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Verfahren zum übertragen von Fernwirktelegrammen im
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Gemein.chaftsverkehr Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren
zum über tragen von Fernwirktelegrnmmen im Gemeinschaftsverkehr, bei dem von einer
Zentrale in einer Pause zwischen der laufenden Meßdatenabfrage alle Unterstationen
gleichzeitig nach spontanen Informationen abgefragt werden, und nur die Unterstationen
mit spontanen Informationen sich über einen gemeinsamen überwachungskanal an die
Zentrale zurückmelden und anschließend von der Zentrale gezielt abgefragt werden.
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Der Telegrammverkehr bei Fernwirkanlagen im Gemeinschaftsverkehr muß
so organisiert sein, daß spontane Daten aus den Unterstationen zeitoptimal und möglichst
überlagerungsfrei von der Zentrale erfaßt werden. Bei
einer simultanen
Datenabfrage an alle Unterstationen nach Spontanmeldungen ergeben sich Antworttelegramme
aus allen Unterstationen, die gleichzeitig anstehen und sich im gemeinsamen überwachungskanal
überlagern können.
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Bei bekannten Verfahren wird die Antwortreaktion der Unterstationen
so organisiert, daß eine eventuelle anfallende spontane Meldung nur in einem für
die Unterstation reservierten Zeitraum einer Zeitstaffelung gesendet werden kann.
Da die angefallenen Informationen nur seriell übertragen werden können, ist dieses
Verfahren mit erheblichem Zeitaufwand verbunden.
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Denn trotz eines geringen Anfalls von spontanen Informat ionen ist
die Ubertragl-lgsleitung für die gesamte Abfrage aller Unterstationen blockiert.
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Zur Vermeidung derartiger großer Abfragezyklen sind verschiedene Vorschläge
gemacht worden.
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So ist es bekannt (P 28 30 142.0), bei Vorhandensein von spontanen
Informationen in einer der Unterstationen mittels einer dort eingebauten Logik den
Uberwachungskanal zu unterbrechen, so daß alle hinter dieser Unterstation mit spontanen
Informationen angeordnete Unterstationen von der Zentrale abgeschaltet werden. Dadurch
ergibt sich schon eine erhebliche Senkung der Zykluszeit.
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Bekannt ist auch (P 28 30 097.2) ein Verfahren, bei dem in allen Unterstationen
bei der Abfrage nach spontanen Informationen der Reihe nach der Sendepegel kurzfristig
ein- und ausgeschaltet wird und nur die Unterstationen
mit spontanen
Informationen auf diesen Aufruf nicht reagieren. Es werden dadurch Impulse statt
Telegramme bei der übertragung verwendet, was eine wesentliche Vereinfachung bedeutet.
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Bei einem weiteren Verfahren (P 28 28 733) melden sich die Unterstationen
mit spontanen Informationen innerhalb bestimmter Zeitabschnitte entsprechend einem
Code mit identischen Antworttelegrammen, wobei die Länge eines Antworttelegrammes
einem Zeitabschnitt entspricht und jeder Unterstation ein eigenes Codewort zugeordnet
ist. Auch hierdurch läßt sich eine Verringerung der Zykluszeiten erreichen, so daß
die stetig anfallenden Prozeßdaten nicht unnötig lange unterbrochen werden.
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Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, besonders beim Auftreten weniger
spontaner Informationen eine weitere Verringerung der Zyklus zeit zu erreichen.
Fernwirkprozesse mit geringer Häufigkeit spontaner Daten und großerAnzahl von Unterstationen
lassen sich dadurch wesentlich optimieren.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erzielt, daß sich die Unterstationen
mit spontanen Daten unmittelbar nach der Abfrage von der Zentrale melden, und daß
beim gleichzeitigen Auftreten von spontanen Daten in verschiedenen Unterstationen
bei derselben Abfrage die Unterstationen ihre spontanen Daten nach einer Zufalsentscheidung
frei wählbar auf mehrere Abfragen verteilen.
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Vorteilhaft nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die schnelle
übertragung der angefallenen spontanen Informationen an die Zentrale. Durch diese
Zeitersparnis können mehr Unterstationen mit in den Abfragezyklus aufgenommen werden,
d.h., mehr Meßdaten können übertragen werden.
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Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Bei Fernwirkprozessen, bei denen Meldungen, Meßwerte, Zählwerte laufend
von den Unterstationen zu einer Zentrale übertragen werden, fallen sporadisch spontane
Informationen an, die schnell übertragen werden müssen und zu einer Unterbrechung
der allgemeinen Datenübertragung führen.
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Die Abfrage sämtlicher Unterstationen nach Meßdaten erfolgt nach einem
Generalabfragezyklus. Nach einer gewissen Zeit, wenn die Abf-rage sämtlicher Unterstationen
beendet ist, beginnt die Abfrage wieder bei der ersten Unterstation. Zwischen die
Abfrage der einzelnen Unterstationen sind Unterzyklen eingebaut, in denen ein Aufruf
an alle Unterstationen nach spontanen Informationen erfolgt.
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In dem Generalabfragzyl;lus gemäß der Zeichnung beginnt zum Zeitpunkt
t1 die Abfrage der Meßwerte der Unterstation US1. Zum Zeitpunkt t2 (Beginn des Unterzyklus)
erfolgt der Aufruf an alle Unterstationen nach spontanen Daten. Da keine Daten vorhanden
sind (Normalfall), wird dieser Aufruf beendet und zum Zeitpunkt t3 (Ende des Unterzyklus)
die Unterstation US2 abgefragt. Nach Abfrage dieser US2 wird zum Zeitpunkt t4 (Unterzyklus)
wieder ein Aufruf an alle Unterstationen nach spontanen Daten losgeschickt. Diesmal
ist eine spontane Information vorhanden, und in einer weiteren gezielten Abfrage
wird die Unterstation mit der spontanen Information angesprochen. Nach Abgabe dieser
Informationen wird zum Zeitpunkt t5 die Meßdatenabfrage der US3 vorgenommen. Zum
Zeitpunkt
t6 erfolgt wieder eine Abfrage (Unterzyklus von t6 bis t7) mit einem Aufruf an alle
Unterstationen. Dies-7 mal sind in zwei Unterstationen spontane Daten angefallen,
beispielsweise in den nSht dargestellten Unterstationen US21 und US38. In jedem
Untersyklus kann aber nur eine spontane Information abgefragt werden.
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Das häufige Anfallen spontaner Informationen kommt in der Praxis kaum
vor, ist hier aber zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesedn.
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Bei einer gezielten Abfrage im Unterzyklus t6 bis t .7 würden sich
beide spontane Informationen bei der Ubertragung an die Zentrale aufgrund ihrer
Bitmusterstruktur auslöschen bzw. verfälschen. Erfindungsgemäß wird deshalb eine
Verlagerung bzw. Verteilungder angefallenen spontanen Informationen auf weitere
Abfragezyklen vorgenommen. Dies erfolgt durch einen Zufallsgenerator, der in jeder
Unterstation in Form beispielsweise eines 7,ählerstands vorhanden ist und für viele
Aufgaben einsetzbar ist. Dieser Zufallsgenerator legt jetzt eine Reihenfolge der
gleichzeitig anstehenden spontanen Informationen der US21 und US38 fest. Damit bekommt
beispielsweise die US38 die Zuordnung I und die US21 die Zuordnung II.
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Zum Zeitpunkt t7 setzt die Meßdatenübertragung der Unterstation US4
ein. Zum Zeitpunkt t8 erfolgt nach einem Aufruf an Alle die übertragung der spontanen
Information aus der US38 mit der Zuordnung I, die in dem Unterzyklus t6 bis t7 angefallen
war. Nach der Meßdatenabfrage der US5 erfolgt zum Zeitpunkt t10 nach dem Aufruf
an Alle die übertragung der spontanen Information aus der US21 (vom Unterzyklus
t bis t7) mit der Zuordnung II. Diese über tragung ist zum Zeitpunkt t11 beendet.
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Voraussetzung für die Verteilung der spontanen Informationen in andere
Abfrage-Unterzyklen ist natürlich, daß in diesen Zyklus nicht noch eine zusätzliche
spontane Information angefallen ist. Wäre dies der Fall, wird durch einen Zufallsgenerator
wieder eine Reihenfolge für die spätere Verteilung festgelegt.
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Bei Anfall von gleichzeitig drei spontanen Informationen ist ebenfalls
noch eine Verteilung auf weitere Abfragezyklen möglich.
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