-
Taschenfilter mit mindestens zwei parallelen Filtertaschenreihen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Taschenfilter, dessen Gehäuse durch eine mit
mindestens zwei parallelen Schlitzreihen versehene Trennwand in einen Reingasraum
mit mindestens einer in ihm an der Trennwand hin- und herverfahrbaren, an einen
Spüllüfter angeschlossenen Schlitzdüse und in einen Staubgasraum unterteilt ist,
in welchem mindestens zwei Reihen von außen nach innen mit Staubgas beaufschlagter
Filtertaschen mit der offenen Seite in überdeckung mit den TRennwandschlitzen befestigt
sind. Solche bekannten Taschenfilter mit mindestens zwei parallelen Filtertaschenreihen
haben den Vorteil, daß die Filterflächen bei der Gegenstromabreinigung weniger stark
nach außen aufblähen, erfordern aber erhebliche Spülluftmengen und damit erhebliche
Antriebsleistungen des Spüllüfters, da die jeweils fluchtenden Filtertaschen aller
Taschenreihen nacheinander bei der Abreinigung der Filterflächen gleichzeitig mit
Spülluft im Gegenstrom zum Staubgas beschickt werden.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, durch Verwendung üblicher
Spüllüfter bestimmtg Antriebsleistung den Abreinigungseffekt der in parallelen Reihen
vorgesehenen Filtertaschen zu verstärken oder Spüllüfter mit geringerer Leistung
verwenden zu können, aber gegenüber bekannten Taschenfiltern die gleiche Abreinigung
der Filtertaschen zu erzielen.
-
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß bei dem
eingangs erwähnten Taschenfilter der Schlitz der mindestens die Breite von drei
nebeneinanderliegenden Trennwandschlitzen der Schlitzreihen übergreifenden,an der
Trennwand entlanglaufenden Wandung der Schlitzdüse entsprechend der Zahl der Trennwandschlitzreihen
unterteilt ist und daß diese Düsenschlitze beim Hin- und Her lauf der Schlitzdüse
nacheinander durch die vollen Teile der Trennwand oder durch einen verstellbaren
Flächenschieber in der Schlitzdüse abdeckbar sind.
-
Mit dieser Lösung ist es möglich, durch die hin- und herwandernde
Schlitzdüse nacheinander zunächst die Filtertaschen einer oberen Filtertaschenreihe
und danach die Filtertaschen der nächsten unteren Reihe oder nacheinander abwechselnd
die Filtertaschen der oberen und unteren Filtertaschenreihen durch Gegenstromspülung
abzureinigen, wobei durch Verwendung bisher üblicher Spüllüfter die Gegenstromspülung
wesentlich verstärkt ist oder die gleiche Gegenstromspülung wie bei bekannten Ausführungen
jedoch bei erheblicher herabgesetzter Antriebsleistung eines Spüllüfters erreicht
wird.
-
Das Ziel der Erfindung kann auf verschiedene Weise durch besonders
einfache und vorteilhafte Lösungen erreicht werden, die nachstehend anhand der Zeichnung
erläutert werden. Es zeigen: Figur 1 einen schematischen lotrechten Querschnitt
durch ein Taschenfilter,
Figur 2 einen lotrechten Längsschnitt nach
Linie II-II der Figur 1, Figur 3 einen der Figur 2 entsprechenden, teilweisen lotrechten
Längsschnitt, jedoch mit abgeänderter Spülluftdüse, Figur 4 einen teilweise waagerechten
Querschnitt nach Linie IV-IV der Figur 2.
-
Das Taschenfilter besteht in üblicher Weise aus einem Gehäuse 1, welches
durch eine Trennwand 2 in einen Entstaubungsraum 3 mit unterem Staubsammeltrichter
4 und Austragschnecke und in einen Reingasraum 5 unterteilt ist. Die Trennwand 2
ist mit zwei parallelen Schlitzreihen 6 und 7 versehen und an der Trennwand sind
im Staubgasraum 3 zwei- Filtertaschenreihen 8 und 9 mit den offenen Seiten in Uberdeckung
mit den Schlitzen 6 und 7 parallel übereinander abgedichtet befestigt. Das Staubgas
wird im Entstaubungsraum# z,B,durch den Anschluß 10 zugeführt, beaufschlagt die
Filtertaschen 8,9 von außen nach innen und tritt gereinigt durch die Schlitze 6,7
in den Reingasraum 5, aus dem es durch einen Saugventilator bei 11 abgenommen wird.
-
Die Abreinigung der Filtertaschen 8,9 erfolgt durch Gegenstromspülung
oder pulsierende Gegenstromspülung mittels eines Spüllüfters 12 und einer mit ihm
im Reingasraum 5 hin- und herverfahrbaren Schlitzdüse 13. Die Stutzenverbindung
zwischen dem Spüllüfter 12 und der Düse 13 durchdringt dabei z.B. eine Lippendichtung
14
und der Spüllüfter 12 mit Düse 13 werden bei der Abreinigung der Filterflächen durch
einen Antrieb in Längsrichtung des Filters hin- und herverfahren, wobei die Schlitzdüse
jeweils kurzzeitig bei Überdeckung des Düsenschlitzes mit einem Trennwandschlitz
6,7 angehalten wird.
-
Gemäß der Erfindung ist nun die Schlitzdüse 13 nach Figur 1, 2 und
4 so ausgebildet, daß die an der Schlitzwand 2 mit einem Filzbelag oder dergleichen
entlanglaufende Düsenwand 14 eine Breite hat, durch die mindestens drei nebeneinanderliegende
Schlitze 6,7 übergriffen werden. Mittig ist diese Düsenwand 14 mit zwei lotrechten
fluchtenden Schlitzen 15 und 16 versehen, die mit fluchtenden Trennwandschlitzen6,7
der Trennwand 2 in überdeckung bringbar sind. Damit nun die Filtertaschen 8 und
9 einzeln mit kräftigen Spülluftstößen abgereinigt werden können, ist an der Schlitzdüse
13 an der Innenseite der Schlitzwand 14 ein Flächenschieber 17 in Längsrichtung
des Taschenfilters hin- und herverschiebbar gelagert und zwar dadurch, daß er am
Ober- und Unterteil durch je eine Stange 18 und 19 aufgehängt ist, die die Seitenwandungen
der Düse 13 gleitend durchgreifen und zwar derart, daß die Stangen entweder die
eine oder andere Seitenwand der Düse um ein Stück entsprechend dem Abstand zweier
benachbarter Schlitze 6,7 überragen.
-
Der Flächenschieber 17 ist vorteilhaft Z-förmig ausgebildet, wobei
der eine, z.B. obere Abdeckschenkel 17 in der einen Schieberstellung im Abstand
von dem oberen Düsenschlitz 15 entsprechend dem Abstand zweier Trennwandschlitze
6 liegt, während der andere Schenkel 17b den unteren Düsenschlitz 16 abdeckt.
-
Wandert die Schlitzdüse 13 entsprechend Figur 2 und 4 in Richtung
des Pfeiles 20 bei der Abreingiung der Filtertaschen von links nach rechts, so gelangt
der obere freie Düsenschlitz 15 nacheinander mit den Tiennwandschlitzen 6 kurzzeitig
zur Durchführung der Spülung in überdeckung, wodurch die Filtertaschen 8 der oberen
Reihe durch Gegenstromspülung abgereinigt werden. Am Ende des Reingasraumes 5 stoßen
die Stangen 18, 19 an die Gehäuseseitenwand 1a an und verschieben den Flächenschieber
17 in der Schlitzdüse 13 so, daß nunmehr der obere Düsenschlitz 15 vom Schieberschenkel
17a abgedeckt wird, während der untere Düsenschlitz 16 frei wird. Es werden dann
bei der Rückwanderung der Schlitzdüse 13 die Filtertaschen 9 der unteren Reihe nacheinander
durch Spülluft im Gegenstrom zum Staubgas abgerenigt. Die gleiche Umsteuerung des
Flächenschiebers findet statt, wenn die Stangen 18, 19 des Flächenschiebers 17 die
linke Gehäusewand Ib berühren.
-
Diese Ausbildung der Schlitzdüse 13 mit Flächenschieber 17 ist besonders
einfach und erfordert keine zusätzlichen Antriebe und Steuerungen. Da die Schlitzwand
14 der Düse 13 mindestens eine Breite hat, die drei benachbarte Schlitze 6,7 übergreift,kann
der
sich bei der Abreinigung einer Filtertasche lösenae Staus frei nach unten absinken.
-
Anstelle der Umsteuerung des Flächenschiebers 17 durch die Stangen
18,19 kann der Flächenschieber an den Vor- und Rücklauf enden der Schlitzdüse 13
auch elektromagnetisch oder durch einen Hebelmechanismus umgesteuert werden. Diese
Abänderung kann von Bedeutung sein, wenn im Reingasraum bei großen Taschenfiltern
mehrere Spülluftdüsen vorgesehen werden und sich der Laufweg dieser Düsen etwas
überlappt und verbindende Stangen als Verlängerung der Stangen 18, 19 vermieden
werden sollen.
-
Nach einer abgeänderten Ausführung der Erfindung gemäß Figur 3 besitzt
die an der Trennwand 2 entlanglaufende Wandung 14 der Schlitzdüse 13 die gleiche
Breite wie zu Figur 1, 2 und 4 beschrieben ist, ist aber mit zwei Düsenschlitzen
21a und 21b versehen, die nicht miteinander fluchten, sondern um den halben Abstand
zweier benachbarter Trennwandschlitze 6,7 zueinander versetzt sind. Dabei kann so
vorgegangen werden, daß die Schlitzdüse 13 beim Einlauf nacheinander durch den oberen
Düsenschlitz 21a mit den Schlitzen 6 der oberen Schlitzreihe kurzzeitig in Uberdeckung
gelangt, um die jeweils zugehörige Filtertasche durch Gegenstromspülung abzureinigen,
wobei der untere Düsenschlitz 21b stets über die Trennwandschlitze 7 der unteren
Schlitzreihe hinwegfährt und dann von den vollen Teilen der Trennwand 2 abgedeckt
wird. Am Ende des Düsenhinlaufes erfolgt eine Umsteuerung derart, daß nunmehr beim
Düsenrücklauf nur der untere Düsenschlitz 21b
jeweils kurzzeitig
mit den Trennwandschlitzen 7 der unteren Schlitzreihe in Uberdeckung gelangt, während
der obere Düsenschlitz 21a über die Schlitze 6 hinwegfährt und dann wieder von den
vollen Teilen der Trennwand abgedeckt wird.
-
Man kann steuerungsmäßig aber auch so vorgehen, daß beim Hin- als
auch Rücklauf der Schlitzdüse 13 zunächst der obere Düsenschlitz 21a mit einem Schlitz
6 der oberen Schlitzreihe in Überdeckung gelangt und der untere Düsenschlitz 7 durch
die Trennwand 2 abgedeckt wird. Sodann wird die Schlitzdüse um den halben Abstand
zweier benachbarter Schlitze 6,7 weitergeschaltet, so daß damit der untere Düsenschlitz
21b mit einem Schlitz 7 der unteren Reihe in Überdeckung kommt, während nunmehr
der obere Düsenschlitz 21a von der Trennwand 2 abgedeckt wird. Diese Vorgänge wiederholen
sich bei jeden Vorlauf oder auch Rücklauf, wenn nicht die Düse beim Rücklauf schnell
kontinuierlich zurückbewegt wird.
-
Die gleichen beiden Möglichkeiten zur Abreinigung der Filtertaschen
beider Filtertaschenreihen nach Figur 2 können auch dann erreicht werden, wenn die
Düsenschlitze 21a und 21b miteinander fluchten, aber die Trennwandschlitze 7 der
unteren Reihe gegenüber den Trennwandschlitzen 6 der oberen Reihe um den halben
Abstand zweier benachbarter Schlitze 6,7 zueinander versetzt sind.
-
In allen Fällen ist es nach der Erfindung möglich, die Filtertaschen
beider Taschenreihen einzeln mit hoher Spülluftmenge abzureinigen,
wenn
die Antriebsleistung des bekannten Spüllüfters beibehalten wird. Dadurch wird die
Regeneration der Filtertaschen wesentlich verbessert, so daß es möglich ist, ohne
unzulässige Erhöhung des Filterwiderstandes die spezifische Beaufschlagungsmenge
an Rohgas bzw. staubhaltiger Luft merklich zu erhöhen. Dadurch ist es auch möglich,
bei vorgegebener Staubgasmenge ein kleineres Taschenfilter zum Einsatz zu bringen.