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Strecke
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Die erfindung betrifft eine Strecke mit unmittelbar über einer Faserbandkanne
rotierbarem Trichterrad, dessen Bandtrichter zum Legen des Faserbandes in die Faserbandkanne
schräg von oben nach unten, ausgehend von der Rotationsachse, zum Rand des Trichterrades
gerührt ist und an der glatten Unterseite des Trichterrades mündet. In der Strecke
wird bekanntlich Fasergut parallelgerichtet und zu einem gleichmäßigen Band geformt,
das mittels des rotierenden Trichterrades in die ebenfalls rotierende Faserbandkanne
in geordneten Schleifen abgelegt wird.
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In dein Bestreben, die KannenrUllung möglichst dicht zu nackell, wird
die rotierende Kanne so weit angehoben, daß ihr uberer Rand unmittelbar unter der
glatten Unterseite des Trichterrades beziehungsweise des das Trichterrad ein fassenden
Deckels rotiert, so daß Uber den oberen Rand der Fuserbandkanne hinaus kein abzulegendes
Faserband herausgedrUckt werden kann.
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Bei hoher taiefergeschwindigkeit von mehr als 350 Meter p Minute ergeben
sich Ablage schwierigkeiten, die dsrin bestehen, daß das vorher gleichmäßige Band
nach der Ablage ungleichmäßig geworden list. Als eine Ursache für diese Störungen
wurde erkannt, daß an der Mündung des Bandtrichters ein Luftstau entsteht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei hohen Liefergeschwindigkeiten
von über 350 Meter pro Minute eine störungsfreie Bandablage in die Faserbandkanne
zu ermöglichen.
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Gemäß der erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Bandtrichter
in der Nähe seiner Mündung eine seitlich gerichtete Bypassöffnung aufweist, die
dem Ableiten der parallel zum Faserband strömenden Luft dient.
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Die Luftströmung entsteht bei der Faserbandablage ohne Dazutun ganz
von selbst dadurch, daß der schräg nach unten und außen gerichtete Bandtrichter
eine ventilatorähnliche Schleuderwirkung hat und das mit hoher Geschwindigkeit durch
den Bandtrichter gleitende Faserband Luft mitreißt. Die Erfindung verhindert einen
Luftstau am unteren Ende des Bandtrichters. Die Luft erhält einen Auegang oberhalb
der Faserbandkanne, während das Faserband selbst ungehindert in die Kanne gelangen
kann.
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Vorteilhaft ist die Bypassöffnung radial nach außen und/ oder in Drehrichtung
des Trichterrades gerichtet. Die Bandtrictiteiündung selbst ist meist gegen die
Drehrichtung des Trichterrades gerichtet oder erweitert. Eine gle ic hgeri chte
te Bypassöfftung ist daher unyweckmäßig.
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Vorteilhaft ist eine in Drehrichtung des Trichterrades gerichtete
Bypassöffnung, die an einen gebogenen Kanal anschließt, der radial nach außen mündet
In weitbarer Außgestaltung der rfindung wird vorgeschlagen, daß die Bypassöffnung
an der Iufteintrittsseite durch ein Sieb abgedeckt ist. Das Sieb soll verhindern,
daß sich das Faserband durch die Bypassöfftung einen Weg bahnen kann.
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Die Maschen des Siebes sollen so groß sein, daß Schmutzpartikel das
Sieb passieren und nach außen ausgeblasen werden können. Die Erfindung bietet daher
auch den zunützlichen Vorteil, daß aus dem Faserband abgesonderte Schmutzpartikel
nicht in Jedem Fall in die Faserbandkanne gelangen.
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I)ie natürliche Luftströmung durch den Bandtrichter kann nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung dadurch verstarkt werden, daß die Austrittsseite
der Bypassöffnung mit einem unter Unterdruck stehenden Raum verbunden ist.
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Die Strecke besitzt ohnehin meist eine Absauganlage mit einem Flusensammelbehälter.
Der Raum, in den die mit dem Trichterrad umlaufende Bypassöffnung auf ihrer Austrittsseite
mtlndet, kann mit einem derartigen Unterdruckraum verbunden sein.
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Statt dessen oder zusätzlich kann in weiterer Ausgestaltung der erfindung
die Bandeintrittsseite des Bandtrichters in einem unter Uberdruck stehenden Gehäuse
angeordnet sein.
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teine künstliche Belüftung des Bandtrichters ist zumindest während
des Anfahrvorgangs von Vorteil. Die künstliche Belüftung sorgt für den erstmaligen
Transport des Faserbandes von den Abzugswalzen durch den Bandtrichter in die Faserbandkanne.
Hierbei besteht die Möglichkeit, daß das Faserbandende sich gegen das Sieb der Bypassöffnung
legt und dort zunächst hängen bleibt, bis der rotierende Federboden der Faserbandkanne
das Bandende erfaßt und mitnimmt. Es besteht auch die Möglichkeit, daß während des
Betriebes größere Flusen oder größere Schmutzpartikel vor das Sieb gesaugt werden
und dort eine zeitlang haften bleiben. Um Störurigen durch derartige Erscheinungen
zu vermeiden, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß die
Beaufschlagung des Bandtrichters mit Saugluft und/oder Druckluft intermittierend
erfolgt, beziehungsweise ihre Stärke variierbar ist. Abgesehen von einem intermittierenden
Betrieb ist es zum Zweck des Anfahrens vorteilhaft, die Saugluft und/oder Druckluft
in ihrer Stärke gegenüber dem Füllbetrieb herabzumindern. Eine
intermittierende
Beaufschlagung des Bsndtrichters mit augluft und/oder Druckluft geschieht durch
den Luftstrom unterbrechende Mittel, die Stärke des Saugluftbezieilungsweise Druckluftstroms
kann durch Drosselorgane varilerbar sein.
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Das Ablegen des FAserbandes in die Faserbandkanne geschieht in Form
von Schleifen, deren Durchmesser bedeuten kleiner ist als der Durchmesser der Faserbandkann.
Dan Faserband wird aus diesem Grunde mit ständig unterschiedlicher Geschwindigkeit
in die Faserbandkanne eingelegt. Bei guter Abstimmung der Drehzahl des Kannentellers,
auf dem die Faserbandlcanne steht und des Trichterrades auf die Liefergeschwindigkeit
des Faserbandes kann eiii Verzug des Faserbandes wShrenli des Ablegevorgangs verhindert
werden.
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Dabei ist jedoch ein gewisses intermittierendes Stauchen des Faserbandes
nicht zu vermeiden. hier bietet die Erfingung die Möglichkeit, die Ablage des Faserbandes
weiter zu vergleichmäßigen. Das geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß der Bandtrichter
an einer unteren Mündung eine gegen die Bypassöffnung gerichtete Ausbauchung besitzt.
Sobald nun dcr Zug auf das Paserband nacE ßt, wird das Faserband gegen die Bypassöffnung
hin in die Ausbauchung hin ein angesaugt, bildet also eine Schleife, die anschliessend,
wenn die Zugkraft wieder größer wird, als eine Art Faserbandreserve dient, so daß
insgesamt eine gleichmäßigere Ablage des Faserbandes eintritt.
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In konstruktiver Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß
in Höhe der Mündung der Bypassötfnung ein ringförmig um das Trichterrad verlaufender,
zum Trichterrad hin offener, mit einer Austrittsöffnung versehener
Luftkanal
angeordnet it. Dieser Luftkanal ist feststehend in den da Trichterrad umgebenden
neckel eingearbeitet. Die Mündung (i(r Bypassöffnung ist immer in diesen einseitig
offenen Kanal hinein gerichtet. Der Luftkanal selbst kann mit einer ins Freie oder
in einen Saugraum gerichteten Austrittsöffnung versehen sein.
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Falls keine Saugluft zur Verfügung steht, kann in weiterer Ausgestaltung
der Erfindung am Austritt des Luftkanals eine Duckluftstrahlpumpe angeordnet sein.
Ein Druckluftnetz od eine Druckluftanlage zum Betrieb der Strahlpumpe ist am Aufstellungsort
der Strecke meist vorhanden.
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.in Intermittierender Betrieb der tuftfUhrung ist mit wählbarer Prequenz
sehr leicht zu erreichen, wenn nach einem weiteren Merkmal der Erfindung der Luftkanal
über seinem zum Trichterrad hin gerichteten inneren Umfang verteilte, den Luftdurchtritt
hindernde Abdeckungen besitzt. Jedesmal, wenn die Mündung der Bypassöffnung gerade
vor der genannten Abdeckung liegt, hört die Luftströmung ganz oder teilweise auf.
Im gleichen Augenblick fallen größere Partikel von dem die Fypassöffnung abdeckenden
ieb ab oder werden durch das Faserband oder ziele kurzzeitig nach unten zur Faserbandkanne
hin gerichtete Luftstömung entfernt.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehens insbeon<iere
darin, daß die Liefergeschwindigkeit der Strecke erhöht werden kann, daß das Faserband
gleichmäßiger und ohne Verzug oder Stauchung abgelegt wird, wobei abgespaltene Fasern
und Verunreinigungen bereits vor der Ablage pneumatisch entfernt werden, und daß
die Bauhöhe des Trichterrades und damit die Bauhöhe der ganzen Strecke vermindert
werden kann.
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Unterschiedliche, vom Fasermaterial abhängige Trichter-;»adausfilhrungen
werden nicht mehr benötigt. Der in den Bandtrichter einströmende Luftstrom umstreicht,
reinigt und kühlt auctl das Gebiet der Kalanderwalzen.
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.:in Ausl'iihrurisbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen i?l
1 bis 3 dargestellt. Anhand dieses AusrUhrungsbeispiels soll die Erfindung näher
beschrieben und erläutert werden.
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Es zeigen Fig. 1 einen Zentral schnitt durch das Trichterval einer
Strecke mit darunter stehender Faserbandkanne, lig. 2 eine Ansicht von oben auf
den unteren Teil des Trichterrades und auf den das Trichterrad umgebenden ringförmigen
Luftkanal mit seiner Mündung, Fig. 3 einen Schnitt durch das Trichterrad der Fig.
2 längs der Linie III-III Von einem strecke ist insbesondere in Fig. 1 ein Trichterrad
11 sichtbar, das in der ffnung eines Deckels 12 rotierbar angeordnet ist. Das Trichterrad
11 besteht aus einem Unterteil 13 und einem Oberteil 14. Die Teile 13 und 14 sind
durch Schrauben 15 miteinander verbunden. Der Unterteil 13 des Trichterrades 11
ist in der Ansicht von oben auch in Fig. 2 dargestellt. Er besitzt einen schräg
von oben nach unten zum Rand des Trichterrades gefflhrten Bandtrichter 16, dessen
Unterteil 17 an den Unterteil 13 des Trichterrades angegossen und dessen Oberteil
18 in Form eines Rohrstückes eingesetzt ist.
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Der Oberteil 14 des Trichterrades 11 besitzt einen Zahnkranz 19, in
den ein Zahnrad 20 eingreift, das durch einen Motor 21 antreibbar ist. Ein Kugellager
22 ist mit dem Oberteil 14 verschraubt, Die Verschraubung erfolgt durch
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unter Zuhilfenahme eines Ringes 24. Das Kugellager stützt sich an seinem äußeren
Umfang gegen einen feststehenden Tragkranz 25 ab und ist durch einen Sprengring
2G gegen Herausgleiten aus dem Tragkranz gesichert.
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Ein Gehäuse 27 umschließt das Trichterrad 11. Ein Paar Kalanderwalzen
28, 29, das zentral Uber dem Trichterrad 11 unterhalb eines Trichters 30 angeordnet
ist, wird ebenfalls noch von dem Gehäuse 27 umschlossen. Im Inneren des Gehäuses
27 herrscht während des Betriebes Uberdruck.
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Auf der Oberseite des Dcckels 12 ist eine ringförmig um das Trichterrad
11 laufende Rippe 31 sichtbar, auf der eine Scheibe 32 aufgelagert ist, so daß sich
ein ringformit um das Trichterrad 11 verlaufender Luftkanal 33 bildet, der zum Trichterrad
11 hin offen ist. Der Zeichnung Fig. 2 ist zu entnehmen, daß der Luftkanal 33 eine
trichterartig erweiterte Austrittsöffnung 34 besitzt. Am Austritt des Luftkanals
33 ist eine Druckluftstrahlpumpe 35 angeordnet. Eine verstellbare Trennwand 36 trennt
den Anfang des Luftkanal 33 von der Austrittsöffnung 34.
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Der Bandtrlchter 16 ist erfindungsgemäß komplettiert. Er hat zur Führung
des austretenden, durch die Kalanderwalzen 2E3* 29 mit konstanter Liefergeschwindigkeit
abge zogenen Faserbandes 37 an seinem unteren Ende eine Erweiterung 38, die gegen
die durch einen Pfeil 39 angedeutete Drehrichtung des Trichterrades 11 gerichtet
ist (Fig. 3).
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Der Bandtrichter 16 hat außerdem in der Nähe seiner MUndung eine seitlich
gerichtete Bypassöffnung 4C für den Austritt der durch den Bandtrichter strdmenden
Luft. Auf> der Lufteintrittsseite ist die Bypassöffnung 40 durch ein Sieb 41
abgedeckt. Die Bypassöffnung 40 ist in Drehrichtung des Trichterrades 11 gerichtet.
An die Bypassöffnung
schließt sich jedoch ein gekrümmter Kanal
42 an, der am Außenrand 43 des Unterteils 1) radial in den Luftkanal 33 mündet.
Der Luftkanal selbst ist an zwei gegenüberliegender. Stellen an einem zum Trichterrad
11 hin gerichteten Umfang mit den Luftdurchtritt hinderunden Abdeckungen 44 und
45 versehen.
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An seiner unteren Mündung besitzt der Bandtrichter 16 eine gegen die
Bypassöffnung gerichtete Ausbauchung 46.
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In Fig. 1 ist unter der glatten Unterseite des Unterteils 15 des '£richterrades
11 beziehungsweise unterhalb der au gleicher Höhe liegenden Unterseite des Deckels
12 eine Faerbandkanne 47 sichtbar, die auf einem Drehteller gegen die Drehrichtung
des Trichterrades 11 langsam rotiert. Der Drehteller ist in der Zeichnung Fig. 1
nicht mehr sichtbar, die Kanne selber nur als Auabruchstück erkennbar.
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Die Faserbandkanne 47 besitzt einen Federbouen 48, der bei leerer
Kanne durch eine Kannenfeder 49 bis zum oberen Rand 50 der Kanne hochgehoben wird,
wie es die Zeichnung zeigt. Beim Füllen wandert der Federboden 48 unter dem Gewicht
der Füllung immer weiter abwürts, aber stots so.
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daß die Faserbandfüllung die Unterseite des Trichterrades und des
Deckels 12 berührt und das Füllen der Kanne unter einem gewissen Preßdruck erfolgt.
Man erkennt in Fig. 1, daß die erste Lage Faserband gerade in die baserbandkcanne
47 eingelegt wird. Der Spalt 51 zwischen dem Pand 30 der Faserbandkanne 47 und der
Unterseite des Deckels 12 beziehungsweise des Tellerrades 11 wird so klein wie möglich
gehalten, im Störungen des FUllens der Wanne und des Pressens ihres Inhaltes durch
über den Rand 50 herauoquellendes Material zu vermeiden.
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Beim Anfahren der Strecke wird der Raum 52 im Inneren des Gehäuses
27 unter leichten Überdruck gesetzt, zugleich beginnt die Rotation des Trichterrades
11 und des Drehtellert der Faserbandkanne 47. Dann beginnt die Zufuhr des Faserbande
57 durch die Kalanderwalzen 28, 29. Hierbei kommen die Vorteile der Erfindung bereits
zum Tragen.
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I)as Fagerband wird durch den Lurtstrom erfaßt und abwärt gefördert.
Es kann dabei nicht an den Windungen des Bandtrichters hängenbleiben, so daß der
Bandtrichter einen sehr kleinen Winkel gegen die Waagerechte einnehmen kann, wie
es die Zeichnung Fi. 1 zeigt. Da der Luftstrom während eines Umlaufes des Trichterrades
11 durch die Abdeckungen 44, 45 zweimal unterbrochen wird, ist ein intermittierender
Betrieb der Beaufschlagung des Bandtrichters mit Druckluft gewährleistet.
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Nach dem Anfahren wird die Druckluftstrahlpumpe 35 in Betrieb genommmen.
Unter ihrer Wirkung entsteht im Luftkanal 33 ein Unterdruck, so daß eine verstärkte
Luftströmung durch den Bandtrichter 16 einsetzt. Die Strömungsgeschwindigkeit wird
der Bandgeschwindigkeit angepaßt, si kann kleiner, gleich groß oder größer als die
Bandgeschwindigkeit sein. Eine Optimierung der Strömungsgeschwindigkeit erfolgt
unter Berücksichtigung der Liefergeschwindigkeit des Faserbandes, des Fasermaterials,
der Faserbschaffenheit und der konstruktiven Gestaltung des Trichterrades und seiner
Einzelteile.
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Jedemal, wenn während eines Trichterradumlaufes die Faserbandspannung
nachläßt, bekommt das Faserband 37 die Mäglichkeit, in der Ausbauchung 46 eine Reserveschleife
37' zu bilden.
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Die Erfindung ist nicht auf das dargestellte und beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Die Druckluftstrahlpumpe
55 könnte zum Beispiel entfallen,
wenn die Austrittsöffnung 34 in eine Unterdruckleitung oder einen Unterdruckraum
mündet. Der Raum 52 kann mit Atmosphärendruck belüftet sein. Schließlich kommen
die Vorteile der efindung, wenn auh in geringerem Maße, auch dann zum Tragen, wenn
sowohl der Raum 52 als auch die Austrittaöffnung 34 mit der Atmosphäre verbunden
sind und weder eine zusätzliche Unterdruckquelle noch eine zusätzliche Überdruckquelle
wirksam ist. Dieser Gesichtspunkt kann iin Störungsfall für den Teillastbetrieb
einer Hochleistungsstrecke bedeutsam sein.
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L e e r s e i t e