DE2413357C2 - Mischvorrichtung zum Herstellen von Mehrkomponenten-Kunststoffen - Google Patents

Description

Die Erfindung richtet sich auf eine Mischvorrichtung zum Herstellen von Mehrkomponenten-Kunststoffen, insbesondere Schaumstoffen auf Basis Polyurethan, bestehend aus Vorratsbehältem für die Komponenten, von denen über Dosierpunipen Zuleitungen zu einem Mischkopf führen, in dessen Mischkammer sie über Düsen oder Einspritzöffnungen einmünden, wobei der Auslaßöffnung der Mischkammer gegenüberliegend eine Auffangkammer vorgesehen ist (DE-OS 19 48 999).

Beim Füllen von Formwerkzeugen mit dem Reaktionsgemisch f-eten, da die Mischvorrichtungen mit Unterbrechungen arbeiten müssen, insbesondere beim Beginn des Mischvorganges Schwierigkeiten auf, indem die eintretenden Komponenten «ich im ersten Augenblick beim Einsetzen des Nvischvorganges nicht vollständig vermischen. So können Komponentenanteile unvexmischt in den Formhohlraum gelangen und im fertigen Formteil Fehlerstellen verursachen.

Man hat diesem Nachteil dadurch zu. begegnen versucht, daß man der Auslaßöffnung gegenüberliegend (DE-OS 19 48 999) oder an einer Umlenkstelle des Angußkanals eine Auffangkammer angeordnet hat In ihr wurde der erste Teil des schlecht vermischten Reaktionsgemisches aufgefangen, durch das nachströmende Gemisch gut durchwirbelt und dabei gegen neues Gemisch ausgetauscht, indem die laufend aus der Auffangkammer ausgetragenen Mengen mit in den Formhohlraum eingetragen wurden.

Diese Auffangkammer hat jedoch den Nachteil, daß der darin verbleibende Gemischrest entweder in noch nicht ausreagiertem Zustand durch Ausblasen entfernt werden muß oder das Formwerkzeug muß so ausgestaltet sein, daß der Inhalt der Auffangkammer mit entformt werden kann. In jedem Fall ist der darin verbleibende Gemischrest verloren. Auch lassen sich bisher keine ansatzfreien Formteile herstellen, wenn man eine Auffangkammer vorsieht.

Gemäß dem älteren Patent 23 27 269 ist eine Mischvorrichtung mit einem in der Mischkammer angeordneten Ausstoß- und Steuerkolben bekannt, bei welcher sich unmittelbar an die Austrittsöffnung der Mischkammer ein zur Form führender Kanal anschließt, der eine gleichbleibende Querschnittsfläche und Querschnittsform aufweist und gegenüber der Mischkammerachse in einem insbesondere rechten Winkel umgelenkt ist, wobei der Kanal einen Kolben enthält, der zwischen einer die Austrittsöffnung der Mischkammer freigebenden und einer den Kanal voll ausfüllenden Stellung hin- und herbewegbar ist.

Bei dieser Vorrichtung läßt sich der Kanal zwar mit

einfachen Mitteln reinigen und es sind ansatzfreie Formlinge herstellbar; das Problem des unzureichend vermischten ersten Gemischanteils tritt aber auch bei dieser Vorrichtung auf.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Mischvorrichtung mit einer Auffangkammer so auszubilden, daß ein Materialverlust vermieden wird. Insbesondere sollen ansatzfreie Formteile herstellbar sein.

ίο Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Äuffangkammer ein Ausstoßkolben verschiebbar geführt ist, der in seiner vordersten Stellung die Äuffangkammer völlig ausfüllt

Dadurch wird erreicht, daß vor Beginn des Mischvorganges dieser Ausstoßkolben zurückfahrbar ist so daß die Auffangkammer erst auf diese Weise gebildet wird. Gegen Ende des Misch- und Formfüllvorganges wird dann der Ausstoßkolben zurückgeschoben, bis die Auffangkammer völlig verdrängt ist Dadurch wird das

— Eintragen eines einwandfreien Gemisches in den Formhohlraum auch im Anfangsstadium des Mischvorganges erzielt und zusätzlich in vorteilhafter Weise jeglicher Materialverlust vermieden. Ist die Mischkammer unmittelbar im Formwerkzeug angeordnet und verläuft der Formhohlraum zwischen Mischkammer und Auffangkannaer, so ist der Ausstoßkolben bei Beendigung des Misch- und Formfüllvorganges so weit zurückschiebbar, daß seine Stirnfläche zusammen mit der Wandung des Formhohlraumes eine Ebene bildet.

Dadurch wird jegliche Angußmarke vermieden.

Der Ausstoßkolben ist vorzugsweise hydraulisch betätigbar. Im einfachsten Fall ist er manuell zu betätigen. Vorzugsweise ist er jedoch an eine Steuerung angeschlossen Es versteht sich, daß diese Steuerung — neben einer hydraulischen Ausführungsform — auch mechanisch, elektrisch oder pneumatisch ausführbar ist.

Zu Beginn des Formfüllganges wird dabei z. B.

zunächst die Steuerung betätig', so daß durch Rückfahren des Ausstoßkolbens die Auffangkammer

«ο gebildet wird. Über ein Zeitverzögerungsrelais werden dann automatisch die Einspritzöffnungen für die Komponenten freigegeben. Nach Ablauf eines vorgegebenen Zeitintervalls wird die Auffangkammer durch Vorschub des Ausstoßkolbens verdrängt und gleichzei-

tig der Komponentenzulauf gestoppt. Nach dem öffnen des Formwerkzeuges kann der Ausstoßkolben durch einen weiteren Steuervorgang als Auswerfer für das Formteil benutzt werden. Durch Rückfahren des Ausstoßkolbens wird schließlich wieder die Auffangkammer gebildet.

Die Erfindung wird durch ein Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnung näher erläutert, die eine Mischvorrichtung in Kombination mit einem Formwerkzeug darstellt, wobei die Mischvorrichtung auch in der Mischkammer einen Ausstoßkolben aufweist, der gleichzeitig als Steuerkolben für den Zulauf der Komponenten dient. Es zeigt im Schnitt

Fig. 1 die Mischvorrichtung mit dem Ausstoßkolben in Füllstellung,

F i g. 2 die Mischvorrichtung mit dem Ausstoßkolben in der Stellung nach Beendigung des Füllvorganges und F i g. 3 die Mischvorrichtung mit dem Ausstoßkolben

in dessen Auswurfstellung.

Die andeutungsweise dargestellte Mischvorrichtung 1 ist im Oberkasten 2 des Formwerkzeuges 3 angeordnet. Sie besteht aus den Einspritzöffnungen 4, 5 und der Mischkammer 6, in der ein Ausstoß- und ein Steuerkolben 7 geführt ist. Im Unterkasten 8 des

Formwerkzeuges 3 ist eine Auffangkammer 9 der Auslaßöffnung 10 der Mischkammer 6 gegenüberliegend angeordnet Dazwischen erstreckt sich der Formhohlraum 11. In der Auffangkammer 9 ist ein Ausstoßkolben 12 beweglich geführt, der im Hydraulikzylinder 13 beaufschlagbar ist. Ein Anschlagriegel 14 begrenzt den Hub für die Stellung des Ausstoßkolbens 12 nach Beendigung des Füllvorganges (Fig.2). In dieser Stellung bildet die Stirnfläche des Ausstoßkolbens 12 mit der Wandung des Formhohlraumes 11 eine Ebene, so daß die Auffangkammer 9 vom Ausstoßkolben 12 völiig ausgefüllt ist. Der Ausstoß- und Steuerkolben 7 tut dies in gleicher Weise. Soll das Formteil nach dem Abheben des Oberkastens 2 ausgeworfen werden, wird der Anschlagriegel 14 zurückgezogen, wodurch der Ausstoßkolben 12 die in F i g. 3 gezeigte Stellung einnehmen kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Mischvorrichtung zum Herstellen von Mehrkomponenten-Kunststoffen, insbesondere Schaumstoffen auf Basis Polyurethan, bestehend aus Vorratsbehältern für die Komponenten, von denen über Dosierpumpen Zuleitungen zu einem Mischkopf führen, in dessen Mischkammer sie über Düsen oder Einspritzöffnungen einmünden, wobei der Auslaßöffnung der Mischkammer gegenüberliegend eine Auffangkammer vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Auffangkammer (9) ein Ausstoßkolben (12) verschiebbar geführt ist, der in seiner vordersten Stellung die Auffangkammer (9) völlig ausfüllt