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Schiebeschalter Die Erfindung betrifft einen Schiebeschalter mit
wenigstens einer Gruppe von drei in Verschieberichtung hintereinander angeordneten
Festkontakten und einem zwei Schaltstellungen definierenden Schieber mit einer der
Zahl der Gruppen entsprechenden Zahlvon federnden Kontaktbrücken, die in beiden
Schaltstellungen mit dem D-;ittelfestkontakt der zugeordneten Gruppe in Kontaktberührung
stehen0 Derartige Schiebeschalter werden insbesondere bei Rundfunk- und Fernsehgeräten,
aber auch bei zahlreichen anderen elektronischen Geräten als Umschalter oder als
Aus- Ein-Schalter eingesetzt. Für den letztgenannten Zweck der Ein-Aus-Schaltung
genügt es jeder Gruppe zwei Festkontakte zuzuordnen und ein Schiebeschalter, der
nur zwei derartige Festkontakte je Gruppe auSweist soll mit unter die vorstehend
charakterisierte Gruppe fallen. Der "Mittelfestkontakt" wäre in diesem Fall jener
Kontakt, der im Bewegungsbereich der Brücke in der Mitte angeordnet ist. Im allgemeinen
werden jedoch derartige Schiebeschalter für die Zwecke der Elektronik mit drei Festkontakten
pro Brücke ausgebildet und die Schaltfunktion durch die Verdrahtung bestimmt, wobei
im Falle von Aus-Ein-Schaltern einer der beiden äußeren Kontakte einer Gruppe unbeschalbet
bleiben kann.
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Bei den bekannten Sohiebesohaltern dieser Bauart liegt die von den
Kontaktbrücken
bestrichene Kontaktfläche sämtlicher Festkontakte einer Gruppe bzw. mehrerer aufeinanderfolgender
Gruppen in einundderselben Ebene. Um eine möglichst sichere Kontaktgabe zu erzielen,
wird die Kontaktbrücke bei flachen Festkontakten zumeist mit zwei vorstehenden Kontaktwarzen
versehen. Befindet sich zwischen den Festkontakten ein Luftabstand, dann rasten
diese Kontaktwarzen in diese Zwischenräume ein und verursachen einen stockenden
Gang bei der Schieberbetätigung, was sich insbesondere dann nachteilig auswirken
kann, wenn der Schieber durch Federkraft in die äußere Stellung überführt werden
muß, wie dies bei Elektronikschaltern überwiegend der Fall ist.
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Dieser stockende Gang tritt auch bei anderen Schiebeschaltern auf,
die runde Festkontaktstifte in Verbindung mit Kontaktbrücken ohne Kontaktwarzen
aufweisen. Hier tritt die unerwünschte Rastwirkung insbesondere dann in Erscheinung,
wenn die Kontaktbrücken aus dünnen Federblech bestehen und zur Vermeidung von Kurzschlüssen
dreier Festkontakte einer Gruppe so kurz ausgeführt sind, daß die beiden äußeren
Festkontakte niemals gleichzeitig von der Kontaktbrücke überbrückt werden können.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schiebeschalter
zu schaffen, der unter Vermeidung der Rastwirkung durch die Kontaktbrücken in den
beiden Schaltstellungen eine sichere und kurzschlußfreie Kontaktgabe gewährleistet.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Mittelfestlcontakt
über die durch die Kontaktflächen der beiden äußeren Festkontakte bestimmte Ebene
nach dem Schieber hin vorsteht und ein Gleit-Kipplager für die Kontaktbrücke bildet.
In Jeder der beiden Endstellungen des Schiebers überbrückt dann die in der Mitte
federbelastete Kontaktbrücke den mittleren und
einen der beiden
äußeren Festkontakte. Wird der Schieber aber von einer Endstellung in die andere
geschoben, so hebt er sich in der Mittelstellung von dem soeben berührten äußeren
Festkontakt ab, um bei weiterer Verschiebung auf den entgegengesetzten äußeren Festkontakt
umzukippen. Eine Rastwirkung kann hierdurch nicht eintreten. Diese Verrastung erregt
in bekannter Weise im Schiebermechanismus, z.B. durch eine Herzkurve. Die Verschiebung
der Kontaktbrücken setzt der Schieberbewegung demgegenüber keinen merklichen Widerstand
entgegen, weil die Kontaktfläche der Brücke lediglich auf den Festkontakten schleift
nicht aber gegenüber diesen verrastet wird. Dadurch, daß der mittlere Kontakt über
die Berührungsebene der beiden benachbarten Festkontakte vorsteht, kann auch bei
einer Kontaktbrücke mit einer Länge, die dem Abstand der beiden äußeren Kontakten
entspricht, oder noch größer ist, ein Kurzschluß zwischen den beiden äußeren Festkontakten
nicht erfolgen. Durch die Schnappwirkung nach Überfahren des mittleren Totpunktes
wird eine gute Kontaktgabe gewährleistet. Durch den Kipp- und Gleitvorgang erfolgt
eine günstige Selbstreinigung.
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Weil die Kontaktbrücken beim Eindrücken bzw. bei der Rückführung des
Schiebers nicht aus einer Raststellung herausgehoben werden müssen, d.h. keine Entrastungsbewegung
senkrecht zur Schieberachse durchzuführen brauchen, kann die auf der Kontaktbrücke
lastende Feder relativ stark bemessen sein, was im Sinne der Verstärkung des Kontaktdrucks
erwünscht ist.
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Nachstehend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung
beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Schiebeschalters bzw. Schiebeschalterausschnitts mit zwei auf gegenüberliegenden
Seiten des Schiebers angeordneten Gruppen von Je drei Festkontakten, wobei die oberhalb
der
Mittellinie angeordnete Kontaktbrücke sich in einer anderen
Schaltstellung befindet als die darunter angeordnete Kontaktbrücke; Fig. 2 eine
perspektivische Ansicht eines gewölbt ausgebildeten Mittelfestkontaktes; Fig. 3
eine perspektivische Darstellung eines mit einer Ausprägung ausgestatteten Mittelfestkontaktes;
Fig. 4 eine der Figur 1 entsprechende Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Schi ebetastenschalters mit abgewandelter Ausbildung der Festkontakte und Kontaktbrücken.
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Die Figuren 1 und 4 zeigen das Grundprinzip des erfindungsgemäßen
Schiebeschalters, wobei durch Pfeile gekennzeichnet die beiden möglichen Endstellungen
des Kcntaktschiebers 4 im KunststofRgehäuse 1 dargestellt sind.
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Das Kunststoffgehäuse 1 trägt die Festkontakte 2, die gemäß Figur
1 aus Flachmaterial gefertigt sind, während gemäß Figur 4 die Festkontakte 8 aus
Rundmaterial bestehen. Zwischen diesen beiden äußeren Festkontakten 2 bzw. 8 sind
in Kunststoffgehäuse die Nittelfestkontakte 3a, 3b, 9, 10 angeordnet. Der Kontaktschieber
4 ist im Gehäuse 1 längs verschiebbar geführt und kann durch einen bekannten Rastmechanismus
in seinen beiden Endstellungen verrastet werden. Die Kontaktbrücken 5a, 5b, 5c werden
in den Schaltkammern 6 des Kontaktschiebers 4 in bekannter Weise begrenzt beweglich
gelagert und in der Mitte angefedert.
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Bei allen Ausführungsbeispielen stehen die Kontaktflächen der Mittelfestkontakte
3a, 3b, 9 bzw. 10 über die von den Kontaktflächen der beiden äußeren Festkontakte
2 bzw. 8 gebildete
Ebene nach der Schieberachse vor, so daß in jeder
Schaltstellung die Kontaktbrücke 5a, 5b bzw. 5c gegenüber der Achse des Schiebers
schräggestellt ist und der Mittelfestkontakt Jeweils ein Gleit- Kipplager bildet,
über den die Kontaktbrücke géoben werden muß, ehe sie in die andere Schaltstellung
überspringen kann.
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Bei dem in Figur 1 oben dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Nittelfestkontakt 3a nach innen gewölbt ausgeführt, wobei die Wölbung slch gemäß
Figur 2 über die gesamte Länge des Lagerkontaktes erstrecken kann. Es genügt aber
auch, wenn eine Rippe 15 gemäß Figur 3 in dem Kontaktberührungsbereich über den
die Kontaktbrücke 5a gleitet und kippt, vorgesehen ist.
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Gemäß dem in Figur 1 unten dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
flach ausgebildete Mittelfestkontakt 3b quer zu den äußeren Festkontakten 2 angeordnet
und steht damit nach der Schieberachse vor. Der für die Gleit-Kippfunktion und für
den Kontakt erforderliche Federdruck für die Kontaktbügel 5a wird durch die im Kontaktschieber
4 gelagerten Schraubendruckfedern 7a erzeugt.
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Figur 4 stellt Jeweils über bzw. unter der strichpunktierten Mittellinie
zwei weitere Ausführungsbeispiele dar, wobei die feststehenden Kontakte 8, 9, 10
als Rundstift ausgebildet sind. Der Mittelfestkontakt 9 in dem oberen Ausführungsbeispiel
besitzt einen größeren Durchmesser als die seitlichen Festkontakte 8, 9 und die
Achsen aller Festkontakte 8, 9 können dann in einer Ebene liegen. Stattdessen können
gemäß dem Ausführungsbeispiel Figur 4 unten auch sämtliche Festkontakte 8, 10 den
gleichen Durchmesser besitzen, wobei der Mittelfestkontakt 10 nach der Schieberachse
nach innen versetzt angeordnet ist, so daß auch hier die Kontaktbrücke 5b um diesen
Mittelfestkontakt 10 kippen kann.
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Die Kontaktbrücke 5b gemäß dem Ausführungsbeispiel Figur 4 unten ist
über eine Blattfeder 7c auf einem Nocken 11 des Schaltschiebers 4 abgestützt. Stattdessen
kann wie bei dem Ausführungsbelspiel gemäß Figur 4 oben der Kontaktbügel 5c einstückig
aus Federmaterial gefertigt sein, wobei unterhalb der Gleitfläche die Brücke beispielsweise
durch eine eingeprägt Rippe 12 verstärkt sein kann. Die Federung besorgt in diesem
Falle die mittig auf dem Schaltnocken 11 lagernde Federzunge 7b.
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Die Funktionsweise ist bei allen dargestellten AusSührungsformen gleich.
Die Kontaktschieber 4 sind in jeder Abbildung ober- bzw. unterhalb der Mittellinie
in unterschiedlichen Schaltstellungen dargestellt. Wird der Schieber entgegen Pfeilrichtung
verschoben, gleitet die Jew: ilige Kontaktbrücke über den Gleit- Kipplagerkontakt,
d.h. über den mittleren Festkontakt, von dem z.Zt. überbrückten Außenkontakt 2 bzw.
8 bis zur Mittelstellung des Kontaktbügels, kippt dann um und verbindet bei weiterer
Verschiebung den entgegengesetzten Außenkontakt.
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Das erfindungsgemäße Prinzip wurde vorstehend unter Bezugnahme auf
einen Drucktastenschalter beschrieben, wie er für die RundRunk- oder Fernsehtechnik
oder andere elektronische Anwendungen benutzt werden kann. Das erSindungsgemaße
Prinzip kann aber auch bei anderen Gattungen von Schaltern benutzt werden, die eine
relative Translationsbewegung oder relative Rotationsbewegung zwischen zwei Teilen
aufweisen, bei denen der eine Teil Festkontakte trägt und der andere einen Brückenkontakt.
Bevorzugte Anwendung ist jedoch nach dem bisherigen Erkenntnissen die Anwendung
in Verbindung mit elektronischen Schaltungen.
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Patentansprüche: