DE2426366C3 - Verfahren zum Härten von Polyestern oder Polyethern und Polyisocyanaten bzw. deren NCO-Vorpolymeren, mit Komplexen des 4,4'-Methylendianilins - Google Patents
Verfahren zum Härten von Polyestern oder Polyethern und Polyisocyanaten bzw. deren NCO-Vorpolymeren, mit Komplexen des 4,4'-MethylendianilinsInfo
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Description
weise wurde festgestellt, daß es möglich ist, sogar große, komplizierte Formen mit der fließfähigen
Dispersion zu beschicken, bevor die Gelierung das Fließen verhindert, und dennoch das Entformen innerhalb
weniger als etwa 3 Minuten vorzunehmen.
Am Ende dieses Härtungszeitraums wird ein formgepreßter, hitzegehärteter Polyurethangegenstand gewonnen,
der, wenn gewünscht, weiter gehärtet werden kann. Wenn die »Einstufen«-Arbeitsweise angewendet
wird, werden ein oder mehrere Polyäther oder Polyester, ein oder mehrere Polyisocyanate und der Komplex
gleichzeitig gemischt und umgesetzt. Sobald sich die Mischung gebildet hat, muß sie in die Form eingespritzt
werden. Die »Einstufen«-Arbeitsweise ist nicht bevorzugt, weil hierbei nicht die Endgebrauchsdauer
der Vorpolymerenarbeitsweise erzielt wird.
Bei der Herstellung des Polyurethans nach der Vorpolymerenmethode
muß ein Polyäihcrpolyol oder Polyesterpoiyol mit einem molaren Überschuß an
einem organischen Diisocyanat unter Bildung eines *o
Vorpolymeren mit endständigen /socyanatgruppen umgesetzt werden. Das Vorpolymere wird dann zur
Erhöhung seines Molekulargewichts von unter etwa 3000 bis über etwa 10000 gehärtet. Beispiele für solche
Vorpolymere und ihre Bildung finden sich in den »5 USA.-Patentschriften 26 20 560, 27 77 831, 28 43 560,
28 66 774, 29 00 378, 29 29 800, 29 48 691, 29 4S 707,
31 14 735 und 31 88 302. Auf die Offenbarungen in diesen Patentschriften wird hier ausdrücklich Bezug
genommen. Die bevorzugten Polyäther- oder Polyesterpolyole sind die folgenden: Polypropylenätherglykol,
Polytetramethylenätherglykol, Poly-(äthylenadipat)-glykol, Poly-(äthylen/propylenadipat)-glykol-Poly-(tetramethylenadipat)-glykol
und Poly-(caprolacton)-glykol. Molekulargewichte von 500 bis 3000 werden im allgemeinen für die Polyole bevorzugt.
Die bevorzugten, organischen Diisocyanate sind Toulylendiisocyanat und 4,4'-Methylen-bis-(phenylisocyanat).
Das Polyol enthält üblicherweise etwas mitgerissene Luft, die in der Vergangenheit leicht während der
Wärmehärtung Blasen bildete.
Vor dem Härtungsvorgang selbst ist ein Vermischen und/oder Vermählen des Urethans mit fein-zerteilten
Teilchen des Komplexes erforderlich. Im typischen Falle beträgt die Teilchengröße des Komplexes 1 bis
150 μ und vorzugsweise 1 bis 10 μ. Das Mahlen des
Komplexes kann in einer Standardmahlanlage, wie der Fließenergiemühle und senkrechten Hammermühle,
bei denen gemahlenes Material durch Sichten mit Luft aus der Mühle entfernt wird, bewerkstelligt werden.
Speziell gehören zu den erfindungsgemäß als Härtungsmittel verwendeten Komplexen die Umsetzungsprodukte von 4,4'-Methylendianilin mit den folgenden
Salzen in einem Verhältnis von 3 Mol Methylendianilin zu 1 Mol Salz: Natriumchlorid, Natriumbromid,
Natriumjodid, Natriumnitrit, Lithiumchlorid, Lilhiumbromid,
Lithiumiodid, Lithiumnitrit oder Natriumcyanid.
Wegen der Verfügbarkeit und Kostenfrage werden die Komplexe von 4,4'-Methylendianilin mit Natriumchlorid
oder Lithiumchlorid bevorzugt. Der am meisten bevorzugte, einfache Komplex leitet sich von 4,4'-Methylendianilin
und Natriumchlorid ab.
Die erfindungsgemäß verwendeten Komplexe können nach einer Vielfalt von Methoden hergestellt werden.
Beispielsweise wird eine wäßrige Lösung, die ein Natrium- oder Lithiumsalz, und zwar ein Chlorid,
Bromid, Jodid oder Nitrit enthält, mit 4,4'-Methylendianilin (MDA) entweder in einem Lösungsmittel, das
sowohl Wasser als auch das MDA auflöst, wie einem Alkohol, oder mit festem MDA im wesentlichen in
Abwesenheit eines Lösungsmittels umgesetzt. Wenn das Salz in verhältnismäßig verdünnter Konzentration
von beispielsweise zwischen etwa 1 und etwa 12 Gewichtsprozent vorliegt, verwendet man vorzugsweise
ein Lösungsmittel für das MDA. Wenn das Salz in einer Konzentration oberhalb etwa 12 Gewichtsprozent
vorliegt, braucht kein Lösungsmittel verwendet zu werden, sondern festes, kristallines MDA wird
unmittelbar der Salzlösung zugesetzt.
Ein kristalliner Niederschlag, der sich durch Wechselwirkung
des Salzes mit dem MDA gebildet hat, wird von der flüssigen Phase, beispielsweise durch Filtrieren,
abgetrennt. Der Niederschlag, in dem das Molverhältnis von MDA zu Salz 3:1 beträgt, kann in seine ursprünglichen
Bestandteile zerlegt werden, indem ein Lösungsmittel, wie Aceton, bei einer erhöhten Temperatur,
die in Abhängigkeit von der Flüchtigkeit des Lösungsmittels im Bereich von etwa 40 bis 100° C liegt,
zugegeben wird.
Bei der Lösungsmittelmethode zum Herstellen der Komplexe kann eine verhältnismäßig verdünnte, wäßrige
Lösung (1 bis 12 Gewichtsprozent Salz) eines Natrium- oder Lithiumsalzes, und zwar eines Chlorids,
Bromids, Jodids oder Nitrits, mit einer Lösung von 4,4'-Methyl';ndianilin in einem geeigneten Lösungsmittel,
beispielsweise Methanol, bei einer Temperatur im Bereich von etwa 20 bis 6O0C vermischt werden.
Unter diesen Bedingungen setzt sich das MDA mit dem Natrium- oder Lithiumsalz unter Bildung eines
kristallinen Niederschlags um, der aus MDA und dem Salz in einem 3:1-Molverhältnis besteht. Der
kristalline Niederschlag wird dann von der Mutterlauge durch Filtrieren, Dekantieren, Zentrifugieren oder eine
andere geeignete Operation abgetrennt.
Bei demjenigen Herstellungsverfahren, bei dem eine konzentriertere Salzlösung (mehr als etwa 12 Gewichtsprozent
Salz) verwendet werden kann, wird festes, kristallines MDA der Salzlösung unter Bewegen
bei einer etwas höheren Temperatur im Bereich von etwa 50 bis 9O0C in einer Menge zugesetzt, die die
stöchiometrische Menge, weiche für die Umsetzung mit derjenigen Salzmenge, die im Überschuß zu etwa
12 Gewichtsprozent vorliegt, benötigt wird, etwas übersteigt. Unter diesen Bedingungen setzen sich 3 Mol
MDA mit I Mol Salz um und bilden einen kristallinen Niederschlag, der von der übrigen Lösung durch Filtrieren,
Dekantieren, Zentrifugieren oder eine andere geeignete Operation abgetrennt werden kann.
Komplexe anderer Salze, wie des Natriumnitrits, können nach praktisch denselben Arbeitsweisen hergestellt
werden, die für die Natriumchloridkomplexe umrissen werden.
Das Vermischen des fein-zerteilten Komplexes mit flüssigen NCO-Vorpolymeren kann in Teigmischern,
Propellermischern mit hochtourig rotierendem Flügelrad, Mischern vom Paddelrührertyp od. dgl. erfolgen.
Zur Erzielung bester Ergebnisse ist es vorzuziehen, daß die in den vorstehend genannten Typen von Mischern
hergestellte Mischung mittels einer Drei-Walzenmühle derart, wie sie bei der Anstrichfarben- und Druckfarbenherstellung
verwendet wird, weiter gemisch! (oder der Komplex dispergiert) wird. Verbesserte
Dispersionen können auch in Kolloidmühlen hergestellt
werden. Diese verschiedenen Arten von Mischern
und Mühlen sind in »The Encyclopedia of Chemical Process Equipment«, W. J. Mead, Reinhold (1964)
beschrieben.
Der Komplex kann auch in Form einer Dispersion in einer inerten Trägerflüssigkeit, weiche mit dem Polyurethan
verträglich ist, verwendet werden. Zu geeigneten Flüssigkeiten gehören aromatische Esterweichmacher,
wie Dioctylphthalat, aliphatische Esterweichmacher, wie TetraäthylenglykoI-di-(2-äthylhexoHt), und
hocharomatische Kohlenwasserstofföle. Durch die Verwencung solcher Dispersionen wird das Zumessen
vereinfacht, und die Zeit und Energie, die für ein angemessenes Abmischen des Komplexes mit dem Vorpolymeren
benötigt wird, werden herabgesetzt.
Beim Vermischen des Komplexes mit fließfähigen NCO-Vorpolymeren oder Polymeren muß die Temperaturen
unterhalb des Zersetzungspunktes des Komplexes gehalten werden, um die Möglichkeit einer vorzeitigen
Härtung zu vermeiden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist der Zersetzungspunkt des Korn- ao
plexes eine Funktion des speziell verwendeten Komplexes und des NCO-Vorpolymeren oder Polymeren,
in dem der Komplex dispergiert ist. Im Falle von Urethanvorpolymeren, die Isocyanatendgruppen aufweisen,
und des Natriumchloridkomplexes des Methylendianilins sollte il.is Mischen unterhalb 8O0C und vorzugsweise
unterhalb etwa 50cC ausgeführt werden.
Ein Entgasungsschritt ist nicht erforderlich, da Druck über dem Material in der Form aufrechterhalten
wird. Das Erhärten des Preßlings ist so schnell beendet, daß der Druck nur höchstens etwa 3 Minuten und
vorzugsweise weniger als etwa 2 Minuten aufrechterhalten werden muß. Am meisten bevorzugt ist ein
solcher Härtungsvorgang, bei dem ein Entformen innerhalb von etwa 100 Sekunden möglich wird.
Das NCO-Vorpolymere wird auch in die Form unter Druck eingespritzt. Das Einspritzen kann mit
Hilfe irgendeiner Spritzgußapparatur vom herkömmlichen Typ, wie einer Kolben- oder Schneckenspritzgußanlage,
bewerkstelligt werden. Wegen der verhältnismäßig niedrigen, benötigten Drücke kann das Füllen
der Form auch mittels Pumpen erfolgen. Der Druck muß genügend hoch sein, damit das Entgasen des
NCO-Vorpolymeren vermieden wird. Er beträgt 7 bis 56 kg/cm2 und vorzugsweise etwa 17 bis 35 kg/cm2.
vorzugsweise etwa 17 bis 35 kg/cm2, aus. Höhere Drücke können, wenn dies erwünscht und praktisch
ist. angewandt werden.
Die während des erfindungsgemäßen Verfahrens angewandte Temperatur beträgt etwa 100 bis 1950C, 5<
> und vorzugsweise etwa 165 bis 195 C. Die höheren Temperaturen werden bevorzugt, weil sie den Härtungsvorgang
beschleunigen; die Temperatur darf jedoch nicht so hoch sein, daß das Produkt versetzt wird.
Das formgepre:ßte Erzeugnis wird ausgeworten oder herausgenommen. Das Erzeugnis ist im wesentlichen
blasenfrei, wobei sämtliche zurückbleibende Luft in dem Erzeugnis gelöst ist. Da der Schwerpunkt auf
einem raschen Härtungscyklus liegt, lassen sich geformte Gegenstände mit dünnen, vorzugsweise zwisehen
etwa 2 und 5 mm dicken Wänden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren leicht herstellen. Es
wird angenommen, daß die Umsetzungen, welche bei dem erfindungsgemäßen Härtungsserfahren stattfinden,
die gleichen sind wie diejenigen, welche vor sich gehen, wenn freies MDA nach zum bekannten Stand
der Technik gehörenden Härtungsarbeitsweisen als Härtungsmittcl \erwendct wird.
Die »Einstufen«-Methode zur Herstellung von Polyurethanen, die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
angewandt werden kann, umfaßt das gleichzeitige Mischen und Umsetzen von einem oder mehreren
Polyestern oder Polyäthern, einem oder mehreren Polyisocyanaten und dem MDA-Salz-Komplex. Der
Zweckmäßigkeit halber wird der Komplex vorzugsweise in Form einer Dispersion in einem inerten,
flüssigen Träger, wie oben beschrieben, verwendet. Da die beteiligten Reaktionen sehr exotherm und schnell
sind, ist es wünschenswert, das Mischen bei der niedrigstmöglichen Temperatur in einem Mischapparat
mit niedriger Stauung vorzunehmen und das erhaltene Gemisch unter Druck direkt den Formen zuzuführen.
In manchen Fällen kann es wünschenswert sein, einen Urethan bildenden Katalysator, wie DibutylzinndilauiJt,
zu verwenden, damit das Abstimmen der Umsetzungsgeschwindigkeit der Urethanbildung mit der
sehr raschen Umsetzung von MDA mit Polyisocyanat unterstützt wird.
In den folgenden Beispielen sind Teile und Prozentzahlen, soweit nicht anders angegeben, auf Gewicht
bezogen.
Ein Isocyanatendgruppen aufweisendes Polyurethan wird aus 0,4 Mol Polypropylenglykol mit einem
Molekulargewicht von 2000. 0.6 Mol Dipropylenglykol und 1,73 Mol Toluol-2,4-di-isocyanat nach irgendeiner
normalen Methode zum Herstellen von Vorpolymeren hergestellt. Das sich ergebende Produkt weist einen
— NCO-Gehalt von 5,2 Gewichtsprozent auf.
Diesem bei einer Temperatur von 70 C gehaltenen Vorpolymeren werden unter Bewegen 95% der für die
vollständige Umsetzung des Natriumchlortdkomplexes des Methylendianilins (MDA3NaCl) (dispergiert in der
gleichen Gewichtsmenge Dioctylphthalat) stöchiometrisch benötigten Menge zugesetzt. Zur Zeit der
Zugabe befindet sich die MDA-KomplexZ-DOP-Dispersion
bei Raumtemperatur.
Nach gründlichem Durchmischen wird das Material mittels einer luftgetriebenen, doppelt-wirkenden Kolbenpumpe
durch eine adaptierbare Düse mit einem von Hand betriebenen Ventil in eine bei 177° C gehaltene
Form eingespritzt. Die verwendete Pumpe weist ein Flüssigkeitsdruck: Luftdruck-Verhältnis von
10:1 auf. Der Einspritzdruck beträgt 21 kg/cm2. Nach 2 Minuten Verweilzeit in der Form wird ein hitzegehärletes
Polyurethan herausgenommen und 2 Stunden lang bei 120° C im Ofen nachgehärtet.
Der formgepreßte Gegenstand ist, wie die Beobachtung
ergibt, frei von eingeschlossener Luft.
Ein Isocyanatendgruppen aufweisendes Polyurethan wird aus 4,8 Mol Polypropylenglykol mit einem Molekulargewicht
von 2025, 1,415 Mol Polytetramethylenätherglykol mit einem Molekulargewicht von 980,
3,25 Mol Dipropylenglykol und 6,195 Mol Glycerin mittels irgendeiner normalen Methode zur Herstellung
von Vorpolymeren hergestellt. Das sich ergebende Produkt weist einen — NCO-Gehalt von 6,33 Gewichtsprozent
auf.
Zu diesem bei einer Temperatur von 70 C gehaltenen Vorpolymeren werden unter Bewegen 95 "/„ der
für die vollständige Umsetzung des Natriumchloridkomplexes des Methylendianilins (MDA3NaCl) (dispergiert
in der gleichen Gewichtsinenge Dioctyl-
phthalat stöchiomctrisch benötigten Menge gegeben. Zur Zeit der Zugabe befindet sich die MDA-Komplex/
DOP-Dispersion bei Raumtemperatur. Nach gründlichem Durchmischen wird das Material mittels einer
von Luft getriebenen, doppelt-wirkenden Kolbenpumpe, wie sie in Beispiel I verwendet wurde, durch
eine adaptierbare Düse mit einem von Hand betriebenen Ventil in eine bei 177" C gehaltene Form gespritzt.
Der Einspritzdruck beträgt 42 kg/cm2. Nach 2 Minuten Verweilzeit in der Form wird das hitzehärtbare Polyurethan
herausgenommen und 2 Stunden lang bei 120° C im Ofen nachgehärtet.
Der geformte Gegenstand ist, wie die Beobachtung ergibt, frei von Lufteinschlüssen.
Es wird ein Isocyanatendgruppen aufweisendes Polyurethan aus 1,0 Mol Polypropylenglykol mit einem
Molekulargewicht von 2025, 0,67 Mol Polytetramethylenätherglykol
mit einem Molekulargewicht von 980,0,84 MoI Dipropylenglykol und 1,08 Mol Glycerin
nach irgendeiner normalen Methode zur Herstellung von Vorpolymeren hergestellt. Das sich ergebende
Produkt weist einen -NCO-Gehalt von 6,0 Gewichtsprozent auf. Zu diesem bei einer Temperatur
von 70 C erhaltenen Vorpolymeren werden unter Bewegen 95% der für die vollständige Umsetzung des
Natriumchloridkomplexes des Methylendianilins (MDA3NaCI), (dispergiert in der gleichen Menge Dioctylphthalat)
stöchiometrisch erforderlichen Menge gegeben. Zur Zeit der Zugabe befindet sich die MDA-
to Komplex/DOP-Dispersion bei Raumtemperatur.
Nach dem gründlichen Durchmischen wird das Material mittels einer von Luft angetriebenen, doppeltwirkenden
Kolbenpumpe, wie sie in Beispiel 1 verwendet wurde, durch eine adaptierbare Düse mit einem
von Hand betriebenen Ventil in eine bei 177° C gehaltene
Form eingespritzt. Der Einspritzdruck beträgt 42 kg/cm2. Nach 2 Minuten Verweilzeit in der Form
wird das hitzehärtbare Polyurethan entnommen und 2 Stunden lang bei 120°C im Ofen gehärtet.
ao Der geformte Gegenstand ist, wie die Beobachtung zeigt, frei von Lmfteinschlüssen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Härten von endständige Isocyanatgruppen aufweisenden Vorpolymeren aus Polyestern oder Polyethern und Polyisocyanaten mit Hilfe aromatischer Diamine durch Einbringen der Bestandteile in eine Form, Erhitzen in der Form auf etwa 100 bis 195° C und anschließendes Entformen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine fließfähige Dispersion des betreffenden Vorpolymeren und einer Komplexverbindung aus 4,4'-Methylendianilin und Natriumchlorid, Natriumbromid, Natriumiodid, Natriumnitrit, Lithiumchlorid, Lithiumbromid, Li- >5 thiumjodid, Lithiumnitrit, oder Natriumcyanid, in der das Molverhältnis des genannten Dianilins zu dem genannten Salz 3:1 beträgt, ohne vorheriges Entgasen des Vorpolymeren unter Druck bei einer Temperatur unter 800C in eine geschlossene, vorerhitzte Form einspritzt und das Erhitzen in der Form für eine Höchstdauer von etwa 3 min vornimmt, wobei man über der Form einen Druck von 7 bis 56 kg/cm2 mit Hilfe an sich bekannter mechanischer Mittel, wie einer Kolbenpumpe oder einer Schneckenspritzgußanlage, aufrechterhält, der ausreicht, um das Entweichen von Gasen aus dem Komponentengemisch im wesentlichen zu verhindern.3035Das Härten von aminhärtbaren Polymeren, wie Polyurethanvorpolymeren mit Isocyanatendgruppen, ist bekannt. In der Vergangenheit wurde zum Härten im allgemeinen das Aminhärtungsmittel mit dem Urethanvorpolymeren oder im Falle eines »Einstufen«- Verfahrens mit den Polymerenzwischenprodukten unmittelbar vor der Verwendung nach Methoden, die bei dem in Rede stehenden Material geeignet waren, vermischt und die Mischung in eine Form gebracht. Die Form wird dann zur Vervollständigung der Härtungsreaktion erhitzt. Herkömmlicherweise erfolgt das Füllen der Form durch direktes Eingießen der 5» Mischung aus Härtungsmittel und dem Urethanvorpolymeren oder der Polymerenzwischenprodukte in die Form. Wegen der hohen Reaktionsgeschwindigkeit von Isocyanatgruppen, sogar mit aromatischen Diaminen, war es notwendig, sterisch gehinderte, aromatische Diamine, wie 4,4'-Methylen-bis-(2-chloranilin) oder 3,3'-Dichlorbenzidin, zu verwenden. Obwohl diese Amine im allgemeinen reichlich Zeit für das Vermischen und Füllen der Form zur Verfügung stellen, sind sie so reaktionsträge, daß verhältnismäßig lange Zeiten erforderlich sind, bevor ein Entformen möglich ist. Diese zum Stand der Technik gehörende Arbeitsweise verlangt auch das Zumessen von mindestens zwei Strömen und wirft das damit verbundene Problem der Belastungsschwankung und unmittelbaren Durchspülcns des Mischkopfes nach dem Gebrauch auf. Während des Härtungsvorgangs neigen Luft, die üblicherweise in dem Polyol nachweisbar ist, oder CO2, das sich durch Umsetzen von Urethanvorpolymerem oder Polyraerenzwischenprodukten mit Wasser gebildet hat, oder Luft, die während des Mischens des Härtungsmittels mit dem Vorpolymeren oder Polymerenzwischenprodukten eingeschlossen worden ist, zum Entweichen und der Bildung von Blasen. Dies ist natürlich sehr unerwünscht, da die Luftblasen in dem gehärteten Polyurethanendprodukt zurückgehalten werden und dadurch seine Verwendbarkeit beeinträchtigen. In der Vergangenheit wurde zur Entfernung des Gases aus dem System ein besonderer Entgasungsschritt angewandt. Ein solcher Entgasungsschritt hat verschiedene Nachteile mit sich gebn-icht. Zunächst einmal ergab sich als allgemeine Regel, daß der Entgasungsschritt nicht geeignet war, sämtliches Gas zu entfernen, so daß häufig Blasen innerhalb des Polyurethanprodukts angetroffen wurden. Außerdem machte der Entgasungsvorgang Entgasungsanlagen, die teuer waren, erforderlich. In einer typischen Apparatur werden die polyurethanbildenden Stoffe unter Bewegen einem mäßig starken Vakuum bei erhöhten Temperaturen ausgesetzt.Es besteht daher ein Bedarf nach einem wirtschaftlichen und wirksamen Verfahren zum Aminhärten von Urethanvorpolymeren oder Urethanpolymeren, das sich durch erhöhte Betriebssicherheit und rasches Entformen kennzeichnet und das weiterhin die Notwendigkeit eines besonderen Entgasungschrittes vermeidet.Es wurde gefunden, daß dies sich in sehr einfacher Weise bewerkstelligen läßt, indem man sich der Spritzgußtechnik bedient.Die gestellte Aufgabe wird daher erfindungsgemäß durch das im Patentanspruch definierte Verfahren gelöst.Daß sich erfindungsgemäß endständige NCO-Gruppen aufweisende Vorpolymere, die Luft oder CO2 eingeschlossen enthalten, in Abwesenheit eines besonderen Entgasungsschrittes rasch und wirksam formpressen lassen, war nicht zu erwarten.Die erfindungsgemäß zu härtenden Vorpolymeren werden durch Umsetzen von Polyätherpolyolen oder Polyesterpolyolen mit einem molaren Überschuß an einem organischen Diisocyanat hergestellt. Das sich ergebende Vorpolymere weist endständige Isocyanatgruppen auf. Dem Vorpolymeren wird ein Härtungsmittel zugesetzt, das darin eine fließfähige Dispersion bildet, die eine solche Endgebrauchsdauer, gemessen in Stunden bei Temperaturen unterhalb etwa 8O0C, aufweist, daß die Dispersion als einzelner Strom einer Form zugemessen werden kann und das Problem der Belastungsschwankung somit ausgeschaltet wird. Die Endgebrauchsdauer enthebt auch der Notwendigkeit, die Spritzgußdüse durchspülen zu müssen. Die Dispersion wird bei erhöhtem Druck in die Form eingespritzt. Der Druck ist so hoch, daß mitgerissene Luft oder anderes gasförmiges Material am Entweichen gehindert werden und die Bildung von Blasen in dem fließfähigen Medium vermieden wird. Die Temperatur der Form wird hoch genug gehalten, damit der Komplex aufbricht und eine rasche Härtung des Isocyanatgruppen aufweisenden Vorpolymeren bewirkt wird (100 bis 195° C). Die Härtung wird innerhalb von nicht mehr als etwa 3 Minuten und vorzugsweise von weniger als etwa 2 Minuten durchgeführt. Wegen dieses raschen Erhärtens braucht der Druck nicht längere Zeit aufrechterhalten zu werden und verteuert daher das Verfahren zusätzlich nicht mehr. Überraschender-
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