DE2519288C2 - Verfahren zur Herstellung von Percarbonsäurelösungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PercarbonsäurelösungenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein kontinuierli
ches Verfahren zur Hersteilung von wasserfreien oder weitgehend wasserfreien Lösungen von Percarbonsäuren
mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen in organischen Lösungsmitteln, ausgehend von Wasserstoffperoxid und so
Carbonsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen.
Percarbonsäuren haben wachsende Bedeutung bei der Umsetzung von Olefinen zu F.poxiden (D. Swern
»Organic Peroxides«. Wiley Intersciene 1971. Vol. II. S
3e0. II) und vor cyclischen Ketonen iu Lactonen «
(Houben - Weyl »Methoden der organischen Chemie«'. BandlV'2.S.7O8).
Die leicht, /. B. nach DK PS 11 65 576 und 11 7O<
>26. zugänglichen wäßrigen Percarbonsäurelösungen mit 2
bis 4 Kohlenstoffatomen sind durch die Anwesenheit von Wasser für diese Reaktionen jedoch nicht in aller
Fällen geeignet da Wasser die Ringspaltung der bei der
Umsetzung erhaltenen Produkte begünstigt.· Dagegen
efgeben wasserfreie oder weitgehend wässerfreie
Lösungen von Percarbonsäuren ausgezeichnete Ergeb* hisse (s, I &).
Die Synthese wasserfreier oder weitgehend Wässerfreier
Lösungen von Percarbonsäuren in organischen
Lösungsmitteln ist bekannt (s. Ullrnnnn, Enzyklopädien
der Technischen Chemie, Ergänzungsband 1970, Neue" Verfahren, Seite 181 ff und Swern, Organic Peroxides I
1970, Seite 313 ff.).
Diese können z. B. durch Autoxidation von Aldehyden in wasserfreiem Medium, z.B. in Carbonsäure-f
estern, gewonnen werden. Diese Methode hat den Nachteil, daß bei diesem Verfahren explosive Zwischen-]
produkte entstehen können und daß die dem Aldehydj entsprechende Carbonsäure nach der Umsetzung den
Percarbonsäure, z. B. mit einem Olefin, ais Nebenprodukt anfällt.
Weiterhin erhält man organische Lösungen von"!
Percarbonsäuren durch Umsetzung von Wasserstoffperoxid mit Carbonsäuren in Gegenwart eines sauren
Katalysators entsprechend Gleichung(l),
H,O2 + R — COOH
H2O + R-COOH
(1)
wenn man die Umsetzung in Gegenwart eines organischen Lösungsmittels aufführt und das Wasser
durch azeotrope Destillation entfernt (DE-AS 10 43 316, US-PS 28 77 266. DE-OS 19 17 032).
Man kann aber auch zunächst eine wasserfreie Lösung von Wasserstoffperoxid in einem organischen
Lösungsmittel herstellen und diese dann in Gegenwart eines sauren Katalysators mit einer Carbonsäure zur
Reaktion bringen (DE-OS 20 38 318).
Ferne kann man organische Lösungen von Percarbonsäuren
durch diskontinuierliche oder kontinuierliche Extraktion von reinen wäßrigen Percarbonsäurelösungen
mit organischen Lösungsmitteln, z. B. Carbonsäureestern, Phosphorsäureestern und chlorierten oder|
aromatischen Kohlenwasserstoffen, oder azeotrope Nachentwässerung der anfallenden Extrakte oder auch
nur allein durch azeotrope Entwässerung der wäßrigen| Percarbonsäurelösungen herstellen. Dabei wird ein Teil
des angewendeten organischen Lösungsmittels zum Verdünnen der Percarbonsäure benutzt (DE-OS
2141 I55.DE-OS2145 604.DE-OS2141 156).
Andere Verfahren zur Herstellung wasserfreier^ Lösungen von Percarbonsäuren beruhen darauf, daß
man die sich nach Gleichung (1) einstellende Gleichgewichtsmischung aus Wasserstoffperoxid, Carbonsäure;
Wasser und Percarbonsäure, welche ggf. noch den sauren Katalysator enthält, mit organischen Lösungs-1
mitteln extrahiert (DE-OS 21 41 ,56. DE-AS 10 48 569,,,
DEOS 16 18 625). |
Dabei werden die Extraktionen zur Gewinnung! wasserfreier Percarbonsäurelösungen entweder mehr-i
stufig oder auch einstufig durchgeführt. In jedem Falle|
wurde das Raffinat verworfen, welches — von der' Gesamtherstellung der Persäure gesehen - noch;
beträchtliche Mengen an Wasserstoffperoxid und ggf.ft
den sauren Katalysator enthielt, die damit verloren^
gingen. ζ
Ks sind aber auch Verfahren bekannt geworden, nachji
denen die anfallenden Raffinate aufbereitet werden^ können1, um die darin befindlichen Anteile an Wasserstoffperoxid
oder sauren Katalysatoren zurückzugewinnen Und sie der Umsetzung von Wasserstoffperoxid mit
der Carbonsäure wieder zuzuführen,
So kann man das Raffinat enthaltene, nicht umgesetzte
Wasserstoffperoxid nach bekannten Methoden!
zerstören und den sauren Katalysator zurückgewinnen (DE-OS 23 12 281).
Nach dem Verfahren der DE-OS 22 62 970 war aber ein Weg gefunden worden, den eingesetzten Aktivsauerstoff
bei der Herstellung organischer Lösungen von Percarbonsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen zu etwa
90% zu erhalten und zwar durch Aufarbeiten des bei der Extraktion anfallenden wäßrigen Raffinates und Rückführen
dieses wasserstoffperoxidhaltigen Raffinates in die Umsetzungsstufe.
Dabei wurde so vorgegangen, daß zur kontinuierlichen Herstellung von wasserfreien oder weitgehend
wasserfreien Lösungen von Percarbonsäuren zunächst wäßriges Wasserstoffperoxid mit den entsprechenden
Carbonsäuren in Gegenwart saurer Katalysatoren umgesetzt wurde. Bewährt hatten sich Einsatzmolverhältnisse
von Wasserstoffperoxid zu Carbonsäure von 0,5bis30:l.
Diese Reaktionsgemische wurden dann im Gegenstrom mit organischen Lösungsmitteln extrahiert und
dabei eine noch wasserstoffperoxidhaltige Lösung der entsprechenden Percarbonsäuren als Extrakt gewonnen,
der eventuell wiederum mit Wasser oder verdünnter Schwefelsäure nachextrahiert wurde, worauf
das Raffinat dieser Nachextraktion dem Reaktionsgemisch wieder zugeführt wurde.
Der bei der Extraktion des Reaktionsgemisches erhaltene Extrakt wurde durch aztotrope Destillation
mit dem organischen Lösungsmittel entwässert, wodurch eine wasserfreie Lösung der entsprechenden
Percarbonsäuren anfiel.
Aus dem bei dem Verfahren nach der Extraktion des Reaktionsgemische anfallenden Raffinat aus Wasser,
Wasserstoffperoxid und saurem 'iatalysator wurde
unter vermindertem Druck e;ne solche Menge Wasser abdestilliert, wie sie der im station ,-en Zustand des
Verfahrens mit der wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung — und gegebenenfalls bei der Nachextraktion —
eingebrachten und der während der Reaktion gebildeten Menge Wasser entsprach. Das so aufbereitete
Raffinat wurde dann in die Umsetzungsstufe wieder zurückgeführt.
Es genügte in manchen Fällen auch, nur einen Teil des Raffinates in der beschriebenen Weise aufzuarbeiten.
Die vorliegende Erfindung ist auf eine Reihe von überraschenden Ergebnissen bei der Aufarbeitung des
Raffinates begründet, die es ermöglichen, beträchtliche Verbesserungen hinsichtlich der Ausbeute an Aktivsauerstoff
/u erzielen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Ergebnisse erhalten werden, wenn man die vorher beschriebene
Aufarbeitung des Raffinates in einer Rektifiziereinheit, die ganz oder teilweise aus Tantal, Zirkon, oder einer
Zirkonlegierung besteht, bei einer Verweibeit im Sumpf
von 3 bis 30 Minuten und einer Sumpftemp'.-ratur von 40 5i
bis I20"( vorgenommen wird.
Die H'kiifi^iereinheit besteht im allgemeinen aus
einet Verdampfereinheit, einer Kolonne und einem
Kondensator AK Tantal wird handelsübliches Tantal
blech emgeset/.t.
Al* Zirkon kommt in erster Linie technisches Zirkon
mil einem üblichen Hafniumgehalt, 2. B, von ca. 1 bis 5%,
in Frage. Handelsübliche Zirkonlegierungen sind solche mit entsprechenden Mengen an Zinn, Eisen, Chrom und
Nickel oder Legierungen mit Niob,
Durch die erfindungsgemäße Kombination ist es möglich, die ZefsetzUngsVeflüste an Akfivsaüerstoff in
Bezug auf die Verluste in üblichen Rektifiziereinheiten herabzusetzen, d. h., die Ausbeuten an Aktivsauerstoff
im Gesamtverfahren zu erhöhen.
Besonders bevorzugt ist das Aufkonzentrieren des Raffinates in einer Destillationseinheit, die ganz oder
teilweise aus technischem Zirkon besteht, bei einer Verweilzeit von 5 bis 15 Minuten im Sumpf und einer
Sumpf temperatur von 60 bis 80° C.
Wenn das Verfahren der DE-OS 22 62 970 gemäß der vorliegenden erfindungsgemäßen Kombination durchgeführt
wird, treten unerwartete Steigerungen der Percarbonsäureausbeute auf. So können z. B. bei der
Perpropionsäureherstellung Ausbeutesteigerungen um 5% auf 95% erreicht werden.
Die Erfindung wird anhand des nachfolgenden Beispiels erläutert.
Für die Untersuchung wurde ein Zirkon rohr folgender Abmessungen verwendet:
11,2 χ 1,75 χ 700 mm, das Volumen des Rohres betrug
39,5 cm3. Das Material hatte folgende Zusammensetzung:
Zirkon + Hafnium
Hafnium
Eisen+ Chrom
Hafnium
Eisen+ Chrom
mind. 99,2%
max. 4,5%
max. 0,2%
max. 4,5%
max. 0,2%
Durch das Rohr wurde bei einer Verweilzeit i/on im
Mittel 30 Minuten bei 8O0C ein Gemisch folgender Zusammensetzung geleitet:
31,5Gew.-%
355 Gew.-%
33,0 Gew.-o/o
355 Gew.-%
33,0 Gew.-o/o
Wasserstoffperoxid
Schwefelsäure
Wasser
Unter den genannten Bedingungen wurde ein mittlerer Aktivsauerstoffverlust von 0,68%. bezogen auf
den Einsatz, erhalten.
Vergleichsbeispiel
Anstelle von Zirkon wurde ein nichtrostender Stahl
(Werkstoff Nr. 14 571) verwendet. Der Durchmesser des Rohres betrug 9 mm, der Inhalt 114 cm'. Die eingesetzte
Mischung hatte die gleiche Zusammensetzung wie vorstehend beschrieben. Bei 8O0C und einer Verweilzeit
von im Mittel 30 Minuten wurde jedoch hier ein Aktivsauerstoffverlust von im Mittel 9.5% erhalten.
Durch ein aus einer zweistufigen Rührkesselkaskade bestehendes Reaktionssystem werden bei kontinuierlichem
Betrieb stündlich 20,12 kg ( = 271,1 Mol) Propionsäure
(99.8 Gew.-%) und 29,94 kg einer wäßrigen Lösung gepumpt, die im Mittel 29,43 Gew.-%
Wasserstoffperoxid ( = 259 Mol), 33.0 Gew-% Schwefelsäure und 7.53 Gew.-% Carosche Säure enthält. Das
Molverhältnis von Wasserstoffperoxid zu Propionsäure beträgt 1.03 :1. wobei das in der Caroschen Säure
gebundene Wasserstoffperoxid als freies H2O2 gerechnet
wird.
Bei einer mittleren Verweilzeit von 28 Minuten in der Rührkesselkaskade und bei einer Reaktionstemperatur
■von 35°C Wird die Propionsäure zu 57,4% zu
Perpropiorisäure umgesetzt. Das Reaktionsgemisch
(50,06 kg pro Stunde), das im Mittel 28,0 Gew,-% Perpropionsäure, 17,1 Gew.*% Propionsäure,
7,0 GeW,-% Wasserstoffperoxid, 19,7 GeW.-% Sch We^
feisäure, 4,5 Gew.^/o Carosche Säure und 23,7 Gew.-%
Wasser enthält, wird einem Extraktionssystem zugeführt.
Als Extraktionssystem verwendet man eine pulsierte Siebbodenkolonne mit 60 Böden, einer Länge von 6 m
und einem Durchmesser von 72 mm. Als Extraktionsmittel werden pro Stunde 52,6 kg Benzol, das
0,09 Gew.-% Wasser und 0,11 Gew.-% Propionsäure
enthält, in die Kolonne eingespeist.
Am oberen Ende der Kolonne werden stündlich 75,65 kg ben^'jlischer Extrakt abgezogen, der im Mittel
18,48 Gew.-°/o Perpropionsäure (=155,2 Mol),
11,37 Gew.-% Propionsäure, 0,17 Gew.-% Wasserstoffperoxid
und 0,60 Gew.-% Wasser enthält
Das wäßrige Raffinat der Extraktion wird am unteren Ende der Kolonne im einer Menge von 27,01 kg pro
Stunde abgezogen; es enthält im Mittel 12,55 Gew.-% Wasserstoffperoxid, 36,52 Gew.-% Schwefelsäure,
8,34Gew.-°/o Carosche Säure sowie 0,10Gew.-%
Perpropionsäure und 0,06 Gew.-% Propionsäure. Dieses Raffinat wird für die erneute Umsetzung mit
Propionsäure wieder aufbereitet, indem man es zusammen mit ll,10kg/Std. 50gew.-%igem, wäßrigem
Wasserstoffperoxid (=163,15 Mol/Std. HJDj-Einsatz)
einer Destillationseinheit zuführt und dieses pro h erhaltene Gemisch durch Abdestillieren von Wasser
aufkonzentriert.
Die Destillationseinheit besteht aus einer Füllkörperkolonne (Länge = 4m, Durchmesser= 150 mm), einem
Kondensator und einem aus Zirkon (»Commercial grade«) gefertigten Fallfilmverdampfer. Das Gemisch
aus Raffinat und wäßrigem Wasserstoffperoxid (H2O2-Einsatz)
wird direkt auf den Verdampfer gegeben. Bei einer Verweilzeit von 12 Minuten im Sumpf der
Kolonne, einem Druck von 67 mbar, einer Sumpftemperatur von 68 bis 69°C, einer Temperatur am Kopf der
Kolonne von 36 bis 37°C und einem Rücklaufverhältnis von 0,55 (Rücklauf/Abnahme) werden pro Stunde
8,12 kg Wasser abdestilliert. Dieses Destillat enthält 0,05 Gew.-% Wasserstoffperoxid, sowie 0,33 Gew.-%
Perpropionsäure und 0,20 Gew.-% Propionsäure.
Aus dem Sumpf der Kolonne werden pro Stunde 2934 kg einer wäßrigen Lösung abgezogen, die
wiederum 29,43 Gew.-% Wasserstoffperoxid, 33,0 Gew.-% Schwefelsäure und 7,53 Gew.-°/o Carosche
Säure enthält. Dieses Gemisch wird, nachdem es auf 2O0C abgekühlt wurde, dem Re?':tionssystem für die
Umsetzung mit Propionsäure wieder zugeführt Die Ausbeute an Perpropionsäure im benzolischen Extrakt
beträgt 95,1%, bezogen auf die Menge Wasserstoffperoxid, die in das Verfahren eingesetzt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von wasserfreien oder weitgehend wasserfreien Lösun- ϊ
gen von Percarbonsäuren mit 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, in organischen Lösungsmitteln, durch Umsetzung
von wäßrigem Wasserstoffperoxid mit Carbonsäuren in Gegenwart saurer Katalysatoren bei
einem Einsatzmolverhältnis von Wasserstoffperoxid zu Carbonsäure von 0,5 bis 30 :11 durch Extraktion
der Reaktionslösung im Gegenstrom mit organischen Lösungsmitteln, Gewinnung einer weitgehend
wasserfreien Lösung der Percarbonsäure als Extrakt, gegebenenfalls Nachextraktion dieses Extrakles
mit Wasser oder verdünnter Schwefelsäure und gegebenenfalls Rückführung des Raffinates dieser
Nachextraktion in die Extraktion der Reaktionslösung mit dem organischen Lösungsmittel und
gegebenenfalls eventuell nach Zusatz von weiterem Lösungsmittel, Entwässerung des Extraktes durch
azeotrope Destillation, Abdestillieren von Wasser unter vermindertem Druck aus dem gesamten
wäßrigen Raffinat oder einem Teil davon, Rückführung des so aufkonzentrierten Raffinates, sowie
gegebenenfalls des nicht aufbereiteten Anteils an Raffinat in die Umsetzung und Ergänzung mit soviel
wäßiigem Wasserstoffperoxid und Carbonsäure, daß der Ausgangszustand wieder hergestellt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Aufarbeitung des Raffinates in einer Rektifiziereinheit,
die ganz oder teilweise aus Tantal, Zirkon oder einer Zinnlegierung besteht, bei einer Verweilzeil
im Sumpf von 3 bis 30 Minuten und einer Sumpf temperatur von 40 bis 120° C vornimmt. *5
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aufarbeitung des Raffinats in
einer Rektifiziereinheit, die ganz oder teilweise aus technischem Zirkon besteht, bei einer Verweilzeit
von 5 bis 15 Minuten und einer Sumpf temperatur von 60 bis 80'C vornimmt.
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