DE2521833A1 - Verfahren zum diskontinuierlichen messen in der schmelze eines tiegels und/oder entnehmen von proben aus dem tiegel und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum diskontinuierlichen messen in der schmelze eines tiegels und/oder entnehmen von proben aus dem tiegel und einrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
FRIEDo KRUPP GESELLSCHAFT MIT
BESCHRANKTER HAFTUNG IN ESSEN
Verfahren zum diskontinuierlichen Messen in der Schmelze eines Tiegels und/oder Entnehmen von Proben aus dem
Tiegel und Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
In Konverter-AnIagen muß der Blasvorgang durch Messungen
in der Schmelze des Tiegels und durch Probeentnahmen aus diesem sorgfältig überwacht werden· Zu diesem Zweck hat
man bisher den Blasvorgang jeweils für eine Messung und/oder eine Probeentnahme unterbrochen und in der Regel
den Tiegel aus seiner Arbeitsstellung in eine Lage gekippt, in der von Hand eine Meß-Sonde in den Tiegel eingeführt
und aus ihm herausgezogen sowie Proben aus dem Tiegel entnommen werden konnten. Das war mit einer außerordentlichen
körperlichen Belastung des betreffenden Arbeiters sowie mit einem erheblichen Verlust an Betriebszeit
verbunden·
Demgegenüber liegt der in den Ansprüchen gekennzeichneten
Erfindung die Aufgabe zugrunde zu vermeiden, daß für die Messungen in der Schmelze und die Probeentnahmen der
Tiegel aus seiner Arbeitsstellung herausgekippt und unter Umständen sogar der Blasvorgang unterbrochen wird, was
eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit des Betriebes bedeutet. Außerdem sollen die Voraussetzungen für eine Automatisierung
der Messungen und der Probeentnahmen geschaffen werden.
Die Erfindung bringt den Fortschritt, daß die Messungen und Probeentnahmen ohne nennenswerte körperliche Bean-
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spruchung eines Bedienungsmannes und praktisch ohne Verlust an Betriebszeit mit der gewünschten Häufigkeit
zuverlässig vorgenommen werden können» Zum Messen und zum Entnehmen von Proben verwendet man üblicherweise
Meßkartuschen mit je einem an eine Meßlanze angesetzten Meßkopf und einem die Meßlanze umgebenden
Papprohr, wobei die Meßlanze an das untere Ende eines Meßlanzenschaftes angesetzt wirdo Die Erfindung ermöglicht
es, daß dieser in der kurzen Zeit, während welcher eine Meßkartusche in den Tiegel und die Schmelze eingetaucht
und danach herausgezogen wird, nicht gekühlt zu werden braucht. Daher wird die mit einer Kühlung des
Meßlanzenschaftes verbundene Gefährdung vermieden. Auch
wird die Wirtschaftlichkeit des Betriebes weiterhin erhöht. Hierzu trägt ferner der Umstand bei, daß das Auswechseln
der Meßkartuschen sowie die Sicherstellung von Proben enthaltenden Meßköpfen zügig und betriebssicher
erfolgt.
Gemessen werden vor allem die Temperaturen der Schmelze bei verschiedenen Stufen des Blasvorganges mit Hilfe jeweils
eines Thermoelementes, dessen eine Lötstelle sich in dem Meßkopf befindet. Außerdem werden Sauerstoff—
Potential-Messungen und unter Umständen Kohlenstoff-Messungen durchgeführt.
Das Verfahren nach der Erfindung ist beispielsweise bei einem AOD (Argon-Oxygen-Decarbonisation) - Konverter oder
auch bei einem LD (Linz-Donanitz) - Konverter anwendbare
Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt} und zwar zeigen
— 2 —
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Figur 1 einen Teil einer Konverteranlage in Schrägansicht und teilweise im Schnitt durch den
Tiegel,
Figur 2 diesen Teil der Konverteranlage schematisch in einem
lotrechten Schnitt,
Figur 3 die zugehörige Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
nach der Erfindung in einem lotrechten Mittelschnitt quer zur Arbeitsbühne der Anlage,
Figur 4 den Schnitt nach der Linie IV-IV in Figur 3 in größerem Maßstab,
Figur 5 dieselbe Einrichtung in Ansicht mit dem Blick in Richtung des
Pfeiles A in Figur 3,
Figur 6 in einer Ansicht entsprechend Figur 5 schematisch die Seilführung
eines Hubwerkes,
Figur 7 den Schnitt nach der Linie VII-VII in Figur 5 - ohne einen in Figur
5 dargestellten Führungswagen - für eine abgewandelte Anordnung in einem größeren Maßstab
,
Figur 8 eine Meßkartusche mit einer Meßlanze und anschließenden
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Teilen in einem Axialschnitt,
Figur 9 Einzelheiten, teilweise in Schnitten und in Ansichten·
Mit 1 ist eine Arbeitsbühne einer Konverter-AnIage bezeichnete
Auf dem Rand der Bühne 1 ist eine Kranschiene 2 verlegt. Unterhalb der Arbeitsbühne 1 ist ein Tiegel 3 so
angeordnet, daß seine Öffnung k oben liegt· Der Tiegel 3
ist von einer Kaminschürze 5 überdacht, die mit einem geneigten Blech 6 in einen gegenüber dem Tiegel 3 gesetzten
Kamin 7 übergehto In dem geneigten Blech 6 befindet sich unterhalb der Plattform 8 der Arbeitsbühne 1 eine Öffnung
die von einer Klappe 10 abgedeckt werden kann.
Auf der Plattform 8 steht ein Gerüst, das in der Hauptsache aus zwei Doppel-T-Trägern 11 bestehto Diese sind mit parallel
zueinander liegenden Flanschen und mit einem Abstand voneinander symmetrisch zu der lotrechten Mittellinie der
Öffnung 9 angeordnet· An den einander zugekehrten Flanschen der Doppel-T-Träger 11 sitzen in lotrechter Anordnung
Schienen 12 mit T-förmigem Profil· Diese dienen zum Führen eines Wagens 13 in lotrechter Richtung, an dem das obere
Ende des Meßlanzenschaftes l4 befestigt ist· Der Wagen 13
hat einen Rahmen mit einem oberen Riegel 15· An jedem Ende dieses Riegels ist eine Rolle l6 gelagert, die an der
Schmalseite des Steges der betreffenden Schiene 12 anliegt» Zwei weitere Rollen 17 sind an jedem Ende des oberen Riegels
15 so gelagert, daß sie denselben Steg zwischen sich einfassen. Von dem oberen Riegel 15 aus erstrecken sich
zwei Holme nach unten über einen unteren Riegel l8 hinaus, an dem der Meßlanzenschaft lk befestigt ist. An den unteren
Enden dieser Holme sind je drei weitere Rollen 19» 20 in der gleichen Weise wie die Rollen l6 bzw. 17 gelagert, so
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daß der Wagen 13 entlang den beiden Schienen 12 geführt isto
Zum Heben und Senken des Wagens 13 dient eine Seilwinde, die auf einer Plattform 21 am oberen Ende des Gerüstes angebracht
ist· Die Winde hat zwei Treibscheiben 22 mit je drei Seil-Rillen. Zwischen ihnen ist eine Doppelbackenbremse
23 angeordnet. Die gemeinsame Welle der Treibscheiben 22 ist über ein Zahnrädergetriebe 24 mit der
Welle eines Motors 25 verbunden.
Unterhalb der Plattform 21 sind an zwei von dieser nach unten ragenden Armen 26 zwei Umlenkrollen 27 mit je zwei
Seil-Rillen gleichachsig zu den Treibscheiben 22 gelagert.
Zwei endlose Seile 28, die nur durch den an ihnen befestigten Rahmen 15» 18 des Wagens 13 sowie durch ein an ihnen
befestigtes Gegengewicht 29 unterbrochen sind, laufen dreimal über je eine der beiden Treibscheiben 22, zweimal um
je eine der Umlenkrollen 27 und £e einmal um eine Spannrolle
30· Die beiden Spannrollen 30 sind 'nit ihren Achsen
31 in lotrechten Schlitzen zweier Führungsgestelle
geführt. An den Achsen 31 hängen Spanngewichte 3^. Figur
veranschaulicht den Verlauf eines der Seile 28o Zur Verdeutlichung
sind schematisch die drei Rillen der Treibscheibe 22 mit verschiedenen Durchmessern und ebenso die
beiden Rillen der Umlenkrolle 27 mit verschiedenen Durchmessern dargestellte
Jedes Seil 28 verläuft von seiner Befestigungsstelle an
dem oberen Riegel 15 des Wagens 13 nach oben, ist dort in einer Rille der Treibscheibe 22 nach unten abgelenkt, von
da in einer Rille der Umlenkrolle 27 nach oben abgelenkt, alsdann in einer anderen Rille der Treibscheibe 22 geführt,
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um ±n der zweiten Rille der Umlenkrolle 27 nach oben um-·
gelenkt zu werden· Es läuft alsdann in der dritten Rille der Treibscheibe 22 um. In dem von da nach unten laufenden
Strang des Seiles 28 ist das Gegengewicht 29 befestigt. Dieser Strang umschlingt von unten her die Spannrolle 30
und ist von da nach oben zu der Befestigungsstelle an dem
unteren Riegel l8 des Wagens 13 geführt. Da das Seil 28 in den drei Rillen der Treibscheibe 22 um einen Winkel
von dreimal l80 geführt ist, ergibt sich insgesamt ein großer Umschlingungswinkel gegenüber der Treibscheibe 22.
Infolgedessen und dank der Spannung des Seiles 28 durch das auf die Spannrolle 30 wirkende Spanngewicht 3^ wird
das Seil 28 beim Antreiben der Treibscheibe 22 mitgenommen, ohne in den Rillen zu rutschen. Infolgedessen können
mittels der Seilwinde große Beschleunigungen und Verzögerungen des Wagens 13 und des an diesem sitzenden Meß—
lanzenschaftes l4 erzielt werden, ohne daß Vorkehrungen mit großem Platzbedarf getroffen werden müssen.
Die Bewegung des Wagens 13 nach oben und unten wird durch Puffer 66 bzw» 67 begrenzt.
Der Meßlanzenschaft l4 ist ein Stahlrohr von solcher Länge, daß es in der untersten Lage des Wagens 13 durch #ine Öffnung
in der Plattform 8 und durch die Öffnung 9 dee
Bleches 6 der Kaminschürze 5 so weit in den Tiegel 3 hineinragt, daß die an seinem unteren Ende sitzende Meßlan—
ze 35 und die diese umgebende Meßkartusche 36 tief genug
in die Schmelze 37 i«1 Tiegel 3 eintaucht. Beispielsweise
hat der Meßlanzenschaft eine lia'nge von ik Metern· (In
Fig. 1 und 3 ist die Meßlanze 2>5 ohne Meßkartusche dargestellt.)
Wie Figur 8 zeigt, ist an den Meßlanzenschaft die Meß-
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lanze 15 mittels eines Futters 38 angesetzt. Am unteren
Ende der Meßlanze 35 j die eine Länge von etwa 2 Metern
hat, ist ein Meßkopf 39 lösbar befestigt. Das geschieht in der Weise, daß ein an der Meßlanze 35 sitzender Zapfen 40 in eine Bohrung des Meßkopfes 39 eingesteckt und von zwei Kontakt—Ringen 4l festumschlossen ist, an welchen in dem Meßkopf 39 sitzenden Kontakt-Federn 42 mit so großem Druck anliegen, daß eine kräftige Klemm-Verbindung zwischen dem Meßkopf 39 und der Meßlanze 35 hergestellt ist· In dem Meßkopf 39 befindet sich die nicht dargestellte Lötstelle eines Thermoelementes zum Messen der jeweiligen Temperatur in der Schmelze 37· Die Lötstelle ist über die Kontakt-Federn 42 und die Kontakt-Ringe 4l mit Leitungen innerhalb der Meßlanze 35 verbunden. Der weitere Anschluß an Leitungen, durch welche die Meßwerte an eine Zentrale übertragen werden, erfolgt durch nicht dargestellte Kontakte oder induktiv innerhalb des Meßlanzenschaftes l4. Weiterhin kann der Meßkopf 39 zur Entnahme von Proben aus der Schmelze 37 eingerichtet sein.
hat, ist ein Meßkopf 39 lösbar befestigt. Das geschieht in der Weise, daß ein an der Meßlanze 35 sitzender Zapfen 40 in eine Bohrung des Meßkopfes 39 eingesteckt und von zwei Kontakt—Ringen 4l festumschlossen ist, an welchen in dem Meßkopf 39 sitzenden Kontakt-Federn 42 mit so großem Druck anliegen, daß eine kräftige Klemm-Verbindung zwischen dem Meßkopf 39 und der Meßlanze 35 hergestellt ist· In dem Meßkopf 39 befindet sich die nicht dargestellte Lötstelle eines Thermoelementes zum Messen der jeweiligen Temperatur in der Schmelze 37· Die Lötstelle ist über die Kontakt-Federn 42 und die Kontakt-Ringe 4l mit Leitungen innerhalb der Meßlanze 35 verbunden. Der weitere Anschluß an Leitungen, durch welche die Meßwerte an eine Zentrale übertragen werden, erfolgt durch nicht dargestellte Kontakte oder induktiv innerhalb des Meßlanzenschaftes l4. Weiterhin kann der Meßkopf 39 zur Entnahme von Proben aus der Schmelze 37 eingerichtet sein.
Der Meßkopf 39 sitzt an einem Papprohr 43, das die Meßlanze
35 nahezu auf deren ganzer Länge umgibt. Es ist am
oberen Ende durch eine Riffel-Verzahnung 44 der Meßlanze mit dieser verbunden·
oberen Ende durch eine Riffel-Verzahnung 44 der Meßlanze mit dieser verbunden·
Fig« 2 zeigt, daß der Meßlanzenschaft l4 durch Absenken des
Wagens 13 soweit nach unten gefahren ist, daß die Meßkartusche 36, bestehend aus dem Meßkopf 39 und dem Papprohr
43, fast vollständig in die Schmelze 37 eintaucht·
Die Zeit, während welcher der Meßlanzenschaft durch die Öffnung 4 des Tiegels 3 in diesen hineinragt, ist beschränkt
auf einige Sekunden· Denn einmal darf es nicht dazu kommen, daß das Papprohr 43 durchbrennte Denn andernfalls
würde die Meßlanze infolge von Anschmelzungen un-
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brauchbar werden und würde sich der Meßkopf 39 von der
Meßlanze "}5 lösen, so daß eine in ihm befindliche Probe
verloren wäre. Zum andern muß verhindert werden, daß der Meßlanzenschaft infolge der Wärmestrahlung im Inneren
des Tiegels 3» wo eine Temperatur von etwa 1750° C herrscht, eine so hohe Temperatur annimmt» daß er die
erforderliche Festigkeit verliert. Dem entspricht es, daß sich der Meßlanzenschaft, wenn er aus einem gewöhnlichen
Stahl besteht, auf seiner Oberfläche höchstens eine Temperatur von etwa 4oo C annehmen darf. Um das zu
gewährleisten, wird einerseits die Zeit, in welcher der Meßlanzenschaft innerhalb des Tiegels 3 verweilt, auf
wenige Sekunden beschränkte Zu diesem Zweck muß das Eintauchen des Meßlanzenschaftes in den Tiegel und das
Herausziehen mit großer Geschwindigkeit erfolgen. Demgemäß ist die Seilwinde 22 für die entsprechend großen
Beschleunigungen und Verzögerungen eingerichtet, wozu die anhand von Figur 6 geschilderte Führung der Seile 28 beiträgt.
Zum anderen wird dafür gesorgt, daß der Meßlanzenschaft eine ausreichende Wärme-Kapazität aufweist, d.h.,
daß die in der beschränkten Verweilzeit von dem Meßlanzenschaft vorallem durch Strahlung aufgenommene Wärmemenge
unter Berücksichtigung der spezifischen Wärme des Werkstoffes nur die beschränkte Temperaturerhöhung ergibt. Zu
diesem Zweck muß der Meßlanzenschaft l4 zumindest in seinem unteren Teil eine ausreichende Masse darstelleno Es muß
also das den Meßlanzenschaft l4 bildende Stahlrohr eine entsprechende Wandstärke habeno Man wird beispielsweise
eine Wandstärke von mehr als 8 mm wählen.
Wesentlich ist es, daß der untere Teil des Meßlanzenschaftes,
wenn er beim Eintauchen der Meßkartusche 36 in die Schmelze
unterhalb der Kaminschürze 5 der Wärmestrahlung aus dem
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Tiegel ausgesetzt ist, nicht gekühlt -wird· Dies bedeutet
die Vermeidung eines beträchtlichen konstruktiven Aufwandes und die Gefahr von Betriebsstörungen. Das wird durch die
erwähnte große Wärme-Kapazität des Meßlanzenschaftes so wie durch die kurze Verweilzeit in dem Bereich unterhalb der
Kaminschürze 5 erreicht, was wiederum dadurch bedingt ist, daß das Papprohr 35 nur ganz kurze Zeit - es werden beispielsweise
5 Sekunden veranschlagt - in der Schmelze eingetaucht bleiben darf.
Wenn aber der Meßlanzenschaft l4 wieder nach oben aus der Öffnung 9 herausgefahren wird, wird er mit Hilfe von Düsen
gekühlt, die nahe oberhalb des Bleches 6 der Kaminschürze 5 angeordnet sind. Aus diesen Düsen treten starke Luftstrahlen
aus, welche feinstverteilte Wassertröpfchen enthalten. Luft allein würde keinen ausreichenden Wärmeübergang vermitteln,
und Wasser schlechthin könnte, wenn es in den Tiegel gelangen würde, zu Knallgas-Bildung führen. Die feinsten Wassertröpfchen
innerhalb der Luftstrahlen hingegen werden mit der Gasströmung vorzugsweise im Kamin 7 fortgetragen. Die
Temperatur im Kamin reicht nicht zur Knallgas-Bildung aus·
Durch diese Sprüh-Kühlung wird außerdem erreicht, daß ein
Teil der Schlacke, die sich an den Meßlanzenschaft l4 beim
verweilen dicht über der Schmelze 37 angesetzt hatte, infolge thermischer Eigenspannung abgesprengt wird. Zweckmäßig werden
die Düsen 45 dicht oberhalb der Öffnung 9 angeordnet, damit
keine mechanische Beeinträchtigung der darüberliegenden Teile befürchtet werden muß.
Figur 13 zeigt eine der Düsen 45 in einem Axialschnitt. An
das eine Ende 46 der Düse wird eine Leitung zum Zuführen von Luft angeschlossen, während sich etwa in der Mitte der Düse
45 kurz vor dem Beginn der Verjüngung der Düsenbohrung ein
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Anschluß 47 für das von der Luft zu versprühende Wasser befindet.
Figur l4 zeigt einen Querschnitt durch den Meßlanzenschaft l4 und in Draufsicht einen Kranz von Düsen 45 ,
die gemäß der Ansicht nach Figur 15 ihre Luft-Wassertröpfchen-Strahlen schräg nach unten auf den Meßlanzenschaft
l4 richten.
Oberhalb der Düsen 45 sind Werkzeuge zum Entfernen von
Schlacken angebracht, welche sich auch nach dem Durchgang zwischen den Düsen 45 noch an den Meßlanzenschaft
l4 befinden. Wie Figur 9 zeigt, kann es sich um Meißel 50 handeln, die rings um den Meßlanzenschaft mit nach
unten gerichteten Schneiden so angeordnet sind, daß bei der Bewegung des Meßlanzenschaftes nach oben sich an
diesem sitzende Schlacken 51 gegen die Schneiden pressen· Nach Figur 10 können die Meißel 52 pendelnd aufgehängt
werden, wobei die Schneidkanten zum Beispiel mittels einer auf den Meißel wirkenden Spiralfeder 53 gegen
die Oberfläche des Meßlanzenschaftes gedruckt werden und so anhaftende Schlacke 54 bei der Bewegung des Meßlanzenschaftes
nach oben abstreifen. Figur 11 zeigt, daß zum Beispiel zwei Kränze solcher pendelnder Meißel 52
rings um den Meßlanzenschaft l4 angeordnet werden können. Bs ist auch möglich, daß gemäß Figur 12 der Meßlanzenschaft
l4 von einem Abstreifring 54 umschlossen wird,
dessen scharfe Kante nahe an die Oberfläche des Meßlanzenschaftes heranreicht.
Wenn der Meßlanzenschaft soweit hochgezogen ist, daß sich
die an der Meßlanze 35 sitzende Meßkartusche 36 in dem Raum oberhalb der Plattform 8 befindet, wird das Papprohr
43 an seinem oberen und seinem unteren Ende durch
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zwei Zangen 55 festgehalten. Infolgedessen wird die
Meßlanze 35» wenn der Meßlanzenschaft lA weiter angehoben
wird, aus dem Papprohr 35 herausgezogen· Hierbei löst sich einerseits die Klemmverbindung zwischen dem
Zapfen 40 und den Kontaktringen 4l und zum andern die Riffel-Verzahnung 44 von dem oberen Ende des Papprohres
43· Alsdann läßt man das Papprohr 43, indem die
Zangen 45 gelöst werden, in den Tiegel 3 durch die Öffnung 9 der Schürze 6 hindurch fallen. Dabei verbleibt
der Meßkopf 39 an dem Papprohr 43» falls er keine Probe
enthält. Wenn aber der Meßkopf 39 eine Probe entnommen hat, wird er, bevor man das Papprohr 43 in den Tiegel 3
fallen läßt, von dem Papprohr abgetrennt. Das geschieht mittels einer umlaufenden, mit einem Schneidrand versehenden
Trennscheibe 56· Diese sitzt, wie Figur 7
zeigt, an einem Schwenkarm 57» der selbst auf einer um eine lotrechte Achse drehbargelagerten Welle 58 sitzt.
Diese wird mittels eines Hebelarmes 59» en dem ein Kraftgerät
angreift, so gedreht, daß die Trennscheibe 56 in die
in Figur 7 niit strichpunktierten Linien angedeutete Lage
geschwenkt wird, wobei die Trennscheibe durch ein Aggregat 68 (Fig· 5) in Drehung versetzt wird· Hierbei
schneidet die Trennscheibe 56, die, wie Figur 8 zeigt,
in Höhe der Oberkante des Meßkopfes 39 angeordnet ist, das Papprohr 43 dicht über dem Meßkopf 39 durch. Vorher war
ein trichterförmxges oberes Ende eines Führungsrohres (Figur l) in den Raum unterhalb des Meßkopfes geschwenkt
worden. Der abgetrennte Meßkopf fällt daher in das Rohr 60 und wird durch dieses einem Fördermittel zugebracht,
welches den Meßkopf zur Auswertung der in ihm befindlichen Probe zu der Zentrale bringt.
Die Einrichtung ist mit zwei Magazinen 6l, 62 versehen, in
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denen ein Vorrat von Meßkartuschen 36, nebeneinander aufrecht stehend, bereit gehalten wird. Nach der Darstellung
in Figur 1, 3 und 5 sind die beiden Magazine 6l, 62 auf verschiedenen Seiten des Gerüstes 11 - miteinander
fluchtend - angeordnet, während nach Figur 7 die beiden Magazine 6l, 62 auf ein und derselben Seite
des Gerüstes 11 in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind· In jedem Fall geht die lotrechte Längsmittelebene
jedes der Magazine 6l, 62 durch die lotrechte Mittellinie 63 des zwischen den Trägern 11 des
Gerüstes lotrecht geführten Meßlanzenschaftes hindurch. Jedes der Magazine 6l, 62 ist auf einem Gestell 64 in
Richtung nach der lotrechten Mittellinie 63 hin schiebbar geführt. An dem dieser Mittellinie zugewandten Ende
enthält jedes Magazin 6l, 62 diejenige Meßkartusche, die als nächste an die Meßlanze 35 angesetzt werden soll.
Wenn also jeweils nach einer Messung oder Probeentnahme das nicht mehr brauchbare Papprohr 35 sowie der Meßkopf
39 in der beschriebenen Weise von der Meßlanze 35 entfernt
worden sind, wird der Meßlanzenschaft l4 soweit
angehoben, daß das untere Ende der an ihm sitzenden Meßlanze 35 höher liegt als die Oberkante eines trichterförmigen
Aufsatzes 65, der sich auf jedem der Magazine 6l, 62 an dem der Mittellinie 63 zugewandten Ende befindet,
Unterhalb des Aufsatzes 65 steht die zu entnehmende Meßkartusche
bereit. Nunmehr wird das betreffende Magazin so in den Raum zwischen den Trägern 11 eingefahren, daß
der Aufsatz 65 mittig zu der Meßlanze 35 unterhalb von
dieser liegt. Danach wird die Meßlanze J5 durch Absenken
des Meßlanzenschaftes l4 durch den Aufsatz 65 hindurch
in die Meßkartusche eingeschoben, bis sie mittels der Kontaktringe 4l und den Kontaktfedern 42 fest mit dem
Meßkopf 39 verklemmt und die Riffelverzahnung 44 in Ein-
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griff mit dem oberen Ende des Papprohres ^3 gebracht ist.
Danach wird die Meßlanze mit der Meßkartusche aus dem Magazin herausgezogen. Dieses wird in seine Ausgangslage
zurückgefahren, und die Meßkartusche wird dann durch Absenken des Meßlanzenschaftes durch die Öffnung 9 hindurch
in die Schmelze des Tiegels 3 eingetaucht.
Das Heben und Senken des Wagens 13 mit dem Meßlanzenschaft
1A kann unter Umständen auch durch eine pneumatische Hebevorrichtung erfolgeno
Die für einen Arbeitsgang beschriebenen Bewegungen des Wagens 13 mit dem Meßlanzenschaft Ik ggfs. der Meßlanze
und der Meßkartusche 36 sowie die Bewegungen der Klappe 10,
der Magazine 6l, 62, des Schwenkarmes 57» der Trennscheibe 56 und des Rohres 60 werden zweckmäßig selbsttätig auf
Grund eines gespeicherten Programmes gesteuert. Doch kann die Einschaltung jeweils eines Arbeitsganges u.U. noch
von Hand erfolgen.
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Claims (1)
- Patentansprüche:JLj Verfahren zum diskontinuierlichen Messen in der Schmelze eines Tiegels und/oder Entnehmen von Proben aus dem Tiegel, dadurch gekennzeichnet, daß eine Meßkartusche (36) mittels eines Meßlanzenschaftes (l4) in den in seiner Arbeitsstellung befindlichen Tiegel (3) so kurzzeitig in die Schmelze (36) eingetaucht und zu diesem Zweck der Meßlanzenschaft (l4) so schnell gesenkt und gehoben wird, daß sein der Wärme-Strahlung besonders ausgesetzter unterer Teil, der eine möglichst große Wärmekapazität aufweist, ohne gekühlt zu werden, nur bis zu einer unschädlichen Temperatur erhitzt wird.2» Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßlanzenschaft (l4) zumindest in seinem unteren Teil eine die erforderliche Wärmekapazität ergebende Masse aufweist und in lotrechter Richtung schiebbar so geführt ist, daß er durch die Öffnung (9) in. einer Kaminschürze (5), welche die Öffnung (4) des Tiegels (3) in dessen Arbeitsstellung überdacht, hindurch in den TiegeX eingefahren werden kann.3· Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßlanzenschaft (l4) zumindest in seinem unteren Teil ein dickwandiges Rohr isto4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 31 dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung der starken Beschleunigung und Verzögerung des Meßlanzenschaftes (lk) auf einem60 9 848/0455Gerüst (ll, 2l), welches zur Führung eines den Meßlanzenschaft tragenden Wagens (13.) dient, eine Seilwinde (22) mit wenigstens einem endlosen Seil (28) dient, das mehrfach um eine Treibscheibe (22) und um Hilfsseilscheiben (27, 30) geführt ist.5· Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine (27) der Hilfsseilscheiben mit gleichbleibendem Abstand unterhalb der Treibscheibe (22) gelagert und die Lager einer weiteren Hilfsseilscheibe (30) in Höhenrichtung schiebbar geführt sind und unter einer ständig nach unten gerichteten Kraftwirkung stehen*6. Einrichtung nach Anspruch h. oder 55 dadurch gekennzeichnet, daß sich in einem Strang des endlosen Seiles (28), der sich gegenläufig zu dem Wagen (13) bewegt, ein Gegengewicht (29) befindeto7· Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Meßkartuschen (36) enthaltendes Magazin (4l, 42) in den Raum unterhalb des entsprechend weit nach oben gefahrenen Meßlanzenschaftes (l4) , an dem keine Meßkartusche sitzt, soweit eingefahren werden kann, daß eine der im Magazin (6l, 62) befindlichen Meßkartuschen (36) von dem dann nach unten bewegten Meßlanzenschaft (l4) erfaßt, von diesem aus dem Magazin (6l, 62) herausgezogen und nach dem Zurückfahren des Magazines in die Schmelze (37) des Tiegels eingetaucht werden kann.Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7» dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Öffnung (9) der Kaminschürze (5) Düsen (45) zum Besprühen desjenigen Teiles des Meßlanzenschaftes (l4) angeordnet sind, der aus dem Raum unterhalb der Kaminschürze (5) herausgefahren wird·609848/0455
- 2 -9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Düsen (45) Meißel (50, 52) angeordnet sind, mittels deren Schlacke (5l) an demjenigen Teil des Meßlanzenschaftes (lA) abgestreift wird, der zwischen ihnen nach oben gefahren wird.10. Einrichtung nach Anspruch 9> dadurch gekennzeichnet, daß die Meißel (52) pendelnd aufgehängte Klinken sind, die mit ihren scharfen Kanten durch Federn (53) oder Gewichte gegen den Meßlanzenschaft (l4) gedruckt werden.11. Einrichtung nach Anspruch 9» dadurch gekennzeichnet, daß die Meißel durch einen den Meßlanzenschaft (l4) umschließenden Abstreifring (54) gebildet werden.12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Kaminschürze (5) Zangen (55) angeordnet sind, welche jeweils eine Meßkartusche (36), die von dem Meßlanzenschaft (l4) und der Meßlanze (35) aus dem Tiegel (3) und aus dem Raum unterhalb der Kaminschürze (5) herausgezogen ist, festhalten, so daß sie bei der weiteren Bewegung des Meßlanzenschaftes nach oben von diesem abgetrennt wird.13· Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Schneidwerkzeug (56) in einer solchen Höhe quer zur Bewegungsrichtung des Meßlanzenschaftes (l4) bewegbar geführt ist, daß es jeweils von einer Meßkartusche (36), die von dem Meßlanzenschaft (l4) und der Meßlanze (35) aus dem Tiegel (3) und aus dem Raum unterhalb der Kaminschürze (5) herausgezogen ist, nachdem die Meßlanze (35) aus der Meßkartusche (36) herausgezogen ist, einen Meßkopf (39)» der eine aus609843/0455der Schmelze (37) entnommene Probe enthält, abtrennen kann und daß eine Führungsbahn (6o) vorgesehen ist, die so eingestellt werden kann, daß der* abgetrennte Meßkopf (39) zu einer seine Weiterbehandlung vermittelnden Stelle überführt wird.609848/0455 /,Leerseite
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