DE2721640C2 - Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dichloracenaphthen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 5,6-DichloracenaphthenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C17/00—Preparation of halogenated hydrocarbons
- C07C17/093—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens
- C07C17/10—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms
- C07C17/12—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens of hydrogen atoms in the ring of aromatic compounds
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dichloracenaphthen durch Umsetzung
von Acenaphthen mit bestimmten Mengen an Chlorierungsmittel in Gegenwart von Titantetrachlorid und
Schwefel oder bestimmten Schwefelverbindungen.
Es ist aus der japanischen Patentveröffentlichung 5333/74 bekannt, daß man Acenaphthen in Gegenwart
eines Chlorierungskatalysators und in Gegenwart von Schwefel oder Schwefelverbindungen zu 5,6-Dichloracenaphthen
in einer Ausbeute bis zu 75 Prozent chlorieren kann. Als Chlorierungskatalysator werden neben
Eisenverbindungen Antimonchlorid, Antimonsulfid, Zinkchlorid, Zinnchlorid, Kupferchlorid und Kupfersulfat
genannt. Aluminiumchlorid wird als optimaler Katalysator beschrieben. Das Chlorierungsmittel wird
in einer Menge von 2,5 Mol je Mol Acenaphthen verwendet.
Es wurde nun gefunden, daß man 5,6-Dichloracenaphthen der Formel
(D
durch Umsetzung von Acenaphthen mit einem Chlorierungsmittel in Gegenwart eines Chlorierungskatalysators
sowie in Gegenwart von Schwefel, Schwefelhalogeniden oder Verbindungen des zweiwertigen Schwefels
vorteilhaft erhält, wenn man die Umsetzung mit einer Menge von 2 bis 2,45 Mol Chlorierungsmittel je Mol
Acenaphthen und in Gegenwart von Titantetrachlorid als Chlorierungskatalysator durchführt.
Die Umsetzung kann für den Fall der Verwendung von Sulfurylchlorid als Chlorierungsmittel durch die
folgenden Formeln wiedergegeben werden:
+ 2SO2CI2-
+ 2SO2 + 2HCl
Cl Cl
Im Hinblick auf den Stand derTechnik liefert das Verfahren nach der Erfindung überraschend auf einfachem
und wirtschaftlichem Wege 5,6-Dichloracenaphthen in besserer Ausbeute und Reinheit.
Als Chlorierungsmittel kommen im allgemeinen Chlor oder unter den Reaktionsbedingungen Chlor bildende
Stoffe, im allgemeinen Säurechloride, in Betracht. Das Chlorierungsmittel wird in einem Verhältnis
von 2 bis 2,45 Mol Chlorierungsmittel, insbesondere von 2,2 bis 2,45 Mol Chlor oder Mol anderem Chlorierungsmittel
je Mol Acenaphthen, umgesetzt. Als Chlorierungsmittel kommen im allgemeinen Säurechloride
der Phosphorsäure, phosphorigen Säure, Kohlensäure, Oxalsäure, Schwefelsäure, schwefligen Säure,
z. B. Sulfurylchlorid, Thionylchlorid, Phosphorpentachlorid, Phosphortrichlorid, Phosphoroxychlorid, Phosgen,
Oxalylchlorid in Frage. Bevorzugt sind Chlor, Thionylchlorid und insbesondere Sulfurylchlorid.
Die Umsetzung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von -20 bis +1500C, vorzugsweise von -10 bis
+ 1000C, insbesondere von 0 bis 400C, drucklos oder
unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt. Zweckmäßig verwendet man unter den
Reaktionsbedingungen inerte, organische Lösungsmittel. Als Lösungsmitel kommen z. B. in Frage: aromatische
Kohlenwasserstoffe, z. B. Halogenkohlenwasserstoffe, insbesondere Chlorkohlenwasserstoffe, z. B.
Tetrachloräthylen, 1,1,2,2-oder 1,1,1,2-Tetrachloräthan, Amylchlorid, Cyclohexylchlorid, Dichlorpropan,
Methylenchlorid, Dichlorbutan, Isopropylbromid, n-Propylbromid,
Butylbromid, Chloroform, Äthyljodid, Propyljodid, Chlornaphthalin, Dichlomaphthalin,
Tetrachlorkohlenstoff, 1,1,1- oder 1,1,2-Trichloräthan,
Trichlorethylen, Pentachloräthan, 1,2-Dichloräthan, 1,1-Dichloräthan, n-Propylchlorid, 1,2-cis-Dichloräthylen,
n-Butylchlorid, 2-, 3- und iso-Butylchlorid, Chlorbenzol,
Fluorbenzol, Brombenzol, o-, p- und m-Dichlorbenzol, o-, p-, m-Dibrombenzol, o-, m-, p-Chlortoluol,
1,2,4-Trichlorbenzol, 1,10-Dibromdekan, 1,4-Dibrombutan;
Nitrokohlenwasserstoffe wie Nitromethan, Nitroäthan, Nitrobenzol, o-, m-, p-Chlornitrobenzol,
o-Nitrotoluol; und entsprechende Gemische. Bevorzugt sind 1,2-Dichloräthan und Chlorbenzol.
Zweckmäßig verwendet man das Lösungsmittel in einer Menge von 400 bis 10000 Gewichtsprozent, vorzugsweise
von 400 bis 600 Gewichtsprozent, bezogen auf Acenaphthen.
Als weitere Katalysatoren kommen Schwefel, Schwefelhalogenide oder Verbindungen des zweiwertigen
Schwefels, vorteilhaft in einer Menge von 0,05 bis 0,5, insbesondere von 0,1 bis 0,2 Grammatom Schwefel oder
Mol Schwefelhalogenid oder Mol Verbindungen des zweiwertigen Schwefels je Mol Acenaphthen, in
Betracht. Als Schwefelhalogenide, zweckmäßig Schwefelbromide und insbesondere Schwefelchloride, kön-
nen Dischwefeldichlorid, Schwefeldichlorid, Schwefeltetrachlorid,
Dischwefeldibromid, Schwefelhexafluorid, Schwefeltetrafluorid verwendet werden. Gegebenenfalls
kann ein Schwefelchlorid, z. B. Sulfurylchlorid, Thionylchlorid, Dischwefeldichlorid, Schwefeldichlorid,
Schwefeitetrachlorid, gleichzeitig als Chlorierungsmittel und als Schwefelkatalysator dienen.
Weitere Schwefelkatalysatoren sind anorganische Verbindungen des zweiwertigen Schwefels, bevorzugt
Eisensulfid, Zinksulfid, Antimonsulfid, Alkalisulfide, z. B. Natrium- oder Kaliumsulfid, Alkalihydrogensulfide,
z. B. Lithium-, Natrium-, Kalium-hydrogensulfid, Ammoniumsulfid, Ammoniumpolysulfid. Auch Verbindungen,
die nur einen Teil des Schwefels im Molekül in zweiwertiger Form enthalten, wie Alkalithiosulfate,
z. B. Natriumthiosulfat, können verwendet werden. Als Katalysatoren verwendet man ebenfalls Lithium-, Rubidium-,
Caer-ium- und vorzugsweise Kalium-, Natrium- und Ammoniumpolysulfide, in deren Formeln Z2Sx Z
ein vorgenanntes Kation und χ die Zahl 2,3,4 und vorzugsweise
5 bedeutet. Die Polysulfide können nach üblichen Methoden, beispielsweise durch Zusammenschmelzen
des Sulfids, z. B. von Natriumsulfid, mit Schwefel oder durch Verkochen von Sulfidlaugen wie
Ammoniumsulfidlauge mit Schwefelzusätzen, hergestellt werden. Bezüglich der Herstellung wird auf UIlmanns
Encyklopädie der technischen Chemie, Band 15, Seiten 527 bis 530, verwiesen. Es kommen z. B. als Katalysatoren
die Di-, Tri-, Tetra- und Penta-sulfide des Ammoniums, Kaliums oder Natriums in Frage; bevorzogt
verwendet man Gemische von Polysulfiden, zweckmäßig solche, in denen alle 4 vorgenannten Sulfide
eines der 3 vorgenannten Kationen anwesend sind. Vorteilhaft kommen Mengen von 0,001 bis 0,01, insbesondere
von 0,0025 bis 0,003 Mol Polysulfid je Mol Ausgangsstoff II in Frage.
Weitere Schwefel katalysatoren sind organische Verbindungen des zweiwertigen Schwefels, bevorzugt
solche der Formel
H —S—R
Thiodiglykol, Thiodiglykolsäure.
Titantetrachlorid wird zweckmäßig in einer Menge von 0,05 bis 0,5, vorzugsweise von 0,1 bis 0,2 Gewichtsprozent,
bezogen auf Acenaphthen, verwendet.
Die Umsetzung kann wie folgt durchgeführt werden: Ein Gemisch aus Acenaphthen, Chlorierungsmittel,
Schwefelkatalysator, Titantetrachlorid und gegebenenfalls Lösungsmittel wird während 5 bis 8 Stunden bei
der Reaktionstemperatur gehalten. Der EndstoiT kann in üblicher Weise, z. B. durch Wasserdampfdestillation
und Filtration, isoliert werden.
Das nach dem Verfahren der Erfindung herstellbare 5,6-Dichloracenaphthen ist ein wertvoller Ausgangsstoff
für die Herstellung von Farbstoffen, Pflanzenschutzmitteln und Pharmazeutika. So kann man durch
Oxidation mit Salpetersäure oder Chromsäure die Verbindung der Formel I in 4,5-Dichlornaphthalsäureanhydrid
überführen, das nach dem in DE-PS 22 31 609 beschriebenen Verfahren zu wertvollen Aufhellern
umgesetzt werden kann.
Die in dem folgenden Beispiel aufgeführten Teile bedeuten Gewichtsteile.
Zu einem Gemisch aus 200 Teilen Chlorbenzol, 42 Teilen Acenaphthen, 0,6 Teilen Titantetrachlorid und
0,032 Teilen Thiophenol werden bei 25 bis 28°C innerhalb 5 Stunden 79 Teile Sulfurylchlorid gegeben. Man
rührt das Gemisch 2 Stunden nach und gibt 70 Teile Wasser zu. Das Reaktionsgemisch wird in 200 Teile Wasser
gegossen und das Chlorbenzol durch Einleiten von Wasserdampf abdestilliert. Man saugt das Gemisch ab,
wäscht den Feststoff mit Wasser und trocknet im Vakuum bei 6O0C. Man erhält 54 Teile (88,8% der
Theorie) 5,6-Dichloracenaphthen vom Fp. 148 bis 1520C.
40
(Π)
worin R einen aliphatischen Rest, vorzugsweise einen Alkylresi mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, oder einen
aromatischen Rest, vorzugsweise einen Phenylrest oder Naphthylrest, bedeutet. Die vorgenannten Reste können
noch durch unter den Reaktionsbedingungen inerte Gruppen und/oder Atome, z. B. Alkylgruppen, Alkoxygruppen
mit jeweils 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Carboxylgruppen, Sulfonsäuregruppen, den aromatischen
Rest substituierende Chloratome oder Bromatome, substituiert sein. Es kommen z. B. folgende Schwefelkatalysatoren
II in Betracht: Methyl-, Äthyl-, n-Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Isobutyl-, sek.-Butyl-, tert.-Butyl-,
Pentyl-, Hexyl-, Heptyl-, Octyl-, Nonyl-, Decylmercaptan;
Äthylen-, Propylen-, Isopropylen-, Butylen-, Isobutylen-, sek.-Butylen-, tert.-Butylen-, Pentylen-, Hexylen-(l,
<y)-dimercaptan; ω-Mercaptoäthanol, <y-Mercaptopropanol,
<y-Mercaptoisopropanol, ω-Mercaptobutanol,
Bis-CmercaptodiäthyO-sulfid; a-Mercaptoessigsäure,
α-Mercaptopropionsäure, 2-Mercapto-isobuttersäure,jß-Mercaptopropionsäure
sowie die entsprechenden Methylester und Äthylester; Thiophenol, o-, m-
und p-Thiokresol, o-, m- und p-Carboxythiophenol, o-,
m- und p-Chlorthiophenol, o-, m- und p-Bromthiophenol,
Pentachlorthiophenol, tr-^-Thionaphthol, 0-, round
ρ- Methoxythiophenol, ο-, m- und p-Thiobenzolsulfonsäure,
Xylylmercaptane, 4-Mercaptophthalsäure,
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dichloracenaphthen der Formel(DClCl Cldurch Umsetzung von Acenaphthen mit einem Chlorierungsmittel in Gegenwart eines Chlorierungskatalysators sowie in Gegenwart von Schwefel, Schwefelhalogeniden oder Verbindungen des zweiwertigen Schwefels, dadurch gekennzeichne t, daß man die Umsetzung mit einer Menge von 2 bis 2,45 Mol Chlorierungsmittel je Mol Acenaphthen und in Gegenwart von Titantetrachlorid als Chlorierungskatalysator durchfuhrt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772721640 DE2721640C2 (de) | 1977-05-13 | 1977-05-13 | Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dichloracenaphthen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772721640 DE2721640C2 (de) | 1977-05-13 | 1977-05-13 | Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dichloracenaphthen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2721640A1 DE2721640A1 (de) | 1978-11-16 |
DE2721640C2 true DE2721640C2 (de) | 1986-06-19 |
Family
ID=6008876
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19772721640 Expired DE2721640C2 (de) | 1977-05-13 | 1977-05-13 | Verfahren zur Herstellung von 5,6-Dichloracenaphthen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2721640C2 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0112722B1 (de) * | 1982-12-22 | 1987-05-13 | IHARA CHEMICAL INDUSTRY Co., Ltd. | Verfahren zur Herstellung von kernhalogenierten Monoalkylbenzolen |
-
1977
- 1977-05-13 DE DE19772721640 patent/DE2721640C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2721640A1 (de) | 1978-11-16 |
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