DE2627852C3 - Kreiselgerät, dessen Kreiselläufer durch eine auf ihn selbst wirkende magnetische Einrichtung einem Führmoment unterworfen ist - Google Patents
Kreiselgerät, dessen Kreiselläufer durch eine auf ihn selbst wirkende magnetische Einrichtung einem Führmoment unterworfen istInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Kreiselgerät, dessen mit drei Freiheitsgraden gelagerter Kreiselläufer eine mit
ihm umlaufende, aus elektrisch gut leitendem unmagnetischen Werkstoff bestehende dünnwandige zylindrische
Trommel aufweist, die koaxial zur Drallachse des Kreiselläufers angeordnet ist und in den Luftspalt einer
stirnseitig angeordneten, nicht mit dem Kreiselläufer umlaufenden magnetischen Einrichtung hineinragt, so
daß in von den Magnetfeldlinien radial durchdrungenen Teilen der Trommel Wirbelströme zwecks Erzeugung
von magnetischen Führmomenten entstehen, durch die der Kreiselläufer gegenüber der magnetischen Einrichtung
um die Kardanachsen kippbar ist.
Führmotoren, die direkt auf den umlaufenden Kreiselläufer wirken, haben eine besondere Bedeutung
bei Kreiseln, deren Läufer durch umlaufende Gelenke mit der direkt im Kreiselgestell gelagerten Antriebswelle
verbunden sind, insbesondere Kreisel mit umlaufenden Federgelenken, zu denen wiederum die Klasse der
in vielen Varianten verwirklichten dynamisch abgestimmten Kreisel gehört; vgl. DE-AS 23 05 663.
Magnetisch wirkende Führmotoren für Kreisel dieser
Art sind in vielen Varianten bekannt (US-PS 34 38 270, 36 78 764, DE-PS 14 73 958, 23 05 663, DE-OS
19 26 028). Diesen bekannten Ausführungsformen ist gemeinsam, daß das Präzessionsmoment durch den
Strom gesteuert wird, mit dem der Fühirmotor gespeist
wird. Um eine bestimmte Funktion eines Kreiselgerätes zu erzielen — z. B. als Kompaß, Lotkreisel, Wendekreisel
— müssen die Führmoiorströme ihrerseits wieder
durch weitere Meßgeber — z. B. Lotfühler, Beschleunigungsmesser, Winkelabgriffe — in der Regel über
elektronische Verstärker, oft mit bestimmten Filtercharakteristiken,
gesteuert werden.
Zur Gerätevereinfachung und zur Minderung der Zahl der Bauelemente und Fehlerquellen ist es in
bestimmten Kxeiselgeräten, für die nachfolgend Ausführungsbeispiele angegeben werden, von Vorieil, die auf
den Kreiselläufer ausgeübten Präzessionsmomente statt durch den Führmotorstrom durch die Lage einer zeitlich
konstant oder permanent erregten Magnetanordnung im Verhältnis zum Kreiselläufer zu !steuern. Dieser
Vorteil ist im besonderen dann gegeben, wenn ein Präzessionsmoment entweder proportional der Winkelauslenkung
des Kreiselläufers gegenüber den; Kreiselgestell erzeugt werden soll, wobei dann die Magnetanordnung
gestellfest eingebaut sein kann, oder in Abhängigkeit von der Winkelstellung des Kreiselläufers
zur Lotrichtung erzeugt werden soll, wobei dann die Magnetanordnung auf einem Bauteil angeordnet
werden kann, dessen Lage von der Schwerkraft gesteuert wird. Die erstgenannte Aufgabenstellung liegt
typisch bei Wendekreiseln, die letztgenannte in unterschiedlicher figurativer Ausprägung bei Kompassen
und Lotkreiseln vor.
In der DE-OS 16 23 363 werden lagegesteuerte magnetische Führmotoren insbesondere für Kreisel
beschrieben, bei denen eine auf dem Kreiselläufer angeordnete erste magnetische Einrichtung mit einer in
unmittelbarer Nähe des Läufers angeordneten zweiten magnetischen Einrichtung funktionell zusammenarbeitet.
Im besonderen wird die Ausgestaltung der ersten magnetischen Einrichtung als magnetisierbar Element,
die der zweiten magnetischen Einrichtung als Anordnung von Permanentmagneten vorgeschlagen.
Die zweite magnetische Einrichtung kann feststehend und so angeordnet sein, daß sie in der Normalstellung
des Läufers, gekennzeichnet durch das Zusammenfallen von Drallathse und Antriebswelle, ktin Präzessionsmoment
auf den Läufer ausübt. Sie kann auch relativ zum Kreiselläufer beweglich, insbesondere um eine senkrecht
zur Drallachse des Kreisels durch den Mittelpunkt der Kreiselaufhängung verlaufende Achse schwenkbar
und durch eine elektrische Antriebsvorrichtung in ihrer Lage steuerbar sein.
Die beschriebenen lagegesteuerten Führmotoren haben den Nachteil, daß sie auf eine auf dem
Kreiseliäufer angeordnete magnetische Einrichtung, im besonderen in der Form magnetisierbarer Elemente,
angewiesen si~d. durch die der Kreiselläufer von magnetischen Frenidfeldern — der Erde und benachbarter
magnetisch streuender Bauteile — abhängig wird. Des weiteren erzeugen bei den beschriebenen
Anordnungen nicht nur relative Drehungen der zweiten magnetischen Einrichtung im Verhältnis zum Läufer um
dessen Aufhängepunkt Präzessionsmomente, sondern auch relative lineare Verschiebungen der zweiten
magnetischen Einrichtung gegenüber dem Läufer in jeder Richtung, insonderheit kombinierte Verschiebungen
in mindestens zwei A-hsrichtungen. Dadurch ist ein
solcher Kreisel empfindlich im besonderen gegen Wechsel der Temperaturverteilung und mechanische
Kräfte z. B. bei Stoß- und Beschleunigungsbeanspruchung.
Es ist ein Kreiselgerät der im ersten Absatz der Beschreibung angegebenen Bauart bekannt (DE-OS
20 29 595), bei dem die magnetische Einrichtung aus vier getrennten Magneten besteht, deren Erregung zum
Erzeugen des Führmomentes unterschiedlich gesteuert wird. Die Wirkung beruht auf tangentialen Bremskräften,
welche die Magnetfelder auf den Kreiselläufer ausüben. Diese Bremskräfte bilden zusammen mit den
im Aufhängemittelpunkt des Kreiselläufers entstehenden Reaktionskräften Drehmomente, die je in eine
axiale und eine radiale Komponente zerlegt werden können und deren radiale Komponenten die Führmomente
für den Kreiselläufer darstellen. Diese Führmomente werden also durch die d.e Magnetspulen
durchfließenden Ströme gesteuert. Grundsätzlich ist bei dieser Wirkungsweise mit der Erzeugung eines Führmoments
die Erzeugung eines Bremsmo- -,entes in gleicher
Größenordnung verbunden.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die magnetische Einrichtung so auszugestalten, daß sie bei
der Erzeugung eines Führmoments nur eine verscnwindend
geringe Bremskraft auf den Läufer ausübt, also das Führmoment nicht durch die Bremskraft der Wirbelströme,
sondern auf andere Weise so erzeugt, daß das Führmoment ausschließlich von der Winkelstellung der
magnetischen Einrichtung im Verhäitris zum Läufer abhängt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die magnetische Einrichtung aus einem radial
gepolten, konstant erregten oder permanenten Ringmagneten mit sich an der Stirnseite über den ganzen
Umfang des Ringes erstreckendem Luftspalt besteht, der einen ringförmigen Streifen längs der Trommel
umfaßt.
In einer Ausgestaltung der Erfindung z. B. zum Aufbau eines Kreiselgeräts zur Messung der inertialen
Drehgeschwindigkeit des Kreiselgestells um zwei Aclren, hier als Zweiachsen-P-Wendekreisel bezeichnet,
ist der Magnetring mit dem Kreiselgestell in einer solchen Lage starr verbunden, daß seine Längsachse mit
der Achse der Antriebswelle zusammenfällt.
In einer zweiten Ausgestaltung der Erfindung z. B. zum Aufbau eines integrierenden Wendekreisels mit
einer Empfindlichkeitsachse, hier als Einachsen-]-Wendekreisel bezeichnet, ist der Magnetring um eine zur
Achse der Antriebswelle rechtwinklige und vorzugsweise durch den Gelenkmittelpunkt des Kreiselläufers
gehende Achse gegenüber dem Kreiselgestell schwenkbar angeordnet.
In weiteren Ausgestaltungen zum Ausüben gesteuertei
Kührmomente auf den Kreiselläufer ist der Magnetring um mehr als eine zur Antriebswelle des
Kreisels rechtwinklige und vorzugsweise durch den Gelenkmittelpunkt des Kreiselläufers gehende Achse
schwenkbar mit dem Kreiselgestell verbunden, und es sind Mittel vorgesc'ien, den Magnetring um eine oder
mehrere seiner Schwenkachsen in seiner Lage gegenüber dem Kreiselgesteil zu steuern oder Drehmomente
auf den Magnetring auszuüben.
In weiteren Ausgestaltungen zum Ausüben von Führmomenten auf den Kreiselläufer in Abhängigkeit
vor, der Winkelstellung des Kreiselgesteils im Verhältnis zur Lotrichtuiig sind der Magnetring oder einer oder
mehrere der Zwischenglieder seiner schwenkbaren
Aufhängung im Kreiselgestell mit gezielten Massenunwuchten bezüglich der Schwenkachsen des Magnetrings
versehen.
Zur Einstellung gewünschter Richtungen der Führmomente im Verhältnis zu den Richtungen auf den >
Magnetring ausgeübter Momente können der gegenüber dem Kreiselgestell schwenkbare Magnetring und
die Zwischenglieder seiner schwenkbaren Aufhängung im Kreiselgestell mit elastischen Ruckstellmitteln
versehen sein, die auf den Magnetring Drehmomente in in Abhängigkeit von seiner Auslenkung aus der Normalstellung
zur Kreiselantriebswelle ausüben. Zur Vermeidung von Reibungs- und Versetzungsfchlern der
Schwcnkiagerungen und zur Vereinfachung des Geräteaufbaus
wird weiter vorgeschlagen, die Schwenklage- π runden und die elastischen Rückstellmittel in Gestalt
von Federgelenken funktionell zusammenzufassen.
Weitere Ausgestaltungsmöglichkeiten, die Wirkungsmechanismen und Prinzipien der Ausgestaltung und
UirnCnSJOnjCriing GCT iu uiuianuiwiunc <.ui τ ei- _"
wirklichung erwünschter Kreiselgerätefunktionen werden anhand der folgenden Ausführungsbeispiele verdeutlicht.
Diese sind in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen Axialschnitt durch das den Kreiselläufer, seine Lager und den Magnetring aufnehmende Gestell,
Fig. la eine der F i g. 1 entsprechende Schnittdarstellung
durch eine andere Ausführungsform des Magnetringes,
Fig. Ib und Ic zwei Fig. la entsprechende Darstel- ν
lungen weiterer Ausführungsformen des Magnetringes,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Wirkungsweise
des in den Fig. 1, la und Ib gezeigten Magnetringes in gekippter Lage,
F i g. 2b eine Abwicklung des Umfanges des in F i g. 2 r
gezeigten Kreiselläufers mit dem Magnetfeld,
Fig. 2a eine der F i g. 2 entsprechende Darstellung der Lage des Magnetfeldes bei gleichachsiger Stellung
von Kreiselläufer und Magnetring,
F i g. 3 eine schaubildliche Darstellung einer allseitig >
kippbaren Halterung des Magnetringes im Kreiselgestell unter Fortlassung des Kreiselläuferantriebs,
F i g. 4 eine schaubildliche schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgestalteten Lotkreisels und
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäß ausgestalteten Kreiselkompasses.
Fig. 1 zeigt im Längsschnitt den grundsätzlichen Aufbau eines Kreisels mit einem lagegesteuerten
Führmotor der Erfindung. In dem Kreiselgestell 1 ist mittels der Lager 7 die Kreiselwelle 6 drehbar gelagert. >n
Sie wird von einem Elektromotor mit dem Rotor 8 und dem mit dem Krp'.selgestell 1 verbundenen Stator 9 in
schnelle Drehung versetzt und trägt an ihrem freien Ende ein Universalgelenk 5, ζ. Β. ein dynamisch
abstimmbares Federkardangelenk, über das der Kreiselläufer 2 um alle zur Achse der Welle 6 senkrechten
Achsen mit verschwindenden Rückstellmomenten drehbar mit der Welle 6 verbunden ist. Der Läufer 2 hat
daher bei schneller Drehung der Welle 6 die Eigenschaften eines freien Kreisels. ho
Die zur Ausübung der Führmomenie dienende
Einrichtung besteht einerseits in dem als Trommel ausgebildeten Teil 4 des Läufers, der aus elektrisch gut
leitfähigem und unmagnetisierbarem Werkstoff hergestellt ist, und andererseits aus dem die Trommel 4
umfassenden Magnetring 10, der bei Erregung durch einen Strom in der Wicklung 12 in dem Luftspalt ein die
Trommel 4 radial durchsetzendes und über ihren Umfang hinweg gleichförmiges Magnetfeld Il erzeugt
Magnetring 10 und Läufer 2 stehen in der Normalstellung koaxial zueinander. Dei Magnetring ist vorzugsweise
so eingebaut, daß seine Mittelebene durch den Aufhängemittelpunkt des Gelenks 5 geht.
Die Fig. la und Ib zeigen andere Ausftihrungsbeispiele
des Magnetringes 10 mit Erregung durch Dauermagnete. In der Fig. la bilden die beiden
weichmagnetischen Polringe 14a und 146 den Luftspalt
11. An sie schließen in axialer Richtung zwei axial magnetisierte Dauermagnete 13a und 136 an, die auf der
der Trommel 4 abgewandten Stirnseite durch den Jochring 15 magnetisch leitfähig miteinander verbunden
sind. In der Fig. Ib bilden zwei Dauermagnete 16a und
166 in der Ausbildung als Ringe mit U-P'-.fil zw?i
Luftspalte Ha und 116, in denen die Trommel 4 von zwei entgegengesetzt gerichteten radialen Magnetfeldern
durchsetzt wird. Die Ausführung des Trägers 17 der Magnete 16a und 166 aus lekhtem Werkstoff t :.;
νϊΓΐ v-iCgCngCWICiiiSririg 19 CTiaüuCTi 65, den gän/.CM
Magnetring bei Bedarf bezüglich der Mittelebene 18 auszuwuchten.
Eine üCaonders streiiarme Magnctringausführiing, die
zudem symmetrisch aufgebaut ist. eine axialsymmetrische l.äuferbauweise ergibi und d;is Magnetfeld der im
Lau.er induzierten Wirbelströme sehr gut abschirmt,
zeigt Fig. Ic. Die Läufertrommel 4 ist hierdurch einen
in der Mittelebei: j 16 der ganzen Anordnung liependen
boden C·} mit dem Universalgelenk 5 verbunden. Der
Magnetring ist aus je zwei gleichen Ringen 70 und 71 aufgebaut, die z. B. durch Zugschrauben 73 axial
zusammengehalten werden und dabei rjnen Mittelring
72 einklemmen, der unmagnetisch ist und zur Halterung des Magnetringes z. B. über Gelenke 20 dient. Zur
magnetischen Erregung sind Wicklungen 12 vorgesehen. Statt dessen können aber auch z. B. anstelle der
Schenkel 74 radial magnetisierte Dauermagnetringe ohne Nachteil für die Streuarmut der ganzen Anordnung
eingesetzt werden.
Die Wirkungsweise des Führmotors ist anhand der F i g. 2. 2a und 2b zu erkennen. In F i g. 2 ist schematisch
die Läufertrommel 4 mit der Zone 21 des sie durchsetzenden radialen Magnetfeldes angedeutet. Der
Magnetring 10 selbst ist nicht dargestellt. Das Magnetfeld ist hier im Gegensatz zu den Fig. 1 und la
von innen nach außen gerichtet, und die Feldzone 21 ist um den Winkel δ gegenüber der Trommel 4 geneigt
dargestellt. Die Drehachse ist mit 24 bezeichnet. Die Fig. 2a und 2b zeigen Abwicklungen der Trommel 4
einmal (Fig. 2a) ohne Auslenkung und zum anderen (Fig. 2b) mit Auslenkung des Magnetrings. Die
Schnittlinien 22 und 23 in F i g. 2, 2a unia 2b
korrespondieren miteinander. Auf den Abwicklungen der F i g. 2a und 2b sind die Spuren der Feldzonen 21, ein
Vektor der Umfangsgeschwindigkeit V und exemplarische Vektoren der in dem Trommelmantel induzierten
elektrischen Feldstärke E eingezeichnet. Bei fehlender Auslenkung in Fig. 2a ist die elektrische Feldstärke E
symmetrisch zur Mittelebene 18 über den Trommelumfang verteilt. Die Begrenzungslinien 25,26 der Feldzone
21 sind Potentiallinien. Da eine leitende Verbindung der Trommelabschnitte 27 und 28 beiderseits der Feldzone
21 unter Umgehung der Feldzone 21 fehlt, kann in der Trommel kein Strom fließen. Es entsteht weder ein
Brems- noch ein Präzessionsmoment.
Bei Auslenkung des Magnetringes um den Winkel <5 entsteht in der Abwicklung der in Fig.2b dargestellte
sinusförmig geschwungene Verlauf der Feldzone 21.
Der Vektor der elektrischen Feldstärke E steht im
allgemeinen nicht mehr rechtwinklig zu den Begrenzungslinien 25b. 26Zj der Feldzone 21. Die Begrenzungslinien sind keine Potentiallinien. Die Feldstärke E läßt
sich zerlegen in eine Normalkomponente En senkrecht
zu den Begrcnzungslinien und eine Longitudinalkomponente
Ei. in Richtung der Begrenzungslinien. Die Norrrmlkomponenten Eu ergeben praktisch über den
Umlang gleiche elektromotorische Kräfte und somit analog wie im Fall der Fig. 2a keinen Strom. Die
Beträge der Longitudinalkomponenten variieren über den Umfang sinusförmig. Sie erzeugen in der Trommel
Wirbelströme /„, deren typische Bahnen gestrichelt angedeutet sind. Der innerhalb der Feldzone 21
verlaufende Teil der Wirbclströme erzeugt seinerseits mit dem Magnetfeld zusammen Kräfte, deren Resultierende
in den beiden Trommelhälften durch /·"„ und Fu
angedeutet sind. Die Vektoren F„ und /·"„ stehen
rechtwinklig zu den Begrenzungen der Feldzone 21 und verkörpern bei den kleinen zulässigen Auslenkwinkeln Λ
:»r Anordnung einen verschwindend geringen Bremsanteil. cir 'virken im wesentlichen axial und bilden
zusammen ein Drehmoment Af„, das den die Trommel 4 tragenden Läufer mit dem Drehimpuls //so präzedieren
läßt, daß seine Achse 3 sich der Achse 29 des ausgelenkten Magnetringes nähert. Das durch den
Magnetring erzeugte Wirbelstrommoment Af. sucht also den Läufer dem Magnetring gleichzustellen. Das
Moment Ai„ ist proportional der Auslenkung ό und der
Umfangsgeschwindigkeit V. Die letztgenannte Abhängigkeit bedeutet, daß die Präzessionsrate Wr=MnIH
von der Kreiseldrehzahl unabhängig ist, da auch H der Kreiseldrehzahl proportional ist. Das Moment Af1. ist
bei hinreichender Länge der Trommel 4 im Verhältnis zur Breite der Magnetfeldzone 21 unabhängig von
kleinen Axialverschiebungen der Magnetfeldzone 21 im Verhältnis zur Trommel. Radiale Versetzungen ergeben
durch die damit verbundene Ungleichförmigkeit der Luftspaltinduktion über den Umfang der Trommel 4
eine Bremskraft auf den Läufer an der Stelle des Induktionsmaximums. Analog wirken Ungleichförmigkeiten
der Geometrie der Luftspaltes 11 über den Umfang. Eine solche lokale Bremskraft bewirkt aber nur
insoweit ein Präzessionsmoment für den Läufer als ihr Angriffspunkt aus der Mittelebene 18, in der der
Achsenschnittpunkt des Gelenks 5 liegt, abweicht. Radialversatz und über den Umfang ungleichförmige
Luftspaltweiten des Magnetrings erzeugen somit unerwünschte Präzessionsmomente nur bei gleichzeitig
auftretendem Axialversatz, d. h. also Fehlergrößen zweiter Ordnung. Damit ist in guter Annäherung das
Ziel erreicht, einen lagegesteuerten Führmotor zu schaffen, dessen Führmoment nur von der Winkelstellung
zwischen Magnetring und Kreiselläufer, nicht aber von translatorischen Verschiebungen bestimmt wird.
Zur praktischen Führung eines Kreisels kann der Magnetring 10 über Gelenke 20 ein- oder zweiachsig
drehbar im Kreiselgestell 1 angeordnet und es können — hier nicht dargestellte — Antriebsmittel, z. B.
Servomotoren, vorgesehen sein, die es erlauben, den Magnetring 10 in eine bestimmte Winkelstellung zum
Läufer 2 zwecks Erzeugung eines Führmomentes einzustellen.
Für die Praxis durch ihre Einfachheit interessante Kreiselgeräte ergeben sich aber, wenn der Magnetring
10 entweder starr im Kreiselgestell 1 eingebaut oder durch elastische Gelenke 20 um eine oder zwei zur
Wellenachse 3 und vorzugsweise zueinander senkrechte
Achsen federnd drehbar im Krcisclgestell I gelagert und. in einigen Varianten, durch eine Massenunwucht an
das Schwerefeld der Erde gekoppelt ist.
Die Wirkungsweise der so entstehenden Anwendungsvarianten läßt sich am besten übersehen durch die
Betrachtung einer allgemeinen Anordnung nach F i g. 3. In ihr stellt 4 eine in Pfeilrichtung und in ihrer
Normallage um die Achse 3 rotierende Läufertrommel aus elektrisch leitfähigem und unmagnetischem Werkstoff
dar. Die zu ihrer Lagerung und zu ihrem Antrieb dienenden Mittel, beispielsweise solche in der Art des
Universalgelenkes 5 der Welle 6, der Lager 7 und des Motors 8, 9 in Fig. 1. sind der Übersicht halber nicht
dargestellt. Die Läufertrommel 4 sei jedoch gegenüber dem Kreiselgeslell 1 aus ihrer zur kreiselgestellfestcn
Achs·.· 3 koaxialen Lage heraus um kleine Winkel
drehbar, ohne als Folge dicer Drehung Präzessionsmomente anders als etwa durch den Magnetring 10 zu
erfahren. Der Magnetring 10 umgibt die Läufertrommel 4 analog zu Fig. I. Er ist mit zwei drehelastischen
Gelenken 30 um die Achse 31 drehbar in dem Kardanring 32 gelagert, der seinerseits mit zwei
weiteren drehelastischen Gelenken 33 um die zu den Achsen 3 und 31 rechtwinklige Achse 34 drehbar mit
dem Kreiselgestell 1 verbunden ist. Die positiven Richtungen der Achsen 3, 34 und 31 werden wie in der
Fig. 3 dargestellt mit x, y, ζ bezeichnet. Zur Beschreibung der Wirkungsweise dieser Anordnung
werden folgende Größen definiert:
H = Drehimpuls des Läufers mit der Läufertrommel 4 aufgrund seiner schnellen Rotation um
seine Figurenachse.
ft,, ft, = Auslenkwinkel der Läufertrommel 4 gegenüber
dem Kreiselgestell 1 um die y- und die z-Achse.
d„ d, = Drehsteifheit der beiden drehelastischen
Gelenke 33 bzw. 30 gegenüber der Auslenkung des Magnetrings 10 gegenüber dem
Kreiselgestell 1 um die y- bzw. die z-Achse.
W1. w, = Präzessionsraten des Kreiselläufers mit dem
Drehimpuls H und der Läufertrommel 4 um die y- bzw. die z-Achse.
K1, = MJo (mit Bezug auf Fig. 2), Wirbelstrom-Kopplungsfak'.or.
Es läßt sich zeigen, daß bei einer Winkelabweichung der Läufertrommel 4 gegenüber dem Kreiselgestell 1
um die Winkel ö, und #, Präzessionsmomente auf die
Läufertrommel wirken, die die Präzessionsraten
1 +
If
erzeugen. Durch geeignete Dimensionierung der Steifheitsverhältnisse
KJ dz und KJdy und durch Ersatz der
einen oder beider der elastischen Kopplungen da dy an
das Gestell durch geeignete Kopplungen an das Schwerefeld der Erde kassen sich verschiedenartiee
Kreiselgerätefunktionen erzielen. Die folgenden Beispiele mögendes verdeutlichen:
A.
Kw
ergibt
Kw
H
Die elastische Fesselung des Magnetrings ist im Verhältnis zur Wirbelstromkopplung steif. Im Grenzfall
ist dz, dy-t oo d. h. der Magnetring 10 ist starr mit dem
Kreiselgestell 1 verbunden. Die Präzessionsraten ω,, (D1
sind dann mit großer Genauigkeit den Auslenkwinkeln ft,, ftt proportional oder, umgekehrt, werden durch
Drehen des Kreiselgestells 1 gegenüber dem Inertialraum dem Kreiselläufer Präzessionsraten aufgezwungen,
so stellen sich diesen proportionale Auslenkwinkel ft„ ϋν ein: Ein so aufgebautes Gerät wirkt als intertialer
Drehratensensor oder »Wendekreisel« für die beiden Meßachsen ζ und y, wenn die Auslenkwinkel ft, und />,
durch in der Kreiseltechnik bekannte Winkelabgriffe gemessen werden. Die Meßempfindlichkeit
ist um so größer, je kleiner der Wirbelstrom-Kopplungsfaktor
Kn ist. Dessen Verkleinerung und damit die Meßempfindlichkeit ist in der Praxis durch die bei den
maximalen Gestelldrehraten zulässigen AuslenKwinkd
ft,, #, begrcn/t.
B.
</,. <c Kn. ■« d. ergibt
I f
Kn.
H
I).
,L1I
Hier ist die eine elastische Fesselung, dy, weich, die
andere, d,, hart im Verhältnis zur Wirbelstromkopplung. Im Grenzfall ist wieder d, -* oo, d. h. der Magnetring 10
mit dem Kardanring 32 in F i g. 3 identisch, und es wird
und daraus
-ιττ"-
'dr
(7)
(8)
(9)
Wird dem Gestell 1 eine inertiale Drehrate ω2
aufgeprägt, so stellt sich eine proportionale Kreiselauslenkung ·&ζ und als deren Folge wiederum eine inertiale
Drehrate u>y des Kreiselläufers um eine zur Achse der
Eingangsdrehung senkrechte Achse ein. Dies ist das kennzeichnende Verhalten eines »Integrierenden Wendekreisels«.
Der Koeffizient KJdy stellt seine »Kreiselverstärkung«
dar.
C. Aufbau nach F i g. 4 als Lotkreisel
Der Kreisel ist mit dem Prinzipaufbau nach F i g. 1 mit vertikaler Antriebsachse 3 angeordnet. Das Kreiselgestell
1 ist mittels eines Zwischenrahmens 52 und Lagern
50, 53 um zwei zueinander und in der Normalstellung auch zur Achse 3 rechtwinklige Achsen 51,54 drehbar in
dem Gerätegestell 61 gelagert und wird durch Servomotoren 57, 60. die über Servoverstärker 56, 59
von Winkelabgriffen 55, 58 für die Winkelstellung des Kreiselläufers 2 gegenüber dem Kreiselgestell 1
gesteuert werden, in an sich bekannter Weise dem Kreiselläufer 2 ständig nachgeführt. Die Stellung des
Kreiselgestells 1 repräsentiert somit bezüglich der z- und der y-Achse die Stellung des Kreiselläufers 2. Sie
kann im Verhältnis zur Stellung des Gerätegestells 61 durch Winkelabgriffe 62, 63 bekannter Bauart ausgelesen
werden.
Die drehelastische Fesselung d,, d? des Magnetrings
10 an das Kreiselgestell 1 nach Fig. 3 ist hier ersetzt
durch eine Kopplung an die durch das Schwerefeld der Erde bestimmte Lotrichtung mit den Kopplungsfaktoren
4, /,. Dazu ist der Magnetring 10 um die Achsen 41,
44 ohne elastische Rückstellmomente über Lager 40,43 drehbar in dem Kreiselgestell 1 gelagert und sein
Schwerpunkt unterhalb des Kreuzungspunktes der Achsen 41,44 angeordnet.
Zur Beschreibung der Kreiselläufer-Präzession in dieser Anordnung sind in den Gleichungen (1) und (2) dz,
dy durch /z, ly und die Stellungswinkel &* #j des
Kreiselläufers 1 im Verhältnis zum Kreiselgestel! 1 durch die Stellungswinkel εζ, B1 des Kreiselläufers 1 im
Verhältnis zur Lotrichtung zu ersetzen.
Dann folgt analog zu A.:
ergibt '"v = —
Kw
H
(10)
(H)
Ein* im Vergleich zur Wirbelstromkopplung steife
Kopplung des als Pendel ausgestalteten Magnetrings 10
an das Lot läßt bei Neigungen tv, ε, des Kreiselläufers
gegen die Lotrichtung Präzessionsraten ωΛ to, dergestalt
entstehen, daß sich die Neigungswinkel f.,, ε,
verkleinern. Der Kreisel präzediert auf geradem Wege auf die jeweilige Lotrichtung zu. Dies ist das
kennzeichnende Verhalten eines Lotkreisels, der z. B. zur Anzeige der Lotrichtung auf bewegten Fahrzeugen
verwendet, wird. Die Größe H/K„ ist die Zeitkonstante
des Tiefpaßfilters erster Ordnung, das dieses System für horizontale Wechsclbeschleunigungen des Fahrzeugs
darstellt. Im Interesse einer guten Filterung solcher
Wechselbeschleunigungen isl sie möglichst groß /u
machen. Eine Grenze ist gegeben in der durch die technischen lliivollkommciihcilen des Kreisels bedingten
Drift.
Eine große Tiefpaßzeitkonstante verlangsamt andererseits das Einschwingen eines solchen Kreisels in
die Lotrichtung nach dem Einschalten. Dieser Nachteil kann dadurch behoben werden, daß der Magnetring 10
in der in Fi 3. 1 dargestellten Weise elektromagnetisch
durch eine Wicklung 12 erregt wird, deren Strom vorübergehend für die Einschwing/eit auf ein Mehrfaches
des normalen, für günstige Tiefpaßeigenschaften eingestellten Wertes erhöht wird.
Eine wesentliche Verbesserung des Tiefpaßverhaltens an sich und im Verhältnis zur Einschwingzeit ergibt
bekanntlich die Einführung eines /weilen Gliedes mit
Tiefpaßcharakter in die Stiitzkreise. Solches kann in der vorliegenden Anordnung durcn eine Dämpfung des
pendelnden Magnetringes 10 erreicht werden. Als Beispiel einer Dämpfanordnung ist in F i g. 4 mit dem
Magnetring 10 über Streben 64, von denen nur eine sichtbar ist, ein Dauermagnet 65 verbunden, der in dem
Luftspalt 66 ein zur Figurenachse des Magnetringes 10 paralleles Magnetfeld erzeugt. Dieses durchsetz! eiii
Blech 67 aus unmagnetischem, elektrisch! gut leitfähigem Werkstoff, das mit dem unteren Schenkel des
Kreiselgestells 1 verbunden ist. Statt dieser Einrichtung kann z. B. auch eine Flüssigkeitsdämpfung verwendet
werden, die jedoch unter anderem den Nachteil hai, daß das außer Betrieb befindliche Gerät nicht gekippt oder
Überkopf gestellt werden darf.
Der Aufbau nach Fig. 5 eignet sich als Kreiselkompaß.
(Die mit den Bezeichnungen in den Fig. 1. 3 und 4 gleichlautenden Beziechnungen haben (dieselbe Bedeutung
wie dort.)
Der Kreisel ist mit dem Prinzipaufbau nach F i g. 1 mit einer zweiachsigen drehelastischen Aufhängung des
Magnetringes 10 nach F i g. 3 mit horizontaler Antriebsachse 3 angeordnet. Die drehelastische Aufhängung der
Achse 34 (y-Achse) kann auch durch eine momentarme andersartige Lagerung ersetzt sein.
Das Kreiselgestell 1 ist mittels eines Zwischenrahmens 52 und Lagern 50,53 um eine Azimutachse 51 und
eine im Mittel horizontale »Ost-West-Achse« 54 drehbar in dem Gerätegestell 61 gelagert und wird
durch Servomotoren 57,60 die über Servoverstärker 56, 59 von Winkelabgriffen 55,58 für die Winkelstellung des
Kreiselläufers 2 gegenüber dem Kreiselgestell 1 gesteuert werden, in an sich bekannter Weise dem
Kreiselläufer 2 ständig nachgeführt. Die Stellung des Kreiselgestells 1 repräsentiert somit bezüglich der z-
und y-Achse die Stellung des Kreiseüäulers 2. Sie kann
bezüglich der Azimutachse 51 im Verhältnis zum Gerätegestel! 61 durch einer, Winkelabgriff 62 bekann
ter Bauart ausgelesen und femübertragen werden.
Anstelle des Winkelabgriffs 62 oder zusätzlich daz" kann die relative Azimutstellung des Kreiselgestells 1
zum Gerätegestell 61 durch eine in Fig. 5 nicht dargestellte Skala oder Kompaßrose visuell angezeigt
werden.
Im eingeschwungenen Zustand des KorriDasses weist
die Antriebsachse 3 in eine Richtung, die sich nur durch die Systemfehler von der Meridiannchtung unterscheidet.
Der Winkelabgriff 62 und/oder eine an seiner Stelle angebrachte Rose geben daher im Prinzip die
Azimutstellung des Gerätegestells 61 im Verhältnis zur Meridianrichtung an. Wird das Gerätegestell 61
dergestalt auf einem Fahrzeug aufgebaut daß die Normale zu seiner gezeichneten Rahmenebene parallel
ι ' /ur Fahrzeuglängsachse verläuft, geben der Winkelabgriff
und die Rose den meridianbezogenen Kurs des Fahrzeugs an.
Um die ordnungsgemäße Kompaßfunktion, die im zeitlichen Mittel eine hinreichend genaue Vertikalstel-
-'■ lung der durch die Achsen 3 und 11 niilgpsnanntpn
Ebene erfordert, auf bewegten Fahrzeugen zu ermöglichen, ist das Gerätegestcll 61 im allgemeinen in dem hier
bei 78 angedeuteten Fahrzeugrahmen durch ein Kardangehänge mit dem Kardanrahmen 75 und den in
.'"' Lagern 76, 79 drehbaren Kardanachsen 77 und 80 pende'nd aufgehängt. Die Kardanachse 80 liegt bei
üblichen Kompaßsystemen parallel /ur Fahrzeuglängsachse.
Zur Erzielung der Kompaßwirkum: isl der Magnet-
i'i ring 10 durch ein Untergewicht 68 mit dem Kopplungs
faktor /, an das Lot gekoppelt.
Die Kreiselläufer-Präzcssiori wird in d:"ser Anordnung
anstelle der Gleichungen (Ij und U) durch die
Gleichungen
w und
K~
beschrieben. Darin bedeutet e die Neigung der Drehimpulsachse des Läufers 2 gegenüber der Horizontalen.
vi Durch geeignete Bemessung der Parameter /,. d... K*.
H und d, können gewünschte Kompaßeigenschaften,
gekennzeichnet im wesentlichen durch die Periodendauer To der ungedämpften Eigenschwingungen und
das Lehrsche Dämpfungsmaß D der tatsächlichen Eigenschwingungen, eingestellt werden. Infolge der
drehelastischen Fesselung des Magnetrings 10 um die Achse 31 mit der Drehsteifheit d7 erzeugt bemerkenswerterweise
eine Draüachsenelevation ε trotz der Wirkung des Untergewichtes 68 nur bezüglich der
Horizontalachse 34 auch ein Moment um die vertikale Präzessionsachse des Läufers 1 und damit die
Präzessionsrate ω,. Dieses Vertikalmoment dient in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel eines
Kompasses in an sich bekannter Weise zur Dämpfung
o5 der Eigenschwingungen, im Prinzip kann ein solches
Dämpfmoment z. B. auch durch eine Massenmittelpünktsexzentnzitäi
des Mägnetnngs 10 in Richtung der
y-Achse erzeugt oder beeinflußt werden.
Den Zusammenhang der Parameter /,, d* Kn, H und
df mit den Kompaßeigenschaften bestimmen die
Gleichungen
j- mf COS /.
(14)
To
4.-7 D
(15)
in denen λ die geographische Breite und oje die
Erddrehrate bedeutet, im Zusammenwirken mit den Gleichungen (12) und (13). Durch Zusammenfassen
lassen sich zwei für die Parameterbemessung geeignete Gleichungen 2ft
JjL
DTo inf COS
V. 4-t
λ J
. H
:K COS /.- —
(16)
DTo in,, cos λ
~d~7
gewinnen. Ihre Auswertung ergibt z.B. für λ =45°. a
7b=80 Min, D=OJ und elastische Lagerung der
y-Achse mit dy/ly=0,\ gut realisierbare Werte von
H/dy=26s, H/d,=360sund
Ein solcher Kompaß unterliegt einem breiten- und dämpfungsabhängigen Meridianweisungsfehler
Ύο '", «η/
(IS)
der bei der Verwertung des an dem Abgriff 62 anstehenden Azimutsignals zu berücksichtigen ist oder
auch z. B. analog zu bekannten Verfahren durch eine Axialunwucht des Magnetrings 10 mit der Masse m und
der Exzentrizität e, der Größe
sin
(19)
zu kompensieren ist, wobei g die Erdbeschleunigung bedeutet.
Beim Einsatz auf einem bewegten Fahrzeug unterliegt ein solcher Kompaß verschiedenartigen Kreuzkopplungsfehlern
durch Zusammenwirken gleichfrequenter Wechselbeschleunigungen in Richtung der x-, y-
und z-Achse, von denen der dominierende der unter der Bezeichnung »interkardinaler Schlingerfehler« in der
Kompaßtechnik bekannt ist. Er kann z. B. dadurch vermieden werden, daß das Gerätegestell 61 in
bekannter Weise so stabilisiert wird, daß die Achse 51 bei allen Fahrzeugbewegungen hinreichend genau
vertikal bleibt. Eine andere Möglichkeit ist die Dämpfung der Schwingungen des als Pendel ausgestalteten
Ringes 32 um die Achse 34, z. B. durch eine Wirbelstrom-Dämpfanordnung ähnlich jener aus den
Bauteilen 65 und 67 in F i g. 4 oder durch eine viskose Dämpfungsanordnung.
Da die Verfahren der Schlingerfehlerunterdrückung für die Erfindung nicht von Bedeutung sind und der
Kompaß bei eingeschränkten Bewegungsbedingungen und Genauigkeitsforderungen auch ohne sie funktionsfähig
ist, wird auf ihre weitere Erörterung hier verzichtet.
Hier/11 5 Blatt Zeiclinuncen
Claims (14)
1. Kreiselgerät, dessen mit drei Freiheitsgraden gelagerter Kreiselläufer eine mit ihm umlaufende,
aus elektrisch gut leitendem unmagnetischem Werkstoff bestehende dünnwandige zylindrische
Trommel aufweist, die koaxial zur Drallachse des Kreiselläufers angeordnet ist und in den Luftspalt
einer stirnseitig angeordneten, nicht mit dem Kreiselläufer umlaufenden magnetischen Einrichtung
hineinragt, so daß in von den Magnetfeldlinien radial durchdrungenen Teilen der Trommel Wirbelströme
zwecks Erzeugung von magnetischen Führmomenten entstehen, durch die der Kreiselläufer
gegenüber der magnetischen Einrichtung um Kardanachsen kippbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die magnetische Einrichtung aus einem radial gepolten konstant erregten oder
permanenten Ringmagneten (10) mit sich an der Stirnseite über den ganzen Umfang des Ringes
erstreckeudem Luftspalt (11) besteht, der einen ringförmigen Streifen (21) längs der Trommel (4)
umfaßt
2. Kreiselgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sich das Magnetfeld (11) nur über eine mittlere Zone des zylindrischen Trommelmantels
erstreckt.
3. Kreiselgerät nach Anspruch 1 oder 2, dessen Kreiselläufer mit seiner im Kreiselgestell gelagerten jo
Welle durch ein Universalgelenk drehfest gekuppelt ist, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Magnetfeld
(11) axial symmetrisch zum Mittelpunkt des
Universalgelenks (5) e. streck:.
4. Kreiselgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausgestaltur ; als Zweiachsen-P-Wendekreisel
zur Messung der inertialen Drehgeschwindigkeit des Kreiselgestells um zwei Achsen,
der Magnetring (10) mit dem Kreiselgestell (1) in einer solchen Lage starr verbunden ist, daß die
Längsachse des Magnetrings (10) mit der Achse der Antriebswelle (6) des Kreiselläufers (2) zusammenfällt.
5. Kreiselgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausgestaltung als integrie- 4 >
render Wendekreisel mit einer Empfindlichkeitsachse der Magnetring (10) am Kreiselgestell (1) um eine
Achse (18) schwenkbar angeordnet ist, die zur Antriebswelle (6) des Kreiselläufers (2) rechtwinklig
verläuft.
6. Wendekreisel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkachse (18) des
Magnetrings (10) durch den Mittelpunkt des Universalgelenks verläuft, das den Kreiselläufer (2)
mit seiner Antriebswelle (6) verbindet.
7. Kreiselgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetring (10) mit dem
Kreiselgestell (1) um zwei rechtwinklig zueinander verlaufende Achsen (41, 43) schwenkbar verbunden
ist. die sich in der Normalstellung rechtwinklig zur wi
Antriebswelle (6) des Kreiselläufers (2) erstrecken, und durch ein Stellwerk um eine oder mehrere seiner
Schwenkachsen (41, 43) in seiner Lage gegenüber dem Kreiselgestell (1) einstellbar oder durch
Drehmomente beaufschlagbar ist. hi
8. Kreiselgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich die beiden Schwenkachsen (41,43)
durch den Mittelpunkt des Universalgelenks (5) des Kreiselläufers (2) erstrecken.
9. Kreiselgerät nach Anspruch 3,7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausüben von Führmomenlen
auf den Kreiselläufer (2) in Abhängigkeit von der Winkelstellung des Kreiselgestells (1) im Verhältnis
zur Lotrichtung der Magnetring (10) und/oder der Zwischenrahmen (42) seiner schwenkbaren Aufhängung
im Kreiselgestell (1) mit gezielten Massenunwuchiungen bezüglich seiner Schwenkachsen versehen
ist
10. Kreiselgerät nach Anspruch 3, 5, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung erwünschter
Richtungen der Führmomente im Verhältnis zu den Richtungen auf den Magnetring (10)
ausgeübter Momente der Magnetring (10) und/oder ein diesen im Kreiselgestell (1) schwenkbar tragender
Zwischenrahmen (42) mit elastischen Rückstellmitteln versehen sind, die auf den Magnetring (10)
Drehmomente in Abhängigkeit von seiner Auslenkung aus der Normalstellung zur Kreiselantriebswelle
(6) ausüben.
11. Kreiselgerät nach Anspruch 10. dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenklagerungen (41,43)
des Magnetrings (10) in funktioneller Zusammenfassung mit den elastischen Rückstellmitteln als
Federgelenke ausgebildet sind.
12. Kreiselgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetring
(70—73) die Trommel (4) des Kreiselläufers (2) von beiden Stirnseiten her umfaßt.
13. Kreiselgerät nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetring (10) mit einer
Dämpfungseinrichtung (65—67) versehen ist, welche die relativen Winkelbewegungen des Magnetringes
(10) zur Achse der Kreiselläuferantriebswelle (6) dämpft.
14. Kreiselgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetring zwei
Dauermagnete (16a, 16Zj; enthält, die als Ringe mit
U-Profil ausgestaltet sind und ?wei Luftspalte (11a und Hb) bilden, durch die sich die Trommel (4)
erstreckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762627852 DE2627852C3 (de) | 1976-06-22 | 1976-06-22 | Kreiselgerät, dessen Kreiselläufer durch eine auf ihn selbst wirkende magnetische Einrichtung einem Führmoment unterworfen ist |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762627852 DE2627852C3 (de) | 1976-06-22 | 1976-06-22 | Kreiselgerät, dessen Kreiselläufer durch eine auf ihn selbst wirkende magnetische Einrichtung einem Führmoment unterworfen ist |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2627852A1 DE2627852A1 (de) | 1977-12-29 |
DE2627852B2 DE2627852B2 (de) | 1978-06-01 |
DE2627852C3 true DE2627852C3 (de) | 1979-02-01 |
Family
ID=5981104
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762627852 Expired DE2627852C3 (de) | 1976-06-22 | 1976-06-22 | Kreiselgerät, dessen Kreiselläufer durch eine auf ihn selbst wirkende magnetische Einrichtung einem Führmoment unterworfen ist |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2627852C3 (de) |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3071603D1 (en) * | 1980-11-05 | 1986-06-19 | Rockwell International Corp | Two-degree-of-freedom gyroscope |
DE3424301A1 (de) * | 1984-07-02 | 1986-01-23 | LITEF Litton Technische Werke der Hellige GmbH, 7800 Freiburg | Vorrichtung zur drehratenmessung |
CN102995250A (zh) * | 2012-10-18 | 2013-03-27 | 吴江市元通纺织品有限公司 | 一种织机卷取保护机构 |
-
1976
- 1976-06-22 DE DE19762627852 patent/DE2627852C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2627852A1 (de) | 1977-12-29 |
DE2627852B2 (de) | 1978-06-01 |
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