückten Tangentialkeile 11
und 12 eine Drehung der Abtriebswelle weder in der einen noch in der anderen Richtung gestatten.
Um aber im Steuerfalle eine gewollte Schwenkung der Abtriebswelle zu ermöglichen, muß der jeweils in
dieser Richtung sperrende Keil 11 bzw. 12 durch besondere Lösevorrichtungen von außen her ausgerückt
werden. Zu diesem Zweck ist in dem in den F i g. 2 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel eine erste
Hilfswelle 15, gelagert im Hebelarm 5 der Abtriebswelle 6. vorgesehen, die über ein eine Fliehkraftkupplung 16
enthaltendes kraftverstärkendes Getriebe 16a von der Antriebswelle 7 angetrieben wird. Die erste Hilfswelle
15, die jeweils zwischen zwei einander entgegengerichteten Tangentrlkeilen 11 und 12 parallel zur Antriebswelle
6 angeordnet ist trägt im Keilbereich ein drehfest aufgekeiltes Rotationsteil 17, welches einen verjüngten
Abschnitt 17a aufweist Auf diesem verjüngten Abschnitt 17a sitzt ein nach Art einer Backenbremse
klemmend aufgespanntes, als Keillöser funktionierendes
Nockenteil 18. Zwischen diesem Nockenteil 18 und dem Abschnitt 17a und damit letztendlich der ersten
Hilfswelle 15 besteht somit eine Rutschkupplung.
Das Nockenteil 18 ist durch in Fig.2 angedeutete
Rückholfedern 19 und 20 in seiner zwangtosen, eingriffsbereiten Mittelstellung gehalten, in welcher der
Auslenknocken nach innen zur Antriebswelle zeigt, d. h.
die beiden Tangentialkeile 11 und 12 werden allein durch ihre Rückstellfedern 13 und 14 in die jeweilige
Klemmstellung gedruckt
Beim Laufen der Antriebswelle 7 dreht sich die erste Hilfswelle 15 und nimmt über die Rutschkupplung den
Keillöser, — Nockenteil 18 — in der jeweiligen Drehrichtung, entgegen der Rückholfeder 19 bzw. 20
unter Auslösen des betreffenden Tangentialkeils 11 bzw.
12 mit, so daß in dieser gesteuerten Richtung der ο unrunde Rotationskörper 9 und damit die Abtriebswelle
6 mit Hebelarm 5 freigegeben wird und sich mitdrehen kann.
Das Nockenteil 18 wird nur soweit in der jeweiligen Drehrichtung der Hilfswelle 15 mitgenommen, bis ein
to gegenüber seiner axialen Erstreckung verkürzter Schwenkbegrenzungsanschlag in Form einer überstehenden
Nase 21, der in eine gebogene Nut 22 der Anlagestirnfläche 23 gleitet, an dessen Endbegrenzungsfläche
25 anstößt (Fig.2). Die Kraft, um unter
ι > weiterer Zurückverschiebung des jeweiligen Tangentialkeils
11 oder 12 durch die Nase 21 das Nockenteil 18 weiterzudrehen, ist größer als die Klemmkraft der
Reibungskupplung, so daß nach dem Anschlagen der Nase 2i an der Endbegrenzungsfiäche 25 das Nockenteil
18 auf dem mit einem Reibbelag 26 versehenen Rotationsteilabschnitt 17a lose durchrutscht.
Bleibt die Antriebswelle infolge eines Bruchs oder eines Ausfalls des Antriebsmotors stehen, so gilt dies
auch für die Hilfswelle 15. Damit fehlt die Auslenkungs-
r> kraft durch die Rutschkupplung auf das Nockenteil 18, welches daher durch die Rückholfeder 19 bzw. 20 in
seine neutrale Ruhestellung gemäß F i g. 2 zurückgeholt wird Dabei wird der vorher in die Freigabestellung
zurückgeschobene Tangentialkeil Il oder 12 durch
in seine Feder 13 oder 14 wieder in die Sperrstellung
bewegt und somit die Antriebswelle, wie gewünscht, momentan blockiert
F i g. 3 zeigt über die in F i g. 2 zentrisch dargelegte Grundanordnung hinaus eine weitere Besonderheit, die
)> Abhilfe bietet für die Besorgnis, daß ein innerer
Getriebbruch gerade dann passiert wenn die Vorflügel in die eingeschwenkte Stellung bewegt werden. Findet
ein derartiger Getriebebnich aber statt während die Vorflügel in die eingeschwenkte Stellung bewegt
werden, so bewirken die Fahrtwindkräfte eine Verschwenkung im gleichen Sinne, d. h. die Abtriebswelle
läuft in dem gleichen Drehsinn, wenn auch nicht mehr veranlaßt durch die Antriebswelle, weiter und würde
nicht blockiert werden. Um auch in diesem Falle eine
■r> momentane Sperre der Vorflügel zu gewährleisten,
kann eine von der Abtriebswelle über ein Übersetzungsgetriebe synchron mit der ersten Hilfswelle angetriebene
und mit dieser derart gekoppelte zweite Hilfswelle 28 vorgesehen sein, daß sie bei einem Verlust der
vi Synchronität den über die erste Hilfswelle 15 ausgerückten
Tangentiaikeil zwangsweise in seine Sperr^tellung einrückt
Dies läßt sich dadurch erreichen, daß die Kupplung der Hilfswellen 15,28 so ausgebildet sind, daß bei einer
relativen Verdrehung der Hilfswellen gegeneinander das den Tangentialkeil auslenkende Nockenglied in eine
Freigabestellung überdreht wird, so daß der Tangentialkeil unter der Wirkung seiner Rückholfeder in die
Sperrstellung zurückgedrückt wird.
μ Um dieses Überdrehen des Nockengliedes in eine der
normalen Freigabestellung praktisch um 180" gegenüberliegende Freigabestelhing zu bewerkstelligen, kann
die zweite Hilfswelle 28 mit axialverschiebbaren Klemmbolzen 31 versehen sein, die unter der Federwirkung
an einem Anschlag anliegend in Ausnehmungen einer Stirnfläche des axial verschiebbaren Nockenteils
einragen, dessen andere Stirnfläche an einer Ringschulter der ersten Hilfswelle anliegt Bei einer Relatiwer-
drehung der beiden Hilfswellen gegeneinander gelangen die Klemmbolzen aus den Ausnehmungen und
drücken dabei auf die Stirnfläche des Nockenteils, das dadurch federnd an die genannte Ringschulter angepreßt
wird. Koaxial zur ersten Hilfswelle 15 ist in der in -, den F i g. 2 bis 4 dargestellten ersten Ausführungsform
eine zweite Hilfswelle 28 vorgesehen, die über ein nur sch*matisch angedeutetes übersetzungsgetriebe 29 von
dei- Abtriebswelle 6 synchron zur ersten Hilfswelle 15 angetrieben wird. Ein drehfest mit der zweiten m
Hilfswelle verbundenes Lagerteil 30 trügt parallel zu den Hilfswellen 15 und 28 gerichtete Klemmbolzen 31,
die durch Federn in Richtung auf das Nockenteil 18 vorgespannt sind, wobei ihre Verschiebung in diese
Richtung durch einen Anschlagpunkt 32 und einen ι, Gcgenanschlag 33 am Lagerteil 30 begrenzt ist. Die
Begrenzung ist dabei so gewählt, daß die Klemmbolzen in Ausnehmungen 34 der Stirnfläche 35 des Nockenteils
einragen, aber nicht an diesem anliegen. Bei einem Getriebebruch zwischen der Antriebswelle 7 und der _>o
Abtriebswelle 6 ändert sich die Drehzahl der Abtriebswelle 6, was zur Folge hat, daß die Synchronität der
Umdrehung der beiden Hilfswellen 15 und 28 verloren geht. Damit gleiten .die Klemmbolzen 31 aus den
Ausnehmungen 34 heraus und drücken entsprechend >-> der Kraft ihrer Vorspannfedern 36 auf die Stirnfläche 35
des Nockenteils 18. Dieses wird dadurch mit seiner anderen Stirnfläche gegen eine Ringschulter 37 des mit
der ersten Hilfswelle 15 drehfest verbundenen Rotationsteils 17 gedrückt. Die Federkraft der Feder 36 ist «1
dabei so gewählt, daß die dadurch bewirkte Reibungskupplung zwischen dem Nockenteil 18 und der
Ringschulter 37 ausreicht, damit die an der Gegenanschlagfläche 25 anliegende Nase 21 den jeweiligen
Tangentialkeil 11 bzw. 12 zurückdrückt und das Ji Nockenteil somit überdreht wird, wobei der die Nase 21
tragende Nockenabschnitt praktisch in die gegenüber der Fig. 2 um 180° nach oben versetzte Stellung
gelangt. Der vorher in Freigabestellung befindliche Tangentialkeil wird somit durch seine Feder 13 oder 14
in die Sperrstellung gedruckt, und damit wird die Abtriebswclle 6 wiederum momentan blockiert. Es ist
selbstverständlich, daß die Wellen 15 und 28 um 180° einander gegenüberliegend jeweils paarweise vorgesehen
sind, um bei der gezeigten paarweisen Anordnung -n der Tangentialkeile 11 und der Tangentialkeile 12 dafür
sorgen, daß jeweils beide in einer Richtung wirksamen Tangentialkeile ausgerückt bzw. wieder blockiert
werden.
In der Ausführungsform gemäß den F i g. 2 bis 4 sind
das Planetengetriebe und die Tangentialkeilsperre in einem Gehäuse untergebracht, was eine im einzelnen
nicht dargestellte Abdichtung im Gehäuse notwendig macht. Es ist aber selbstverständlich auch möglich, diese
Teile in zwei getrennten Gehäusen unterzubringen. So kann bei beidseits gelagerten Antriebs- und Abtriebswellen 7 und 6 gemäß Fig.5 die Anordnung so
getroffen sein, daß im Bereich der einen Lagerstelle das Getriebe zwischen Antriebswelle und Abtriebswelle
vorgesehen ist, während die Tangentialkeil-Freilaufsperre
und die Hilfswellen für ihre Betätigung im Bereich des anderen Lagerendes vorgesehen sind
Dadurch ist es (vgl. hierzu Fig.5) möglich, das Antriebsgetriebe und die Gelenksperre in völlig
getrennten Gehäusen 38 und 39 unterzubringen. Dadurch entfällt die spezielle Abdichtung der Stirnfläche
des Gehäuses gegenüber der sie durchsetzenden Hilfswelle 15, wie es bei der einseitigen Lagerung nach
den F i g. 2 bis 4 der Fall ist.
Die Abdichtung der Gehäusestirnfläche läßt sich auch bei nur in einem Gehäuse untergebrachten Planetengetriebe
und der Tangentialkeil-Freilaufsperre dadurch vermeiden, daß, wie bei der Ausführungsform in F i g. 6
gezeigt ist, der kraftverstärkte Antrieb der ersten Hilfswelle nicht am äußeren Stirnende der Antriebswelle
7, sondern vom Kugellagerkäfig 43 zwischen Antriebswelle 7 und Abtriebswelle 6 abgeleitet wird.
Die Räder 41 und 42 sind durch die gezeigte Stirnklaue in beiden Richtungen gekoppelt, wobei der
Antrieb für das im drehfest mit der Abtriebswelle 6 verbundenen Flansch 5 drehbar gelagerte Rad 41 von
der Antriebswelle 7 oder dem Kugelkäfig 43 abgeleitet ist, während das Rad 42 von der Abtriebswelle 6 über ein
Zwischengetriebe 45 angetrieben wird. Beide Räder 41 und 42 laufen normalerweise synchron entsprechend
der Tatsache, daß die Antriebswelle und die Abtriebswelle durch ein Getriebe formschlüssig miteinander
verbunden sind.
Beim Anlaufen des Rades 41 verdreht sich dieses geringfügig gegenüber dem Rad 42 und rutscht auf dem
Stirnkeil (Klaue) axial heraus, so daß das zunächst gering vorgespannte Federpaket 44 stärker gespannt
und der Keillösemocken 18 sicher mitgenommen wird. Die Rückholfedern 19 und 20 (vgl. Fig.2) für das
Keillöser-Nockenteil 18 halten bei stehender Antriebswelle 7 dieses immer in Mittelstellung, so daß die
Tangentialkeile das Gelenk sofort blockieren, da die Vorspannkraft der Federn 19, 20 größer ist als die des
Tellerfederpaketes 44. Bei einem Ausfall, d. h. Stillstand der Antriebswelle entspannt sich das Federpaket
wieder, das Rad 42 rutscht auf der Keilfläche und dreht das Rad dabei in der vorher eingeleiteten Drehrichtung
weiter, was aufgrund eines Durchrutschens auf dem Bolzen 46 bzw. durch ein Zahnspiel mit dem Rad 45
ermöglicht wird. Dieses Zahnspiel kann in der Weise vergrößert sein, daß bei einem der Zahnräder 42 oder 45
jeweils jeder zweite Zahn weggelassen ist.
Bei gespanntem Federpaket 44 wird durch stirnseitigen Reibschluß das Nockenteil 18, wie bei de
Ausführungsform nach den Fig.2 bis 4, bis zum Begrenzungsanschlag 21 mitgenommen und löst jeweils
den entsprechend dem Drehsinn abzuhebenden Tangentialkeil. Bei Wegfall der Steuerkraft ist der
Reibschluß sofort aufgehoben, und das Nockenteil geht in Mittelstellung, d.h. der Tangentialkeil blockiert.
Zwischen dem Nockenteil 18 und der Klauenhohlwelle 55 ist eine Stirnverzahnung 54 vorgesehen, um bei einer
Drehung des Rades 41 eine momentane, weil formschlüssige Mitnahme des Nockenteils 18 zu gewährleisten.
Am Umfang der Klauenkupplung befinden sich vier weitere Nocken 47, 48, 49, 50, von denen immer zwei,
nämlich 47,48 bzw. 49,50 für die beiden Drehrichtungen
so miteinander korrespondieren, daß sie einerseits etwa als 45° -Anschlag funktionieren, und dafür sorgen, daß
das synchron mitlaufende Rad 42, wenn es vom Antrieb her nachhinkt, mitgenommen wird (dabei rutscht es auf
dem Bolzen 46), andererseits bei einem Bruch innerhalb des Hauptgetriebes zwischen der Antriebswelle 7 und
der Abtriebswelle 6 das nun freigewordene Rad 42 mit größerer Kraft (Winddruck auf die Vorflügel) die
Nocken 48,49 überspringt und dabei das Federpaket 44 noch weiter spannt, so daß der Begrenzungsanschlag 21
des Nockenteils den Tangentialkeil noch weiter ausrückt Die Verhältnisse liegen dabei genau so, wie es
im Zusammenhang mit der Beschreibung der Getriebe-
bruchsicherung beim ersten Ausführungsbeispiel bereits beschrieben wurde.
In F i g. 7 ist ein Ausführungsbeispiel einer Gelenksperre
dargestellt, bei welcher das Nockenteil 18 die Tangentialkeile 11 bzw. 12 nicht direkt, sondern indirekt
über eine Steuerplatte 51 und an dieser anliegende Spreizkörper 52 bzw. 53 betätigt. Durch diese indirekte
Auslenkung Air Tangentialkeile 11 und 12 ergibt sich
10
eine erheblicht, Kraftübersetzung, d. h. die von den
einrollenden Spreizkörpern 52, 53 auf die Tangentialkeile U und 12 übertragenen Kräfte sind erheblich, z. B.
um eine ganze Größenordnung größer als die Stellkraft des Nockenteils 18. Dadurch läßt sich erreichen, daß
selbst bei verklemmten Tangentialkeilen sicher gelöst werden kann.
Claims (5)
1. Gelenksperre fQr beide Drehrichtungen zwischen
einem Antrieb und einem Abtrieb mit keilförmig ausgebildeten Klemmteilen, die zwischen
einer Gehäusewand und dem Abtrieb angeordnet sind, mit einer Lösevorrichtung für die Klemmteile,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lösevorrichtung einen mit den Antrieb (7) verbundenen
Keillöser (18) aufweist, der sich einerseits stirnseitig
an den Klemmteilen (11, 12) und andererseits am Abtriebsteil (5,6) abstützt, und daß der KeiDöser mit
dem Antrieb über einen Kraftverstärker (i€a)
gekoppelt ist
2. Gelenksperre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Keillöser ein mit einer Hflfswelle (15) gekoppeltes, vorzugsweise mit einem
Schwenkbegrenzungsanschlag (21) versehenes Nokkenteil (18) ist
3. Gelpr.ksperre nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltnocke (JS) eine Steuerplatte betätigt, die Ober einrollende Spreizkörper
(52,53) die Tangen tialkeile (11, 12) löst
4. Gelenksperre nach einem der Ansprüche 1—3, gekennzeichnet durch eine von der Abtriebswelle (6,
5) über ein Obersetzungsgetriebe (29) synchron mit der ersten Hilfswelle (15) angetriebene und mit
dieser derart gekoppelte zweite Hilfswelle (28), daß bei Verlust der Synchronität der über die erste
Hilfswelle ausgerückte Klemmteil (11, 12) zwangsweise in sein" Sperrstellung eingerückt wird.
5. Gelenksperre nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Hilfswelle (28) mit axial
verschiebbaren Klemmboizen CA) versehen ist, die
unter Federwirkung an einem Anschlag (33) anliegend in Ausnehmungen (34) einer Stirnfläche
(35) des axial verschiebbaren Nockenteils (18) einragen, dessen andere Stirnfläche an einer
Ringschulter (37) der ersten Hilfswelle (15) anliegt
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2801618A DE2801618C3 (de) | 1978-01-14 | 1978-01-14 | Gelenksperre |
US06/001,349 US4260045A (en) | 1978-01-14 | 1979-01-05 | Hinge lock |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2801618A DE2801618C3 (de) | 1978-01-14 | 1978-01-14 | Gelenksperre |
Publications (3)
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DE2801618B2 true DE2801618B2 (de) | 1980-11-20 |
DE2801618C3 DE2801618C3 (de) | 1981-08-27 |
Family
ID=6029553
Family Applications (1)
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DE2801618A Expired DE2801618C3 (de) | 1978-01-14 | 1978-01-14 | Gelenksperre |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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1979
- 1979-01-05 US US06/001,349 patent/US4260045A/en not_active Expired - Lifetime
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DE9408426U1 (de) * | 1994-05-24 | 1995-06-29 | Schwarzbich, Jörg, 33615 Bielefeld | Freilaufbremse |
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US4260045A (en) | 1981-04-07 |
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