DE2840463C2 - Verwendung eines flüssigen Mittels zum Reinigen harter Oberflächen - Google Patents
Verwendung eines flüssigen Mittels zum Reinigen harter OberflächenInfo
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Description
30
Moderne Fertigbauweisen, pflegeleichte Küchen-, Badezimmer- und Kellereinrichtungen, kunststoffurnievie Möbel, die zunehmende Ausstattung der Haushalte mit Tiefkühltruhen, Kühlschränken, Wasch- und
Geschirrspülmaschinen, d. h. Geräten mit emaillierten
oder kunststoffbeschichteten großflächigen Metaliwänden haben die Nachfrage nach flüssigen Allzweckreinigungsmitteln für die Anwendung im Haushalt in den
letzten Jahren stark ansteigen lassen. Aber auch in Gewerbebetrieben hat die Anwendung derartiger
Mittel zunehmend an Bedeutung gewonnen. Dabei wird eine möglichst einfache und problemlose Anwendbarkeit gefordert. Meist werden die Mittel als vorzugsweise
wäßrige Konzentrate in den Handel gebracht. Sie lassen « sich verdünnt oder unverdünnt auf ein feuchtes
saugfähiges Tuch beliebiger Beschaffenheit oder einen Schwamm aufbringen, mit dem dann die harten
Oberflächen aus Metall, lackiertem Holz, Kunststoff, keramischen Erzeugnissen wie Porzellan. Fliesen,
Kacheln und dergleichen abgewischt und dadurch Staub, Fettschmutz und Flecken entfernt werden. Dabei
wird gewünscht, daß diese Oberflächenbehandlung keine Rcinigungsmiticlfleckcn und -streifen zurückläßt
und keine Nachbehandlung mit einem mit klarem Wasser getränkten, feuchten Tuch erfordert.
Vom Markt her und aus der Literatur sind bereits
zahlreiche derartige Reinigungsmittel bekannt, denen man zur Verstärkung ihrer Reinigungskraft verschiedene Polymere wie wasserlösliche Cellulose- oder
Stärkederivate oder auch wasserlösliche oder kolloidal lösliche Polymerisate, wie Polyvinylpyrrolidon (DE-AS
10 51 440), wasserlösliche Salze der Polyacrylsäure und
auch wasserlösliche Derivate der Cellulose wie Carboxymethylcellulose (AT-PS 2 78 216), eine spezielle wasser-
lösliche Carboxymethylcellulose, nämlich eine solche mit einem Substitulionsgrad von etwa I bis etwa 2 und
einem Polymerisationsgrad von etwa 1000 bis etwa 3000
(US-PS 35 91509), Gemische aus Polyvinylalkohol und/oder Polyvinylpyrrolidon und Polysaccharidsalz
(DE-OS 26 10 995 und DE-AS 27 09 690) zugesetzt hat
Keiner der vorstehend genannten polymeren Reinigungsverstärker genügt voll den Ansprüchen, die der
Verbraucher heute an ein flüssiges Reinigungsmittel für harte Oberflächen stellt So erklärt sich auch, daß diese
teilweise schon lange bekannten Polymeren keine nennenswerte Bedeutung als Zusätze zu den in großen
Mengen verwendeten Haushaltsreinigern erlangten. Eine Nachteile dieser bekannten Polymeren sind z. B.
unzureichende Löslichkeit, zu starke Verdickungswirkung oder Rückstands-, d.h. Schlieren- oder Filmbildung bei der Anwendung der Mittel, wenn diese
Polymere in den Mengen enthalten, die zu einer Reinigungsverstärkung notwendig ist.
Es bestand daher die Aufgabe, naff· anderen
Polymerzusätzen zu suchen, die diese Nachteile nicht aufweisen.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man ζϊ! einer völlig unerwarteten Steigerung der Reinigungsleistung flüssiger Reinigungsmittel für harte Oberflächen kommt, wenn man solche verwendet, die anstelle
der bekannten Zusätze an schmutztragenden Verbindungen wesentlich geringere Mengen an Polyethylenglycolen mit einem bestimmten Molgewicht enthalten.
Aus der DE-OS 25 51 ill ist zwar eine granulierte
oder pulverige Reinigungsmittelmischung aus zum Zusammenbacken neigenden Tensiden und sonstigen
üblichen Bestandteilen von Textilwaschmitteln bekannt,
die eine das Zusammenbacken verhütende Mischung aus (A) 02 bis 39,8 Gewichtsprozent Polyethylenglykol
mit einem Molgewicht von mindestens 2000 und (B) 0,2
bis 39,8 Gewichtsprozent Malein- oder Bernsteinsäureanhydrid, Malein-, Bernstein- oder Sulfobernsteinsäure
oder deren Alkali- bzw. ErdalkaKsalzen enthält. Die Problemlösung, die sich nur auf die Pulver oder
Granulate als solche bezieht, wird dort durch den Zusatz einer Zweierkombination erreicht, bei der ein Bestandteil zufällig ein Polyethylenglykol ist, das zufällig auch
ein durchschnittliches Molgewicht von 1.000.000 aufweisen kann, während im übrigen Polyethylenglykole mit
einem mittleren Molgewicht von nur 6000 den gleichen Zweck erfüllen. Sekundäreigenschaften einzelner Bestandteile dieser Zweierkombination sind unter diesen
Bedingungen weder zu erwarten noch sind sie beobachtet worden, schon gar nicht bei dem überwiegenden Einsatz von Polyethylenglykolen mit einem
durchschnittlichen Molgewicht von 60ß0.
Erfindungsgemäß wurde beobachtet, daß das Reinigunysvermögen hochverdünnter wäßriger Lösungen
geringere Menren an Tensiden (nach Beispiel 1 bei l%iger wäßriger Lösung nur 0,1 Gewichtsprozent)
durch Zusatz noch geringerer Mengen reinigungsinaktiver hochpolymerer Polyethyk-nglykole (nach Beispiel 1
bei 1%iger wäßriger Lösung nur 0,003 Gewichtsprozent) synergistisch gesteigert werden kann. Das war
nach dem Stand der Technik nicht zu erwarten.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher die Verwendung eines flüssigen Mittels auf Basis von wäßrigen
Lösungen von Tensiden, Gerüstsubstanzen und organischen Polymeren, das synthetische anionische Tenside,
Seifen oder nichtionische Tenside oder deren Gemische in Mengen von I bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf
die Gesamtrezeptur, und als organische Polymere 0,05 bis 0.5, vorzugsweise 0,08 bis 0,4 Gewichtsprozent
wasserlösliche Polyethylenglykole mit einem Molgewicht zwischen 300.000 und 4.000.000. vorzugsweise
zwischen 500.000 und 1.000.000 enthält, zum Reinigen
harter Oberflächen. Bei diesen Bhsatzmengen, die eine
unerwartete Reinigungsverstärkung bewirken, ist keiner der oben genannten Nachteile der bekannten
Polymeren zu beobachten.
Die genannten Poiyethylenglycole werden in bekannter Weise dadurch hergestellt, daß man Ethylenglycole
in bekannter Weise einem Polykondensationsprozeß unterwirft. Man kann sie auch als Kondensationspolymere
des Ethylenoxids mit Ethylenglycol oder V/asser auffassen. Sie besitzen die allgemeine Formel
HCK-CH2-CH2-O)nH.
wobei η im Falle der erfindungsgemäß eingesetzten Poiyethylenglycole zwischen 4800 und 64.600 variieren '5
kann.
Derartige Polymere sind auch im Hanael erhältlich.
Es können praktisch alle üblichen Tenside und Gemische von Tensiden eingesetzt werden, die im
Molekül wenig«*ns einen hydrophoben organischen M
Rest und einen wasserlöslich machende·· anionischem,
nichtionischen oder kationischen Rest enthalten. Bei dem hydrophoben Rest handelt es sich meist um einen
aliphatischen Kohlenwasserstoffrest mit 8—26, vorzugsweise 10—22 und insbesondere 12—18 C-Atomen
oder um einen alkylaromatischen Rest mit 6—18, vorzugsweise 8—16 aliphatischen C-Atomen. Bei den
Tensidgemischen wäre die bekannte Unverträglichkeit der meisten anionischen und kationischen Tenside
miteinander zu beachten. M
Bevorzugt verwendet man Tensidkombinationen aus anionischerc Tensiden aus der Gruppe der Sulfonat- und
Sulfattenside und nichtionischen Tensiden vom Typ der ethoxylierten Alkenole, Alkenol? und Alkylphenole. Als
weitere Komponente kann eine Seife enthalten sein.
Wegen der geringen Menge an den erfindungsgemäß
verwendeten Polymeren beträgt das Gewichtsverhältnis der Gcsamttensidmcnge zu dem Polymeren
mindestens 10 : !,insbesonderemindestens20 :1.
Als anionische Tenside sind z. B. Seifen aus natürlichen
oder synthetischen, vorzugsweise gesättigten Fettsäuren, gegebenenfalls auch aus Harz- oder
Naphthensäuren brauchbar. Geeignete synthetische anionische Tenside sind solche vom Typ der Sulfonate
und der synthetischen Carboxylate.
Als Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbertzolsulfonate
(Cq-15-Alkyl), Gemische aus Alken- und
Hydroxyalkansulfonalen sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus Monoolefinen mit end- oder
innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische
oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsgruppe erhält, in Betracht. Weiler eignen sich Alkaiisulfonate.
die aus Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxydation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation
bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind. Weitere brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die
Ester von α-Sulfofettsäuren, z. B. die «-Sulfonsäuren aus
hydrierten Methyl- oder Ethylestern der Cocos-, Palmkern-oder Talgfettsäure.
Geeignete Tenside vom Suifattyp sind die Schwefelsäuremonoester primärer Alkohole (z. B. aus Cocosfettalkoholen.
Talgfettalkoholen oder Oleylalkohol) und diejenigen sekundärer Alkohole. Weiterhin eignen sich
sulfatierte Fettsäurealkanolamide, Fettsäuremonoglyceride oder Umsetzungsprodukte von I —4 Mol Ethylenoxid
mit primären oder sekundären Fettalkoholen oder Alkylphcnolcn.
Weitere geeignete anionische Tenside sind die Fettsäureester bzw. -amide von Hydroxy- oder Aminocarbonsäuren
bzw. -sulfonsäuren, wie z. B. die Fettsäuresarcoside, -glycolate, -lactate, -tauride oder -isethionate.
Die anionischen Tenside können in Form ihrer Alkali-, Erdalkali- und Ammoniumsalze sowie a!s
lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder
Triethanolamin vorliegen. Die Natriumsalze werden meist aus Kostengründen bevorzugt.
Als nichtionische Tenside sind Anlagerungsprodukte von 4—40, vorzugsweise 4—20 MoI Ethylenoxid oder
Ethylenoxid und Propylenoxid an I Mol Fettalkohol, A'kandioL Alkylphenol, Fettsäure. Fettamin, Fettsäureaf/iid
oder Alkansulfonamid verwendbar. Besonders wichtig sind die Anlagerungsprodukte von 5 — 16 Mol
Ethylenoxid oder Ethylen- und Propylenoxid an Cocos- oder Talgfettalkohole, an Oleylalkohol oder an sekundäre
Alkohole mit 8 — 18, vorzugsweise 12-18 C-Atomen, sowie an Mono- oder Dialkylphenole mit 6-14
C-Atomen in den Alky'rcsien. Neben diesen wasserlöslichen
Nonionics sind aber auch nicht bzw. nicht vollständig wasserlösliche Polyglycolether mit 1 -4
Ethylenglycoletherresten im Molekül von Interesse,
insbesondere, wenn sie zusammen mit wasserlöslichen nichtionischen oder anionischen Tensidrn eingesetzt
werden.
Weiterhin sind als nichtionische Tenside die wasserlöslichen,
20-250 Ethylenglycolethergruppen und 10-100 Propylenglycolethergruppen enthaltenden Anlagerungsprodukte
von Ethylenoxid an Polypropylenoxid, Alkylendiaminpoly-propylenglycol und Alkylpolypropylenglycole
mit I -10 C-Atomen in der Alkylkette brauchbar, in denen die Polypropylenglycolkeite als
hydrophober Rest fungiert.
Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide sind verwendbar. Typische Vertreter sind beispielsweise
die Verbindungen
N-Dodecyl-N.N-dimethylaroinoxid
N-Tetradecyl-N.N-dihydroxyethylaminoxid.
N-Hexadecyl-N,N-bis-(2,3-dihydroxypropyl)-
aminoxid.
Die kationischen Tenside enthalten wenigstens eine hydrophobe und wenigstens eine basische, gegebenenfalls
als Salz vorliegende wasserlöslich machende Gruppe. Bei der hydrophoben Gruppe handelt es sich
um eine aliphatische oder cycloaliphatische Kohlenwasserstoffgruppe
mit vorzugsweise 10—22 C-Atomen oder um eine alkyl- bzw. cycloalkylaromatische Gruppe
mit vorzugsweise 8—16 aliphatischen C-Atomen. Als basische Gruppen kommen in erster Linie basische
Stickstoffatome in Frage, die auch mehrfach in einem Tensidmolekül vorhanden sein können; bevorzugt
handelt es sich um quartäre Ammoniumverbindungen wie beispielsweise
N-Dodecyl-N.N.N-trimethylammoniummethosul-
fat.
N-Hexadecyl-bzw.
N-Octadecyl-N.N.N-trimethylammoniumchlorid.
N.N-Dicocosalkyl-N.N-dimethylammoniumchlorid,
N-Dodecyl-N.N-dimethyl-N-benzylammoniumbromid,
das Umsetzungsprodukt von
1 MolTalgalkylamin mit 10 Mol Ethylenoxid.
N-Dodecyl-N.N'.N'-trimcihyl-U-diaminopro-
N-Dodecyl-N.N'.N'-trimcihyl-U-diaminopro-
pan,
N-Hcxadecylpyridiniumchlorid.
Die genannten Stickstoffverbindungen lassen sich durch entsprechende Verbindungen mit quartärem
Phosphoratom oder mit tertiärem Schwefelatom ersetzen.
In den erfindungsgemäß verwendeten flüssigen
Reinigungsmitteln werden ais Gerüstsubstanzen in ihrer Gesamtheit alkalisch reagierende anorganische oder
organische Verbindungen, insbesondere anorganische oder organische Komplexbildner eingesetzt die bevorzugt
in Form ihrer Alkali- oder Aminsalze, insbesondere der Kaliumsalze vorliegen. Zu den Gerüstsubstanzen
zählen hier auch die Alkalihydroxide, von denen bevorzugt das Kaliumhydroxid eingesetzt wird.
AIs anorganische komplexbildende Gerüstsubstanzen eignen sich besonders die alkalisch reagierenden
Polyphosphate, insbesondere die Tripolyphosphate sowie die Pyrophosphate. Sie können ganz oder
teilweise durch organische Komplexbildner ersetzt werden. Weitere erfindungsgemäß brauchbare anorganische
Gerüstsubstanzen sind beispielsweise Dicarbonate. Carbonate, Borate, Silikate odsr Orthophosphate der
Alkalien.
Zu den organischen Komplexbildnern vom Typ der Aminopolycarbonsäuren gehören unter anderem die
Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure. N-Hydroxyethyl-ethylen-diamintriessigsäure und PoIyalkylen-polyamin-N-polycarbonsäuren.
Als Beispiele für Di- und Polyphosphonsäuren seien genannt: Methylendiphosphonsäure,
1 -Hydroxyethan-1,1 -diphosphonsäure. Propan-1,23-triphosphonsäure, Butan-I,2,3.4-tetraphonsäure, Polyvinylphosphonsäure, Mischpolymerisate aus Vinylphosphonsäure und Acrylsäure, Ethan-l^.dicarboxy-1 ^-diphosphonsäure. Ethan-1,2-dicarboxy-1,2-dihydroxy-
1 -Hydroxyethan-1,1 -diphosphonsäure. Propan-1,23-triphosphonsäure, Butan-I,2,3.4-tetraphonsäure, Polyvinylphosphonsäure, Mischpolymerisate aus Vinylphosphonsäure und Acrylsäure, Ethan-l^.dicarboxy-1 ^-diphosphonsäure. Ethan-1,2-dicarboxy-1,2-dihydroxy-
diphosphonsäure,
Phosphonobernsteinsäure.
I -Aminoethan-1,1 -diphosphonsäure. Aminotri-(methylenphosphonsäure). Methyl-amino- oder Ethylamino-di-(meihylenphosphonsäure) sowie
Phosphonobernsteinsäure.
I -Aminoethan-1,1 -diphosphonsäure. Aminotri-(methylenphosphonsäure). Methyl-amino- oder Ethylamino-di-(meihylenphosphonsäure) sowie
Ethylendiamin-tetra-(methylenphosphonsäure). In jüngerer Zeit sind in der Literatur verschiedenste,
meist N- oder P-freie Polycarbonsäuren als Gerüstsubstanzert vorgeschlagen worden, wobei es sich vielfach,
wenn auch nicht ausschließlich, um Carboxylgruppen enthaltende Polymerisate handelt. Eine große Zahl
dieser Polycarbonsäuren besitzen ein Komplexbildungsvermögen für CalciiOT. Hierzu gehören z. B. Citronensäure,
Weinsäure, Benzolhexacarbonsäure, Tetrahydrofurantetracarbonsäure i'sw.
Da für den Haushalt verwendete Reinigungsmittel im allgemeinen fast neutral bis schwach alkalisch eingestellt
sind, d. h. ihre wäßrigen Gebrauchslösungen bei Anwendungskonzentrationen von 2 — 20, vorzugsweise
von 5—15 g/l Wasser oder wäßriger Lösung einen pH-Wert im Bereich von 7,0—103, vorzugsweise
7,5-9.5. besitzen, kann zur Regulierung des pH-Wertes
ein Zusatz saurer oder alkalischer Komponenten erforderlich sein.
Als saure Substanzen eignen sich übliche anorganische oder organische Säuren oder saure Salze, wie
beispielsweise Salzsäure, Schwefelsäure, Bisulfate der Alkalien. Aminosulfonsäure, Phosphorsäure oder andere
Säuren des Phosphors, insbesondere die anhydrischen Säuren des F^osphors bzw. deren saure Salze
oder deren sauer reagierende feste Verbindungen mit Harnstoff oder anderen niederen Carbonsäureamiden,
Teilamide der Phosphorsäuren oder der anhydrischen
Phosphorsäure, Citronensäure, Weinsäure, Milchsäure und dergleichen.
Sofern der Gehalt an alkalischen Gerüstsubstanzen nicht zur Regulierung des pH-Wertes ausreicht, können
auch noch alkalisch wirkende organische oder anorganische
Verbindungen wie Alkanolamine, nämlich Mono-, Di- oder Triethanolamin oder Ammoniak zugesetzt
ίο werden.
Außerdem kann man an sich bekannte Lösungsvermittler einarbeiten, wozu außer den wasserlöslichen
organischen Lösungsmitteln wie insbesondere niedermolekularen aliphatischen Alkoholen mit 1 —4 Kohlen-Stoffatomen
auch die sogenannten hydrotropen Stoffe vom Typ der niederen Alkylarylsulfonate beispielsweise
Toluol-, Xylol- oder Cumo'sulfonat gehören. Sie können
auch in Form ihrer Natrium- und/oder Kaiium- und/oder Alkylaminosalze vorliegen. Als Lösungsvermittler
sind weiterhin wasserlösliche organische Lösungsmittel verwendbar, ins'^tsondere solche mit
Siedepunkten oberhalb von 750CwJe beispielsweise die
Ether aus gleich- oder verschiedenartigen mehrwertigen Alkoholen oder die Teilether aus mehrwertigen
Alkoholen. Hierzu gehören beispielsweise Di- oder Tri'f thylenglycolpolyglycerine sowie die Teilether aus
Ethylenglycol, Propylenglycoi, Butylenglycol oder Glycerin
mit aliphatischen, 1 —4 Kohlenstoffatome im Molekül enthaltenden einwertigen Alkoholen.
Als wasserlösliche oder mit Wasser emulgierbare organische Lösungsmittel kommen auch Ketone, wie
Aceton, Methylethylketon sowie aliphatische, cycloaliphatische,
aromatische und chlorierte Kohlenwasserstoffe, ferner die Terpenalkohole in Betracht.
Zur Regulierung der Viskosität empfiehlt sich. gegebenenfalls ein Zusatz von höheren Polyglycolethern
mit Molgewichten bis etwa 600 oder Polyglycerin. Weiterhin empfiehlt sich zur Regulierung der
Viskosität ein Zusatz an Natriumchlorid und/oder •»o Harnstoff.
Außerdem können die beanspruchten Mittel Zusätze an Färb- und Duftstoffen, Konservierungsmitteln und
gewünschtenfalls auch antimikrobiell wirksamen Mitteln beliebiger Art enthalten.
Als zu verwendende antimikrobielle Wirkstoffe
kommen solche Verbindungen in Betracht, die in den erfindungsgemäßen flüssigen Mitteln stabil und wirksam
sind. Dabei handelt es sich um phenolische Verbindungen vom Typ der halogenierten Phenole mit
1—5 Halogensubstituenten, insbesondere chlorierte Phenole; Alkyl-, Cycloalkyl-, Aralkyl- und Phenylpheno-Ie
mit 1 -12 Kohlenstoffatomen in den Alkylrestfn und mit 1 —4 Halogensubstituenten, insbesondere Chlor und
Bioin im Molekül; Alkylen-bisphenole, insbesondere
durch 2-6 Halogenatome und gegebenenfalls, niedere Alkyl- oder Tniluormethylgruppen substituierte Derivate,
mit einem Alkylenbrückenglied mit 1 — 10 Kohlenstoffatomen; Hydroxybenzoesäuren bzw. deren Ester
und Amide, insbesondere Anilide, die im Benzoesäure- und/oder Anilinrest, insbesondere auch 2 oder 3
Halogenatome und/oder Trifluormethylgruppen substituiert
sein können; Orthophenoxyphenole, die durch 1—7, vorzugsweise 2 — 5 Halogenatome und/oder die
Hydroxyl-, Cyano-, Methoxycarbonyl- und Carboxylgruppe oder niederes Alkyl substituiert sein können.
Besonders bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe vom Phenyltyp sind z. B.
O-Phenylphenol, 2-Phenylphenol,
2-Hydroxy-2',4,4'-trichlordiphenylether,
3.4'.5-Tribromsalicyl:inilid und
3.3',5.5',6,6'-Hexachloro-2.2'-dihydroxy-
diphenylmethan.
Weitere brauchbare antimikrobicllc Wirkstoffe sind *.
die sowohl durch Brom als auch durch die Nitrogruppe substituierten niederen Alkohole bzw. Diole mit 3-5
Kohlenstoffatomen wiez. B. die Verbindungen
2-Brom-2-nitro-propandiol-l,3,
l-Brom-l-nitro-S^.i-trichlorpropanol,
2.2-Brom-2-πitro-butanol-l.
Ferner eignen sich auch Bis-diguanidc wie z. B. das 1.6-Bis-(p-chlorphenyldiguanido)-hexan in der Form des
Hydrochloride, Acetats oder Gluconats sowie auch
N.N'-disubstituicrle 2-Thion-tetrahydro-l.3,5-thiadiazi- ii
ne wie z.B. das 3,5-Dimethyl-, 3,5-Diallyl-. 3-Benzyl-5-methyl-
und insbesondere das 3-Benzyl-5-carboxymethyltetrahydro-lr3,5-thiadiazin
als zusätzliche antimikrebieüe Wirkstoffe.
Bevorzugt können Formaldehyd-Aminoalkohol-Kon- m
densationsproduktc zum Einsatz kommen. Die Produkte werden durch Umsetzung einer wäßrigen Lösung von
Formaldehyd mit Aminoalkoholen, z. B. 2-Aminoethanol, l-Amino-2-propanol. 2-Aminoiso-butanol, 2-(2'-AminoethylJ-aminoethanol
hergestellt. r<
Darüber hinaus kann es für weitere Anwendungsbereiche vorteilhaft sein, zusätzlich noch weitere antimikrobiell
wirksame Substanzen etwa vom Typ der quaternären Ammoniumverbindungen, beispielsweise
ein Benzylalkyldimcthylammoniumchlorid zuzusetzen,
Versuche
Zum Nachweis der Vorteile der erfindungsgemäß verwendeten gegenüber den bekannten Reinigungsmitteln
für harte Oberflächen wurden Vergleiche hinsieht- J5 lieh ihres Reinigungsvermögens und ihrer Rückstandsbildung angestellt.
Zur Prüfung des Rcinigungsvermögens diente die unten beschriebene Testmethode, die sehr gut reproduzierbare
Ergebnisse liefert. Ferner wurden die crfin- *n
dungsgemäßen Reinigungsmittel und je ein Vergleichsprodukt für mehrere Wochen zum Gebrauchstest an
Hausfrauen übergeben. Nach der Testzeit wurden diese Testpersonen zu ihren Erfahrungen hinsichtlich Reinigungswirkung
und Rückstandsverhalten befragt. «
Ferner wurde in Laborversuchen auf Spiegeln, chwarzen Kacheln und Kunststoffflächen das Rücktandsverhalten
überprüft. Hierbei wurden jeweils nebeneinanderliegende Flächen mit den verdünnten
Lösungen der erfindungsgemäßen Mittel und mit einem Vergleichsprodukt behandelt. Ohne Nachwischen wurden
die Testflächen an der Luft trocknen gelassen und das Aussehen der trockenen Flächen durch mehrere
Testpersonen beurteilt
Prüfung der Reinigungswirkung
Das zu prüfende Reinigungsmittel wird auf eine künstlich angeschmutzte Kunststoffoberfläche gegeben.
Als künstliche Anschmutzung wird ein Gemisch aus Ruß, Maschinenöl, Triglycerid gesättigter Fettsäuren
und niedersiedendem aliphatischen Kohlenwasserstoff verwendet Die Testfläche von 26 χ 28 cm wird mit Hilfe
eines Flächenstreichers gleichmäßig mit 2 g der künstlichen Anschmutzung beschichtet
Ein Kunststoffschwamm wird jeweils mit 12 ml der zu
prüfenden Reinigungsmittellösung getränkt und maschinell auf der Testfläche bewegt Nach 6 Wischbewegungen
wird die gereinigte Testfläche unter fließendes Wasser gehalten und der lose sitzende Schmutz
entfernt. Die Reinigungswirkung, d. h„ der Weißgrad der so gereinigten Kunststoffoberfläche wird mit einem
photoelektrischen Farbmeßgerät LF 90 (Dr. B. Lange) gemessen. Als Weiß-Standard dient die saubere weiße
Kunststoffoberfläche.
Da bei der Messung der sauberen Oberfläche auf 100% eingestellt und die angeschmutzte Fläche mit 0
angezeigt wird, sind die abgelesenen Werte bei den gereinigten Kunststoff-Flächen mit dem Prozentgehalt
Reinigungsvermögen (% RV) gleichzusetzen. Bei den nachstehenden Versuchen sind die angegebenen %
RV-Werte die nach dieser Methode ermittelten Werte für das Reinigungsvermögen der untersuchten Reinigungsmittel.
Sie stellen jeweils Mittelwerte aus 4fachen Bestimmungen dar.
Beispiele | |
Beispiel 1 | |
6 Gew.-% | Cin/ij-Alkylbenzolsulfonat, Na-SaIz |
2Gew.-% | Addukt von 10 Mol Ethylenoxid an I Mol |
eines Gemisches aus Oleyl- und Cetylal- | |
kohol | |
2 Gew.-% | Na-Seife aus ölsäure |
5 Gew.-% | N a-Tripolyphosphal |
0,3 Gew.-% | Polyethylenglycol mit einem Molgewicht |
von etwa 600 000 | |
0.1 Gew.-% | Duftstoff |
Rest | Wasser. |
Der Allzweckreiniger zeigt bei d.«r Anwendung als
I %ige wäßrige Lösung ein RV von 85%. Das Vergleichsprodukt ohne Polyäthylcnglykol ein RV von
64%. Setzte man dem Vergleichsprodukt 0,3 Gew.-% Polyvinylalkohol zu. so wurde ebenfalls nur ein Wert
von 63% RV erhalten. Erhöhte man dessen Anteil auf 0.5 Gew.-%, so war trotzdem keine Steigerung der
Reinigungsleistung festzustellen. Außerdem wurde das Produkt dabei so hochviskos, daß eine weitere
Erhöhung des Anteils an Polyvinylalkohol schon allein . aus diesem Grunde nicht mehr sinnvoll war.
Bei der Prüfung des Rückstandsverhaltens wurde eine schwarze Kachelwand zur Hälfte mit der l%igen
Lösung des Reinigungsmittels nach Beispiel I und zur anderen Hälfte mit der des Vergleichsmusters mit
03 Gew. % Polyvinylalkohol abgewischt Nach dem Trocknen an der Luft zeigte die mit dem erfindungsgemäßen
Mittel behandelte Fläche keinen sichtbaren Rückstand, während die Vergleichsfläche deutliche
Putzstreifen aufwies.
Cio, i3-Alkylbenzolsulfonat Na-SaIz
Addukt von 10 Mol Ethylenoxid an I Mol
Nonylphenol
Diethanolamin
Butylglycol
Ethylendiamintetraacetat
Polyethylenglycol mit einem Molgewicht
von etwa 600 000
Duftstoff
Farbstoff
Wasser.
4.8 Gew.-%
l,2Gew.-%
l,2Gew.-%
ZO Gew.-%
6,0 Gew.-%
6,0 Gew.-%
0,2 Gew.-%
6,0 Gew.-%
6,0 Gew.-%
0,2 Gew.-%
0,1 Gew.-%
0,001 Gew.-%
Rest
0,001 Gew.-%
Rest
RV des unverdünnten Produktes: 98% RV des unverdünnten Vergleichsproduktes ohne Polymer:
75%.
ίο
3.0Cew.-°/o Addukt von Elhylenoxid und Propylen-
oxid an einen Oxoalkohol
1,0 Gew.-% Ammonseife aus Palmkernfeltsäuren 5.0 Gew.-% Eihylendiaminteiraessigsäurc
0.1 Gew.-% Polyethylenglycol mit einem Molgewicht
von etwa 600 000
0,002 Gew.-% Farbstoffe
0.2 Gew.-% Parfümöle
Rest Wasser.
prix.luktes:41%.
Nach der Anwendung auf Spiegeln, schwarzen
Kacheln und Kunststoffoberflächen war kein sichtbarer RV der l°/oigen Lösung: 84%
RV der l%igen Lösung des Vergleichsmusters ohne Polyäthylenglykol: 60%.
Das Rückstandsvcrhaltcn war wie bei den vorstehenden
Beispielen einwandfrei.
20.0Gew.-%
IO.OGew.-%
l0.0Gew.-%
4.0 Gew.-%
4.0 Gew.-%
0,2 Gcw.-%
sung (40%ig) und 15% Glyoxallösiing
(40%ig)
Glycerin
Benzyl-dimethyl-alkyl-ammoniumchlorid
Polyethylenglycol mit einem Molgcv/ichi von 4 QQQ QQQ
Parfümöl
Beispiel 4 | |
7.0 Gew.-% | Ciu/i i-Alkylbenzolsulfonat. Na-SaI/ |
l.0Gew.-% | Addukt von 10 Mol Ethylenoxid an 1 MoI |
C> 11 -Oxoalkohol | |
4.0 Gew.-% | N a-Tripolyphospha t |
5.0 Gew.-% | Formaldehyd-Kondensationsprodukt als |
Antimikrobicum | |
0.2 Gew.-% | Polyethylenglycol mit einem Molgewicht |
von etwa 600 000 | |
.0Gew.-% | Na-Cumolsulfonat |
0.1 Gew.-% | Parfümöl |
Rest | Wasser. |
0.2 Gew.-%
0,001 Gew.-% Farbstoff
Rest Wasser
Rest Wasser
RV der 2%igen Lösung: 64%
>5 RV der 2%igcn Lösung des Verglcichsprodukics ohne
Polymer: 42%. SSf
Der Versuch, in diese Rezeptur anstelle von
Polyäthylenglykol andere bekannte Polymere, z. B.
jo Polyvinylalkohol. Polyacrylate oder Mischpolymerisate
aus Acryl- und Methacrylsäure einzuarbeiten, scheiterte an deren mangelnder Löslichkeil in diesem Mittel.
Erfindungs- Poiynicrfrcic
gemäße Vergleichszusammen- rezeptur Setzung
Vergleich mit
Rohagit SD 15*4)
Vergleich mit Carbopol 934"5)
Oxoalkohol + EO/PO1) | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Fettal kohol-2EO-sulfat2) | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Ammoniaklösung, 25%ig3) | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 |
Polymer3) | 0,05 | - | - | - |
Polymer4) | - | - | 0,05 | - |
Polymer5) | - | - | - | 0,05 |
EDTA | 1,0 | 1,0 | 1,0 | 1,0 |
Wasser, Farbstoffe | Rest | Rest | Rest | Rest |
Reinigungsvermögen des
unverdünnten Produktes,
unverdünnten Produktes,
%RV
Aussehen des Produktes
79
klar
56
trüb
53
trüb
Eine Erhöhung der als Reinigungsverstärker bekannten Polymere in den Vergleichsmustern 4) und 5) war nicht
möglich, da bereits die hier eingesetzten Mengen nicht mehr klar löslich waren.
Claims (4)
- Patentansprüche:L Verwendung eines flüssigen Mittels auf Basis von wäßrigen Lösungen von Tensiden, Gerüstsubstanzen und organischen Polymeren, das synthetische anionische Tenside. Seifen oder nichtionische Tenside oder deren Gemische in Mengen von 1 bis 30 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtrezeptur und als organische Polymere 0.05 bis 0,5 Gewichtsprozent wasserlösliche Polyethylenglykole mit einem Molgewicht zwischen 300.000 und 4.000.000 enthält, zum Reinigen harter Oberflächen.
- 2. Verwendung eines Mittels nach Anspruch l.das eine Tensidkombination aus anionischen Tensiden is aus der Gruppe der Sulfonat- und Sulfattenside und nichtionischen Tensiden vom Typ der ethoxylierten Alkanole, Alkenole und Alkylphenole, gegebenenfalls zusammen mit einer Seife, enthält
- 3. Verwendung eines Mittels nach Anspruch I und2. das als organische Polymere 0,08 bis 0.4 Gewichtsprozent Polyethylenglykole mit einem Molgewicht zwischen 300.000 und 4.000.000 enthält.
- 4. Verwendung eines Mittels nach Anspruch 1 bis3. das als organische Polymere Polyethylenglykole mit einem Molgewicht zwischen 500.000 und 1.000.000 enthält.
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