DE2612538B2 - Verfahren zum automatischen Füllen von Kernbrennstabhüllrohren - Google Patents
Verfahren zum automatischen Füllen von KernbrennstabhüllrohrenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Füllen von Hülir-Jiren für Brennstäbe
von Kernreaktoren mit Kernbrennstofftabletten in Verbindung mit dem anschließenden Verschluß derselben
durch automatisiertes Aufschweißen von Endkappen, Kernreaktorbrennstäbe, die eine Länge von
mehreren Metern aufweisen können, bestehen bekanntlieh aus einem Hüllrohr, vorzugsweise aus einer
Zirkonlegierung, das mit Kernbrennstofftabletten gefüllt ist und an beiden Enden mit Endkappen gasdicht
verschweißt ist. Zwischen der Kernbrennstoffüllung und den Endkappen befindet sich üblicherweise noch ein
Spaltgassammelraum, in dessen Bereich das dünne Hüllrohr durch eine eingeschobene StUtzhülse verstärkt
ist. Weiterhin können ar« den Enden der Brennstoffsäule keramische Isoliertabletten vorgesehen werden, außerdem
ist es üblich, die Kernbrennstofftablettensäule so durch eine Feder innerhalb des Spaltgassammelraumes
in ständigem gegenseitigen Kontakt zu halten.
Der Zusammenbau eines solchen Brennstabes, einschließlich der Aufschweißung der Endkappen erforderte
bisher großes manuelles Geschick, nur wenige maschinelle Einrichtungen, wie z. B. Tablettensortiermaschinen,
konnten zum Einsatz kommen. In diesem Zusammenhang sei auf die DOS 21 30 001 verwiesen,
die ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum Füllen einer Kernbrennstoffhülle bel/ifft, womit die Füllung «>
jedes Hiillrohres mit Brennstofftabletten jeweils gleichen Gesamtgewichtes — unabhängig evtl. unterschiedlicher
Längen der Tabletten — erzielt werden soll. Die in die Hüllrohre einzuführende Tablettensäule wird
dazu in einem Aufnahmerohr zusammengestellt und mit ■■
> diesem transportiert. Über eine spezielle Behandlung der Kernbrennstofftabletten wird dabei nichts ausgesagt.
Da inzwischen die Verschlußtechnik der Hüllrohre durch Widerstandspreßschweißen zeitlich sehr verkürzt
und automatisiert werden konnte, stellte sich die Aufgabe auch die vor diesem liegenden Schritte der
Füllung des Brennstabes so zu automatisieren, daß sich mit dem anschließenden Preßschweißen der Endkappen
eine Fertigungsstraße für Brennstäbe einrichten läßt In diese Fertigungsstraße sollte dabei auch die Möglichkeit
vorgesehen sein, die Brennstofftableuen so zu trocknen, daß sie mit dem geringst möglichen Feuchtigkeitsgehalt
in die Hüllrohre eingesetzt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Kernbrennstofftabletten in an sich bekannter
Weise aneinandergereiht in Aufnahmerohre eines Magazins eingebracht werden, daß sie mit diesem einen
Trockenofen zur Beseitigung von Feuchtigkeitsspuren durchlaufen, daß dieses Magazin anschließend zu einer
Füllstation gebracht wird, zu der jeweils ein leeres, beiderseits offenes Hüllrohr aus einem Rohrmagazin
zugeführt wird, daß das leere Hüllrohr gewogen und anschließend die Brennstofftabletten aus den Aufnahmerohren
des Magazins durch mechanisch bewegte Schubstangen solange in dieses eingefüllt werden, bis
der geförderte Füllgrad nach Länge und Gewicht der Tablettensäule erreicht ist, daß das gefüllte Hüllrohr in
eine weitere Bearbeitungsstation zur Einführung von Isoliertabletten, Stützhülsen, Federn usw. gebracht wird
und daß nach seiner Endüberprüfung die Weitergabe des Hüllrohres an die Schweißapparatur erfolgt
Je nach Länge der Hüllrohre, d. h. der für das Füllen derselben mit Kernbrennstofftabletten benötigten Zeit,
kann es dabei zweckmäßig sein, daß eine Schweißapparatur mit mehr als einer HüllrohrfüIIeinrichtung
zusammen arbeitet
Zur näheren Erläuterung dieses Verfahrens sei auf die Fig. i und 2 verwiesen, in denen in der Seitenansicht
und in der Draufsicht eine mögliche Apparatur zur Durchführung dieses Verfahrens rein schematisch
dargestellt ist.
Die Kernbrennstofftabletten werden zunächst in nicht dargestellter Weise in die Magazinrohre 21 der
Magazintrommel 2 eingefüllt, zum Beispiel mit Hilfe eines an sich bekannten Vibrationsförderers. Dann
werden die gefüllten Magazintrommeln 2 auf die Förderbahn 31 gesetzt. Diese besteht aus einem
Schienensystem, mit dem z. B. auf der Magazintrommelachse drehbar gelagerte Laufräder im Eingriff stehen.
Ohne sich dadurch selbst zu drehen, gelangen diese Magazintrommeln 2 in einen Trockenofen 3, der
beispielsweise elektrisch beheizt ist. Beim Durchwandern desselben stehen sie unter Luftabschluß, die
Kernbrennstofftabletten verlieren dabei ihre Restfeuchtigkeit. Im praktisch abgekühlten Zustand gelangen die
Trommeln nunmehr über die Bahn 32 zur Füllstation 22. Die Trommelmagazine sind dabei vorzugsweise so
gestaltet, daß die Magazinrohre 21 nach dem Verlassen des Ofens beiderseits verschlossen sind und daß in der
Füllstation 22 jeweils das zu entleerende Magazinrohr geöffnet wird. Dies kann beispielsweise geschehen
durch auf dem Magazin stirnseitig angeordnete Abdeckscheiben mit je einer Bohrung in Höhe der
Magazinrohre. In der Füllstation 22 bleiben dann die Abdeckscheiben an Ort, während das eigentliche
Trommelmagazin jeweils um eine Magazinrohrteilung Schritt für Schritt für die Entladung derselben
weitergedreht wird.
Dieser Entladestation werden aus einem Hüllrohrmagazin 10 die leeren beiderseits offenen Hüllrohre 1
zugeführt Dort werden sie beispielsweise von einer Aufnahmevorrichtung 53 gefaßt und festgespannt.
Diese Einrichtung ist gleichzeitig mit einem nicht dargestellten Wägemechanismus verbunden, der das
genaue Leergewicht registriert. Das zu beladene Hüllrohr befindet sich nunmehr genau in der Höhe des
zu entladenden Magazinrohres 21 der Trommel Z Zwischen beiden befindet sich noch eine verbindende
Füllkammer 5, mit einer inneren Greifvorrichtung 51. Die Vorrichtung 54 sorgt für die Drehung der
Magazintrommel sowie ihre Sperrung beim Fülltakt.
Nach Herstellung dieser Lage fährt ein Füllstempel 4, der über ein entsprechendes Getriebe 41 bewegt wird,
in das Magazinrohr 21 ein und drückt bzw. schiebt die darin befindliche Säuie von Kernbrennstofftabletten
über die Füllkammer 5 in das Hüllrohr 1 ein. Am anderen Ende derselben ist in der Zwischenzeit ein
Fühlstempel 52 eingefahren, der den Charakter eines Endschalters hat und Signal gibt, wenn die Kernbrennstofftabletten
am anderen Ende des Hüllrohres angelangt sind.
Nach dem Leeren des ersten Magazär.rohres 2! zieht
sich der Füllstempel 4 zurück. Die Maga^ntrommel 2 dreht sich um eine Teilung weiter. Das nächste
Magazinrohr 21 wird entleert und so fort bis, wie bereits erwähnt, die Brennstofftabletten am anderen Ende des
Hüllrohres angelangt sind. Das Signal des Endschalters stoppt die Bewegung des Füllstempels 4, der in der
Füllkammer 5 befindliche Greifer 51 schiebt die in dieser Kammer befindlichen restlichen Tabletten in das
Hüllrohr ein, wobei die Tasteinrichtung 52 am anderen Ende entsprechend nachgibt. Ihr Ansprechpunkt war so
eingestellt, daß nach dem Einschieben der noch in der Füllkammer 5 befindlichen Tabletten der benötigte
Abstand der Tablettensäule zum Hüllenrohrende verbleibt.
Das auf diese Weise gefüllte Hüllrohr wird nun von einem Transportmechanismus 6, der z. B. die Gestalt
eines breiten Förderbandes besitzt und in die nächste Arbeitsstellung 61 befördert. In dieser Station werden
keramische Isoliertabletten, Stützhülsen für den Spaltgassammelraum sowie Federn eingebracht. Selbstverständlich
können diese Arbeitsgänge auch teilweise in der nächsten Stellung 62 durchgeführt werden. Alsdann
bringt der Fördermechanismus 6 das gefüllte Hüllrohr in die Kontrollstation 63, in der nochmals das Vorhandensein
sämtlicher eingesetzter Teile und deren Sitz im Hüllrohr überprüft werden.
Alsdann bringt die Fördereinrichtung 6 das gefüllte Hüllrohr in die SchweiQstation 64, die z, B. entsprechend
dem Vorschlag in der Patentanmeldung P 25 50 079.2 ausgeführt sein kann. In dieser werden gleichzeitig an
beiden Seiten die Endkappen aufgeschweißt, und zwar durch das äußerst kurzzeitige Widerstandspreßschweißen.
Aus dieser Station gelangen dann die fertiggestellten Brennstäbe in das Sammelmagazin 11.
Die Zeitfolge dieser einzelnen Verfahrensschriue sind so aufeinander abgestimmt, daß der Fülltakt
ίο genauso lange wie der Schweißtakt währt Der
Schweiötakt beinhaltet dabei nicht nur die eigentliche Schweißzeit sondern vor allen Dingen auch neben dem
Zuführtakt für die Endkappen das Evakuieren des Stabes sowie seine Füllung mit dem sogenannten
Vorinnendruck.
Selbstverständlich sind auch noch andere Ausbildungsmöglichkeiten hinsichtlich der Magazine der
Fülleinrichtung sowie der Transporteinrichtung 6 möglich. Deren Ausführungsform wird sich wesentlich
nach der zu fertigenden Länge der Brennstäbe sowie nach den zur Verfügung stehend'-π Raum Verhältnissen
und übrigen Fertigungseinrichtungcn zu richten haben.
Dieser Verfahrensablauf sichert, daß die nachgetrockneten Kernbrennstofftabletten auf ihrem Transportweg
praktisch keine Feuchtigkeit wieder aufnehmen können, zumal zusätzlich die Möglichkeit gegeben
ist, das jeweils zu füllende Hüllrohr über die Einspanneinrichtung 53 während des FülWorganges
selbst elektrisch soweit aufzuheizen, daß Feuchtigkeitianlagerungen
auf der Rohrinnenseit» abdampfen.
Die eingangs erwähnte Wägeeinrichtung stellt auch das Schlußgewicht des Brennstabes fest, so daß damit
das Gewicht der eingesetzten Brennstofftabletten für jeden einzelnen Brennstab genau registriert wird. Auf
diese Weise ist es auch möglich, die Kernbrennstoffüllung nicht nur der Länge nach, sondern auch dem
Gewicht nach stets konstant zu halten. Sollten sich dabei in der Länge der Kernbrennstoffsäule Unterschiede
ergeben, so werden diese in an sich bekannter Weise durch zusätzliche Isoliertabletten ausgeglichen.
Wesentlich für den gesamten Verfahrensablauf ist, ('aß sich das Bedienungspersonal nur Überwachungsaufgaben widmen muß und daher zahlenmäßig gegenüber
der bisher angewandten Technik geringgehalten
■»> werden kann. Damit ist auch die Gewähr gegeben, daß
das Enderzeugnis, der gefüllte Kernreaktororennstab, nicht nur in wesentlich kürzerer Zeit fertiggestellt
werden kann, sondern auch in stets gleicher Qalität vorliegt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum automatischen Füllen von Hülirohren für Brennstäbe von Kernreaktoren mit
Kernbrennstofftabletten in Verbindung mit dem anschließenden Verschluß derselben durch automatisiertes
Aufschweißen von Endkappen, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernbrennstofftabletten
in an sich bekannter Weise aneinandergereiht in Aufnahmerohre (21) eines Magazins (2)
eingebracht werden, daß sie mit diesem einen Trockenofen (3) zur Beseitigung von Feuchtigkeitsspuren durchlaufen, daß dieses Magazin (2) anschließend
zu einer Füllstation (22) gebracht wird, zu der jweils ein leeres, beiderseits offenes Hüllrohr (1) aus
einem Rohrmagazin (10) zugeführt wird, daß das leere Hüllrohr (1) gewogen und anschließend die
Brennstofftabletten aus den Aufnahmerohren (21) des Magazins (2) durch mechanisch bewegte
Schubstangen (4) solange in dieses eingefüllt werden, bis der geforderte Füllgrad nach Länge und Gewicht
der Tabiettensäule erreicht ist, daß das gefüllte Hüllrohr (1) in eine weitere Bearbeitungsstation (61)
zur Einführung von Isoliertabletten, Stützhülsen, Federn usw. gebracht wird und daß nach seiner
Endüberprüfung (63) die Weitergabe des Hüllrohres an die Schweißapparatur (64) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schweißapparatur (64) mit mehr
als einer HüllrohrfüIIeinrichtung zusammen arbeitet.
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