DE2523104C3 - Verfahren zur Herstellung von 2,5-Dichlortoluol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 2,5-DichlortoluolInfo
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Description
2,5-Dichiortoluol ist ein bekanntes Zwischenprodukt
für die Herstellung von Farbstoffen und Pflanzenschutzmitteln.
Es ist bekannt. Toluol in Gegenwart der üblichen Katalysatoren zu chlorieren und auch durch Weiterchlorierung,
z. B. von 4-ChIortoluol 2,4-Dichlortoluol
herzustellen (vgl. Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 3. Auflage, Band 5, Seite 469 bis 471
[1954] und Band 17, Seiten 445 bis 447 [1966], DT-OS 58 747, US-PS 19 46 040, US-PS 30 00 975, FR-PS
49 483).
Bei der bekannten Chlorierung fällt jedoch ein Produkt an, das neben Chlortoluolen und höher
chlorierten Tcrluolen ein Gemisch der Dichlortoluol- Isomeren enthält, in dem das gewünschte 2,5-Dichlortoluol
nur zu etwa 23% und, bezogen auf den Dichlortoluol-Anteil, zu etwa 30% enthalten ist.
Dieses Gemisch kann aufgrund der Siedepunktsdifferenzen, die in der nachstehenden Tabelle I angeführt
sind, in einfacher Weise nur in 2 Fraktionen getrennt werden, deren erste das gewünschte 2,5-Dichlortoluol
zu etwa 36% enthält.
Dichlortoluol- | Siedepunkt bei | Fraktion |
Isomercs | 1,013 Bar | |
(760 mm Hg) | ||
2.4- | 201,1° | I |
2.5- | 201,8 | I |
2,6- | 200,6" | I |
2,3- | 208,1° | M |
3,4- | 209,0° | Il |
Eine weitere Auftrennung der ersten Fraktion mit Hochleistungskolonnen oder mittels extraktiver Destillation
führt zu einer Anreicherung des 2^-Dichlortoluols.
Zwar läßt sich reines 2£-Dichlortaluo! aus der durch
destillative Auftrennung des Chlorierungsgemisches erhaltenen ersten Fraktion oder aus den durch
vorstehend genannte spezielle Destillationsverfahren hergestellten Konzentraten durch stufenweise Kristallisation
mit oder ohne Lösungsmittel gewinnen, es ist jedoch bekannt, daß bei einem Ausgangsmaterial mit
geringem Gehalt an 2^-DichlortoIuol nicht nur eine
entsprechend geringe Ausbeute an 2^-DichlortoIuol
erhalten wird, sondern auch mehr Kristallisationsstufen ausgeführt werden müssen.
Aufgrund der vorstehend geschilderten technischen Schwierigkeiten wird 2^-DichIortoIuol technisch meist
nicht durch Chlorieren von Toluol oder 2-ChlortoluoI,
sondern durch Sandmeyer-Reaktion aus 2-Amino-5-chlor-toluol
oder 3-Amino-6-chlor-toluol hergestellt Jedoch ist dieses Verfahren aufwendig, so daß das
ungelöste Problem besteht, 24-Dichlortoluol in einfacher
Weise durch Chlorieren von Toluol oder 2-Chlorto!uo! herzustellen oder wenigstens eine Verschiebung
der Zusammensetzung des Chlorierungs-Gemisches zu höheren Anteilen an 2^-DichlortoIuol zu
erreichen.
Aus der DE-AS 15 43 020 ist es zwar bekannt, Mischungen von Monochlortoluolen mit hohem Gehalt
an p-ChlortoluoI durch Chlorierung von Toluol in
jo Gegenwart eines Katalysators herzustellen, der aus
Eisen(HI)-halogenid und Schwefel oder Schwefelhalogenid in bestimmten Verhältnissen besteht die Chlorierung
von 2-ChlortoluoI zu 2,5-Dichlortoluol ist in dieser
Auslegeschrift jedoch nicht erwähnt
Zur Herstellung von Chlortoluol mit einem relativ hohen Gehalt an p-ChlortoIuol ist es ferner aus der
DE-OS 15 93 590 bekannt, Toluol in Gegenwart eines Ring-Chlorierungskatalysators und einer organischen
Schwefelverbindung mit einem zweiwertigen Schwefelatom, die mindestens teilweise in dem Reaktionsgemisch
löslich ist, als zweiten Katalysator zu chlorieren. Auch in dieser Offenlegungsschrift ist weder 2-Chlortoluol
als Ausgangsverbindung der Chlorierung noch 2,5-Dichlortoluol als deren Endprodukt genannt
4-, Das beanspruchte Verfahren der Chlorierung von
2-ChlortoluoI oder eines 2-Chlortoluol enthaltenden
Reaktionsgemisches unterscheidet sich hinsichtlich Ausgangsverbindung und Endprodukt vom Stand der
Technik.
V) Gegenstand der Erfindung ist daher das in den
vorstehenden Patentansprüchen aufgezeigte Verfahren zur Herstellung von 2,5-Dichlortoluol.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bevorzugt zwischen 20 und 800C, insbesondere zwischen 20 und
v> 50° C, durchgeführt.
Im allgemeinen wird das erfindungsgemäße Verfahren bei Normaldruck durchgeführt, es ist jedoch auch
möglich, bei vermindertem oder erhöhtem Druck, etwa im Druckbereich von 0,03 bis 10 Bar; jedoch wird
Mi bevorzugt bei Normaldruck gearbeitet Im allgemeinen
bringt eine Abweichung vom Normaldruck keinen wesentlichen Vorteil; ein bestimmter Druckbereich ist
nicht erfindungswesentlich.
Wesentliches Merkmal der Erfindung ist die Verwen-
' ■> dung von Schwefel und/oder Schwefelverbindungen als
Katalysator. Als solche Schwefelverbindungen finden alle Schwefelverbindungen Verwendung, deren Schwefel
mil Chlor reagieren kann und die höchstens eine
Schwefel-Sauerstoff-Doppelbindung enthalten.
Als solche seien beispielsweise genannt: anorganische
Sulfide, insbesondere die Sulfide und Polysulfide des Ammoniums, der Alkali- und Erdalkalimetalle, insbesondere
des Natriums und Kaliums, der achten Gruppe des periodischen Systems der Elemente, insbesondere des
Eisens, Kobalts mid Nickels, der ersten bis fünften
Nebengruppe des periodischen Systems der Elemente, insbesondere des Kupfers, Zinks, Zinns, Arsens,
Antimons, die Schwefelverbindungen der Halogene, insbesondere des Chlors;
die Schwefelverbindungen schließen weiterhin viele organische Verbindungen ein, die ein oder mehrere
zweiwertige Schwefelatome enthalten und mindestens in einem beschränkten Ausmaß in dem Reaktionsgemisch
löslich sind. Beispielsweise seien genannt: aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische und aromatische
Mercaptane und Dimercaptane wie Methylmercaptan, Äthylmercaptan, Cyclopentyl- und Cyclohexylmercaptan,
Benzylmercaptan, Thiophenol;
symmetrische und unsymmetrische organische Sulfide und Disulfide deri'ormeln R—S—R und R—S-S-R, in denen R für Alkyf, Cycloalkyl, Aralkyl und Aryl stehen kann und die beiden Reste R auch verschieden sein können wie Dimethylsulfid, Dimethyldisulfid, Methyläthylsulfid, Diphenylsulfid, Diphenyldisulfid, Phenylmethylsulfid;
symmetrische und unsymmetrische organische Sulfide und Disulfide deri'ormeln R—S—R und R—S-S-R, in denen R für Alkyf, Cycloalkyl, Aralkyl und Aryl stehen kann und die beiden Reste R auch verschieden sein können wie Dimethylsulfid, Dimethyldisulfid, Methyläthylsulfid, Diphenylsulfid, Diphenyldisulfid, Phenylmethylsulfid;
cyclische Sulfide wie Thiophane, Thiophene, Alkyl-, Aryl- und Aralkylthiophene und cyclische Trimere von
Thioaldehyden und cyclische Trimere von Thioaldehyden und Thioketonen;
Thioäther; Thiosäuren, Alkyl- und Alkylenester von Thiosäuren und Alkali-, Erdalkali-, Schwermetall-,
Ammonium- und Aminsalze von Thiosäuren und deren Mischungen.
Besondere Beispiele dieser organischen zweiwertigen Schwefelverbindungen schließen Thio^hen, Benzthiophen,
25-DimethyIthiophen, 2,5-Diphenylthiophen, TetramethyIsulfid,Trithione,
Phenylmercaptan.Thiokreso-Ie,
Decylmercaptan, Hexadecylmercaptan, Oktadecylmercaptan, Dimethylsulfid, Thiobenzoesäure, Thioglykolsäure,
Dithiosalicylsäure, Natriumdithiosalicylat, Nickelthiobenzoat, Ammoniumthiobenzoat, Dimethylammoriiumthiobenzoat,
Butylthiosalicylat, Äthylentriothiocarbonat
und Natriumtrithiocarbonat ein.
Wegen ihrer leichten Zugänglichkeit werden bevorzugt Schwefel, Dischwefeldichlorid und Thionylchlorid
verwendet, wobei Schwefel in jeder Modifikation eingesetzt werden kann, insbesondere wird wegen der
leichten Dosierbarkeit Dischwefeldichlorid bevorzugt.
Schwefelverbindungen, die mehr als ein doppelt gebundenes Sauerstoffatom am Schwefel enthalten, wie
Sulfurylchlorid, Chlorsulfonsäure, organische Sulfonsäuren, schweflige Säure und Schwefelsäure, können für das
erfindungsgemäße Verfahren keine Verwendung finden. Dagegen können organische Sulfinsäuren im erfindungsgemäßen
Verfahren Verwendung finden.
Schwefel und/oder die erfindungsgemäßen Schwefelverbindungen
Finden in einer Menge von wenigstens 0,05 Mol je MoI üblichen Katalysators Verwendung;
nach oben hin ist die Menge lediglich durch wirtschaftliche Erwägungen begrenzt; bevorzugt finden etwa 0,5
bis 20 Mol, insbesondere 0,5 bis 1,0 Mol Schwefel und/oder Schwefelverbindung je Mol üblichen Katalysators
Verwendung.
Die üblichen Katalysatoren für die Kernchlorierung von Toluol sind Stand der Technik; beispielsweise seien
genannt:
Eisen, Eisen(III)-chlorid, Antimonpentachlorid, Aluminiumchlorid,
Zinntetrachlorid, Thalliumchlorid, Zinnchlorid, Wolframhexachlorid, Titantetrachlorid; bevorzugt
werden von diesen Eisen(IH)-chlorid und Antimon(III)-chlorid
verwendet.
Die Menge des in dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung findenden üblichen Katalysators beträgt
im allgemeinen etwa 0,01 bis 5,0, bevorzugt 0,05 bis 1,0 und insbesondere 0,1 bis 0,5 Gew.-% Katalysator,
bezogen auf das eingesetzte 2-Chlortoluol.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchgeführt
werden.
Dabei kann das erfindungsgemäße Verfahren einmal so durchgeführt werden, daß in einer ersten, hier nicht
unter Schutz gestellten Stufe Toluol in bekannter Weise mit etwa 0,5 bis 1,5 vorzugsweise 0,9 bis 1,1 Mol Chlor je
Mol Toluol in Gegenwart von etwa 0,01 bis etwa 5,0 Gew.-% der üblichen Katalysatoren im Temperaturbereich
von etwa 0 bis etwa 200° C, vorzugsweise von 50 bis 140° C, in einer ersten Stufe monochloriert wird und
anschließend nach Zusatz der gewählten Menge Schwefel und/oder erfindungsgemäßer Schwefelverbindung
bis zum Umsatz von insgesamt etwa 1,5 bis etwa 2,5 MoI, vorzugsweise 1,8 bis 2,0 MoI Chlor pro Mol
Toluol weiterchloriert wird. In dieser zweiten Stufe beträgt die Reaktionstemperatur 0°C bis 150° C,
vorzugsweise 20 bis 50° C.
Nach einer weiteren Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens wird Schwefel und/oder die gewählte
erfindungsgemäße Schwefelverbindung bereits dem Toluol in entsprechender Menge zugesetzt und die
Chlorierung bis zur Aufnahme der vorstehend angegebenen Gesamtchlormenge in dem vorstehend für die
zweite Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens angegebenen Temperaturbereich durchgeführt.
Als Ausgangsmaterial des erfindungsgemäßen Verfahrens kann reines 2-Chlortoluol eingesetzt werden,
besonders vorteilhaft jedoch auch ein Gemisch, das bei der Monochlorierung von Toluol nach Abtrennung des
3- und 4-ChlortoIuoIs verbleibt und das -/orwiegend aus
2-Chlortoluol besteht.
Die Chlorierung von Toluol und Cnlortoluolen ist bekannt und Stand der Technik. Das gilt sowohl für
diskontinuierliche, chargenweise als auch kontinuierliche Durchführung des Verfahrens.
Der neue, zusätzliche Katalysator, nämlich Schwefel und/oder die erfindungsgemäßen Schwefelverbindungen,
kann in entsprechender Menge beim diskontinuierlichen Verfahren sowohl dem Toluol als auch dem rohen
oder reinen 2-Chlortoluol zugesetzt werden.
Bei kontinuierlicher Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens können Schwefel und/oder die
erfindungsgemäße Schwefelverbindung sowohl den Ausgangsverbindungen Toluol und/oder 2-Chlortoluol
als auch der anderen Ausgangsverbindung Chlor in entsprechender Menge zugefügt werden. Ferner ist es
bei kontinuierlicher Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens möglich, Schwefel und/oder erfindungsgemäße
Schwefelverbindung von den Ausgangsverbindungen getrennt über einen eigenen Einlaß in den
Reaktionsraum kontinuierlich einzuführen, insbesor dere dann, wenn Schwefel und/oder erfindungsgen äße
Schwefelverbindung in flüssigem oder gasförmi ;em Zustand vorliegen oder vorher in diesen über! ihrt
worden sind. Im allgemeinen ergibt sich hierbei jec ->ch
kein wesentlicher Vorteil.
Die kontinuierliche Chlorierung kann auch in
Gegenwart der üblichen Katalysatoren in zwei Stufen,
z, B. in zwei hintereinandergeschalteten Chlorierungsgefäßen,
derart durchgeführt werden, daß nach der ersten Stufe nach Umsatz von ca, 1 Mol Chlor mit 1 Mol
Toluol erst der erfindungsgemäße Schwefelkatalysator eindosiert wird.
Die Aufarbeitung des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Reaktionsgemisches kann entsprechend
dem Stand der Technik erfolgen, beispielsweise durch fraktionierte Destillation und/oder Kristallisation.
Entsprechend dem Stand der Technik kann das erhaltene Reaktionsgemisch vor der Auftrennung mit
einem Inertgas wie Stickstoff zur Entfernung gelösten Chlorwasserstoffs gespült und zur Entfernung saurer
Nebenprodukte in üblicher Weise neutralisiert und gewaschen werden, z. B. mit wäßrigen Lösungen der
Hydroxide, Hydrogencarbonate und Carbonate der Alkali- und Erdalkalimetalle wie Natronlauge, KaIkmilch
oder Sodalösung.
Es ist überraschend, daß das erfindungsgemäße Verfahren unabhängig vom gewählten üblichen Katalysator
und insbesondere mit einem Antimontrichlorid-KataJysator
einen besonders hohen Anteil an 2,5-Dichlortoluol ergibt, da in der US-PS 19 46 040 eine
Mischung aus Schwefel und Antimontrichlorid gerade als Katalysator für die p-Chlorierung bestimmter
monosubstituierter Benzole wie Toluol vorgeschlagen
wird.
Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in folgendem begründet:
Es wird ein Isomeren-Gemisch mit hohen 2,5-Dichlortoluol-Anteil
erhalten, dessen Auftrennung erstmals in technisch einfacher und wirtschaftlich vertretbarer
Weise möglich ist Damit ist es nicht mehr notwendig, 2,5-Dichlortoluol nach dem aufwendigen Verfahren der
Sandmeyer-Reaktion herzusteilen. So kann der 2,5-Dichlortoluol-Anteil im rohen Chlorierungsgemisch
gegenüber dem Stand der Technik von etwa 22% auf etwa 40%, d. h. praktisch auf das doppelte, gesteigert
werden. Damit nimmt der 2,5-DichlortoluoI-Gehalt in
der vorerwähnten ersten Fraktion der destillativen Auftrennung von etwa 36 auf etwa 64% zu. Wird
2-Chlortoluol als Ausgangsmaterial für die Chlorierung
eingesetzt, so beträgt der entsprechende Gehalt 71% gegenüber 43%.
Es ist zwar bereits bekannt, durch Chlorierung von Toluol in Gegenwart der Chloride des Titans, Thalliums,
Zinns, Zirkoniums und Wolframs im Temperaturbereich zwischen etwa —5° C bis etwa 6O0C ein Chlorierungsgemisch
herzustellen, bei dem sich Chlor bevorzugt in 2- und 5-Stellung befindet (US-PS 30 00 975); jedoch ist in
den Beispielen lediglich die Monochlorierung und Trichlorierung beschrieben. Nach eigenen Untersuchungen
steigt bei der Dichlorierung der Gehalt an 2,5-Dichlortoluol lediglich auf 39% gegenüber den etwa
22% entsprechend dem Stand der Technik (siehe Beispiel 1).
Ein weiterer Nachteil des Verfahrens der US-PS 30 00 975 ist ferner die niedrige Reaktionstemperatur
und die geringe Wirksamkeit der verwendeten Katalysatoren, so daß die Raum-Zeit-Ausbeute wesentlich
geringer als die sonst dem Stand der Technik entsprechende ist.
Für die Durchführung der nachstehend aufgeführten Beispiele wmde ein stählerner Rührwerkskessel von
10 mJ Inhalt verwendet, der mit Mantelkühlung, Chlor-
einleitungs-, Füll- und Entleerungsrohren sowie einem
Abgaskühler versehen war, so daß lediglich bei Norrnaltemperatur und Normaldruck gasförmige Stoffe,
insbesondere der als Nebenprodukt gebildete Chlorwasserstoff, entweichen konnten.
Beispiel 1
(Vergleichsbeispiel)
(Vergleichsbeispiel)
5700 kg (61,9 IcMoI) Toluol wurden mit 15 kg Antimon(lII)-ch!orid verrührt und während 34 Stunden
bei etwa 1200C mit 8800 kg (124,1 kMol) Chlor
umgesetzt. Das in einer Menge von 980O kg erhaltene Reaktionsprodukt besaß folgende Zusammensetzung,
wobei in der zweiten Spalte unter »Fraktion I« die Zusammensetzung der durch Destillation im Bereich
von 201 bis 203°C/760 Torr erhaltenen ersten Fraktion angegeben ist.
Chlorierungs | Fraktion I | |
gemisch | ||
o-Chiortoluoi | •/.7<M> | |
p-Chlortoluol | 2,7% | |
2,4-Dichlortoluol | 25,2% | 39^% |
2,5-Dichlortoluol | 22,5% | 35,7% |
:\5-Dichlortoluol | 15,4% | 24,4% |
2,3-Dichlortoluol | 7,7% | |
3,4-Dichlortoluol | 4,5% | |
Trichlortoluole | 143% |
Diese »Fraktion I« wird nach Neutralisation des Reaktionsgemisches mit 200 kg 15gew.-%iger wäßriger
Sodaiösung und fraktionierter Destillation in einer Menge von 6170 kg (383 kMol = 62% der Theorie)
erhalten.
Durch stufenweise Kristallisation in bekannter Weise bei etwa —15 bis —35°C und jeweiliges Abtrennen des
nichtkristallisierenden Anteils lassen sich aus diesem Gemisch 755 kg (4,7 kMol = ca. 12% der Theorie),
2,5-Dichlortoluol mit einer Reinheit von 98% und 5415 kg (33,6 kMol = ca. 88% der Theorie) Dichlortoluol-Gemisch
mit einem Gehalt von etwa 27% 2^5-Dichlortoluol erhalten.
5700 kg Toluol werden mit 15 kg Antimon(III)-chlorid
verrührt und unter Rühren bei etwa 1200C mit 4400 kg Chlor umgesetzt. Das erhaltene Chbrierungsgemisch
hat die folgende Zusammensetzung:
5,6% Toluol
63,2% o-Chlortoluol
63,2% o-Chlortoluol
3,iD% m-Chiortoluol
23,5% p-Chlortoluol
23,5% p-Chlortoluol
4,7% Dichlortoluole
Nach Abkühlen werden dem erhaltenen Gemisch 15 kg (0,1 Mol) Dischwefeldichlorid zugeführt und die
Chlorierunp bei etwa 500C durch Einleiten weiterer
4400 kg Chlor zu Ende geführt Dann wird das erhaltene Reaktionsgemisch abgekühlt, mit 200 kg 15gew.-%iger
wäßriger Sodalösung neutralisiert und anschließend die wäßrige Phase abgetrennt.
Anschließend wird die organische Phase fraktioniert destilliert uni im Siedebereich 2010C bis 203°C/760
Torr 6200 kg (38,5 kMol = 62,2% der Theorie) der 2,5-Dichlortoluol enthaltenden Fraktion erhalten.
Δ J
Nachstehend ist die prozentuale Zusammensetzung
des Reaktionsgemische«; sowie der Fraktion I angegeben.
ο Chlortoluol
p-Chlortoluol
2,4-Dichlortoluoi
2,5-Dichlortoluol
2.6-D'chlortoluol
2.3-Dichlortoluol
3.4-Dichlortoluol
Trichlortoluolc
Chlor gemisili
4,0%
5.3%
17,0%
40.8%
5.6%
7.6%
7.7%
12.6%
Fraktion I
28.6%
64.4%
8.8%
Durch stufenweise kristallisation erhält man aus
6200 kg der Fraktion I 3220 kg (20.0 kMol = 52% der
Theorie) 2.5-Dichlortoluol mit einer Reinheit von 98%
und 2980 kg (18,5 kMol = 48% der Theorie) Dichlorto-Ιύϋί-GciViisL-ii
mii einem Gehaii von etwa 28'Vi)
2.5-Dichlortoluol.
Beispiel 3
(Vergleichsbeispiel)
In 6000 kg (47,4 kMol) 2-Chlortoliiol werden 12 kg
Fisen(lll)-chlorid gelöst und bei etwa 50°C 2900 kg
Chlor (40,9 kMol) eingeleitet.
Nach beendeter Chlorierung wird das in einer Menge von 7390 kg erhaltene Reaktionsgemisch in der in
Beispiel I beschriebenen Weise aufgearbeitet, wobei bei der fraktionierten Destillation im Siedebereich 201 bis
2O3°C/76O Torr 4610kg (28,6 kMol = 60,3% der
Theorie) Dichlortoluolc erhalten werden.
Nachstehend ist die Zusammensetzung des Rcak
tionsgemisches und der Fraktion I angegeben:
Chlorierungsgemisch
o-Chlortoluol
2.4-Dichiortoluol
2.5-Dichlortoluol
14.2% 15.1% 27.0%.
Fraktion I
24.2% 43.3%
2,6 Dichlortoluol
2,3-Dichlortoluol
Prichlortoluole
2,3-Dichlortoluol
Prichlortoluole
20.3%
13,9%
9,5%
I I1Ik(IiMl I
32.5%
Durch fraktionierte Kristallisation in bekannter Weise erhält man aus der Fraktion 1 890 kg (5,5
Mol = ca. 20% der Theorie) 2,5-Dichlortoluol mit einer Reinheit von 99% und 3720 kg (23,1 Mol = ca. 80% der
Theorie) Dichlortoluol-Gemisch mit etwa 30% 2.5 Dichlortoluol-Gehalt.
In 6000 kg 2-Chlortoluol werden 12 kg F.isen(lll)
chlorid und 6 kg Schwefel gelöst und unter Rühren bei etwa 50" C 2900 kg Chlor eingeleitet.
Bei der Aufarbeitung des Chlorierungsgemisches, wie sie in Beispiel I beschrieben ist, erhält man 7370 kg
Keaktionsgemisch. aus dem durch fraktionierte Destillation im Siedebereich 20I0C bis 203°C/760Torr 5225 kg
(32,5 kMol = etwa 79,5% der Theorie) Dichlortoluole als Fraktion I erhalten werden.
Nachstehend ist die Zusammensetzung des Reaktionsgemisches sowie der Fraktion I angegeben.
o-Chlortoluol
2,4-Dichlortoiuol
2,5-Dichlortoluol
2.6-Dichlortoluol
2.3-Dichlortoluol
Trichlortoluole
Durch fraktionierte Kristallisation in bekannter Weise erhält man 3130 kg (19,4 Mol = 60% der
Theorie) 2,5-Dichlortoluol von 99% Reinheit und
2095 kg (13,0 Mol ·= 40% der Theorie) Dichlortoluol-Gemisch
mit einem Gehalt von etwa 30% 2,5-Dichlortoluol.
Chlonenings- | Fraktic |
(T p m j t Q Κ | |
13.8% | |
12,2% | 17,2% |
50.6% | 71.4% |
8,1% | 1 1.4% |
7,2% | |
8,1% |
809 634/368
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von 2,5-DichIortoluol
durch Chlorierung von 2-Chlortoluol in Gegenwart von für die Kernchlorierung von Toluol üblichen
Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung zusätzlich in Gegenwart
von Schwefel und/oder einer Schwefelverbindung, deren Schwefel mit Chlor reagieren kann und die
höchstens eine Schwefel-Sauerstoff-Doppelbindung enthält (Menge: wenigstens 0,05 Mol Schwefel
und/oder Schwefelverbindung je Mol üblichem Kernchlorierungskatalysator) bei 0 bis 1500C durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man 0,5 bis 20 Mol Schwefel und/oder Schwefelverbindung je Mol üblichen Kernchlorierungskatalysators
verwendet
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als organischen Ausgangsstoff
eine Umsetzungsmischung verwendet, die durch Umsetzung von Toluol mit 0,5 bis 1,5 Mo!
Chlor, je Mol Toluol, in Gegenwart von etwa 0,01 bis etwa 5,0 Gew.-Vn eines üblichen Kernchlorierungskatalysators
bei 0 bis 2000C hergestellt worden ist, und diesen Ausgangsstoff nach Zusatz der gewählten
Menge Schwefel und/oder erfindungsgemäßer Schwefelverbindung bis zum Umsatz von insgesamt
etwa 1,5 bis etwa 2,5 MoI Chlor, je Mol Toluol, weiterchloriert.
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DE2523104B2 DE2523104B2 (de) | 1977-12-29 |
DE2523104C3 true DE2523104C3 (de) | 1978-08-24 |
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