DE2461741C2 - Verfahren zum Herstellen eines keramischen Materials aus einphasigem Siliciumaluminiumoxynitrid - Google Patents
Verfahren zum Herstellen eines keramischen Materials aus einphasigem SiliciumaluminiumoxynitridInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines keramischen Materials aus einphasigem Siliciumaluminiumoxynitrid, bei dem eine Pulvermischung, die
SiO2, Al2O3, nicht mehr als 60% AlN, ein beim Erhitzen
mit einem Teil des SiO2 glasbildendes Metalloxid, insbesondere MgO, sowie gegebenenfalls Si3N4 enthält,
auf eine Temperatur bis 2000° C erhitzt wird.
In den letzten Jahren waren zahlreiche Bemühungen darauf gerichtet, aus Siliciumnitrid durch Heißpressen
Formkörper herzustellen, die nicht nur bei Raumtemperatur, sondern auch bei hohen Temperaturen gute
mechanische Festigkeitseigenschaften, Korrosions- und
Oxydationsbeständigkeit aufweisen. Viele Versuche
führten nicht zu zufriedenstellenden Ergebnissen; andere Verfahren stellten an die Reinheit der zu
verwendenden Ausgangsstoffe hohe Anforderungen. So wird in der DE-OS 23 02438 ein Verfahren zum
Herstellen heißgepreßter Siliciumnitrid-Formkörper beschrieben, bei dem man über möglichst reine
Ausgangsstoffe zu einem dichten, heißgepreßten Formkörper mit guten Festigkeitseigenschaf ten zu gelangen
ίο sucht
Aus der DE-AS 14 71035 ist andererseits ein Verfahren zum Herstellen feuerfester Formkörper aus
Aluminiumnitrid bekannt, die außerdem noch" Oxide, Boride, Nitride, Silicide und Carbide des Aluminiums,
Siliciums, Bors, der seltenen Erdmetalle sowie der Obergangsmetalle der IV, V. und VI Gruppe des
periodischen Systems enthalten können. Dies sind zahlreiche Verbindungen, unter denen die Auswahl
einer besonders vorteilhaften Kombination nicht ohne
weiteres möglich ist
Gegenstand einer älteren Anmeldung gemäß der DE-OS 23 54 024 ist ein Verfahren zur Herstellung eines
einphasigen Siliciumaluminiumoxynitrids mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Bei der Weiterbildung dieses Verfahrens stellte sich die Aufgabe, ein Verfahren anzugeben, das zu einem
besonders dichten heißgepreßten Formkörper aus Siliciumaluminiumoxinitrid führt, der gute Hochtemperatureigenschaften hat
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß eine Mischung verwendet wird, die neben SiO2 und
Al2O3 mindestens zwei weitere glasbildende Metalloxide enthält, die mit einem Teil des SiO2 unter Bildung
eines Silicatglases reagieren, das eine um mindestens 100°C niedrigere Liquidustemperatur als ein Silicatglas
hat, das bei der Reaktion mit nur einem der Metalloxide
gebildet wird, und daß die Mischung auf eine Temperatur von 1200 bis 200O0C erhitzt wird.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Während es bei dem bisherigen Stand der Technik als nachteilig angesehen wurde, die Liquidustemperatur des
Silicatgases durch Metalloxide zu stark herabzusetzen,
beruht die Erfindung auf der Feststellung, daß durch die
Herabsetzung der Liquidustemperatur, wie sie durch die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Maßnahmen erreicht wird, die Verdichtung des Materials gefördert
wird, ohne daß eine Verschlechterung der Hochtempeso ratureigenschaften des fertigen Formkörper^ eintritt
Das Verfahren führt zu einem keramischen Erzeugnis das über 95 Gew.-% einer Verbindung der folgenden
Formel enthält:
worin 0 < ζ S 5 ist
Als Ausgangsmaterial wird am besten ein Gemisch verwendet, das 15 bis 45 Gew.-% Siliciumdioxid, 0,05 bis
50 Gew.-% Aluminiumoxid und 40 bis 60 Gew.-%
Aluminiumnitrid enthält, wobei die Anteile so gewählt
werden, daß das Sinterprodukt zu mindestens 95 Gew.-% aus einer Verbindung der angegebenen Formel
besteht. Ferner enthält das Gemisch außer Siliciumdioxid und Aluminiumoxid mindestens zwei weitere
Metalloxide, die beim Erhitzen mit einem Teil des Siliciumdioxids reagieren und ein Silicatglas bilden,
dessen Liquidustemperatur niedriger als diejenige eines Silicatglases ist, das aus Siliciumdioxid mit nur einem der
Metalloxide entsteht Das Glas mit der erniedrigten Liquidustemperatur unterstützt die Verdichtung des
keramischen Erzeugnisses.
Mit Vorteil kann ein Siliciumnitrid verwendet werden,
das mindestens einen Teil des Siliciumdioxids als Verunreinigung enthalt In diesem Falle werden die
Anteile des Siliciumnitrids, Aluminiumoxids, Aluminiumnitrids und Siliciumdioxids in dem Gemisch so
gewählt, daß das Reaktionsprodukt über 95 Gew-% einer Verbindung der vorstehend angegebenen Formel
enthält, worin jedoch 0 < ζ S 4 ist
Man kann aber auch ein Gemisch verwenden, das kein Siliciumnitrid enthält In diesem Falle sind die
jeweiligen Anteile von Aluminiumoxid, Aluminiumnitrid und Siliciumdioxid in dem Gemisch so zu wählen, daß
das Reaktionsprodukt über 95 Gew.-% einer Verbindung der vorstehend angegebenen Formel enthält, in
der 4<-S5 ist
Wird in dem Ausgangsmaterial Aluminiumnitrid verwendet, kann mindestens ein Teil des Aluminiumoxids als Verunreinigung in dem Aluminiumnitrid
enthalten sein.
Als weitere Metalloxide werden dem Gemisch neben Siliciumdioxid und Aluminiumoxid noch mindestens
zwei Oxide aus der folgenden Gruppe zugesetzt: Magnesiumoxid, Manganoxid, Lithiumoxid, Titandioxid,
Boroxid und Eisen(III)-oxid.
Als Komponenten des Ausgangsgemisches können auch Verbindungen verwendet werden, die beim
Erhitzen auf Sintertemrpatur in die erforderlichen Reaktionsteilnehmer übergehen. So kann man beispielsweise dem Gemisch anstelle der Metalloxide Metallverbindungen zusetzen, die beim Erhitzen auf Sintertemperatur in Metalloxide übergehen.
Andererseits kann man dem Gemisch auch anstelle der Metalloxide und eines Teils des Siliciumdioxids die
betreffenden Metallsilicate zusetzen.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die Gesamtmenge der in dem Gemisch vorhandenen Metalloxide geringer als üie Menge eines
Metalloxids sein kann, wenn dieses allein verwendet wird.
Das Erhitzen auf Sintertemperatur wird am besten unter Druck ausgeführt, kann jedoch auch ohne
Druckausübung vorgenommen werden. An Hand nachstehender Beispiele werden Einzelheiten der
Erfindung veranschaulicht.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Kontrollversuch ausgeführt, bei dem Siliciumnitrid, Aluminiumnitrid und
Siliciumdioxid in Pulverform in solchen Anteilen gemischt wurden, daß ein keramisches Material erhalten
wurde, das im wesentlichen ganz aus einer Verbindung der vorstehend angegebenen Formel bestand, in der
ζ = 1 war.
Das verwendete Siliciumnitrid-Pulver bestand zu 89% aus der «-Phase und hatte eine mittlere
Teilchengröße von 3 μηι. Das Aluminiumnitrid-Pulver hatte im Lieferzustand eine mittlere Teilchengröße von
11,5μπι und wurde in einer Kolloidmühle auf eine
mittlere Teilchengröße von 7 μπι zerkleinert Das verwendete Siliciumdioxid-Pulver war reines, gefälltes
Siliciumdioxid. Es war jedoch bekannt, daß das Siliciumnitrid-Pulver Siliciumdioxid als Überzug auf den (ή
Teilchen des Siliciumnitrids und daß das Aluminiumnitrid als Verunreinigung Aluminiumoxid enthielt. Wie
leicht einzusehen, mußten die beiden Verunreinigungen
die spätere Reaktion zur Herstellung des Siliciumaluminiumoxinitrid-Keramikmaterials beeinflussen, weil sie
dem Reaktionsgemisch Silicium, Aluminium und Sauerstoff zuführten. Vor dem Mischen der Ausgangsstoffe
wurden deshalb die Gehalte der Verunreinigung in dem Siliciumnitrid und Aluminiumnitrid durch eine Aktivierungsanalyse mit schnellen Neutronen bestimmt und beider Berechnung der Zusammensetzung des Gemisches
berücksichtigt Es wurde gefunden, daß der Siliciumdioxid-Gehalt des Siliciumnitrid-Pulvers 4 Gew.-% und
der Aluminiumoxid-Gehalt des Aluminiumnitrids 6 Gew.-% betrug. Aus diesen Ergebnissen wurde
berechnet, daß zum Herstellen des gewünschten Keramikmaterials das Ausgangsgemisch eine Zusammensetzung von 78,48 Gew.-% Siliciumnitrid-Pulver,
14,76 Gew.-% Aluminiumnitrid-pulver haben mußte.
Diesem Gemisch wurde als Metalloxid Magnesiumoxid-Pulver zugesetzt, das als Preßhilfsmittel beim
Heißpressen von Siliciumnitrid-Keramikmaterial bekannt ist Die Menge des zugesetzten Magnesiumoxids
betrug 1 Gew.-% des Gesamtgemisches, so daß das Ausgangsgemisch nunmehr aus 74,6 Gew.-% Siliciumnitrid, 13,72 Gew.-% Aluminiumnitrid, 9,8 Gew.-%
Siliciumdioxid, 0,88 Gew.-% Aluminiumoxid und 1
Gew.-% Magnesiumoxid bestand.
Nach der Zugabe des Magnesiumoxid-Pulvers wurde das Ausgangsgemisch in einer Kolloidmühle in Isopropylalkohol gemischt, bis die mittlere Teilchengröße des
Gemisches 3 μπι betrug. Danach wurde das Gemisch getrocknet und dann abgesiebt, um eventuelle vorhandene Pulverzusammenballungen zu entfernen. Eine
Bestimmung von Verunreinigungen im Gemisch zeigte, daß sich der Gehalt an Verunreinigungen durch das
Mahlen, Trocknen und Sieben nicht geändert hatte. Sodann wurde das Gemisch in den Formraum einer
Graphitform gegeben, die an einem Ende durch einen Graphitstopfen verschlossen war. Auf die Pulverfüllung
wurde ein Graphitstempel aufgesetzt Alle Flächen der Graphitwerkzeuge, die mit dem Pulver in Berührung
kamen, waren zuvor durch Aufsprühen mit einer 0,25 mm dicken Schicht aus Bornitrid überzogen
worden. Das Werkzeug wurde darauf in einer Presse unter einem Druck von 232 bar in 30 Minuten auf
18000C erhitzt Das Gemisch wurde eine Stunde unter
diesem Druck auf dieser Temperatur gehalten und dann abkühlen gelassen. Nach dem Abkühlen wurde das
heißgepreßte Produkt entformt und einer Röntgenstrukturanalyse unterzogen, die ergab, daß die keramische Phase des Produktes ganz aus einer Verbindung
der eingangs angegebenen Formel bestand, in der 2 den Wert 1 hatte. Ferner wurde gefunden, daß das Produkt
eine Dichte von 3,16 g/cm3 hatte. Es wurde beobachtet, daß beim Heißpressen 90% dieser Enddichte bereits
erreicht wurden, wenn die Temperatur auf etwa 16500C
angestiegen war. Das Endprodukt hatte einen Bruchmodul bei Raumtemperatur von 41,4 kN/cm2 und einen
Weibull-Modul von 8,0.
Es wurde ein Ausgangsge.misch wie bei dem Verfahren des Vergleichsbeispiels verwendet, dessen
Magnesiumoxid-Gehalt jedoch nur 0,5 Gew.-% betrug und das als zweites Metalloxid 0,5 Gew.-% Mangan(lI,III)-oxid (Mn3O4) enthielt. Die Bestandteile des
Ausgangsgemischs wurden wie bei dem Verfahren des Vergleichsbeispiels durch Mahlen gemischt, und das
Gemisch wurde nach dem Verfahren des Vergleichsbeispiels heiß gepreßt Das Endprodukt hatte eine Dichte
von 3,23 g/cm3, einen mittleren Bruchmodul bei
Raumtemperatur von 56,6 kN/cm2 und einen Weichbull-Modul
von 10. Durch Verfolgung der Bewegung des Graphitstempels im Verlauf des Heißpreßvorgangs
wurde festgestellt, daß das Produkt 90% seiner Enddichte bei einer Temperatur von etwa 14500C
erreichte, also bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur als das Produkt des Vergleichsbeispiels.
Bei dem Verfahren dieses Beispiels reagierten das Mangan- und Magnesiumoxid mit einem Teil des in dem
Ausgangsgemisch vorhandenen Siliciumdioxids und bildeten ein Magnesium-Mangan-Silicatglas, dessen
Liquidustemperatur niedriger als diejenige des Silicats
war, das aus Magnesiumoxid allein entsteht Beim Heißpressen bildet also das Magnesium-Mangan-Silicat
ein flüssiges Glas von geringerer Viskosität als das Magnesiumsilicat des Vergleichsversuchs bei der
gleichen Temperatur. Das Magnesium-Mangan-Silicat- £las ermöglichte daher eine bessere Verdichtung des
Materials beim Heißpressen, so daß ein Endprodukt von gleichmäßigerer Beschaffenheit sowie Festigkeit und
Dichte erhalten werden konnte.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei jedoch der Gehalt des Ausgangsgemisches an
Magnesiumoxid und Mangan(II,III)-oxid auf jeweils 1 Gew.-% des Gesamtgemisches erhöht wurde, während
der Siliciumnitrid-Gehalt um 1 Gew.-% verringert wurde. Unter Berücksichtigung der Verunreinigungen
im Silicium- und Aluminiumnitrid bestand das Ausgangsgemisch aus 73,6 Gew.-% Siliciumnitrid, 13,72
Gew.-% Aluminiumnitrid, 9,8 Gew.-°/o Siliciumdioxid, 0,88 Gew.-% Aluminiumoxid, 1 Gew.-% Magnesiumoxid
und 1 Gew.-% Mangan(ll,lll)-oxid. Das Endprodukt hatte eine Enddichte von 3,24 g/cm3, einen
mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von 65,5 kN/cm2 und einen Weibull-Modul von 8,4. Wiederum
wurde festgestellt, daß das Material beim Heißpressen 90% seiner Enddichte bei einer Temperatur von
etwa 1450" C erreichte.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei jedoch der Gehalt an Mangan(II,llI)-oxid auf 1
Gew.-°/o des Gesamtgemisches erhöht wurde, ohne daß auch der Magnesiumoxid-Gehalt erhöht wurde. Der
Siliciumnitrid-Gehalt wurde um 0,5 Gew.-% verringert, um die Erhöhung des Manganoxid-Gehalts auszugleichen.
Das Ausgangsgemisch hatte somit eine Gesamtzusammensetzung von 74,1 Gew.-% Siliciumnitrid, 13,72
Gew.-% Aluminiumnitrid, 9,8 Gew.-% Siliciumdioxid, 0,88 Gew.-% Aluminiumoxid, 0,5 Gew.-% Magnesiumoxid
und 1 Gew.-% Mangan(II,III)-oxid. Das Endprodukt hatte eine Dichte von 3,20 g/cm3, einen mittleren
Bruchmodul bei Raumtemperatur von 69,0 kN/cm2 und einen Weibull-Modul von 9,0. Auch bei diesem Versuch
wurde festgestellt, daß beim Heißpressen das Material 90% seiner Enddichte bei einer Temperatur von etwa
1450° C erreichte.
In dem Ausgangsgemisch des Beispiels 3 wurde der Magnesiumoxid-Gehalt um 0,25 Gew.-% verringert und
der Siliciumnitrid-Gehalt um den gleichen Betrag erhöht. Dann wurde das Gemisch nach dem Verfahren
des Vergleichsbeispiels bearbeitet. Es wurde ein Endprodukt mit einer Dichte von 3,21 g/cm3, einem
mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von 72,4 kN/cm2 und einem Weibull-Modul \on 12 erhalten.
Wie bei den zuvor beschriebenen Beispielen wurde festgestellt, daß beim Heißpressen das Material 90%
seiner Enddichte bei etwa 1450° C erreichte.
Die besseren Eigenschaften das nach diesem Verfahren hergestellten Produktes dürften darauf zurückzuführen
sein, daß die jeweiligen Anteile des Magnesiumoxids und Manganoxids zur Bildung eines Magnesium-
n Mangan-Silicats mit einer sehr niedrigen Liquidustemperatur
— möglicherweise im Bereich von 12000C —
führten. Etwas Magnesium- und/oder Mangan könnte auch in das Gitter des Siliciumaluminiumoxynitrids
eingetreten sein.
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei jedoch der Magnesiumoxid-Gehalt auf 0,05
Gew.-% und der Manganoxid-Gehalt auf 0,2 Gew.-% vermindert wurden, während der Siliciumnitrid-Gehalt
um einen der Verminderung des Gehalts der Metalloxide entsprechenden Betrag erhöht wurde. Die Zusammensetzung
des Ausgangsmaterials betrug somit 75,6 Gew.-% Siliciumnitrid, 13,72 Gew.-% Aluminiumnitrid,
9,8 Gew.-% Siliciumdioxid, 0,88 Gew.-% Aluminiumoxid, 0,05 Gew.-% Magnesiumoxid und 0,2 Gew.-%
Mangan(II,HI)-oxid. Das aus diesem Gemisch erhaltene Endprodukt hatte eine Dichte von 2,78 g/cm3, einen
mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von 37,9 kN cm2 und einen Weibull-Modul von 7,0. Beim
Heißpressen erreichte das Material 90% seiner Enddichte bei einer Temperatur von etwa 15000C. Ein
Kriech test bei einer Temperatur von 1225° C mit einer
Belastung von 7,7 kN/cm2 ergab ein Kriechen von 0,103% in 100 Stunden.
Zum Heißpressen wurde ein Gemisch verwendet, das die bei dem Verfahren des Beispiels 1 benutzten beiden
Metalloxide in den in diesem Beispiel angegebenen Mengen enthielt. Das Siliciumnitrid- und Aluminiumnitrid-Pulver
stammten jedoch aus anderen Chargen, und die Anteile der Ausgangsstoffe wurden geändert. Das
Gemisch hatte eine Zusammensetzung von 83 Gew.-% Siliciumnitrid, 10 Gew.-% Aluminiumnitrid, 6 Gew.-%
Siliciumdioxid und je 0,5 Gew.-% Magnesium- und Manganoxid. Mit diesem Gemisch wurden das Misch-
und Heißpreßverfahren wiederholt. Das Endprodukt hatte eine Dichte von 3,23 g/cm3, einen Bruchmodul bei
Raumtemperatur von 70,4 kN/cm2 und einen Weibull-Modul von 10. Beim Heißpressen erreichte das Produkt
90% seiner Enddichte bie einer Temperatur von etwa 1450°C.
Eine Analyse der Ausgangstoffe ergab, daß der Siliciumdioxid-Gehalt des Siliciumnitrid-Pulvers 2,6 Gew.-% und der Aluminiumoxid-Gehalt des Aluminiumnitrid-Pulvers 4,25 Gew.-% betrug. Unter Berücksichtigung dieser Werte läßt sich berechnen, daß dieses Ausgangsgemisch bei Heißpreßtemperatur ein Reaktionsgemisch der eingangs angegebenen Formel ergibt, in der ζ in der Größenordnung von 0,8 liegt, die jedoch nur etwa 90 Vol-% des Gesamtgemisches ausmachen. Erwartungsgemäß enthielt deshalb das Sinterprodukt etwa 5 Gew.-% einer glasigen Phase neben einem
Eine Analyse der Ausgangstoffe ergab, daß der Siliciumdioxid-Gehalt des Siliciumnitrid-Pulvers 2,6 Gew.-% und der Aluminiumoxid-Gehalt des Aluminiumnitrid-Pulvers 4,25 Gew.-% betrug. Unter Berücksichtigung dieser Werte läßt sich berechnen, daß dieses Ausgangsgemisch bei Heißpreßtemperatur ein Reaktionsgemisch der eingangs angegebenen Formel ergibt, in der ζ in der Größenordnung von 0,8 liegt, die jedoch nur etwa 90 Vol-% des Gesamtgemisches ausmachen. Erwartungsgemäß enthielt deshalb das Sinterprodukt etwa 5 Gew.-% einer glasigen Phase neben einem
b5 Sü'ciumaluminiumoxynitrid- Keramikmaterial, das der
Formel Sis^ ΑΙο,βΝζ^Οο,β entsprach. Beim Pressen wurde
ein geringer Gewichtsverlust beobachtet
Das gleiche Verfahren wurde mit drei Ausgangsgemi-
Das gleiche Verfahren wurde mit drei Ausgangsgemi-
sehen wiederholt, die unterschiedliche Mengen des
Magnesium- und Manganoxid-Pulvers enthielten, während der Siliciumnitrid-Gehalt der Gemische, sofern
erforderlich, so eingestellt wurde, daß Änderungen der
Metalloxid-Mengen ausgeglichen wurden. Die Zusammensetzung der Ausgangsgemische und die Eigenschaften der erhaltenen Heißpreßprodukte sind in nachstehender Tabelle angegeben
Si3N4 | ALN | SiO2 | AI2Oj | MgO | Mn3O4 | Mitt Bruch | Weibull- | Dichte |
modul | modul | |||||||
(kN/cm2) | (g/cm3) | |||||||
79,87 | 9,57 | 8,13 | 0,43 | 1 | 1 | 75,9 | 8,4 | 3,24 |
80,35 | 9,57 | 8,15 | 0,43 | 0,5 | 1 | 75,9 | 7,2 | 3,20 |
80,60 | 9,57 | 8,15 | 0,43 | 0,25 | 1 | 78,6 | 20,8 | 3,21 |
Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß - wie bei dem Verfahren des Beispiels 4 — die besten Ergebnisse dann
erzielt werden, wenn das Gemisch 0,25 Gew.-% Magnesiumoxid und 1 Gew.-% Manganoxid enthält.
Es wurden die bei dem Verfahren des Vergleichsbeispiels verwendeten Ausgangsstoffe eingesetzt, jedoch
wurde als zweites Metalloxid anstelle des Manganoxids Lithiumoxid benutzt Das Lithiumoxid wurde in das
Ausgangsgemisch als Lithiumsilicat mit einer Reinheit von 99,5% und einer Korngröße von — 0,05 mm
eingebracht Das Gemisch wurde nach den Verfahren der vorstehenden Beispiele verarbeitet und hatte bei
Heißpreßtemperatur eine Zusammensetzung von 77,6 Gew.-% Siliciumnitrid, 13,72 Gew.-% Aluminiumnitrid,
0,88 Gew.-% Aluminiumoxid, 0,125 Gew.-% Magnesiumoxid, 0,125 Gew.-% Lithiumoxid und 9,8 Gew.-%
Siliciumdioxid, das zum Teil aus dem Lithiumsilicat und aus der Verunreinigung des Siliciumnitrids stammte. Die
jeweiligen Anteile des Lithiumoxids und Magnesiumoxids in diesem Gemisch wurden aus dem Diagramm
des Dreistoffsystems Lithiumoxid-Magnesiumoxid-Siliciumdioxid entnommen, nachdem bei einer Reaktion
des Siliciumdioxids mit den betreffenden Anteilen Lithiumoxid und Magnesiumoxid die Bildung eines
Silicats zu erwarten war, das eine niedrigere Liquidustemperatur als das bei dem Vergleichsversuch entstehende Magnesiumsilicat hatte. Das Gemisch wurde nach
dem Verfahren des Vergleichsbeispiels verarbeitet, und das erhaltene Produkt hatte eine Dichte von 3,21 g/cm3,
einen mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von 55,2 kN/cm2 und einen WeibuU-Modul von 12.
Das Verfahren wurde mit einem abgeänderten Gemisch wiederholt Dieses Ausgangsgemisch hatte
eine Zusammensetzung von 75,1 Gew.-% Siliciumnitrid, 13,72 Gew.-% Aluminiumnitrid, 9,8 Gew. % Siliciumdioxid, 0,88 Gew.-% Aluminiumoxid, 0,25 Gew.-%
Magnesiumoxid und 0,25 Gew.-% Lithiumoxid. Das Endprodukt hatte eine Dichte von 3,17 g/cm3, einen
mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von 69,2 kN/cm2 und einen Weibull-Modul von 14,6. Beim
Heißpressen erreichte das Produkt 90% seiner Enddichte bei einer Temperatur von etwa 1350°C
In einer weiteren Abänderung des Beispiels wurde das Lithiumsilicat des Ausgangsstoffes des Beispiels 6
anstelle des Manganoxids zugesetzt, so daß das Gemisch eine Zusammensetzung von 83,5 Gew.-%
Siliciumnitrid, 10 Gew.-% Aluminiumnitrid, 0,125 Gew.-% Magnesiumoxid, 0,125 Gew.-% lithiumoxid
und 6 Gew.-% Siücnnndioxid hatte. Dieses Gemisch
wurde nach dem Verfahren des Vergleichsbeispiels
bearbeitet und das erhaltene Produkt hatte eine Dichte
von 3,21 g/cm3, einen mittleren Bruchmodu! bei
Raumtemperatur von 683 kN/cm2 und einen Weibull-Modul von 13.
Es wurde wiederum das Ausgangsgemisch des Vergleichsbeispiels verwendet, wobei jedoch der
Magnesiumoxid-Gehalt auf 0,5 Gew.-% vermindert und dem Gemisch 0,5 Gew.-% Titandioxid zugesetzt
wurden. Das Gemisch wurde nach dem Verfahren des Vergleichsbeispiels verarbeitet, und das Endprodukt
hatte eine Dichte von 3,19 g/cm3, einen mittleren
Bruchmodul bei Raumtempratur von 62,1 kN/cm2 und
einen Weibull-Modul von 12,6. Beim Heißpressen erreichte das Produkt 90% seiner Enddichte bei einer
Temperatur von etwa 1350° C, also bei einer erheblich
niedrigeren Temperatur als das Produkt des Vergleichs
beispiels. Ein Kriechtest bei 1250° C mit einer Belastung
von 7,72 kN/cm2 wurde ein Kriechen von 0,10% in 20 Stunden festgestellt
Wie die bei dem Verfahren des Beispiels 1 verwendeten Metalloxide reagierten das Magnesium
oxid und das Titandioxid mit einem Teils des in dem
Ausgangsgemisch vorhandenen Siliciumdioxids und bildeten ein Magnesium-Titan-Silicatglas, dessen Liquidustemperatur niedriger als diejenige des Magnesiumsilicats in dem Vergleichsbeispiel war. Beim Heißpressen
ergab also das Magneshim-Titan-Silicat ein flüssiges
Glas von geringerer Viskosität als das Magnesiumsilicat bei der gleichen Temperatur. Das Magneshim-Titan-Silicat ermöglichte also eine bessere Verdichtung des
Materials beim Heißpressen und führte dadurch zu
so einem Endprodukt mit gleichmäßigerer Beschaffenheit sowie höherer Festigkeit und Dichte. - ■
5ΐ Das Verfahren des Beispiels 8 wurde wiederholt
wobei jedoch die Anteile des Magnesiumoxids und TitaBdioxids im Ausgangsmatenal jeweils auf 1 Gew.-%
des Gesamtgemisches erhöht wurden, während der Sffichimnrtrid-Gehalt um 1 Gew.-% vermindert wurde.
Das Ausgangsgemisch enthielt also 73,6 Gew.-% Siliciumnitrid, 1372 Gew.-% Alumnitrid, 9,8
Gew.-% Siliciumdioxid, 038 Gew.-% Aluminiumoxid, 1
Gew.-% Magnesiumoxid and 1 Gew.-% Titandioxid. Das Endprodukt hatte eine Dichte von 3,18 g/cm3 einen
mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von 5IJkNZCm2 und einen Weibull-Modul von 8. Beim
Heißpressen erreichte das Material 90% seiner Enddichte bei einer Temperatur von etwa 1550°C
Bei der. Verfahren der vorstehenden Beispiele wurden dem Ausgangsmaterial jeweils nur zwei
Metalloxide zugesetzt; es können jedoch dem Ausgangsmaterial auch mehr als zwei Metalloxide beigemischt werden. Nach den Verfahren der vorstehend
beschriebenen Beispiele wurde ein Ausgangsgemisch verarbeitet, das aus 9,4 Gew.-% Aluminiumnitrid, 0,6
Gew.-% Aluminiumoxid, 9,35 Gew.-% Siliciumdioxid, 80,35 Gew.-% Siliciumnitrid, 0,1 Gew.-% Magnesiumoxid, 0,1 Gew.-% Lithiumoxid und 0,1 Gew.-% Boroxid
(B2O3) bestand. In diesem Gemisch sind das Magnesiumoxid und das Lithiumoxid das erste und das zweite
Metalloxid, die — wie im Beispiel 7 — in gleichen Gewichtsteilen zugesetzt werden, weil sie dann mit
einem Teil des vorhandenen Siliciumdioxids ein niedrig schmelzendes Glas bilden. Der Zusatz eines dritten
Metalloxids, in diesem Falle des Boroxids, bewirkt, daß der Schmelzpunkt des Glases weiter gesenkt wird. Das
bei diesem Verfahren verwendete Boroxid wurde durch Erhitzen von Orthoborsäure auf 8000C und Zerkleinern
des gebildeten Oxids hergestellt und mit den anderen Ausgangsstoffen in einer Kolloidmühle gemischt. Die
Keramikphase des aus diesem Gemisch heißgepreßten Produktes bestand im wesentlichen ganz aus einer
Verbindung der eingangs angegebenen Formel, in der ζ einen Wert in der Größenordnung von 0,8 hatte. Das
Produkt hatte einen mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von 62,1 kN/cm3 und einen Weibull-Modul
von 10. Bei einem Knechtest des Sinterproduktes bei 1227° C unter einer Belastung von 7,72 kN/cm2 wurde
ein Kriechen von 0,05% in 100 Stunden festgestellt
In einer Abänderung des Verfahrens wurde dem Ausgangsgemisch 0,1 Gew.-% Aluminiumoxid zugesetzt, während der Siliciumnitrid-Gehalt des Gemisches
um 0,1 Gew.-% verringert wurde. Es wurde festgestellt,
daß das zugesetzte Aluminiumoxid die Verdichtung des keramischen Materials beim Sintern weiter unterstützte.
Nach dem Verfahren des Vergleichsbeispiels wurde ein Ausgangsgemisch, das drei Metalloxide enthielt und
aus IO34 Gew.-% Aluminiumnitrid, 0,66 Gew.-%
Aluminiumoxid, 9,23 Gew.-% Siliciumdioxid, 77,52
Gew.-% Siliciumnitrid, 0,25 Gew.-% Magnesiumoxid, 1
Gew.-% Mangan(II,III)-oxid und 1 Gew.-% EisenfllQ-oxid bestand, heißgepreßt. Die keramische Phase des
erhaltenen Produktes bestand im wesentlichen ganz aus einer Verbindung der eingangs genannten Formel mit
einem z-Wert von 0,8. Das Produkt hatte einen mittleren Bruchmodul bei Raumtemperatur von
72,4 kN/cm2 und einen Weibull-Modul von 20.
Bei den vorstehend beschriebenen Beispielen wurde das Sintern unter Druck vorgenommen. Der Sinterprozeß kann jedoch auch ohne Druckansübung ausgeführt
werden. One Probe des bei dem Verfahren des Beispiels
11 verwendeten Ausgangsgemisches wurde in einen Gummisack gefüllt und in einer hydraulischen Vorrichtung bei Raumtemperatur isostatisch mit einem Druck
von 3150 kbar zu einem Vorformling mit einer Dichte von 1,5 g/cm3 gepreßt Dieser Vorformling wurde mit
einem Gemisch ans gleichen Gewichtsteflen Bornitrid
und SiBchnndioxid beschichtet und in Bornhrid-Palver
eingebettet, das in einem Graphittiegel enthatten war. Das Ganze wurde eine Stunde auf 17000C und danach
eine weitere Stunde auf 18000C erhitzt. Das Sinterprodukt hatte eine Dichte von 2,55 g/cm3, einen mittleren
Bruchmodul bei Raumtemperatur von 31,0 kN/cm2 und einen Weibull-Modul von 12.
Bei den Verfahren der vorstehend beschriebenen Beispiele wurden Gemische verwendet, die sämtlich
Siliciumnitrid enthielten; doch kann das Verfahren auch mit Gemischen ausgeführt werden, die nur aus
Siliciumdioxid, Aluminiumoxid, Aluminiumnitrid und
iü zwei oder mehr Metalloxiden bestehen. Wenn das
Ausgangsgemisch kein Siliciumnitrid enthält, entsteht beim Erhitzen ein Reaktionsprodukt, das zwar der
eingangs angegebenen Formel entspricht in der ζ aber immer größer als 4 ist.
Selbstverständlich kann man bei den Verfahren der beschriebenen Beispiele eines oder mehrere der
Metalloxide in den Ausgangsgemischen durch Metallverbindungen ersetzen, die beim Erhitzen in die
betreffenden Metalloxide übergehen. Wie im Beispiel 7
können die Metalloxide auch in Verbindung mit einem
Teil des Siliciumdioxids als Metallsilicate eingebracht werden. Ferner kann das bei Heißpreßtemperatur
benötigte Aluminiumoxid den Ausgangsstoffen als Aluminiumhydroxid beigemischt werden, während statt
des Siliciumdioxids auch Äthylsilicat zugegeben werden kann. Ebenso können als Ausgangsstoffe Siliciumoxynitrid (zur Lieferung von Siliciumdioxid und Siliciumnitrid
bei Heißpreßtemperatur) und Aluminiumoxynitrid (zur Lieferung von Aluminiumnitrid und Siliciumdioxid bei
Bei dem Verfahren wird am besten mindestens ein Metalloxid zur Bildung des Silicatglases mit niedrigem
Schmelzpunkt verwendet, das in das Kristallgitter des entstehenden Siliciumaluminiumoxynitrid-Kerarnikma
terials eindringen kann. Auf diese Weise kommt das
Glas beim Erhitzen nicht nur zum Schmelzen und fördert die Verdichtung der Ausgangsstoffe, sondern
ändert beim Anstieg der Temperatur auf den für die Herstellung des Keramikmaterials erforderlichen Wert
auch seine Zusammensetzung, da dann ein Teil des betreffenden Metalloxids in das Kristallgitter des
keramischen Materials eingebaut wird. Diese Änderung der Glaszusammensetzung dürfte mit einer Erhöhung
des Glasschmelzpunktes verbunden sein, so daß die
Hochtemperatureigenschaften des verdichteten Keramikproduktes verbessert werden. AHe hier beschriebenen Metalloxide sind befähigt, in das Gitter des
entstehenden Keramikmaterials eingebaut zu werden. Bei den Verfahren der vorstehend beschriebenen
so Beispiele wurden die zur Bildung des Silicatglases mit niedrigem Schmelzpunkt verwendeten Metalloxide in
Gesamtmengen eingesetzt die in der Größenordnung von 2 Gew.-% des Gemisches oder darunter lagen.
Selbstverständlich können jedoch auch größere Men
gen Metalloxide mit Vorteil eingesetzt werden, vor
allem dann, wenn das Sintern drucklos ausgeführt wird.
In jedem Falle wird aber der Metalloxid-Gehalt
normalerweise so eingestellt, daß unter Berücksichtigung von Gewichtsverlusten beim Sintern die Menge
des Sflicatglases in dem gesinterten Produkt 5Gew.-%
nicht überschreitet Dies ist aber keine absolute Grenze,
weü höhere Glasgehalte durchaus tolerierbar sind, besonders dann, wenn das Produkt bei niedrigen
Temperaturen unter Umständen verwendet werden soll,
bei denen Kriechfestigkeit nicht von Bedeutung ist (z.B. als korrosionsbeständiger Werkstoff). Bei der Ausführung des beschriebenen Verfahrens kann es vorkommen, daß der eine oder andere Ausgangstoff als
Verunreinigung Metalloxide enthält, die mit Siliciumdioxid reagieren und ein Silicatglas mit niedrigem
Schmelzpunkt bilden können. Solche Verunreinigungen müssen bei der Berechnung der den Ausgangsstoffen
zuzusetzenden Mengen von Metalloxiden berücksichtigt werden.
Ferner muß das Sintern der Ausgangsstoffe bei einer Temperatur von mindestens 12000C ausgeführt werden,
weil unterhalb dieser Temperatur keine Reaktion eintritt oder die Reaktionsgeschwindigkeit sehr gering
ist. Die Sintertemperatur darf jedoch 20000C nicht überschreiten, da oberhalb dieser Temperatur minde-
stens einige Stoffe zur Dissoziation neigen. Die optimale Temperatur liegt deshalb zwischen 1500 und 18000C, da
in diesem Temperaturbereich die Reaktionsgeschwindigkeit annehmbar ist und keine zu großen Gewichtsverluste
eintreten. Aber auch in diesem optimalen Temperaturbereich sind geringe Gewichtsverluste
manchmal unvermeidlich, z. B. durch die Verflüchtigung von Lithiumoxid wie bei den Verfahren des Beispiels 7.
Diese Verluste müssen bei der Berechnung der Zusammensetzung des Ausgangsmaterials berücksichtigt
werden.
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines keramischen Materials aus einphasigem Siliciumaluminiumoxynitrid, bei dem eine Pulvermischung, die SiO2. Al2O3,
nicht mehr als 60% /!N, ein beim Erhitzen mit einem Teil des SiO2 glasbildendes Metalloxid,
insbesondere MgO, sowie gegebenenfalls S13N4
enthält, auf eine Temperatur bis zu 20000C erhitzt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mischung verwendet wird, die neben SiO2 und Al2Oa
mindestens zwei weitere glasbildende Metalloxide enthält, die mit einem Teil des SiO2 unter Bildung
eines Silicatglases reagieren, das eine um mindestens 1000C niedrigere Liquidustemperatur als ein Silicatglas hat, das bei einer Reaktion mit nur einem der
Metalloxide gebildet wird, und daß die Mischung auf eine Temperatur von 1200 bis 2000° C erhitzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung unter Druck erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß glasbildende Oxide aus der
Gruppe Magnesiumoxid, Lithiumoxid, Manganoxid, Titandioxid, Boroxid und Eisen(III)-oxid verwendet
werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als glasbildende Oxide Magnesiumoxid
und Mangan(II,III)-oxid verwendet werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumoxid und das Manganoxid in einem Gewichtsverhältnis in der Größenordnung von 1 :4 verwendet werden.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich Eisen(IIl)-oxid verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Metalloxide Magnesiumoxid und
Lithiumoxid in im wesentlichen gleichen Gewichtsanteilen verwendet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zu den Metalloxiden
Boroxid verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Metalloxide Magnesiumoxid und
Titandioxid in im wesentlichen gleichen Gewichtsanteilen verwendet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalloxide in
einer solchen Menge eingesetzt werden, daß bei der Erhitzungstemperatur die Menge des Silicatglases
bis zu 5% des gesinterten Produktes beträgt
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