DE2441922C2 - Verfahren zur Herstellung lufttrocknender, fettsäuremodifizierter Alkydharze und deren Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung lufttrocknender, fettsäuremodifizierter Alkydharze und deren VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung lufttrocknender, fettsäuremodifizierter Alkydharze,
die bis zu 35 Gewichtsprozent Dicyclopentadien als Molekülbestandteil enthalten.
Es ist bekannt, daß Dicyclopentadien als Rohstoff zur Herstellung von Kunstharzen verwendet werden kann.
Dabei werden seine verschiedenen Reaktionsmöglichkeiten unterschiedlich ausgenutzt. Es kann z. B. zu 2
Molekülen Cyclopentadien monomerisiert werden und in dieser Form eine Reihe von Diensynthesen eingehen.
Eine Möglichkeit ist die Diensynthese von Cyclopentadien mit Dienophilen vom Typ des Maleinsäureanhydrids.
Das dabei entstehende Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid ist als Kettenbildner in der
Polykondensation geeignet. Dasselbe Ergebnis tritt ein, wenn man Cyclopentadien mit maleinsäurehaltigen
Polyestern reagieren läßt. Cyclopentadien kann auch an solche natürlichen Öle oder deren Fettsäuren angelagert
werden, die konjugierte Doppelbindungen enthalten, z. B. an öle vom Typ des dehydratisierten Rizinusöls
und kann in dieser Form als modifizierende Komponente von fettsäurehaltigen Polyesterharzen verwendet
ίο werden. (Fette-Seiten-Anstrichmittel, Bd. 66 Γ1964], S.
670).
Gemäß einer weiteren Veröffentlichung kann Dicyclopentadien an der Doppelbindung seines Bicycloheptenringes
polare Substanzen, wie Alkohole oder Carbonsäuren anlagern. Wichtig dabei ist, daß man bei
dieser Anlagerung eine Temperatur von ca. 160° C nicht
überschreiten darf, weil sonst die Monomfiierung des
Dicyclopentadiens und Folgereaktionen des entstandenen Cyclopentadiens zu erwarten sind.
Eine Reihe von Druckschriften beschreibt die Herstellung von ungesättigten Polyesterharzen, wobei
Dicyclopentadien aufgrund einer oder mehrerer der oben erwähnten Reaktionen in ungesättigte Polyesterharze
eingebaut wird, die in Gegenwart geeigneter Monomerer in für ungesättigte Polyesterharze üblicher
Weise, z. B. radikalisch, gehärtet werden können. (DE-PS 10 07 059, US-PS 26 71070, 30 04 003,
26 00 457).
Es ist auch aus der DE-OS 14 45 319 die Herstellung
jo mit Dicyclopentadien modifizierter, ungesättigter Polyesterharze
mit guten Eigenschaften beschrieben, die durch untergeordnete Mengen einer gesättigten oder
ungesättigten Monocarbonsäure, wie Benzoesäure oder einer trocknenden, halbtrocknenden oder nicht-trocknenden
Fettsäure, oder durch eine untergeordnete Menge eines Esters aus einer Fettsäure und einem
mehrwertigen Alkohol modifiziert sind. Der Begriff »untergeordnete Menge« wird mit 0,5 bis 20 Gew.-°/o,
bezogen auf das Gewicht der mehrbasischen Säurekomponente, definiert. Die Herstellung solcher Polyester
erfolgt in 2 Stufen, z. B. indem ein Gemisch aus einem Mol Maleinsäureanhydrid, von dem bis zu 50 Äquivalent-%
durch andere mehrbasische Polycarbonsäuren, die keine acetylenische oder polymerisierbare Doppelbindung
enthalten, oder deren Anhydride ersetzt werden können, mit einem Überschuß eines mehrwertigen
Alkohols und Dicyclopentadien bei einer Temperatur unter 142°C erhitzt wird. Anschließend hält man das
Gemisch bei einer Temperatur über 1600C, bis die
Veresterungsreaktion beendet ist. Diese Produkte werden nur durch einen Katalysator, der die Copolymerisation
mit geeigneten Monomeren in Gang bringt, gehärtet. Bei dieser Copolymerisation ist die Gegenwart
von Luftsauerstoff unerwünscht, weil dieser die Copolymerisation infolge Kettenabbruch behindert. Die
in diesem Polyesterharzen enthaltene Fettsäurekomponente ist ausschließlich als plastifizierende Komponente
vorhanden und hat auf die Trocknungseigenschaften keinen Einfluß, da ja auch nicht-lrocknende Fettsäuren
bzw. deren Ester eingesetzt werden können.
Überraschend wurde nun ein Verfahren zur Herstellung lufttrocknender, fettsäuremodifizierter Alkydharze,
durch Umsetzung von
a) «,^-ungesättigten Dicarbonsäureanhydriden,
b) gegebenenfalls im Gemisch von Polycarbonsäureanhydriden aus der Gruppe Phthalsäure-, Tetrahydrophthalsäure-,
Trimellithsäure-, Pyrimellithsäu-
re- und Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
c) mindestens 3-wertigen Alkoholen oder einem Gemisch von mindestens 3-wertigen Alkoholen mit
Diolen,
d) natürlichen ungesättigten Fettsäuren, bei denen gegebenenfalls eine Isomerisierung unter Bildung
konjugierter Doppelbindungen erfolgte, oder ihren Glycerinestern und
e) Dicyclopentadien in einer Menge von 10 bis κι 35 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtansatz,
wobei der Gewichtsanteil der Fettsäuren bzw. Glycerinester (d) mindestens ebenso groß ist wie der der
gesamten Menge an Dicarbonsäureanhydrid (a), in einer ersten Stufe unter 160° C und in einer zweiten Stufe über
16O0C gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in
der ersten Stufe die Dicarbonsäureanhydride (a), gegebenenfalls im Gemisch mit den Polycarbonsäureanhydriden
(b), mh den Alkohlen (c) und dem Dicyclopen- :o tadien (e) umgesetzt werden, und das erhaltene
Reaktionsprodukt in der zweiten Stufe mit den Fettsäuren oder ihren Glycerinestern (d) und dem nicht
umgesetzten Dicyclopentadien (d) bzw. daraus durch Spaltung enstandenen Cyclopentadien und gegebenen- :ϊ
falls weiteren Polycarbonsäureanriydriden (b) oder aromatischen Monocarbonsäuren umgesetzt wird, bis
das erhaltene Produkt eine Säurezahl von weniger als 20 erreicht hat.
Die Einhaltung einer Temperatur von höchstens in
160°C in erster Stufe ist wichtig, um eine unerwünschte Aufspaltung des Dicycloj.entadk .is zu vermeiden.
Beispielsweise wird die erste Heaktionsstufe bei 120 bis
unterhalb 160, vorzugsweise bei 145 As unterhalb 160, und die zweite Stufe bei 180 bis 250, vorzugsweise bei r,
190 bis 220°C, je nach den Reaktionsbedingungen, durchgeführt. In Einzelfällen können die obengenannten
Temperaturbereiche jedoch, je nach dem angewendeten Druck, innerhalb des vom Anspruch 1 gesetzten
Rahmens über- oder unterschritten werden. Als «,^-olefinisch ungesättigtes Dicarbonsäureanhydrid ist
Maleinsäureanhydrid bevorzugt.
Als mindestens dreiwertige Alkohle kommen alle üblicherweise zur Herstellung von Alkydharzen verwendeten
infrage, z. B. Glycerin, Trimethyloläthan, Trimethylolpropan, Di(trimethylolpropan), Pentaerythrit,
Dipentaerythrit und Sorbit, jeweils allein oder im Gemisch. Gegebenenfalls können auch Gemische mit
Diolen eingesetzt werden, z. B. Äthylenglykol, Propylenglykol, Butylenglykol-1,3, Diäthylenglykol, Neopen- ,0
tylglykol.
In der zweiten Reaktionsstufe können alle natürlichen ungesättigten Fettsäuren als solche oder in Form ihrer
Glycerinester verwendet werden, z. B. die Fettsäuren aus Sojaöl, Leinöl, Cottonöl, Tabaksamenöl, Fischöl,
dehydratisiertem Rizinusöl, Saffloröl, Sonnenblumenöl, Mohnöl, Tallöl und Holzöl bzw. diese Öle. Auch solche
Fettsäuren sind einsetzbar, die aus den eben beschriebenen durch eine nachfolgende Behandlung, z. B. einer
Isomerisierung unter Bildung konjugierter Doppelbindüngen,
gewonnen werden.
Die in der zweiten Stufe gegebenenfalls eingesetzten Polycarbonsäureanhydride entsprechen der ersten Stufe;
bevorzugt sind Anhydride aromatischer Dicarbonsäuren wie der Phthalsäure. Es können auch aromati- v>
sehe Monocarbonsäuren, wie Benzoesäure oder p-tert.-Butylbenzoesäure,
eingesetzt werden.
Der Einbau der Cyclopentadienverbindungen in zweiter Stufe kann in Gegenwart geeignet erscheinender
Katalysatoren vorgenommen werden, z. B. Triphenylphosphit, bicyclischen Phosphiten, organischen Zinnverbindungen,
Dibutylzinnverbindungen, wie Dibutylzinnoxyd, isomerisierten Fettsäuren, Metallsalzen, -oxyden
und -hydroxyden, wie Calciumacetat, Bleioxid oder Lithiumhydroxyd. Diese Katalysatoren werden
üblicherweise in einer Menge bis zu 0,2 Gew.- Vo des Gesamtansatzes eingesetzt.
Das bei der Herstellung der Produkte frei werdende Reaktionswasser kann mit Hilfe von Schleppmitteln,
wie Xylol, entfernt werden.
Die mengenmäßigen Verhältnisse bzw. Molverhältnisse der einzelnen Komponenten zueinander können in
weitem Umfang variiert werden. Das Molverhältnis der
eingesetzten mehrwertigen Alkohole zum eingesetzten Polycarbonsäureanhydrid in der ersten Reaktionsstufe
kann zwischen 0,3 :1 und 5 :1 variiert werden. Das Molverhältnis zwischen den in erster Stufe eingesetzten
Dicarbonsäureanhydriden a) und dem Dicyclopentadien kann zwischen 5 : 1 und 1 :1,3 variiert werden. Wenn
das Dicyclopantadien auch im molaren Überschuß eingesetzt wira, muß jedoch Sorge dafür getragen
werden, daß genügend Dienophil, z. B. Maleinsäureanhydrid, vorhanden ist, um das in der ersten Reaktionsstufe in Form seines Monomeren Cyclopentadien als
Diels-Alder-Addukt abzufangen.
Der Prozentsatz an Dicyclopentadien beträgt 10 bis 35 Gewichts-% der Gesamtansätze. Die Menge der in
der zweiten Reakcionsstufe eingesetzten Fettsäuren kann zwischen 10 und 60 Gewichts-% der Gesamtansätze
betragen. Die Menge der in zweiter Stufe eingebauten aromatischen Dicarbonsäuren kann zwischen
3 und 15 Gewichts-% der Gesamtansätze ausmachen.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte können in Lösungsmitteln gelöst werden, die üblicherweise bei
der Verarbeitung lufttrocknender, feUsäuremodifizierter Alkydharze verwendet werden. Infrage kommen
aliphatische und aromatische Lösungsmittel, vor allem Benzine verschiedener Siedebereiche, Xylole, Ester
oder Ketone.
Die erfindungsgemäß hergestellten Produkte besitzen sehr niedrige Farbzahlen und sind in der Regel
wesentlich heller als entsprechende, konventionell hergestellte Alkydharze, Sie lassen sich leicht zu
Anstrichmitteln und/oder Überzügen verarbeiten.
In erster Linie kö/inen die erfindungsgemäß hergestellten
Produkte nach entsprechender Pigmentierung und Sikkativierung zu lufttrocknenden Lacken verarbeitet
werden. Diese Lacke besitzen eine Reihe hervorragender Eigenschaften. Sie sind sehr lagerstabil und
neigen nicht zum Absetzen organischer oder anorganischer Pigmente. Diese Lacke zeigen ein sehr gutes
Trocknungsvierhalten. Die Trocknung beginnt überraschend schnell und verläuft auch sehr rasch vollständig.
Besonders auffallend sind die guten Verlaufseigenschaften von Überzügen der erfindungsgemäß hergestellten
Produkte, die eine völlig ungestörte und hochglänzende Oberfläche zeigen. Die Veflaüfseigenschaften sind
denen von üblicherweise hergestellten Alkydharzen gleicher Öllänge deutlich überlegen. Die guten Glanzeigenschaften
bleiben auch dann weitgehend erhalten, wenn man die Filme einer Lagerung bei erhöhter
Temperatur aussetzt.
Die Endprodukte können weitgehend variiert werden. Produkte mit ausreichenden Hydroxylzahlen von
bis zu 120 können z.B. mit Polyisocyanaten oder mit
Melaminharzen umgesetzt werden. Für die Umsetzung
mit Isocyanaten wird man in der Regel Produkte mit einer Hydroxylzahl von mindestens 50 verwenden, für
die Umsetzung mit Melaminharz kann die Hydroxyzahl jedoch auch noch niedriger liegen. Durch diese
Umsetzungen, insbesondere mit Melaminharz, erreicht man eine Vernetzung und damit eine Härtung der in
zweiter Stufe erhaltenen Produkte,
In ,den nachfolgenden Beispielen sind unter Teilen stets Ge'.vichtsteile zu verstehen. Die Säurezahl wurde in
dabei jeweils nach DIN 53 183, der Einbrennrückstand nach DIN 53 182, die Viskosität im Ubbelohde-Viskosimeter
und die Jodfarbzahl nach DIN 6162 bestimmt.
In einem mit Rührer, Rückflußkühler und Wasserabscheider ausgerüstecen Glaskolben werden unter
ständigem Rühren und Schutzgasatmosphäre (Stickstoff oder Kohlendioxyd) 239 Teile Glycerin, 88 Teile
Pentaerythrit und 294 Teile Maleinsäureanhydrid 30 Minuten auf 120°C erhitzt. Dann läßt man 396 Teile
Dicyclopentadien zufließen und erhitzt unter Rückfluß etwa 2 Stunden auf 150° C, bis die Säurezahl des
Ansatzes einen Wert von etwa 10 bis 15 besitzt. Dann werden 428 Teile einer destillierten Cottonölfettsäure
und 60 Teile Xylol zugegeben und auf 200°C erhitzt. Unter ständiger Abscheidung des bei der Reaktion
gebildeten Wassers und unter Rückführung des Schleppmittels wird der Ansatz bei dieser Temperatur
belassen, bis die Säurezahl einer entnommenen Probe jo
einen Wert von weniger als 15 erreicht hat. Nach Abkühlen auf 130°C wird das Produkt mit 1050 Teilen
Testbenzin (Siedebereich 135 bis 180°C) und 95 Teilen
Xylol verdünnt. Man erhält eine sehr hell pefärbte Alkydharzlösung mit folgenden Kennzahlen: E brennrückstand
55%, Säurezahl (100%ig) 123, Visko- ät, auf 50% mit Testbenzin verdünnt, 123 mPas, Jodfarb/.ahl 3.
Gemäß Beispiel 1 werden 294 Teile Maleinsäureanhydrid, 2~"3 Teile Glycerin, 88 Teile Pentaerythrit und 396
Teile Dicyclopentadien bei 150°C miteinander umgesetzt. Nach Zugabe von 428 Teilen einer konjugierten
Sojaölfettsäure und 60 Teilen Xylol erfolgt bei 19O0C die weitere Kondensation, bis die Säurezahl einer ■»■>
entnommenen Probe einen Wert von unter 20 erreicht hat. Das erhaltene Produkt wird in 1140 Teilen eines
Gemisches aus Testbenzin wie nach Beispiel 1 und Xylol (15 : 1) gelöst. Die erhaltene Alkydharzlösung besitzt
folgende Kennzahlen: Einbrennrückstand 55%, Säurezahl (100%ig) 19, Viskosität, auf 50% mit Testbenzin
verdünnt, 270 mPa.s, Jodfarbzahl 3.
Gemäß Beispiel 1 werden 294 Teile Maleinsäureanhydrid bei 150JC mit 348 Teilen Trimethylolpropan, 88
Te'len Pentaerythrit und 396 Teilen Dicyclopentadien umgesetzt. Nach Zugabe von 428 Teilen einer
destillierten Cottonölfettsäure und 60 Teilen Xylol erfolgt bei 190 bis 200°C die weitere Kondensation, bis f>o
die Säurezahl einer entnommenen Probe einen Wert von um er 12 erreicht hat. Anschließend wird das
Produkt in 1200 Teilen eines Gemisches aus Testbenzin
wie nach Beispiel I und Xylol (13:1) gelöst. Die erhaltene Alkydharzlösung besitzt folgende Kennzah- η
len: Einbremrückstand 55%, Säurezahl (l00%ig) 8, Viskosität, auf 50% mit Testbenzin verdünnt, 98 mDa.s,
Iodfarbzahl3.
Gemäß Beispiel 1 werden 196 Teile Maleinsäureanhydrid
bei 140°C mit 239 Teilen Glycerin, 83 Teilen Pentaerythrit und 264 Teilen Dicyclopentadien umgesetzt.
Nach Zugabe von 200 Teilen Sojaölfettsäure, 228 Teilen Leinölfettsäure, 60 Teilen Xylol und 148 Teilen
Phthalsäureanhydrid erfolgt bei 190° C die weitere Polykondensation, bis eine Säurezahl von unter 12
erreicht ist. Das Produkt wird dann in 1000 Teilen eines
Gemisches von Testbenzin wie nach Beispiel 1 und Xylol (11 :1) gelöst. Die erhaltene Alkydharzlösung
besitzt folgende Kennzahlen: Einbrennrückstand 55%, Säurezahl (100%ig) 10, Viskosität, auf 50% mit
Testbenzin verdünnt, 275 mPa^, Jodfarbzahl 3.
Gemäß Beispiel 1 werden 294 Teile Maleinsäureanhydrid bei 150° C mit 475 Teiler; Trimethylolpropan und
396 Teilen Dicyclopentadien umgesetzt Nach Zugabe von 124 Teilen Benzoesäure und 221 Teilen Sojafetfsäure
wird der Ansatz bei 210°C ,olykondensiert, bis eine Säurezahl 15 erreicht wird. D:.s Produkt wird in 7!5
Teilen eines Gemisches von Testbenzin (Siedebereich 145 bis 200°C) und Xylol (1 :2) gelöst. Die erhaltene
Alkydharzlösung hat folgende Kennzahlen: Einbrennrückstand 67%, Säurezah! (100%ig) 13, Viskosität, auf
50% mit Testbenzin (145/200)/Xylol (1:2) verdünnt, 6,8 mPa.s, Jodfarbzahl 5.
Gemäß Beispiel 1 werden 294 Teile Maleinsäureanhydrid bei 150° C mit 223 Teilen Glycerin, 88 Teilen
Pentaerythrit und 396 Teilen Dicyclopentadien umgesetzt. Nach Zugabe von 280 Teilen Sojafettsäure, 150
Teilen Sojaöl und 60 Teilen Xylol wird die Polykondensation bei 195°C durchgeführt, bis eine Säurezahl von
unter 20 erreicht ist. Das Produkt wird in 1100 Teilen eines Gemisches aus Testbenzin wie nach Beispiel 1 und
Xylol (12:1) gelöst. Die erhaltene Alkydharzlösung besitzt folgende Kennzahlen: Einbrennrückstand 55%,
Säurezahl (100%ig) 17, Viskosität, auf 50% mit dem Lösergemisch verdünnt, 570 mPa.s, Jodfarbzahl 3.
Gemäß Beispiel 1 werden 247 Teile Maleinsäureanhydrid un 74 Teile Phthalsäureanhydrid bei 150°C mit 88
Teilen Pentaerythrit, 239 Teilen Glycerin und 325 Teilen Dicyclopentadien umgesetzt. Nach Zugabe von 428
Teilen destillierter Cotonölfettsäuren und 60 Teilen Xylol wird der Ansatz bei 200° C polykondensiert, bis
eine Säurezahl 11 erreicht ist. Das Produkt wird in 1050
Teilen eines Gemisches von Testbenzin (Siedebereich 135 bis 18O0C) und Xylol (43 :7) gelöst. Die erhaltene
Alkydharzlösung hat folgende Kennzahlen: Einbrennrückstand 55%, Säurezahl (100%ig) 10, Viskosität (auf
50% mit Testbenzin 135/180 und Xylol (43 :7) verdünnt)
299 mPa.s Jodzahl 3.
Gemäß B ispiel 1 werden 294 Teile Maleinsäureanhydrid bei 150°C mit 268 Teilen Trimethylolpropan, 36
Teilen Äthandiol, 168 Teilen Pentaerythrit und 396 Teilen Dicyclopentadien umgesetzt. Nach Zugabe von
428 Teilen Sojaölfettsäure und 40 Teilen Xylol erfolgt bei 190 bis 200°C die weitere Kondensation, bis die
Säurezahl unt-r einen Wert von 12 gesunken ist. Danach
wird das erhaltene Produkt in 1170 Teilen eines Gemisches atisTe<;fhen7in nnH XvInI (\ ~\
Die erhaltene Alkydharzlösung besitzt folgende Kennzahlen: Einbrennrückstand 55Gew.-%, Säurezahl
(100%ig) 9, Viskosität nach Verdünnung auf 50% mit Testbenzin 120mPa.s, Jodfarbzahl 2.
Gemäß Beispiel 1 werden 294 Teile Maleinsäureanhydrid bei 150'C mit 475 Teilen Trimethylolpropan und
396 Teilen Dicyclopentadien umgesetzt. Nach Zugabe von 124 Teilen Benzoesäure und 300 Teilen Taltölfettsäure wird der Ansatz bei 2100C polykondensiert, bis
eine Säurezahl von 13 erreicht wird. Das Produkt wird in 1250 Teilen eines Gemischs von Testbenzin
(Siedebereich 145 bis 20O11C) und Xylol (1 : 2) gelöst. Die
erhaltene Alkydharzlösung hat folgende Kennzahlen: Einbrennrückstand 55%. Säurezahl (100%ig) 8, Viskosität
auf 50% mit Testbenzin (145/200)/Xylol (1:2) verdünnt 85 mPa.s. Jodfarbzahl 5.
A) Von den Produkten der Beispiele I bis 7 wurden nach der folgenden Rezeptur WeiOlacke hergestellt und
lufttrocknend auf Glasplatten geprüft.
180 Teile der 55%igen Lösung werden zusammen mit 70 Teilen handelsüblichem Titandioxyd, 2.5 Teilen einer
4%igen Lösung von Calciumoctoat in Benzin. 5 Teilen Xylol und 9.5 Teilen Testbenzin (Siedegrenzen 145 bis
200'C) in einer Perlmühle bei 1500 Umdrehungen pro
Trocknunesverhalten der VV eil.tlacke
Minute und 55"C 15 Minuten lang abgerieben. Nach 24-stündigem Stehenlassen bei Raumtemperatur werden dem Lack 0,667 g Cobaltoctoat und 0,834 g
Bleioctoat in gelöster Form und 1,5 g eines oximhaltigen Hautverhütungsmittels zugegeben. Nach kräftigem
Rühren wird der Lack mit einem Gemisch aus Testbenzin wie nach Beispiel 5 und Xylol (2 :1) im DIN
4-Becher auf eine Durchlaufzeit von 110 see verdünnt.
Die Lacke werden mit einem ΙΟΟ-μ-Dreieck auf Glasplatten aufgetragen. Die Ergebnisse der Prüfungen
dieser Lacke sind aus Tabelle 1 zu ersehen.
Darin bedeuten:
Darin bedeuten:
Klebfreiheit Perlen:
Die Trockenzeit, nach der kleine Glasperlen, die auf den Lackfilm aufgestreut werden, nicht mehr
hängenbleiben und durch Klopfen zu entfernen sind.
Klebefreiheit Druck:
Die Trockenzeit, nach der bei Druckprüfung der
Lackfilm durch Daumendruck kein Kleben mehr feststellbar ist.
Pendelhärte:
gemessen mit dem Pendelhärtegerät nach König (siehe »Farbe und Lack« 59[I953]435).
Glanz:
gemessen mit einem elektrischen Glanzmeßgerät nach J ange. Einstrahlwinkel 450C.
Harz ,.^ | Klebfr | eiheit | Druck | nach | (il.lll/ C1 I | nach 24 h | l'eml | elhärtc | Isec) |
H-Jispiel | l'j'len | nach | nach 24 Ii | bei KX) ( | nach | 24 h | nach 24 h | ||
bei KX) ( | |||||||||
1 h 45 min
1 h 30 min
1 h 30 min
1 h 15 min
2 h 50 min
!S min
3 h
1 h 50 min
5 h
5 h
4h
5 h
4h
5 h
5 h
6 h 20 min
> h
> h
93 | 13 | 140 |
96 | 18 | 178 |
96 | 14 | 165 |
97 | 13 | 170 |
96 | 12 | 175 |
97 | 16 | 173 |
Q7 | 15 | 160 |
B) Von den Produkten der Beispiele 2. 3. 5 und 6
werden nach der folgenden Rezeptur rote Lacke hergestellt, auf Glasplatten luftgetrocknet geprüft.
180 Teile der 55o/oigen Lösung werden zusammen mit
15 Teilen Pines handelsüblichen roten organischen Pigments und 5 Teilen einer 4%igen Lösung von
Calciumoctoat in Benzin 15 Minuten bei 1500 Umdrehungen pro Minute und 55rC in einer Perlmühle
abgerieben. Nach 24stündigem Stehenlassen bei Raum-
Tabelie 2
Trocknunesverhalten der Roilacke
100
106
108
110
106
ilO
107
106
108
110
106
ilO
107
temperatur werden dem Lack 0.667 Teile Cobaltoctoat und 1.5 Teile Bleioctoat in gelöster Form und 2 Teile
Hautverhütungsmittel zugegeben. Nach kräftigem Rühren wird der Lack mit einem Gemisch aus Testbenzin
(145/200=C) und Xylol (2 : 1) im DIN 4-Becher auf rne
Durchlaufzeit von 120 see eingestellt und mit einem
ΙΟΟ-μ-Dreieck auf Glasplatien aufgetragen. Die Prüfungsergebnisse sind aus Tabelle 2 ersichtlich.
Hai | "7 aus | Klebfreiheü | Druck nach | Glanz Ct) | nach 24 h | Pendelharte | (see) |
Bei | spie! | Perlen nach | nach 24 h | bei 100 C | nach 24 h | nach 24 h | |
bei 100 C | |||||||
i h 45 min
1 h 50 min
3h
3h
2 h 45 min
5 h 45 min
4 h 15 min
5 h
5 h 25 min
100
93
93
102
99
99
27
18
16
20
18
16
20
180
176
167
130
176
167
130
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung lufttrocknender, fettsäuremodifizierter Alkydharze durch Umsetzung
von
a) «,^-ungesättigten Dicarbonsäureanhydriden,
b) gegebenenfalls im Gemisch mit Polycarbonsäureanhydriden
aus der Gruppe Phthalsäure-, Tetrahydrophthalsäuren Trimellithsäure-, Pyromellithsäure-
und Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
c) mindestens 3-wertigen Alkoholen oder einem Gemisch von mindestens 3-wertigen Alkoholen
mit Diolen,
d) natürlichen ungesättigten Fettsäuren, bei denen gegebenenfalls eine Isomerisierung unter Bildung
konjugierter Doppelbindungen erfolgte, oder ihren Glycerinestern und
e) Dicyclopentadien in einer Menge von !0 bis
35 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtansatz,
wobei der Gewichtsanteil der Fettsäuren bzw. Glycerinester(d) mindestens ebenso groß ist wie der
der gesameten Menge an Dicarbonsäureanhydrid (a), in einer ersten Stufe unter 1600C und in einer
zweiten Stufe über 1600C, dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Stufe die Dicarbonsäureanhydride (a), gegebenenfalls im Gemisch mit
den Polycarbonsäureanhydriden (b), mit den Alkoholen (c) und dem Dicyclopentadien (e) umgesetzt
werden, und das erhaltene Reaktionsprodukt in der zweiten Stufe mit den Fettsäuren oder ihren
Glycerinestern (d) und dem nicht umgesetzten Dicyclopentadien (e) bzw. daraus durch Spaltung
entstandenen Cyclopentadien und gegebenenfalls weiteren Polycarbonsäureanhydriden (b) oder aromatischer
Monocarbonsäuren umgesetzt wird, bis das erhaltene Produkt eine Säurezahl von weniger
als 20 erreicht hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis zwischen den in
erster Stufe umgesetzten Dicarbonsäureanhydriden (a) und dem Dicyclopentadien 5 :1 bis 1 :1,3 beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fettsäuren in einem Anteil
von 10 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtfestkörpergehalt, in das Alkydharz eingebaut werden.
4. Verwendung der nach Ansprüchen 1 bis 3 hergestellten lufttrockenen Alkydharzen zur Herstellung
von Anstrichmitteln und/oder Überzügen.
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