DE2848884C2 - - Google Patents
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F6/00—Post-polymerisation treatments
- C08F6/26—Treatment of polymers prepared in bulk also solid polymers or polymer melts
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description
Verfahren zur Reinigung von in Suspension oder Lösung herge
stellten Olefinpolymerisaten sind bekannt. So beschreibt z. B.
die GB-PS 13 25 473 ein Verfahren zur Entfernung von kataly
tischen Metallrückständen aus in Suspension hergestellten
Äthylenpolymerisaten. Zur Herstellung dieser Äthylenpolymeri
sate wird als Katalysator eine Kombination von TiCl₃ und
Polyiminoalanen verwendet. Um die Polyiminoalan-Rückstände
in dem als Suspensionsmedium verwendeten gesättigten Kohlen
wasserstoff unlöslich, jedoch im zum Reinigen verwendeten
Alkohol löslich zu machen, wird dem Alkohol Wasser in einer
Menge bis zu 10 ppm zugegeben. Wasser ist zur Überführung
der Polyiminoalane in alkohollösliche Produkte zwingend er
forderlich, allerdings darf die Menge 10 ppm nicht über
schreiten.
Die Polymerisation in Masse ist ein bekanntes und häufig
angewandtes Verfahren. Der Polymerisatschlamm, der bei der
Polymerisation in Masse unter Verwendung eines ungesättig
ten Kohlenwasserstoffmonomers (hauptsächlich Propylen) als
Polymerisationslösungsmittel hergestellt wird, ist dem Poly
merisationschlamm überlegen, der durch die herkömmliche Lö
sungsmittel- (oder Suspensions-) Polymerisation erhalten
wird, die im allgemeinen in einem flüssigen, gesättigten
Kohlenwasserstofflösungsmittel mit 5 oder mehr, vorzugswei
se 5 bis 7 Kohlenstoffatomen durchgeführt wird. Das Poly
merisat kann leicht durch Vermindern des Druckes vom Lö
sungsmittel abgetrennt werden, da das Lösungsmittel auf
grund seines hohen Dampfdruckes leicht verdampft werden
kann.
Im allgemeinen weisen jedoch die durch Polymerisation in
Masse erhaltenen Polymerisate einige Nachteile auf. Zum
einen enthalten sie große Mengen von Polymerisat, das in
siedendem n-Heptan löslich ist, zum andern enthalten sie
meistens eine große Menge an Katalysatorrückständen. Dem
entsprechend haben diese Polymerisate, wie nachstehend be
schrieben, ungünstige physikalische Eigenschaften.
So enthält beipsielsweise das unter Verwendung eines Kata
lysatorsystems von Titantrichlorid und Triäthylaluminium
erhaltene Polymerisat einen Anteil von nur 75 bis 85% an
in siedendem n-Heptan unlöslichem Polymerisat; bei Verwen
dung eines Titantrichlorid-Diäthylaluminiumchlorid-Kataly
satorsystem beträgt der entsprechende Anteil an in sieden
dem n-Heptan unlöslichem Polymerisat 85 bis 95%. Enthalten
Polymerisate größere Mengen an in siedendem n-Heptan lös
lichem Polymerisat, so wirkt sich dies ungünstig auf die
physikalischen Eigenschaften, insbesondere Steifheit und
Klebrigkeit aus. Solche Polymerisate können zum Verpressen
verwendet werden, sie eignen sich jedoch nicht zur Herstel
lung von Folien und Fasern, für die Polymerisate mit guten
physikalischen Eigenschaften nötig sind.
Was die Katalysatorrückstände betrifft, so ist eine Vermin
derung dieser Rückstände bei der Polymerisation in Masse
möglich, da diese Polymerisation mit hoher Geschwindigkeit
abläuft (verglichen mit der herkömmlichen Lösungsmittel
polymerisation) und darüber hinaus mit hoher Katalysator
effizienz gearbeitet werden kann. Jedoch hat das so erhalte
ne Polymerisation eine geringere thermische Stabilität und ungün
stige Färbung; es kann daher nicht als hochwertiges Poly
merisat Verwendung finden.
Zur Verbesserung der bei der Polymerisation in Masse erhalte
nen Polymerisate können die im Polymerisatschlamm löslichen
Polymerisate, im Polymerisatschlamm gelöste Katalysatoren
und ein Teil der vom Polymerisatschlamm sich abgesetzten
Katalysatoren leicht durch Waschen in einem Waschturm im Ge
genstrom zu flüssigem Propylen abgetrennt werden. Dabei wurde
ein Verfahren zur Herstellung von Propylenhomo- und -copoly
merisaten in industiellem Maßstab entwickelt (JP-OS
79 589/1975, 102 681/1975, 129 886/1976 und 3679/1977 und
US-PS 40 53 697).
Bei der Herstellung von besonders hochwertigen Polymerisaten
nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren treten jedoch
Nachteile auf. Beispielsweise werden Zusätze, wie Stabilisa
toren und Schmiermittel, leicht durch Katalysatorrückstände,
insbesondere Chlorverbindungen, im Polymerisat zersetzt,
so daß große Mengen von Zusatzmitteln benötigt werden.
Es ist bekannt, daß zur Stabilisierung der Katalysatorrück
stände eingesetzte Epoxide die Chlorverbindungen desaktivie
ren.
So ist z. B. aus der FR-PS 13 14 673 ein Verfahren bekannt
gworden, chlorhaltige Katalysatorrückständen von in Suspen
sion hergestellten Polyolefinen zu desaktivieren und zu ent
fernen. Dazu wird das in Suspension in einem gesättigten
Kohlenwasserstoff-Medium (z. B. Benzin oder Schweröl) vor
liegende Polymerisat mit einem gasförmigen Alkylenoxid be
handelt.
Im Falle der Polymerisation von Propylen in Masse wurden
verschiedene Reinigungsverfahren mittels Epoxide vorge
schlagen. In den JP-OSen 29 946/1975 und 1274/1976 ist ein
Verfahren beschrieben, bei dem der Polymerisatschlamm direkt
durch Zugabe eines Epoxids und eines Alkohols behandelt und
anschließend mit einem niedrigen Kohlenwasserstoff gewaschen
wird. Alle diese Verfahren sind jedoch nachteilig, da die
Desaktivierung in Gegenwart der gesamten Menge der im Po
lymerisationsverfahren eingesetzten Titan- und Organo
aluminiumverbindungen erfolgt, so daß große Mengen an Epoxid
und Alkohol erforderlich sind. Darüber hinaus ist bei Ver
wendung des preisgünstigen, niedrigsiedenden Propylenoxids
als Epoxid die Trennung von Propylen und Epoxid so schwie
rig, daß eine Rektifizierungskolonne von besonders hoher
Trennungswirksamkeit nötig ist, um das nichtumgesetzte Pro
pylen für die Wiederverwendung in der Polymerisationsstufe
ausreichend reinigen zu können.
In der JP-OS 1 39 883/1975 ist ein weiteres Verfahren beschrie
ben, bei dem ein Polyolefin durch ein Gasgemisch aus einem
Alkylenoxid und Wasser von Katalysatorrückständen gereinigt
wird. In diesem Reinigungsverfahren werden die Halogenverbindun
dungen besser aus den Katalysatorrückständen abgetrennt, je
doch verursacht die Methode schwerwiegende Probleme, wie die
Korrosion der Anlage aufgrund von Wasser und Halogenwasserstof
fen im System.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Reinigen von
Propylen-Polymerisaten bereitzustellen, bei dem in verfahrens
technisch einfacher und kostengünstiger Weise nicht umgesetzter
Katalysator desaktiviert und gleichzeitig zusammen mit Kataly
satorrückständen und dem löslichen ataktischen Anteil des Poly
merisats entfernt werden und bei dem insbesondere die in den
Katalysatorrückständen enthaltenen Halogenverbindungen desak
tiviert und weitestgehend in einem verbesserten Verfahren ent
fernt werden. Dadurch werden Polymerisate mit erhöhter Quali
tät erzeugt, die den hohen Anforderungen gerecht werden, wie
sie z. B. bei der Herstellung von Folien und Fasern gestellt
werden.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, derart gereinigte Propylen-Polymerisate
bereitzustellen.
Diese Aufgaben werden durch die Erfindung gelöst.
Die Erfindung betrifft somit den in den Ansprüchen gekenn
zeichneten Gegenstand.
Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Vorteile ge
genüber den bekannten Verfahren auf:
- 1. Da die in flüssigem Propylen gelösten Polymerisate und Organoaluminiumverbindungen im wesentlichen getrennt und im Waschturm entfernt werden, werden hochwertige feste Poly merisate mit geringem Aschegehalt und einem niedrigen Gehalt an amorphem Polymerisat erhalten.
- 2. Das in den Katalysatorrückständen enthaltene Chlor kann von den Organo aluminiumverbindungen und den Titanverbindungen des Katalysators stammen. Da die in flüssigem Propylen löslichen Organoaluminium verbindungen im wesentlichen im Waschturm entfernt werden, enthalten die festen Polymerisate praktisch, kein aus den Organoalu miniumverbindungen stammende Chlor. Aufgrund der Behandlung mit einem Alkohol im Waschturm reagiert das aus den Titan verbindungen stammende Chlor leicht mit dem Epoxid. Daraus ergibt sich, daß die Menge des einzusetzenden Epoxids und die Zeit der Epoxidbehandlung stark reduziert werden können.
- 3. Durch die Behandlung mit Epoxid wird die Chlorverbin dung im Katalysatorrückstand nahezu vollständig aus dem Po lymerisat entfernt. Da diese Chlorverbindung Zusatzstoffe, wie Stabilisatoren und Schmiermittel zersetzt und damit deren Wirkung schwächt, wird durch die Entfernung der Chlorverbindungen die benötigte Menge an Zusatzstoffen stark herabgesetzt.
- 4. Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Poly merisat ist hinsichtlich thermischer Stabilität und Farbe überlegen und kann als hochwertiges Polymerisat für Folien und Fasern Verwendung finden.
- 5. Die Verwendung eines großtechnischen Trockners erübrigt sich, da die Behandlung mit Epoxid in der Gasphase durchge führt wird.
Um den Katalysatorrückstand im Polymerisat so gering zu hal
ten, daß er keine ungünstigen Auswirkungen auf das Endpro
dukt hat, wird die Polymerisation vorzugsweise bei hoher
Katalysatorwirksamkeit durchgeführt.
Die nach der folgenden Gleichung definierte Katalysatoraktivität des verwendeten
Katalysators beträgt 8000 oder mehr.
Zur Herstellung der Propylen-Polymerisat wird vorzugsweise eine Titanverbin
dung von hoher Wirksamkeit und geringer Teilchengrößen
verteilung verwendet. Beispielsweise wird als hochwirksamer fester
Katalysator Titantrichlorid durch Reduktion von Titantetra
chlorid mit einer Organoaluminiumverbindung erhalten.
Anschließend wird das Titantrichlorid mit einem Komplexierungs
mittel, einer Organoaluminiumverbindung, einem Jodkomplexie
rungsmittel und/oder Titantetrachlorid behandelt.
Bevorzugt sind feste Katalysatorsysteme, die in den JP-OS
1 46 587/1976 und 97 685/1976, US-PS 39 60 765, GB-PS 13 91 067
und DE-OS 27 40 282, 28 08 064 und 28 10 544 beschrieben
sind. Das zur Herstellung der Propylen-Polymerisate verwendete Kata
lysatorsystem enthält sowohl die vorstehend genannte akti
vierte Titanverbindung als auch eine Organoaluminiumverbin
dung; darüber hinaus kann das Katalysatorsystem auch Verbin
dungen enthalten, wie Amine, Äther, Ester, Schwefelverbin
dungen, Halogen, Benzol oder Azulen oder organische oder an
organische Stickstoff- oder Phosphorverbindungen. Das Ver
hältnis von Titantrichlorid zur Organoaluminiumverbindung
beträgt im allgemeinen 10 : 1 bis 1 : 500, vorzugsweise 2 : 1 bis
1 : 200; besonders bevorzugt ist ein Verhältnis von 1 : 1 bis
1 : 100.
Der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Alkohol mit
3 bis 8 Kohlenstoffatomen kann aliphatisch oder alicyclisch
sein und ist bevorzugt ein gesättigter Alkohol. Beispiele
für Alkohole sind n-Propanol, Isopropanol, n-Butanol,
sek.-Butanol, tert.-Butanol, n-Amylol, sek.-Amylol,
Cyclopentanol, n-Hexanol, 1-Methylpentanol, 2-Methylpenta
nol, 1-Äthylbutanol, Cyclohexanol, 2-Methylcyclopentanol,
n-Heptanol, 2-Methylcyclohexanol, 2-Methylhexanol, n-Octanol
und 2-Äthylhexanol. Bevorzugt sind Alkohole, die einen Koh
lenwasserstoffrest am Kohlenstoffatom in α- oder β-Stellung
zur Hydroxylgruppe aufweisen, da sie besonders wirksam den
Katalysator aus dem Polymerisat ausgewaschen. Beispiele für
derartig bevorzugte Alkohole sind Isopropanol, Isobutanol,
sek.-Butanol, sek.-Amylol, Cyclohexanol und 2-Äthylhexanol.
Die Menge des eingesetzten Alkohols hängt von der Menge der
im Polymerisatschlamm befindlichen Organoaluminiumverbin
dung ab. Ist die Alkoholmenge gering, so bilden sich im
Waschturm hochmolekulare Polymerisate, die die Eigenschaften
des Polymerisats erheblich verschlechtern. Wird der Alkohol
in großem Überschuß eingesetzt, so wird er vom Polymerisat
in großen Mengen adsorbiert und läßt sich schwer
durch Auswaschen mit flüssigem Propylen im Gegenstrom wieder
entfernen. Darüber hinaus verursacht freier Chlorwasserstoff
eine Korrosion der Anlage. Dementsprechend beträgt die molare
Menge des eingesetzten Alkohols das 0,1- bis 50fache, vor
zugsweise das 0,1- bis 10fache höchstvorzugsweise das 0,5-
bis 5fache, bezogen auf die Organoaluminiumverbindung.
Der Alkohol wird dem Waschturm entweder direkt oder nach Ver
dünnen mit flüssigem Propylen zugeführt. Der Alkohol kann
auch durch die Zuleitung für den Polymerisatschlamm oder für
das als Waschflüssigkeit verwendete flüssige Propylen ein
geführt werden.
Beispiele für das für die Kontaktbehandlung des pulverförmi
gen Polymerisat verwendeten gasförmigen Epoxids sind Alky
lenoxide und Glycidyläther mit etwa 2 bis 8 Kohlenstoff
atomen, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Epichlor
hydrin, Methylglycidyläther, Äthylglycidyläther und Butyl
glycidyläther. Besonders bevorzugt sind niedrigsiedende
Epoxide, wie Propylenoxid und Äthylenoxid. Die molare Menge
an eingesetztem Epoxid beträgt im allgemeinen das 0,5- bis
10fache, vorzugsweise das 1- bis 5fache, bezogen auf den
Chlorgehalt im Polymerisat.
Die Figur gibt beispielhaft das erfindungsgemäße Verfahren in
einem schematischen Diagramm wieder. Im folgenden wird der
Verfahrensablauf anhand dieses Diagramms diskutiert.
Durch die Leitung 2 wird flüssiges Propylen in ein Poly
merisationsgefäß 1 eingebracht. Durch die Leitungen 3, 4
bzw. 5 werden ein ungesättigtes Kohlenwasserstoffmonomer,
wie Äthylen oder Propylen, eine Reglersubstanz für das Mole
kulargewicht, wie Wasserstoff, und ein Katalysatorsystem
(ein fester Katalysator und eine Organoaluminiumverbindung)
in das Reaktionsgefäß 1 eingegeben.
Die Polymerisation wird vorzugsweise bei 30 bis 100°C und
unter einem Druck, der das Propylen flüssig hält, durchge
führt. Der gebildete Polymerisationsschlamm wird chargenweise
oder vorzugsweise kontinuierlich dem Reaktor 1 durch ein
Ventil 6 entnommen und durch die Leitung 8 in einen mit Gegen
stromprinzip arbeitenden Waschturm 7 von oben eingeführt.
Flüssiges, vorzugsweise frisches Propylen ohne schlammlösliche
Polymerisate (hauptsächlich amorphe Polymerisate) wird durch
die Leitung 9 in den unteren Teil des Waschturms 7 gegeben.
Der Alkohol wird direkt oder nach Verdünnung mit flüssigem
Propylen durch die Leitungen 9, 13 oder 14 in den Waschturm
eingeführt. Besonders bevorzugt ist hierfür die Leitung 14
um den Alkohol besonders innig mit dem Polymerisat zusammen
zubringen und damit den Wascheffekt zu erhöhen. Schlammlös
liche Polymerisate und Reaktionsprodukte aus dem Katalysator
rückstand im Polymerisatschlamm und dem Alkohol werden
selektiv durch eine Überlaufleitung 10 angezogen und in eine
Wiedergewinnungsanlage für amorphe Polymerisate eingeführt.
Im Waschturm 7 wird der Polymerisatschlamm im Gegenstrom
zu dem im unteren Teil eingeführten flüssigen Propylen
geführt und das schlammunlösliche Polymerisat am
unteren Ende des Waschturms entnommen. Der am Boden des
Waschturms abgesetzte Schlamm wird nahezu auf Atmosphären
druck durch ein Ventil 12 gebracht, das an einen Pegel- oder
Konzentrationsregler LC angeschlossen ist. Mit dem Regler LC ("Level Controller") wird das Reduzierventil 12 gesteuert. Anschließend wird
der abgesetzte Schlamm durch die Leitung 11 in eine Ent
spannungskammer 15 eingebracht.
Die Monomeren, die im wesentlichen aus flüssigem Propylen
bestehen und unter Atmosphärendruck flüchtig sind, ver
dampfen in der Entspannungskammer 15 und werden über die
Leitung 16 einer Reinigungsstufe zugeführt.
Das Polymerisat wird aus der Entspannungskammer 15 durch
das Ventil 17 zur Epoxidbehandlung in ein Gefäß 18 ver
bracht. Gasförmiges Epoxid und Stickstoffgas werden durch
die Leitungen 19 bzw. 20 in das Gefäß 18 eingeführt. Der
Temperaturbereich bei der Behandlung im Gefäß 18 liegt im Be
reich der Raumtemperatur (etwa 20°C) bis unterhalb des
Schmelzpunkts des Polymerisats, vorzugsweise beträgt die
Temperatur 40 bis 120°C. Für die Behandlungszeit sind 5
bis 30 Minuten ausreichend. Das Gefäß 18 ist vorzugsweise
ein Wirbelschichtreaktor; es können aber auch Lüftungs
oder Trichtertrockner verwendet werden, bei denen am Boden
Gas eingeführt werden kann.
Das Reaktionsgas mit nichtumgesetztem Epoxid wird durch die
Leitung 21 abgezogen und, falls erforderlich, nach einem
Reinigungsprozeß zur erneuten Behandlung in das Gefäß 18
rückgeführt.
Das im Gefäß 18 behandelte Polymerisat wird über die Leitung
22, nötigenfalls nach dem Trocknen, in einen Granulator gegeben,
in dem es zum Endprodukt verarbeitet wird.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
In einem 200 Liter fassenden Reaktionsgefäß wird die Luft
durch Argon ersetzt. Anschließend werden 40 Liter wasserfreies
Hexan und 10 Liter Titantetrachlorid in das Gefäß gegeben
und die vermischte Lösung bei -5°C gehalten. Zu dieser Lösung
wird tropfenweise ein Gemisch von 30 Liter wasserfreiem Hexan
und 23,2 Liter Äthylaluminiumsesquichlorid, gegeben, wobei
die Temperatur des Reaktionsgemisches auf höchstens -3°C
für 2 Stunden unter ständigem Rühren gehalten wird. Nach be
endeter Reaktion wird das Gemisch stehengelassen, das Reak
tionsprodukt bei 0°C vom flüssigen Anteil abgetrennt und
zweimal mit 40 Liter Hexan gewaschen. Es werden 16 kg des
Reduktionsproduktes erhalten.
Das nach dem Verfahren I erhaltene Reduktionsprodukt wird
in n-Decalin aufgeschlämmt und der Schlamm auf eine Konzen
tration von 0,2 g/ml eingestellt; anschließend wird 2 Stunden
auf 140°C erwärmt. Nach beendeter Reaktion wird die über
stehende Flüssigkeit abgegossen und das Reaktionsprodukt
zweimal mit 40 Liter Hexan gewaschen. Es wird eine Titan
trichloridverbindung A erhalten.
11 kg der nach Verfahren II erhaltenen Titantrichloridver
bindung A werden in 55 Liter Toluol aufgeschlämmt und mit
Jod und Di-n-butyläther in einer Menge versetzt, die einem
Molverhältnis von Titantrichloridverbindung A zu J₂ zu
Di-n-butyläther von 1 : 0,1 : 0,1 entspricht. Die Umsetzung
wird während 1 Stunde bei 80°C durchgeführt. Es wird ein
fester Katalysator Titantrichlorid B erhalten.
In ein 30-m³-Polymerisationsgefäß werden in Gegenwart von
Wasserstoff kontinuierlich pro Stunde 1700 kg flüssiges Pro
pylen, 60 g Katalysator B und 600 g Diäthylaluminiumchlorid
eingespeist, und das Propylen bei 70°C polymerisiert. Dabei
wird der Druck im Reaktionsgefäß auf 3,14 · 10⁶ bis 3,22 · 10⁶ Pa ge
halten. Der gebildete Polymerisatschlamm wird am Boden dem
Reaktionsgefäß in der Weise entnommen, daß das Niveau im
Reaktionsgefäß konstant bleibt.
Der so entnommene Polymerisatschlamm enthält 900 kg/Stunde
festes Propylenpolymerisat, 12 kg/Stunde sogenanntes
ataktisches Polymerisat, das in flüssigem Propylen als Ne
benprodukt gelöst ist, und 788 kg/Stunde nichtumgesetztes
flüssiges Propylen, das die größte Menge an eingesetzter
Aluminiumverbindung enthält.
Der Polymerisatschlamm wird kontinuierlich dem Boden des
Reaktionsgefäßes entnommen und über die Leitung 8 dem mehr
stufigen Gegenstrom-Waschturm 7 zugeführt.
370 g/Stunde Isobutanol werden als Desaktivator unter Druck
über die Leitung 14 in den mittleren Teil des Waschturms
und 1100 kg/Stunde gereinigten flüssigen Propylen von 61
bis 64°C kontinuierlich über die Leitung 9 am Boden des
Waschturms eingespeist. Rühren im Waschturm erfolgt bei sehr
niedriger Geschwindigkeit von 12 U/min., während der Druck
im Waschturm auf 2,66 · 10⁶ bis 2,75 · 10⁶ Pa gehalten wird. Das
sich am Boden absetzende Polymerisat wird kontinuierlich
durch ein Reduzierventil 12, das mit einem Pegelregler LC
zusammengeschlossen ist, über die Leitung 11 in die Entspan
nungskammer 15 überführt.
Vom oberen Teil des Waschturms werden über die Leitung 10
1500 kg/Stunde flüssiges Propylen, das die Aluminiumverbin
dung des Katalysators enthält, und 12 kg/Stunde ataktisches
Polymerisat, das in eine Aufbereitungsanlage für ataktisches
Polymerisat überführt wird, abgezogen. Dabei beträgt der Ver
lust an feinpulverisiertem festem Polymerisat 1% oder weni
ger. Der vom Boden des Waschturms abgezogene Schlamm wird in
der Entspannungskammer 15 verbracht, wo sich ein pulver
förmiges Polymerisat am Boden absetzt.
Dieses Polymerisat wird im Gefäß 18 einer Epoxidbehandlung
bei 60°C unterzogen, wobei 1500 Liter/Stunde Stickstoff und
90 g/Stunde Propylenoxid durch die Leitungen 20 bzw. 19 ein
gespeist werden. Das pulverförmige Polymerisat wird durch
die Leitung 22 abgezogen, auf eine Platte aus extra hartem
Stahl gegeben und bei 190°C auf die Platte
gepreßt. Nach dem Ablösen des Polymerisats von der Stahl
platte wird diese 24 Stunden stehengelassen und anschlie
ßend der Korrosionsgrad auf der Stahloberfläche geprüft.
Weiterhin wird das pulverförmige Polymerisat mit 2,6-Di-
tert.-butyl-4-methylphenol als Oxidationsinhibitor
in einer Menge von 0,2 g/100 g Polymerisat vermischt und
bei 200°C unter Verwendung eines Extruders pelletisiert.
Die Eigenschaften des Polymerisats, wie die Farbe der Pellets der Chlor
gehalt (bestimmt durch Röntgenfluoreszenzanalyse) und die
thermische Stabilität, werden untersucht und sind in der Ta
belle zusammen mit den Ergebnissen der Vergleichsversuche
wiedergegeben.
Ebenso sind die Eigenschaften von Folien, wie das Blocken
einer Folie von 30 µm Dicke (hergestellt mit Hilfe eines T-
Werkstücks von 40 mm Durchmesser) in der Tabelle zusammen
gefaßt.
Der Test für die thermische Stabilität wird an einer Preß
folie von 1 mm Dicke in einem Alterungsofen bei 150°C durch
geführt; dabei werden die zum thermischen Abbau benötigten
Tage untersucht. Die Ergebnisse sind in der Tabelle wieder
gegeben.
Die in der Tabelle zusammengefaßten Ergebnisse erlauben fol
gende Schlußfolgerungen:
Der feste Katalysator in Beispiel 1 zeigt eine hohe Kataly
satorwirksamkeit, die Polymerisationsmasse pro festem Kata
lysator ist außerordentlich hoch, sie beträgt etwa 15 000 g/g.
Dementsprechend ist das Reinigungsverfahren nach der Poly
merisation vereinfacht, und der Aschegehalt des nach dem er
findungsgemäßen Verfahren erhaltenen Polymerisats ist gleich
dem von Polymerisaten, die nach herkömmlichen komplizierten
Reinigungsverfahren gewonnen worden sind.
Der isotaktische Index des Polymerisats beträgt 98,5%.
Überdies ergibt der Extraktionstest mit flüssigem Propylen
bei 65°C im Autoklaven praktisch keine extrahierbaren An
teile. Daraus ergibt sich, daß das Auswaschen im Waschturm
praktisch vollständig verläuft.
Weiterhin wurde durch die Asche- und Korrosionsversuche fest
gestellt, daß die Chlorverbindung in dem Polymerisat nahezu
vollständig desaktiviert ist und durch die Epoxid-Behandlung
entfernt wird.
Die Eigenschaften der aus dem Polymerisat hergestellten Fo
lien sind denen der handelsüblichen Folien überlegen.
Als Gegenstrom-Waschturm wird gemäß Beispiel 1 ein Turm von
600 mm Durchmesser und 8200 mm Höhe verwendet, an dessen
rotierender Achse 10 Flügel in axialer Richtung angebracht
sind.
Das Gefäß zur Epoxid-Behandlung hat einen Durchmesser von
800 mm und eine Höhe von 2000 mm. An seiner rotierenden Achse
sind 3 Flügel in axialer Richtung angebracht.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch er
folgt der Waschvorgang ohne einen Desaktivator, wie Isopropa
nol. Die Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefaßt.
Beim Vergleich mit dem gemäß Beispiel 1 erhaltenen Polymeri
sat fällt auf, daß der Aschegehalt hoch ist und die Chlor
verbindungen nur in geringem Ausmaß entfernt wurden. Die
hergestellte Folie weist eine starke Trübung auf und hat zu
viel Materialfehler (Fischaugen); sie ist daher nicht für
kommerzielle Zwecke geeignet.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch
wird ein im Handel erhältliches Titantrichlorid
(erhalten durch Reduktion von Titantetrachlorid mit Aluminium
metall und anschließende Aktivierung durch Pulverisieren)
anstelle des gemäß Bei
spiel 1 hergestellten festen Katalysators verwendet. Die
Ergebnisse sind in der Tabelle zusammengefaßt. Ein Vergleich
mit den erfindungsgemäß hergestellten Polymerisaten zeigt,
daß das gemäß Vergleichsbeispiel 2 hergestellte Polymerisat
Ascherückstände zeigt, die Folieneigenschaften minderwerti
ger sind und der thermische Abbau ungünstiger ist; auch die
Katalysatorwirksamkeit ist erheblich verschlechtert.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wird
die Epoxid-Behandlung unterlassen.
Zwar sind die Eigenschaften des so erhaltenen Polymerisats
bezüglich Aschegehalt ähnlich denen des nach Beispiel 1
erhaltenen Polymerisats, jedoch wurde keine vollständige
Desaktivierung der Chlorverbindungen erreicht, so daß ein
Mittel zum Neutralisieren, wie Calciumstearat als Zusatz
nötig wurde.
Das Verfahren gemäß Beispiel 1 wird wiederholt, jedoch wer
den als Desaktivatoren die in der Tabelle aufgeführten Ver
bindungen anstelle von Isobutanol und als Epoxide die in
der Tabelle aufgeführten Verbindungen anstelle von Propylen
oxid bei der Epoxid-Behandlung eingesetzt.
Die Ergebnisse der Polymerisation und der Folieneigenschaf
ten sind in der Tabelle wiedergegeben. Sie zeigen im wesentlichen
dieselben Ergebnisse, wie sie für das gemäß Beispiel 1
hergestellte Polymerisat ermittelt wurde.
Claims (10)
1. Verfahren zum Reinigen von Propylen-homo- oder -copolymerisaten, die
durch Polymerieren von Propylen und gegebenenfalls mindestens
einem weiteren ungesättigten Kohlenwasserstoffmonomeren
in flüssigem Propylen in Gegenwart eines aktiviertes
Titantrichlorid (erhalten durch Reduktion von Titan
tetrachlorid mit einer Organoaluminiumverbindung und
anschließendes Aktivieren) und eine Organoaluminium
verbindung enthaltenden Katalysators hergestellt wor
den sind, durch Einleiten der erhaltenen Polymerauf
schlämmung in den oberen Teil eines Waschturms und
Waschen der Polymeraufschlämmung im Gegenstrom mit
flüssigem Propylen, das in den unteren Teil des Wasch
turms eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß
man zusätzlich in einen Teil des Waschturms einen
C₃-C₈-Alkohol in einer 0,1 bis 50fachen molaren Menge,
bezogen auf die Organoaluminiumverbindung, eingeleitet,
die gereinigte Polymeraufschlämmung aus dem Waschturm
abzieht und nach dem Abziehen flüchtiger Monomerer
durch Druckverminderung das erhaltene pulverförmige
Propylen-Polymerisat mit einem gasförmigen Epoxid bei
einer Temperatur behandelt, die unterhalb der des Schmelz
punktes des Polymerisates liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
einen C₃-C₈-Alkohol mit einem Kohlenwasserstoffrest in
α- oder β-Stellung zur Hydroxylgruppe einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
man als C3-8-Alkohol Isopropanol, Isobutanol, sek.-Buta
nol, sek.-Amylalkohol, Cyclohexanol oder 2-Äthylhexanol
einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man den C3-8-Alkohol in einer 0,1 bis 10fachen molaren
Menge, bezogen auf die Organoaluminiumverbindung, ein
setzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
man den C3-8-Alkohol in einer 0,5 bis 5fachen molaren
Menge, bezogen auf die Organoaluminiumverbindung, ein
setzt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Epoxid Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid,
Epichlorhydrin, Methylglycidyläther, Äthylglycidyl
äther oder Butylglycidyläther einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Epoxid in einer 0,5 bis 10fachen molaren Menge,
bezogen auf den Chlorgehalt im pulverförmigen Propylen
homo- oder -copolymerisat, einsetzt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
man das Epoxid in einer 1 bis 5fachen molaren Menge, be
zogen auf den Chlorgehalt im pulverförmigen Propylen
homo- oder -copolymerisat, einsetzt.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Epoxidbehandlung bei 40 bis 120°C durchführt.
10. Propylenhomo- oder -copolymerisate, herstellbar nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 9.
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