Verfahren und Vorrichtung zum automatischen Abführen von Werkstücken aus Sohneidpressen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum automatischen Abführen von Rotor- und Statorblechen elektrischer Maschinen und ähnlichen Werkstücken aus Schneidpressen·
Bs sind bereits Verfahren und Vorrichtungen zum Abführen von
Rotor- und Statorblechen bekannt» Bei einer dieser Vorrichtungen fallen die Werkstücke nach dem Ausschneiden durch Öffnungen im
Schneidwerkzeug umd im Maschinentisch auf unter den Öffnungen
befindliche Stapeldorne· Die Stapeldorne sind auf einem Stapelwagen
befestigt, der aus dem Maschinenständer herausschiebbar ist· Wenn die Stapeldorne mit ausgeschnittenen Werkstücken gefüllt
sind, muß die Schneidpresse jedesmal stillgesetzt werden, um den Stapelwagen aus dem Maschinenständer herauszufahren und
zu entleeren bzw· durch einen leeren Stapelwagen zu ersetzen·
Bei einer anderen bekannten Lösung werden die ausgeschnittenen Werkstücke durch gebogene Leitkanäle seitlich aus dem Maschinenständer
herausgeführt» Nachteilig ist dabei, daß die Leitkanäle gefüllt in die Schneidpresse eingesetzt werden müssen
und daß sie nur bis zu einem Werkstückdurchmesser von max· 200 mm angewendet werden können·
Bei einer weiteren Vorrichtung zum Abführen und Stapeln von Rotor- und Statorblechen gelangen die Werkstücke über eine
Blechrutsche auf ein erstes horizontales Transportband, auf dem sie von Magneten festgehalten werden· An der äußeren
Umlenkstelle des ersten Magnetbandes werden die Werkstücke durch Magnete an die Unterseite eines zweiten Transportbandes
gehoben, von dem sie über einen Stapeldorn befördert und dort abgeworfen werden·
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Ebenfalls mit Magnetförderband arbeitet eine andere Abführeinrichtung«
Bei dieser werden die Werkstücke durch eine !zwischen Werkzeug und Förderband angeordnete Blechablagevorrichtung
vereinzelt und in einer sich teilweise überdeckenden Lage auf dem.Förderband zur Stapelvorrichtung befördert· Die
Stapelvorrichtung besteht aus mehreren vertikal angeordneten Stapeldornen, die nacheinander in den Abgabebereich des Förderbandes
gelangen· Zur Uberdeckung der Schaltzeit der Stapeldorne dient eine als Schieber ausgebildete Zwischenstapeleinrichtung, die
während der Stapeldornwechselzeit die zum Förderband laufend
abgegebenen Werkstücke aufnimmt und diese, nachdem ein leerer Stapeldorn an der Stapelstelle bereitsteht, auf dem leeren Stapeldorn
ablegt·
Bei den mit Förderband arbeitenden Abführeinrichtungen ist nachteilig, daß sie nur an solchen Schneidpressen angewendet
werden können, deren Maschinenständer entsprechende Durchbrüo&e
aufweisen· Ferner ist bei mehrreihig arbeitenden Schneidwerkzeugen eine größere Anzahl von Förderbändern und Stapelvorrichtungen
erforderlich, die die Zugänglichkeit von Schneidpresse
und Schneidwerkzeug stark behindern·
Die genannten IJachteile sollen durch die Erfindung ganz oder
teilweise beseitigt werden·
Der Erfindung liegt dabei die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Abführen von Rotor- und Statorblechen
zu schaffen, wobei Werkstücke mit beliebigem Durchmesser beidurchlaufender Schneidpresse lageorientiert und
automatisch unterhalb des Maschinenständers abgeführt werden können»
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Werkstück nach dem Ausschneiden in die Schneidplatte lageorientiert
einen Führungshorn übergeben, auf dem Führungdorn unterhalb
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des Werkzeuges und innerhalb des Ständers ein Werkzeugstapel
von vorwählbarer Größe gebildet, dieser anschließend auf dem Führungsdorn taktweise weitergeführt, auf eine unterhalb des
Führungsdornes eingefahrene Transporteinrichtung befördert und durch diese aus dem Ständer heraustransportiert wird·
Durch die lageorientierte Aufnahme der Werkstücke durch den Führungsdorn in der Schneidplatte, wird eine desorientierte
Abführung der Werkstücke während des Füllens des Unterwerkzeuges nach dem Werkzeugwechsel ausgeschlossen, so daß man mit
Schneidbeginn eines neuen Werkzeuges sofort Werkstückatetpe 1
erhält, in denen die Werkstücke lageorientiert angeordnet sind· Diese zwangsweise Lageorientierung der Werkstücke wird bis zur
Beendigung des Transportes der Transporteinrichtung gesichert und damit Funktionsstörungen, Abschaltungen der Presse und
Ausschuß vermieden»
Durch diese Verfahrensschritte stehen für das Wechseln der Palette der Transporteinrichtung mindestens 90 % der Zeit der
Werkstückstapelbildung zur Verfügung, weil nur vollständige Werkstückstapel vom Führungsdorn auf den Stapeldorn befördert
werden*
Ein axialverschiebbarer Führungsdorn ist mit einem Ende im Werkstückstapel gelagert· Ih eine Ausnehmung des Führungsdornes
ist ein um 90° versetzt zum Führungsdorn angeordnetes Schieberpaar
taktweise bewegbar· Eine Zentrierung ist zwischen dem Führungsdorn und dem Itapeldorn vorgesehen und innerhalb des
Führungsdornes ist ein bei geöffneten Schieberpaar mit einem Ende aus dem Führungsdorn seitlich herausragender, mit seinem
anderen Ende bei geschlossenen Schieberpaar mit diesem in Wirkverbindung stehender gefederter, um seinen Drehpunkt
beweglicher Hebel gelagert·
Die Vorrichtung stellt eine einfache, den Raum im Ständer ausnutzende Vorrichtung dar. Die Vorrichtung gestattet auf einfache
Weise den Einsatz von mehrreihigen Folgewerkzeugen, weil die Anordnung von mehreren Führungsdornen und Schieberpaaren
und die Anordnung von entsprechenden Stapeldornen auf einer Transportpalette möglich ist, wobei nur eine Entnahmestelle
vorhanden ist, die entsprechend der Weiterverarbeitung der Werkstückstapel von deren Lage zur Presse gewählt werden kann·
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Durch die Erfindung wurde eine Abführeinrichtung geschaffen,
die bei Werkstücken auch über 200 mm Durchmesser an Schneidpressen ohne besondere Durchbrüche im Maschinenständer verwendet
werden kannf wobei zum Abführen der sich innerhalb des Maschinenständers
bildenden Stapel die Maschine nicht abgeschaltet werden muß· Infolge ihrer geringen Ansprüche an die Konstruktion
der Schneidpresse ist die neue Abführeinrichtung auch zum
nachträglichen Anbau an vorhandene Sehneidpressen geeignet.
Durch die Verwendung von Stapelpaletten ergeben sich darüber hinaus günstige Möglichkeiten zum Verketten der Schneidpressen
mit Nachfolgeeinrichtung, wie Schweißautomat oder Glühofen·
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden· In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Pig· 1 : den vertikalen Teil der Abführeinrichtung während der
Bildung eines Stapels innerhalb des Maschinenständers in Seitenansicht,
Fig. 2 : die Schneidpresse mit Palettenwechselstelle in Draufsicht·
Die Herstellung von Rotor- und Statorblechen erfolgt im Folgeschnittverfahren,
bei dem aus dem Blechband zuerst das Rotorbleoh
und an der darauffolgenden Station das Statorblech ausgeschnitten werden· Die Abführung der Rotor- und der Statorbleche
ist prinzipiell gleich·
Im folgenden wird deshalb nur die Bildung eines der beiden Werkstückstapel beschrieben·
Zwischen einem Schneidstempel 1 und einer Schneidplatte 3 befindet
sich das Blechband 2, aus dem bei jedem Hub der Schneidpresse eil
Werkstück ausgeschnitten wird· Das Werkstück wird nach dem Ausschneiden vom Schneidstempel 1 durch eine Öffnung in der
Einsatzplatte 5 des Pressenterisches zusammen mit bereits vorher ■
ausgeschnittenen Werkstücken nach unten gedrückt.
Die Werkstücke bilden einen Stapel 6, der durch in der Einsatzplatte
befestigte federnde Elemente 4 gehalten wird und mit seiner öffnung einen Mihrun^d<^ja~7* zen±r.i£rt. Jedesmal, wenn ein neues
Werkzeug ausgeschnitten wird, verläßt das jeweils unterste Werkstück
des Zentrierstapels G den Wirkungsbereich der federnden
Elemente 4 und fällt, geführt durch den Führungsdorn 7, nach unten·
Der Führungsdorn 7 wird in seinem Unterteil durch ein Schieberpaar
10 gehalten, auf deren Oberseite 17 sich die einzeln fallenden Werkstücke stapeln· Die Schieber greifen dabei in Ausnehmungen
16 am Führungsdorn 7 ein.
Nach Erreichen einer vorgewählten Anzahl von Werkstücken öffnet das Schieberpaar 10 und der Stapel 3 fällt nach unten auf einen
Stapeldorn 11· Während des Üffnens des Schioberpaares 10 hat sich
der Pührungsdorn 7 um wenige Millimeter abgesenkt uiig dabei auf
den Stapeldorn 11 zentriert, ao daü ein Hängenbleiben einzelner
Werkstücke ausgeschlossen ist·
Um ein Verdrehen der Werkstücke zu vermeiden, befinden uich um
l'Uhrungsdorn 7 und auf dem sich unterhalb des i'ührungadorns 7
befindlichen Stapeldorn 11 nicht dargestellte seitliche liülirungselemente,
die in die liuten tier Werkstücke eingreifen.
Solange die Schieber 10 geöffnet sind, verhindert ein gefederter Hebel 9 das Fallen weiterer Werkstücke. Damit wird vermieden,
daß einzelne Werkstücke von den^ich kurze Zeit nach dem Fallen des Stapels 8 wieder schließenden Schiebern 10 erfaßt werden und
Funktionsstörungen verursachen·
Der Stapeldorn 11 ist gemeinsam mit einem anderen Stapeldorn (ein Stapeldorn für Kotorbleche und ein Stapeldorn für Statorbleohe)
auf einer gemeinsamen Palette 12 befestigt, die auf einem aus dem Ständer der Schneidpresse 14 ausführbaren Magen 13 aufliegt.
Nach dem gemeinsamen Füllen der auf der Palette 12 befindlichen Stapeldorne 11 für Hotor- und Statorbleche fährt der Wagen 13
aus der Schneidpresse 14 (Fig. 2) heraus· Ist der Wagen 13 in seiner äußeren iändstellung angekommen, wird die gefüllte Palette
IaT durch eine leere Palette 12 ersetzt und der Wagen fährt wieder
in d,en Maschinenständer hinein.
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In der Zwischenzeit haben sich oberhalb der geschlossenen Schieberpaare
10 wieder neue v/erkstückstapel 8 gebildet, die bei ausreichender
V/erkstückzahl von der neuen Palette übernommen werden.
Die Paletten 12 befinden sich in einem dauernden Kreislauf· Die gefüllten Paletten werden nach der Palettenwechselteile zur nachfolgenden
Arbeitsstation bewegt, dort entladen und gelangen wieder zurück zur Palettenwechselstelle der Schneidpresse«
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