DE2124206A1

DE2124206A1 - Verfahren zum Aufbringen einer Umhüllung auf eine Adergruppe

Info

Publication number: DE2124206A1
Application number: DE19712124206
Authority: DE
Inventors: Ernst; Fischer Bernd; 8632 Neustadt; Bauer Wolfgang 8632 Wildenheid; Pieper Detlef Dipl.-Chem. Dr. 8632 Neustadt Kögel
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1971-05-13
Filing date: 1971-05-13
Publication date: 1972-11-23

Description

Verfahren zum Aufbringen einer Umhüllung auf eine Adergruppe Bei der Herstellung elektrischer Kabel und Leitungen ist es üblich, Adergruppen wie Paare, Dreier, Vierer, Bündel und die Kabelseele durch Umspinnen mit einem bandförmigen Material mechanisch zusammenzuhalten. Das aufgesponnene bandförmige Material, beispielsweise ein Fades oder Band aus Papier oder Kunststoff, kann hierbei eingefärbt sein und dient dann gleichzeitig zur Kennzeichnung der Adergruppe.
Das Aufbringen dieser Umspinnung erfolgt in der Regel im gleichen Arbeitsgang anschließend an die Verseilung der Adern zu einer Adergruppe. Hierbei sind die Verseil- und die Spinngeschwindigkeit so aufeinander abzustimmen, daß ein Reißen des Spinnmaterials vermieden wird. Erfolgen dagegen das Verseilen der Adern zur Adergruppe und das Umspinnen der Adergruppe in getrennten Arbeitsgängen mit erhöhter Fertigungsgeschwindigkeit des Einzelvorganges, so sind zusätzliche Maschinenteile vorzusehen, und es treten zusätzliche Rüstzeiten bei der 3edienung der Maschinen auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Aufbringen einer den mechanischen Zusammenhalt mehrerer Adern für elektrische Kabel, insbesondere Nachrichtenkabel, oder Leitungen bewirkenden Umhüllung zu vereinfachen und rationeller zu gestalten.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung auf die zur Adergruppe vereinigten Adern eine Flüssigkeit aufgebracht, die sich nach dem Aufbringen zu einem dünnen, filmartigen, die Adergruppe mindestens teilweise einhüllenden Uberzug verfestigt.
Durch die Erfindung wird ein Verfahren geschaffen, das die bisher zum mechanischen Zusammenhalt von Adergruppen verwendeten Maßnahmen vorteilhaft ersetzt. Bei dem neuen Verfahren ist die erreichbare Fertigungsgesch'.'rindigkeit für das Aufbringen der Umhüllung größer als die bei der Vereinigung von Adern zu Adergruppen erreichbaren Geschwindigkeiten. Die bei der Vereinigung der Adern zur Adergruppe erzielbare Geschwindigkeit wird daher durch die Fertigungsgeschwindigkeit beim anschließenden Aufbringen der Umhüllung im gleichen Arbeitsgang nicht begrenzt.
Nach dem neuen Verfahren hergestellte Adergruppen lassen sich bei Prüf- und Spleißarbeiten einfach handhaben, da ein Abbinden der Adergruppen bei Entfernung der Umhüllung nicht erforderlich ist. Bei eingefärbter Umhüllung ergibt sich außerdem eine gute Erkennbarkeit einer einzelnen Adergruppe innerhalb einer aus mehreren Adergruppen aufgebauten Verseileinheit.
In Weiterbildung der Erfindung wird die Umhüllung auf die Adergruppe dadurch aufgebracht, daß die zur Adergruppe vereinigten Adern durch ein die Flüssigkeit enthaltendes Bad gezogen werden. Hierbei wird eine die Adergruppe vollständig einschließende Umhüllung gebildet.
Die vollständige Umhüllung einer Adergruppe kann auch durch Aufsprühen der Flüssigkeit auf die zur Adergruppe vereinigten Adern erreicht werden. Durch Aufsprühen kann auch eine die Adergruppe nur teilweise umgebende Umhüllung, beispielsweise eine wendelförmige oder eine ringförmige Umhüllung, aufgebracht werden.
In Weiterbildung der Erfindung empfiehlt es sich, die auf die Adergruppe aufzubringende Flüssigkeit einzufärben, wenn die hieraus gebildete Umhüllung gleichzeitig Kennzeichnungszwecken dienen soll.
Das neue Verfahren kann sowohl für verseilt als auch für unverseilte Adergruppen verwendet werden. Unverseilte Adergruppen sind beispielsweise Flachbandleitungen, bei denen mehrere Adern parallel nebeneinander liegen. Bei Adergruppen, die vor dem Aufbringen der Umhüllung miteinander verseilt werden, kann es sich außer um Aderseileinheiten von Nachrichtenkabeln beispielsweise auch um Adergruppen von Schaltkabeln, Schnüren und Schlauchleitungen handeln.
Bei der im Rahmen der Erfindung verwendeten Flüssigkeit handelt es sich um eine Lösung oder Suspension von Kunstharzen und/oder abgewandelten Naturharzen. Eine geeignete Flüssigkeit ist beispielsweise eine Lösung von 100 Teilen Celluloseester und 20 Teilen einesPhthalatweichmachers wie beispielsweise Nonylphthalat in 700 Teilen Dichloräthylen oder eine Lösung von 100 Teilen eines Äthylenvinylacetat-Copolymers mit 25 C/o Vinylacetatgehalt in 400 Teilen Tetrachlorkohlenstoff.
Als weiteres Beispiel sei eine Lösung von 100 Teilen Polyvinylchlorid, 50 Teilen eines Phthalatweichmachers und 3 Teilen eines Barium-Cadmium-Stabilisators in 400 Teilen Tetrahydrofuran genannt. Diese Lösungen trocknen nach dem Aufbringen auf eine Adergruppe ohne zusätzliches Erwärmen innerhalb einer Zeit von etwa 15 bis 25 sec zu einem festen Film.
Das Aufbringen der Umhüllung auf die jeweilige Adergruppe erfolgt mit Hilfe an sich bekannter Vorrichtungen. Beispielsweise kann die Adergruppe durch ein Bad aus der die spätere Umhüllung bildenden Flüssigkeit hindurchgezogen werden. Hierbei empfiehlt es sich, hinter dem Bad einen Abstreifer anzuordnen, mit dem überschüssige Flüssigkeit abgestreift wird.
Zum Aufbringen der Flüssigkeit kann auch ein die Adergruppe umgebender, mit der Flüssigkeit getränkter Schwamm oder Filz verwendet werden. Zum Aufsprühen der Flüssigkeit eignen sich Düsen, die die Adergruppe zum Aufbringen einer kontinuierlichen oder einer diskontinuierlich ringförmigen Umhüllung ringförmig umgeben oder die zum Aufbringen einer wendelförmigen Umhüllung um die Adergruppe umlaufen.
6 Ansprüche - Figur

Claims

Patentansprüche verfahren zum Aufbringen einer den mechanischen Zusammenhalt nehrerer Adern für elektrische Kabel, insbesondere Nachrichtenkabel, oder Leitungen bewirkenden Umhüllung, bei dem die Adern zunächst zu einer Adergruppe vereinigt und anschließend mit der Umhüllung versehen werden, dadurch gekennzeichnet, daß auf die zur Adergruppe vereinigten Adern eine Flüssigkeit aufgebracht wird, die sich nach dem Aufbringen zu einem dünnen filmartigen, die Adergruppe mindestens teilweise einhüllenden Überzug verfestigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß die zur Adergruppe vereinigten Adern durch ein die Flüssigkeit enthaltendes Bad gezogen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit auf die zur Adergruppe vereinigten Adern aufgesprüht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit eingefärbt ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern vor dem Aufbringen der Flüssigkeit zur Adergruppe verseilt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Flüssigkeit um eine Lösung oder eine Suspension von Kunstharzen und/oder abgewandelten Naturharzen handelt.