DE2336764A1 - Verfahren zur gewinnung von kupfer aus seinen mineralien - Google Patents
Verfahren zur gewinnung von kupfer aus seinen mineralienInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
Dipl.-lng. P. WIRTH.- Dr. V. SCHM IED-KOWARZI K
Dlpl.-lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
287014 GR. ESCHENHEIMER STRASSE 38
Pid 27/53
E.I. Du Pont De Nemours and Company
Wilmington« Delaware U.S.A.
Verfahren zur Gewinnung von Kupfer aus seinen Mineralien
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur
Gewinnung von Kupfer aus seinen Mineralien, insbesondere aus Kupfer, Eisen und Schwefel enthaltenden Mineralien;
sie betrifft insbesondere ein verbessertes Verfahren, mit dessen Hilfe es möglich ist, elektrometallurgisch Kupfer
in einer überraschend hohen Reinheit aus einer Lösung zu gewinnen, die durch ein mehrstufiges Auslaugen des Minerals
unter Verwendung von wäßrigem Kupfer(II)Chlorid (Guprichlorid)
erhalten worden ist.
Die Kupferhersteller sind heutzutage gezwungen, zunehmende
Mengen an minderwertigen Erzen, beispielsweise Sulfiderzen, zu verwenden, die in der Regel auch Eisen und andere Metalle
enthalten· Bisher wurde das Erz nach der Konzentration durch Flotation im allgemeinen geschmolzen (verhüttet)·
Es ist nun erwünscht, ein die Umwelt weniger verschmutzendes
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Alternativverfahren zu dem Schmelzen, d.h. ein hydrometallurgisches
Verfahren, zu entwickeln, wie es auf Seite 44 von "Chemical Week", 25. April 19731 angegeben ist. Der hier
verwendete Ausdruck "Mineral" umfaßt allgemein sowohl Erze als auch Erzkonzentrate·
Obgleich bereits verschiedene Vorschläge gemacht worden sind, war keiner dieser bisherigen Vorschläge attraktiv
genug, um einen technischen Langzeit-Versuch in Konkurrenz zu dem Schmelzverfahren (Verhüttungsverfahren) zu rechtfertigen.
Im Gegensatz zu einigen früheren Versuchen wurde nun beschlossen, den Versuch zu machen, die Reinheit der
der elektrometallurgischen Gewinnung unterworfenen Lösung so zu verbessern, daß das in dem elektrometallurgischen
Verfahren niedergeschlagene Kupfer keine weitere wesentliche Reinigung erforderlich macht. Bisher war es ein Ziel, den
Auslaugvorgang, beispielsweise auf Kosten der Reinheit des Kupfers, das bei der elektrometallurgischen Gewinnung niedergeschlagen
wurde, zu vereinfachen und es war bisher erforderlich, ein solches Kupfer einer weiteren Elektrolyse oder
einer anderen Reinigung zu unterwerfen, um den normalen
Reinheitsstandard, beispielsweise von Draht-Kupfer, zu erreichen«
Im 19· und im frühen 20, Jahrhundert hat Carl Hoepfner ein
Verfahren zum Herauslösen von Kupfer aus seinen Erzen mit
einer Kupfer(II)Chloridlösung nach der folgenden Gleichung
CuCl2 + CuS > Cu2Cl2 + S
und anschließende elektrolytische Abscheidung des Kupfers aus dem dabei erhaltenen Kupfer(I)Chlorid vorgeschlagen.
In der US-Patentschrift 507 130 hat er vorgeschlagen, das
Kupfer unter Verwendung einer Lösung von Kupfer(II)Chlorid
und eines Lösungsmittels für Kupfer(I)chlorid, z.B. einer gesättigten Lösung von natriumchlorid, Calciumchlorid oder
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Magnesiumchlorid, aus dem Erz herauszulösen und in getrennten Anoden- und Kathodenabteilen zu elektrolysieren.
Er hat vorgeschlagen, die Metalle praktisch vollständig aus dem Kathodenstrom zu entfernen und das Kupfer(I)chlorid
im Anodenstrom in Kupfer(II)chlorid umzuwandeln, um es
für die Auslaugung von frischem Erz zu verwenden. Vorzugsweise werden danach die Verunreinigungen vor der Elektrolyse
aus der Kupfer(I)Chloridlösung entfernt, so daß das Kupfer
eine größere Reinheit hat. Eisen und andere Verunreinigungen könnten durch Elektrolyse, Ausfällung oder durch Einblasen
von Luft oder Sauerstoff unter Bildung von Kupferoxychlorid entfernt werden, das zur Abscheidung von Eisen(III)oxyd
führen und die Oxydation von Kupfer(I)Chlorid zu Kupfer(II)-chlorid
für die Verwendung als Auslaugmedium unterstützen würde:
Cl0O + 2FeCl0 + 0 >
^e-D0Zl + 4-CuCl0
lo + 2HCl + 0 > 2CuCl0 + H0O
CC. C. C.
In der US-Patentschrift 704 639 sind sechs Nachteile dieses Verfahrens angegeben und es ist darin angegeben, daß
"die besondere Natur von Kupfer(I)/Kupfer(II)chloridlösungen es sehr schwierig, fast unmöglich macht, ein homogenes
festes Kupfer zu erhalten,außer in Abwesenheit von Kupfer(II)-chlorid
und auch von Eisen"· Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, hat er vorgeschlagen, mit Kupfer(II)Chlorid auszulaugen,
das 3/4 bis 1/4 der Sättigungsmenge eines Alkalioder Erdalkalichlorids enthält« Dieses Verfahren von Hoepfner
wurde 1913 in technischem Maßstabe ausprobiert, wegen seines Versagens bei der Herstellung von Kupfer auf kontinuierlicher
Basis jedoch wieder fallen-gelassen (vgl. Thompson, "Theoretical & Applied Electrochemistry", 1939, Seiten 225-226)
Es wurde nun überraschend gefunden, daß es möglich ist,
durch vergleichsweise geringe Modifizierung dieses bereits
früher einmal vorgeschlagenen und vor vielen Jahrzehnten
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wieder fallengelassenen Verfahrens Kupfer in einer sehr
hohen Reinheit zu erhalten.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Gewinnung von Kupfer aus seinen Mineralien, die auch Eisen und
Schwefel enthalten, das darin "besteht, daß man das Mineral mit einer Kupfer(II)chlorid und weitere Chloridionen enthaltenden
wäßrigen Lösung in einem Mehrstufenverfahren auslaugt
unter Bildung einer Kupfer(I)chlorid enthaltenden wäßrigen Lösung, wobei in einer Anfangsstufe ein stöchiometrischer
Überschuß des Minerals und in einer nachfolgenden Stufe ein stöchiometrischer Überschuß von Kupfer(II)Chlorid
verwendet wird, das Kupfer aus der Kupfer(I)Chlorid enthaltenden
Lösung in einem Kathodenabteil, das von dem Anodenabteil einer Elektrolysezelle getrennt ist, elektrolytisch
(elektrometallurgisch) gewinnt, während mindestens ein Teil des Elektrolyten aus dem Kathodenabteil in das Anodenabteil
gelangt und Kupfer(II)Chlorid gebildet wird, mindestens
einen Teil der dabei erhaltenen Kupfer(II)Chloridlösung für
die Verwendung beim Auslaugen recyclisiert und die Anreicherung von Eisen in den Lösungen durch Zugabe von Luft oder
Sauerstoff zur Ausfällung von Eisen(HI)oxyd und/oder
-hydroxyd verhindert.
Ein wesentliches Merkmal des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die Durchführung der Auslaugung in mehr als einer Stufe, wobei die Flüssigkeit aus einer späteren Stufe,
die mit dem Feststoff in Kontakt kommt, in eine vorhergehende Stufe eingeführt wird. Jede Auslaugstufe kann eine
Vielzahl von Eeaktionsgefäßen umfassen, die vorzugsweise
so angeordnet sind, daß sie dann, wenn der Feststoff die Gefäße nacheinander passiert, nacheinander eine frischere
Flüssigkeit antrifft. Die Gefäße sind vorzugsweise so konstruiert, daß eine Reihe von Zonen mit einem gründlichen
Flüssigkeits-Feststoff-Kontakt mit einem Minimum an Bückmischung entsteht. Bei der technxschen Durchführung sollte
vorzugsweise ein kontinuierlicher Strom von Flüssigkeit
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und Feststoffen vorliegen, obwohl auch eine diskontinuierliche (ansatzweise) Arbeitsweise geeignet ist. Geeignete
Auslauggefäße können in Zylinder unterteilt sein, die Einrichtungen zum Rühren und gleichzeitigen Fließen der Lösung
und der Feststoffe aus einem Abteil in das nächste Abteil
aufweisen, wobei die gewünschte Flüssigkeit/Feststoff-Trennung beispielsweise unter Verwendung von üblichen
Scheibenfiltern erfolgt. Die Baumaterialien sollten gegenüber den verwendeten korrosiven Materialien* wie Titan,
Tantal, Ziegelstein- oder Kautschukauskleidungen.
Da die Feststoffe im allgemeinen in feinteiliger Form
und in Form einer Aufschlämmung vorliegen, werden die Feststoffe
und die Flüssigkeit in parallelen Strömen in jedes
Gefäß oder in jede Zone eingeführt und dann werden die schwereren Feststoffe von den leichteren Flüssigkeiten
abgetrennt. Es kann eine Mahlvorbehandlung erforderlich sein, beispielsweise in einer üblichen Mü&le mit offenem
oder geschlossenem Kreislauf. Eine übliche Partikelgröße ist eine solche, bei der etwa 95 % ein Maschensieb mit
* ρ
einer lichten Maschenweite von 4-5 Mikron (Standard Tyler
Screen mit -325 mesh) passieren·
Beispiele für geeignete Mineralien sind Chalcopyrit g
und Bornit (Ou1-FeS^) und Kupfer Sulfidmineralien, wie
Ohalcocit (OupS) und Oovellin (CuS), wenn die Erze auch
Eisen enthaltende Mineralien enthalten, wie sie beispielsweise oben erwähnt sind, und Pyrit (FeSp). Das "Verfahren
kann zusätzlich zu den oben angegebenen Mineralien auch auf Materialien, wie Zementkupfer und Kupferoxyd enthaltende
Mineralien, angewendet werden· Bei den dem Auslaugprozeß unterworfenen Mineralien handelt es sich in allgemeinen um
Konzentrate, die durch selektive Schaumflotation der jeweiligen Erze erhalten wurden.
Die Anwendung von mehr als einer Stufe bei der Auslaugung
ist vorteilhaft, weil es dadurch möglich ist, praktisch,
♦beständig sein,
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das gesamte Kupfer aus dem Mineral herauszulösen, ohne daß ein beträchtlicher Überschuß an Auslaugmedium erforderlich ist· Die Verwendung eines Überschusses an Auslaugmedium würde nämlich bedeuten, daß die dabei erhaltene
Lösung große Mengen an restlichen Kupfer(II)ionen enthält,
die zu Schwierigkeiten während der nachfolgenden elektrometallurgischen Gewinnung führen würden. Durch Anwendung
von mehr als einer Auslargstufe ist es dadurch möglich, eine Lösung zu erhalten, die minimale Bestmengen an Kupfer-(II)ionen enthält, wobei praktisch das gesamte Kupfer
ausreichend schnell extrahiert wird,ohne daß die Verwendung
unnötig großer, teurer Mengen an Auslaugmedium erforderlich ist.
Wesentliche Bestandteile des Auslaugmediums sind Kupfer(II)-chlorid und eine ausreichende Menge von weiteren Chloridionen, um die ausgelaugten Metallionen in Lösung zu halten.
Vorzugsweise werden mindestens 3,5 Grammäquivalente Chlorid, insbesondere mindestens 5 Grammäquivalente Chlorid pro kg
Lösung aufrechterhalten. Sehr gute Ergebnisse werden beim Auslaugen bei Temperaturen innerhalb des Bereiches von 100
bis 1200C bei Atmosphärendruck bei einer Chloridgesamtkonzentration von 6 bis 7 Grammäquivalenten pro Liter und einem
Peststoffgehalt von 3 bis 15 % erzielt. Die bevorzugte
Quelle für zusätzliche Chloridionen ist Ammoniumchlorid, weil gefunden wurde, daß es Lösungen mit einer attraktiven
geringen Dichte und Viskosität liefert, wodurch es möglich ist, die Auslaugung schneller durchzuführen und wodurch die
Abtrennung der Flüssigkeiten von den Feststoffen zwischen den Stufen erleichtert wird, und weil es eine Lösung mit
einer hohen elektrischen Leitfähigkeit liefert und während
der nachfolgenden elektrometallurgischea Gewinnung zu einer weniger dendritischen Kupferabscheidung führt· Als Quelle
für die zusätzlichen Chloridionen ist zwar Ammoniumchlorid bevorzugt, es können aber auch Metallchloride verwendet
werden und selbstverständlich enthalten in jedem Falle die recyclisierten Lösungen notwendigerweise Metallchloride·
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Obwohl es bevorzugt ist, den Restgehalt der Lösung an
Kupfer(II)ionen minimal zu halten, ist es häufig zweckmäßig,
einen geringen Gesamtüberschuß von Kupfer(II)chlorid anzuwenden, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu erhöhen,
wobei der genaue Zahlenwert von den Bedingungen abhängt· Im allgemeinen kann, für ein typisches Chalcopyrit-Konzentrat
ein stöchiometrischer Überschuß an Kupfer(II)Chlorid von
etwa 5 bis 10 % bevorzugt sein. Im allgemeinen ist es zweckmäßig, die Auslaugung so durchzuführen, daß die dabei
erhaltene Lösung weniger als etwa 6, vorzugsweise weniger als 4- g Kupfer(II)ionen pro Liter enthält. Erforderlichenfalls
oder gewünschtenfalls kann die Lösung jedoch mit
"Zementkupfer" behandelt werden, um die Kupfer(II)ionen
zu Kupfer(I)ionen zu reduzieren und die Lösung für die
elektr©metallurgische Gewinnung geeigneter zu machen. Eine
solche Behandlung hat auch den Vorteil, daß dadurch der Gehalt an Selen und Tellur reduziert wird.
Dabei wird der Konzenträtüberschuß zuerst mit dem partiell verwendeten Auslaugmedium bei einer Temperatur von mindestens
80, vorzugsweise von 100 bis 1200C eine halbe Stunde lang
oder mehr, beispielsweise bis zu 2 Stunden lang oder mehr, in Kontakt gebracht. Bei einer 2-Stufen-Auslaugung sollte
der stöchiometrische Überschuß des Minerals im allgemeinen
mindestens 50 % betragen, während dann, wenn mehr als zwei
Stufen angewendet werden, der Überschuß beträchtlich höher sein kann, z.B. mindestens 200 C,O betragen kann. Die dabei
erhaltene Lösung sollte im allgemeinen nicht mehr als 15 6»
vorzugsweise viel weniger Kupfer(II)ionen pro Liter Lösung
enthalten. Die Lösung wird weiteren Behandlungen unterzogen, um das Kupfer auf elektrometallurgischem V,Tege zu gewinnen,
während die untere Feststoffschicht einer weiteren Auslaugung
untersogen wird.
Die letzte(n) Auslaugstufe(n) kann (können) unter praktisch
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den gleichen Bedingungen durchgeführt werden, obwohl es zweckmäßig sein kann, längere Auslaugzeiten, beispielsweise
1 bis 3 oder mehr Stunden, anzuwenden· In der Auslaugendstufe wird frisches Auslaugmedium im Überschuß gegenüber
dem ausgelaugten Konzentrat, z.B. in einem Überschuß von mindestens 50 % bei einer 2-Stufen-Auslaugung und mit
größeren Überschüssen bei Auslaugungen, die mehr als 2 Stufen umfassen, beispielsweise mit einem Überschuß von
200 % oder mehr, verwendet.
Ein typischer naß-gemahlener Chalcopyrit, der 73,5 % CuFeS2,
6,6 % JeS2, 1,3 Ya ZnS, 9,1 % Gangart (Ganggestein), 9,1 %
H^O und Spurenmengen an Ag und anderen Metallen (jeweils
bezogen auf das Gewicht) enthält, kann in zwei Stufen mit einer recyclisierten Auslauglösung, die etwa 67,7 % HpO,
10,6 % OuCl2, 19,3 % M4Cl, 2,3 % ZnCl2 und 0,1 % HCl enthält,
ausgelaugt werden unter Bildung eines Flüssigkeitsstromes,
der 66,4- % H2O, 9,3 % CuCl, 18,4 % NH4Cl, 2,9 %
FeCl2, 2,3 % ZnCl2 und Spurenmengen an HCl und AgCl enthält,
wobei die verworfenen Feststoffe 30,9 % S, 7,9 % FeS2,
11,1 % Gangart, 0,2 70 OuFeS2 und 49,8 c/o H3O enthalten.
Die Kupfermenge in dem verworfenen Material (Abfallmaterial) sollte vorzugsweise weniger als 0,5 % betragen und sie beträgt
häufig weniger als 0,2 Yc
Vor der Gewinnung von Kupfer können vorzugsweise andere, elektropositivere Metalle, wie Silber, beispielsweise durch
elektrometallurgische Gewinnung bei einer Temperatur oberhalb 3O0C, vorzugsweise bei 40 bis 7O0Cjund einer niedrigen
Stromdichte, z.B. weniger als etwa 10, vorzugsweise weniger als etwa 1 Ampere/m (<1, vorzugsweise
<0,1 amperes/ft. ) entfernt werden. Die Kathode weist vorzugsweise eine große
spezifische Oberfläche auf, so ist beispielsweise eine Wirbelbett-Kathode geeignet· Die Silberkonzentration wird
vor der elektrometallurgischen Gewinnung des Kupfers vorzugsweise auf weniger als etwa 1 ppm verringert.
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Die elektrometallurgische Gewinnung des Kupfers wird in
dem Kathodenabteil einer gerührten Zelle mit einem Separator, beispielsweise einem porösen Diaphragma oder einer
Ionenaustauschermembran, zwischen den Anoden- und Kathodenabteilen durchgeführt, wobei der Elektrolyt direkt aus dem
Kathodenabteil in das Anodenabteil gelangt, in dem die Kupfer(I)ionen zu Kupfer(II)ionen oxydiert werden. Das
Rühren kann in der Weise erzielt werden, daß man beispielsweise am Boden der Elektroden Stickstoff dispergiert.
Eine geeignete Temperatur beträgt 40 bis 600C. Eine übliche
Stromdichte beträgt etwa 100 bis etwa JOO Ampere/m (10 bis 50 amperes/ft. ), die Stromdichte kann jedoch auf verschiedene
Weise erhöht werden, beispielsweise durch Verstärkung des Bührens und/oder durch Erhöhung der Temperatur und/oder durch
Zugabe von Substanzen, wie Gelatine und/oder Leim. Vorzugsweise wird nicht das gesamte Kupfer in einer einzigen elektrometallurgischen
Gewinnung entfernt, sondern es werden 20 bis 30 % des Kupfers in der Lösung abgeschieden, insbesondere
wenn als Mineral Chalcopyrit verwendet wird, und dann wird die Kupfer(II)chlorid enthaltende Lösung direkt oder
indirekt in die Auslaugung zurückgeführt.
Es wurde gefunden, daß es möglich ist, nach einem cyclischen Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung Kupfer in einer
überraschend hohen Heinheit zu gewinnen,, Auf diese Weise ist
es möglich, Kupfer von Drahtqualität, d.h. einer solchen Qualität herzustellen, daß es als Kupferdraht verkauft
werden kann« Eine typische Analyse des dabei erhaltenen Kathodenkupfers ist folgende:
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Metall | Konzentration | Metall | Konzentration |
(ppm) | (ppm) | ||
Zn | <2 | Ag | 20 |
Pe | 1 | Ca | 1 |
Pb | < 1 | Mo | < 0,6 |
Mg | 1,3 | Te | < 2 |
Mn | 0,5 | 0 | 100 |
Ni | <2 | S | < 5 |
Cd | < 1 | Al | < 0,2 |
As | 0,2 | Sb | 1 |
Bi | <0,5 | Sn | < 1 |
Obwohl sich Hoepfner nicht in erster Linie mit der Gewinnung von Kupfer aus große Mengen Eisen enthaltenden Erzen
befaßt hat, war er sich der Bedeutung der Vermeidung der Anreicherung von überschüssigem Eisen durch Recyclisierung
seiner Lösung bewußt und er hat verschiedene Methoden zur Entfernung des Eisens einschließlich durch Einblasen von
Luft oder Sauerstoff in den Elektrolyten zur Ausfällung von Eisenoxyd vorgeschlagen. Bei der erfindungsgemäßen Behandlung
von Mineralien, die beträchtliche Mengen an Eisen enthalten, wurde nun gefunden, daß es zweckmäßig ist, aus der in dem
Anodenabteil bei der elektrometallurgischen Gewinnung erhaltenen Lösung Eisenoxyd und/oder -hydroxyd auszufällen,
bevor diese in die Auslaugstufe recyclisiert wird. Wenn die Eisenentfernung in dieser Stufe des Verfahrens in Form
einer getrennten Operation durchgeführt wird, wurde gefunden, daß es wichtig ist, die molare Konzentration an Kupfer-(I)ionen
auf einem Wert von nicht mehr als der Summe der molaren Konzentration an Wasserstoff ionen und der Hälfte
der molaren Konzentration an Eisen(II)ionen zu halten, um
so die Neigung der Kupfer(II)-Derivate zur Ausfällung minimal zu halten. Die Art des dabei erhaltenen Niederschlages
hängt von der Zeit ab, während der er bei erhöhter Temperatur gehalten wird, und vorzugsweise wird der Niederschlag
etwa 2 bis 3 Stunden lang bei einer Temperatur von mindestens 90, vorzugsweise von 100 bis 1100C digeriert
zur Herstellung eines Niederschlages, der mit minimalen
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Mengen an eingeschlossenem Kupfer leicht filtriert werden kann, obwohl die jeweilige Oxydation auch bei tieferen
Temperaturen durchgeführt werden kann. Die Oxydation kann
zweckmäßig mit einem Partialdruck von Sauerstoff oberhalb der Lösung von 0,35 bis 3»5 kg/cm (5 bis 50 psi) in einem
gerührten Gefäß über einen Zeitraum von 1/2 bis 2 Stunden
durchgeführt werden. Das Reaktionsgefäß sollte wiederum
eine korrosionsbeständige Auskleidung, beispielsweise aus Titan, aufweisen und es sollte sich zweckmäßig um eine
Reihe von Reaktionsgefäßen oder um ein einziges Reaktionsgefäß handeln, das eine Reihe von Abschnitten aufweist,
durch welche das Material unter Rühren strömt, wobei es auf eine Temperatur gekühlt wird, die für das Filtrieren und
die Entfernung des ausgefallenen Eisenoxyds geeignet ist.
Manchmal kann es bevorzugt sein, die Entfernung des Eisens in einer späten Stufe der Auslaugung, beispielsweise in
der Endstufe bei einer 2-Stufen-Auslaugung, durch Einführung
von Sauerstoff (d.h. Luft oder Sauerstoff) in diese Stufe durchzuführen, um das Eisen(III)oxyd oder -hydroxyd zusammen
mit dem Schwefel und der Gangart auszufällen. Dies hat nicht nur den Vorteil, daß dadurch eine getrennte Stufe für die
Entfernung des Eisens vermieden wird, sondern auch den, daß
die Chemie des Prozesses bis zu einem gewissen Grade modifiziert wird und die oben erwähnten Reaktionsbedingungen
ebenfalls eine gewisse Modifizierung erfordern. Es sei darauf hingewiesen, daß die hier angegebenen Gleichungen
notwendigerweise Annäherungen darstellen, da die jeweils behandelten Materialien nicht aus reinen Mineralien bestehen, sondern viele Verunreinigungen enthalten,und es ist
auch klar, daß die Kupfer(I)- und Kupfer(II)ionen in Form
von Chloridkomplexen vorliegen. Unter Berücksichtigung dieser, Tatsache kann eine einfache Auslaugung von Chalcopyrit
wie oben erwähnt, d.h. ohne Einblasen von Sauerstoff
während der Auslaugung, durch die folgende Gleichung dargestellt werden:
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OuEeS2 + 3CuCl2 >
4CuCl + EeCl2 + 2S
Die Stöchiometrie fordert 3 Mol Kupfer(II)chlorid pro Mol
Chalcopyrit. Im Gegensatz dazu muß jedoch "beim Einblasen von Sauerstoff in die zweite Stufe eines 2-Stufen-Auslaugprozesses
nur 1 Mol Kupfer(II)Chlorid pro Mol Chalcopyrit verwendet werden, wahrscheinlich, weil die während der
Auslaugung vorhandenen Eisenchloride die Solubilisierung des Kupfers unterstützen. So zeigen die nachfolgend angegebenen
Gleichungen A, B und C die ungefähren stöchiometrischen Verhältnisse in der zweiten Stufe der durch Sauerstoff
unterstützten Auslaugung, in der ersten Stufe der Auslaugung ohne Sauerstoff und in der elektrometallurgiechen
Gewinnung (während der stets 0,5 Mol PeCl2 vorhanden sind):
A CuCl2 + 0,5EeCl2 + 0,5CuPeS2 + 3AO2 + 1,5H2O -^-^
Pe(OH), + S° + 1,5CuCl2
B CuPeS2 + 1,5CuCl2 >
2CuCl + 0,5PeCl2 + 0,5CuFeS2 + S°
C 2CuCl (+ 0,5PeCl2) >
Cu° + CuCl2 (+ 0,5PeCl2)
Es sei darauf hingewiesen, daß ein weiterer Vorteil dieser
durch Sauerstoff unterstützten Auslaugung der ist, daß etwa doppelt so viel Kupfer(I)Chlorid in Porm von Kupfer abgeschieden
werden kann, nämlich etwa 50 %» im Gegensatz zu
etwa 25 % nach dem einfachen Auslaugverfahren bei getrenntem Einblasen von Sauerstoff und Entfernen von Eisen.
Diese durch Sauerstoff untersetzte Auslaugung wurde auch
experimentell durchgeführt. Darin beziehen sich alle Teile
und Prozentsätze, wenn nichts anderes angegeben ist, auf das Gewicht.
96,9 g eines überwiegenden Chalcopyritkonzentrats mit 26,2 % Cu wurden etwa 3 Stunden lang unter Rückflußbedingungen und
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unter Stickstoff bei etwa 100°C mit einer wäßrigen Auslaugflüssigkeit
behandelt, die pro Liter 52 g Cu und kein Eisen (105,45 g CuCl2.2H2O und 160,5 g NH4Cl in 750 ml) enthielt.
Der Rückstand wog 72,1 g und enthielt 21,5 % Gu. 11,8 g dieses teilweise ausgelaugten Konzentrats wurden einer etwa
3-stündigen Endauslaugung bei einer Temperatur von etwa 1000C unter einem Sauerstoffdruck von etwa 8 Atmosphären
(100 psig) unter Durchleiten von 0,77 1 Sauerstoff pro Minute mit 150 ml einer Auslauglösung unterworfen, die durch Auflösen
von 23,5 g CuCl2.2H2O, 13,7 g FeCl2.4H3O und 53,7 g
NH^Cl in 25O ml Wasser hergestellt worden war unter Bildung
eines Piltrats, das pro Liter etwa 52 g Cu enthielt (entsprechend
der oben verwendeten synthetischen Lösung)· Der Rückstand enthielt pro Liter weniger als 0,001 g Cu, d.h.
die Auslaugung war zu mehr als 99,5 % beendet·. Das Filtrat der vorherigen Auslaugung des Konzentrats enthielt pro Liter
68 g Kupfer(I)ionen und 15,4 g Eisen und wurde einer elektrometallurgischen
Gewinnung unterworfen zur Abscheidung von Kupfer einer Reinheit von Drahtqualität bei einer entsprechenden
Herabsetzung des Kupferionengehaltes auf 33,4 g pro
Liter· Somit entsprachen die Konzentrationen an Kupfer und Eisen in dem Anolyten derjenigen der in der Endstufe der
Auslaugung verwendeten Auslauglösungen·
Es ist außerordentlich wichtig, den Sauerstoff (d.h. Luft
oder Sauerstoff) durch die Aufschlämmung zu leiten oder
eine andere Vorrichtung zur Erzielung eines gründlichen Kontaktes zwischen dem Sauerstoff und der Aufschlämmung zu
verwenden. Die Temperatur der durch Sauerstoff unterstützten Auslaugstufe(n) sollte für mindestens eine Stunde, vorzugsweise 2 bis 3 Stunden,vorzugsweise 95 Ms 1050C betragen
und vorzugsweise sollte ein Sauerstoffpartialdruck von mindestens
5 Atmosphären herrschen, wotmi der Sauerstoff (oder
die Luft) beispielsweise diarch Durchleiten durch die Aufschlämmung,
mit dieser in inn±g©a Kontakt gebracht wird.
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In einem cyclischen Verfahren ist es zweckmäßig, die Anreicherung von unerwünschten Metallen in den recyclisierten
Lösungen auf geeignete Weise, beispielsweise durch Reinigen von etwa 2 bis 10 % des aus dem Anodenabteil gewonnenen
Stromes,zu verhindern, anstatt die gesamten Materialien direkt oder indirekt der Auslaugung zuzuführen. Der gereinigte
Strom kann zur Gewinnung des größten Teils des Kupfers einem
elektrometallurgischen Prozeß und zur Gewinnung des restlichen Kupfers anschließend einer Zementierung auf Eisen unterworfen
werden. Der pH-Wert kann dann mit gasförmigem ■Ammoniak
auf etwa 10 erhöht werden, während die Lösung abgekühlt oder in Gegenwart von Sauerstoff unter Druck gesetzt wird,
um Eisenhydroxyd, Aluminiumhydroxyd und ein/Teil der Magnesium-
und Bleihydroxyde auszufällen. Nach einer weiteren Erhöhung des pH-Wertes auf etwa 11 durch Zugabe von Calciumoxyd
fallen praktisch die gesamten Magnesium- und Bleihydroxyde
aus, wonach sämtliche Feststoffe von der Flüssigkeit abgetrennt werden können. Bei weiterer Erhöhung des pH-Wertes
auf etwa 12,5 niit zusätzlichem Calciumoxyd und Erhitzen auf
etwa 105°C fällt Zinkhydroxyd/Zinkoxyd aus und es wird Ammoniakgas
entwickelt, das gewonnen werden kann. Das Calcium kann ausgefällt und als Calciumsulfat abgetrennt werden. Die
zurückbleibende Flüssigkeit kann dann wieder in das cyclische Verfahren eingeführt werden, beispielsweise in die Stufe,
in der Sauerstoff eingeführt wird, um Eisenoxyd auszufällen.
Patentansprüche:
409807/0 7 67
Claims (1)
1. Verfahren zur Gewinnung von Kupfer aus seinen Mineralien,
die auch Eisen und Schwefel enthalten, bei dem eine wässrige,
Lösung von Kupfer(II)chlorid mit zusätzlihen Chloridionen
als Auslaugraediura unter Bildung einer Kupfer(I)chlorid
enthaltenden Lösung verwendet, das Kupfer aus der Kupfer-(i)chlorid
enthaltenden Lösung in einen Kathodenabteil getrennt von dem Anodenabteil der Elektrolysezelle unter Bildung einer
Kupfer(II)chlorid enthaltenden Lösung elektrometallurgisch
gewonnen, die Kupfer(II)chlorid enthaltenden Lösung zur Verwendung
als weiteres Auslaugmedium recyclisiert und die Anreicherung von Eisen in den Lösungen durch Zugabe von Luft oder Sauerstoff
zur Ausfällung von Eisen(lll)oxyd und/oder -hydroxyd verhindert
Asrerden, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaugen in mehr als
einer Stufe durchgeführt wird, wobei das Mineral zu Beginn in einem stöchiometrischen Überschuß vorliegt, so daß die dabei
erhaltene Lösung sehr geringe Mengen an Kupfer(II)ionen enthält,
daß mindestens ein Teil des Elektrolyten während der Stufe der elektrometallurgischen Gewinnung aus dem Kathodenabteil in das
Anodenabteil gelangt und daß mindestens 3,5 Grammäquivalente Chloridionen pro kg der Lösungen aufrechterhalten werden.
09807/07 6 7
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